Christliche Andachten

Kohelet Koh 4. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Kohelet Koh 4. Kap.

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Zum Buch Kohelet Koh 4. Kap.

Kohelet Kapitel 4 aus der Bibel betont die Bedeutung von Gemeinschaft und Solidarität. Es ermahnt, dass ein Leben ohne Freunde und Unterstützung sinnlos ist. Es fordert uns auf, zusammenzuarbeiten, um Hindernisse zu überwinden und gemeinsam Erfolge zu feiern. Dieser Abschnitt erinnert uns daran, dass wir in Gemeinschaft stärker sind und ein erfüllteres Leben führen können.

Koh 4,1-17: Nichtigkeit des menschlichen Mühens

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Koh 4,1-17

Koh 4:1: ‭Und so wandte ich mich um und sah alle Bedrückungen, die verübt werden unter der Sonne; und siehe, da flossen Tränen von Unterdrückten, die keinen Tröster hatten; und weil die Hand ihrer Unterdrücker so stark war, konnte sie niemand trösten.

Keinen Tröster

Das war eben der größte Jammer dazumal, daß das Volk Gottes im Großen und Ganzen seinen Gott verlassen hatte und darnach jagte, in allen möglichen menschlichen Bestrebungen das zu erhaschen, was man von Gott zu erbitten aufgegeben hatte. Mit der Entfremdung von Gott ging die Trostlosigkeit Hand in Hand. Emil Quandt

Koh 4:2: ‭Da pries ich die Toten, die längst gestorben sind, glücklicher als die Lebenden, die jetzt noch am Leben sind.

Da pries ich die Toten

Kohelet 4,2 spricht über die scheinbare Vorzüglichkeit derer, die bereits verstorben sind, im Vergleich zu den Lebenden. Hier wird die Perspektive auf das Leben nach dem Tod betont. In dieser Auslegung könnte man sagen, dass der Vers dazu ermutigt, über das irdische Dasein hinauszublicken und die Ewigkeit in Betracht zu ziehen. Es könnte darauf hinweisen, dass diejenigen, die bereits verstorben sind, möglicherweise von den Mühsalen des irdischen Lebens befreit sind. Diese Passage könnte dazu dienen, Trost zu spenden und den Blick auf eine größere, spirituelle Dimension zu lenken, um den Sinn des Lebens zu verstehen und Hoffnung inmitten der Herausforderungen des Hier und Jetzt zu finden.

Koh 4:3: ‭Aber besser als beide ist der daran, der noch nicht geboren ist, weil er das böse Treiben, das unter der Sonne geschieht, gar nicht gesehen hat.

Ungerechte Anklage

Es sind aber keine Anklagen ungerechter als diese. Was Gott gemacht hat, siehe das ist Alles sehr gut; durch die Sünde der Menschen ist das Verderben in die Welt gekommen, die Sünde ist der Leute Verderben. Warum murren die Leute im Leben also? Ein jeglicher murre gegen seine eigne Sünde. Sündenerkenntnis führt zurück aus der Sünde zu Gott, aus dem Zweifeln und Verzweifeln zum Ergreifen seines tröstenden Erbarmens. Emil Quandt

Tägliche christliche Andacht

Koh 4,4: Jede Arbeit und jedes erfolgreiche Tun bedeutet Konkurrenzkampf zwischen den Menschen. Auch das ist Windhauch und Luftgespinst.

Koh 4:4: ‭Ich sah auch, dass alle Mühe und alles Gelingen im Geschäft nur den Neid des einen gegen den anderen weckt. Auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind!

Gegen den Neid

Der Neid sucht den Streit, und der Streit findet das Leid; wo Neid und Zank ist, sagt der Apostel Jakobus 3,16, da ist Unordnung und eitel böses Ding. Der Neid entzweit uns mit Gott, mit den Menschen und mit uns selbst. Die heilige Schrift warnt deshalb oft und nachdrücklich vor ihm und mahnt ihn zu bekämpfen und auszurotten. Eine solche Bekämpfung und Besiegung des Neides ist aber nur möglich durch gründliche Zuwendung zu Gott. Emil Quandt

Achten auf das richtige Maß

Arbeit kann erfüllend sein. Ich möchte meine Arbeit als Lehrer für behinderte Kinder nicht missen und ich bin Gott dankbar, dass er mir diese Arbeit gegeben hat. Trotzdem muss ich und sicherlich auch ihr aufpassen, dass es nicht zu viel wird. Mehr geht immer. Das nennt man dann etwas subtil zusätzliches „soziales Engagement“. Da müssen wir lernen STOP zu sagen. Es muss auch Zeit für die Familie und für Freunde da sein, Zeit für Muße und Erholung, Zeit fur mich. Es geht darum zu arbeiten, aber in Maßen. Wir sollen uns Zeit nehmen, um auch die anderen Gaben zu genießen, die Gott uns gegeben hat.

Gott gönnte sich Ruhe, nachdem er sechs Tage gearbeitet hatte – und die Welt brach nicht zusammen. Was gibt uns Grund zu meinen, sie würde zusammenbrechen, wenn wir uns ausruhen? Max Lucado 

Koh 4:5: ‭Der Tor faltet seine Hände und verzehrt sein eigenes Fleisch.

Koh 4,6: Besser nur eine Handvoll besitzen und Ruhe genießen als viel Besitz haben und alle Hände voll zu tun.

Koh 4:6: ‭Besser eine Handvoll Ruhe, als beide Fäuste voll Mühsal und Haschen nach Wind.

Die Ruhe im Wenigen

Der Jammer dessen, der beide Fauste voll hat, ist die Sucht nach Mehr und das Beneiden derer, die mehr haben. Dem gegenüber ist zu preisen die Ruhe dessen, der zwar nur eine Hand voll hat, aus der Hand in den Mund leben muß, sich aber bei seiner fleißigen Arbeit um das tägliche Brot das Leben nicht verbittert durch die wilde Jagd nach den Gütern dieser Welt. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht, darum offenbar ist, wir werden auch nichts hinausbringen. Emil Quandt

Koh 4:7: ‭Und ich wandte mich um und sah Nichtigkeit unter der Sonne:

Koh 4:8: ‭Da steht einer ganz allein, hat weder Sohn noch Bruder, und doch hat all seine Arbeit kein Ende, und er sieht nie Reichtum genug. Für wen mühe ich mich denn ab und enthalte meiner Seele das Beste vor? Auch das ist nichtig und eine üble Mühe.

Nichtigkeit des Reichtums

Das Geld ist sein Gott, das Geld ist auch sein Nächster; er jagt nach dem Golde um des Geldes willen. Wie schrecklich, wie abscheulich ist die Habsucht im Bunde mit der Selbstsucht und Lieblosigkeit! Emil Quandt

Tägliche christliche Andacht

Koh 4:9: ‭Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten Lohn für ihre Mühe.

Wert der Gemeinschaft

Auf Gemeinschaft ist die Entwicklung unseres Lebens gegründet, auf Gemeinschaft sind wir nach Leib, Seele und Geist angelegt. In unserm Verse wird derjenige Segen der Gemeinschaft hervorgehoben, der sich in dem fröhlichen Genusse der Arbeit kund tut. Geteilte Freude ist doppelte Freude; geteilter Genuß dessen, was man mit der Arbeit gewonnen, doppelter Genuß. Emil Quandt

Zur Gemeinschaft

Nicht der einzelne Mensch ist Ebenbild Gottes, sondern der Mensch in seiner Hinordnung auf ein Gegenüber. So wie Gott als Vater, Sohn und Heiliger Geist Beziehung ist und nur in dieser Beziehung zu denken ist. So ist auch der einzelne Mensch auf Beziehung auf ein Miteinander geschaffen. Beziehung ist der Anfang des Seins und das Wesen des Daseins. Das Leben ist für die Gemeinschaft gemacht. Wir sind nicht auf der Erde, um uns selbst zu dienen, sondern um Gott und anderen Menschen zu dienen. Es geht hier um geschwisterliche Liebe und um zwischenmenschliche Wärme.

Tägliche christliche Andacht

Koh 4:10: ‭Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein Zweiter da ist, um ihn aufzurichten!

Einander aufhelfen

Die edelste Freundschaft ist die christliche, da man sich einander aufhilft nicht nur in irdischen Nöthen, sondern da Einer des Andern Last trägt auch in geistlicher Beziehung und man, so der Freund etwa von einem Fehler übereilet wird, ihm wieder zurecht hilft mit sanftmüthigem Geiste. Emil Quandt

Koh 4:11: ‭Auch wenn zwei beieinanderliegen, so wärmen sie sich gegenseitig; aber wie soll einer warm werden, wenn er allein ist?

Wärme und Kälte

Um das Herz und das Leben dessen, der sich egoistisch abgeschlossen hat, legt sich eine Eisdecke, die je länger, desto härter wird; dahingegen weht durch das Leben derer, die freundschaftlich mit einander verkehren, ein warmer, wohlthuender Hauch. Emil Quandt

Koh 4:12: Ein Einzelner ist leicht zu überwältigen, doch die zwei halten stand. Und eine dreifache Schnur zerreißt nicht so schnell.

Koh 4:12: ‭Und wenn man den einen angreift, so können die beiden Widerstand leisten; und eine dreifache Schnur wird nicht so bald zerrissen.

Dreifache Schnur

Gemeinschaft macht stark, das ist der Gedanke, der in diesem Verse in malerischer Anschaulichkeit ausgedrückt wird.

Zur Ehe

Wenn wir das auf die Ehe anwenden, können wir in der Verbindung aus dem Mann, der Frau und Gott die dreifache Schnur sehen. Zwei sind besser wie einer allein. Aber drei sind noch besser! Der Dritte im Bunde sollte Gott selber sein. Eine dreifache Schnur reißt nicht! 

Koh 4:13: ‭Ein armer, aber weiser junger Mann ist besser als ein alter, törichter König, der sich nicht mehr warnen lässt.

Koh 4,14: ‭Denn aus dem Gefängnis ist er hervorgegangen, um zu herrschen, obschon er im Königreich jenes anderen arm geboren wurde.

Koh 4:15: ‭Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne wandeln, auf der Seite des jungen Mannes, des zweiten, der an die Stelle jenes anderen treten sollte.

Koh 4:16: ‭All das Volk, vor dem er herging, nahm keine Ende; dennoch werden die Nachkommen sich nicht an ihm freuen. Denn auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind!

Koh 4:17: Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Haus Gottes gehst! Sich nahen, um zu hören, ist besser, als wenn die Toren Opfer bringen; denn sie haben keine Erkenntnis, darum tun sie Böses.

Zum Hause Gottes gehen

Es ist ja dies einer der aller bekanntesten Aussprüche des Prediger Salomo, ein goldenes Wort für alle Kirchengänger. Der Verfasser lockt alle, die sich die Eitelkeit des Lebens zu Herzen nehmen, in das Heiligtum Gottes. Gegen den Schmerz der Eitelkeit gibt es nur in der Frömmigkeit Trost. Aber nicht in einer blos äußerlichen, seelenlosen Frömmigkeit. Nur eine gründliche, herzliche Frömmigkeit ist dem Herrn angenehm und bringt dem Menschen Ruhe und Frieden. Darum gilt es beim Gange in’s Haus Gottes, den Fuß zu bewahren und zu kommen, dass man höre. Emil Quandt

Seinen Fuß bewahren

Man darf nicht gewohnheitsmäßig kommen; man muß die Bilder aus dem Alltagsleben zu Hause lassen; man muß mit innerer Sammlung, man muß mit herzlicher Buße und herzlichem Verlangen, man muß auf Anregen des Geistes kommen. Wer also kommt und also hört, dem wird in Gottes Heiligtum das Herz gesunden vom Schmerz der Eitelkeit; denn er wird das Nahesein dessen erfahren, der ewig ist und barmherzig. Emil Quandt

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Kohelet Koh 4. Kap.


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.