2. Korinther Brief 2 Kor 5. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum zweiten Korinther Brief 2 Kor 5. Kap.

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2. Korinther Brief Kapitel 5 beschreibt die Hoffnung und Verantwortung der Christen in dieser Welt. Paulus betont, dass der Körper nur ein vorübergehendes Zelt ist, während unser wahres Zuhause bei Gott ist. Daher sollten Christen auf ein Leben vorbereitet sein, das vor Gott bestehen kann. Paulus spricht auch über die Versöhnung mit Gott, die durch Jesus Christus möglich wird.

Durch seinen Tod am Kreuz hat Christus die Sünden der Menschheit getragen und dadurch die Beziehung zwischen Gott und Mensch wiederhergestellt.In diesem Kapitel fordert Paulus Christen auf, sich von der Liebe Christi treiben zu lassen und sich als Botschafter Christi für die Versöhnung einzusetzen. Denn die Liebe und die Versöhnung, die wir durch Christus erfahren haben, sollen auch anderen Menschen zugutekommen. Zusammenfassend betont 2. Korinther 5, dass Christen eine wichtige Rolle dabei spielen, Gottes Liebe und Versöhnung in der Welt zu verkünden und zu leben

2 Kor 5,1-10: Hoffnung auf eine neue Heimat

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum zweiten Korinther Brief 2 Kor 5,1-10

2 Kor 5,1: Wir wissen ja: Wenn unser irdisches Haus, unser Körper, einmal wie ein Zelt abgebrochen wird, erhalten wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschen gebautes ewiges Haus im Himmel.

2. Kor 5,1: Wir wissen ja: Unser Zelt in dieser Welt wird abgebrochen werden. Dann erhalten wir von Gott ein neues Zuhause.

Über das Sterben

Man erzählte von einem Altvater, dass er in der Sketis zum Sterben darniederlag. Da umgaben die Brüder das Bett und sie bekleideten den Sterbenden zum Begräbnis. Dabei brachen sie in Tränen aus. Da öffnete der Altvater seine Augen und lachte, dann lachte er wiederum, und er lachte auch ein drittes Mal. Und es baten ihn die Brüder und sprachen: Sage uns, Abba, warum weinen wir und du lachst? Er sprach zu ihnen: Ich habe gelacht, weil ihr alle den Tod fürchtet; zum zweiten Mal habe ich gelacht, weil ihr nicht bereit seid. Das dritte Mal aber habe ich gelacht, weil ich von der Mühe zur Ruhe gehe. Und sogleich entschlief der Altvater. Apophthegmata

2 Kor 5,2: Deshalb sehnen wir uns danach, diesen himmlischen Leib anzuziehen wie ein Kleid.

Vergänglicher irdischer Leib

Wir alle haben Angst vor dem Schwächerwerden des Leibes und jeglichem körperlichen Gebrechen. Der Körper wird allmählich zugrunde gehen. Das allmählich zu erleben und oft über eine lange Zeit, ist ein steiniger Weg, der viel Kraft kostet. Bitten wir Gott, dass er sie uns gibt. Wir Christen gehen unseren Lebensweg im Bewusstsein, dass unser Tod das Abbrechen des irdischen Zeltes ist. Danach werden wir in unsere ewige Heimat bei Gott mit unseren Schwestern und Brüdern einziehen: Unsere Toten sind nicht abwesend sondern nur unsichtbar.

Irdischer und neuer himmlischer Körper

Ein Zelt ist eine mobile Wohnung. Die Erde ist nicht unser fester Wohnsitz. Wir sind hier Pilger hin zu unserer wahren Heimat im Himmel. So ist es auch mit deinem Körper. Der Körper, den du jetzt hast, ist nicht der Körper, in dem du die Ewigkeit zubringen wirst. Unser Körper wird verwandelt werden. Es ist die Rede von Überkleidetwerden. Das heißt, dass unser Körper ein Kleid ist, über das ein anderes Kleid gezogen wird, sodass von dem alten Kleid darunter nichts mehr zu sehen ist. Nicht nur, dass von dem Unterkleid nichts mehr zu sehen ist, nein, es existiert gar nicht mehr. Das Oberkleid verschlingt das Unterkleid, sodass nichts mehr davon übrig bleibt.

Die Erde ist nicht unser fester Wohnsitz

Wir sind Pilger hin zu unserer wahren Heimat im Himmel. Das Sterben ist der Übergang zu unserer wahren Heimat. Diese Heimat ist nicht ein „weiter-so“ an einem anderen Ort, sondern ein Ankommen und Eintauchen in unserem Ursprung: Gott. Dort werden wir einen himmlischen Leib anziehen. Der Körper, den du jetzt hast, ist nicht der Körper, in dem du die Ewigkeit zubringen wirst.

Unser Körper wird verwandelt werden. Dort am Ort unserer Sehnsucht, werden wir überkleidet mit diesem neuen Leib. Das ist wie eine Umarmung, wie ein Kuss, der neues Leben einhaucht. Ankommen, zuhause sein, Heimat finden: Ohne diese Hoffnung, ohne diesen Vorgeschmack können wir nicht leben. Wir erhalten ein neues Kleid, nicht von uns gemacht, nicht von uns gekauft, nicht von uns verdient, sondern von Gott geschenkt.

2 Kor 5,3: ‭So werden wir nicht nackt dastehen, wenn wir den irdischen Körper ablegen müssen.

Den irdischen Körper ablegen

In 2. Korinther 5,3 wird die Vorstellung des „irdischen Körpers ablegen“ oft als Metapher für den Tod und die Auferstehung im christlichen Kontext interpretiert. Es bezieht sich darauf, dass Gläubige nach dem Tod einen neuen, himmlischen Körper erhalten. Die Aussage betont die Vergänglichkeit des irdischen Lebens und die Hoffnung auf ein ewiges, verherrlichtes Dasein im Jenseits. Diese Interpretation lädt dazu ein, die Endlichkeit des irdischen Lebens zu akzeptieren und sich auf die spirituelle Dimension vorzubereiten. Es ermutigt dazu, den Blick über das Materielle hinaus auf das Ewige zu richten und die Verheißungen des Glaubens als Trost und Hoffnung zu betrachten.

2 Kor 5,4: ‭Aber solange wir in diesem Zelt hier leben, sind wir bedrückt, denn wir möchten ja nicht entkleidet, sondern überkleidet werden, damit das Sterbliche vom Leben verschlungen wird.

2 Kor 5,5: ‭Darauf hat Gott uns vorbereitet und als Garantie dafür schon seinen Geist gegeben.

Gott hat uns seinen Geist gegeben

Die Erwähnung des Geistes verdeutlicht die enge Beziehung zwischen Gott und den Gläubigen. Inmitten der Herausforderungen des irdischen Lebens können Christen auf diese verheißungsvolle Zukunft bauen, da der Geist Gottes ihre Herzen erfüllt und ihnen die Sicherheit gibt, dass sie letztendlich mit Gott vereint sein werden.

Tägliche christliche Andacht

2 Kor 5,6: Deshalb sind wir jederzeit zuversichtlich, auch wenn wir in unserem irdischen Leib noch nicht bei Gott zu Hause sind.

Zuversichtlich leben

Zuversicht kommt von sehen. Ich sehe zu, wie Gott alles lenkt und leitet, wie er alles zum Guten wendet. Die Zuversicht sieht mehr als das Vorhandene (Schwierigkeiten, Probleme…). Die Zuversicht sieht zusätzlich die innerste Wirklichkeit aller Dinge. Die Zuversicht vertraut auf Gott, der mit uns durch diese Welt geht. In dieser Zuversicht lebst du also, wenn du nicht mehr auf die Umstände siehst und wie schlimm doch alles ist, sondern wenn du nach vorn und nach oben zu ihm schaust.

Schaust du nach vorn, siehst du dein ewiges Ziel in deiner Heimat im Himmel beim Herrn. Schaust du nach oben, siehst du eben diesen Herrn, der dir von Augenblick zu Augenblick im Hier und Heute hilft. Obwohl wir noch nicht beim Herrn sind, fehlt uns doch nicht der Mut, weil wir den Herrn bei uns haben. Der Glaube an ihn ist unsere Stärke und Freude. Am Ende werden wir bei ihm zu Hause sein.

Glücklich eine Seele, die in Wahrheit zum Herrn sagen kann: Du bist meine Zuflucht. Franz von Sales

Tägliche christliche Andacht

2 Kor 5,7: Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.

Wandeln im Glauben

Unser Leben auf dieser Erde ist dadurch bestimmt, dass wir an ihn glauben, und nicht, dass wir ihn sehen. Wir glauben an das, was wir nicht sehen: Gott. Dennoch lieben wir Ihn und leben für Ihn. Im Glauben zu wandeln bedeutet, den Glauben zu einem Teil jeder täglichen Aktivität zu machen. Johannes vom Kreuz schreibt dazu: Bemühen Sie sich, im Gebet beständig zu sein und inmitten der körperlichen Arbeiten unterlassen Sie es nicht. Sei es, dass Sie essen, trinken, mit anderen sprechen, oder irgendeine Sache tun, wandeln Sie immer im Sehnen nach Gott und Ihr Herz ihm zuneigend!

Die Zeit des Glaubens wird einmal ihr Ende finden und dann werden wir vom Glauben zum Schauen geführt werden. Dann werden wir Gott nicht bloß mit den Worten des Glaubens bekennen, sondern ihn im innigsten Anschauen genießen. Wir werden ihn sehen, wie er ist.

Benedikt XVI über den Glauben

Was glauben wir denn da eigentlich? Was ist das überhaupt, Glaube? Wenn wir das sehen, zeigt sich zweierlei: Der Glaube ist einfach. Wir glauben an Gott, den Ursprung und das Ziel menschlichen Lebens. An den Gott, der sich auf uns Menschen einlässt, der unsere Herkunft und unsere Zukunft ist. So ist Glaube immer zugleich Hoffnung, Gewissheit, dass wir Zukunft haben und dass wir nicht ins Leere fallen. Und der Glaube ist Liebe, weil Gottes Liebe uns anstecken möchte. Das ist das Erste: Wir glauben einfach an Gott, und das bringt mit sich auch die Hoffnung und die Liebe. Benedikt XVI (zu 2 Kor 5,7)

2 Kor 5,8: Aber wir rechnen fest damit und würden am liebsten diesen Leib verlassen, um endlich zu Hause beim Herrn zu sein.

2 Kor 5,8: Wir sind aber getrost und wünschen vielmehr, aus dem Leib auszuwandern und daheim zu sein bei dem Herrn.

Rechnen auf den Herrn

Der Anfang des Lebens ist für mich das Ende, und das Ende ist für mich der Anfang. Ich werde als Erde von der Erde geboren und als Körper von einem vergänglichen Körper; ja, von einem vergänglichen Wesen geboren, verbringe ich – sterblich wie ich bin – eine kurze Zeit auf dieser Erde, im Fleische lebend; dann sterbe ich, und am Ende dieses Lebens beginne ich ein neues. Meinen Leib lasse ich in der Erde zurück; er ist zur Auferstehung bestimmt, zu einem Leben ohne Ende in alle Ewigkeit. Nun also schau mich an, o Gott, nun lass dich erweichen, o Einziger, nun hab Erbarmen mit mir. Symeon der Neue Theologe (zu 2 Kor 5,8)

Mit dem Herrn gegenwärtig

Daheim beim Herrn sein macht den Himmel wirklich zum Himmel als Ort unserer Sehnsucht. Der Himmel ist sicher auch aus anderen Gründen kostbar. Wir möchten z.B. bei geliebten Menschen sein, die vor uns gegangen sind und die wir so sehr vermissen. Aber der Kern ist das Daheimsein beim Herrn. Pflegen wir in uns diese Sehnsucht danach. Es geht hier nicht um eine übersteigerte sentimental-träumerische Gefühlssteigerung, sondern um die klare Aussicht auf unser ewiges Ziel. Es geht ebenso nicht um Weltflucht, sondern jetzt mit aller Kraft täglich in der Welt zu wirken und Zeugnis zu geben und zu gleicher Zeit das Heimweh nach der ewigen Heimat in der Brust tragen.

Ich bin getrost! Mögen die Winde wehen, wie sie wollen. Einmal treiben sie mein Schiff doch in den Hafen der Heimat und des Friedens. Gorch Fock 

Beim Herrn sein

Der Tod ist ein Aufbruch in ein anderes Leben. Paulus beschreibt das Leben, das ihn im Tod erwartet, als ein Sein bei Christus. Seine Sehnsucht, die Gemeinschaft mit Christus zu erfahren, die er in seiner Vision auf faszinierende Weise erleben durfte, ist so stark, dass er keine Angst vor dem Sterben hat. Im Gegenteil, er möchte am liebsten aufbrechen, um seine Sehnsucht zu erfüllen und beim Herrn zu sein. Im Griechischen steht hier »syn Christo einai«: mit Christus sein, die Gemeinschaft mit ihm erfahren. Es ist ein Mitsein mit Christus, eine innere Verbundenheit. Beim Herrn sein heißt für Paulus: daheim zu sein, Heimat zu haben in Christus, für immer bei ihm geborgen. Das ist die tiefste Sehnsucht des Paulus: für immer mit Christus zu sein, bei ihm daheim zu sein, in ihm Heimat zu haben, ihn anzuschauen und mit ihm eins zu werden. Beim Herrn sein bedeutet, dass das ewige Leben vor allem in einer intimen Beziehung zu Jesus Christus besteht. Anselm Grün

Tägliche christliche Andacht

2 Kor 5,9: Darum suchen wir auch unsere Ehre darin, dass wir ihm wohlgefallen, sei es daheim oder nicht daheim.

2 Kor 5,9: Wir möchten in jedem Fall tun, was Gott gefällt.

Tun, was Gott gefällt

Die Seele, die es liebt zu tun, was Gott gefällt, lässt sich einerseits vertrauend tragen, andererseits schreitet sie voran mit dem Vorhaben in allem Gottes Willen zu suchen und zu tun. Nicht die Größe des Tun ist dabei wichtig, sondern die Liebe, mit der es getan wird. Nicht das Was, sondern das Wie ist wichtig.

Wer Gott dienen will, muß den kleinen und weniger geachteten Dingen ebensoviel Sorgfalt widmen wie den großen und erhabenen. Das geht nicht immer einfach von der Hand und hier und da regt sich Widerwillen aus welchen Gründen auch immer. Franz von Sales sagt dazu: Lassen wir unsere niedere Seele brummen, hören wir auf die Vernunft, die uns zuredet, uns in allem und bei allem zu überwinden, damit wir Gott wohlgefallen.

Ihm wohlgefällig zu sein

Da das, was wir jetzt tun, ewige Folgen hat, muss unser Ziel beharrlich sein, Gott zu gefallen. Wir müssen bedenken, dass es, soweit wir wissen, einige Gelegenheiten gibt, Gott zu gefallen, die wir nur haben werden, während wir in diesen Körpern anwesend sind. Wenn wir in den Himmel kommen, brauchen wir keinen Glauben mehr, kein Ausharren durch Prüfungen, keinen Mut und keine Kühnheit mehr, anderen von Jesus zu erzählen. Jetzt , während wir in diesen Körpern präsent sind, ist unsere einzige Gelegenheit in aller Ewigkeit, Gott in diesen Bereichen zu gefallen.

2 Kor 5,10: ‭Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus erscheinen. Und dann wird jeder den Lohn für das bekommen, was er in seinem Leben getan hat, mag es nun gut oder schlecht gewesen sein.

Von Christus ausgehende Ethik

Wenn die Ethik, die Paulus den Gläubigen vorschlägt, nicht auf eine Art Moralismus reduziert wird und sich für uns als aktuell erweist, dann deshalb, weil sie immer von der persönlichen und gemeinschaftlichen Beziehung zu Christus ausgeht, um sich im Leben nach dem Heiligen Geist zu bewahrheiten. Das ist wesentlich: Die christliche Ethik entsteht nicht aus einem System von Geboten, sondern sie ist die Folge unserer Freundschaft mit Christus. Diese Freundschaft beeinflußt das Leben: Wenn sie wahr ist, nimmt sie in der Liebe zum Nächsten Fleisch an und verwirklicht sich in ihr. Benedikt XVI (zu 2 Kor 5,10)

2 Kor 5,11-21: Friede mit Gott

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum zweiten Korinther Brief 2 Kor 5,11-21

2 Kor 5,11: ‭Weil wir nun wissen, wie sehr der Herr zu fürchten ist, versuchen wir Menschen zu überzeugen. Vor Gott aber sind wir völlig offenbar und – wie ich hoffe – auch vor eurem Gewissen.

2 Kor 5,12: ‭Damit empfehlen wir uns nicht wieder selbst bei euch, sondern wollen euch einen Grund liefern, stolz auf uns zu sein. So seid ihr denen gewachsen, die nur auf ihre äußeren Vorzüge stolz sind, innerlich aber nichts vorzuweisen haben.

2 Kor 5,13: ‭Sollten wir nämlich je von Sinnen gewesen sein, so geht das allein Gott etwas an, und wenn wir bei klarem Verstand sind, ist das für euch.

2 Kor 5,14: Denn die Liebe des Christus drängt uns, da wir von diesem überzeugt sind: Wenn einer für alle gestorben ist, so sind sie alle gestorben;

2. Kor 5,14: Was wir auch tun, wir tun es aus der Liebe, die Christus uns geschenkt hat – sie lässt uns keine andere Wahl. Wir sind davon überzeugt: Weil einer für alle Menschen starb, sind sie alle gestorben.

Die Liebe Christi drängt uns

Die Erkenntnis, dass in Christus Gott selbst sich für uns verschenkt hat bis in den Tod hinein, muss uns dazu bringen, nicht mehr für uns selber zu leben, sondern für ihn und mit ihm für die anderen. Wir sind Menschen, die von der Liebe Christi berührt worden sind, deren Herz Christus mit seiner Liebe gewonnen und darin die Liebe zum Nächsten geweckt hat. Bei allem ist dabei die Liebe des Christus das einzig richtige Motiv für alles, was du tust. Jesus ist für uns gestorben. Nun leben wir für ihn und in ihm für den andern. Die Liebe Christi drängt uns vereinigend hin zu ihm selbst und hin zum anderen durch gute Werke.

Die Liebe drängt das Herz, mit dem sie sich vermählt hat, sie durch gute Werke fruchtbar zu machen, weil sie sonst zugrunde gehen muss. Franz von Sales

Die drängende Liebe

Nichts drängt das Herz des Menschen mehr als die Liebe. Wenn ein Mensch sich von irgendeinem Menschen geliebt weiß, dann drängt es ihn, diese Liebe zu erwidern. Wird aber ein gewöhnlicher Mensch vom Herrn geliebt, so fühlt er sich noch mehr zur Gegenliebe gedrängt. Auf die göttliche Liebe gibt es nur eine angemessene Reaktion: Liebe, die seine Liebe mit aller Kraft zu erwidern sucht.

Ein Sehen von Gott her ist ein Sehen der Liebe, das dem anderen dienen, ihm helfen will. Wer nun hilft in welcher Form auch immer, erkennt, daß gerade so auch ihm selber geholfen wird. Warum? Weil er ja nicht aus sich allein heraus hilft, das wäre Hochmut. Nein, wir helfen nicht aufgrund eigener Größe oder Leistung, sondern weil der Herr es uns gibt. Es ist der Herr, der durch uns wirkt.

So ist der Auftrag zum Helfen Gnade. Manchmal jedoch kann das Übermaß der Not und die Grenze unseres eigenen Tuns zur Mutlosigkeit führen. Ich kenne das nur zu gut von mir. Aber wiederum: gerade auch dann wird es uns helfen zu wissen, daß wir letzten Endes nur Werkzeug in der Hand des Herrn sind. Was wir auch tun, wir tun es im und durch den Herrn.

Wir tun es aus der Liebe, die Christus uns geschenkt hat

Wie viel verdankst du deinem Herrn? Hat Er je etwas für dich getan? Hat Er dir deine Sünden vergeben? Hat Er dich mit einem Kleid der Gerechtigkeit gekleidet? Hat Er deinen Fuß auf einen hohen Felsen gestellt? Hat Er deinen Gang in deinen Schuhen fest gemacht? Hat Er dir eine Wohnung im Himmel bereitet? Hat Er dich für den Himmel geschmückt? Hat Er deinen Namen in Sein Buch des Lebens eingeschrieben? Hat Er dich mit unzählbaren Wohltaten überschüttet? Hat Er für dich Reichtümer der Gnade aufbewahrt, die kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat? – Dann tue auch etwas, was Seiner Liebe wert ist. Schenke deinem sterbenden Erlöser nicht nur das leere Opfer deines Mundes.

Bedenke, wie sehr Er dich geliebt und sich selbst dahingegeben hat für dich! Kennst du die Macht der Liebe? Dann lass sie für deine Seele einen gewaltigen Wind sein, der die Wolken deiner Weltliebe hinwegfegt und den Nebel deiner Sünde vertreibt.

Um Christi willen: das sei der göttliche Geist, der dich kühn macht gleich dem Löwen und schnell wie des Adlers Flug im Dienst des Herrn. Die Liebe soll deinen Füßen Flügel verleihen und deinen Armen Kraft, beides zum Dienst am Herrn. So wollen wir unsere Liebe zu Jesus laut bezeugen: auf Gott gerichtet mit einer Beständigkeit, die nichts erschüttern kann; entschlossen, Ihn zu ehren mit einer Bestimmtheit, die sich durch nichts ablenken lässt; und vorwärts strebend mit einem Eifer, der niemals ermüdet. Spurgeon

2 Kor 5,15: Er ist deshalb für alle gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist.

Für Jesus Leben

Wenn Jesus für uns gestorben ist, ist es nur angemessen, dass wir für ihn leben. Jesus hat uns neues Leben gegeben, nicht um für uns selbst zu leben, sondern um für ihn zu leben . Die Frage ist einfach: Lebst du für dich selbst oder lebst du für Jesus? „Er ist für uns gestorben, damit wir uns selbst sterben. Gott hat uns zu dem Zweck geschaffen, für ihn zu leben, nicht für uns selbst. Was bedeutet es, nicht mehr für sich selbst zu leben, sondern für Ihn ? 

Das bedeutet nicht, dass wir sagen können: „Ich werde niemanden außer Gott lieben oder ihm dienen.“ Stattdessen drückt sich unsere Liebe zu Gott und unser Leben für Gott darin aus, wie wir anderen dienen. Wenn wir sagen, dass wir für Gott leben, können wir das nicht als Entschuldigung dafür benutzen, den Dienst an anderen zu vernachlässigen.

2 Kor 5,16: So kennen wir denn von nun an niemand mehr nach dem Fleisch; wenn wir aber auch Christus nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir ihn doch nicht mehr so.

2 Kor 5,17: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen. Siehe, es ist alles neu geworden!

In Christus eine neue Schöpfung

In der Annahme des Geschenks des Glaubens wirst du in eine neue Schöpfung verwandelt. Du empfängst ein neues Sein, ein Sein als Kind Gottes. Gott spricht dir Identität zu: Du bist ein Kind Gottes. Er liebt dich. Du bist nun neu geworden, weil du nicht mehr für dich selbst und aus dir selbst lebst, sondern durch und in Christus lebst. So bist du ein neues Geschöpf mit dem Auftrag, Gottes Liebe und Seine Botschaft von Seiner großen Liebe in alle Welt hinauszutragen. Wir müssen dabei sowohl das Geschenk empfangen, eine neue Schöpfung zu sein, als auch herausgefordert werden, das Leben einer neuen Schöpfung zu leben, indem wir lieben so wie er uns geliebt hat.

Am Anfang steht die Erneuerung des Menschen. Dies gilt für jeden einzelnen. Nur wenn wir selbst neu werden, wird die Welt neu. Benedikt XV

2 Kor 5,18: All dies verdanken wir Gott, der uns durch Christus mit sich selbst versöhnt hat.

In Christus mit Gott versöhnt

Der Mensch steht durch seine Sünden in einem gebrochenen Verhältnis zu Gott. Nicht Gott musste mit dem Menschen versöhnt werden, sondern der Mensch mit Gott. Der Mensch konnte keine Lösung schaffen, aber Gott hat sie durch Christus gegeben. Die Versöhnung ist von Gott ausgegangen. Er bringt Menschen, die durch Christus versöhnt sind, in eine neue Beziehung zu sich selbst. Ist das nicht großartig? Gott ist durch Christus selbst in diese Welt gekommen und hat Frieden mit ihr geschlossen, indem er den Menschen ihre Sünden nicht länger anrechnet. Diese Versöhnung selbst wurde durch das Werk des Herrn Jesus am Kreuz vollzogen.

2 Kor 5,18: Er hat uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat.

Dienst der Versöhnung

Der Dienst der Versöhnung besteht darin, diese Botschaft der Versöhnung an andere weiter zu geben. Wir sind darin Botschafter für Christus. Als Botschafter sprechen wir im Namen dessen, der uns gesandt hat: Gott. Als Botschafter sprechen wir nicht eigenmächtig, sondern hören auf den Willen Gottes. Sein Wille nun ist eine zweifache Versöhnung: einerseits die Gemeinschaft zwischen Gott und den Menschen und andererseits ebenso die Gemeinschaft unter den Menschen. So beschränkt sich die Versöhnung nicht nur auf den Plan Gottes, in Christus den Mensch mit sich zu versöhnen. Auch die Beziehungen zwischen den Menschen werden wiederhergestellt, indem ihre Streitigkeiten gelöst werden und alles, was ihren Beziehungen im Wege steht, dank ihrer Erfahrung der Liebe Gottes aufgehoben wird .

2 Kor 5,19: ‭Gott war in der Person von Christus, als er durch ihn die Menschen mit sich versöhnte. Er rechnete ihnen ihre Verfehlungen nicht an und übergab uns die Botschaft der Versöhnung.

Botschaft der Versöhnung

Dies betont Gottes Handeln durch Christus, um die Menschheit mit sich zu versöhnen. Durch Jesu Opfer am Kreuz werden unsere Sünden nicht mehr angerechnet, und Gottes Botschaft der Versöhnung wird in uns, den Gläubigen, verankert. Es ist eine Ermutigung, in dieser Versöhnung zu leben und sie anderen weiterzugeben, um die Liebe Gottes zu verbreiten.

2 Kor 5,20: So sind wir nun Botschafter für Christus, und zwar so, dass Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!

2 Kor 5,20: So sind wir nun Gesandte an Christi statt.

Botschafter für Christus

Botschafter zu sein hat so viel zu bieten ! Ein Botschafter spricht nicht, um seinem Publikum zu gefallen, sondern dem König, der ihn gesandt hat. Ein Botschafter spricht nicht eigenmächtig; seine eigenen Meinungen oder Forderungen bedeuten wenig. Er sagt einfach, was er zu sagen beauftragt wurde. Aber ein Botschafter ist mehr als ein Bote; er ist auch ein Repräsentant, und die Ehre und der Ruf seines Landes liegen in seinen Händen.

Worte von Madeleine Delbrêl

Wir können nicht aufhören, das zu sein was wir in jedem Augenblick sind: Gottes Gesandte in der Welt. Jesus in uns hört nicht auf, ausgesandt zu werden, diesen ganzen Tag lang, der nun beginnt, zu allen Menschen unserer Zeit und aller Zeiten, in meiner Stadt und in der ganzen Welt. Jesus in mir will ihn leben. Er hat sich nicht eingeschlossen. Er hielt sich unter den Menschen auf. Mit mir ist er unter den Menschen von heute.

Er wird jedem begegnen, der das Haus betritt, jeden, den ich auf der Straße treffe, es sind andere Reiche als zu seiner Zeit, andere Arme, andere Gelehrte und andere Ungebildete, andere Junge und andere Alte, andere Heilige und andere Sünder, andere Gesunde und andere Kranke. Es sind all jene, die zu suchen er gekommen ist; jeder ist einer, den zu retten er gekommen ist. Er bewegt uns dazu, unseren Nächsten zu dienen, sie zu lieben und zu retten; dadurch werden sich Wellen seiner Liebe bis an die Enden der Erde ausbreiten, bis zum Ende der Zeiten. Madeleine Delbrel (zu 2 Kor 5,20)

2 Kor 5,21: Er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes würden.

Für uns zur Sünde gemacht

Gott hat ihn  für uns zur Sünde gemacht  Jesus, der Unschuldige, der Heilige,  der keine Sünde kannte, lädt sich die Last der Sünde auf und teilt mit der Menschheit ihre Folge, den Tod – den Tod am Kreuz. Die Versöhnung, die uns angeboten wird, wurde um einen sehr hohen Preis erkauft: das auf Golgota aufgerichtete Kreuz, an das der menschgewordene Sohn Gottes geheftet wurde. In diesem Eintauchen Gottes in das menschliche Leiden und in den Abgrund des Bösen liegt die Wurzel unserer Rechtfertigung. Benedikt XVI (zu 2 Kor 5,21)

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2 Kor 5