Christliche Andachten

Markus Evangelium Mk 8. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 8. Kap.

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Markus Evangelium Mk 8. Kap.

Im achten Kapitel des Markus Evangelium fordert Jesus seine Jünger auf, sich von weltlichen Dingen abzuwenden und ihm zu folgen. Er spricht von seinem bevorstehenden Leiden, Tod und Auferstehung und betont die Notwendigkeit, das eigene Leben für ihn zu opfern. Der Glaube an Jesus erfordert ein radikales Umdenken und Handeln.

In einer eindrucksvollen Szene heilt Jesus einen blinden Mann, der durch den Glauben an ihn sehend wird. Dies zeigt, dass der Glaube an Jesus Wunder bewirken kann. Das Kapitel endet mit der Frage Jesu an seine Jünger, wer sie für ihn hält, woraufhin Petrus antwortet, dass er der Messias sei. Das Kapitel fordert uns auf, Jesus als den Sohn Gottes anzuerkennen und unser Leben radikal zu ändern, um ihm zu folgen

Mk 8,1-10: 4000 Menschen werden satt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 8,1-10

Parallelstellen: Mt 15,32-39

Mk 8,1: In jenen Tagen, als eine sehr große Volksmenge zugegen war und sie nichts zu essen hatten, rief Jesus seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen:

Tägliche christliche Andacht

Mk 8,2: Ich bin voll Mitleid mit der Menge, denn sie verharren nun schon drei Tage bei mir und haben nichts zu essen.

Jesus hat Mitleid mit uns Menschen

Es ist unglaublich schön zu wissen, dass der Herr einen Blick für unsere Bedürfnisse hat. Er lehrt uns nicht nur mit seinem Wort und heilt uns nicht nur von unseren Krankheiten, sondern er möchte uns wirklich nahe sein und sieht auch die Details, die uns fehlen. Das ist die feinfühlige Liebe Jesu zu uns, die nicht beim Buchstaben stehen bleibt, sondern darüber hinausgeht. Schauen wir in diesem Punkt auf unser Leben und suchen wir die Momente, in denen wir auf besondere Art und Weise sein Liebe erfahren haben. Danken wir ihm dafür. Jonathan Fuhr 

Jesu ganzes Leben drückt dieses Mit-Leid Gottes aus

Gott leidet mit, wenn wir leiden, im griechischen Urtext steckt in diesem Wort der Wortstamm für „Eingeweide“, das heißt, unser Leid geht ihm unter die Haut, er spürt es tief in seinem Innern. Auch meine Schwierigkeiten und mein Leid heute wird er mit-fühlen und mitleiden. Der Schöpfer des Universums leidet mit mir mit! Das ist so groß, das muss man erst einmal „sacken“ lassen. Dorit Wilke-Lopez

Jesu Einfühlsamkeit teilen

Jesus fühlt mit den Menschen, die ihm nachfolgen. Er will sie nicht hungrig wegschicken, sondern mit eigenen Händen versorgen. Er kennt ihre Bedürfnisse und ihre Schwächen, und er kümmert sich sehr fürsorglich und großzügig um sie. Er lädt uns ein, an seiner Einfühlungsgabe teilzuhaben, auf die Bedürfnisse anderer zu achten und das anzubieten, was wir haben, auch wenn es wenig scheint, im Vertrauen darauf, dass er es vermehren wird. Anton Vogelsang

Zum Mitleid

In Wirklichkeit verbirgt sich das mit-leidende Leben meistens im gewöhnlichen Alltag. Es geht nicht darum, daß wir Mutter Teresa imitieren sollen, sondern daß wir aufgeschlossen sind für die vielen kleinen Leiden derer, mit denen wir unser Leben teilen. Hören wir dem zu, der uns nicht sofort interessant erscheint? Können wir mit dem mit-leiden, dessen Schmerz den Augen der Welt verborgen bleibt? Wahres Mit-leiden beginnt stets genau da, wo wir sind. Mit-leiden heißt, auf einen anderen, der leidet, zugehen und sich auf ihn einlassen.

Mk 8,3: Und wenn ich sie ohne Speise nach Hause entlasse, so werden sie auf dem Weg verschmachten, denn etliche von ihnen sind von weit her gekommen.

Einige sind von weither gekommen

Jesus von weither nachzufolgen erfordert Einsatz und Mühe. Die Kraft geht immer wieder aus, immer wieder stoßen wir auf natürliche Grenzen, sind erschöpft und hungrig. Aber Jesus hat das im Blick. Er hat jeden einzeln im Blick und weiß, wer von wo gekommen ist. Auch auf mich schaut er heute und sieht, woher ich komme und wie der Tag mich anstrengt! Dorit Wilke-Lopez

Mk 8,4: Und seine Jünger antworteten ihm: Woher könnte jemand diese hier in der Einöde mit Brot sättigen?

Woher soll man Brot bekommen, um sie alle satt zu machen? 

Die Apostel stellen eine sehr menschliche Frage und zeigen damit, wie klein ihr Glaube an Jesus ist. Wozu sich anstrengen, wenn die Sache ohnehin unmöglich ist? Wie oft hindert uns diese Art zu denken daran, Großes für Gott zu tun und Großes von ihm zu erwarten! Wie oft geben wir uns geschlagen und begnügen uns mit Bedauern und Jammern über scheinbar hoffnungslose Situationen, als wäre Gott nicht fähig und willens, uns zu helfen! Wir brauchen den Glauben der Jungfrau Maria, die das Unmögliche glaubte und so die Mutter von all dem wurde, was wir glauben. Patrick Murphy 

Mk 8,5: Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sprachen: Sieben.

Wie viele Brote habt ihr?

Um den Menschen helfen, ruft Jesus seine Jünger zu sich. Er teilt mit ihnen, was in seinem Herzen vorgeht, und bittet um Hilfe. Ist es nicht häufig so, dass Gott uns durch anderen Menschen zu Hilfe kommt? Und er braucht von ihnen nicht viel – ein paar Brote und die Bereitschaft, sie mit anderen zu teilen. Wenn die Jünger zustimmen, geschieht schon das Wunder. Sie sehen mit eigenen Augen, wie Jesus aus den sieben Broten, die sie zu bieten hatten, ein riesiges Mahl macht. Es kann sein, dass das auch für sie ein Zeichen sein sollte: Jesus wird auch durch sie und in ihrem Apostolat den geistlichen Hunger von ungezählten Menschen stillen. Habe ich schon irgendwann erfahren, wie Gott durch mich anderen helfen konnte? Wie war diese Erfahrung? Eva Gloserová

Gespräch mit Christus

Herr Jesus, ich gebe dir meine Hände, um deine Arbeit zu tun. Ich gebe dir meine Füße, um deinem Weg zu folgen. Ich gebe dir meine Augen, um zu sehen, wie du siehst. Ich gebe dir meine Zunge, um deine Worte zu sprechen. Ich gebe dir meinen Verstand, damit du in mir denkst. Ich gebe dir meinen Geist, damit du in mir betest. Vor allem gebe ich dir mein Herz, damit du in mir deinen Vater und alle Menschen liebst. Ich übergebe dir mein ganzes Sein, damit du, Christus, in mir wächst, arbeitest und betest. Amen.

Er bedient sich menschlicher Werkzeuge

Jesus will sich von Beginn an unser als Werkzeuge und Mittler seiner Liebe bedienen. Deshalb bittet er die Jünger um Hilfe, er bittet seine Jünger, ihm von dem zu geben, was sie haben. Dieser Ruf erlangt auch uns in unserem Alltag. Wir sind dazu berufen, Werkzeuge und Mittler seiner Liebe zu sein und das nicht mit außerordentlichen Dingen, sondern mit dem, was wir haben und sind. Es geht darum, unsere Talente in den Dienst des Herrn zu stellen. Jonathan Fuhr

Mk 8,6: Da befahl er der Menge, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern, damit sie sie austeilten. Und sie teilten sie dem Volk aus.

Das wahre Brot des Lebens

Jesus vollbringt ein Wunder der Vermehrung – nicht nur von Brot und Fisch, sondern auch von Gnade und Segen. Er nimmt die sieben Brote, dankt, bricht sie und gibt sie seinen Jüngern zum Verteilen. Er macht dasselbe mit dem Fisch. Diese Handlungen vermitteln eine Vorahnung von der Eucharistie, worin er Brot nimmt, dafür danksagt, es bricht und uns darin seinen Leib und sein Blut reicht. Er speist uns mit sich selbst, dem wahren Brot des Lebens, und lädt uns ein, an seinem Liebesopfer teilzunehmen. Anton Vogelsang

Die sieben Brote aber sind die geistigen Worte

Denn die Siebenzahl bedeutet den heiligen Geist, welcher Alles vollendet, wie in je sieben Tagen sich unser Leben vollendet. Oder die sieben Brote sind die Gaben des Heiligen Geistes, die Brotstücke aber die geistige Erkenntnis dieser Siebenzahl. Goldene Perle

Mk 8,7: Sie hatten auch noch einige kleine Fische; und nachdem er gedankt hatte, gebot er, auch diese auszuteilen.

Dank sagen

Dadurch, daß er dankte, gab er uns ein Beispiel, daß wir ihm für alle uns von Oben verliehenen Gaben Dank sagen sollten.

Tägliche christliche Andacht

Mk 8,8: Sie aber aßen und wurden satt. Und sie hoben noch sieben Körbe voll übrig gebliebener Brocken auf.

Sieben Körbe voll mit Resten

Jesus stillt den Hunger der Menschen, sowohl körperlich als auch geistig. Sie essen und werden satt, und es bleiben sieben Körbe voller Reste übrig. Die Zahl Sieben symbolisiert in der Bibel Vollständigkeit und Vollkommenheit. Jesus erfüllt die Verheißungen Gottes, der reichlich für sein Volk sorgt. Er bereitet sie auch auf die bevorstehende Reise vor, da er sie wegschickt und selbst in eine andere Region geht. Er will uns stärken, damit wir ihm folgen, wohin immer er uns führt, und wir in der ganzen Welt seine Zeugen sein können. Anton Vogelsang

Zahl sieben

Sieben ist die Zahl für Fülle und Vollkommenheit. Jesus, öffne mich für dich. Öffne heute meine Augen für die Fülle in meinem Leben: für deine Geschenke und für deine mitleidige Nähe, wenn ich es schwer habe! Dorit Wilke-Lopez

Mäßigung

Diese Menschenmenge, die soeben gegessen hat und satt geworden ist, nimmt die Brotreste nicht mit, sondern lässt sie von den Jüngern wieder einsammeln, und dieser Umstand lehrt uns, mit dem Notwendigen zufrieden zu sein und niemals etwas darüber hinaus zu verlangen. Beda Venerabilis

Mk 8,9: Es waren aber etwa 4 000, die gegessen hatten; und er entließ sie.

Mk 8,10: Und sogleich stieg er mit seinen Jüngern in das Schiff und kam in die Gegend von Dalmanutha.

Mk 8,11-13: Zeichenforderung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 8,11-13

Parallelstellen: Mt 16,1-4

Mk 8,11: Die Pharisäer gingen hinaus und fingen an, mit ihm zu streiten, indem sie von ihm ein Zeichen vom Himmel forderten, um ihn zu versuchen.

Die Einstellung der Pharisäer

Schon vor dem Streitgespräch mit Jesus steht für die Pharisäer fest, dass sie nicht an ihn glauben werden. Sie haben eine vorgefasste Meinung und wollen Jesu Lehren gar nicht begreifen, geschweige denn, ihn besser kennenlernen. Gibt es vielleicht auch in mir Vorurteile oder gewisse Einstellungen, die Gottes Wirken in mir behindern? Oder verschließe ich mich gegenüber bestimmten Personen? Valentin Schmidts

Lasst Gott Gott sein

Die Pharisäer im heutigen Evangelium waren selbstgerechte Heuchler, die mehr Menschen von Gott entfernten, anstatt sie zu ihm zu führen. Sie führten mit Jesus immer Streitgespräche. Ihnen gefiel nicht, was er über sie und das Volk von Israel sagte. Ihnen gefiel seine Art nicht und seine Mahnungen. Wie oft haben auch wir schon mit Gott diskutiert? Wie oft haben wir uns schon bei ihm beklagt, dass er uns zu viel zumutet? Wie oft haben wir der Lehre der Kirche nicht gehorcht, weil sie zu unbequem war? Bevor wir andere schnell verurteilen, sollten wir sicher gehen, dass die Fehler, die wir bei den anderen sehen, nicht in uns selbst stecken. Wir müssen lernen loszulassen und Gott erlauben, Gott zu sein. Jason Brooks

Forderung eines Zeichen

In den Augen der Pharisäer war dies keine Bitte um ein weiteres Wunder, wie Jesus es bereits getan hatte. Sie baten um ein dramatisches Zeichen vom Himmel, ähnlich wie Elias Feuer vom Himmel ( 1. Könige 18:38 ). Das war keine freundschaftliche Begegnung. Das Wort getestet könnte mit versucht übersetzt werden. Die Pharisäer versuchten Jesus, ein wundersames Zeichen zu vollbringen, genau wie Satan ihn dazu in der Wüste versuchte.

Mk 8,12: Und er seufzte in seinem Geist und sprach: Warum fordert dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden!

Da seufzte er tief

Wie sehr bedauert Jesus die Verschlossenheit der Pharisäer! Er gibt ihnen doch so viele Zeichen – nur eines, wie sie es sich wünschen, hat der Vater nicht vorgesehen. Unleugbare Machterweise würden ihnen nämlich nicht in ihrer persönlichen Beziehung zu Gott helfen, die vor allem auf einem freien Glaubensakt beruht. Ich will mich stattdessen auf Jesu mitleidvollen Blick und seinen tiefen Seufzer einlassen. Bin ich bereit, ihm zuliebe meinen starren Willen loszulassen? Er meint es doch so gut mit mir. Valentin Schmidts

Die Zeichen, die Christus zu uns bringen

Christus gab uns sichere Zeichen seiner täglichen Gegenwart in unserem Leben. Das erste ist das Zeichen des Kreuzes. Das Zeichen des Gekreuzigten bringt die Heilung von Sünden. Der Glauben wird es uns erlauben, wie der gute Schächer am Kreuz Christi Liebe als Zentrum des Universums zu erkennen. Ein weiteres Zeichen ist die Eucharistie. Es ist das mächtigste Zeichen, weil es den Urheber des Zeichens selber enthält. Christus erniedrigt sich, weil er unbedingt bei uns bleiben will. Unter den Gestalten von Brot und Wein offenbart er, was er für unsere Seele sein will. Unter dem Schleier des Sakraments lernen wir, Christus persönlich als reine Liebe zu begegnen. In der Nacht, da er verraten wurde, zeigte er die Tiefe seiner Liebe. Diese Zeichen sollen zu unserer Sprache der Liebe werden, mit der wir zu Christus so sprechen, wie er erkannt, geliebt und verehrt werden will.

Mk 8,13: Und er ließ sie stehen, stieg wieder in das Schiff und fuhr ans jenseitige Ufer.

Mk 8,14-21: Jesus warnt vor führenden Juden

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 8,14-21

Parallelstellen: Mt 16,5-12

Mk 8,14: Und sie hatten vergessen, Brote mitzunehmen, und hatten nur ein Brot bei sich im Schiff.

Mk 8,15: Da gebot er ihnen und sprach: Seht euch vor, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig des Herodes!

Der Sauerteig der Welt

Jesus warnt die Jünger vor dem Sauerteig der Pharisäer und des Herodes. Sie führen ein vergleichsweise angenehmes und sorgenfreies Leben, haben für ihre täglichen Bedürfnisse und darüber hinaus gesorgt. Sie besitzen eine einflussreiche Position in der Gesellschaft und scheinen in vielerlei Hinsicht den Jackpot des Lebens gewonnen zu haben. Doch diese Lebensumstände sind für Jesus nicht die entscheidenden Kriterien und Werte. Die Welt hat viele Freuden und schöne Dinge zu bieten. Auch die erwähnten Annehmlichkeiten sind keineswegs verwerflich. Doch Jesus warnt davor, dass weltliche Prioritäten unser Herz in Besitz nehmen und es so nach und nach bitter werden lassen. Vergleiche zu Mitmenschen werden plötzlich wichtig, es entstehen Neid und Eifersucht, die Habgier ergreift Besitz vom Herzen. Dies ist nichts anderes als der Sauerteig der Welt. Peter Hemm

Pharisäer und Herodes

Die Pharisäer und Herodes stehen auch heute sinnbildlich für zwei Gruppen von Menschen, deren Mentalität schädlich ist. Wie der Sauerteig mit der Zeit den ganzen Teig durchwirkt, so genügt ein bisschen von einer falschen Mentalität, um nach einiger Zeit den ganzen Menschen zu verändern.

Pharisäer

Die Pharisäer verkörpern klassischerweise Menschen, die ihre Religion als eine Ansammlung von Regeln sehen, an die man sich zu halten hat. Äußerlich erfüllen sie selbst kleinste Details peinlich genau und sind dadurch überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. Dass die Regeln aber Ausdruck einer inneren Haltung sind und dass das Innere das ist, was eigentlich zählt, lassen sie leider völlig außer Acht. Gott will nicht, dass wir im Erfüllen der Gebote perfekte Zollbeamte sind. Er will unser Herz. Er möchte, dass wir von Herzen das Wahre und Gute suchen und uns darum bemühen. So kann er uns innerlich erneuern, uns mit seiner Liebe, seiner Freude, seinem Frieden, seinem Wohlwollen und seiner Barmherzigkeit erfüllen. Unser Bemühen, seine Gebote zu halten, soll eine Frucht dieser inneren Haltung sein.

Herodes

Herodes war ein Mensch, der einzig für die Genüsse dieser Welt gelebt hat. Für seinen durch und durch egoistischen Lebensstil ging er sogar über Leichen. An der Wurzel dieser Mentalität liegt eine völlige Gottvergessenheit und ein Ausblenden der Ewigkeit. Hauptsache viel Geld, gutes Essen und Trinken, möglichst viel Spaß und Vergnügen, viel Luxus und Pomp. Auch uns heute kann die Sorge um vergängliche Dinge ganz in Anspruch nehmen. Das wirklich Wichtige verlieren wir nur gar zu schnell aus den Augen. Wir bemühen uns um unsere Arbeit, unseren Lebensunterhalt, um Auto, Haus und Altersvorsorge, um Politik und Wirtschaft, um unsere Gesundheit, und dann muss natürlich noch Zeit für Familie und Freunde… und ausgiebig Platz für unsere Hobbies… und Erholung und Freizeit sein. Leider verlieren wir damit aber ohne ausdrücklich schlechte Absicht Gott und die Ewigkeit immer mehr aus den Augen. Bertalan Egervári

Mk 8,16: Und sie besprachen sich untereinander und sagten: Weil wir kein Brot haben!

Unverständnis der Jünger

Als Jesus vom Sauerteig der Pharisäer und vom Sauerteig des Herodes sprach, brachten die Jünger das überhaupt nicht mit einer geistlichen Idee in Verbindung. Sie konnten nur an das Brot denken, das in den Magen geht, nicht an das Brot, das in die Seele geht.

Sorgen trotz Jesu? 

Die Jünger haben so viel Zeit mit Jesus verbracht. Manchmal träume ich davon, Jesus zu treffen. Die Jünger haben ihn nicht nur einmal gesehen, sondern sogar viel Zeit mit ihm verbracht. Aber trotzdem geben sie in dieser Bibelstelle keine gute Figur ab. Sie sorgen sich ums Essen. Voll peinlich, nicht wahr? Die Jünger haben nichts gelernt, obwohl sie so viel gemeinsam mit Christus erlebt haben. Aber so kann es auch uns Gläubigen gehen. Wir kennen das Wort Gottes und haben Gottes Gnade im Leben erfahren. Aber wir stolpern trotzdem über die Unebenheiten auf dem Weg des Lebens, statt auf Gott zu vertrauen. Daniel Weber

Kein Fundament haben

„Ist es, weil wir kein Brot haben?” Wir können sehen, wie leicht es ist, die Botschaft, die Gott uns im Gebet sendet, misszuverstehen, weil wir nur mit den aktuellen Sorgen beschäftigt sind. Vielleicht hungern wir nach Erfolg, oder erwarten, dass ein Freund oder jemand von der Familie mit uns Frieden schließt. Oder wir denken vielleicht nur an unser Geld und Vermögen. Ein ruheloses Herz kann das Wesentliche des Lebens nicht erkennen, weil es nicht auf Fels gegründet ist. Die Seele, die in Christus ruht, weiß, dass alles in rechter Ordnung ist, solange sie Christus begegnet und seinen Willen erfüllt.

Mk 8,17: ‭Und als es Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Was macht ihr euch Gedanken darüber, dass ihr kein Brot habt? Versteht ihr noch nicht und begreift ihr noch nicht? Habt ihr noch euer verhärtetes Herz?

Die Jünger verstehen nicht

Die Apostel sind diejenigen, die ausgesendet werden, doch sie sind blind und taub. Die Gefahr liegt darin, dass wir über Jesus viel sehen, hören und wissen können, aber oberflächlich. Das reicht nicht. Wir brauchen ein tiefes übernatürliches Verständnis, einen tief lebendigen Glauben. Die Jünger, die Jesus aus erster Hand kennengelernt haben, verstehen trotzdem nicht, wer er ist und was es bedeutet, ihm nachzufolgen. Das kann auch uns passieren. Anton Vogelsang

Mk 8,18: ‭Habt Augen und seht nicht, Ohren und hört nicht? Und denkt ihr nicht daran,

Mk 8,19: ‭als ich die fünf Brote brach für die Fünftausend, wie viel Körbe voll Brocken ihr aufgehoben habt? Sie sprachen zu ihm: Zwölf!

Erinnert ihr euch nicht?

Eine der schlimmsten Sünden des Volkes Israel war es, Gottes großen Taten, die er für sie vollbracht hatte, zu vergessen. Es ist wichtig, oft und mit Dankbarkeit an die vielen Wohltaten, die wir von unserem Herrn empfangen haben, zu denken. Jeder von uns sollte sich daran erinnern: Gott hat uns erschaffen und das Werk unserer Heiligkeit in uns begonnen. Wenn er uns jetzt bis hierher gebracht hat, obwohl unser Anteil daran sehr bescheiden war, wie viel weiter könnten wir gehen, wenn wir uns ihm in völliger Hingabe schenken würden? Wie viele Probleme würden dadurch von Gott zu unserem Wohl gelöst werden können?

Erinnert euch

Jesus lädt die Jünger dazu ein, sich an die großen Zeichen zu erinnern. Wie oft begegnet uns in der Bibel eine ähnliche Einladung: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat… der Herr vollbringt Taten des Heils…“ (Psalm 103,2.6). Es stärkt unsere Beziehung mit dem Herrn, uns daran zu erinnern, was wir mit ihm erlebt haben, und es zu meditieren. Welche Erlebnisse mit Gott sind für mich wichtig gewesen? Eva Gloserová

Mk 8,20: Als ich aber die sieben für die Viertausend brach, wie viel Körbe voll Brocken habt ihr aufgehoben? Sie sprachen: Sieben!

Mk 8,21: Und er sprach zu ihnen: Warum seid ihr denn so unverständig?

Mk 8,22-26: Heilung eines Blinden

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 8,22-26

Mk 8,22: Und er kommt nach Bethsaida; und man bringt einen Blinden zu ihm und bittet ihn, dass er ihn anrühre.

Ein Blinder wird zu Jesus gebracht

Sie bringen aber zum Herrn einen Blinden, d.h. der nicht sieht, was er war, was er ist und was er sein wird. Sie bitten ihn, er möchte ihn berühren; denn wer wird berührt, als der, welcher erschüttert wirb? Denn der Herr berührt uns, wenn er die Seele durch den Hauch seines Geistes erleuchtet, und uns zur Erkenntnis der eigenen Schwachheit und zum Eifer in den guten Werken entzündet.

Mk 8,23: Er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn vor das Dorf hinaus, spie ihm in die Augen, legte ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sehe.

Jesus führt

Vom ersten Augenblick unseres Lebens an streben wir nach Unabhängigkeit. Denken wir nur an das kleine Kind, das unbedingt alleine laufen will, ohne Hilfe der Eltern. Im geistigen Leben ist es umgekehrt: Wir müssen unsere Hand nach Christus ausstrecken, damit er uns führt, hilft und stärkt. Unsere Schuld einzugestehen kann eine demütigende, aber fruchtbare Erfahrung sein. Unser Stolz hindert uns daran, dies unumwunden zu tun, wenn wir es aber tun – nur Mut! – dann wird Jesus seine Macht in unserem Leben voll entfalten.

Mk 8,24: Und er blickte auf und sprach: Ich sehe die Leute, als sähe ich wandelnde Bäume!

Mk 8,25: Hierauf legte er noch einmal die Hände auf seine Augen und ließ ihn aufblicken; und er wurde wiederhergestellt und sah jedermann deutlich.

Nur Geduld, Gott hat einen Plan.

„Ich will das jetzt sofort“, so sagen heute viele Menschen. Aber bei Gott funktioniert das nicht. Sein Plan ist ein Plan zu unserem Wohl – auch wenn es nicht unser Plan ist. Der Blinde konnte nicht sofort wieder sehen, sondern erst allmählich. Ach, wie sehr wollen wir jetzt sofort heilig sein und für immer dem Schmutz und dem Stolz den Rücken kehren! Und doch fallen wir immer wieder. Heiligkeit ist ein Prozess, aber das stört Jesus nicht. Er weiß, wie mächtig seine Gnade in unserem Leben wirken kann. Vertrauen wir ihm einfach unsere Schwierigkeiten an, und geben wir nicht auf. Unser Versagen lehrt uns demütig zu sein, und das kann uns Gott nur näher bringen. Scott Reilly

Mk 8,26: Er schickte ihn in sein Haus und sprach: Du sollst nicht ins Dorf hineingehen, noch es jemand im Dorf sagen!

Jesus voll Demut

Er ermahnt den Mann, nicht in das Dorf zu gehen. Hat Jesus Angst oder ist er in Eile? Nein, seine Demut veranlasst ihn, in aller Stille weiterzuziehen, ohne dass es jemand merkt. Jesus liebt die Demut, und er übt sie. Wir hingegen wollen gelobt werden; wir dürsten nach Anerkennung. Gehen wir nur einmal in ein Fachbüro und betrachten die Auszeichnungen, die dicht an dicht die Wände füllen. Jesus hatte keine Auszeichnungen; er hatte nur den Ruf, Gutes zu tun. Er lehrt uns die Macht der lauteren Absicht, die jede Form von Selbstbeweihräucherung scheut. Scott Reilly

Mk 8,27-33: Petrus Christusbekenntnis

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 8,27-33

Parallelstellen: Mt 16,13-20; Lk 9,18-20

Mk 8,27: Und Jesus ging samt seinen Jüngern hinaus in die Dörfer bei Cäsarea Philippi; und auf dem Weg fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Für wen halten mich die Leute?

Eine wichtige Frage

Die Frage, die Jesus seinen Jüngern stellt, ist die Frage, die die meisten Menschen tagtäglich umtreibt: Wofür halten die Menschen mich? Jesus stellt sie im Hinblick auf sein Sein, sein Messias-Sein und somit auf seine Bedeutung für die Menschen im Hinblick auf die Erlösung und das Reich Gottes. Wir stellen uns die Frage hingegen eher innerweltlich im Sinne von: Bin ich wichtig? Die Frage ist nicht unwichtig. Die Antwort, die ich auf die Frage gebe, wer Jesus für mich ist, kann die Bedeutung der Frage, wofür ich gehalten werde, in gutem Maße beeinflussen und relativieren. Wenn er mein Erlöser ist, dann wird mein Leben gut enden, wie es auch war und wofür man mich auch gehalten hat.

Worte von Benedikt XVI

Der Glaube liefert nicht nur irgendeine Information über die Identität Christi, sondern er setzt eine persönliche Beziehung zu ihm voraus, die Zustimmung der ganzen Person mit ihrem Verstand, ihrem Willen und ihren Gefühlen zur Selbstoffenbarung Gottes. So spornt die Frage Jesu „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ die Jünger eigentlich dazu an, hinsichtlich der Beziehung zu ihm eine persönliche Entscheidung zu treffen. Glaube und Nachfolge Christi hängen eng zusammen. Und da der Glaube voraussetzt, daß man dem Meister nachfolgt, muß er gefestigt werden und wachsen, tiefer und reifer werden in dem Maße, in dem die Beziehung zu Jesus, die Vertrautheit mit ihm intensiver und stärker wird.

Mk 8,28: Sie antworteten: Für Johannes den Täufer; und andere für Elia; andere aber für einen der Propheten.

Tägliche christliche Andacht

Mk 8,29: Und er sprach zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist der Christus!

Wer bin ich für dich?

Es ist die entscheidende Frage, die Jesus heute auch an uns richtet: „Wer bin ich für dich?“ Wer bin ich für dich, der du den Glauben angenommen hast, aber immer noch Angst hast, auf mein Wort hin aufzubrechen? Wer bin ich für dich, der du schon so lange Christ bist, aber, von der Gewohnheit ermattet, deine erste Liebe verloren hast? Wer bin ich für dich, wenn du eine schwierige Zeit durchmachst und dich aufrütteln musst, um neu anzufangen? Das ist es, was den Herrn interessiert: im Zentrum unserer Gedanken zu stehen, der Bezugspunkt unserer Zuneigung zu werden; kurz gesagt, die Liebe unseres Lebens zu sein. Papst Franziskus

Worte von Benedikt XVI

Auch wir wollen heute mit tiefer Überzeugung ausrufen: Ja, Jesus, du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Wir tun dies in dem Bewußtsein, daß Christus der wahre Schatz ist, für den es sich lohnt, alles zu opfern; er ist der Freund, der uns nie verläßt, da er die tiefsten Sehnsüchte unseres Herzens kennt. Jesus ist der »Sohn des lebendigen Gottes«, der verheißene Messias, der in die Welt gekommen ist, um der Menschheit das Heil anzubieten und den Durst nach Leben und Liebe zu stillen, den jeder Mensch in sich trägt. Welch großen Nutzen würde die Menschheit daraus ziehen, nähme sie diese Botschaft auf, die Freude und Frieden mit sich bringt!

Worte von Paul VI

Er ist der Lehrer der Menschheit und ihr Erlöser. Er wurde geboren, er starb und er ist auferstanden für uns. Er ist der Mittelpunkt der Geschichte und der Welt; er ist es, der uns kennt und der uns liebt; er ist der Gefährte und Freund unseres Lebens. Er ist der „Mann voller Schmerzen“ (Jes 53,3) und der Hoffnung. Er ist es, der kommen und eines Tages unser Richter sein wird und – darauf vertrauen wir – die unendliche Erfüllung unseres Seins und unsere Seligkeit.

Ich könnte ohne Ende von ihm sprechen: Er ist das Licht und die Wahrheit, ja, er ist „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6). Er ist das Brot und die Quelle lebendigen Wassers, um unseren Hunger und Durst zu stillen. Er ist unser Hirte, unser Führer, unser Vorbild, unser Trost, unser Bruder. Wie wir, und mehr noch als wir, war er klein, arm, gedemütigt; er war ein Arbeiter; er hat Unglück erfahren und war geduldig.

Mk 8,30: Und er gebot ihnen ernstlich, dass sie niemand von ihm sagen sollten.

Mk 8,31-33: Erste Leidensankündigung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 8,31-33

Parallelstellen: Mt 16,21-28; Lk 9,21-27

Mk 8,31: Und er fing an, sie zu lehren, der Sohn des Menschen müsse viel leiden und von den Ältesten und den obersten Priestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden und nach drei Tagen wiederauferstehen.

Passionsgeschichten mit ausführlicher Einleitung

Die Evangelien sind letztlich Passionsgeschichten mit ausführlicher Einleitung. Christi Passionszeit beginnt nicht erst in der Leidenswoche, sondern mit dem ersten Tage seiner Predigt. Die eigentliche Passion dauert dann eine Woche. Wollten die Evangelisten mit dem Schema der einen Woche eine zweite Schöpfungsgeschichte andeuten? So wie Gott die Welt in sieben Tagen erschuf, so bewirkte Jesus mit seinem Leiden, Sterben und Auferstehen in einer Woche unsere Erlösung. Er ist diesen Weg für mich gegangen.

Das Leiden und Sterben Jesu war ein Muss wegen zweier großer Tatsachen

Der Sünde des Menschen und der Liebe Gottes. Sein Tod war zwar das ultimative Beispiel für die Sünde des Menschen gegen Gott, aber er war auch der höchste Ausdruck von Gottes Liebe zum Menschen..

Mk 8,32: Und er redete mit Freimut darüber.

Mk 8,32: So offen sprach Jesus von seinem Tod.

Mk 8,32: Und er redete das Wort ganz offen. Da nahm Petrus ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren.

Offenes Wort Jesus

Der Satz „und er redetet mit Freimut darüber“ lässt sich in diesem Evangelium, in dem heiß diskutiert wird, leicht überlesen. Tatsächlich ist es aber genau dieser „Freimut“ Jesu der einen wesentlichen Teil der Handlung und Dynamik auslöst. Denn aus der offenen Kommunikation Jesu über seinen Weg und die Konsequenzen seiner Sendung und der Nachfolge erwächst das intensive Gespräch mit Petrus, die Belehrung der Jünger und die Schilderung der Nachfolgebedingungen.

Dass es den Freimut Jesu braucht, um die nicht selbsterklärende Botschaft seiner Sendung verständlich zu machen, zeigt die Reaktion des Petrus. Die Enthüllung Jesu, dass der Menschensohn leiden wird, dass der ersehnte Christus verraten und getötet werden wird, diese Enthüllung widerspricht den Hoffnungen und den Sehgewohnheiten der Jünger und auch der Volksmenge.  Kristell Köhler

Das Leiden nicht ausklammern

Ein Verständnis des christlichen Weges, der das Leiden ausklammert, geht an Jesus vorbei. Genau dies tut Petrus hier. Gerade noch ist Petrus der Fels und gleich darauf ist er in seiner menschlichen Schwachheit der Stein auf der Straße durch den man zu Fall kommen kann. Hier tritt die Spannung auf, die zwischen der Gabe des Herrn und den menschlichen Fähigkeiten besteht.

Einerseits sind wir Licht und Salz, andererseits sind wir schwache Menschen, die nur durch ein Sich-Öffnen für Gott verwandelt werden können. Jesus verwandelnde Antwort an Petrus: Du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. Wo treffen diese Worte auf mich zu? Wann gehe ich meine eigenen Wege, anstatt mich der göttlichen Vorsehung zu überlassen?

Mk 8,33: Er aber wandte sich um und sah seine Jünger an und ermahnte den Petrus ernstlich und sprach: Weiche von mir, Satan! Denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich!

Mk 8,34-38: Kreuzesnachfolge

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 8,34-38

Mk 8,34: Wer mir nachkommen will, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!

Mk 8,34: Wer mein Jünger sein will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern muss sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen.

Mk 8,34: Wer mir nachkommen will, der verleugne sich selbst.

Kleine Kreuze

Diese täglichen Kreuze sind die täglichen kleinen und auch großen Sorgen und Unannehmlichkeiten, das ganz normale Alltagsleben eben. Da gibt es Aufgaben, die erledigt werden müssen, obwohl wir gar keine Lust dazu haben. Da gibt es Menschen, denen wir begegnen müssen, obwohl wir sie gerade jetzt eigentlich am liebsten gar nicht sehen möchten. Da gibt es Fehler, die man an sich feststellt, gegen die man immer wieder ankämpft, die einen aber trotzdem immer wieder einholen. Da gibt es Gebrechen an Körper und Seele, die einen piesacken und ärgern, die zwar nicht lebensbedrohlich, aber doch unangenehm sind. Alles kleine Kreuze.

Dem Kreuz nicht ausweichen

Es gibt Seelen, die große Pläne schmieden, wie sie dem Herrn dienen können. Es sind aber Werke, für die sie gegenwärtig keine Gelegenheit haben. Gott bewahre uns vor solch eingebildetem Eifer, der sehr oft im Grunde unseres Herzens eine eitle, heimliche Selbstgefälligkeit nährt. Seien wir stets dagegen darauf bedacht, der Last gegenwärtiger, geringerer Kreuze nicht aus dem Weg zu gehen.

Große Werke liegen nicht immer auf unserem Weg. Zu jeder Zeit aber können wir kleine in ausgezeichneter Weise, d.h. mit großer Liebe tun. So übt man die Liebe bei den kleinen, unscheinbaren Übungen der Frömmigkeit nicht nur öfter, sondern gewöhnlich auch demütiger und folglich mit mehr Nutzen und Heiligkeit. Alle sich bietenden Gelegenheiten soll man zur Übung der göttlichen Liebe benützen.

Um Kraft bitten, das Kreuz tragen zu können

Schaut, alle kommen und wollen von ihrem Kreuz befreit werden. So wenige kommen und bitten um Kraft, es zu tragen! Das Kreuz wird euch nicht zermalmen. Wenn es auch lastet, so gibt es Kraft und hält aufrecht. Denken wir an das Leiden und den Tod Unseres Herrn und an sein Blut, das er für uns vergossen hat. Dann werden wir uns nicht mehr über unser Leiden beklagen. Behüte meine Sinne und halte sie fest in der Betrachtung des leidenden Jesus, damit sie sich nicht von ihm entfernen. O mein Jesus, möge mein Herz an Deinem durchbohrten Herzen ruhen in den Prüfungen und Schmerzen des Lebens. Pater Pio

Worte von Franz von Sales

Dieses Nachgeben den Launen anderer gegenüber, dieses Ertragen rücksichtsloser und lästiger Handlungen und Haltungen des Nächsten, diese Siege über unsere eigenen Launen und Leidenschaften, dieser Verzicht auf unsere kleinen Neigungen, dieses Kämpfen gegen unseren Widerwillen und unsere Abneigungen, dieses herzliche und schlichte Geständnis unserer Unvollkommenheiten, diese ständige Mühe, die wir uns geben, unsere Seele im Gleichgewicht zu erhalten, diese Liebe zu unserer Erniedrigung, diese gutmütige und freundliche Annahme der Mißachtung und der Kritik unseres Wesens, Lebens, Umgangs und unserer Handlungen: all das ist für unsere Seelen viel fruchtbarer, als wir meinen, vorausgesetzt, daß es aus heiliger Liebe geschieht.

Worte von Bertalan Egervári

So wertvoll ist dieses Leben, das Jesus Christus selbst ist und das er uns schenken möchte, dass es sich lohnt, sogar das eigene Leben dafür zu geben. Dazu haben wir täglich Gelegenheit, indem wir für andere da sind, helfen, trösten, Mut machen, zuhören, Zeit schenken, dienen, manchmal andere geduldig ertragen oder auf irgendeine andere Weise die Liebe leben. Sie beginnt schon in Gedanken, wo wir aktiv das Gute im Nächsten sehen und suchen können, ihnen nichts Böses unterstellen und, wenn nötig, bereit sind zu vergeben. So gibt es zahllose Anlässe, uns selbst zu verleugnen um Christi und des Evangeliums willen.

Selbstliebe und Selbstverleugnung

Selbstliebe und Selbstverleugnung schließen sich nicht aus. Zur Selbstliebe gehört auch ein wenig Distanz von sich selbst, Gelassenheit, Humor. Du musst lernen, nach und nach die Einstellung zu dir selbst zu ändern. Was nützt das Selbstmitleid? Was nützt der ewige Zweifel an dir? Nichts! Darum lebe in Frieden mit dir. Dann ist das Leben schöner. Rede liebevoll zu deinem eigenen Unterbewusstsein, indem du dir Mut zusprichst. Dieser Weg der Selbstliebe ist sehr christlich und hat mit sündiger Ich-befangenheit nichts zu tun. Warum solltest du dich nicht lieben dürfen, wenn Gott dich so liebt? Gott will doch keine Kinder, die versauern. Josef Heinzmann

Mk 8,35: Denn wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich und für Gottes rettende Botschaft aufgibt, der wird es für immer gewinnen.

Massive Worte

Jesus wählt die Worte derart massiv und absolut, weil er weiß, dass sich unser menschliches Ego viel zu häufig auf Rollen und ausgetüftelte Selbstbilder fixiert. Er möchte uns unmissverständlich klar machen, dass all dies vergängliche Konstrukte sind. Das Wesen dieser Welt vergeht (1 Kor 7,31). Diese Fixierungen müssen sterben und ja, sie sterben nicht leicht, weil wir sie zu oft für unser wahres Selbst halten. Wenn diese Fixierungen sterben, bevor wir leiblich sterben, dann begegnen wir dem Einssein mit Gott, dann treten wir schon jetzt ein in das ewige Leben in Jesus Christus.

Loslassen und Hingabe an Jesus

Seine Seele um Jesu Willen zu verlieren bedeutet, sich von den Bindungen an die Welt zu lösen, immer genau hinzuschauen, wo es uns evtl. nur vordergründig um Gott geht, aber im Hintergrund doch stark die Motive des Egos agieren. Ein Leichnam werden – das bedeutet von Herzen zu sprechen: nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe. Dann muss ich keine Angst mehr haben, egal vor welche Aufgaben mich das Leben stellt und ich kann voller Zuversicht sprechen: Herr, weil du´s willst, drum ist es gut, Herr, weil du´s willst, drum habe ich Mut, mein Herz in deinen Händen ruht. Amen

Über das Verlieren der Seele

Seine Seele um Jesu Willen zu verlieren bedeutet, sich von den Bindungen an die Welt zu lösen, immer genau hinzuschauen, wo es uns evtl. nur vordergründig um Gott geht, aber im Hintergrund doch stark die Motive des Egos agieren. Ein Leichnam werden – das bedeutet von Herzen zu sprechen: nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe. Dann muss ich keine Angst mehr haben, egal vor welche Aufgaben mich das Leben stellt und ich kann voller Zuversicht sprechen: Herr, weil du´s willst, drum ist es gut, Herr, weil du´s willst, drum habe ich Mut, mein Herz in deinen Händen ruht. Amen

Mk 8,36: Denn was wird es einem Menschen helfen, wenn er die ganze Welt gewinnt und sein Leben verliert?

Ein großartiger Satz

Und was für eine kraftvolle Sprache! Ich werde auf meinem Glaubensweg unmissverständlich darauf gestoßen, was wirklich zählt im Leben. Alle Jagd nach Reichtum, alles Streben nach Macht und Glanz ist nichts, wenn die Seele Schaden nimmt. Wenn meine Beziehung zu Gott und zu den Mitmenschen gestört ist. Wenn ich in meinem Innersten nicht eins bin mit mir selber. Ein Satz, der befreit. Und der entschleunigt. Ich muss nicht überall der Erste sein. Ich muss nicht überall mithalten wollen. Ich kann auch mal innehalten. Ich kann etwas für meine Seele, für mein inneres Gleichgewicht tun. Ich kann abgeben – und dabei reicher werden. Ich kann für andere da sein – und Freude gewinnen für mein Leben. Hans-Hermann Jantzen

Worte von Tino Bahl

Jesus Christus weist uns mit seinen Worten auf die Vergeblichkeit unserer Bemühungen hin und gibt doch auch gleichzeitig die Antwort darauf, wie wir zu wahrer Erfüllung und ewigem Leben gelangen. Er sagt: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben.“ (Johannes 3, 36) Sollten wir also nicht viel mehr unserer Zeit, unserer Kraft und unserer Mittel darin investieren, um aus den Quellen zu schöpfen, die unseren Glauben erhalten.

Mk 8,37: Oder was kann ein Mensch als Lösegeld für sein Leben geben?

Mk 8,38: Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Mk 8..Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 8. Kap.


Mk 8

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.