Psalm Ps 106: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 106

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Zum Psalm Ps 106: Gottes Treue

Dieser Psalm steht im Gegensatz zum vorangegangenen Psalm. In Psalm 105 spricht der Psalmist von der Treue Gottes zu seinen Verheißungen. Dort zeigt er, wie Gott immer bei seinem Volk war, es beschützt, mit allem versorgt hat, was es brauchte, und es in das Land der Verheißung gebracht hat. Die Antwort, die Er erwarten durfte, steht im letzten Vers des vorhergehenden Psalms (Ps 105,45). Die Antwort, die Er erhielt, steht in diesem Psalm.

Psalm 106 erzählt die Geschichte von der Verhöhnung Gottes, der Verachtung des Landes und dem Vergessen der Verheißungen Gottes. Es ist eine Geschichte des Unglaubens, des Ungehorsams, der Rebellion und des Götzendienstes. Dass Gott trotz dieser Reaktionen seines Volkes bei ihnen blieb, macht seine Gnade nur umso bewundernswerter. Er hat eine gerechte Grundlage dafür, und das ist die Fürsprache seines Sohnes, von der wir ein Bild in der Fürsprache des Mose sehen (Vers 23).

Der Grundton von Psalm 105 lautet: Erinnere dich an seine mächtigen Taten, der von Psalm 106 lautet: Sie vergaßen seine mächtigen Taten. Alexander Maclaren

Die Geschichte Israels wird hier mit der Absicht geschrieben, die menschliche Sünde aufzuzeigen, so wie der vorhergehende Psalm verfasst wurde, um die göttliche Güte zu verherrlichen. Es ist in der Tat ein nationales Bekenntnis. Charles Spurgeon

Ps 106,1-5: Inniges Lob und innige Bitte

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Ps 106,1: Hallelujah! Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, denn seine Gnade währt ewiglich!

Der Herr ist gütig

Für uns bedürftige Geschöpfe ist die erste Eigenschaft Gottes, die uns zum Preise stimmt, seine Güte. Weil er gut ist, ist er seinem Volk gnädig, gibt er ihm, was es nicht gesucht und nicht verdient hat. Und weil er Gott ist, währt seine Gnade ewig, denn er verändert sich nicht. Darum haben wir immer Ursache, ihm zu danken. Darum danken wir ihm nicht nur am Tag des Glücks, sondern auch am Tag des Unglücks. Lasst uns nie säumig sein, dem Herrn den schuldigen Lobpreis zu erstatten. Ihm zu danken, ist das Geringste, was wir tun können.

Ps 106,2: Wer kann die Machttaten des Herrn beschreiben und all seinen Ruhm verkünden?

Wie kann man den Herrn beschreiben?

Denn was kannst du von ihm sagen, was, wiederhole ich, kannst du Angemessenes von ihm sagen, der erhabener ist als alle Höhe und tiefer als alle Tiefe, klarer als alles Licht und heller als alle Helle und glänzender als aller Glanz, stärker als alle Stärke, kraftvoller als alle Kraft, schöner als alle Schönheit, wahrer als alle Wahrheit, mächtiger als alle Macht, größer als alle Größe und majestätischer als alle Majestät, reicher als aller Reichtum, weiser als alle Weisheit, milder als alle Milde, gerechter als alle Gerechtigkeit, gnädiger als alle Gnade? Tertullian.

Ps 106,3: Wohl denen, die das Recht beachten, die Gerechtigkeit üben allezeit!

Wohl denen, die das Recht beachten

Diese Worte ermutigen uns, das Gute zu tun und nach Rechtschaffenheit zu streben. Es geht darum, nicht nur das Gesetz einzuhalten, sondern auch in unserem täglichen Leben moralisch und ethisch richtig zu handeln. Wenn wir bewusst danach streben, das Richtige zu tun, und unser Handeln von Mitgefühl und Aufrichtigkeit leiten lassen, können wir ein erfüllteres Leben führen und anderen ein Beispiel geben. Es ist eine Erinnerung daran, dass unser Handeln und unsere Entscheidungen Auswirkungen haben und dass das Streben nach Rechtschaffenheit uns inneren Frieden und Freude bringen kann.

Ps 106,4: Gedenke an mich, o Herr, aus Gnade gegen dein Volk. Suche mich heim mit deiner Rettung.

Gedenke an mich

Bisweilen scheint die Bitte dieses Verses uns zu groß. Wir fühlen uns nicht wert, dass der Herr unter unser Dach eingehe. Du mich besuchen, Herr? Dennoch: So unbedeutend ich bin, vergiss doch mein nicht! Denke voller Gnade an mich. Mehr kann ich nicht bitten, doch möchte ich auch nicht weniger begehren. Kehre bei mir ein in Herz und Haus und gib mir das Heil, das du bereitet hast und allein geben kannst.

Jesus sagte von Zachäus: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, und dies war so, weil er selbst da eingekehrt war. Es gibt kein Heil, das losgelöst vom Herrn bestehen könnte. Der Vater hat uns gesegnet mit allerlei geistlichem Segen durch Jesus Christus, da er uns in ihm erwählt hat. Wir begehren kein anderes Glück zu sehen, zu genießen und zu ergreifen.

Ps 106,5: dass ich das Glück deiner Auserwählten schaue, dass ich mich freue an der Freude deines Volkes und mich rühme mit deinem Erbteil.

Dass ich mich freue an der Freude

Dieser Vers lädt dazu ein, das Glück und die Freude anderer als Geschenke Gottes zu sehen. Er ermutigt dazu, nicht nur auf die eigenen Freuden zu schauen, sondern sich auch über das Glück und die Freude anderer zu freuen. Es geht darum, sich mit anderen zu verbinden und in ihrer Freude Teil einer größeren Gemeinschaft zu sein, die Gott preist und sich über Seine Segnungen freut. Es erinnert daran, dass die Freude und das Glück in Gemeinschaft mit anderen Menschen verstärkt werden und eine Quelle des Dankes gegenüber Gott sind.

Ps 106,6-12: Widerspenstige Väter am Schilfmeer

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Ps 106,6: Wir haben gesündigt samt unseren Vätern, wir haben Unrecht getan, haben gottlos gehandelt.

Bekenntnis der Sünden

Der Beter hat um Gottes Wohltaten gebeten, nun bekennt er die Sünden, die Gottes Wohltaten im Wege standen. Der Zweck des Sündenbekenntnisses (Verse 6-43) ist zunächst der, das Hindernis der Erlösung in seinem ganzen Umfang und mit voller Schärfe darzulegen. Ohne Buße keine Vergebung, ohne Vergebung keine Segnungen. Die erste Sünde wird benannt: sie achteten nicht auf Gottes Wunder. Und weil sie seine Wunder nicht verstanden, dachten sie auch nicht an seine Gnadentaten. Ein oberflächliches Verständnis erzeugt ein kurzes Gedächtnis. Ach, wie viele Wunder Gottes werden auch von uns nicht wahrgenommen oder falsch verstanden!

Ps 106,7: Unsere Väter in Ägypten achteten nicht auf deine Wunder, sie gedachten nicht an deine große Gnade und waren widerspenstig am Meer, am Schilfmeer.

Ps 106,8: Er rettete sie um seines Namens willen, um seine Stärke offenbar zu machen.

Er rettet sie

Brauchst du Rat und Leitung? Sein Name ist Rat. Vertraue dich ihm und seinem Namen auch in dieser Hinsicht an. Hast du es mit mächtigen Feinden zu tun? Sein Name ist Kraft und Held. Bitte ihn, dass er seine Macht um seines Namens willen zu deinem Besten ausübe. Bedarfst du seines väterlichen Mitleids? Sein Name ist Vater. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, so ihn fürchten. Wende dich an sein Erbarmen um seines Namens willen.

Brauchst du Frieden, äußeren oder inneren und ewigen? Sein Name ist Friedefürst. Flehe zu ihm um seines Namens willen, dass er dir Frieden gebe. Bist du krank an Leib und Seele? Sein Name ist: Der Herr ist dein Arzt. Suche bei ihm um seines Namens willen Heilung für alle deine Gebrechen.

Benötigst du Vergebung? Sein Name ist: Der Herr unsere Gerechtigkeit. Wende dich an ihn um seines Namens willen, dass er gnädig sei aller deiner Ungerechtigkeit. Hast du die göttliche Gnadengegenwart nötig? Sein Name ist Immanuel, Gott mit uns. Glaube es, dass er mit dir ist, um seines Namens willen. Begehrst du Gehör für deine Bitten? Sein Name ist: Der Gebetserhörer. Brauchst du Trost? Sein Name ist: Der Trost Israels. Hast du eine Zuflucht nötig? Sein Name ist Zuflucht. Hast du nichts und brauchst alles? Gott ist alles in allen.

Ps 106:9: ‭Und er bedrohte das Schilfmeer, dass es vertrocknete, und ließ sie durch die Fluten gehen wie auf einer Steppe.

Ps 106,10: Er rettete sie von der Hand des Hassers und erlöste sie aus der Hand des Feindes.

Ps 106:11: ‭Und das Wasser bedeckte ihre Bedränger; nicht einer von ihnen blieb übrig.

Ps 106,12: Da glaubten sie seinen Worten und sangen sein Lob.

Da glaubten sie

Das heißt also: sie glaubten die Verheißung, als sie diese erfüllt sahen, nicht eher. Diese Bemerkung dient nicht zu ihrem Lob, sondern zu ihrer Schande. Leute, die Gottes Wort nicht glauben, bis sie es erfüllt sehen, mangelt es an Vertrauen. Und so lieblich ihr Lob war, so kurz war er auch. Sie vergaßen seine Werke und überliessen sich nicht mehr seiner Führung. Bei Gott ist sowohl Rat als auch Stärke. Wir aber sind eitel genug, sie bei uns selbst zu suchen.

Ps 106,13-33: Sie versuchten Gott in der Wüste

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Ps 106,13: Sie vergaßen seine Werke bald. Sie warteten nicht auf seinen Rat.

Sie vergaßen seine Werke bald

Dies alles erzählt von Israels Rebellion in der Wüste, als sie den Herrn herausforderten. Es ist ein Moment des Ungehorsams gegen Gottes Weisung. Hier geht es darum, wie schnell wir vergessen, was Gott für uns getan hat, und wie leicht wir Seine Gebote missachten. In unserem eigenen Leben können wir uns auch daran erinnern, wie oft wir Gottes Segen und Führung übersehen haben, wenn wir unseren eigenen Wünschen nachgegangen sind. Es ermutigt uns, dankbar zu sein und uns bewusst an Gottes Güte zu erinnern, selbst wenn wir uns in schwierigen oder verlockenden Situationen befinden. Es zeigt, dass Gehorsam und Dankbarkeit zentral sind, um eine tiefe Beziehung zu Gott zu pflegen.

Ps 106,14: sondern sie wurden begehrlich in der Wüste und versuchten Gott in der Einöde.

Sie versuchten Gott

Sie suchten sie sich selbst glücklich zu machen mit zeitlichen Dingen, die doch keinem Menschen wahre Glückseligkeit geben, weil sie das Verlangen des zur Ewigkeit erschaffenen Menschenherzens nicht stillen können. Diese Begierde hegten sie, bis sie bei ihnen zur Sucht wurde. Eine böse Gier zieht die nächste nach sich. Sie wurden neidisch. Sie begehrten, was ihnen nicht gehörte. Sie wollten haben, was einem anderen gegeben war. Sie wollten wie Mose und Aaron sein. Der Gläubige dagegen ist ruhig und zuversichtlich, still und geduldig. Er hält an am Gebet und steht auf seinem Wartturm, zu sehen, was Gott zu seiner Zeit ihm antworten wird.

Ps 106:15: ‭Und er gab ihnen, was sie forderten, aber er sandte Auszehrung in ihre Seelen.

Ps 106,16: Sie wurden eifersüchtig auf Mose im Lager, auf Aaron, den Heiligen des Herrn.

Ps 106:17: ‭Da tat sich die Erde auf und verschlang Dathan und bedeckte die Rotte Abirams.

Ps 106:18: ‭Und Feuer verzehrte ihre Rotte, eine Flamme versengte die Gottlosen.

Ps 106,19: Sie machten sich ein Kalb am Horeb und warfen sich nieder vor dem gegossenen Bild.

Sie machten sich ein Kalb

Mose ist schon 40 Tage auf dem Berg. Das Volk verliert die Geduld. Mose ist fort und mit ihm auch Gott. Ein neuer Gott muss her, der sichtbar und greifbar ist. Der Mensch liebt etwas, was er wahrnehmen kann, was seinen Sinnen entspricht und sie befriedigt. Sie machen sich ein goldenes Stierbild und opfern ihm. Doch ein selbst gemachter Gott hilft nicht, bewahrt nicht und rettet nicht. Während sie anstelle des Herrn ein Kalb verehrten, sind wir in Gefahr, denselben Geist zu offenbaren. Unser einziges Bewahrungsmittel ist, viel in der Gegenwart Gottes zu sein. Nur der Glaube vermag standhaft zu bleiben, als sähe er den Unsichtbaren (Heb 11,27).

Ps 106:20: ‭Sie vertauschten den, der ihre Herrlichkeit war, gegen das Abbild eines Stiers, der Gras frisst.

Warnung vor der Hinwendung an Götzen

Dieser Vers erzählt von der Abkehr der Menschen von Gottes Herrlichkeit hin zu vergänglichen Dingen. Es handelt von der menschlichen Neigung, das Göttliche gegen weltliche, weniger bedeutsame Dinge einzutauschen. Es kann als Metapher für den Verlust des Wertes des Spirituellen zugunsten materieller Güter verstanden werden. Es ermahnt dazu, den Fokus auf das Wesentliche, auf Gottes Herrlichkeit, zu richten und nicht auf vergängliche, unwichtige Ersatzmittel. Dieser Vers ruft dazu auf, bewusst zu wählen, was im Leben wirklich von Bedeutung ist und die Herrlichkeit Gottes über den vergänglichen Versuchungen zu stellen.

Ps 106,21: Sie vergaßen Gott, ihren Retter, der Großes getan hatte in Ägypten.

Ps 106:22: ‭Wunder im Land Hams, Furchtbares am Schilfmeer.

Ps 106,23: Und er gedachte sie zu vertilgen, wenn nicht Mose, sein Auserwählter, in den Riss getreten wäre vor ihm, um seinen Grimm abzuwenden, dass er sie nicht vertilgte.

Mose als Fürsprecher

Mose hatte großen Einfluss bei Gott. Er war ein besonderes Vorbild unseres Herrn. Wie der auserwählte Erlöser zwischen dem Herrn und einer sündigen Menschheit eintrat, so stellte sich hier Mose zwischen Gott und sein ihn er zürnendes Volk. Bedenken wir die Macht der Fürbitte. Wenn man die Christen dazu bringen könnte, von dem Wert und der Macht der Fürbitte ein richtiges Bewusstsein zu haben, so würde der Fürbitte viel sein.

Ps 106,24: Sie verachteten das liebliche Land, sie glaubten seinem Wort nicht.

Sie glaubten seinem Wort nicht

Gottes Liebe hatte ihnen dieses Land ausgesucht. Kanaan war ein Vorbild des Himmels. Aber sie dachten daran, dass es sie viel Mühsal und Gefahr kosten würde es einzunehmen. Sie glaubten seinem Wort nicht. Das ist die Grundsünde, die Wurzel alles anderen Bösen. Glauben wir Gottes Wort nicht, so werden wir natürlich auch die Gaben, die es verheißt, nicht achten.

Darum wollten sie lieber darauf verzichten und schätzten es also gering. Sie redeten gegen die frohe Botschaft, die ihnen verkündigt worden war und hinterfragten damit Gottes Liebe und Gottes Wahrheit und hinterfragten so den Gott der Liebe und der Wahrheit selbst. Irdische Dinge den himmlischen Segnungen vorzuziehen heißt Ägypten statt Kanaan zu wählen, das Land der Knechtschaft statt des Landes der Verheißung.

Ps 106,25: Sie murrten in ihren Zelten, sie gehorchten nicht der Stimme des Herrn.

Ps 106:26: ‭Da erhob er seine Hand gegen sie und schwor, sie niederzustrecken in der Wüste

Ps 106:27: ‭und ihren Samen unter die Heidenvölker zu werfen und sie zu zerstreuen in die Länder.

Ps 106:28: ‭Und sie hängten sich an den Baal-Peor und aßen Opfer der toten Götzen,

Ps 106:29: ‭und sie reizten ihn mit ihrem Tun; da brach die Plage unter ihnen aus.

Ps 106:30: ‭Aber Pinehas trat auf und übte Gericht, sodass die Plage aufgehalten wurde.

Ps 106:31: ‭Das wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet auf alle Geschlechter, in Ewigkeit.

Ps 106:32: ‭Und sie erzürnten ihn am Haderwasser, und es erging Mose schlecht um ihretwillen.

Ps 106:33: ‭Denn sie erbitterten sein Gemüt, sodass er unbedacht redete mit seinen Lippen.

Ps 106,34-42: Sie sündigen im Land der Verheißung

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Ps 106:34: ‭Sie vertilgten die Völker nicht, wie ihnen der Herr geboten hatte;

Ps 106:35: ‭sondern sie vermischten sich mit den Heidenvölkern und lernten ihre Werke.

Ps 106:36: ‭Und sie dienten ihren Götzen, und diese wurden ihnen zum Fallstrick.

Ps 106:37: ‭Und sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den Dämonen.

Ps 106:38: ‭Und sie vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten; und so wurde das Land durch Blutschuld entweiht.

Ps 106:39: ‭Und sie machten sich unrein mit ihren Werken und begingen Hurerei mit ihrem Tun.

Ps 106:40: ‭Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen sein Volk, und er verabscheute sein Erbteil.

Ps 106:41: ‭Und er gab sie in die Hand der Heidenvölker, dass ihre Hasser über sie herrschten.

Ps 106:42: ‭Und ihre Feinde bedrückten sie, und sie wurden gedemütigt unter ihre Hand.

Ps 106,43-46: Sünde ist mächtig, Gnade noch mächtiger

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Ps 106:43: ‭Er errettete sie oftmals; aber sie widerstrebten ihm mit ihren Plänen, und sie sanken immer tiefer durch ihre Ungerechtigkeit.

Ps 106,44: Er sah ihre Not an, als er ihr Schreien hörte.

Er sah ihre Not an

Ja, die Sünden des Volkes sind zahlreich und groß, viel größer, als wir ahnen und ermessen. Und dennoch ist Gottes Gnade größer. Wie groß muss sie dann aber sein! Da sehen wir das treue Herz Gottes gegen uns, wie ihn unsere Not bewegt zur Hilfe und wie er sich als das ewige Gut gern selbst mitteilt und uns erfüllt, dass wir nicht verderben. Denn im Menschen ist eine große, grundlose, tiefe Verderbtheit, dass der Mensch nicht anders kann, als in sein Verderben zu eilen, in Gott aber ist die große grundlose Tiefe der Errettung, dass er von Natur nicht anders kann, als gern zu helfen.

Ps 106,45: Er gedachte an seinen Bund mit ihnen und empfand Mitleid nach seiner großen Gnade.

Er gedachte an seinen Bund

Gott ist einem sündigen Volk gut. Gott ist dem tausendmal Schuldigen gut. Er gedenkt seines Bundes, er gedenkt seiner Verheißungen an die Väter. Wir können uns daran nicht sattdenken: Gott gab den Vätern Verheißungen. Warum gab er ihnen Verheißungen? Weil er ihnen gut war. Warum war er ihnen gut? Weil sie etwa gut waren? Nein, weil er gut war. Wir ringen hilflos um Worte, wir können seine Gnade auch nicht annähernd in an gemessener Weise mit Worten würdigen.

Ps 106,46: Er ließ sie Barmherzigkeit finden bei allen, die sie gefangen hielten.

Ps 106,47-48: Innige Bitte und inniges Lob

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Ps 106,47: Rette uns, Herr, unser Gott! Sammle uns aus den Heidenvölkern, dass wir deinem heiligen Namen danken und uns glücklich preisen, zu deinem Ruhm!

Rette uns Herr

Welche Freude, welche Rührung des Herzens, welches Labsal muß diese Wahrheit im Menschen bewirken, daß Unser Herr sein Erlöser und Retter ist und daß er sein Leben von ihm erhält! Ihm istdas Leben dazu gegeben, damit er es jedem schenke und damit alle es von ihm empfangen, wie er es vom Vater hat. Es ist nicht das Leben des Leibes, sondern das geistliche Leben. Um uns aber dieses Leben zu erwerben, hat Unser Herr es für uns erkauft um den Preisseines Blutes und das seine hingegeben. Also ist unser Leben nicht das unsere, sondern das seine. Wir gehören nicht mehr uns, sondern ihm. Franz von Sales

Ps 106,48: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und alles Volk soll sagen: Amen! Hallelujah!

Amen

Luther hat bekanntlich vom Vaterunser gesagt, es sei der größte Märtyrer auf Erden, weil es so häufig gedanken und gefühllos, ohne Ehrfurcht und Glauben gebraucht wird. Diese Bemerkung lässt sich mit noch größerer Kraft auf das Wort Amen anwenden. Von Jugend auf sind wir mit dem Klang dieses Wortes vertraut. Die wörtliche Bedeutung „Also geschehe es“ ist allbekannt. Doch nur wenige beachten den tiefen Sinn. Aber es ist ein großes Wort, dieses Wörtlein Amen, und Luther hat recht gesagt: Wie dein Amen ist, so ist dein Gebet gewesen.

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Ps 106