Christliche Andachten

Amos 5. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Amos 5. Kap.

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Amos 5,1-17: Klagelied des Amos

Amos 5:1: ‭Hört dieses Wort, dieses Klagelied, das ich über euch anstimme, ihr vom Haus Israel!

Klagelied

In Amos 5,1 klagt der Prophet über das Schicksal Israels und ruft es zur Umkehr auf. Er ruft die Menschen auf, den Klageliedern zu lauschen und zu verstehen, dass das Unheil nahe ist. Die Zeiten sind düster, und doch gibt es Hoffnung in der Umkehr zu Gott. Die Verse erinnern uns daran, dass wir unsere Herzen öffnen müssen, um Gottes Ruf zu hören und unser Leben zu ändern. Es ist eine Mahnung, die uns dazu drängt, unsere Wege zu überdenken und die göttliche Gnade anzunehmen, bevor es zu spät ist.

Amos 5:2: ‭Sie ist gefallen und kann nicht wieder aufstehen, die Jungfrau Israel; hingestreckt liegt sie auf ihrem eigenen Land, niemand richtet sie auf.

Amos 5:3: ‭Denn so spricht Gott, der Herr: Die Stadt, die tausend Mann stellt, wird nur hundert übrig behalten, und die, welche hundert stellt, wird nur zehn übrig behalten für das Haus Israel.

Tägliche christliche Andacht

Amos 5,4: Denn so spricht der Herr zum Haus Israel: Sucht mich, so werdet ihr leben!

Sucht mich, so werdet ihr leben!

In Amos 5,4 fordert Gott uns auf, ihn zu suchen, um wirklich lebendig zu sein. Das bedeutet, dass unser Leben erst dann wirklich erfüllt ist, wenn wir eine enge Beziehung zu Gott haben. Wenn wir uns ihm zuwenden, finden wir Trost, Führung und Hoffnung. Gott möchte, dass wir ihn nicht nur oberflächlich suchen, sondern mit ganzem Herzen und Verstand. Denn in seiner Gegenwart finden wir wahres Leben und Erfüllung.

Die Prophetenworte sind anklagend, mahnend und auffordernd, aber auch einladend und hilfreich für den der umkehrt. Auch an uns sind diese Worte gerichtet, damit wir leben dürfen.

Amos 5:5: ‭Und sucht nicht Bethel auf und geht nicht nach Gilgal und zieht nicht hinüber nach Beerscheba; denn Gilgal wird in die Gefangenschaft wandern und Bethel zum Unheilshaus werden!

Amos 5:6: ‭Sucht den Herrn, so werdet ihr leben! Sonst wird er das Haus Joseph wie ein Feuer überfallen und es verzehren, und niemand wird Bethel löschen.

Sucht den Herrn

In Amos 5,6 ruft der Prophet dazu auf, den Herrn zu suchen. Das bedeutet, dass wir uns aktiv nach Gott ausstrecken sollen, nach seiner Gegenwart, seiner Weisheit und seinem Willen. Doch warum diese Aufforderung? Weil Gott unsere leidenschaftliche Suche nach ihm wertschätzt und darauf reagiert. Er will eine persönliche Beziehung zu uns haben, und wenn wir ihn suchen, wird er sich uns offenbaren. Diese Suche erfordert unser Herz, unseren Verstand und unsere ganze Hingabe. In einer Welt voller Ablenkungen und Versuchungen ist es wichtig, dass wir bewusst Zeit damit verbringen, den Herrn zu suchen, denn in seiner Gegenwart finden wir Frieden, Hoffnung und Erfüllung.

Amos 5:7: ‭Ihr verwandelt das Recht in Wermut und stoßt die Gerechtigkeit zu Boden.

Amos 5:8: ‭Er aber ist es, der das Siebengestirn und den Orion geschaffen hat, und der den Todesschatten in den Morgen verwandelt, den Tag aber in finstere Nacht; er ruft den Meereswassern und gießt sie auf den Erdboden — Herr ist sein Name.

Gott der Schöpfer

In Amos 5,8 spricht Gott über seine Schöpfung der Sternbilder, des Siebengestirns und des Orion. Diese Worte zeigen seine Größe und Macht als Schöpfer des Universums. Es ist eine Erinnerung daran, dass er über allem steht und unsere Welt lenkt. Es kann auch eine Einladung sein, die Schönheit und Komplexität seiner Schöpfung zu bewundern und sich seiner Herrschaft und Liebe bewusst zu werden. Inmitten der Wirren des Lebens können wir Trost und Sicherheit in der Gewissheit finden, dass der Schöpfer des Himmels und der Erde über uns wacht und uns führt.

Amos 5:9: ‭Er lässt blitzschnell Zerstörung über den Starken kommen; ja, Zerstörung bricht über die Festung herein.

Zerstörung über den Starken

In Amos 5,9 spricht Amos über die Zerstörung der Starken. Dies kann interpretiert werden als Gottes Gericht über die Mächtigen, die ihre Stärke missbrauchen, um Unrecht zu tun und die Schwachen auszubeuten. Es ist eine Warnung vor den Konsequenzen der Ungerechtigkeit und der Unterdrückung der Armen. Diese Verse erinnern uns daran, dass Gottes Gerechtigkeit unerbittlich ist und dass niemand vor seinem Urteil sicher ist, besonders nicht diejenigen, die ihre Macht zum Schaden anderer missbrauchen. Es ist eine Mahnung zur Umkehr und zur Suche nach Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in unseren Handlungen und Entscheidungen.

Amos 5:10: ‭Sie hassen den, der im Tor Recht spricht, und verabscheuen den, der aufrichtig redet.

Amos 5:11: ‭Darum, weil ihr den Armen niedertretet und Getreideabgaben von ihm erhebt, sollt ihr die Häuser, die ihr aus Quadersteinen gebaut habt, nicht bewohnen und den Wein der lieblichen Weinberge, die ihr gepflanzt habt, nicht trinken.

Amos 5:12: ‭Denn ich weiß, dass eure Übertretungen zahlreich und dass eure Sünden mächtig sind, dass ihr den Gerechten bedrängt, Bestechung annehmt und die Armen im Tor unterdrückt!

Amos 5,12: Ja, ich weiß, wie viele Verbrechen ihr begangen habt und wie groß eure Schuld ist.

Die eigene Schuld erkennen

Die Freiheit zum Verzeihen ist denen leichter zugänglich, die auch an sich selbst Fehler sehen. Die Perfekten und Fehlerlosen tun sich außerordentlich schwer mit dem Verzeihen. Einfach und sehr wirkungsvoll ist für mich diese Übung: Hat mich jemand mit seinem Verhalten verletzt, dann frage ich mich, ob ich mit dem gleichen Verhalten auch schon einmal jemanden in gleicher Weise verletzt habe. Die Antwort lautet bei mir immer: Ja! Das fördert in mir die Empathie, dass der andere wie auch ich nur Menschen sind, die sich immer wieder auch verletzen. Gott sei’s gedankt für die Kraft zur Versöhnung.

Amos 5:13: ‭Darum muss der Kluge zu dieser Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit.

Amos 5,14: Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr lebt; dann wird der Herr, der Gott der Heerscharen, so mit euch sein, wie ihr es immer sagt!

Sucht das Gute und nicht das Böse

In Amos 5,14 ruft der Prophet dazu auf, das Gute zu suchen und das Böse zu meiden. Diese Aufforderung ist zeitlos und erinnert uns daran, dass wir stets danach streben sollten, Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit in unserem Leben zu verankern. Es geht darum, aktiv nach positiven Handlungen und Gedanken zu suchen, die nicht nur uns selbst, sondern auch anderen zugutekommen. Indem wir das Gute suchen, tragen wir dazu bei, eine bessere Welt zu schaffen, in der Liebe, Frieden und Gerechtigkeit regieren. Es ist eine Einladung, unseren Alltag bewusst zu gestalten und uns für das Wohl aller einzusetzen.

Das Gute suchen

Das Gute ist Gott schlechthin. Und Gott ist Liebe. Wir suchen also die Liebe. Diese Liebe ist die einzige Tugend, die maßlos sein darf. Wir können die Mitmenschen nie zu viel lieben und somit auch in der Liebe nie die Grenzen der Vernunft überschreiten, sofern die Liebe wirklich im Herzen wurzelt. Welch ein Glück, lieben zu dürfen, ohne ein Übermaß zu fürchten. Setze der Liebe keine Schranken, lasse sie ihre Äste breiten, so weit sie nur kann, gebe dich hin an Gott und denn Nächsten. Wo kannst du diese Hingabe in Liebe heute konkret Wirklichkeit werden lassen?

Das innerste Wesen der Liebe ist Hingabe. Edith Stein

Amos 5,15: Hasst das Böse und liebt das Gute, und gebt dem Recht seinen Platz im Tor; vielleicht wird der Herr, der Gott der Heerscharen, dem Überrest Josephs gnädig sein.

Hasst das Böse und liebt das Gute

In Amos 5,15 ermahnt der Prophet die Menschen, das Gute zu lieben und das Böse zu meiden. Diese Passage fordert dazu auf, eine aktive Haltung einzunehmen, um das Richtige zu tun und Gerechtigkeit zu fördern. Persönlich interpretiert könnte dies bedeuten, dass wir bewusst danach streben sollten, Gutes in der Welt zu tun, sei es durch Mitgefühl, Großzügigkeit oder Einsatz für soziale Gerechtigkeit. Es erinnert uns daran, dass unsere Handlungen und Entscheidungen einen Einfluss haben und dass wir die Macht haben, positiven Wandel herbeizuführen. Letztendlich geht es darum, dass unser Handeln von Liebe und Güte geleitet sein sollte, um eine bessere Welt zu schaffen.

Liebt das Gute

Das Gute ist vielerlei, doch in der Mitte steht die Liebe. Freundlichkeit ist ein Ausdruck von Liebe. Freundlichkeit etwas ganz Besonderes. Freundlichkeit wirkt wie ein kleines wärmendes Feuer. Sie verbreitet sich und sorgt für ein gutes Gefühl. Ein kleines Lächeln, ein kurzes Hallo, ein nettes Wort, jemanden die Tür aufhalten u.a. ….das alles dürfen wir im Streben nach Tugenden nicht unterschätzen.

Freundlichkeit ist unwiderstehlich, wenn sie ernst und nicht gespielt ist. Mark Aurel

Amos 5:16: ‭Darum, so spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Herrscher: Auf allen Plätzen Wehklage! Und auf allen Straßen wird man »Wehe, wehe!« rufen. Man wird den Bauern zur Trauer rufen und die, welche Klagelieder singen können, zur Wehklage.

Amos 5:17: ‭Und in allen Weinbergen wird Wehklage erschallen; denn ich will mitten durch euch dahinschreiten!, spricht der Herr.

Amos 5,18-27: Tag des Herrn

Amos 5:18: ‭Wehe denen, die den Tag des Herrn herbeiwünschen! Was soll euch der Tag des Herrn? Er wird Finsternis sein und nicht Licht,

Tag des Herrn

In Amos 5,18 spricht der Prophet über den „Tag des Herrn“, einen Tag des Gerichts und der Strafe für die Gottlosen. Die Menschen damals dachten, dieser Tag würde ihnen Glück bringen, doch Amos warnt vor der Realität dieses Tages. Es wird ein Tag der Finsternis sein, nicht des Lichts, ein Tag des Kummers und nicht der Freude. Diese Verse erinnern uns daran, dass unser Handeln Konsequenzen hat und dass Gott die Gerechtigkeit sucht. Sie fordern uns auf, unser Leben so zu führen, dass wir bereit sind, vor Gott zu stehen und Rechenschaft abzulegen. Es ist eine Mahnung, unser Verhalten zu überdenken und uns auf das vorzubereiten, was vor uns liegt.

Amos 5:19: ‭wie wenn jemand vor dem Löwen flieht und ihm ein Bär begegnet, und wenn er heimkommt und sich mit der Hand an die Wand lehnt, so beißt ihn eine Schlange!

Amos 5:20: ‭Wird nicht der Tag des Herrn Fins­ternis sein und nicht Licht, Dunkelheit und nicht Glanz?

Amos 5,21: Ich hasse, ich verachte eure Feste und mag eure Festversammlungen nicht riechen!

Ich verachte eure Feste

In Amos 5,21 geht es darum, wie Gott die religiösen Rituale seines Volkes zurückweist. Er sagt im Grunde, dass er die Opfer und Feste, die sie ihm bringen, verachtet. Warum? Weil diese äußeren Handlungen nicht mit einem aufrichtigen Herzen und einem gerechten Lebenswandel einhergehen. Gott sucht keine leeren Rituale, sondern eine authentische Beziehung zu seinen Menschen, die sich in ihrem Handeln und Denken widerspiegelt. Die Verse fordern uns dazu auf, nicht nur äußerlich fromm zu sein, sondern unsere Herzen und Taten in Einklang mit Gottes Willen zu bringen.

Amos 5,22: Wenn ihr mir auch euer Brandopfer und Speisopfer darbringt, so habe ich doch kein Wohlgefallen daran, und das Dankopfer von euren Mastkälbern schaue ich gar nicht an.

Amos 5,23: Tue nur hinweg von mir den Lärm deiner Lieder, und dein Harfenspiel mag ich nicht hören!

Hinweg von mir den Lärm deiner Lieder

Der „Lärm deiner Lieder“ bezieht sich auf das oberflächliche Loben Gottes ohne ein entsprechendes Leben, das seinem Willen entspricht. Es geht darum, dass das Singen von Lobliedern und das Abhalten religiöser Zeremonien allein nicht ausreichen, um Gott wohlzufallen. Vielmehr sucht er ein Herz, das aufrichtig nach ihm verlangt und sich aktiv für Gerechtigkeit und Mitgefühl einsetzt. Diese Verse erinnern uns daran, dass unser Glaube durch unser Handeln ausgedrückt wird und dass wahre Anbetung tiefer geht als bloße Rituale.

Amos 5,24: Es soll aber das Recht einherfluten wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein unversiegbarer Strom!

Gerechtigkeit wie ein unversiegbarer Strom!

In Amos 5,24 spricht Gott über die Bedeutung von Gerechtigkeit. Er wünscht sich, dass sie in Strömen fließt, unaufhaltsam und überfließend wie ein unversiegbahrer Strom. Diese Worte erinnern uns daran, dass wahre Gerechtigkeit nicht nur eine einmalige Handlung ist, sondern ein fortwährender Fluss von fairen Taten und Mitgefühl. Sie soll uns durchdringen und unsere Handlungen leiten, sowohl persönlich als auch gesellschaftlich. Indem wir uns bemühen, Gerechtigkeit in unserem Leben zu praktizieren, können wir einen positiven Einfluss auf unsere Welt haben und Gottes Willen erfüllen.

Gegen leere Zeremonien

Es ist leicht, unsere religiösen Zeremonien von der Art und Weise zu trennen, wie wir andere behandeln, und zu denken, dass Gott glücklich sein sollte, wenn wir ihm „sein Recht“ geben, ohne Rücksicht auf Gerechtigkeit und Gerechtigkeit gegenüber anderen. Gott wird es nicht haben. Er sagt: „Behalte deine lästigen religiösen Zeremonien bei und lass das Recht wie Wasser herunterfließen und die Gerechtigkeit wie einen mächtigen Strom.

Amos 5:25: ‭Habt ihr etwa mir während der 40 Jahre in der Wüste Schlachtopfer und Speisopfer dargebracht, ihr vom Haus Israel?

Amos 5:26: ‭Ihr habt die Hütten eures Moloch und den Kaiwan, eure Götzenbilder, getragen, das Sternbild eurer Götter, die ihr euch gemacht habt!

Amos 5:27: ‭Und ich will euch bis über Damaskus hinaus in die Gefangenschaft wegführen!, spricht der Herr — Gott der Heerscharen ist sein Name.

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Amos 5. Kapitel


Amos 5

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.