Psalm Ps 141: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 141

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Zum Psalm Ps 141: Bitte um Bewahrung

Psalm 141 ist ein Gebet, das um göttlichen Schutz und Hilfe bittet, insbesondere in Zeiten der Versuchung und des Leidens. Es zeigt die Abhängigkeit des Beters von Gott und seinen Wunsch, Weisheit und Selbstdisziplin zu erlangen. Der Psalm drückt auch das Vertrauen auf Gottes gerechte Strafen für die Feinde des Beters aus und seine Hoffnung auf Gemeinschaft mit den Gerechten. Insgesamt betont Psalm 141 die Bedeutung des Gebets, des Vertrauens und der Ausrichtung auf Gott in schwierigen Zeiten.

Ps 141,1-5: David schreit zum Herrn in seiner Not

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 142,1-5

Ps 141,1: Herr, ich rufe zu dir, eile zu mir! Schenke meiner Stimme Gehör, wenn ich dich anrufe!

Herr, ich rufe zu dir

Ich kann nur rufen. Doch dass du es bist, Herr, der Gott aller Gnade, der allmächtige, treue Helfer, den ich herbeirufen darf, das ist mein großes Vorrecht. Wie ich es so oft getan habe, so rufe ich auch jetzt zu dir und bin entschlossen, es immer zu tun. An wen anders sollte ich mich wenden? Was sonst könnte ich tun? Andere setzen ihr Vertrauen auf sich selber, ich aber rufe zu dir. Das Gebet ist ein Schutz, das der Gläubigen allezeit bei sich tragen und in jeder Not gebrauchen kann. Unser Beten und Gottes Gnade sind wie zwei Schöpfeimer in einem Brunnen: während der eine hinuntergeht, kommt der andere herauf.

Der Unglaube sucht auf vielen Wegen aus der Trübsal herauszukommen. Der Glaube hat nur einen, nämlich den zu Gott im Gebet. David Dickson

Ps 141,2: Lass mein Gebet wie Räucherwerk gelten vor dir, das Aufheben meiner Hände wie das Abendopfer.

Gebet wie Räuchwerk

Der aufsteigende Rauch war ein Sinnbild des zu Gott emporsteigenden Gebets. Das Aufheben der Hände ein Zeichen unserer Hingabe und Ergebenheit. Gebet wird manchmal auch ohne Worte, nur durch Gebärden, durch Bewegungen unseres Körpers dargebracht. Gebeugte Knie und aufgehobene Hände sind äußere Zeichen ernstlichen, von Gott etwas erwartenden Flehens. Oder denken wir an das Aufheben der Hände zur Arbeit, so ist das Wirken sicherlich auch Gebet, wenn es in der Glaubensabhängigkeit von Gott und mit der Absicht, ihn zu verherrlichen, geschieht.

Ps 141,3: Herr, stelle eine Wache an meinen Mund, bewahre die Tür meiner Lippen!

Bewahre die Tür meiner Lippen

Deine Sprache soll ruhig, offen und gerade, schlicht, natürlich und aufrichtig sein, nicht doppelzündig oder schlau. Sage nie die Unwahrheit. Hüte dich davor bewusst zu lügen. Gott ist der Gott der Wahrheit. Hast du dennoch mal gelogen, so stelle so schnell wie möglich wieder richtig. Eine aufrichtige Entschuldigung wirkt immer besser als eine noch so schöne Lüge. Hüte dich aber ebenso davor, nicht unbedingt alles herauszusagen, was wahr ist. Zuweilen ist es klug, die Wahrheit durch geschickt gewählte Worte zu verbergen. Franz von Sales

Gott hat unsere Lippen zur Tür unseres Mundes gemacht, aber wir vermögen diese Tür selber nicht zu bewahren; darum bitten wir den Herrn, er möge die Aufsicht darüber übernehmen. O dass der Herr unsere Lippen sowohl öffne als schließe. Denn wir können weder das eine noch das andere in der rechten Weise tun, wenn wir uns selber überlassen bleiben.

Ps 141,4: Lass mein Herz sich nicht zu einer bösen Sache neigen, dass ich gottlose Taten vollbringe mit Männern, die Übeltäter sind; und von ihren Leckerbissen lass mich nicht genießen!

Lass mein sich nicht zum Bösen neigen

Der Sinn entspricht dem der Bitte: Führe uns nicht in Versuchung. O dass wir nicht in Umstände geführt werden mögen, die unsere Neigungen in eine falsche Richtung bringen und böse Begierden in uns erwecken würden. Wir sehen, dass der Psalmist um sein Herz besorgt ist. Wer das Herz besitzt, der ist Herr über den ganzen Menschen. Wenn aber Zunge und Herz unter Gottes Obhut stehen, so ist alles gut. Lasst uns ihn bitten, dass er uns nie unseren Neigungen überlasse, sonst werden wir bald in böse Dinge geraten. Denn wenn die Quelle nicht rein gehalten wird, wird bald auch der Fluss verunreinigt sein.

Ps 141,5: Der Gerechte schlage mich, das ist Gnade; und er züchtige mich, das ist Öl für mein Haupt, und mein Haupt soll sich nicht dagegen sträuben, wenn es auch wiederholt geschieht; ich bete nur gegen ihre Bosheiten.

Liebreicher Tadel

Einige Leute bilden sich viel auf ihre grobe Ehrlichkeit ein. Aber barsche Leute richten bei ihren Mitmenschen wenig Gutes aus und erwerben sich wenig Liebe. Der Tadel sollte niederfallen wie der Tau und nicht wie ein Hagelwetter. Der vornehmste Punkt ist der, dass du der Person, die du zurechtweisen musst, zeigst, dass du sie wirklich lieb hast. Ist es echte Liebe, so wird Gott deine Bemühungen segnen und dir das Herz des irrenden Menschen zuwenden.

Wie das köstliche Öl erquickt, so wirkt liebreicher Tadel, wenn er in der rechten Weise aufgenommen wird, belebend und erneuernd auf die Seele. Mein Freund muss mich wahrhaft lieben, wenn er mir meine Fehler sagt. Er muss ein geistlicher Mensch sein, wenn er mir mit sanftmütigem Geist zurechtzuhelfen sucht. Die ernsten Mahnungen der Gottseligen aber dienen den aufrichtigen Herzen zum heilenden Balsam.

Wir sollen williger sein, uns selber strafen zu lassen als andere zu richten und noch schneller bereit sein, einen Fehler, den man uns nachweist, einzugestehen, als wir solch Geständnis von denen, die wir zurechtweisen, erwarten.

Ps 142,6-10: David schreit zum Herrn um Errettung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 142,6-8

Ps 141:6: ‭Wenn ihre Richter den Felsen hinabgestürzt worden sind, so werden sie auf meine Worte hören, dass sie lieblich sind.

Ps 141:7: ‭Wie wenn einer die Erde pflügt und aufreißt, so sind unsere Gebeine hingestreut am Rand des Totenreichs.

Ps 141,8: Darum sind meine Augen auf dich gerichtet, o Herr, mein Herr. Bei dir suche ich Zuflucht. Schütte meine Seele nicht aus!

Meine Augen sind auf dich gerichtet

Er schaute aufwärts. Er hielt seinen Blick fest dahin gerichtet. Er achtete mehr auf die Pflicht des Gehorsams gegen Gott als auf die Umstände. Er blickte mehr auf die Verheißung als auf die äußeren Führungen, und er richtete seine Erwartungen auf den Herrn, nicht auf die Menschen. Er schloss nicht seine Augen in Gleichgültigkeit oder in Verzweiflung, und ebenso wenig heftete er sie auf die Kreatur in eitlem Vertrauen, sondern er gab seine Augen ganz Gott hin. Und indem er das tat, wurde er aller Furcht entledigt. Denn dort, wohin er schaute, sah er nichts, was zu fürchten gewesen wäre. Gott, der sein Gebieter ist, ist auch seine Hoffnung. Er bewahrte ihn und wird auch uns bewahren

Ps 141,9: Bewahre mich vor der Schlinge, die sie mir gelegt haben, vor den Fallen der Übeltäter!

Ps 141:10: ‭Die Gottlosen sollen alle miteinander in ihre eigenen Netze fallen, während ich daran vorübergehe!

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Psalm Ps 141


Ps 141