Christliche Andachten

Kohelet Koh 3. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Kohelet Koh 3. Kap.

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Zum Buch Kohelet Koh 3. Kap.

Das Buch Kohelet Kapitel 3, auch als „Prediger“ bekannt, betont die Zyklen des Lebens und lehrt, dass es eine Zeit für alles gibt. Es reflektiert über die Vergänglichkeit und Unsicherheit des menschlichen Daseins und ermahnt dazu, die Gegenwart zu genießen. Es erinnert uns daran, dass sowohl Freude als auch Leid Teil des Lebens sind und dass es wichtig ist, unsere Zeit weise zu nutzen.

Koh 3,1-15: Alles hat seine Zeit

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Koh 3,1-15

Tägliche christliche Andacht

Koh 3,1: Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit.

Koh 3,1: Jedes Ereignis, alles auf der Welt hat seine Zeit: Umarmen und Loslassen.

Alles hat seine Stunde

Menschliches Leben vollzieht sich in tiefen Gegensätzen mit seinen Höhen und Tiefen. Wir lachen und weinen, arbeiten und vergnügen uns, sind jung und werden alt, haben anstrengende und relaxte Tage, erwachen und schlafen ein, alles hat seine Zeit. Das „Alles hat seine Stunde“ will uns dahin führen, sich diesen Gegensätzen zu stellen, Schmerz und Verlust an sich heranzulassen, um so auch die Höhepunkte des Lebens als Höhepunkte zu erfahren. Hier und jetzt leben, das Leben in seinem Auf und Ab gehorsam und demütig annehmen, die Gegenwart in all ihren Facetten erleben, darum geht es hier. Das Leben in all seiner Fülle und Gegensätzlichkeit wahr- und anzunehmen ist ein Weg zur inneren Ruhe

Wenn wir Höhen der Freude kennen lernen, dann bleiben uns auch die Tiefen des Leids nicht erspart. Arthur Ernest Wilder-Smith 

Alles hat seine Zeit

Gott der Herr bestimmt Jedem den Zeitpunkt, wo es eintritt, und die Frist, die es dauert. Welt und Leben sind also trotz aller Eitelkeit doch kein wüstes Durcheinander; über allem Thun und Handthieren des Menschen steht die gewaltige Hand Gottes, die Alles ordnet und versieht, und die auch hineingreift und eingreift nach vorbedachtem Rath und Plan. So flüchtig die Welt, so eilend das Leben ist, unter dem Gesichtspunkte der göttlichen Vorsehung gewinnt doch Alles ein andres Ansehn, als das der puren Eitelkeit; aus dem wirren Durcheinander bunter Zufälligkeiten des Augenblicks taucht ein großer zusammenhängender Weltplan auf. Emil Quandt

Innere Ruhe durch Rhythmus

Die Natur ist dem Wandel unterworfen: Sonne, Mond, Jahreszeiten, Flut und Ebbe…. Das gleiche gilt für uns Menschen. Wir lachen und weinen, arbeiten und vergnügen uns, sind jung und werden alt, haben anstrengende und relaxte Tage, erwachen und schlafen ein, alles hat seine Zeit. „Für alles gibt es eine Stunde. Alles, was unter dem Himmel geschieht, hat seine Zeit.‭“ (Koh 3,1). Es gibt einen Rhythmus in unserem Leben. Wenn wir uns dem Rhythmus anpassen schöpfen wir neue Energie. Das Leben in all seiner Fülle und Gegensätzlichkeit wahr- und anzunehmen ist ein Weg zur inneren Ruhe.

Schwierigkeiten gehören zum Leben

Wir möchten, dass es auf unserem Weg keine Schwierigkeiten gibt. Wir wünschen uns Freude ohne Rückschlag, immer Gutes ohne Böses, Gesundheit ohne Krankheit, Ruhe ohne Mühen, Frieden ohne Aufregung. Das ist Unsinn! Wir verlangen Unmögliches, denn dies alles gibt es nur im Paradies. In diesem vergänglichen Leben gibt es nichts Gutes ohne das Böses, kein Ruhen ohne Plage, keine Freude ohne Leid, keine Gesundheit ohne Krankheiten.

Kurzum, alles ist miteinander vermischt, es ist ein ständiges Auf und Ab, ein Hin und Her. Alles Zeitliche ist ständig im Fluß, den Veränderungen unterworfen. Nicht nur auf die hohen Berge, sondern auch durch die niedrigen Täler gehen wir, stehts mit dem Kreuz in der Hand. Was liegt uns daran, ob Gott aus Dornen oder aus Blumen zu uns spricht? (i. A. an Franz von Sales)  

Gerade was uns betrübt und was uns als ein Hindernis erscheint, ist die Aufgabe unseres Lebens.Tolstoi

Alles vergeht im Großen

Himmel und Erde werden vergehen (Lk 21:33). Nichts bleibt übrig. Es ist ganz sicher, dass wir alles einmal loslassen und hergeben müssen. Spätestens am Ende unseres irdischen Lebens. Das Einzige, das wir dann mit hinüber nehmen können, ist unsere Seele. Ich denke immer wieder über meine Sterblichkeit nach.

Alles vergeht im Kleinen

Jeder Tag trägt Situationen des Loslassens in sich, Gefühle, Beziehungen, Verletzungen, sich selbst, den Tag selbst. Für den heutigen Tag nehme die Einsicht mit, dass die Herausforderung des Loslassens immer zu meinem Leben dazu gehören wird, ob es nun kleine oder große Loslass-Herausforderungen sind.

Koh 3,2: Geborenwerden hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit. Pflanzen hat seine Zeit, und das Gepflanzte ausreißen hat seine Zeit.

Geborenwerden und Sterben

Wir möchten, dass es auf unserem Weg keine Schwierigkeiten gibt. Wir wünschen uns Freude ohne Rückschlag, immer Gutes ohne Böses, Gesundheit ohne Krankheit, Ruhe ohne Mühen, Frieden ohne Aufregung. Das ist Unsinn! Wir verlangen Unmögliches, denn dies alles gibt es nur im Paradies. In diesem vergänglichen Leben gibt es nichts Gutes ohne das Böses, kein Ruhen ohne Plage, keine Freude ohne Leid, keine Gesundheit ohne Krankheiten.

Kurzum, alles ist miteinander vermischt, es ist ein ständiges Auf und Ab, ein Hin und Her. Alles Zeitliche ist ständig im Fluß, den Veränderungen unterworfen. Nicht nur auf die hohen Berge, sondern auch durch die niedrigen Täler gehen wir, stehts mit dem Kreuz in der Hand. Was liegt uns daran, ob Gott aus Dornen oder aus Blumen zu uns spricht? (i. A. an Franz von Sales)

Koh 3:3: ‭Töten hat seine Zeit, und Heilen hat seine Zeit; Zerstören hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit

Zerstören und Bauen

Dies kann metaphorisch für den Umgang mit Konflikten stehen. In manchen Situationen ist es notwendig, gewisse Dinge abzubrechen oder zu beenden, während in anderen eine heilende Handlung erforderlich ist. Es erinnert daran, dass das Leben aus verschiedenen Phasen besteht, und in jeder Phase sind unterschiedliche Handlungen angebracht, sei es das Überwinden von Hindernissen oder das Wiederherstellen von Frieden.

Koh 3,4: Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit. Klagen hat seine Zeit, und Tanzen hat seine Zeit.

Weinen, lachen, klagen, tanzen

Heute bin ich fröhlich, weil alles klappt. Gleich darauf bin ich traurig, weil mir etwas Unangenehmes widerfährt. Wir ärgern uns sofort, wenn´s nicht so läuft, wie wir es uns wünschen. Heute freut mich das Beten und erfüllt mein Herz, morgen fällt es mir schwer und der ganze Herzensschwung ist weg. Heute sehe ich eine Person etwas tun, was mir an ihr gefällt, ein andermal aber mißfällt es mir derart, daß ich sie kaum mehr anschauen kann.

Heute ist mir ein Mensch sehr lieb, ich unterhalte mich gern mit ihm, morgen geht er mir auf die Nerven. Diese unbeständigen Stimmungen dürfen nicht zu machtvoll werden in unserem Tun. Sie sind da und werden immer wieder kommen und wir lassen sie wieder los. Dennoch in allen Stimmungen halten wir Kraft unserer Vernunft daran fest, in der Freude zu leben, am Gebet festzuhalten und allen Menschen in Liebe zu begegnen.

Worte von Nouwen

Die Dinge nehmen, wie sie kommen. Wenn es Zeiten zum Tanzen gibt, sollen wir tanzen und die uns geschenkte Wirklichkeit annehmen. Und wenn es Zeiten zum Weinen gibt, sollen wir weinen, indem wir die uns gegebene Realität annehmen. Es geht nicht darum, vor Situationen wegzulaufen, die nicht in unsere Vorstellungen und Pläne passen, sondern sie in Christus, als Kinder Gottes, zu leben. In allen Lebensumständen werden wir vom Herrn begleitet, und sein Plan verwirklicht sich in uns, wenn wir ihn anzunehmen wissen.

Koh 3:5: ‭Steineschleudern hat seine Zeit, und Steinesammeln hat seine Zeit; Umarmen hat seine Zeit, und sich der Umarmung enthalten hat auch seine Zeit.

Koh 3,5: Zeit, sich zu umarmen und Zeit, sich loszulassen.

Umarmen und loslassen

Zeit, sich loszulassen: Jeder Tag trägt Situationen des Loslassens in sich, Gefühle, Beziehungen, Verletzungen, sich selbst, den Tag selbst. Die Herausforderung des Loslassens gehört zum Leben dazu, ob es nun kleine oder große Loslass-Herausforderungen sind. Spätestens am Ende unseres irdischen Lebens lassen wir dann alles los.

Zeit, sich zu umarmen. Jeder Mensch hat einen Urtrieb nach liebender Umarmung. Phil Bosmans sagte einmal, dass der Mensch erschaffen wurde mit zwei Armen, die gerade so lag sind, einen anderen zu umarmen. Das kann neben der körperlichen Umarmung vielmehr auch die seelische Umarmung bedeuten.

Koh 3:6: ‭Suchen hat seine Zeit, und Verlieren hat seine Zeit; Aufbewahren hat seine Zeit, und Wegwerfen hat seine Zeit.

Suchen & aufbewahren und verlieren und wegwerfen

Dieser Vers betont, dass das Leben voller Fluktuationen ist – Zeiten des Erwerbs und des Verlusts, des Findens und des Verlierens. Es erinnert uns daran, dass Veränderungen unausweichlich sind und dass es Momente gibt, in denen wir etwas aufnehmen und Momente, in denen wir etwas loslassen müssen. Das kann auf materielle Güter, Beziehungen oder sogar auf unsere Emotionen und Lebensumstände bezogen werden. Es unterstreicht die Bedeutung, sich den natürlichen Zyklen des Lebens anzupassen und die Fähigkeit zu entwickeln, mit Veränderungen umzugehen und aus ihnen zu lernen.

Koh 3:7: ‭Zerreißen hat seine Zeit, und Flicken hat seine Zeit; Schweigen hat seine Zeit, und Reden hat seine Zeit.

Schweigen und reden

Schweigen, um hörfähig zu werden für Gott und den Nächsten. Reden, um Beziehung aufzubauen und sich mit zu teilen. Es braucht beides. Aber Schweigen und Kontemplation haben ein Ziel: Sie dienen dazu, in der Zerstreuung des täglichen Lebens eine ständige Einheit mit Gott zu bewahren. Das ist das Ziel: daß in unserem Herzen immer die Einheit mit Gott gegenwärtig ist und unser ganzes Sein verwandelt.

Schweigen hat seine Zeit: sprachlos werden, wenn es nichts mehr zu sagen gibt; nicht alles kommentieren müssen; nicht immer eine Meinung äußern müssen – hinhören lernen, verstehen wollen, Stille aushalten, andere reden lassen, Gott zu Wort kommen lassen. Schweigen, um hörfähig zu werden für Gott und den Nächsten.

Reden hat seine Zeit: sich äußern auf vielerlei Weise, mit dem Mund, mit Mimik und Gestik, zur richtigen Zeit das richtige Wort sagen, Position beziehen und Stellung nehmen, eine Meinung haben und sich am
Dialog beteiligen, verstanden werden wollen. Reden, um Beziehung aufzubauen und sich mit zu teilen.

Nur wer wesentlich schweigen kann, kann wesentlich reden. Kierkegaard

Koh 3:8: ‭Lieben hat seine Zeit, und Hassen hat seine Zeit; Krieg hat seine Zeit, und Frieden hat seine Zeit.

Liebe und hassen, Krieg und Frieden

Liebe und Haß, Streit und Friede sind in beständigem Wechsel auf Erden begriffen. Damit sollen sich trösten, die unter dem Haß und Streit zu leiden haben, und in guter Zuversicht der Liebe und des Friedens warten. Warten – dies Wort sollen im Leide alle diejenigen sich zur Loosung machen, die da wissen, daß Alles seine Zeit hat. Vergeblich und umsonst ist es, in kümmerlichen Zeiten sich aus sich selbst ein schöneres, befriedigendes Dasein zu schaffen; nur durch Stillesein und Hoffen können wir stark sein. Emil Quandt

Tägliche christliche Andacht

Koh 3:9: ‭Was bleibt nun dem Schaffenden von dem, womit er sich abmüht?

Koh 3,9: Was also hat der Mensch davon, dass er sich abmüht?

Das hat er davon…

Er kann in der Mühe und Arbeit Jesus Christus begegnen, der Sinn gibt, Kraft und Durchhaltevermögen schenkt, der die Tiefen mit durchleidet, aber das Ziel vor Augen hält. Das Ziel ist nicht nur der Urlaub, sondern Gottes Kind zu sein und in schöpferischer Freiheit jeden Tag auf Entdeckungsreise zu gehen, wo wir ihm begegnen. Cornelia Trick

Koh 3:10: ‭Ich habe das mühselige Geschäft gesehen, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, damit sie sich damit abplagen.

Tägliche christliche Andacht

Koh 3,11: Das alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit. In das Herz des Menschen hat er den Wunsch gelegt, nach dem zu fragen, was ewig ist.

Koh 3:11: ‭Er hat alles vortrefflich gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er ihnen ins Herz gelegt — nur dass der Mensch das Werk, das Gott getan hat, nicht von An­fang bis zu Ende ergründen kann.

Sehnsucht nach Gott

Gott hat den Menschen die Aufgabe gegeben, über seine Gegenwart hinauszufragen. Das bedeutet, dass wir mit irdischen Vergnügen niemals vollkommen zufrieden sein können. Weil wir nach seinem Bild erschaffen wurden, haben wir einen geistlichen Durst. Gott hat uns eine rastlose Sehnsucht geschenkt und das ist schön. Sie drängt uns, ihn immer mehr und mehr zu suchen und wir werden dabei an kein Ende kommen. Wir sind nicht in der Lage, das Handeln Gottes in seiner Ganzheit zu erfassen. Gott bleibt der Verborgene, der ganz andere, dessen Wirken dem begrenzten Menschen letztlich immer auch unverständlich bleibt.

Ewigkeit ins Herz gelegt

Die Welt ist uns zu klein, wir brauchen Ewigkeiten. Dieses Ewigkeitsbewußtsein soll unter dem Gefühl der Unbeständigkeit alles Irdischen geweckt und gestärkt werden. Nur im Lichte der Ewigkeit wird uns der bunte und unaufhörliche Wechsel der Zeit erträglich – und begreiflich; die Zeit erhält für uns Ewigkeitsgehalt, wir wenden uns in der Macht des Geistes den Kräften der zukünftigen Welt zu und nützen diese Zeit, die kurze Zeit auf Erden, für die große, ernste Ewigkeit. Emil Quandt

Koh 3,12: So kam ich zu dem Schluss, dass es für den Menschen nichts Besseres gibt, als fröhlich zu sein und das Leben zu genießen.

Gegenwärtig leben

Immer wieder kommt dieser Aufruf im Buch vor. Die Welt hält Glückserfahrungen für den Menschen bereit, die er genießen darf. Sie sind Geschenk Gottes, nicht verfügbar und nicht machbar. Es ist ein Aufruf dazu, gegenwärtig zu leben. Augustinus sagt: Was du auch tust, tu es in Fröhlichkeit; dann tust du das Rechte und tust es recht. In dieser Haltung gilt es die Gegenwart ganz ernst zu nehmen. Es gilt, die jetzt geschenkten Möglichkeiten von Glück und Freude wahrzunehmen. Wenn Gott uns die richtige Sicht schenkt, entdecken wir, dass echte Freude darin besteht, alles, was wir haben, als Geschenke Gottes zu genießen.

Koh 3,13: Wenn er zu essen und zu trinken hat und sich über die Früchte seiner Arbeit freuen kann, ist das Gottes Geschenk.

Koh 3:13: ‭Doch wenn irgendein Mensch isst und trinkt und Gutes genießt bei all seiner Mühe, so ist das auch eine Gabe Gottes.

Gabe Gottes

Hat Gott die Fäden des zeitlichen Lebens in seiner Hand und webt Er sie zusammen für das ewige Leben, dann ist es fromm und weise zugleich, in der kindlichen Hingabe an seine Vorsehung froh zu genießen, was Er beschieden, und gern zu entbehren, was Er versagt. Es ist eine Gabe Gottes, guten Muth zu haben durch alle Wechsel und Wandelungen dieses mühseligen Lebens hindurch; Er giebt sie seinen Kindern, die von Ihm erbitten, was ihnen mangelt. Emil Quandt

Koh 3,14: Ich begriff, dass Gottes Werk für immer bestehen wird. So hat Gott es eingerichtet, damit die Menschen Ehrfurcht vor ihm haben.

Koh 3:14: ‭Ich habe erkannt, dass alles, was Gott tut, für ewig ist; man kann nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen; und Gott hat es so gemacht, damit man ihn fürchte.

Ehrfurcht vor Gott

Gottes Tun ist nicht der Vergänglich­keit unterworfen wie mensch­liches Tun. Bei Gott reifen Dinge für die Ewigkeit heran. Gott hat einen Plan für die Welt und für uns Menschen, und er verfolgt diesen Plan seit den Tagen der Schöpfung. Er kommt mit seinem Plan ans Ziel, wenn die Zeit dieser Welt zuende geht. Ja, die Zeit selbst ist ja auch nur ein Geschöpf Gottes mit begrenztem Einfluss.

Während wir hier in der Zeitlich­keit vor uns hinleben, ohne wirklich etwas mit Bestand zu erreichen, baut Gott sein ewiges Reich. Das können wir nicht verstehen, das können wir nicht beweisen, das können wir uns nur von Gottes Wort sagen lassen und glauben. Ja, das sollen wir auch glauben, das erwartet Gott von uns. Und wir sollen Gott dafür fürchten. Wir sollen ihn ganz ernst nehmen, ihn ehren und anbeten als Schöpfer. Und das bedeutet doch auch: Wir sollen ihm vertrauen! 

Ehrfurcht ist der Angelpunkt der Welt,  Ehrfurcht  gegenüber der Natur, dem Mitmenschen und Gott. Goethe

Koh 3:15: ‭Was da ist, das ist schon vor Zeiten gewesen, und auch was sein wird, ist schon vor Zeiten gewesen; und Gott sucht das Vergangene wieder hervor.

Gottes Tun und des Menschen Tun werden gegen einander abgewogen

Gottes Tun ist ewiges, des Menschen Tun ist zeitliches Tun. Der Mensch für sich und losgelöst von Gott kann nichts Beständiges zu Wege bringen. Bringt er etwas zu Wege, was den Schein des Neuen hat, so zeigt sich bald bei näherem Zusehen, es ist schon längst dagewesen. Emil Quandt

Koh 3,16-22: Gott erinnert an die Vergänglichkeit

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Koh 3,16-22

Koh 3:16: ‭Und weiter sah ich unter der Sonne: An der Stätte des Gerichts, da herrsch­te Ungerechtigkeit; ja, Ungerechtigkeit herrschte an der Stätte des Rechts.

Koh 3:17: ‭Da sprach ich in meinem Herzen: Gott wird den Gerechten wie den Gottlosen richten; denn er hat dort eine Zeit bestimmt für jedes Vorhaben und für jedes Werk!

Vertrauen auf Gottes Gericht

Prediger 3,17 spricht es darüber, dass Gott über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft richtet. Es betont, dass es Momente gibt, in denen scheinbar ungerechte Dinge passieren, aber letztendlich wird alles vor Gott gerichtet werden. Menschen mögen in ihrem Leben Unrecht erleben, das ungelöst bleibt oder ungerecht erscheint, aber dieses Versprechen betont, dass Gott am Ende die Dinge richtigstellen wird. Es erinnert daran, dass es inmitten von Ungerechtigkeit und Unklarheit wichtig ist, Vertrauen in Gottes letztendliche Gerechtigkeit zu haben, auch wenn wir sie vielleicht nicht sofort sehen können. Dieser Vers fordert uns dazu auf, Geduld zu haben und darauf zu vertrauen, dass Gottes Gerechtigkeit letztendlich siegen wird.

Koh 3:18: ‭Ich sprach in meinem Herzen: Es geschieht wegen der Menschenkinder, damit Gott sie prüfe und damit sie einsehen, dass sie an und für sich wie das Vieh sind.

Koh 3:19: ‭Denn das Geschick der Menschenkinder und das Geschick des Viehs ist ein und dasselbe: Die einen sterben so gut wie die anderen, und sie haben alle denselben Odem, und der Mensch hat dem Vieh nichts voraus; denn es ist alles nichtig.

Koh 3,20: Sie alle gehen an denselben Ort: aus dem Staub der Erde sind sie entstanden, und zum Staub der Erde kehren sie zurück.

Vergänglichkeit des Lebens

In Prediger 3,19 wird die Vergänglichkeit des Lebens betont. Der Vers reflektiert, dass Menschen und Tiere letztendlich denselben endlichen Kreislauf teilen: Sie werden geboren, leben und sterben. Es verweist darauf, dass alle Geschöpfe dem gleichen Schicksal unterliegen, indem sie letztendlich sterblich sind. Die Betonung liegt darauf, dass der Mensch trotz seiner Intelligenz und seines Wissens letztendlich dem gleichen Ende wie die Tiere unterliegt. Diese Worte können dazu dienen, die Endlichkeit des Lebens zu akzeptieren und gleichzeitig die Bedeutung und den Wert des Lebens zu betonen, indem man bewusster und dankbarer mit der Zeit umgeht, die einem gegeben ist.

Koh 3:20: ‭Alle gehen an denselben Ort: Alles ist aus dem Staub geworden, und alles kehrt auch wieder zum Staub zurück.

Vergänglichkeit des Menschen

Die Vorbereitung auf den Tod ist die wichtigste Aufgabe unseres Lebens, um so mehr, wenn wir glauben, daß der Tod nicht die vollständige Aufhebung unserer Identität ist, sondern der Weg zu ihrem vollkommenen Offenbarwerden. Nur wenn wir den Tod als die Sinnerfüllung des Lebens und als sein eigentliches Ziel betrachten anstatt als ein bloß sinnloses Aufhören, nur wenn wir den Tod als Ziel unseres Lebens und nicht als Vernichtung annehmen, vermögen wir unserem Wesen als sterbliche und doch zur Auferstehung berufene Menschen gerecht zu werden. Nouwen

Bitten wir Gott, uns die Augen zu öffnen, daß alle Dinge nur ein vorübergehendes Dasein haben. Unsere Vergänglichkeit ruft uns auf, über den Augenblick hinauszuschauen auf Gott hin. Unsere Vergänglichkeit ist zugleich überwunden durch den Tod Christi, der sie in Auferstehung umgewandelt hat. Gelobt sei der Herr. Amen

Koh 3:21: ‭Wer weiß, ob der Geist des Menschen aufwärtssteigt, der Geist des Viehs aber abwärts zur Erde fährt?

Koh 3:22: ‭So sah ich denn, dass es nichts Besseres gibt, als dass der Mensch sich freue an seinen Werken; denn das ist sein Teil! Denn wer will ihn dahin bringen, dass er Einsicht in das gewinnt, was nach ihm sein wird?

Gottes Gaben genießen

Dieser Vers unterstreicht die Vorstellung, dass Gott die Freude am Leben und an den alltäglichen Dingen geschenkt hat. Es erinnert daran, dass es wichtig ist, die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen und die Segnungen anzunehmen, die uns zuteilwerden. Dennoch sollte dies nicht in einem übermäßigen oder selbstsüchtigen Streben nach Vergnügen geschehen, sondern vielmehr in Dankbarkeit und in der Anerkennung der Gaben Gottes.

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Kohelet Koh 3. Kap.


Kohelet Kap. 3

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.