Psalm Ps 24: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 24
Inhaltsverzeichnis
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Zum Psalm Ps 24: Macht hoch die Tür
Viele denken, dass dieser Psalm anlässlich des Einzugs der Bundeslade in Jerusalem während der Herrschaft Davids geschrieben wurde ( 2 Samuel 6 ). Doch Charles Spurgeon schrieb richtig: Das Auge des Psalmisten blickte jedoch über den typischen Aufstieg der Arche hinaus auf die erhabene Himmelfahrt des Königs der Herrlichkeit.
Bezug zu Psalm 22 und 23: Psalm 24 schließt an Psalm 23 an: Der Herr, der der Hirte ist und die Seinen leitet und sie nach Hause bring (Psalm 23), ist auch der, dem alle Dinge gehören (Psalm 24). In Psalm 22 geht es um Christus für die Seinen, den guten Hirten; in Psalm 23 geht es um Christus mit den Seinen, den großen Hirten; in Psalm 24 geht es um Christus über die Seinen, den Erzhirten.
Ps 24,1-6: Wer darf auf den Berg des Herrn steigen?
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 24,1-6
Ps 24,1: Ein Psalm Davids. Dem Herrm gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner.
Dem Herrn gehört die Erde
Dies betont, dass Gott als Schöpfer und Besitzer der gesamten Welt verehrt werden soll. Der Psalm ermutigt, Gottes Herrschaft anzuerkennen und seine Heiligkeit zu würdigen, da alles auf der Erde letztendlich Gottes Eigentum ist. Es lädt dazu ein, die Welt und alles, was sie bewohnt, als Gottes Schöpfung zu betrachten und entsprechend respektvoll und verantwortungsbewusst damit umzugehen.
Dem Herrn gehört
Das bedeutet, es gibt so etwas wie menschliche Autonomie überhaupt nicht. Dies zu leugnen bedeutet, dass ich zu mir selbst sage, dass mein Leben mir gehöre, und dass ich es zu meinem Vergnügen verwenden könne. Hierbei handelt es sich nicht nur um eine Leugnung von Gottes Existenz und Autorität, sondern auch um eine Leugnung meines eigenen Menschseins. Alle menschlichen Wesen wurden erschaffen, um mit einem das Leben gestaltenden Gottesbewusstsein und einer bereitwilligen Unterordnung unter Gottes Autorität zu leben. Das bedeutet, dass du und ich niemals im Zentrum unserer Existenz stehen werden, denn dort steht Gott. Es wird niemals um uns gehen, weil es eben um Gott geht. Es geht niemals um unseren Willen und unseren Weg, sondern um Seinen. Wir werden niemals die letztgültige Autorität in unserem Leben sein, denn das ist Er. Dieses zu leugnen ist genauso, als würde man die Existenz der Sonne leugnen. Paul David Tripp
Ps 24:2: Denn Er hat ihn gegründet über den Meeren und befestigt über den Strömen.
Ps 24,3: Wer darf auf den Berg des Herrn steigen? Und wer darf an seiner heiligen Stätte stehen?
Nähe Gottes suchen
Dieser Vers drückt das Verlangen aus, die Reinheit und Nähe Gottes zu erfahren. Er lädt zur Selbstreflexion ein und erinnert daran, dass nicht jeder automatisch Zugang zu Gottes Gegenwart hat. Vielmehr wird betont, dass jene, die reine Herzen haben, auf den „Berg des Herrn“ steigen und in Gottes Nähe treten dürfen. Es ermutigt dazu, nach Heiligkeit zu streben und ein Leben zu führen, das Gott wohlgefällig ist, um somit eine tiefere Beziehung zu ihm zu ermöglichen.
Ps 24,4: Wer unschuldige Hände hat und ein reines Herz, wer seine Seele nicht auf Trug richtet und nicht falsch schwört.
Reines Herz
Die reines Herzens sind, werden Gott schauen. Es geht allein um unser Herz. Unser wahres Leben liegt im inneren Menschen, darum ist Herzensreinheit eine unumgängliche Notwendigkeit. Die innersten Falten des Herzens müssen daher die reinigende Kraft der Gnade erfahren. Nur mit reinem Herzen können wir im Kind in der Krippe den Schöpfer und Erlöser sehen und erkennen.
Ps 24,5: Der wird Segen empfangen von dem Herrn und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.
Segen und Gerechtigkeit empfangen
Du empfängst Segen und Gerechtigkeit als Geschenk Gottes. Wir kommen zum Kind in der Krippe, um eben dies von ihm zu empfangen. Zuallerst sind wir also immer Beschenkte und Empfangende. Sicherlich versuchen wir durchaus ein gutes Leben zu führen und viel dem Nächsten zu geben. Doch auch dies ist eine Frucht der Arbeit des Heiligen Geistes am Menschenherzen in uns. Also: die wesentlichen Dinge können wir nicht machen, sondern nur empfangen. Aber wir können uns empfänglich machen in dem Maße, in dem wir uns zur Verfügung stellen.
Ps 24,6: Dies ist das Geschlecht derer, die nach ihm fragen, die dein Angesicht suchen — das ist Jakob!
Fragen und Suchen
Hat schon das Suchen des Herrn eine so starke Wirkung, welche heiligende Macht muss dann im Finden des Herrn liegen! Die Nähe des Herrn zu suchen, heißt, Gemeinschaft mit dem Herrn zu begehren. O dass wir immer mehr danach hungerten und dürsteten, das Angesicht des Herrn in seiner ganzen Herrlichkeit zu schauen! Das wird uns antreiben, uns stetig innerlich zu reinigen und in Lauterkeit zu wandeln vor dem Herrn.
Es ist schon ein Teil des Findens, wenn du weißt, was du zu suchen hast. Augustinus
Ps 24,7-10: Hebt eure Häupter empor
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 24,7-10
Ps 24,7: Hebt eure Häupter empor, ihr Tore, und hebt euch, ihr ewigen Pforten, damit der König der Herrlichkeit einziehe!
Hebt euch ihr Tore und Pforten
Hier sind die Türen und Toren des Tempels zu Jerusalem in altisraelitischer Zeit gemeint. Die Kirche griff den Text bereits früh auf und erwartete im Advent den König Christus mit dem Ruf: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit. Wer ist aber der mächtige Gott, der einzieht? Er ist ein Kind in den Armen seiner Mutter Maria. Das fordert von uns Demut und Offenheit. Die Tore unseres Herzens müssen wir weitmachen und die Türen unserer Seele in der Welt hoch, damit Christus täglich neu darin kommen kann, ein tägliches Weihnachten.
Ps 24,8: Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Es ist der Herr, der Starke und Mächtige, der Herr, der Held im Streit!
Wer ist dieser König der Herrlichkeit?
Hier betont der Vers die majestätische Herrschaft Gottes über alles. Die Frage „Wer ist der König der Herrlichkeit?“ fordert zur Anerkennung und Huldigung Gottes als höchsten Herrscher auf. Er wird als „Herr der Heerscharen“ beschrieben, was seine Macht, Autorität und Souveränität unterstreicht. Dieser Vers ruft dazu auf, Gottes Größe anzuerkennen und ihn als den ultimativen Herrscher über alle Dinge zu preisen. Es ist eine Einladung, die Ehre und Anbetung, die allein Gott gebührt, zu würdigen und anzunehmen.
Ps 24,9: Hebt eure Häupter empor, ihr Tore, ja, hebt eure Häupter, ihr ewigen Pforten, damit der König der Herrlichkeit einziehe!
Sich für Gott öffnen
Hier wird symbolisch dazu aufgefordert, den Weg für Gottes Herrschaft und Präsenz freizumachen. Die „Tore“ und „Türen“ repräsentieren den Zugang zur Welt und zur menschlichen Seele. Indem sie weit geöffnet werden, symbolisiert es die Einladung für Gott, in das Leben und die Herzen der Menschen einzutreten. Diese Passage ruft dazu auf, Hindernisse zu beseitigen, die Gott von uns trennen könnten, und ihn willkommen zu heißen, damit seine Herrschaft und sein Segen in unserem Leben Einzug halten können. Es ist eine Aufforderung zur Offenheit für Gottes Wirken und seiner Gegenwart.
Ps 24,10: Wer ist denn dieser König der Herrlichkeit? Der Herr der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit!
König der Herrlichkeit
Mein guter Jesus, seliger König der ewigen Herrlichkeit, Dir wende ich mich zu. Ich umfange Dich mit der ganzen Kraft meiner Seele. Ich bete Dich von ganzem Herzen an, ich erwähle Dich heute für immer zu meinem König. Dir will ich unverletzliche Treue bewahren. Ich gebe mich dir ohne Widerruf hin und verpflichte mich zum Gehorsam gegen deine heiligen Gesetze und Anordnungen. Franz von Sales
Worte von Benedikt XVI
Er ist der König der Herrlichkeit. Er ist unser König! Er zeigt uns seine Liebe und sein Erbarmen. Dies sei die Wahrheit, die euer Leben verwandelt, die in euch den Glauben und die Hoffnung stärke. Ich segne euch von Herzen.
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