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Psalm Ps 114: Andacht, Auslegung, Predigt und Kommentar zur Bibel

Andacht, Auslegung, Predigt und Kommentar zur Bibel zum Psalm Ps 114

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Andacht zum Psalm Ps 114

Auszug aus Ägypten

Psalm 114 beschreibt die mächtigen Taten Gottes bei der Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten. Es betont, wie die Natur selbst vor der Gegenwart Gottes erzittert und sich vor ihm verneigt. Der Psalm erinnert uns daran, dass Gott über alle Elemente und die ganze Schöpfung herrscht und dass er in der Lage ist, unsere größten Hindernisse zu überwinden. Es fordert uns auf, unseren Glauben und unser Vertrauen auf Gott zu setzen, der uns in Zeiten der Not beisteht.

Ps 114,1-2: Gott führte Israel aus Ägypten

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 114,1-2

Ps 114:1: ‭Als Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakob aus dem Volk fremder Sprache,

Als Israel aus Ägypten zog

Manchmal fühlt sich unser Alltag wie ein inneres Ägypten an – gefangen in Sorgen, Druck, oder Routinen, die uns das Leben schwer machen. Psalm 114 erinnert uns daran, dass Gott ein Gott der Befreiung ist. So wie Israel aus der Sklaverei herausgeführt wurde, führt Gott auch uns Schritt für Schritt aus unseren persönlichen „Gefangenschaften“. Vielleicht nicht auf einen Schlag – aber mit jedem Gebet, jedem mutigen Schritt in Vertrauen. Gott bleibt nicht fern. Er geht mit, wenn wir ausbrechen aus dem, was uns bindet. Was hält dich heute fest? Wage den ersten Schritt – Gott hat dein Versprechen von Freiheit nicht vergessen.

Gebet: Herr, befreie mich aus dem, was mich gefangen hält. Geh du voran, wie du es bei Israel getan hast. Amen.

Parallelstellen zum Vers Ps 114,1: Ex 13,3 

Ps 114:2: ‭da wurde Juda sein Heiligtum, Israel sein Herrschaftsgebiet.

Da wurde Juda sein Heiligtum

Dieser Vers beschreibt eine tiefgreifende Transformation, die durch Gottes Eingreifen bewirkt wird. Judah wird als „Heiligtum“ bezeichnet, was darauf hinweist, dass es ein Ort der göttlichen Präsenz und Heiligkeit ist. Es wird zum Symbol für die besondere Beziehung zwischen Gott und seinem Volk. Israel wird als „Herrschaft“ bezeichnet, was die göttliche Autorität und Führung widerspiegelt. Diese Metaphern verdeutlichen, dass Gott nicht nur das Land, sondern auch das Volk in seiner Herrschaft und seinem Schutz vereint. Für uns bedeutet dies, dass Gottes Gegenwart unser Leben und unsere Umgebung heiligen und transformieren kann, indem er uns eine tiefere Verbindung und Führung bietet.

Parallelstellen zum Vers Ps 114,2: 78,68; Ex 15,17; 19,5.6; 29,45; Lev 20,26; Dtn 33,5 

Ps 114,3-6: Meer und Fluss vor Gott

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 114,3-6

Ps 114:3: Das Meer sah es und floh, der Jordan wandte sich zurück.

Teilung des Meers

Die Teilung des Meeres und der damit verbundene Auszug aus Ägypten und das Vertrocknen des Jordans und der damit verbundene Einzug ins heilige Land sind hier zusammengestellt, obwohl vierzig Jahre dazwischen lagen. Dies können wir als Bild für unser Leben verstehen. Denn derselbe Gott, der uns aus dem Ägypten der Sündenknechtschaft herausführte, wird uns auch durch den Todesjordan leiten, heraus aus der Wüste dieses Lebens mit allen seinen Irrfahrten und Entbehrungen in die ewige Heimat.

Andacht zu Psalm 114,3

Gottes Gegenwart verändert die Realität. Als Israel aus Ägypten zog, wich das Meer – das Unüberwindbare machte Platz. Der Jordan, sonst unaufhaltsam, kehrte seinen Lauf um. Auch wir stehen oft vor scheinbar unüberwindbaren Hindernissen – Ängsten, Sorgen, Entscheidungen. Doch dieser Vers erinnert uns: Wenn Gott mit uns geht, weichen selbst Naturgesetze. Das, was uns festhält oder blockiert, kann sich wenden. Vertraue darauf: Gott ist nicht fern. Wenn er erscheint, verändert sich das Umfeld. Vielleicht musst du nicht stärker sein – vielleicht musst du nur erkennen, dass Gott schon da ist. Was könnte sich heute bewegen, wenn du ihm vertraust?

Gebet: Herr, wo ich nicht weiterweiß, sei du mein Weg. Amen.

Parallelstellen zum Vers Ps 114,3: 77,16.17; 78,13; 106,9; Ex 14,21; 15,19; Jordan 74,15; Jos 3,16.17 

Ps 114:4: ‭Die Berge hüpften wie Widder, die Hügel wie junge Schafe.

Parallelstellen zum Vers Ps 114,4: 29,6; 68,9; Ex 19,18; Ri 5,5; Jes 64,2 

Ps 114,5: Was kam dich an, o Meer, dass du geflohen bist, du Jordan, dass du dich zurückwandtest.

Ps 114:6: ‭ihr Berge, dass ihr hüpftet wie Widder, ihr Hügel wie junge Schafe?

Hüpfende Berge

Was für ein lebendiges Bild! Selbst die mächtigen Berge tanzen, wenn Gott handelt. Der Psalm erinnert an den Auszug Israels aus Ägypten: Die Natur selbst gerät in Bewegung angesichts der Gegenwart Gottes.

Manchmal erscheinen unsere Sorgen wie unbewegliche Berge. Doch dieser Vers erinnert uns: Wenn Gott eingreift, wird selbst das Unbewegliche lebendig. Gott kann das Starre in Bewegung bringen, das Harte weich machen, das Unmögliche möglich.

Vertraue darauf: Kein Berg in deinem Leben ist zu groß, kein Problem zu schwer. Wenn Gott bei dir ist, wird selbst der Berg zum hüpfenden Lamm.

Gebet: Herr, bewege mein Herz wie du die Berge bewegst. Amen.

Ps 114,7-8: Die ganze Erde bebe vor diesem Gott!

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 114,7-8

Ps 114:7: O Erde, erbebe vor dem Angesicht des Herrschers, vor dem Angesicht des Gottes Jakobs,

O Erde, erbebe

Diese Verse betonen die Ehrfurcht und das Staunen vor der göttlichen Präsenz, die sogar die Natur selbst erschüttert. Die Vorstellung, dass die Schöpfung selbst vor Gottes Größe erbebt, betont die unvorstellbare Macht Gottes über alles Geschaffene. Es drückt die Idee aus, dass selbst die stärksten und festesten Elemente der Natur in Anwesenheit Gottes nicht standhalten können.

Andacht zu Psalm 114,7

Manchmal wirkt die Welt so fest und unbeweglich – als würden sich Probleme nie ändern, als wäre alles in Stein gemeißelt. Doch Psalm 114,7 erinnert uns: Selbst die Erde bebt vor dem Angesicht Gottes. Der Gott Jakobs ist kein ferner Zuschauer, sondern ein lebendiger Herrscher, der eingreift. Wenn er erscheint, wankt selbst das, was unerschütterlich scheint. Das gibt Hoffnung: Kein Leid, keine Mauer, keine festgefahrene Situation ist ihm zu groß. Vielleicht spüren wir seine Nähe nicht immer – aber wenn er kommt, bewegt sich etwas. Seine Gegenwart bringt Veränderung, auch in unserem Leben. Lass uns deshalb mutig beten und glauben: Wo Gott ist, da geschieht Neues. Da bebt selbst die Erde – und auch unser Herz kann neu lebendig werden.

Parallelstellen zum Vers Ps 114,7: Bebe 96,9; Jakobs 84,9 

Ps 114:8:der den Fels verwandelte in einen Wasserteich, den Kieselfels in einen Wasserquell!

Gott ist gegenwärtig

Der Gläubige wird, wenn ihn das Bewusstsein durchdringt, dass Gott gegenwärtig ist, dem Herrn dienen mit Ehrfurcht. So wurde das Volk des Herrn versorgt durch lauter Wunder. Er stillt unsere irdischen Bedürfnisse oft aus Quellen der undenkbarsten Art und lässt den Strom seiner Freigebigkeit niemals versiegen. Unsere geistlichen Bedürfnisse aber finden ihre volle Befriedigung durch das Wasser und Blut, das sich aus dem zerspaltenen Felsen, Christus Jesus, ergoss. Darum lasst uns den Herrn, unseren Gott, erheben.

Verwandelter Fels

Diese Worte vermitteln die Vorstellung von Gottes übernatürlicher Macht, die die Naturgesetze außer Kraft setzt. Sie erinnern an das biblische Ereignis, als Gott den Felsen schlug, um Wasser für das Volk Israel in der Wüste hervorzubringen. Diese Verse symbolisieren Gottes Fähigkeit, das Unmögliche möglich zu machen und sogar das Härteste und Unbeweglichste zu verändern, um Bedürfnisse zu erfüllen. Es unterstreicht die Vorstellung, dass Gott in der Lage ist, Leben und Hoffnung aus scheinbar leblosen oder ausweglosen Situationen hervorzubringen.

Parallelstellen zum Vers Ps 114,8: 78,15.16; 105,41; Ex 17,6; Num 20,11; Dtn 8,15; 1Kor 10,4

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Ps 114

Ps 114