Hiob 42. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Hiob 42. Kap.
Inhaltsverzeichnis
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Hiob 42,1-6: Hiobs Demütigung und Reue
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Hiob 42,1-6
Hiob 42:1: Da antwortete Hiob dem Herrn und sprach:
Hiob 42:2: Ich erkenne, dass du alles vermagst und dass kein Vorhaben dir verwehrt werden kann.
Demut des Hiob
In Hiob 42,2 antwortet Hiob dem Herrn und erkennt seine Allmacht an. Er gesteht ein, dass nichts für Gott zu schwer ist und dass sein eigenes Verständnis begrenzt ist. Hiob reflektiert über seine früheren Worte und erkennt, dass er unweise gesprochen hat. Er bittet um Erkenntnis und Demut vor Gott. Hiob zeigt hier Demut und Anerkennung der göttlichen Macht. Es ist eine Erkenntnis seiner eigenen Begrenztheit im Vergleich zur Allmacht Gottes. Diese Verse lehren uns, dass es wichtig ist, unsere Grenzen anzuerkennen und uns vor der Größe Gottes zu beugen.
Hiob 42,3: Wer verfinstert da den Ratschluss mit Worten ohne Erkenntnis?« Fürwahr, ich habe geredet, was ich nicht verstehe, Dinge, die mir zu wunderbar sind und die ich nicht begreifen kann!
Ich habe geredet, was ich nicht verstehe
Hiob erkennt an, dass sein Verstand begrenzt ist und dass es Dinge gibt, die über sein Verständnis hinausgehen. Er akzeptiert seine eigene Begrenztheit im Vergleich zur Größe und Weisheit Gottes. Diese Aussage reflektiert eine tiefe Ehrfurcht vor dem Mysterium Gottes und seiner Schöpfung.
Diese Stelle kann auch als Ermutigung verstanden werden, sich der Grenzen des menschlichen Verstandes bewusst zu sein und sich in Demut Gott gegenüber zu stellen. Es erinnert daran, dass es in Ordnung ist, Dinge nicht vollständig zu verstehen oder zu durchschauen, da Gottes Weisheit unermesslich ist. Es lädt dazu ein, sich von der Vorstellung zu lösen, alles kontrollieren oder verstehen zu müssen, und stattdessen Vertrauen und Glauben in Gott zu setzen.
Wir wissen wirklich nicht viel
Wir wissen wirklich nicht viel. Immer wieder treffen uns Umstände, die wir nicht verstehen können und Dinge, die wir nicht erwartet haben. Niemand von uns kann ganz bestimmt voraussagen, wie sich seine persönliche Geschichte entwickeln wird. Wir sind alle ungewiss, was aus uns und aus den Menschen, die uns nahestehen, wird, und was in der Welt geschieht, in der wir leben. So sehr wir auch versuchen, Sinn in unser Leben zu bringen – es gibt Dinge, die wir einfach nicht begreifen können. All das bedeutet, dass du und ich niemals inneren Frieden und Ruhe finden werden, wenn wir alles herauszufinden versuchen. Frieden ist darin zu finden, dass wir in der Weisheit und Gnade Dessen ruhen, der alles durchdacht hat und alles zu Seiner Ehre und unserem Wohl regiert. Paul David Tripp
Hiob 42:4: »Höre nun, ich will reden; ich will dich fragen, und du belehre mich!
Ich will dich fragen, und du belehre mich!«
In dieser Passage zeigt sich Hiobs tiefe Ehrfurcht vor Gott und sein Wunsch nach spiritueller Führung. Er stellt sich demütig vor Gott hin und bittet darum, von ihm zu lernen. Diese Haltung der Offenheit und Bereitschaft zur Belehrung kann auch für uns heute eine wichtige Lehre sein. Es erinnert uns daran, dass wir nicht alles wissen können und dass es wichtig ist, dem Göttlichen gegenüber demütig zu bleiben. Durch diese Haltung des Lernens von Gott können wir unser eigenes spirituelles Wachstum fördern.
Hiob 42,5: Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen.
Nun hat mein Auge dich gesehen
Hiob spricht hier davon, dass er zuvor nur vage Vorstellungen von Gott hatte, die auf Hörensagen und Überlieferungen beruhten. Doch nun, nach all seinen Prüfungen und Leiden, hat er eine direkte Erfahrung mit Gott gemacht. Sein Glaube wurde gestärkt und sein Vertrauen gefestigt, indem er Gottes Macht und Größe persönlich erlebt hat.
Hiob drückt hier seine tiefe Dankbarkeit aus, dass er nun Gott nicht nur durch Berichte kennt, sondern ihn mit eigenen Augen gesehen hat. Diese Begegnung hat sein spirituelles Bewusstsein erweitert und ihm eine neue Perspektive auf sein Leben geschenkt.
Gott sehen
Hiobs schwerer Weg endet nicht in der Verzweiflung. Gerade in der Tiefe, in der Abwesenheit von Glück und gutem Leben, erfährt Hiob die Nähe Gottes. Vom Hörensagen-Glauben kommt Hiob zu einer existenziellen Erfahrung, die sich nicht automatisch eingestellt hat. Hiob hat einen Klärungsprozess durchlitten.
Glaube ist die Fähigkeit, hinter allem Gott zu sehen. Oswald Chambers
Hiob 42,6: Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und in Asche!
Reue und Buße
Diese Worte reflektieren Jobs Demut und Reue nach seinen Prüfungen. Er erkennt seine begrenzte Sichtweise im Vergleich zur Allwissenheit Gottes. Indem er sich schuldig bekennt, zeigt er seine Einsicht in sein menschliches Versagen und seine Abhängigkeit von Gott. Die Buße in Staub und Asche symbolisiert Jobs tiefe Demut und Bereitschaft, sich vor Gott zu demütigen. Dieser Vers betont die Bedeutung von Reue, Selbstreflexion und Unterordnung unter Gottes Willen.
Reue und Buße
Wenn wir gefehlt haben und Reue zeigen, vergibt uns Gott. Daran dürfen wir nie zweifeln. Es würde bedeuten, der Barmherzigkeit Gottes eine Grenze zu setzen. Sie hat aber keine, denn sie ist grenzenlos. Die Barmherzigkeit Gottes ist wie der Himmel, der stets über uns fest bleibt. Unter diesem Dach sind wir sicher, wo auch immer wir sind.
Erkennen. Benennen. Bereuen. Umkehren. Heimkommen. Dario Pizzano
Hiob 42,7-9: Hiob bittet für seine Freunde
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Hiob 42,7-9
Hiob 42:7: Und es geschah, als der Herr diese Worte an Hiob vollendet hatte, da sprach der Herr zu Eliphas, dem Temaniter: Mein Zorn ist entbrannt über dich und deine beiden Freunde, denn ihr habt nicht recht von mir geredet, wie mein Knecht Hiob.
Hiob 42:8: So nehmt nun sieben Jungstiere und sieben Widder und geht zu meinem Knecht Hiob und bringt sie als Brandopfer dar für euch selbst! Mein Knecht Hiob aber soll für euch bitten; denn nur ihn werde ich erhören, dass ich gegen euch nicht nach eurer Torheit handle; denn ihr habt nicht recht von mir geredet, wie mein Knecht Hiob!
Hiob 42,8: Hiob soll für euch beten.
Für den anderen beten
Hiob betet für seine Freunde, obwohl diese ihm mit ihren Anschuldigungen ordentlich zugesetzt haben. Lasst uns immer und gerade auch für Menschen beten, die uns verletzt haben. Hiob ist hier ein Vorausbild für Christus. Christus hat im Sterben für seine Peiniger gebeten.
Er bringt uns fürbittend alle vor den Vater. Fürbitten wir für Menschen, die uns verletzt haben, folgen wir dem Weg Christus. Dort, wo wir sind, Christus zu sein: Das könnte für uns eine Zielformulierung sein. Ich brauche dir aber sicher nicht zu sagen, dass wir weit davon entfernt sind. Es gibt kein Rezept dafür, wie man ein liebender Mensch wird. Man muss bis zum Herzen Jesu vordringen, um das Mittel dafür zu finden. Alles Übrige reicht nicht über Kniffe hinaus.
Hiob 42:9: Da gingen Eliphas, der Temaniter, und Bildad, der Schuchiter, und Zophar, der Naamatiter, und machten es so, wie der Herr es ihnen befohlen hatte. Und der Herr erhörte Hiob.
Hiob 42,10-17: Das gesegnete Ende Hiobs
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Hiob 42,10-17
Hiob 42,10: Und der Herr wendete Hiobs Geschick, als er für seine Freunde bat; und der Herr erstattete Hiob alles doppelt wieder, was er gehabt hatte.
Der Herr wendete Hiobs Geschick
Diese Stelle bezieht sich auf die Wendung im Leben des Hiob, nachdem er für seine Freunde gebetet hatte. Gott segnete Hiob reichlich und gab ihm doppelt so viel wie zuvor. Dies zeigt Gottes Barmherzigkeit und Treue gegenüber denen, die ihm treu dienen. Es verdeutlicht auch die Bedeutung des Gebets und der Fürbitte für andere. Durch diese Handlung zeigt Gott seine Macht und sein Erbarmen.
Das Ende des Hiob-Buchs
Das Warum bleibt letztlich unbeantwortet. Wir dürfen Gott alles sagen, ohne uns dafür entschuldigen zu müssen. Doch wir sollen Gott Gott sein lassen und aufhören, die Ursache des Leids zu ergründen. Gott wendet am Ende das Schicksal Hiob.So ist das Buch Hiob ein Hoffnungsbuch für alle, die an ihrem Leiden zu zerbrechen drohen. Das Buch Ijob erlaubt uns, zu klagen und zu schreien und zu rebellieren. Durch die Aggressionen hindurch aber sollen wir uns von Gott in das Geheimnis seiner unbegreiflichen Liebe führen lassen, vor dem wir uns nur anbetend und stumm verneigen können. In der Unbegreiflichkeit der Liebe Gottes wird die Unbegreiflichkeit des Leids aufgehoben und verwandelt.
Hiob 42:11: Und alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle seine früheren Bekannten kamen zu Hiob und aßen mit ihm in seinem Haus; und sie bezeugten ihm Teilnahme und trösteten ihn wegen all des Unglücks, das der Herr über ihn gebracht hatte, und schenkten ihm ein jeder eine Kesita und einen goldenen Ring.
Hiob 42:12: Und der Herr segnete das spätere Leben Hiobs mehr als sein früheres; er bekam 14 000 Schafe, 6 000 Kamele, 1 000 Joch Rinder und 1 000 Eselinnen.
Hiob 42:13: Er bekam auch sieben Söhne und drei Töchter.
Hiob 42:14: Und er gab der ersten den Namen Jemima, der zweiten den Namen Kezia und der dritten den Namen Keren-Happuch.
Hiob 42:15: Und es wurden im ganzen Land keine so schönen Frauen gefunden wie Hiobs Töchter; und ihr Vater gab ihnen ein Erbteil unter ihren Brüdern.
Hiob 42:16: Hiob aber lebte danach noch 140 Jahre und sah seine Kinder und Kindeskinder bis in das vierte Geschlecht.
Hiob 42:17: Und Hiob starb alt und lebenssatt.
Ende des Buches
Dies bezieht sich auf das Ende des Buches Hiob, in dem Hiob nach all seinem Leiden und seinen Prüfungen schließlich ein langes Leben führt und in Erfüllung stirbt. Es zeigt, dass trotz aller Schwierigkeiten, die Hiob durchgemacht hat, er letztendlich Trost und Frieden findet. Die Aussage, dass er “des Lebens satt” starb, deutet darauf hin, dass er zufrieden war mit seinem Leben und inneren Frieden gefunden hatte.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Hiob
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt aus dem Buch Hiob 42. Kap.