Psalm Ps 40: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 40
Inhaltsverzeichnis
➡️ Inhaltsverzeichnis Psalm 1-150
Zum Psalm Ps 40: Herausgezogen aus Schlamm
Psalm 40 drückt Dankbarkeit für Gottes Rettung und Erhörung aus. Es betont die Geduld und das Vertrauen des Psalmisten, während er auf Gott wartet. Der Psalm ermutigt, auf Gott zu vertrauen, anstatt sich auf menschliche Macht oder materielle Dinge zu verlassen. Es ist eine Erinnerung daran, dass Gott treu ist und sein Volk in schwierigen Zeiten unterstützt. Der Psalm lädt uns ein, Gott anzubeten und seine Taten zu verkünden. Es ist eine Ermutigung, auf Gottes Führung zu vertrauen und ihm zu dienen.
Messianischer Psalm: Es geht um den Herrn Jesus. Dies geht deutlich aus Hebräer 10 hervor, wo die Verse 7–9 dieses Psalms nicht als Zitat von David geschrieben sind, sondern Christus zugeschrieben werden. Der Psalm stellt den Herrn Jesus dar, der zum gehorsamen Diener auf der Erde wird in dem Leib, den Gott für Ihn vorbereitet hat. Auf der Erde ist Er elend und arm, während Er geduldig auf Gottes Hilfe harrt.
Ps 40,1-11: Auf Gott geharrt und von ihm gerettet
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 40,1-11
Ps 40:1: Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids.
Ps 40,2: Beharrlich habe ich auf den Herrn geharrt, da neigte er sich zu mir und erhörte mein Schreien.
Die Stimme Jesus
In diesem Vers hören wir die Stimme des sanftmütigen Lammes Gottes. Während seines ganzen Leidens, bei seinem Seelenkampf in Gethsemane, beim Gerichtsprozeß und während er am Kreuz hing: kein Blick des Zornes, kein Wort des Murrens, keine Tat der Rache entfuhr dem geduldigen Gotteslamm. Er harrte und hoffte, übte Geduld, und Geduld bis zur Vollendung. Der Gesalbte des Herrn trägt unter den Duldern die Krone. Hat Jesus so still geharrt, sollten wir uns dann ungeduldig verhalten?
Ps 40,3: Er zog mich aus der Grube des Verderbens, aus dem schmutzigen Schlamm und stellte meine Füße auf einen Fels. Er machte meine Schritte fest.
Er zog mich aus der Grube
Da der Mensch von Gott abgefallen war, geriet er in einen solchen Schlamm. Als Bild wird hier auf eine antike Zisterne angespielt, die als Brunnenschacht als eine Art Gefängnis benutzt wurde. Unten fault der Schlamm. Es ist kalt. Winzige Tiere krabbeln an den Wänden hoch. Es stinkt, fault und ist dunkel. Es ist ein Ort des Schreckens. Es ist das Gefängnis der Sünde. Durch Christus Erlösungstat wird der Mensch aus dieser Schlammgrube seiner eigenen sündigen Natur gezogen. Von oben streckt sich Jesus nach unten und zieht uns von unten nach oben. Wir sind schwach. Jesus stellt den Wankenden daher auf die Füße, erhebt ihn auf einen Felsen, den Christus, gibt ihm Stärke und richtet ihn auf.
Ps 40,4: Er gab mir ein neues Lied in meinen Mund, ein Lob für unseren Gott. Das werden viele sehen und sich fürchten und werden auf den Herrn vertrauen.
Er gab mir ein neues Lied in meinen Mund
Dieser Vers spricht von einer neuen Erfahrung der Anbetung und des Lobpreises, die Gott in uns hervorruft. Es ist eine Erinnerung daran, dass Gott nicht nur unsere Rettung und Befreiung bringt, sondern auch unsere Herzen mit Dankbarkeit und Lob erfüllt. Das „neue Lied“ repräsentiert eine frische, authentische Art des Lobes, die aus einem veränderten Herzen und einer neuen Perspektive entsteht. Es ermutigt uns, unsere Erfahrungen mit Gott auf kreative und erneuernde Weise auszudrücken und zeigt, wie Gott uns dazu befähigt, inmitten unserer Lebensreise Loblieder zu singen.
Ps 40,5: Wohl dem, der sein Vertrauen auf den Herrn setzt und sich nicht zu den Aufgeblasenen wendet und zu den abtrünnigen Lügnern.
Wohl dem, der sein Vertrauen auf den Herrn setzt
Diese Passage erinnert uns daran, wie wichtig es ist, unser Vertrauen auf den Herrn zu setzen. Jesus selbst lebte dieses Vertrauen vor und zeigte uns, dass der Glaube an Gott eine Quelle unendlicher Stärke und Hoffnung ist. Wenn wir unser Vertrauen auf den Herrn setzen, anstatt auf weltliche Dinge oder Menschen, die uns enttäuschen könnten, finden wir wahren Frieden und Führung. Diese Entscheidung, Gott zu vertrauen, hält uns davon ab, auf die Wege der Stolzen oder derer, die die Wahrheit verdrehen, abzudriften. Im Vertrauen auf den Herrn finden wir wahres Wohl und Sicherheit.
Ps 40,6: Herr, mein Gott, wie zahlreich sind die Wunder, die du getan hast und deine Pläne, die du für uns gemacht hast. Dir ist nichts gleich! Wollte ich sie verkündigen und davon reden, es sind zu viele, um sie aufzuzählen.
Zahlreiche Wunder
Es gehört zu unserem Glück, dass hinter allen Begegnissen unseres Lebens die Hand Gottes wirkt. Glückselig sind wir, wenn wir sie auch sehen, denn sie sind zahlreich. Denken wir nur an das Wunder unserer Geburt, der Bewahrung und Versorgung während unseres Lebens! Denken wir dann an das Wunder, dass wir glauben können, dass Gott in einem toten Herzen den Schrei nach ihm geweckt hat. Denken wir an das Wunder der Vergebung der Sünden, der Gabe des ewigen Lebens, der Gabe des Heiligen Geistes, des Trostes durch den Heiligen Geist, der Erkenntnis Gottes und seines Sohnes.
Ps 40,7: Opfer und Gaben hast du nicht gewollt. Ohren aber hast du mir bereitet. Brandopfer und Sündopfer hast du nicht verlangt.
Jesus Dienst und Leben
Jesus führte ein Leben in vollkommener Abhängigkeit vom Vater. Sein ganzes Leben von der Krippe bis zum Kreuz war dadurch gekennzeichnet, dass seine Ohren auf die Worte des Vaters gerichtet waren. Jesus war schnell zu hören und allezeit bereit, seines Vaters Willen zu erfüllen. In allem suchte er, dem Vater zu gefallen: in seinem Reden und Tun, im Umherziehen und in der Aufnahme der Sünder. Sein Leben war ein Dienst und sein Sich-Verzehren eine immerwährende Fürsprache.
Ohren aber hast du mir bereitet
Psalm 40,7 lautet: „Ohren aber hast du mir bereitet“. In diesem Vers spricht der Psalmist davon, dass Gott ihm Ohren gegeben hat, um zuzuhören und gehorsam zu sein. Diese Aussage betont die Bedeutung des Gehorsams gegenüber Gott. Im Neuen Testament wird dieser Vers auf Jesus Christus bezogen (Hebräer 10,5-7). Jesus kam in die Welt, um Gottes Willen zu erfüllen. „Ohren aber hast du mir bereitet“ deutet darauf hin, dass Jesus bereit war, Gottes Anweisungen zu hören und zu befolgen. Für mich persönlich bedeutet dieser Vers, dass wir uns öffnen und bereit sein sollten, Gottes Stimme in unserem Leben zu hören und seinem Willen zu folgen, so wie Jesus es tat.
Ps 40,8: Da sprach ich: Siehe, ich komme, in der Buchrolle steht von mir geschrieben.
Bezug auf Christus
Es deutet darauf hin, dass Jesus bereitwillig kam, um Gottes Willen zu erfüllen, wie es in den Schriften über ihn vorhergesagt wurde. Es verdeutlicht seine Unterordnung unter den göttlichen Plan, der in den heiligen Schriften bereits niedergeschrieben war. Diese Passage zeigt die Bereitschaft Jesu, sich dem göttlichen Willen zu unterwerfen und sich als das lebendige Wort Gottes zu offenbaren. Durch sein Kommen und die Erfüllung der Prophezeiungen wird die Verheißung Gottes an die Menschheit erfüllt und seine bedingungslose Hingabe an das Heilswerk verdeutlicht.
Ps 40,9: Deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich, und dein Gesetz ist in meinem Herzen.
Den Willen Gottes tun
Ein ganz in den Willen Gottes ergebener Wille soll nichts anderes wollen, als dem Willen Gottes einfach zu folgen. Nichts mehr wollen, sich ganz der göttlichen Vorsehung überlassen. Es ist wie bei einem kleinen Kind, das noch nicht den Gebrauch seines Willens hat, um irgendetwas anderes als die Brust und das Angesicht seiner lieben Mutter zu wollen und zu lieben. Es denkt gar nicht an etwas, außer in den Armen seiner Mutter zu sein, mit der es ein Wesen zu sein glaubt. Es überläßt seiner Mutter die Sorge, dorthin zu gehen, das zu wollen und zu tun, was sie für gut findet. So mit dem Willen unseres höchsten Gutes ganz eins sein, ist sicher die höchste Vollkommenheit unseres Willens.
Benedikt XVI: Sehr oft würde eine einzige Stunde des stillen Hineinhörens in Gottes Wort mehr wirken als ganze Tagungen mit Sitzungen und Diskussionen. Und ein Augenblick des Gebetes würde fruchtbarer sein als ganze Stöße von Papieren.
Ps 40,10: Ich habe Gerechtigkeit als frohe Botschaft verkündigt in der großen Gemeinde. Siehe, ich will meine Lippen nicht verschließen, Herr, das weißt du!
Ich will meine Lippen nicht verschließen
Psalm 40,10 betont die Wichtigkeit, die Gerechtigkeit Gottes öffentlich zu verkünden. In einer persönlichen Auslegung bedeutet dies für mich, dass ich die frohe Botschaft von Jesus Christus, der die vollkommene Gerechtigkeit verkörpert, nicht für mich behalten darf. Jesus kam, um uns von unseren Sünden zu erlösen und uns mit Gott zu versöhnen. Diese Botschaft ist so kostbar, dass ich sie in meinem Leben sichtbar machen und mit anderen teilen muss. Durch Jesu Opfer und Auferstehung haben wir Zugang zur Gerechtigkeit Gottes. Indem ich davon erzähle, gebe ich Zeugnis von seiner Liebe und Treue und lade andere ein, diese befreiende Wahrheit zu erfahren.
Ps 40,11: Deine Gerechtigkeit verbarg ich nicht in meinem Herzen. Ich redete von deiner Wahrheit und von deinem Heil. Deine Gnade und Wahrheit verschwieg ich nicht vor der großen Gemeinde.
Ich redete
In diesem Vers zeigt sich die tiefe Dankbarkeit des Psalmisten für Gottes Gerechtigkeit und Wahrheit. Er spricht offen und furchtlos von Gottes Treue und Heil. Für mich persönlich bedeutet dieser Vers, dass wir als Gläubige Jesus‘ Gnade und Wahrheit nicht für uns behalten sollten. Wir sind berufen, Zeugnis zu geben von der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus in unser Leben gekommen ist. Seine Gnade hat uns erlöst, und seine Wahrheit gibt unserem Leben Richtung und Sinn. Indem wir Gottes Taten vor anderen verkünden, ehren wir ihn und verbreiten seine Liebe und Wahrheit in der Welt.
Ps 40,12-18: Harren auf Gott, er wird wieder retten
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 40,12-18
Ps 40,12: Du, Herr, wollest dein Herz nicht vor mir verschließen. Lass deine Gnade und deine Wahrheit mich allezeit behüten!
Angewiesen auf seine Gnade
Die Gnade Gottes lehrt uns, dass unsere Schwachheit so vollständig ist, dass wir ganz und gar auf Gottes Bewahren angewiesen sind. Es bleibt mir gar nichts anderes übrig, als mich beständig auf Gott zu werfen, denn auf mich gestellt, gehe ich in die Irre und gehe ich unter. Ich kann mich noch so sehr bemühen, ich sündige dennoch immer wieder. Dank sei darum der Gnade, die uns in Christus widerfährt. Jesus war ohne Sünde, aber er ließ unser aller Sünde auf ihn treffen und er nahm unsere Missetaten auf sich, als wären sie seine eigenen. Er, der von keiner Sünde wusste, wurde für uns zur Sünde gemacht. Er ist unser Retter.
Ps 40,13: Denn Übel ohne Zahl haben mich umringt, meine Verschuldungen haben mich ergriffen. Ich kann sie nicht überschauen. Sie sind zahlreicher als die Haare meines Hauptes, und mein Mut hat mich verlassen.
Ps 40,14: Herr, lass es dir gefallen, mich zu retten. Herr, eile mir zu Hilfe!
Rette mich
Auch der Errettete braucht noch Errettung, tägliche Errettung vor einem schwachen Glauben, vor Mutlosigkeit, vor Sünden und vielerlei mehr. Daher rufen wir täglich zum Herrn: Lass es dir gefallen, mich zu retten! Wir sollten dabei täglich das Wort Gottes mit Sanftmut aufnehmen, weil es unsere Seelen zu erretten vermag. Wir sollen im Gebet und in der Gemeinschaft und im Brechen des Brotes verharren, weil uns das vor vielen Fehltritten und vor manchem Schaden zu erretten vermag. In dem allen ist Gott unsere Hilfe.
Ps 40:15: Es sollen sich alle schämen und schamrot werden, die mir nach dem Leben trachten, um es wegzuraffen. Es sollen zurückweichen und zuschanden werden, die mein Unglück suchen!
Ps 40:16: Erstarren sollen wegen ihrer eigenen Schmach, die zu mir sagen: Haha, haha!
Ps 40,17: Es sollen fröhlich sein und sich freuen in dir alle, die dich suchen. Die dein Heil lieben, sollen allezeit sagen: Der Herr ist groß!
Der Herr ist groß
Dieser Vers offenbart die Freude und das Lob, das diejenigen empfinden, die Gott suchen und sein Heil lieben. Es ist eine Einladung, sich über Gottes Handeln zu freuen und seine Güte zu verkünden. Diejenigen, die Gottes Rettung erlebt haben, werden ermutigt, seinen Namen zu preisen und anderen von seiner Treue zu erzählen. Es erinnert daran, dass die Freude am Heil Gottes eine Gemeinschaft schafft, die dazu führt, dass sein Lob weit verbreitet wird und andere dazu inspiriert, Gott ebenfalls zu suchen und zu lieben.
Ps 40,18: Bin ich auch elend und arm, für mich sorgt der Herr. Du bist meine Hilfe und mein Retter. Mein Gott, säume nicht!
Der Herr wird für mich sorgen
Habt Vertrauen auf Gott, bergt euch in seiner Obhut, richtet euer Denken auf ihn, damit ihr gläubig sagen könnt: Gott trägt Sorge für mich. Daher müssen wir mit starkem Mut ein ganz großes Vertrauen auf Gott und seine Hilfe fassen.Werft also eure ganze Sorge auf ihn, denn er sorgt für euch. Auf sich selbst vertrauen ist nicht dem Glauben zueigen. Wahrhaft treu ist, wer nicht auf sich vertraut und keine Zuversicht auf sich hat, der wie ein zerbrochenes Gefäß geworden ist und seine Seele in dem Maß verliert, daß er sie für das ewige Leben bewahren will. Einzig die Demut bewirkt, daß die Seele nicht auf sich selbst vertraut, sondern sich in die Wüste zurückzieht und sich ganz auf ihren Vielgeliebten stützt. Franz von Sales
Gott sorgt für mich
Das war dem heiligen Herzen des großen Dulders ein süßer Trost, dass er wusste, Gott wende seine Gedanken in fürsorgender Liebe ihm zu und werde das allezeit tun. Dass Gott an uns denkt, daran sollen auch wir gedenken und uns daran erquicken; denn seine Gedanken über uns sind Gedanken der ewigen Liebe.
Lasst auch uns die Fürsorge und Gütigkeit, die uns durch Menschen zuteilwird, auf Gottes Walten zurückführen.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Ps 40
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 40