Christliche Andachten

Sprüche Spr 21. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche Spr 21. Kap.

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Zum Buch der Sprüche Spr 21. Kap.

Das Buch der Sprüche, Kapitel 21, betont die Bedeutung von rechtem Handeln und weist auf die Konsequenzen von Fehlverhalten hin. Es unterstreicht die Wichtigkeit der Weisheit, des Fleißes und der Gerechtigkeit, um ein erfülltes Leben zu führen. Gottes Gericht wird über die Ungerechten kommen, während die Rechtschaffenen belohnt werden. Es ermahnt zur Selbstdisziplin und zur Vermeidung von Habgier und Stolz. Es fordert zur Suche nach Weisheit und zum Gehorsam gegenüber Gott auf, um ein erfülltes und gerechtes Leben zu führen.

Spr Kap. 21,1-31: Auf Gott hören führt unseren Weg

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Sprüche Spr Kap. 21,1-31

Spr 21,1: Wie man Wasser durch Kanäle leitet, so lenkt der Herr die Gedanken des Königs, wohin er will.

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Spr 21,2: Jeder meint, sein Verhalten sei richtig, doch der Herr prüft die Herzen.

Gegen den Hochmut

Gerade deshalb sollte ich stets selbstkritisch sein. Und ich bemühe mich, die Stärke zu besitzen, Fehler und Irrwege einzugestehen, mich neu in die Führung durch Gott einlassend. Denn Gott führt uns mit Liebe und Sanftmut, führt nicht mit Gewalt und lässt uns so in unserer geschenkten Freiheit auch so manchen Umweg gehen, immer wieder aber um uns werbend, auf dass wir den richtigen Weg einschlagen. In Christus reicht er uns die Hand. Der lebendige Kontakt mit Christus ist die entscheidende Hilfe, um auf dem rechten Weg zu bleiben: weder in Hochmut zu verfallen, dass wir doch alles richtig machen, noch sich der Resignation hinzugeben, dass wir sowieso immer alles falsch machen.

Spr 21,3: Recht und Gerechtigkeit üben ist dem Herrn lieber als Opfer.

Mit dem Herzen

Gottesdienst wird zur leeren Show-Veranstaltung, wenn es dem Lebenswandel an Frömmigkeit mangelt. Praktisch gelebter Glaube zählt mehr als Gottesdienst-Glaube. In diesem Sinn ist der Glaube ohne Werke nutzlos, tot und wird aus seinen Werken vollendet. Jürgen Fischer

Spr 21,4: Wer von Gott nichts wissen will, ist stolz und überheblich; bei allem, was er tut, lädt er Schuld auf sich.

Warnung vor Stolz und Überheblichkeit

Sprüche 21,4 lehrt uns, dass Stolz und Überheblichkeit vor Gott sündhaft sind. In unserem menschlichen Streben neigen wir dazu, unseren eigenen Weg zu wählen, ohne auf göttliche Weisheit zu hören. Diese Selbstsicherheit kann jedoch zu Fall führen. Die Bibel ermutigt uns dazu, Demut zu praktizieren und Gottes Führung anzunehmen. Es geht darum, dass unser Handeln in Einklang mit Gottes Willen steht, anstatt von eigenem Hochmut geleitet zu werden. Durch diese Auslegung zeigt uns Sprüche 21,4, dass ein demütiges Herz und die Suche nach göttlicher Weisheit den Weg zu einem erfüllten Leben ebnen können, das im Einklang mit Gottes Absichten steht.

Spr 21,5: Jeder, der hastig ist, erreicht nur Mangel.

Spr 21:5: Wer aber allzu schnell etwas erreichen will, hat nur Verlust.

Entschleunigung

Die Lösung gegen die Hektik ist, unser Leben zu entschleunigen und auf das Wesentliche zu beschränken. Wir haben nicht zu wenig Zeit. Wir haben alle Zeit, die wir brauchen, aber wir sind zu schwach, zu abgelenkt und teils zu süchtig, um das zu tun, wovon wir alle wissen, dass es wichtig ist. Beispiel: Statt bei einer Wartesituation gleich aufs Smartphone zu schauen, können wir ein kurzes Gebet für einen Menschen sprechen.

Jeder Tag bietet hier Chancen. Was wirst du damit machen?  Was ist nun am Wichtigsten? Im Kern geht es bei Jesus um Beziehung und jede Beziehung braucht Zeit und lässt sich nicht als App herunterladen oder über Amazon bestellen. Das Ziel ist ein Leben mit Jesus in ganzer Fülle. In jedem wachen Augenblick die Gemeinschaft mit Jesus bewusst zu genießen.

Aufruf zur Langsamkeit

Wir müssen uns durch die vielen inneren und äußeren Stimmen, die uns hetzten und alles schneller machen lassen wollen, immer wieder hindurchfinden zu der inneren Ruhe, die den Wert der Langsamkeit entdeckt. Langsam gehen von Tätigkeit zu Tätigkeit, sich nicht antreiben lassen, durch nichts, das lässt uns ganz im Augenblick sein, das führt zu intensivem Erleben und zu innerem Frieden. Langsamkeit hat eine eigene Schönheit. Sie kann auch im größten Treiben zelebriert werden. Langsamkeit will dich zu einem bewussten und achtsamen Leben anleiten. Deine Seele braucht Zeit.

Der kleine Prinz: Du musst nur langsam genug gehen, um immer in der Sonne zu bleiben.

Johannes XX III: Nimm dir nicht zuviel vor. Es genügt die friedliche, ruhige Suche nach dem Guten an jedem Tag zu jeder Stunde, und ohne Übertreibung und ohne Ungeduld.

Spr 21,6: Reichtum, den man durch Betrug erworben hat, zerrinnt schnell und reißt mit in den Tod.

Spr 21,7: Wer Gott missachtet und sich weigert, ihm zu gehorchen, ruiniert sich selbst durch seine Bosheit und Gewalt.

Spr 21,8: Der Schuldige geht krumme Wege, der Ehrliche aber führt ein aufrichtiges Leben.

Spr 21,9: Lieber in einer kleinen Ecke unter dem Dach wohnen als in einem prächtigen Haus mit einer nörgelnden Frau!

Spr 21,10: Wer Gott verachtet, giert nach Bösem; seine Mitmenschen können von ihm kein Mitgefühl erwarten.

Spr 21,11: Wenn man dem Lästermaul eine Geldstrafe auferlegt, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber einen weisen Menschen belehrt, lernt er selbst daraus.

Spr 21,12: Der gerechte Gott weiß genau, was im Haus eines bösen Menschen vorgeht; wer Gott ablehnt, den stürzt er ins Unglück.

Spr 21,13: Wer sein Ohr verstopft vor dem Schreien des Armen, der wird auch keine Antwort erhalten, wenn er ruft.

Spr 21,13: Wer sich beim Hilferuf eines Armen taub stellt, wird selbst keine Antwort bekommen, wenn er Hilfe braucht.

Den Hilfeschrei des Armen hören

Der Hilfeschrei ist das laute und emotionsgeladene Rufen in einem akuten Notfall. Es ist der Schrei dessen, der angegriffen oder ernsthaft bedroht wird. Der Spruch beschreibt den Armen in Not, der keine Hilfe findet. Ein hartes Herz macht das Ohr der Reichen taub. Allerdings ist ein Mangel an Mitgefühl auch für den, der sein Ohr verstopft nicht folgenlos. Sei es jetzt oder spätestens vor Gott im Gericht (vgl. Mt 25,31ff; Jak 2,13); er wird für seinen Mangel an Barmherzigkeit bezahlen und das erleiden, was er anderen zugefügt hat. Wie Gott dem zum Guten vergilt, der sich über den Geringen erbarmt (Spr 19,17), so tut er es zum Schlechten auch mit dem Hartherzigen. Jürgen Fischer

Das Schreien des Armen hören

Annehmen des anderen, der leidet, bedeutet, dass ich mir sein Leid selbst zueigne, dass es auch mein Leiden wird. Eben dadurch aber, dass es nun geteiltes Leid geworden ist, dass ein anderer in ihm da ist, dringt das Licht der Liebe in dieses Leiden ein. Das lateinische Wort consolatio, Tröstung, drückt dies sehr schön aus, indem es die Vorstellung eines Mitseins in der Einsamkeit weckt, die dann keine Einsamkeit mehr ist. Das ist Solidarität, die bereit ist, wirklich zu helfen, den Rücken zu stärken.

Die Liebe hat Hände um zu helfen, sie hat Füße, um zu den Armen und Notleidenden zu eilen. Sie hat Ohren, um die Bitten und Rufe der Elenden zu hören. Vor allem aber hat sie ein Herz, das lieben und segnen kann. Augustinus

Spr 21,14: Wenn jemand wütend auf dich ist, kannst du ihn besänftigen, indem du ihm heimlich ein Geschenk zusteckst.

Besänftigen

Dies bedeutet, dass ein unerwartetes Geschenk oder eine liebevolle Geste dazu in der Lage ist, sogar starke Wut zu besänftigen. Es betont die transformative Kraft von Freundlichkeit und Aufmerksamkeit, die in einem überraschenden Geschenk verankert ist. Inmitten von Zorn kann ein solches Zeichen der Güte eine Brücke zu Versöhnung bauen und Beziehungen stärken. Es erinnert uns daran, dass selbst in hitzigen Momenten die Macht der Großzügigkeit eine transformative Wirkung haben kann.

Spr 21,15: Wenn das Recht beachtet wird, freut sich ein ehrlicher Mensch; aber für einen Übeltäter bedeutet es Angst und Schrecken.

Spr 21,16: Wer sich weigert, Vernunft anzunehmen, wird sich zu den Toten gesellen!

Spr 21,17: Wer ausgelassene Feste liebt, wird bald arm – ein aufwendiger Lebensstil hat noch keinen reich gemacht!

Spr 21,18: Die Gerechtigkeit wird siegen: Nicht den Ehrlichen, sondern den Gottlosen trifft das Unglück.

Spr 21,19: Lieber in einer einsamen und trostlosen Wüste leben als mit einer launischen Frau, die ständig nörgelt!

Spr 21,20: Ein weiser Mensch kommt zu großem Reichtum, ein Dummkopf aber verschleudert sein Geld.

Spr 21,21: Wer Liebe und Gerechtigkeit übt, der findet das Leben; ein solcher Mensch erntet Anerkennung und Ehre.

Liebe und Gerechtigkeit üben

Wer Gerechtigkeit übt, setzt sich dafür ein, dass Recht geschieht und Unrecht benannt wird. Wer Gerechtigkeit übt, setzt sich weiter für die Gerechtigkeit für die Schwachen ein: alles tun, um Leid zu mindern und so gut es geht, Schmerzen zu lindern und den Nächsten aufzubauen. Darin ist die Gerechtigkeit ein Kind der Liebe. Gerechtigkeit und Liebe gehören zu den Grundforderungen christlicher Existenz und eines jeden wahrhaft menschlichen Lebens oder wie Adolph Kolping sagt: Keine wahre Liebe ohne Gerechtigkeit und keine wahre Gerechtigkeit ohne Liebe.

Gerechtigkeit tun, die Wahrheit sagen, den Mitmenschen lieben. Erich Fromm 

Spr 21,22: Der Kluge kann sogar eine gut bewachte Stadt erobern und ihre Befestigungen niederreißen, auf die sich ihre Einwohner verlassen.

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Spr 21,23: Überlege deine Worte, und dir bleibt viel Ärger erspart!

Überlege deine Worte

Sprache ist ein Ausdruck unserer Gedanken. Wenn wir bewusst auf eine positive Sprache achten, so hat dies aber auch rückwirkend die Macht, unsere Gedanken zu ändern. So lerne an einer Situation oder einer anderen Person das Positive zu entdecken und dies auch zu äußern. Mich hat das langfristig in meinem Sein verändert. Dies gilt nicht nur im Sprechen mit dem Gegenüber, sondern vielmehr noch für unsere inneren Monologe. Eine positive Sprache unterstützt eine zuversichtliche Grundhaltung. Viel Streit und Spaltungen rühren daher, dass wir zu schnell etwas sagen, unüberlegt. Also gerade bei emotional aufgeheizten Situationen inne halten, innerlich einen Schritt zurück treten und darüber nachdenken, welche Worte zu wählen sind. Selbstkontrolle ist gefragt.

Jesus, schenke uns Besonnenheit, um in aufgeheizten Situationen die richtigen Worte zu finden.

Spr 21,24: Wer verächtlich auf andere hinabsieht, ist zu Recht als Spötter verschrien; er macht, was er will, und sonnt sich in seinem Stolz.

Warnung vor Hochmut

In Sprüche 21,24 wird die Haltung eines hochmütigen Menschen beschrieben, der stolz und arrogant durchs Leben geht. Die Metapher von hochmütigen Augen betont die Überheblichkeit und Ignoranz dieses Individuums. Die Auslegung könnte darauf hinweisen, dass eine solche Einstellung zu Konflikten und Schwierigkeiten führen kann. Es ermutigt dazu, Demut zu praktizieren und Verständnis für andere zu entwickeln. Die Anerkennung eigener Fehler und die Fähigkeit zur Selbstreflexion könnten Wege zu einem erfüllteren Leben darstellen, indem man in Beziehungen zu anderen Menschen und Gott auf Ausgewogenheit setzt.

Spr 21,25: Ein Faulpelz will viel haben und erreichen, ist aber zu bequem, auch nur einen Finger zu rühren. Dieser Zwiespalt bringt ihn langsam um.

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Spr 21,26: Den ganzen Tag lang denkt er nur an sich und seine Wünsche; wer aber zu Gott gehört, der gibt gerne und knausert nicht.

Spr 21,26: Der Gerechte gibt und hält nicht zurück.

Zum Geben

Es geht beim Geben (Geld, Zeit, Kraft u.a.) im tiefsten Kern um das Geben unser selbst. Ich gebe mich! Die Großzügigkeit im Geben erwartet keine Gegenleistung, gibt gerne und von Herzen ohne zu geizen. Dieses Geben hat ein echtes Interesse am Anderen. Geben ist immer eine Sache des Herzens. Achte darauf dich selbst in welcher Form auch immer (Zuwendung, Zeit, Geld u.a.) nicht aus Pflichtgefühl zu geben, um ja ein guter Christ zu sein, sondern zu geben mit einem geöffneten Herzen. Dafür wirst du von Gott gesegnet werden.

Spr 21,27: Die Opfergaben der Gottlosen sind widerlich, erst recht, wenn sie damit schlechte Ziele verfolgen.

Spr 21,28: Ein falscher Zeuge wird zum Schweigen gebracht; wer aber aussagt, was er wirklich gehört hat, den nimmt man beim Wort.

Spr 21,29: Wer Gott missachtet, setzt ein überhebliches Gesicht auf; aber nur ein aufrichtiger Mensch ist seiner Sache wirklich sicher.

Spr 21,30: Die größte Weisheit, die tiefste Einsicht und die besten Pläne können nicht bestehen, wenn sie gegen den Herrn gerichtet sind.

Überlegenheit Gottes

Diese Worte betonen die Überlegenheit Gottes inmitten menschlicher Überlegungen. Hier wird verdeutlicht, dass trotz aller menschlichen Klugheit und Überlegungen letztendlich Gottes Plan und Weisheit den höchsten Wert haben. Es erinnert uns daran, dass unser Vertrauen letztendlich auf Gott gegründet sein sollte, da seine Weisheit über allem steht. Diese Versicherung kann dazu ermutigen, sich auf Gottes Führung zu verlassen und im Einklang mit seinen Prinzipien zu leben.

Spr 21,31: Man kann sich noch so gut auf einen Kampf vorbereiten – den Sieg schenkt allein der Herr!

Mit Gottes Hilfe

Erfolg ist eine Mischung aus guter Vorbereitung in Verbindung mit Gottes Hilfe. Nie kann sich der Mensch nur auf seine eigenen Möglichkeiten verlassen; nie wird er unabhängig von Gottes rettendem Eingreifen. Übertriebenes Vertrauen in die eigene, militärische Stärke ist nichts anderes als Götzendienst und absolut kein Garant für den Sieg. Dasselbe gilt natürlich auch für den, der aus kindischer Naivität oder Faulheit erst gar keine Vorbereitungen trifft. Jürgen Fischer

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Spr 21. Kap.


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche Spr 21. Kapitel


Spr 21

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.