Christliche Andachten

Psalm Ps 66: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 66

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Zum Psalm Ps 66: Dankbarer Rückblick

Psalm 66 ist ein Danklied, das die Herrlichkeit Gottes und seine wunderbaren Taten lobpreist. Es ermutigt die Gläubigen, Gottes Macht und Treue anzuerkennen und seine wunderbaren Werke zu verkünden. Der Psalm erinnert uns daran, dass Gott in der Lage ist, unsere Feinde zu besiegen und uns aus Prüfungen und Schwierigkeiten herauszuführen. Er ruft uns auf, Gott in Ehrfurcht anzubeten und ihm für seine großen Taten zu danken. Der Psalm erinnert uns auch daran, dass wir unser Leben Gott weihen und ihm gehorsam sein sollten. Insgesamt betont Psalm 66 die Wichtigkeit des Lobpreises und der Hingabe an Gott als Antwort auf seine wunderbaren Taten in unserem Leben.

Ps 66,1-4: Jauchzet Gott, alle Welt!

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 66,1-4

Ps 66,1: Dem Vorsänger. Ein Lied, ein Psalm. Jauchzt Gott, alle Welt!

Jauchzt Gott alle Welt

Soll sich unser Lobpreis anderen mitteilen, dann dürfen wir ihn nicht in der Kammer unseres Herzens verschließen, sondern müssen Gott laut loben. Unsere Stimme soll den Herrn loben und unser Herz soll mit dem Munde übereinstimmen. Die Herrlichkeit Gottes sollte der Gegenstand, seine Verherrlichung der Zweck unseres Singens sein. Unsere Ehre ist es, dass wir Gott ehren können und alle wirkliche Ehre, die uns wird, sollten wir Gott zuschreiben, denn es ist seine Ehre. Soli Deo gloria, das sei der Wahlspruch aller wahrhaft Gläubigen.

Ps 66,2: Besingt die Herrlichkeit seines Namens, macht herrlich sein Lob!

Aufforderung zum Lob

Wieso eigentlich sollen die Völker den Gott Israels preisen für längst vergangene Taten? Es mag ja noch angehen, dass Israel selbst der Taten seines Gottes gedenkt, denen es seine Volkwerdung verdankt. Aber wieso sollten die Völker da einstimmen? Und mit den Völkern können ja auch wir uns angeredet wissen, wir, der eingepfropfte Ölzweig, die Kirche aus den Heiden: Wieso können wir einstimmen in den Lobpreis Israels, wieso können wir dann selber wieder andere zur Einstimmung aufrufen? Und sind nicht selbst für Israel Gottes Taten immer weiter weg? Martin Brüske

Ps 66:3: ‭Sprecht zu Gott: Wie furchtgebietend sind deine Werke! Wegen der Größe deiner Macht schmeicheln dir deine Feinde.

Ps 66,4: Alle Welt wird dich anbeten und dir lobsingen, sie wird deinem Namen lobsingen!

Alle Welt wird dich anbeten

Diese Zeilen ermutigen dazu, Gottes Größe und Herrlichkeit zu erkennen und anzuerkennen. Sie sprechen davon, wie die ganze Welt sich vor Gott verneigt und ihm Lobpreis und Verehrung darbringt. Es geht um die universelle Natur von Gottes Lob und Anbetung, die nicht auf einen Ort oder eine Gruppe beschränkt ist, sondern alle Menschen einlädt, seine Majestät zu erkennen und anzuerkennen. Es ist eine Aufforderung, nicht nur als Individuum, sondern als Teil einer größeren Gemeinschaft Gottes Herrlichkeit zu preisen und anzuerkennen.

Ps 66,5-7: Seht die Großtaten Gottes!

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 66,5-7

Ps 66:5: ‭Kommt her und schaut die Großtaten Gottes, dessen Tun an den Menschenkindern so furchtgebietend ist!

Ps 66,5: Kommt und seht die Großtaten Gottes! Sein Tun erfüllt alle mit Staunen und Furcht.

Kommt, seht, staunt

Das ist der Rhythmus in Vers 5 und das ist die Sprache der Unmittelbarkeit. Aber wie ist sie möglich gegenüber Ereignissen, die jedes Jahr weiter in der Vergangenheit versinken? Dieser Psalm kann als Antwort auf diese Frage verstanden werden. Die Antwort wird doxologisch formuliert: Sie vollzieht sich als Hymnus und Danklied, im Kontext von Gottesdienst. Im Vollzug leuchtet dabei die Theologie liturgischen Gedenkens auf, in der sich Gottes Handeln, dem unser gedenkender Lobpreis gilt, als existentielle Gegenwart erweist. Martin Brüske

Ps 66,6: Er verwandelte das Meer in trockenes Land, durch den Strom gingen sie zu Fuß; dort freuten wir uns in ihm.

Die Werke Gottes sehen

Wir dürfen die Werke Gottes sehen. Und wir sollen dies auch, denn es stärkt unseren Glauben und unser Herz. Wir nehmen zum einen Teil an der Freude über die damaligen Ereignisse (z.B. Auszug aus Ägypten), aber noch mehr über das Wirken und die Werke Gottes in unserem eigenen Leben. Interessant und bedenkenswert: sie freuten sich in ihm. Es ist nicht so sehr das, was er getan hat, als vielmehr das, was er ist, was in uns solch heiliges Frohlocken erweckt.

Ps 66,7: Er herrscht ewiglich in seiner Macht; seine Augen haben acht auf die Heiden. Die Widerspenstigen sollen sich ja nicht gegen ihn erheben!

Ps 66,8-15: Preist, ihr Völker, unseren Gott

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 66,8-15

Ps 66:8: ‭Preist unseren Gott, ihr Völker, lasst laut sein Lob erschallen,

Ps 66:9: ‭der unsere Seelen am Leben erhielt und unsere Füße nicht wanken ließ!

Erhaltung des Lebens

Zu jeder Zeit ist die Erhaltung des Lebens und besonders des Lebens der Seele, Grund zu Dank, besonders aber, wenn es uns auferlegt war, schwere Trübsale zu erleiden, die uns erdrückt hätten, wenn der Herr nicht unser Beistand gewesen wäre. Gebenedeit sei Gott, dem es gefallen hat, unseren Seelen das Leben zu bewahren. Es ist eine große Gnade, wenn man in Zeiten, wo ein Unglück nach dem anderen über einen hereinbricht, vor Schritten der Verzweiflung behütet wird, wenn man unter schweren Lasten aufrechterhalten wird, dass man nicht hinsinkt.

Ps 66,10: Du hast uns geprüft, o Gott, und hast uns geläutert, wie man Silber läutert.

Du hast uns geprüft

Die Prüfungen mussten sein, sonst wären wir nicht geläutert worden. Erziehendes Leiden musste sein, sonst wären wir der Heiligkeit Gottes, unseres Vaters, nicht teilhaftig geworden. Also wollen wir Gott dafür danken. Es ist ein Beweis seiner besonderen Fürsorge für seine Erwählten. Gott lässt die Seinen in den Prüfungen nicht untergehen. Er erhält ihnen den Glauben und nachdem die Prüfungen ihr notwendiges Werk getan haben, führt er sie aus dem Ofen und aus dem Wasser heraus in die Fülle. Das sollen wir in der Drangsal vor Augen haben. Dann können wir uns inmitten der Drangsal freuen.

Ps 66,11: Du hast uns ins Gefängnis geführt, hast unseren Lenden eine schwere Last auferlegt.

Ps 66,12: ‭Du hast Menschen über unser Haupt fahren lassen; wir sind in Feuer und Wasser gekommen, aber du hast uns herausgeführt in die Fülle.

Ps 66,13: Ich will mit Brandopfern in dein Haus kommen, will dir meine Gelübde erfüllen,

Gott Opfer bringen

Das beste Opfer, das wir Gott bringen können, ist die gehorsame und gläubige Hingabe des Herzens. Gott will von uns nicht tote Tiere, sondern das lebendige Herz. Möge das unser Brandopfer, unser Ganzopfer sein, dass wir Leib und Seele, unser ganzes Wesen, dem Herrn weihen. Ein Mensch gibt Gott dabei immer das Beste. Er schleppt bildlich gesprochen kein halb verhungertes Tier zum Altar, sondern sucht die fettesten aus, die sich auf der Weide finden, und lässt ihren Duft auf dem heiligen Feuer im Rauch emporsteigen.

Ps 66:14: ‭zu denen sich meine Lippen aufgetan hatten, und die mein Mund geredet hatte in meiner Not.

Ps 66,15: Brandopfer von fetten Schafen will ich dir darbringen samt dem Rauch von Widdern; Rinder samt Böcken will ich zurichten.

Ps 66,16-20: Kommt, hört zu, die ihr Gott fürchtet!

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 66,16-20

Ps 66,16: Kommt her, hört zu, ihr alle, die ihr Gott fürchtet; ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat!

Ich will erzählen

Ich will immer aufs Neue die Barmherzigkeit rühmen, die Gott mir, meiner Seele erwiesen hat. Alle Christen sollten von dem Zeugnis ablegen, was Gott an ihnen getan hat, damit andere dadurch Mut gewinnen, ebenfalls auf den Herrn zu trauen. Jeder spreche dabei für sich selbst, denn das persönliche Zeugnis ist das glaubwürdigste und nachdrücklichste. Erfahrungen, die man nur anderen nachspricht, sind wie eine aufgewärmte Speise: Es fehlt der frische Geschmack, die Anziehungskraft.

Ps 66,17: Zu ihm rief ich mit meinem Mund, und sein Ruhm war auf meiner Zunge.

Bitten und Preisen

Bitten und Preisen gehören zusammen wie die Pferde an Pharaos Wagen. Manche schreien wohl zu Gott in der Not, preisen ihn aber nicht; andere singen mit ihrer Zunge wohl Loblieder, wissen aber nichts von dem Rufen aus tiefer Not. Wir halten es mit dem Doppelgespann. Weil Gott die Erhörung unseren Bitten häufig auf dem Fuß folgen, ja sie überholen lässt, ziemt es sich, dass wir das dankerfüllte Lob mit unseren demütigen Bitten Schritt halten lassen. Spurgeon

Ps 66:18: ‭Hätte ich Unrecht vorgehabt in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht erhört.

…so würde der Herr nicht hören

Wie könnte er das auch? Wie kann ich erwarten, dass er die Augen über meine Sünde zudrücken und mich gnädig ansehen werde, solange ich eigensinnig auf bösem Wege weiter wandle? Nichts hemmt den Lauf unserer Gebete so, als wenn wir Ungerechtigkeit in unserm Busen herbergen. Spurgeon

Ps 66,19: ‭Doch wahrlich, Gott hat erhört, er hat geachtet auf die Stimme meines Flehens.

Gott hat erhört

Lass Dich erbarmen, weil Du mich arm an guten Werken siehst. Lass Dich erbarmen, wenn Du die Menge meiner Sünden und Fehler siehst. Ich will ganz arm vor Dir sein, mit leeren Händen, um den Reichtum Deiner Gnade zu empfangen. Lass mir Deine Barmherzigkeit zuteilwerden. Blicke herab und lass Dich anziehen von meiner Armut und lass Dich drängen von Deiner Liebe.

Sein Name werde gepriesen. Ihm soll die ganze Liebe meines Herzens gehören. Der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet. Er verstößt weder mein Gebet noch mich.

Ps 66,20: Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht abgewiesen noch seine Gnade von mir gewendet hat!

Gelobt sei Gott

Der Beter tritt heraus aus dem Raum der Gottvergessenheit und ein in die Verheissung der Gottesgegenwart im Raum des Gedenkens. Solches Gedächtnis ist für die Bibel nie nur psychologisch, es überschreitet die Grenzen des blossen Bewusstseins, es führt vielmehr vor das Angesicht Gottes, der seine Heilstaten auch jetzt als gültig aufleuchten lässt. Denn er ist der treue Gott. Allerdings ist dies kein Automatismus, über den man verfügen könnte. Die Anrufung des Namens Gottes im lobpreisenden Gedächtnis seiner Taten bittet ihrerseits darum, dass Gott seiner Taten gedenken möge: In der Verschränkung von göttlichem und menschlichem Gedenken aber geschieht die Gegenwart des Heils. Martin Brüske

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 66


Ps 66

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.