Johannes Evangelium Joh 3. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3. Kap.
Inhaltsverzeichnis
Zum Johannes Evangelium Joh 3. Kap.
Johannes Evangelium Kapitel 3 enthält die berühmte Begegnung von Jesus mit Nikodemus, einem Pharisäer. In diesem Gespräch betont Jesus die Notwendigkeit einer geistlichen Wiedergeburt, um das Reich Gottes zu sehen. Er erklärt, dass dies durch den Glauben an ihn als Sohn Gottes geschieht, der von Gott gesandt wurde, um die Welt zu erlösen. Das Kapitel endet mit einer weiteren Aussage von Johannes dem Täufer über Jesus als den Retter, der von oben kommt und über alles erhaben ist. Die zentrale Aussage ist, dass Glaube an Jesus als Sohn Gottes zur ewigen Rettung führt.
Joh 3,1-21: Jesu Gespräch mit Nikodemus
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,1-21
Joh 3,1-2: Nikodemus besucht den Herrn Jesus
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,1-2
Joh 3,1: Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern namens Nikodemus, ein Oberster der Juden.
Joh 3,2: Der kam bei Nacht zu Jesus und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, der von Gott gekommen ist; denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn, dass Gott mit ihm ist.
Nikodemus, ein Herrscher der Juden
Nikodemus war einer von denen, die von den Zeichen Jesu beeindruckt waren (Joh 2:23), und ein Mitglied des regierenden Sanhedrin. Er war religiös ( der Pharisäer ), gebildet (Nikodemus ist ein griechischer Name), einflussreich (ein Herrscher) und ernsthaft genug, um nachts zu kommen.
Er kam in der Nacht
Es heißt entsprechend, daß er während der Nacht kam, weil er von der Finsternis der Unwissenheit umnebelt noch nicht zu einem solchen Lichte gekommen war, daß er vollkommen ihn für den wahren Gott hielt. Goldene Perle
Ungewöhnliches Treffen in der Nacht
In Joh 3,1 wird Nikodemus als ein führender Pharisäer eingeführt, der Jesus des Nachts besucht. Die ungewöhnliche Tageszeit ist dabei nicht nur Anzeichen dafür, dass der Besuch bei Jesus nicht im Öffentlichen stattfindet. Vielmehr steht hier auch die Grundidee des Kommens zum „Licht, das die Welt erleuchtet“ (Joh 1,9), im Hintergrund. Nikodemus sucht Jesus auf, weil er in ihm einen „Lehrer“ sieht, „der von Gott gekommen ist (Joh 3,2). Obwohl sich darin bereits die Sehnsucht nach einem Verstehen Jesu ausdrückt, braucht es eine ausführliche Erklärung Jesu, wie die göttliche Herkunft und seine Sendung zu verstehen ist. Kristell Köhler
Er suchte Jesus bei Nacht auf
Der Evangelist berichtet diesen Umstand. Er ist ihm also wichtig. Nikodemus sucht Jesus bei Nacht auf, also im Geheimen. Er will von niemandem gesehen werden. Außerdem ist es ihm peinlich, dass er, als „Lehrer Israels“ zu Jesus geht, um ihm Fragen zu stellen. Jesus weiß natürlich davon. Doch stellt er ihn nicht bloß, hält ihm seine Schwächen nicht vor. Mit viel Liebe schaut Jesus, der nicht gekommen ist, um uns zu richten, sondern zu retten, darüber hinweg, um ihm zum wahren Glauben zu bringen. Daniel Egervari
Joh 3,3-4: Die neue Geburt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,3-4
Joh 3,3: Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!
Wiedergeburt
Überall im Neuen Testament kommt diese Vorstellung von Wiedergeburt, Neuschöpfung vor. 1. Petr spricht von einer Neugeburt durch Gottes große Barmherzigkeit (1. Petr 1,3). 1. Petr spricht davon, aus einem unvergänglichen Samen neugeboren zu werden (1. Petrus 1:22-23). Jakobus spricht davon, dass Gott uns durch das Wort der Wahrheit hervorgebracht hat (Jak 1:18). Titus spricht zu uns vom Waschen der Wiedergeburt (Titus 3:5).
Römer spricht davon, mit Jesus zu sterben und wieder aufzuerstehen (Röm 6:1-11 ). 1. Korinther spricht von neuen Gläubigen als neugeborene Babys (1. Kor 3:1-2 ). 2. Korinther spricht davon, dass wir eine neue Schöpfung in Jesus sind (2. Kor 5,17). Galater sagt, dass wir in Jesus eine neue Schöpfung sind (Gal 6:15). Epheser sagt, dass der neue Mensch nach Gott in Gerechtigkeit erschaffen wurde (Eph 4:22-24). Hebräer sagt, dass wir am Anfang unseres christlichen Lebens wie Kinder sind (Hebr 5:12-14).
Glaube, dass…“ und „Glaube an…“
Nikodemus wusste, dass Jesus Wunder wirkte und erkannte ihn als einen „Lehrer, der von Gott gekommen ist“ an. Man könnte sagen, er akzeptierte die Werke Jesu, also das, was Jesus alles getan hatte („Glaube, dass…“), aber anscheinend noch nicht Jesus selbst mit dem zentralen Anspruch, der Sohn Gottes zu sein („Glaube an…“). Daher wohl Jesu etwas harsche Antwort mit dem Hinweis auf das „Von-neuem-geboren-werden“. Glaube soll eine Beziehung zu Jesus sein, ein neues Leben mit ihm; ansonsten haben die Lehren über Wahrheit und Moral sowie die Werke Jesu nur wenig Sinn. Valentin Schmidts
Joh 3,4: Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Er kann doch nicht zum zweiten Mal in den Schoß seiner Mutter eingehen und geboren werden?
Joh 3,5-9: Geboren aus Wasser und Geist
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,5-9
Joh 3,5: Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!
Worte von Papst Franziskus
Jesus sagt zu Nikodemus, dass man, um das Reich Gottes zu sehen, von oben geboren werden muss. Es geht nicht darum, wieder von vorn anzufangen, geboren zu werden, unsere Ankunft in der Welt zu wiederholen. Nein, das ist sie nicht, diese Neugeburt, von der Jesus spricht: Sie ist etwas anderes. Dieses Leben ist kostbar in den Augen Gottes: Es identifiziert uns als von ihm zärtlich geliebte Geschöpfe. Die Geburt von oben, die es uns gestattet, in das Reich Gottes zu kommen, ist eine Zeugung im Geist, ein Hindurchgehen durch das Wasser in das gelobte Land einer mit Gottes Liebe versöhnten Schöpfung. Es ist eine Neugeburt von oben, mit der Gnade Gottes
Joh 3,6: Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.
Leben aus dem Geist
Jesus selbst hat ganz und gar aus dem Geist gelebt. Er hat sich völlig von ihm leiten lassen. Von ihm wurde er 40 Tage in die Wüste geführt, mit ihm war er ständig im Gebet verbunden, letztlich war alles, was Jesus tat, vom Heiligen Geist geführt. Damit auch wir uns von ihm leiten lassen können, brauchen wir eine nach innen gerichtete Aufmerksamkeit. Anderswo im Evangelium gibt uns Jesus den Ratschlag, ohne Unterlass zu beten. Dazu hilft es vor allem, möglichst häufig am Tag ein kleines Stoßgebet, einen Aufschwung des Herzens, einen kurzen Gedanken an den Herrn zu richten. Durch diesen ständigen Kontakt werden wir aufmerksamer für die Eingebungen des Heiligen Geistes. Bertalan Egervári
Joh 3,7: Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden!
Worte von Papst Franziskus
Der Wunsch, von neuem geboren zu werden, die Freude, neu zu beginnen. Haben wir diesen Wunsch? Will jeder von uns immer wieder von neuem geboren werden, um dem Herrn zu begegnen? Habt ihr diesen Wunsch? In der Tat kann man ihn leicht verlieren, denn aufgrund vieler Aktivitäten, vieler Pläne, die umgesetzt werden sollen, bleibt uns am Ende wenig Zeit und verlieren wir das Wesentliche aus dem Blick: unser Leben des Herzens, unser geistliches Leben, unser Leben, das Begegnung mit dem Herrn im Gebet ist.
Joh 3,8: Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.
Der heilige Geist
Der Heilige Geist ist es also, welcher weht, wo er will, weil er das Herz durch die Gnade seiner Heimsuchung erleuchten kann; und du vernimmst sein Sausen, wenn in deiner Gegenwart der redet, welcher vom heiligen Geist erfüllt ist. Es ertönt der Psalm, es ertönt das Evangelium, es ertönt das göttliche Wort, es ist das Wehen des Geistes. Dieses also sagt er, weil der Geist durch das Wort und das Sakrament unsichtbar zugegen ist, daß wir geboren werden. Goldene Perle
Der Wind weht, wo er will
Der Heilige Geist ist real und er will zu uns reden. Das Gute ist dabei, dass er dies auch tatsächlich tut und nie damit aufhört, es sei denn, dass wir uns ihm verschließen. Wie ein Wind, der manchmal einfach daherkommt, gibt er uns Ideen und Lichter ein, weil er am Werk ist und ausführt, was im Sinne des Vaters ist. Höre ich normalerweise auf die Stimme Gottes, der während meines Alltags mit mir zu reden versucht und mich durch sein Wort in meinem Gewissen auch vor eventuellen Gefahren schützen will? Dominik Jambresic
Der Wind weht, wo er will,
Wie Gott aber genau wirkt, bleibt am Ende immer ein Geheimnis. „Der Geist weht, wo er will“ und lässt sich nicht durch Magie, eine Formel oder ein Rezept kontrollieren oder vorhersagen. Wenn ich dem Heiligen Geist das Steuer meines Lebens anvertrauen will, muss ich beständig dafür beten, dass er mich führt, und zuversichtlich abwarten. Außerdem braucht es viel Aufmerksamkeit für seine Fügungen und Eingebungen. Nur so ist es möglich, seinen Willen zu entdecken und zu erfüllen. Valentin Schmidts
Der Wind weht, wo er will
Der Heilige Geist ist real und er will zu uns reden. Das Gute ist dabei, dass er dies auch tatsächlich tut und nie damit aufhört, es sei denn, dass wir uns ihm verschließen. Wie ein Wind, der manchmal einfach daherkommt, gibt er uns Ideen und Lichter ein, weil er am Werk ist und ausführt, was im Sinne des Vaters ist. Höre ich normalerweise auf die Stimme Gottes, der während meines Alltags mit mir zu reden versucht und mich durch sein Wort in meinem Gewissen auch vor eventuellen Gefahren schützen will? Dominik Jambresic
Aus dem Geist geboren
Sind wir praktische Materialisten? Manchmal nimmt uns der Alltag so sehr in Beschlag, dass wir keinen Gedanken mehr übrig haben für die geistige Welt, die so viel größer ist als die materielle, die unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Durch die Taufe sind wir für die himmlischen Dinge bestimmt. Wir tragen auf unserer Seele das unauslöschliche Zeichen, das dem ganzen Universum verkündet, dass wir Kinder Gottes sind. Immer wenn wir geistig Luft holen und unsere Augen himmelwärts richten, erneuern wir diese Geburt aus dem Geist, durch die der Herr uns zu seinem Eigentum gemacht hat. Steven Reilly
Gebet
Herr, ich bitte dich, mir heute die Eingebungen deines Geistes zu schicken und lass sie mich verstehen und so deuten, dass ich sie umsetze. Du weißt, dass ich auch nur ein Mensch bin, deswegen behalte mich du in deiner Gnade und gib mir die Kraft, deinen guten Willen umzusetzen! Ich preise dich und bitte dich darum in deinem Namen, Jesus. Amen.
Joh 3,9: Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann das geschehen?
Joh 3,10-12: Das Irdische und das Himmlische
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,10-12
Joh 3,10: Jesus erwiderte und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht?
Worte der goldenen Perle
Er wollte zwar, daß er aus dem Geist geboren würde; aber Niemand wird aus dem Geist geboren, wenn er nicht demütig ist, weil uns gerade die Demut aus dem Geist geboren werden läßt. Dieser aber war auf sein Lehramt stolz, und er hielt sich für groß, weil er ein Lehrer der Juden war. Der Herr nimmt ihm also seinen Stolz, damit er von dem Geist geboren werden könnte.
Joh 3,11: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und wir bezeugen, was wir gesehen haben; und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an.
Zeugnis geben
Jesus spricht hier über das Zeugnis. Er möchte, dass auch wir Zeugen sind. Wir sollen die Wahrheit der „himmlischen Dinge”, die er offenbart hat, an die Welt weitergeben. Das beste Zeugnis ist sicher ein Leben in der Freude des auferstandenen Herrn und ein Leben der Nächstenliebe. Fröhliche, liebevolle Katholiken geben durch ihr Verhalten zu erkennen, dass ihr Glaube authentisch ist. Bevor wir ärgerlich, wütend oder kritisierend werden, wollen wir uns fragen: „Ist das das Zeugnis eines Lebens, das vom Heiligen Geist erfüllt ist?” Steven Reilly
Joh 3,12: Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von den himmlischen Dingen sagen werde?
Die himmlischen Dinge
Wäre Jesus nicht vom Himmel herabgestiegen, wüssten wir heute noch nichts von den himmlischen Dingen, von denen er sprach: das Wesen Gottes, das Maß seiner Liebe zu uns, das Glück, das uns im Himmel erwartet… Ohne ihn ginge es uns nicht besser als den Heiden, die ohne Hoffnung leben. Was für ein großes Geschenk ist doch die Menschwerdung! Wenn wir auch alle irdischen Gaben wie die Gesundheit zu erhalten suchen, darf ich dennoch wissen, dass es noch Größeres und Wichtigeres gibt. Valentin Schmidts
Joh 3,13: Sohn des Menschen im Himmel
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,13
Joh 3,13: Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, außer dem, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, dem Sohn des Menschen, der im Himmel ist.
Niemand außer dem Menschensohn
Der Autor des Evangeliums insistiert hier darauf: Jesus Christus ist etwas ganz Neues, der einzige der vom Himmel hinabgestiegen und auch wieder hinaufgestiegen ist! Er ist kein einfacher Lehrmeister, sondern er erhebt mein Leben auf eine völlig neue Ebene. An ihn allein will ich glauben und auf ihn allein vertrauen. Meine eigene Kraft oder bestimmte Strategien sind nicht der Weg zum Glück, und auch der größte Erfolg erfüllt mein Herz nicht. Allein Jesus vermag das! Valentin Schmidts
Worte von Kristell Köhler
Jesus macht deutlich, dass der Mensch nicht von sich aus zu Gott hinaufsteige kann. Nur derjenige, der von Gott kommt, ist dazu in der Lage. Nur der Gesalbte, der Christus, den Gott selbst sendet, kann auch wieder in den Himmel emporsteigen. Der Evangelist Johannes verwendet hier den Titel Menschensohn für Jesus.
Worte der goldenen Perle
Die geistige Geburt wird, so geschehen, daß aus irdischen Menschen himmlische werden, was sie nicht erlangen können, wenn sie nicht meine Glieder werden, so daß der emporsteigt, welcher herabstieg, indem er nichts Anderes unter seinem Leib, d.h. seiner Kirche, als sich selbst versteht. Denn weil wir mit ihm schon Eins wurden, so kommt er allein in sich, und kehrt auch allein in uns zurück, und es steigt der, welcher immer im Himmel ist, täglich in den Himmel empor.
Worte von Spurgeon
Menschensohn: Wie bediente sich unser Herr und Meister doch so beharrlich des Namens „des Menschen Sohn“! Wenn es Ihm gefallen hätte, hätte Er sich Sohn Gottes, Ewig-Vater, Wunderbar, Rat, Friede-Fürst nennen können. Aber siehe, wie demütig ist doch der Herr Jesus! Er zieht es vor, sich „des Menschen Sohn“ zu nennen. Wir wollen hieraus von unserem Heiland Demut lernen. Streben wir nicht nach hohen Titeln und rühmlichen Auszeichnungen. Weil Er Mensch ist, dürfen wir mit all unseren Sorgen und Kümmernissen zu Ihm kommen, denn Er kennt sie aus eigener Erfahrung. Darum, dass Er selbst als „des Menschen Sohn“ gelitten hat, kann Er uns auch helfen und trösten. Heil Dir, hochgelobter Herr Jesus! Spurgeon
Joh 3,14-15: Jesus und die eherne Schlange
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,14-15
Joh 3:14: Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden,
Joh 3:15: damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.
So muss der Menschensohn erhöht werden.
Die Schlange wurde damals von Mose erhöht, damit die Menschen, die sie ansahen, von Schlangenbissen geheilt würden. Das Volk hatte sich nämlich gegen Gott erhoben war deshalb von giftigen Schlangen gebissen worden. Wenn Jesus in dieser Evangeliumsstelle also die Schlange erwähnt, dann um zu betonen, dass sein großes und alles veränderndes Geschenk die Vergebung unserer Sünden ist – durch seinen Tod, den er stellvertretend für uns auf sich genommen hat. Anstatt auf ewig wegen unserer Sünden leiden zu müssen, dürfen wir auf das ewige Leben bei Gott hoffen. Valentin Schmidts
Ein bemerkenswertes Bild
Jesus machte eine bemerkenswerte Aussage, indem er erklärte, dass die Schlange aus Numeri 21:4-9 ein Bild des Messias und seines Werkes sei. Eine bronzene Schlange ist ein Bild der Sünde, die gerichtet und behandelt wird. Wenn die Schlange horizontal auf der vertikalen Stange lag, ist außerdem leicht zu erkennen, dass dies auch eine visuelle Darstellung des Kreuzes war. Viele Traditionen zeigen jedoch, dass sich die Schlange um die Stange wickelt, und dies ist die Quelle für die alte Figur der Heilung und Medizin – eine Schlange, die um eine Stange gewickelt ist.
Ewiges Leben
Die Idee hinter dem ewigen Leben bedeutet viel mehr als ein langes oder nie endendes Leben. Ewiges Leben bedeutet nicht, dass dieses Leben ewig weitergeht. Ewiges Leben hat vielmehr auch die Vorstellung einer gewissen Lebensqualität , von Gottes Art zu leben. Es ist die Art von Leben, das in der Ewigkeit genossen wird.
Worte von Kristell Köhler
Das Bild von der Schlange, die in der Wüste erhöht ist, ist ein Versuch Jesu, ihm das kaum erklärbare verständlich zu machen. Dabei weist Jesus weit voraus auf die noch ausstehende Erhöhung des Kreuzes, auf einen Moment also, den Nikodemus selbst noch nicht wahrnehmen kann. Aber wenn dieser Moment eintritt, wenn das Kreuz auf Golgotha aufgerichtet wird, dann soll er sich an das Zeichen in der Wüste erinnern.
Worte der goldenen Perle
Den Lehrer des mosaischen Gesetzes leitet er auf den geistigen Sinn dieses Gesetzes hin, indem er ihn an die alte Geschichte erinnert, und behauptet, daß dieses zum Vorbild seines Leidens und der menschlichen Erlösung geschah. Viele starben in der Wüste an Schlangenbissen und daher erhöhte Moses auf das Gebot des Herrn in der Wüste eine eherne Schlange. Wer diese ansah, wurde sogleich geheilt. Die erhöhte Schlange ist der Tod Christi. Goldene Perle
Joh 3,16: Denn so hat Gott die Welt geliebt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,16
Joh 3,16: Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab.
Gott hat die Welt so sehr geliebt
Von Anbeginn der Zeiten hat Gott an dich gedacht. Er will ewig mit dir zusammen sein. Die Sünde hat seine ursprünglichen Pläne etwas durcheinandergebracht, aber seine Liebe zu dir hat er nie verloren und kann sie auch nicht verlieren. Das Universum, die gesamte Schöpfung sind auch für dich, damit du dich daran erfreust und seine Fürsorge für dich, seine Vorsehung, erkennen kannst. Und weil du dich allein nicht retten kannst, wurde er Mensch, lebte etwa 33 Jahre auf der Erde und starb einen grausamen Tod, für dich, damit ihr für immer zusammen sein könnt. Daniel Egervari
Das ist eine der zentralen Aussagen des Evangeliums
Das Subjekt ist Gottvater, Ursprung des gesamten Schöpfungs- und Erlösungsgeheimnisses. Die Verben »lieben« und »hingeben« verweisen auf eine entscheidende und endgültige Tat, die Ausdruck der Radikalität ist, mit der Gott sich dem Menschen in der Liebe genähert hat, bis hin zur vollkommenen Hingabe, zur Überschreitung der Schwelle unserer letzten Einsamkeit, indem er in den Abgrund unserer äußersten Verlassenheit hinabsteigt und das Tor des Todes durchschreitet.
Das Objekt und der Empfänger der göttlichen Liebe ist die Welt, das heißt die Menschheit. Diese Worte tilgen die Idee eines fernen und dem Weg des Menschen fremden Gottes vollständig, sie offenbaren vielmehr sein wahres Antlitz: Er hat uns aus Liebe seinen Sohn geschenkt, um ein uns naher Gott zu sein, uns seine Gegenwart spüren zu lassen, um uns entgegenzugehen und uns in seiner Liebe zu tragen, so daß das ganze Leben von dieser göttlichen Liebe beseelt sein möge. Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben. Benedikt XVI
Wir wissen, dass dieses Hingeben von seitens des Vaters eine dramatische Entwicklung erfahren hat, die bis zum Opfertod des Sohnes am Kreuz ging. Wenn schon die ganze Sendung Jesu ein Zeichen der Liebe Gottes ist, dann ist es in ganz besonderer Weise sein Tod, in dem die erlösende Liebe Gottes ihren vollen Ausdruck gefunden hat. Deshalb muss immer das Kreuz im Mittelpunkt unserer Meditation stehen: In ihm betrachten wir die Herrlichkeit des Herrn, die im gemarterten Leib Jesu aufscheint. Gerade in dieser völligen Selbsthingabe offenbart sich die Größe Gottes, offenbart sich die Tatsache, daß er Liebe ist. Jeder Christ ist berufen, durch sein Dasein die Herrlichkeit des Gekreuzigten zu verstehen, zu leben und zu bezeugen. Benedikt XVI
Worte von Franz von Sales
Wohlan, meine Seele, richte dich auf. Wenn Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen Sohn gesandt hat, um dich von deinen Sünden reinzuwaschen, so bereue, beklage und beweine die Sünden, die du begangen hast, und verlass von nun an nie mehr deinen guten Herrn.
Denn so hat Gott (der größte Geber)
die Welt (die größte Gruppe)
geliebt, (das größte Motiv)
dass er seinen
eingeborenen Sohn (das größte Geschenk)
gab, (die größte Tat)
(Joh 3,16)
Joh 3,17-21: An den Sohn glauben oder nicht
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,17-21
Joh 3,17: Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde.
Gott möchte retten
Gott spielt sich nicht als Herr auf, sondern liebt ohne Maß. Er bezeugt seine Allmacht nicht in der Strafe, sondern in der Barmherzigkeit und in der Vergebung. Das alles zu verstehen heißt, in das Geheimnis der Erlösung einzutreten: Jesus ist gekommen, um zu retten, nicht um zu verurteilen; im Kreuzesopfer offenbart er das liebevolle Antlitz Gottes. Und gerade im Glauben an die Überfülle der Liebe, die uns in Jesus Christus geschenkt ist, wissen wir, daß die kleinste Kraft der Liebe stärker ist als die größte zerstörerische Kraft und daß sie die Welt verwandeln kann. Und aus diesem Glauben heraus können wir eine »verläßliche Hoffnung« haben auf das ewige Leben und die Auferstehung des Fleisches. Benedikt XVI
Falsche Gottesbilder
Jesus spricht davon, dass der Vater ihn nicht in die Welt gesandt hat, um sie zu richten, sondern um sie zu retten. Oft denken wir von Gott, als ob er ein pharisäischer Richter wäre, der uns ständig über die Schultern schaut und bei jeder kleinen Abweichung von seinen Regeln enttäuscht ist. Erlauben wir Jesus, mit seinen Worten unsere fehlerhaften Gottesbilder zu reinigen und ihn als den liebevollen Hirten zu sehen, der dem verlorenen Schaf nachgeht, um es zurück in den Stall zu bringen. Wie sehe ich Gott? Als den Richter oder den Retter? Michael Roidl
Rettung zulassen
Die Einstellung: „Ich krieg das schon alleine hin.“ hat im übernatürlichen Bereich fatale Folgen. Konsequent weitergedacht würde das nämlich bedeuten: „Ich brauche keinen Erlöser.“ Man will autonom sein, wehrt sich gegen fremde Hilfe – und damit auch gegen die Hilfe von oben. Aber so sicher wie hier auf Erden ein Stein aus einer geöffneten Hand durch die Schwerkraft zu Boden fällt und nicht nach oben fliegt, ebenso sicher bleibt der Mensch ohne den Erlöser im Schwerefeld der Sünde gefangen und bewegt sich nicht nach oben. Lassen wir uns also helfen: Nehmen wir die Liebe Gottes an und heißen wir seinen einzigen Sohn herzlich willkommen: als unseren persönlichen Erlöser, der uns ewiges Leben und in jedem Moment des Tages viele Gnaden schenken will, ohne die wir eben nicht wie Töchter und Söhne Gottes leben können. Joachim Richter
Joh 3,18: Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat.
Wer an ihn glaubt
Glauben. Wir können nur zum Glauben kommen, wenn wir unser Herz für Gottes Tun an uns Menschen öffnen. Wenn wir in die Krippe schauen, wenn wir das Kreuz anschauen, wenn wir auf den Auferstandenen schauen, dann beginnt in uns eine lebendige Beziehung zu Gott zu wachsen. Wir sind nämlich gerufen, die Taten der Liebe, die Gott für uns getan hat, ganz nahe an uns herankommen zu lassen. Erst wenn wir das tun, werden wir erkennen, wer Gott wirklich ist. Beim Propheten Hosea verheißt Gott, er werde Israel als Braut zu sich holen und erst dann, wenn es ihm so nahe kommt, wird gelten: „Dann wirst du den Herrn erkennen“. (Hos 2,22). Und genau das bewirkt in uns der Glaube. Karl Maurer
Wer nicht glaubt, ist schon gerichtet
Jesus respektiert unsere Freiheit, will aber auch unser Heil. Deshalb drückt er sich mehrfach sehr klar aus: die Verdammnis ist eine reale Möglichkeit! Das darf ich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Stattdessen möchte ich sein Erlösungswerk zutiefst wertschätzen und alles Notwendige tun, um es an mir wirksam werden zu lassen. Gibt es in meinem Leben etwas, um das der Herr mich bittet, das ich aber nicht geben will? Valentin Schmidts
Hoffnung
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet. Zu schön, um wahr zu sein? Nur für denjenigen, der davon überzeugt ist, sich selbst retten und erlösen zu müssen. Jesus ist unser Retter und das bedeutet, dass wir uns nicht selbst retten. Wenn wir Jesus also glauben, dass er unser Bestes will, uns am Kreuz gerettet hat, dann gibt es kein Gericht. Jesus springt beim Gericht für uns ein und zahlt den Preis. Die Frage ist: Glaube ich ihm, dass er mich erlöst und dass ich mich nicht selbst erlösen muss? Natürlich müssen wir auch das Unsere tun. Doch laufen wir nicht ständig Gefahr, diesen unseren Teil massiv zu überschätzen? Michael Roidl
Worte von Papst Franziskus
Das bedeutet also, dass das Jüngste Gericht bereits stattfindet, jetzt im Laufe unseres Lebens beginnt. Das Urteil wird in jedem Augenblick unseres Lebens gesprochen, als Bestätigung unserer gläubigen Annahme des in Christus gegenwärtigen und wirkenden Heils oder unserer Ungläubigkeit, mit der daraus folgenden Verschließung in uns selbst.
Wenn wir uns jedoch vor der Liebe Christi verschließen, verurteilen wir uns selbst. Das Heil bedeutet, sich Jesus zu öffnen, und er rettet uns. Aber dafür müssen wir uns öffnen gegenüber der Liebe Jesu, die stärker ist als alles andere. Die Liebe Jesu ist groß, die Liebe Jesu ist barmherzig, die Liebe Jesu vergibt; aber du musst dich öffnen, und sich öffnen bedeutet zu bereuen und sich der Dinge, die nicht gut sind und die wir getan haben, anzuklagen.
Joh 3,19: Darin aber besteht das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse.
Das Licht in unserem Herzen
Er ist das Licht, das uns selbst von innen erleuchtet und wärmt. Jeder einzelne von uns gerät in Gottes Licht. Gott möchte mit seinem Licht unser Herz berühren, es erwärmen. Er liebt uns, nicht abstrakt, sondern ganz persönlich, jeden so, wie er ist, unverwechselbar. Spüren wir die Kraft dieser Liebe, erwärmt das göttliche Licht unser Herz? Wir müssen sorgsam umgehen mit diesem Licht, gleichsam wie mit einer Kerze, die der Wind auslöschen könnte, damit wir das Licht mit hinausnehmen in die Welt, um es anderen weiterzugeben, um ein Lichtschein zu sein in der Dunkelheit. Ellen Charlotte Petermann
Joh 3,20: Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden.
Joh 3,21: Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zum Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott getan sind.
Wer die Wahrheit tut
Niemand kann die Wahrheit tun, ohne sich selbstlos in ihren Dienst zu stellen. Die große Lüge, die uns der Zeitgeist von heute aufschwatzen will, lautet: dass der Mensch sich selbst erlösen kann. Wenn jemand aber doch so lebt, muss er früher oder später etwas und mit der Zeit immer mehr Dinge verbergen. Der erlöste Mensch findet seinen inneren Frieden, seine Ruhe und seine Identität in einer liebevollen Beziehung zu Gott, zur Wahrheit. Jesus selbst ist diese Wahrheit. Und diese Wahrheit ist durch und durch Liebe und Barmherzigkeit. Karl Maurer
Die Wahrheit deckt die Sünde auf und führt zu Gott
Ein Freund hat mir einmal einen guten Tipp gegeben. Ich erzählte ihm, dass ich sehr mit einer Sünde zu kämpfen hätte, und da sagte er mir, dass der Teufel will, dass unsere Sünden verborgen bleiben. Darum sei der erste Schritt zur Befreiung, dass man jemandem, der etwas davon versteht, von der Sünde erzählt, um so Licht darauf zu werfen. Dieses Licht verjage den Teufel, da er das Licht nicht ausstehen kann.
Zum Licht kommen
Auch wir befinden uns, wenn wir in der Sünde sind, in diesem Zustand: wir ertragen das Licht nicht. Es ist bequemer für uns, in der Dunkelheit zu leben; das Licht erteilt uns Ohrfeigen, es lässt uns sehen, was wir nicht sehen wollen. Doch das Schlimmste ist, dass sich die Augen, die Augen der Seele, durch das lange Leben in der Dunkelheit so sehr daran gewöhnen, dass sie am Ende nicht mehr wissen, was das Licht ist.
Den Sinn für das Licht verlieren, weil ich mehr an die Dunkelheit gewöhnt bin. Lassen wir zu, dass die Liebe Gottes, der Jesus gesandt hat, um uns zu retten, in uns eindringe und das Licht, das Jesus bringt, das Licht des Geistes in uns eindringe und uns helfe, die Dinge mit dem Licht Gottes zu sehen, mit dem wahren Licht, und nicht mit der Finsternis, die der Herr der Finsternis uns gibt.
Joh 3,22-36: Zeugnis von Johannes über Jesus
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,22-36
Joh 3,22-26: Die Jünger des Johannes
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,22-26
Joh 3,22: Danach kam Jesus mit seinen Jüngern in das Land Judäa, und dort hielt er sich mit ihnen auf und taufte.
Jesus taufte
Jesus vollbrachte zusammen mit Seinen Jüngern ein Taufwerk, das offensichtlich dem Werk von Johannes dem Täufer ähnelte. Dies war Jesu demütige Art, die Güte und Wichtigkeit von Johannes‘ Werk anzuerkennen. Wahrscheinlich stellt es eine Fortsetzung der ‚Taufe der Buße‘ dar, die für Johannes den Täufer charakteristisch war.“ Wir wissen, dass Jesus, als er zu predigen begann, mit der gleichen Botschaft von Johannes begann: Kehrt um (Mt 3:2 und 4:17 ). Es war für Jesus sinnvoll, auch das Symbol der Reue zu praktizieren, das Johannes mit so großer Wirkung verwendete.
Joh 3,23: Aber auch Johannes taufte in Änon, nahe bei Salim, weil viel Wasser dort war; und sie kamen dorthin und ließen sich taufen.
Joh 3,24: Denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis geworfen worden.
Joh 3,25: Es erhob sich nun eine Streitfrage zwischen den Jüngern des Johannes und einigen Juden wegen der Reinigung.
Joh 3,26: Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Rabbi, der, welcher bei dir war jenseits des Jordan, für den du Zeugnis abgelegt hast, siehe, der tauft, und jedermann kommt zu ihm!
Joh 3,27-30: Unterschied Christus – Johannes
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,27-30
Joh 3,27: Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann sich nichts nehmen, es sei denn, es ist ihm vom Himmel gegeben.
Joh 3,28: Ihr selbst bezeugt mir, dass ich gesagt habe: Nicht ich bin der Christus, sondern ich bin vor ihm her gesandt.
Johannes wusste wer er war
Dann erinnerte Johannes seine Jünger daran, dass er wusste, wer er war, und er wusste auch, wer Jesus war. Wenn er das verstand, konnte er seinen Platz behalten; nicht zu hoch (in der Annahme, er sei der Christus) und nicht zu niedrig (in der Annahme, er habe keine Berufung oder keinen Platz in Gottes Plan).
Joh 3,29: Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, ist hocherfreut über die Stimme des Bräutigams. Diese meine Freude ist nun erfüllt.
Er ist der Freund des Bräutigams
Johannes erklärte seinen Anhängern, er sei wie der Trauzeuge bei einer Hochzeit; er ist nicht der Bräutigam. Er soll nicht im Mittelpunkt stehen. In den jüdischen Hochzeitsbräuchen dieser Zeit arrangierte der Freund des Bräutigams viele Details der Hochzeit und brachte die Braut zum Bräutigam. Trotzdem stand der Freund des Bräutigams nie im Mittelpunkt und wollte es auch so.
Joh 3,30: Er muss immer größer werden und ich immer geringer.
Joh 3,30: Christus soll immer wichtiger werden, und ich will immer mehr in den Hintergrund treten.
Er muss wachsen
Wer an seinem Leben hängt, kann Gott nicht lieben; wer jedoch aufgrund des überströmenden Reichtums der göttlichen Liebe nicht an sich selbst hängt, der liebt Gott. Ein solcher Mensch sucht nie seine eigene Ehre, sondern die Ehre Gottes. Denn wer sein eigenes Leben liebt, sucht seine eigene Ehre; wer Gott anhängt, liebt die Ehre seines Schöpfers. Denn es ist das Merkmal einer für die Liebe Gottes empfänglichen Seele, dass sie beständig nach der Ehre Gottes trachtet, sooft sie die Gebote erfüllt, und sich über ihr eigenes Kleinwerden freut.
Denn die Ehre gebührt Gott aufgrund seiner Größe, und das Kleinwerden gebührt dem Menschen, denn so wird er zu einem Vertrauten Gottes. Wenn wir so handeln, werden wir nach dem Beispiel Johannes des Täufers fröhlich sein und beginnen, ohne Unterlass zu wiederholen: „Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden“ (Joh 3,30). Diadochos von Photike
Joh 3,31-34: Von oben und über allen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,31-34
Joh 3,31: Der von oben kommt, ist über allen. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde; der aus dem Himmel kommt, ist über allen.
Der von oben kommt
Johannes wollte, dass alle wissen, woher Jesus kam . Jesus war anders als alle anderen, weil er vom Himmel kam. Er war kein außergewöhnlich spiritueller oder weiser oder guter Mann; Er war und ist Gott, vom Himmel.
In Christus berühren, was droben ist
Menschen sind entweder rein irdisch oder auf den Himmel zu unterwegs. Wo stehen wir? Was bewegt uns? Wenn unsere Gedanken überwiegend mit irdischen Dingen beschäftigt sind, dann ist es wichtig, unserem Leben eine neue Orientierung zu geben. Wir sind geschaffen, auf Gott hin zu leben. Gott ist zu uns herab gekommen und steht doch über allem. Er durchschaut uns, er durchdringt uns. In ihm kommen wir mit dem in Berührung, was droben ist, was uns erheben will über diese Welt hinaus. Über Gott nachzudenken, seine Liebe und Huld, seine Treue, soll uns dazu führen, ihn wahrhaft anzunehmen. Durch Christus gelangen wir in unseren ganz eigenen, persönlichen Bezug zu dem, was im Himmel ist, unser ewiges Leben mit Gott. Dies wird uns ein Anker sein und Halt für jeden Tag mitten im Sturm der Weltereignisse geben.
Normalerweise denken wir viel zu selten daran, dass unsere wahre Heimat der Himmel ist. Wir leben ganz versunken in dieser Welt und sind mit tausend Dingen beschäftigt. Das ewige Leben hingegen interessiert uns in der Praxis recht wenig. Dabei geht es eigentlich um nichts Anderes in diesem Leben. Bertalan Egervári
Joh 3,32: Und er bezeugt, was er gesehen und gehört hat, und sein Zeugnis nimmt niemand an.
Blind vertrauen
Ohne Jesus kannst du nie die volle Wahrheit finden über Gott und die Welt. Jesus selbst ist nicht müde geworden zu betonen, dass er nichts eigenmächtig verkündet, sondern dass er verlässlich Gottes Wahrheit sagt und ist. Er ist die Wahrheit, die „von oben“ stammt, vom Himmel, nicht von der Erde. Darum lässt sich diese Wahrheit auf Erden nicht ohne die Sicht des Glaubens überprüfen und beweisen. Wir Menschen wissen ja nicht, wie es oben bei Gott ist, und darum müssen wir Jesus schon vertrauen, wenn er zu uns redet. Blind vertrauen, was die himmlischen Dinge anbetrifft, weil seine Worte den Glanz der Wahrheit besitzen, der sie beglaubigt. Ellen Charlotte Petermann
Joh 3,33: Wer aber sein Zeugnis annimmt, der bestätigt, dass Gott wahrhaftig ist.
Joh 3,34: Denn der, den Gott gesandt hat, redet die Worte Gottes; denn Gott gibt den Geist nicht nach Maß.
Denn er gibt den Geist unbegrenzt
Der Vater gib uns den Heiligen Geist unbegrenzt, das heißt, er nimmt an unserem Leben so viel teil und in ihm so viel Platz ein, wie wir ihm geben. Er „stupst“ nicht, rempelt uns nicht an. Wenn wir auf ihn vertrauen und ihm freie Hand lassen, verwandelt er uns nach dem Vorbild Jesu und bereitet uns für das ewige Leben bei ihm vor. Gott in uns, nicht mehr fern, verwandelt uns und macht uns ihm ähnlich. Alejandro Espejo
Und dieser Geist wirkt in allen, die Gott sich erwählt– das sind alle, die sich seinem Geist nicht verschließen, die vor Gottes Wort nicht eigensinnig die Ohren und das Herz abwenden. Glaube ist kein Kraftakt des Willens, Glaube ist ein Geschenk Gottes, und wenn man es haben oder mehr davon haben will, dann muss man einfach seine Ohren und das Herz aufmachen und Jesu Botschaft in sich hineinlassen. Wir finden Gott nicht, wenn wir uns von unten zu ihm hinaufbemühen wollen – etwa mit Opfern, mit heiligen Riten, mit guten Taten oder mit frommen Meditationen. Wir finden Gott nur, wenn wir uns von ihm beschenken lassen, wenn wir uns mit seinem Geist überschütten lassen – von oben nach unten. Der Geist öffnet uns dann das Herz für Gottes Botschaft. Ellen Charlotte Petermann
Joh 3,35-36: Der Vater hat den Sohn lieb
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3,35-36
Joh 3,35: Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.
Der Vater liebt den Sohn
Zweimal lesen wir in diesem Evangelium, dass ‚der Vater den Sohn liebt‘ – hier (Joh 3:35) und in Joh 5:20.
Der Vater liebt den Sohn
Diese Stelle des Evangeliums ist ziemlich klar: Jesus ist der geliebte Sohn des Vaters, voll des Heiligen Geistes! Er ist nicht bloß ein Prophet oder Lehrmeister. Als Sohn Gottes sind alle seine Worte Ausfluss der ewigen in Gott enthaltenen und sich manifestierenden Wahrheit. Deshalb möchte ich sie im Glauben annehmen, auch wenn sie mir vielleicht unverständlich erscheinen. Er kann nicht lügen und würde mich nie täuschen wollen. Valentin Schmidts
Joh 3,36: Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.
Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben
Was für eine starke Verheißung! Das übersteigt unser rein innerweltliches, horizontales Denken total! An Jesus glauben, das heißt dann in der Praxis: Ihn als Zentrum, Vorbild und Maßstab meines Lebens wählen, jeden Tag neu. Das ist möglich, denn Jesus „gibt den Geist unbegrenzt“. Sein Heiliger Geist begleitet, erleuchtet, führt und stärkt mich in jedem Moment. Joachim Richter
Worte von Papst Franziskus
Das bedeutet also, dass das Jüngste Gericht bereits stattfindet, jetzt im Laufe unseres Lebens beginnt. Das Urteil wird in jedem Augenblick unseres Lebens gesprochen, als Bestätigung unserer gläubigen Annahme des in Christus gegenwärtigen und wirkenden Heils oder unserer Ungläubigkeit, mit der daraus folgenden Verschließung in uns selbst.
Wenn wir uns jedoch vor der Liebe Christi verschließen, verurteilen wir uns selbst. Das Heil bedeutet, sich Jesus zu öffnen, und er rettet uns. Wenn wir Sünder sind – und das sind wir alle -, bitten wir ihn um Vergebung, und wenn wir zu ihm gehen mit dem Willen, gut zu sein, dann vergibt uns der Herr. Aber dafür müssen wir uns öffnen gegenüber der Liebe Jesu, die stärker ist als alles andere. Papst Franziskus
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Joh 3. Kap
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 3. Kapitel.