Christliche Andachten

Psalm Ps 71: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 71

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Zum Psalm Ps 71: Schutz im Alter

Psalm 71 ist ein Gebet voller Vertrauen und Hoffnung auf Gott. Der Psalmist bittet um Schutz vor Feinden und um Rettung in schwierigen Zeiten. Er erinnert sich an Gottes Treue in der Vergangenheit und betont, dass Gott die einzige Quelle der Hilfe und Stärke ist. Der Psalm drückt die Gewissheit aus, dass Gott auch inmitten von Herausforderungen und Bedrängnis nahe ist und letztendlich Erlösung bringt. Es ist ein Aufruf, sich in schwierigen Zeiten auf Gott zu verlassen und ihm zu vertrauen.

Ps 71,1-4: David betet zu Gott um Rettung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 71,1-4

Ps 71,1: Bei dir, Herr, suche ich Zuflucht. Lass mich niemals zuschanden werden!

Bei dir suche ich Zuflucht

Lasst uns unser Vertrauen ganz und allein auf ihn setzen. Stunde um Stunde müssen wir uns an den ewig treuen Gott klammern. Auf ihn wollen wir uns stützen wie jemand, der auf einem Felsen seinen Stand einnimmt. Je besser wir mit dem Herrn bekannt werden, desto fester wird unser Zutrauen zu ihm sein. Gott weiß um unseren Glauben und doch hört er es gern, dass wir diesen bekennen. Sind wir stark, so sind wir es in Gott. Sind wir sicher, so ist es der Fall, weil unsere Zuflucht uns birgt. Können wir im Sturm heiter blicken, so liegt das daran, dass unsere Seele in Gott als ihren sicheren Hafen eingelaufen ist.

Ps 71,2: Errette mich durch deine Gerechtigkeit und befreie mich. Neige dein Ohr zu mir und hilf mir.

Neige deine Ohren zu mir und hilf mir

Lass dich zu meiner Schwachheit herab und höre meine matten Seufzer; sei gnädig meinen Gebrechen und siehe freundlich auf mich. Ich suche ja Hilfe bei dir, dem Heiland; so lausche auf mein Flehen und errette mich. Wie jemand, der von den Feinden schwer verwundet und für tot liegen gelassen ist, bedarf ich es, dass du dich über mich neigst und meine Wunden verbindest. Die Bitte um diese Gnadenerweisungen stützt sich auf den Glauben; darum kann Gott sie nicht abschlagen. Spurgeon

Ps 71:3: ‭Sei mir ein Felsenhorst, zu dem ich stets fliehen kann, der du verheißen hast, mir zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg.

Du bist mein…

Er soll mein Fels, meine Burg, mein Gott (V. 4), meine Zuversicht, meine Hoffnung (V. 5), mein Ruhm (V. 6) sein. Alles, was mein ist, sei sein, alles, was sein ist, mein. Das war der Grund, weshalb der Psalmdichter überzeugt war, dass Gott ihm Heil verordnet habe, weil er ihm Gnade gegeben hatte, sich in stillem, heiterem Glauben alles, was in Gott ist, zu Eigen zu machen. Spurgeon

Ps 71:4: ‭Mein Gott, befreie mich aus der Hand des Gottlosen, aus der Faust des Ungerechten und Gewalttätigen!

Ps 71,5-8: David begründet seine Bitte

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 71,5-8

Ps 71,5: Denn du bist meine Hoffnung, o Herr, du Herrscher, meine Zuversicht von meiner Jugend an.

Du bist meine Hoffnung

Nicht nur steht unsere Hoffnung auf Gott, sondern er selbst ist unsere Hoffnung. Er soll mein Fels, meine Burg, mein Gott, meine Zuversicht, meine Hoffnung, mein Ruhm sein. Alles, was mein ist, sei sein, alles, was sein ist, mein. Ehe ich überhaupt fähig war, die Macht zu verstehen, die mich stützte, wurde ich schon von ihr getragen. Gott kennt mich, ehe wir irgendetwas kennen, und erhält mich, ehe ich eine Ahnung davon habe. Gottes Obhut waltet über meinem Leben, noch ehe ich zu bewusstem Leben erwache.

Bewahren Sie sich unbedingt Ihr Vertrauen!

Es ist unmöglich, dass Gott darauf nicht antwortet; denn immer bemisst er seine Gaben an unserem Vertrauen. Man erwartet nie zu viel von Gott; man bekommt von ihm so viel, als man erhofft. Die Heiligkeit besteht nicht in dieser oder jener Übung. Sie besteht in einer Herzensbereitschaft, die uns demütig und klein in den Armen Gottes macht, in der wir uns unserer Schwäche bewusst sind und bis zur Verwegenheit auf die Güte des Vaters vertrauen. Therese von Lisieux 

Ps 71,6: Auf dich habe ich mich verlassen vom Mutterleib an, vom Mutterschoß an hast du für mich gesorgt. Mein Rühmen gilt dir allezeit.

Vom Mutterleib an stütze ich mich auf dich

Wir können uns heute diesen Ausruf des Psalmisten zu eigen machen. Gott hat uns gekannt und geliebt, noch bevor unsere Augen die Wunder der Schöpfung betrachten konnten. Jeder Mensch erhält bei seiner Geburt einen menschlichen Namen. Zuvor besitzt er jedoch einen göttlichen Namen: den Namen, mit dem Gott-Vater ihn kennt und liebt seit ewig und auf ewig. Dies gilt für alle Menschen ohne Ausnahme. Kein Mensch ist für Gott namenlos! In den Augen Gottes haben alle den gleichen Wert: Alle sind verschieden, doch sind auch alle gleich, und alle sind berufen, Söhne im Sohn zu sein. Johannes Paul II

Worte von Spurgeon

Auf dich war ich gestützt von Mutterleibe an. Ehe er fähig war, die Macht zu verstehen, die ihn stützte, ward er von derselben getragen. Gott kennt uns, ehe wir irgendetwas kennen, und erhält uns, ehe wir eine Ahnung davon haben. Die Auserwählten der Vorzeit lagen in Gottes Schoß, ehe sie auf ihrer Mutter Schoß gelegt wurden; und als ihre kindliche Schwachheit noch so groß war, dass ihre Füße sie nicht tragen konnten, trug und stützte der HERR sie samt ihrer Schwachheit. Wir tun wohl daran, über die Güte, welche Gott uns schon in unserer Kindheit erwiesen hat, nachzudenken; es bietet uns das viel Grund zur Dankbarkeit. Spurgeon

Ps 71:7: ‭Ich bin für viele wie ein Wunderzeichen, und du bist meine starke Zuflucht.

Du bist meine Zuflucht

Sind wir stark, so sind wir es in Gott; sind wir sicher, so ist es der Fall, weil unsere Zuflucht uns birgt; können wir mitten im Sturm heiter blicken, so liegt das daran, dass unsere Seele in Gott als ihren Ruheport eingegangen ist. Wer versteht, was der Glaube eigentlich ist, und die Gründe sieht, auf denen dessen Zuversicht ruht, dem sind die Gläubigen nicht mehr ein Wunder, der wundert sich vielmehr darüber, dass noch so viel Unglaube unter den Menschenkindern vorhanden ist.

Ps 71:8: ‭Mein Mund soll erfüllt sein von deinem Lob, von deiner Verherrlichung allezeit!

Mein Mund soll loben

Dieser Vers ermutigt dazu, Gottes Lob und Ruhm täglich in unserem Leben zu verkünden. Es geht darum, unsere Worte und unser Handeln so zu gestalten, dass sie Gottes Größe und Güte widerspiegeln. Es fordert uns auf, Gottes Herrlichkeit zu preisen und sie durch unsere Taten und unsere Worte zu manifestieren. Es erinnert uns daran, dass Lobpreis und Dankbarkeit ein fester Bestandteil unseres Lebens sein sollten, und dass wir durch unsere Worte und Taten Gottes Namen verherrlichen können.

Ps 71,9-13: David betet abermals zu Gott um Hilfe

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 71,9-13

Ps 71:9: ‭Verwirf mich nicht in den Tagen des Alters, verlass mich nicht, wenn meine Kraft abnimmt!

Beistand im Alter

In Psalm 71,9 bittet der Psalmist um Gottes Hilfe und Unterstützung inmitten von Alter und Schwäche. Er fleht darum, in seiner Zeit der Not und Bedrängnis nicht verlassen zu werden. Der Vers drückt das Vertrauen des Psalmisten in Gottes Güte und Treue aus, selbst wenn er sich schwach und hilflos fühlt. Er bittet um Gottes Nähe und Schutz, um nicht allein gelassen zu werden. Für viele Menschen ist dieser Psalm ein Ausdruck der Hoffnung, dass Gott in schwierigen Zeiten ein sicherer Halt ist, der Trost, Kraft und Zuversicht schenkt.

Ps 71:10: ‭Denn meine Feinde reden von mir, und die meiner Seele auflauern, ratschlagen miteinander

Ps 71:11: ‭und sagen: Gott hat ihn verlassen! Jagt ihm nach und ergreift ihn; denn es gibt keinen Retter!

Ps 71,12: O Gott, sei nicht fern von mir! Mein Gott, eile mir zu Hilfe!

Sei nicht fern von mir

Wir sind täglich auf ihn angewiesen, dass er uns trage, bewahre und rette. Darum müssen wir und darum wollen wir von ihm abhängig bleiben, und darum rufen wir täglich zu ihm, dass er uns trage und durchtrage. Wissen wir, dass Gott uns nahe ist, so fühlen wir uns sicher, und das mit gutem Recht. Es ist dem Kind im Dunkeln ein Trost, wenn es des Vaters Hand fassen kann.

Ps 71:13: ‭Es sollen sich schämen und vertilgt werden, die meine Seele anfeinden; in Schimpf und Schande sollen sich hüllen, die mein Unglück suchen!

Ps 71,14-18: Davids Zuversicht und Verlangen

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 71,14-18

Ps 71,14: Ich aber will beständig harren und noch mehr hinzufügen zu all deinem Ruhm.

Harre auf Gott

Wenn ich mich des Gegenwärtigen nicht freuen kann, so will ich vorausblicken auf das, was in Zukunft mein sein wird, und mich so dennoch freuen. Der Glaube fristet sein Leben auch da, wo andere nichts zu essen sehen, und singt sein Lied auf schneebedeckten Zweigen. Wir dürfen allezeit in stillem Hoffen auf Gott harren. Denn wir haben allezeit Grund dazu. Wir wollen allezeit die Hoffnung festhalten. Denn sie ist ein Trost, der niemals trügt.

Siehe, Herr, ich habe zu dir gefleht und bin getröstet. Die Hoffnung hat es mich so gelehrt. Ich bin froh, weil ich auf dich vertraut habe, werde ich nimmermehr zuschanden werden.

Ps 71,15: Mein Mund soll erzählen von deiner Gerechtigkeit, von deinen Hilfserweisen Tag für Tag, die ich nicht zu zählen weiß.

Mein Mund soll erzählen

Es ist unsere Pflicht, in dem Maße Zeugnis abzulegen, wie unsere Erfahrung uns dazu befähigt, und anderen das nicht vorzuenthalten, was wir geschmeckt und unsere Hände betastet haben. Von allen, die es in ihrer eigenen Geschichte erlebt haben, soll es überall verkündigt werden, wie treu Gott ist im Retten, im Befreien aus der Hand der Feinde und im Erfüllen seiner Verheißungen. Wir können den Mund, den Gott uns gegeben hat, auf keine Weise so sehr nützlich brauchen, wie wenn wir die Gerechtigkeit Gottes verkündigen, wie sie sich in der Errettung der an Jesus Glaubenden enthüllt.

Ps 71,16: Ich will kommen in der Kraft des Herrn, des Herrschers; ich will rühmen deine Gerechtigkeit, dich allein!

Ps 71,17: O Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf, und bis hierher verkündige ich deine Wunder.

Du hast mich gelehrt

Wer ist ein Lehrer wie er? Es kann niemand lehren wie er. Was sind das doch für Wunder, die er vollbringt: Er erzieht das Herz eines Selbstverliebten, Gott mehr zu lieben als sich selbst. Er macht einen Widerspenstigen willig, ihm zu gehorchen, und dabei wird dem Willen des Widerspenstigen nie Gewalt angetan. Ganz freiwillig fügt er sich dem Willen eines anderen. Er versteht es, Blinden Dinge zu zeigen, die sie nie hatten sehen können, er lehrt die Lahmen Wege zu gehen, die sie nicht kannten und nie hätten gehen können, selbst wenn sie sie gekannt hätten.

Ps 71:18: ‭Und auch wenn ich alt werde, wenn mein Haar ergraut, verlass mich nicht, o Gott, bis ich deinen Arm verkündige dem künftigen Geschlecht, deine Macht allen, die noch kommen sollen.

Ps 71,19-24: Ruhm Gottes und Gewissheit der Erhörung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 71,19-24

Ps 71,19: Deine Gerechtigkeit, o Gott, reicht bis zur Höhe, denn du hast Großes getan. O Gott, wer ist dir gleich?

Du hast Großes getan

Gott, wer ist dir gleich, sei es an Größe oder an Güte, an Macht oder an Barmherzigkeit, an Gerechtigkeit, Wahrheit oder Treue, an Vollkommenheit seines Wesens oder der Werke seiner Hände? Wie deine Werke, so bist auch du selbst über alles erhaben. Dir kommt niemand gleich, und dir macht’s niemand nach. Darum beugen wir uns tief und beten dich im Staube an. Das ist die rechte Herzenshaltung und Stellung des Gläubigen. Wenn er Gott naht, tritt er in ein Gebiet ein, wo alles unendlich erhaben ist. Wunder der Liebe blühen auf allen Seiten, und auf Schritt und Tritt muss er staunen über das, was Gerechtigkeit und Gnade, zu treuem Bunde vereint, miteinander hervorgebracht haben.

Ps 71,20: Der du uns viel Not und Unglück hast sehen lassen, du machst uns wieder lebendig und holst uns wieder herauf aus den Tiefen der Erde.

Du machst uns wieder lebendig

So tief der Herr uns sinken lassen mag, er wird dem Hinabgleiten eine Schranke setzen und uns zur rechten Zeit wieder emporziehen. Selbst wenn wir ins Grab versenkt werden sollten, haben wir den Trost, dass es tiefer mit uns nun nicht mehr gehen kann, sondern dass wir wieder emporsteigen und zu einem besseren Land auffahren werden und dies alles, weil der Herr ein so mächtiger Heiland ist.

Ps 71,21: Du machst mich umso größer und tröstest mich wiederum.

Gott tröstet

Wie wir von Trübsalen eingeschlossen waren, so werden wir auch von Tröstungen umringt werden. Von oben und von allen Seiten wird sich Licht ergießen und die frühere Düsternis vertreiben. Es wird in der Tat eine große Wandlung vor sich gehen, wenn der HERR wiederkehrt, um uns zu trösten und zu erquicken und alles wiederherzustellen. Spurgeon

Ps 71:22: ‭Darum will auch ich dir danken mit der Harfe, will deine Treue, o mein Gott, besingen, dir auf der Laute spielen, du Heiliger Israels!

Gottes Treue besingen

Die Treue ist eine der köstlichsten Eigenschaften unseres Bundesgottes. Auf sie bauen wir und von ihr fließen uns reiche Ströme des Trostes zu. Seine Verheißungen sind gewiss, seine Liebe ist unwandelbar, seine Wahrhaftigkeit unantastbar. Welcher Gläubige wollte ihn nicht preisen, wenn er dessen gedenkt? Spurgeon

Ps 71,23: Meine Lippen sollen jubeln, wenn ich dir lobsinge, und meine Seele, die du erlöst hast.

Meine Lippen sollen jubeln

Ich will zu mir selbst, zu dir, mein Gott, und zu meinen Mitmenschen reden, und mein Thema soll deine Gerechtigkeit sein. Der Herr, unsere Gerechtigkeit. Das ist der Kern des Evangeliums: Jesus ist in die Welt gekommen, um uns seine Gerechtigkeit zu geben. Er will uns seine Gerechtigkeit nicht nur vorleben. Sondern er will sie an uns weitergeben. Jesus ist sozusagen sehr „mitteilsam“, was seine Gerechtigkeit angeht. Es geht dabei um die Gerechtigkeit, die aus Sündern Gottes Kinder macht.

Ps 71,24: Auch meine Zunge soll täglich von deiner Gerechtigkeit reden; denn beschämt und schamrot wurden, die mein Unglück suchen.

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 71


Ps 71

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.