Christliche Andachten

Johannes Evangelium Joh 17. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17. Kap.

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Zum Johannes Evangelium Joh 17. Kap.

Johannes Evangelium Kapitel 17 ist bekannt als das „Hohepriesterliche Gebet“ von Jesus Christus. In diesem Kapitel betet Jesus für seine Jünger und für diejenigen, die an ihn glauben werden. Er bittet Gott um Schutz für seine Anhänger vor der Welt und für ihre Einheit untereinander. Jesus drückt auch seine Sehnsucht aus, dass sie alle bei ihm im Himmel sein werden. Dieses Kapitel zeigt die enge Beziehung zwischen Jesus und Gott und die Bedeutung des Gebets für den Glauben und die Gemeinschaft der Gläubigen.

Joh 17,1-5: Jesus betet für sich selbst

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,1-5

Joh 17,1-2: Die Verherrlichung des Sohnes

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,1-2

Tägliche christliche Andacht

Joh 17,1: Dies redete Jesus und hob seine Augen zum Himmel empor und sprach.

Hohepriesterliches Gebet

Im 17. Kapitel des Johannesevangeliums ist uns das Hohepriesterliche Gebet überliefert, dass Jesu im Abendmahlsaal gesprochen hat. Dieses Gebet Jesu ist geprägt von Vertrautheit, Sanftmut und Liebe. Es wird Hohepriesterliches Gebet genannt, weil Jesus sich in ihm in der Haltung des Priesters zeigt, der Fürsprache für die Seinen einlegt in dem Moment, in dem er sich anschickt, diese Welt zu verlassen. Es geht um die Stunde seines Todes und die Stunde seiner Verherrlichung, die sich durch das Kreuz vollzieht. Die Stunde des Todes Jesu, die Stunde der äußersten Liebe, ist die Stunde seiner höchsten Herrlichkeit.

Das Gebet für alle Zeiten

Die wichtigste Stunde Jesu hat für ihn geschlagen. Christus denkt nicht an sich selbst, während er das Martyrium erwartet. Sein Herz wendet sich seiner einzigen Liebe zu, dem Vater, für dessen Verherrlichung er jeden Schritt seines irdischen Seins getan hat. Diese unüberwindbare Liebe für den Vater aber umfasst gleichzeitig all jene, die ihm der Vater anvertraut hat. Christus hinterlässt seinen Anhängern ein Vermächtnis, das zu allen Zeiten die mächtigste Quelle ihrer Zuversicht sein wird: sein priesterliches Gebet. Damit lehrt uns Christus, wie wir beten sollen. Christus betet, dass der Vater dadurch verherrlicht werden solle, dass er, der Sohn, verherrlicht wird. Und was ist diese höchste Verherrlichung, in der das Leben des einzigen Sohnes Gottes seinen Höhepunkt finden wird? Die Antwort ist: seine Hingabe, sein blutiges Opfer am Kreuz. Walter Schu

Die Bibel ist voll von großen Gebeten

Wir sind beeindruckt von Salomos Gebet (1 Kön 8), Abrahams Gebet (Gen 18) und Moses Gebet (Ex 32), aber dieses Gebet ist bei weitem das größte, das in der Bibel aufgezeichnet ist. Die meisten von uns wissen, was es bedeutet, einen wahren Mann oder eine wahre Frau Gottes tief im Gebet zu hören; es hat etwas Heiliges und Ehrfurchtgebietendes. 

Weit über all das hinaus war dieses Gebet, das Jesus zu seinem Gott und Vater betete, das das einzige lange, kontinuierliche Gebet Jesu ist, das in den Evangelien aufgezeichnet ist . Die Sätze sind einfach, aber die Ideen sind tiefgründig, bewegend und bedeutungsvoll. Es gibt keine Stimme, die jemals gehört wurde, weder im Himmel noch auf Erden, erhabener, heiliger, fruchtbarer, erhabener als das Gebet, das der Sohn zu Gott selbst dargebracht hat.

Worte von Spurgeon

Im heiligen Bericht nehmen die Fürbitten unseres Herrn jedoch viel mehr Platz ein, wenn er sich dem Ende seiner Arbeit nähert. Nach dem Abschlussmahl, nachdem sein öffentliches Predigtwerk beendet war und nichts mehr zu tun war als zu sterben, gab er sich ganz dem Gebet hin. Er sollte nicht wieder die Menge belehren, noch die Kranken heilen, und in der verbleibenden Zeit, bevor er sein Leben niederlegte, gürtete er sich für besondere Fürbitte. Er schüttete seine Seele im Leben aus, bevor er sie dem Tod ausschüttete.

Joh 17,1: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, damit auch dein Sohn dich verherrliche.

Anrufung des Vater

Darin gibt er uns ein Beispiel: Lasst uns in allen Zeiten der Trübsal auf unsere Sohnschaft, unsere Adoption und die Vaterschaft unseres großen Gottes zurückgreifen. Lasst uns zu unserem Vater gehen, denn zu wem sonst sollte ein Kind so natürlich fliegen?

Zu wem bete ich? 

Jesus beginnt sein Gebet mit dem Wort „Vater“. Dieses Anfangswort ist in Jesu Gebet üblich. Und es zeigt uns, welche Art von Beziehung ihm zugrunde liegt. Jesus sagt nicht: „Allmächtiger “ oder „Höchste Güte“, nicht einmal „Vorsehung“. All diese Arten, sich auf Gott zu beziehen, wären nicht verkehrt. Aber sie sind fern und in der Tiefe der Beziehung unvollkommen. Christus betet nicht zu einer „Höchsten Macht“. Gott ist keine Idee von Vollkommenheit. Gott ist nicht etwas. Gott ist Jemand. Und mehr noch, er ist Vater. Er ist der Vater. Derjenige, der lehrt, derjenige, der begleitet, derjenige, der aufrechterhält. Das veranlasst uns, darüber nachzudenken, wie unsere Beziehung zu Gott ist. Zu wem bete ich? Br. Juan Pablo Espino LC

Die Stunde Jesus

Die Stunde, von der Jesus hier spricht, ist die seines Leidens und Sterbens am Kreuz. Was soll das denn bitte für eine Herrlichkeit sein? Verraten, einsam, bespuckt, verhöhnt, gegeißelt, gekreuzigt und schließlich kommt der Tod. Das als „herrlich“ zu bezeichnen, ist vollkommen paradox. Und doch ist das die Weise, in der der Vater beschließt, den Sohn zu verherrlichen und der Sohn den Vater. Denn die Herrlichkeit Gottes ist seine Liebe! Eine hingebungsvolle Liebe, die die Bosheit und den Schmerz der Welt erleidet und doch nie aufhört zu lieben. Das ist die Schönheit, die Macht, das Wesen, also die Herrlichkeit Gottes. Erzählt dein Leben auch von dieser Herrlichkeit? Maria Boeselager

Verherrliche deinen Sohn

Es ist das Kreuz (siehe Joh 12:27-33 , 13:30-33 , 21:18-19), das den Sohn verherrlichen wird. Das Kreuz war eine völlige Demütigung für die Welt, aber es war ein Instrument der Verherrlichung in Gottes Augen. Für die Menschen erschien das Kreuz als Instrument der Schande. Für Christus war es das Mittel wahrer Herrlichkeit.

Worte von Papst Franziskus

Jesus bittet um die Herrlichkeit – eine Bitte, die paradox erscheint, während das Leiden vor der Tür steht. Um welche Herrlichkeit handelt es sich? In der Bibel verweist die Herrlichkeit auf die Offenbarung Gottes. Sie ist das Merkmal seiner heilbringenden Gegenwart unter den Menschen. Jesus ist jener, der die Gegenwart und das Heil Gottes endgültig offenbart. Und er tut dies am Paschafest: Am Kreuz erhöht wird er verherrlicht (vgl. Joh 12,23-33). Dort offenbart Gott endlich seine Herrlichkeit: Er nimmt den letzten Schleier hinweg und erstaunt uns wie nie zuvor. Denn wir entdecken, dass die Herrlichkeit Gottes nur die Liebe ist: reine, irrsinnige und undenkbare Liebe, die jede Grenze und jedes Maß übersteigt. Papst Franziskus

Joh 17,2: Gleichwie du ihm Vollmacht gegeben hast über alles Fleisch, damit er allen ewiges Leben gebe, die du ihm gegeben hast.‭

Macht als Dienst an der Liebe

Der Vater hat Jesus „Macht über alle Menschen“ gegeben. Aber es handelt sich nicht um die Macht eines Willkürherrschers, der anderen seinen Willen aufzwingen kann. Bei Gott dient Macht ausschließlich der Liebe, nie wird sie missbraucht. Jesus möchte sie nutzen, um Menschen „ewiges Leben“ zu schenken! Dieses besteht nun weder in einem unendlich langen Dasein auf der Erde, noch in einem Aufenthalt in einer Art himmlischem Schlaraffenland. Es ist ein Erkennen des einzig wahren Gottes! „Erkennen“ nicht durch Sammeln von Informationen, auch nicht durch das Denken richtiger Gedanken über Gott – sondern ein wesenhaftes Erfassen in Beziehung und Vertrauen. Jesus – und nur er! – hat die Macht, uns diese Beziehung zu vermitteln. Beate Scheilen

Das ewige Leben

Jesus hat von seinem Vater Macht über alle Menschen erhalten, um ihnen ewiges Leben zu schenken. Jeder Mensch sehnt sich zutiefst danach, ewig zu leben. Worin besteht aber das ewige Leben?“Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast.“ Das ewige Leben ist nicht vergleichbar mit unserem Leben hier auf Erden. Es besteht darin, Gott und Jesus Christus zu erkennen. Wenn man in Fülle erkennt, wer Gott ist, zersprengt das die Fesseln des Todes. Die Liebe und das Leben in Fülle zu genießen, sozusagen Gott zu genießen: Das ist das ewige Leben. Wer bin ich für Gott, dass er nichts anderes möchte, als für immer und ewig mit mir zusammen zu sein? Ilona Kies

Joh 17,3: Dies aber ist das ewige Leben

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,3

Joh 17,3: Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast.

Ewiges Leben

Ewiges Leben ist nicht das Leben, das nach dem Tode kommt, während das Leben jetzt eben vergänglich ist und nicht ewiges Leben wäre. Das ewige Leben findet der Mensch durch die Erkenntnis Jesu Christi, im Einssein mit ihm. Ewiges Leben ist also ein Beziehungsereignis. Ewiges Leben ist das Leben selbst, das eigentliche Leben in Christus. Durch die Beziehung zu dem, der selbst das Leben ist, werde auch ich ein Lebender. Darum geht es: Jetzt schon das Leben zu ergreifen, das durch nichts und niemand mehr zerstört werden kann. Die frühen Christen haben sich daher schlicht die Lebenden genannt.

Es geht um mein ewiges Heil

Jesus ist sich des Vaters bewusst. Er weiß, was diese Beziehung bedeutet: „Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen.“ Christus weiß, dass diese Beziehung die Rettung ist. Wir sind es gewohnt, das Wort Erlösung zu hören. Und vielleicht haben wir die tiefe Bedeutung dieses Wortes vergessen. Es bedeutet Freiheit. Es bedeutet tiefes und echtes Glück. Es bedeutet das Beste, was im Leben eines Menschen passieren kann. Und diese Erlösung, diese Freiheit und dieses Glück ist das, wo wir hingehören, tief drinnen. Br. Juan Pablo Espino LC

Joh 17,4-5: Die Bitte um Verherrlichung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,4-5

Joh 17,4: ‭Ich habe dich verherrlicht auf Erden; ich habe das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tun soll.‭

Jesus verherrlichte den Vater

Jesus verherrlichte den Vater durch Seinen Glauben, Gehorsam und Wirken in den Jahren Seines irdischen Wirkens. Jede Predigt, jede geheilte blinde oder kranke Person, jede noch so kleine Belehrung und Schulung der Jünger, jede Konfrontation mit den korrupten religiösen Führern, jede beantwortete Frage, jede liebevolle Berührung – sie alle verherrlichten Gott den Vater.

Ich habe das Werk vollendet

Jesus sah mit göttlichem Vertrauen und Zuversicht das Werk am Kreuz als bereits vollendet an. In gewisser Weise war die Arbeit (natürlich) noch nicht beendet ; aber da Jesus das Lamm ist, das von Grundlegung der Welt an geschlachtet wurde (Offb 13:8), gibt es einen größeren Sinn dafür, dass das Werk bereits vollendet war, vollendet im Herzen und Sinn Gottes. Jetzt musste es nur noch getan werden.

Ich habe Werk zu Ende geführt

Es ist alles vollbracht! Jesus hat seinen Auftrag in dieser Welt erfüllt. Er hat den Menschen den Vater offenbart. Den unsichtbaren Gott, den Gott, der zu seinem Volk auf dem Berg Sinai gesprochen hatte, aber den keiner sehen durfte damit er nicht sterbe. Den Gott, den die Heiden unbewusst in ihren Götzenstatuen suchten, nicht fanden und sich stattdessen immer tiefer in Kriege und Orgien stürzten. Dieser Gott ist jetzt sichtbar geworden in seinem Sohn. Und Jesus hat ihn auf dieser Welt verherrlicht, da er das wahre Wesen des Vaters offenbarte, das so oft missverstanden worden war. Johanna von Siemens

Joh 17,5: ‭Und nun verherrliche du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.‭

Bitte um Verherrlichung

Jesus bat den Vater, ihn zu verherrlichen, aber mit der gleichen Herrlichkeit, die der Vater selbst hat. Das Gebet Jesu war keineswegs Ausdruck von Unabhängigkeit , sondern von völliger und fortwährender Abhängigkeit von Gott dem Vater.

Ehe die Welt war

Jesus war sich seiner Präexistenz und der Natur dieser Präexistenz bewusst. Jesus verstand, dass es in der vergangenen Ewigkeit eine Zeit gab, in der Gott der Sohn und Gott der Vater sich einer gemeinsamen Herrlichkeit erfreuten

Joh 17,6-19: Jesus betet für seine Jünger

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,6-19

Joh 17,6-8: Dem Sohn vom Vater gegeben

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,6-8

Joh 17,6: Ich habe deinen Namen den Menschen offenbar gemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast; sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt.

Gottes Namen offenbart

In der Geschichte des Gottesvolks offenbarte sich Gott nach und nach. Wenn man die Heilige Schrift liest, entdeckt man immer mehr Eigenschaften, Aspekte und Bezeichnungen von Gott. Gott offenbarte Mose seinen geheimnisvollen Namen, und in Jesus, dem neuen Mose, offenbart sich Gott vollständig. Gott ist Vater, Gott ist Sohn, und Gott ist Heiliger Geist. Wir haben die Offenbarung des göttlichen Namens empfangen und sind aufgerufen, ihn zu hüten und in unserem Leben anzubeten und zu verehren. Br. Luis Trujillo Alcalá LC

In Christus geht Gott auf die Menschen zu

Gott hatte dem Mose am brennenden Dornbusch seinen Namen offenbart. Dieser Name war mehr als ein Wort: sein Name bedeutete seine Gegenwärtigkeit. Er bedeutete, dass Gott sich anrufen ließ. Jesus vollendet das, was am brennenden Dornbusch begonnen hat. In Jesus ist Gott Mensch geworden und so in unser Sein selbst eingetreten. In ihm ist Gott ein Gott mit uns. Jesu verkündet auch weiter bis in unser Heute Gottes Namen (vgl. Joh 17:26).

Die Selbstgabe Gottes in Christus ist nicht Vergangenheit. Immerfort geht Gott in Christus auf die Menschen zu, damit sie auf ihn zugehen können. Durch die Begegnung mit Christus geht Gott auf uns zu, zieht uns in sich hinein, um uns gleichsam über uns selbst hinauszuführen in die unendliche Weite seiner Größe und seiner Liebe.

Was ist das für ein Name?

Welchen Namen Gottes hatte Jesus denn noch zu offenbaren? Die Israeliten kannten und verehrten Jahwe doch schon!? Es ist der Name Gottes als Vater, der das ganz Neue beschreibt, das Jesus bringt. Jesus wiederum hat das, was er den Jüngern gibt, nicht aus sich, sondern vom Vater. Und wichtig ist, dass die Jünger diese Botschaft aktiv annehmen – sie wird ihnen nicht übergestülpt, wie man heute sagen würde! Namen sind nämlich nicht „Schall und Rauch“, wie Goethe den Faust sagen lässt, sondern eine Beschreibung des innersten Wesens einer Person. Und Jesus ist nicht irgendein Mensch, der andere seine Gedanken über Gott lehrt (die genauso gut falsch sein könnten), sondern Gottes Sohn selbst und damit DER Gottesoffenbarer schlechthin. Beate Scheilen

Der unaussprechliche Name Gottes

Der so heilig ist, dass das Volk Israel bis heute nicht wagt, ihn in den Mund zu nehmen, um bloß nicht den göttlichen Namen zu verunehren. Und doch möchte der Herr, dass wir seinen Namen kennen, und er sehnt sich danach, dass wir ihn mit Ehrfurcht und Liebe aussprechen: Jahwe – ich bin der „Ich-bin-da“. Und in seinem Sohn hat er uns noch eine andere Facette seines Namens offenbart: Jesus – Jeshua – Retter. Gott ist sein Name. Er ist derjenige, der immer da ist; immer für uns da ist. Und er hat seinen Sohn gesandt um Retter für uns zu sein. Und der Sohn wünscht nichts mehr, als diesen Auftrag zu erfüllen. Johanna von Siemens

Der Name Gottes

Jesus spricht davon, dass er seinen Jüngern, also auch uns, den Namen seines Vaters offenbart hat und sie in diesem Namen bewahren will. Was soll das bedeuten? Um das zu verstehen, muss man wissen, dass ein „Name“ im Umfeld Jesu weit mehr bedeutet hat, als das heute der Fall ist. Der Name war nicht nur ein Unterscheidungsmerkmal für das Geburtsregister, der Name offenbarte das Wesen eines Menschen. Deshalb werden in der Bibel die Namen gewisser Personen von Gott auch häufig verändert– wie z.B. beim Apostel Petrus: Aus Simon – „Gott hat erhört“ – wird Kephas, also Petrus, der Fels, das Fundament, auf dem Jesus seine Kirche erbauen will. Und welchen Namen hat Jesus uns für Gott offenbart? „Vater“! Wenn man Jesu Mission auf Erden in einem Wort zusammenfassen müsste, könnte man es mit dem Wort „Vater“ tun, denn Jesus, der Sohn, offenbart uns den Vater. Maria Boeselager

Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben

Was meint Jesus damit? Jemandem gehören kann nur derjenige, der in eine Liebesbeziehung eingetreten ist. Zum Beispiel im Ehesakrament verspricht man sich, bis ans Lebensende einander ganz und gar zu gehören. Die Ehefrau gehört ausschließlich ihrem Ehemann und umgekehrt.So ist es auch zwischen mir und Gott. Gott liebt mich und hat mich in dieser Liebe erschaffen. Auf ewig wollte er mich daran teilhaben lassen. Er wollte, dass ich mich ihm übergebe – in aller Freiheit, die er den Menschen von Anfang an gegeben hat. Leider kam aber die Sünde in die Welt und brach mit diesem Angebot. Durch Christi Erlösungsakt wird diese Liebesbeziehung erneuert. Jesus übernimmt die Verantwortung für unseren Zustand. Er heiligt uns durch sein Blut und nimmt uns wieder hinein in die vollkommene göttliche Liebe. Durch die Taufe bin ich hineingenommen in die göttliche Liebe. Sie lebt in meinem Herzen. Ich gehöre wieder Gott. Ilona Kies

Joh 17,7: ‭Nun erkennen sie, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt.

Joh 17,8: ‭Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und haben wahrhaft erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und glauben, dass du mich gesandt hast.‭

Joh 17,9-12: Die Bitte um Bewahrung und Einheit

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,9-12

Tägliche christliche Andacht

Joh 17,9: ‭Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, weil sie dein sind.‭

Fürsprache für die Jünger

Jesus als bittender Hohepriester: Das 17. Kapitel des Johannesevangelium ist so wichtig und zentral, wenn wir das Geschehen der Karwoche tiefer begreifen wollen. Jesu Gebet zeigt ihn hier als den neuen und ewigen Hohepriester des Versöhnungstages. Er bringt dieses so wichtige jüdische jährliche Versöhungsfest zur endgültigen Vollendung. Wie der Hohepriester damals die ganze Gemeinde Israels durch Opfer entsühnt (vgl. Lev 16), so betet Jesus jetzt und immer für alle, die durch sein Wort künftig an ihn glauben werden. Sein Kreuz und seine Erhöhung ist der Versöhnungstag, in dem er selbst alle Schuld auf sich lädt. Das Hohepriesterliche Gebet Jesu ist Vollzug des Versöhnungstages, das gleichsam für immer zugängliche Versöhnungsfest Gottes mit den Menschen.

Wenn er nicht für die Welt betet, liegt das nicht daran, dass er sich nicht um die Welt gekümmert hat; er ist in der Tat der Retter der Welt ( Joh 4:42 ; vgl. 3:17 ; 12:47 ). Aber die Rettung der Welt hängt vom Zeugnis derer ab, die ihm der Vater aus der Welt gegeben hat (siehe Verse 21, 23), und sie sind es, die an dieser Kreuzung seine Fürsprache brauchen.

Joh 17,10: ‭Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verherrlicht.‭

Die Ehre eines Kindes Gottes

Wie oft haben wir das Gefühl, uns unsere Ehre selbst erkämpfen zu müssen. Wie oft haben wir das Gefühl, im Leben zu kurz zu kommen. Aber wie kann das sein, wenn wir doch genau wie Jesus geliebte Kinder Gottes sind? Gott Vater sehnt sich danach, dich zu ehren und mit seiner Liebe zu einem strahlenden Heiligen zu formen. Er will dir alles, vor allem sich selber, schenken. Er steht mit offenen Armen vor dir und sagt: „Alles, was mein ist, ist dein!“ So oft versuchen wir, uns selber zu nehmen, was nur er uns schenken kann. Wir jagen der Anerkennung durch andere nach, obwohl nur seine Liebe uns jemals genügen kann. Wir wollen gesehen werden und vergessen, dass sein liebender, heilender Blick immer auf uns ruht. Maria Boeselager

Joh 17,11: Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, gleich wie wir!

Bewahre sie in deinem Namen

Wenn Jesus Gott also darum bittet, uns in diesem Namen zu bewahren, bittet er darum, dass wir in dieser Vaterschaft ruhen, sie für uns annehmen können. Jesus kennt uns und unsere menschliche Natur, er weiß, dass wir die Liebe des Vaters brauchen, die alle menschliche Liebe übersteigt. Er weiß, dass wir keine Frucht bringen können, wenn wir uns nicht als geliebtes Kind Gottes wahrnehmen. In Gottes Namen bewahrt zu sein, bedeutet, sich ganz und gar, bedingungslos und vor jeder Leistung geliebt zu wissen. Weil Jesus ganz und gar in der Liebe seines Vaters ruhte, musste er sich auf Erden nie verteidigen, nie beweisen, nie verstecken. Maria Boeselager

Die du mir gegeben hast

Geschaffen für Jesus: Jesus spricht in diesem Evangelium darüber, dass seine geliebten Jünger ihm vom Vater gegeben sind. Auch dich hat der Vater ganz Jesus anvertraut. Alles, was er geschaffen hat, will Gott Vater zu Christus führen. Von Ewigkeit her hat er dich so geschaffen, dass Christus in dir und du in Christus leben kannst. Gott Vater liebt es, wenn du dich ganz in die Arme Christi fallen lässt, wenn du dein Leben ganz auf Christus baust und von ihm verwandeln lässt. Das ist die Berufung jedes Menschen! Alles andere, jede Entscheidung, die wir in unserem Leben fällen, ist „nur“ ein Mittel, um zu diesem Ziel zu gelangen: In Christus, wie Christus frei zu werden für die Liebe und Ehre Gottes, des Vaters. Maria Boeselager

Damit sie eins sind wie wir

Was Jesus da kurz vor seinem Leiden und Sterben von uns verlangt, scheint unmöglich zu sein: Untereinander eins zu sein, wie er und der Vater eins sind. Aber Vater und Sohn sind doch wirklich eines Wesens, wie sollen wir das denn schaffen? Was Vater und Sohn eint, ist die Liebe. Nur in dieser Liebe, die der Vater uns schenkt, können wir geschwisterliche Einheit schaffen. Nur in dieser Liebe können wir unser Gegenüber lieben, weil wir wissen, dass diese Person vom himmlischen Vater genauso bedingungslos geliebt ist wie wir. Je mehr wir selbst in diese Liebe des Vaters eintauchen, je mehr wir selbst unsere Identität als geliebtes Kind Gottes begreifen, können wir auch unsere Geschwister als Gotteskinder erkennen. Maria Boeselager

Damit sie eins seien

Einssein mit den Geschwistern: Die Kirche ist die Gemeinschaft der Jünger Jesus. Die Einheit empfängt sie durch ihren gemeinsam Glauben an Jesus Christus. Wie wichtig ist es heute bei den vielen Teilkirchen diese Einheit im Glauben an Christus neu zu erkennen. Einssein mit Christus: Dieses durchseelt unseren Alltag, ist alles andere als ein seelisches Wohlfühlprogramm.

Das Einssein mit Christus setzt Verzicht voraus. Es schließt ein, daß wir nicht unseren Weg und unseren Willen durchsetzen wollen. Nicht dies oder jenes werden möchten, sondern uns ihm überlassen, wo und wie er uns brauchen will. Dieses große Ja muß in vielen kleinen Ja’s und in kleinen Verzichten Tag um Tag eingelöst werden, so dass wir sagen können: Nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.

Zur Einheit

Die Einheit, für die Jesus unter seinem Volk gebetet hat, hat ein Muster. Auch wenn der Vater und der Sohn eins, aber nicht gleich sind, erwarten wir nicht, dass echte christliche Einheit Einheitlichkeit oder Einheit der Struktur bedeutet. Es wird Einheit des Geistes, Einheit des Herzens, Einheit des Ziels und Einheit des Schicksals bedeuten.

Joh 17,11: Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir.

Nicht mehr in der Welt Jesus

Jesus betete dieses ganze Gebet im Hinblick auf seinen baldigen Abgang. Er erkannte, dass er nicht länger in der Welt bleiben würde , aber seine Jünger würden es tun. Sie brauchten daher besonderes Gebet. Sie brauchten Gebet, weil die einzigartigen drei Jahre der Jüngerschaft während Seines irdischen Wirkens vorüber sein würden. Sie brauchten Gebet wegen der Umstände des Weggangs Jesu; Sein Verrat, seine Verhaftung, sein Prozess, seine Schläge, seine Kreuzigung, seine Auferstehung und sein Aufstieg.

Sie brauchten Gebet, weil Jesus nicht in Seiner leiblichen Gegenwart da sein würde, um ihnen zu helfen. Sie brauchten Gebet wegen der notwendigen Rolle des Heiligen Geistes; sowohl für die Sendung des Geistes als auch für ihr ständiges Vertrauen auf Ihn. Sie müssen als Jünger Jesu erhalten bleiben. Das war nicht offensichtlich; In der damaligen jüdischen Welt blieb niemand ein Schüler eines toten Rabbiners. Doch diese Jünger sollten fortbestehen, als Jünger Jesu gehalten werden.

In-der-Welt-sein der Jünger

Wir sind in auf dieser Welt und wir haben hier eine Aufgabe, eine Berufung am Reich Gottes mitzuarbeiten. Berufungsgeschichten (Moses, David, Petrus, Paulus….) lassen mich erkennen: Gott hat auch mit mir etwas vor, einen Plan. Das erfüllt mich mit Freude und Staunen. Jeder hat seinen ganz individuellen Ruf von Gott. Daneben gibt es allgemeine Berufungen, zu denen jeder Christ berufen ist.

Nicht mehr von der Welt

Wer mit Jesus verbunden ist, ist nicht mehr von der Welt. Leider aber noch in der Welt – vorerst. Wie soll man sich da verhalten? Die Welt übt einen Sog aus, der von Gott wegzieht, das merken auch sehr gläubige Menschen deutlich. Jedoch wird der Vater alle, die dies möchten, in seinem Namen bewahren – nicht vor Not und Verfolgung, aber in seinem Segen, trotz der Umstände. Unmöglich, dass Jesus den Vater darum bittet, dass die Jünger aus der Welt entfliehen dürfen – denn dann würde die Frohe Botschaft nicht zu den Menschen gelangen! N.B.: Auch ein Leben in klösterlicher Klausur soll sein und ist keine Flucht VOR der Welt, sondern ein Dasein im Gebet FÜR die Welt. Flucht vor der Welt finden wir übrigens auch in exzessiv betriebenen Hobbies und anderen Varianten des Kreisens um die eigenen Interessen. Beate Scheilen

Joh 17,12: ‭Als ich bei ihnen in der Welt war, bewahrte ich sie in deinem Namen; die du mir gegeben hast, habe ich behütet, und keiner von ihnen ist verlorengegangen als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt würde.‭

Jesus bewahrt

Jesus dachte zurück an seine drei Jahre Dienst mit und an der apostolischen Bande. Während dieser Zeit beschützte und leitete er sie; Er hat sie behalten . Dieses Bewahrungswerk tat Jesus im Namen seines Vaters, mit seiner Autorität und Macht und gemäß seinem Willen.

Damit sich die Schrift erfüllt: Die Schriftstellen, die durch den Verrat von Judas erfüllt wurden, waren insbesondere Ps 41:9 und Ps 109:8 , besonders erwähnt in Apg 1:20 .

Joh 17,13-16: Die Jünger in der Welt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,13-16

Joh 17,13: ‭Nun aber komme ich zu dir und rede dies in der Welt, damit sie meine Freude völlig in sich haben.‭

Joh 17,13: Aber jetzt komme ich zu dir und rede dies noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben.

Aber jetzt gehe ich zu dir

Auch für Jesus ist es schwer, sich von seinen Jüngern und von dieser Welt zu verabschieden. Er wird die Menschen in der Welt natürlich nie im Stich lassen, aber seine Gegenwart wird eine andere sein. Eine verborgenere, durch seine Anwesenheit in den Sakramenten, durch die Worte der Heiligen Schrift, durch die leise Stimme des Gewissens, durch seine liebende Vorsehung, durch sein Wirken in den Menschen, die sich ihm ganz hingeben. Doch Jesus ist auch gleichzeitig ganz Mensch, und so zeigt er seine Sorge um die Zukunft und das Schicksal seiner Jünger. Johanna von Siemens

Freude in Fülle

Die Freude des Jesus: Seine Freude wurzelte in der ununterbrochenen Gemeinschaft mit Gott, seinem Vater. Seine Freude war die Frucht wahren Glaubens und Vertrauens auf seinen Vater. Seine Freude kam von dem Anblick der großen Dinge, die Gott getan hatte. Seine Freude wurde nie durch Seine eigene Sünde gemindert. Seine Freude wurde nie durch Täuschung gemindert. Seine Freude wurde nie dadurch gemindert, dass er dem Teufel auch nur den kleinsten Halt gab.

Bitte um Freude

Wenn Jesus so sehr um Freude unter seinen Jüngern besorgt war, dass er dafür betete, können wir wissen, dass es ihm auch darum geht, dass wir Freude haben. Gottes Absicht ist es, die Freude in unserem Leben zu vervielfachen, nicht sie zu verringern. Die Welt, das Fleisch und der Teufel würden uns etwas anderes sagen, aber Gott möchte, dass Freude in unserem Leben erfüllt wird.

Was ist diese Freude, von der Jesus spricht?

Eine Antwort könnte die vollkommene Gemeinschaft der Liebe mit seinem Vater und dem Heiligen Geist sein. In Jesu irdischem Leben kommen aller Trost, aller Friede und alle Freude ursprungshaft aus dieser Gemeinschaft der Liebe, die göttlich ist. Jesus spricht diese Worte, damit wir verstehen, wo wir die Antwort auf unsere tiefsten Sehnsüchte finden.

Wir sind in der Welt, der Welt mit all ihren Schwierigkeiten, ihrem Bösen und ihrem Schmerz. Ist es möglich, in dieser Welt mit Freude zu leben? Jesus spricht aber nicht nur von Freude, sondern sogar von Freude in Fülle. Er möchte, dass wir mit ihm vereint sind, in der Fülle der Freude leben, die Welt überwinden und für immer bei ihm bleiben, was im Himmel seine ganze Erfüllung findet. Br. Luis Trujillo Alcalá LC

Joh 17,14: ‭Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hasst sie; denn sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin.‭

Ich habe ihnen Dein Wort gegeben

Jesus hat uns das Wort des Vaters gegeben: Sieh, wie der Herr Jesus selbst all seine Lehren vom Vater nimmt. Niemals hört man von ihm die Prahlerei, der Urheber tiefgründiger Gedanken zu sein. Nein, er wiederholte seinen Jüngern nur die Worte, die er vom Vater erhalten hatte: Ich habe ihnen die Worte gegeben, die du mir gegeben hast. Wenn Jesus so gehandelt hat, wie viel mehr müssen die Boten Gottes das Wort aus dem Mund des Herrn empfangen und es so aussprechen, wie sie es empfangen!

Nicht nur die mündliche Lehre, sondern die ganze Offenbarung des Vaters, wie sie sich in den Worten und Taten und der Persönlichkeit von Jesus Christus manifestiert.

Und die Welt hat sie gehasst

So wie Jesus selbst auf dieser Welt verfolgt worden ist, so werden auch diejenigen verfolgt, die an seinem Wort festhalten, denn sie sind nicht von dieser Welt. Wer wirklich die Seligpreisungen lebt, in Armut, Güte, Reinheit, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, hält der Welt gewissermaßen einen Spiegel vor, der die eigenen Absichten zu Tage treten lässt. Und das können die Menschen nicht ertragen, wenn sie nur auf ihren eigenen Gewinn schauen, und damit letztendlich leer und zutiefst unbefriedigt bleiben. Johanna von Siemens

Joh 17,15: ‭Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.‭

Bitte um Bewahrung

Wir sind nicht von der Welt genommen: Wenn wir von der Welt genommen würden, wäre die Welt in völliger Finsternis und würde zugrunde gehen; Jesus sagte: Ihr seid das Licht der Welt. Wenn wir von der Welt genommen würden, hätte die Welt uns nicht als Zeugen, um ihnen ein Mittel zur Errettung zu sein. Gewinnen Sie also andere für Jesus. Wenn wir von der Welt genommen würden, würde uns die Gelegenheit verweigert, Jesus an demselben Ort zu dienen, an dem wir gegen ihn gesündigt haben. Also, diene Jesus. Wenn wir von der Welt genommen würden, könnten wir nicht die Macht der Gnade Gottes zeigen, uns inmitten von Schwierigkeiten zu bewahren. 

Jesus wollte unbedingt, dass wir in der Welt sind, aber er wollte nicht, dass wir böse oder vom Bösen gezeichnet sind eins. Jesus betete nicht, dass wir aus der Schlacht genommen würden, sondern dass wir darin gestärkt und beschützt würden.

Joh 17,16: Sie gehören ebenso wenig zur Welt wie ich.

Wir gehören nicht zur Welt

Was meint Jesus damit? Biologisch gesehen sind wir natürlich von der Welt. Aber in der Taufe wurden wir geheiligt, d.h. seitdem gehören wir zu Gott, wir sind sein Eigentum, Kinder der Familie Gottes. Beständig sind unsere Augen nach oben zu ihm gerichtet, um ihn zu ehren. Ehren bedeutet von der Wortbedeutung her „Gewicht geben“. Wir geben Gott Gewicht in unserem Leben. Durch diese liebevolle Vertrauensbeziehung gehören wir im innersten Wesenskern eben nicht mehr dieser Welt an, sondern Gottes Welt. Das verändert dein Denken und Handeln bei dem du zwar noch in der Welt lebst, aber ihr nicht gehörst.

Nicht zur Welt gehören

Auch wenn wir alle von uns sagen können, dass Gott an erster Stelle unseres Lebens steht, dass wir „Bürger des Himmels“ (Chrysostomus) sind, stehen wir stets in der Gefahr des irdischen Denkens. Wir machen uns zu viel Gedanken, wie andere uns sehen. Oder wir entwickeln dunkel gefärbte Sichtweisen, die am anderen nur das sieht, was nicht gefällt, was nervt. Oder wie starte ich am Morgen? Zuversichtlich, dankbar, dass ich lebe und Gott bei mir ist oder genervt, verängstigt oder gelangweilt von dem, was mich heute erwartet?

Wir sind nicht von dieser Welt, unsere Heimat ist bei Gott. Und dennoch sind wir in die Welt gesandt zu den Menschen. Dieses „Nicht-von-der-Welt-sein“ und das „Gesandt-sein-in-die-Welt“ birgt häufig eine spannungsvolle Ambivalenz.

Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin

Der Begriff der „Welt“ hat in der Heiligen Schrift viele Bedeutungen. In diesem Kontext bezieht er sich auf alles Geschaffene, das Gott Widerstand leistet und von ihm getrennt ist. Diese Welt meint Jesus, wenn er sagt, dass wir nicht von dieser Welt sind; denn genau von dieser Welt hat er uns erlöst, um uns in sein Reich zu bringen, das heißt, in die Welt, in der Christus herrscht! Beide Welten existieren parallel nebeneinander und es ist gar nicht so einfach, sie voneinander zu unterscheiden. Wir brauchen seine Gnade und seinen Heiligen Geist, um immer wieder Klarheit zu gewinnen und uns zu entscheiden, welcher Welt wir angehören möchten. Lorli Pregel

Joh 17,17-19: Heiligung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,17-19

Tägliche christliche Andacht

Joh 17,17: Heilige sie in der Wahrheit.

Heilige sie

Heiligung bezeichnet hier die Übereignung des Menschen an Gott. Die Heiligung vollzieht sich in der Wahrheit. Diese Wahrheit ist Christus selbst. „Ich bin die Wahrheit.“ (Joh 14:6). Heilige sie in der Wahrheit heißt dann zutiefst: Einige sie mit mir, dem Christus. Binde sie an mich. Ziehe sie hinein in mich. An uns vollzieht sich durch Christus in seiner Passion diese Übereignung in die Sphäre Gottes hinein, wo er am Kreuz alle zu sich ziehen wird.

Heiligung bedeutet, zu Gottes besonderem Wohlgefallen und Nutzen abgesondert zu werden. Es impliziert Heiligkeit, abgesondert von der Verdorbenheit der Welt und für Gottes Gebrauch. Heiligung bedeutet, zu Gottes besonderem Wohlgefallen und Nutzen abgesondert zu werden. Es impliziert Heiligkeit, abgesondert von der Verdorbenheit der Welt und für Gottes Gebrauch.

Geheiligt

Die Worte und Gebete Jesu beim letzten Abendmahl gehören gewissermaßen zu seinem Testament. Er betet zum Vater, dass seine Jünger geheiligt werden. Hier geht es nicht um ein schönes frommes, aber im Grunde vielleicht hohles Tun, sondern um Heiligung in der Wahrheit. Die Wahrheit unseres Lebens muss unbedingt Teil unserer Beziehung zu Gott sein! Das beginnt damit, dass ich im Gebet zuerst meine Stimmung wahrnehme, damit ich mich vor Gott nicht verstelle, sondern ganz ehrlich werde. Es geht weiter mit der Frage: Bemühe ich mich ernsthaft darum, so zu leben wie ich glaube? Trachte ich danach, mich von allen ungeordneten Bindungen an irdische Dinge zu lösen? Denn in der Taufe bin ich ja geheiligt worden, also von Gott für sich und sein Reich erwählt! Lebe ich meine Beziehung zum Herrn in dem nüchternen Bewusstsein, dass niemand Gott ohne Heiligung schauen kann? Joachim Richter

Joh 17,18: Wie du mich in die Welt gesandt hast, so sende ich sie in die Welt.

Sendung in die Welt

Er lässt sie nicht nur in die Welt, sondern sendet sie hinein, um dieselbe Wahrheit Gottes zu bezeugen. Das Wort ‚Mission‘ kommt vom lateinischen Verb mitto , mittere , misi , missum , was ‚senden‘ oder ‚senden‘ bedeutet. Eine Mission ist eine Aussendung. Sie bleiben nicht nur darin, weil sie nichts anderes tun können; sie werden regelrecht als Agenten und Boten ihres Meisters dorthin gesandt. Christus war der große Missionar, der Messias, der Gesandte; wir sind die kleinen Missionare, ausgesandt in die Welt, um den Willen und die Absicht des Vaters zu erfüllen.

Gottes Gesandter

Auch wenn du nicht mehr zur Welt gehörst, bedeutet das nicht, dass du ein weltabgewandtes Leben führen sollst, im Gegenteil: Jesus sendet dich eben in diese Welt. Du bist Gottes Gesandter in dieser Welt, Gottes Botschafter, du hast eine Mission. „Ich darf meinem Los, ein Gast und Fremdling auf dieser Erde sein zu müssen, nicht dadurch ausweichen, daß ich mein irdisches Leben in Gedanken an den Himmel verträume“ (Bonhoeffer). Darum sind wir der Welt zugewandt, auch wenn wir ihr nicht gehören, handeln in ihr in und durch Christus, jedoch immer in Erinnerung dessen, daß alles Irdische nur etwas Vorläufiges ist und daß es gut ist, sein Herz auf die Ewigkeit hin auszurichten.

Jesus sendet uns.

Jesus hat für jeden Einzelnen von uns einen besonderen Auftrag. Unser wahres Zuhause ist der Himmel, die Wahrheit in Fülle, das ewige Leben in Licht und Freude. Hier in der Welt sind wir gerufen, ein Wegweiser dorthin zu sein, unseren Mitmenschen zu helfen, nicht im Materialismus unterzugehen, da er sie des wahren Sinnes ihres Lebens beraubt.Nur wenn wir durch Gebet und Liebe mit Gott in Kontakt bleiben, so wie es Jesus getan hat, dann können wir auch wahre Zeugen dieser Wahrheit werden. – Habe ich manchmal Angst vor der Welt? Johanna von Siemens

Gespräch mit Christus

Herr, ich danke dir, dass du mich hineinnimmst in deinen missionarischen Auftrag. Du lässt mich teilhaben an der Freude, Menschen zu Gott zu führen, sei es durch mein Wort, durch meine Tat oder durch mein Gebet. Aber du kannst umso stärker durch mich wirken, je mehr ich mit dir vereint bin und je mehr ich dich in mir leben lasse. Du musstest zwar die Welt ohne deine physische Gegenwart belassen, aber du möchtest in ihr durch mich gegenwärtig bleiben. Durch mein Lächeln, durch mein gütiges Wort und durch meine helfende Hand, willst du heute all den Menschen begegnen, die meinen Weg kreuzen werden. Johanna von Siemens

Joh 17,19: Und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien in Wahrheit.

Jesus heiligt sich

Heiligen bedeutet hier, dass sich Jesus übereignet und aussondert als Opfer, das sich zur Sünde der Welt macht. Hier ist also von der Passion als Opfer die Rede. Aber seine Aussonderung schließt das Moment des „Für“ ein. Jesus gehört ganz zu Gott und ist gerade deshalb ganz für alle da. Aussonderung und Sendung bilden ein Ganzes.

Wenn Jesus sagt: „Ich heilige mich“, so macht er sich damit zeitgleich zum Priester und zum Opfer. Jesus selbst ist der vom Vater in die Welt gesandte Priester und er selbst ist das Opfer, das in der Eucharistie aller Zeiten gegenwärtig wird. Ich heilige mich und ich opfere mich. Dieses Wort Jesus direkt aus seinem Herzen gesprochen sollten wir immer wieder bedenken. Darin liegt das ganze Geheimnis unserer Erlösung.

Worte von Benedikt XVI

Jesus sagt: Ich heilige mich für sie. Was bedeutet das? Ist Jesus nicht in sich der Heilige Gottes. Um dies zu verstehen, müssen wir vor allem klären, was die Worte „heilig“ und „heiligen“ in der Bibel aussagen. „Heilig“ – mit diesem Wort wird zunächst die Wesensart Gottes selbst umschrieben, seine ganz eigene, göttliche Weise des Seins, die nur ihm eigen ist. Er allein ist der wirklich und ursprünglich Heilige. Alle andere Heiligkeit leitet sich von ihm ab, ist Teilhabe an seiner Weise des Seins. Er ist das reine Licht, die Wahrheit und das Gute ohne Makel.

Etwas oder jemanden heiligen bedeutet daher, die Sache oder die Person Gott zueignen, sie aus dem Bereich des Unsrigen herausnehmen und sie in seine Atmosphäre übertragen, so daß dieses nicht mehr zur Welt, zum Unsrigen gehört, sondern ganz Gottes ist. So ist Heiligung Weggabe aus der Welt und Übergabe an den lebendigen Gott. Die Sache oder die Person gehört nicht mehr uns, nicht mehr sich selbst, sondern sie wird in Gott eingetaucht. Weggabe einer Sache an Gott nennen wir aber auch Opfer: Dies soll nun nicht mehr mir gehören, sondern ihm.

Weggabe einer Person an Gott, Heiligung einer Person ist im Alten Testament identisch mit Priesterweihe, und so wird zugleich definiert, worin Priestertum besteht: Übereignung aus der Welt heraus und Zueignung zu Gott. Damit werden nun die zwei Richtungen deutlich, die zum Geschehen der Heiligung gehören. Es ist Heraustreten aus den Zusammenhängen des weltlichen Lebens – Aussonderung für Gott. Aber gerade so ist es nicht Absonderung. Übergabe an Gott bedeutet vielmehr Stellvertretung für die anderen.

Der Priester wird aus den weltlichen Zusammenhängen weggegeben an Gott, und gerade so muß er für die anderen, für alle von Gott her da sein. Wenn Jesus sagt: „Ich heilige mich“, so macht er sich damit zum Priester und zum Opfer zugleich. Bultmann hat daher recht, wenn er das Wort „Ich heilige mich“ übersetzt: „Ich opfere mich“. Verstehen wir nun, was geschieht, wenn Jesus sagt: „Ich heilige mich für sie“?

Dies ist der priesterliche Akt, in dem Jesus – der mit dem Sohn Gottes geeinte Mensch Jesus – sich für uns dem Vater übergibt. Es ist Ausdruck dafür, daß er Priester und Opfer zugleich ist. Ich heilige mich – ich opfere mich: Dieses abgründige Wort, das uns zutiefst in das Herz Jesu Christi hineinschauen läßt, sollten wir immer wieder bedenken. Darin liegt das ganze Geheimnis unserer Erlösung.

Joh 17,20-26: Gebet für zukünftige Gläubige

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,20-26

Joh 17,20-21: Die Einheit aller Gläubigen

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,20-21

Joh 17,20: Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden.

Jesus Fürsprecher für uns

Er hat für sie gebetet. Er betet für uns. Er wusste, dass seine Fürsprache für sie siegen würde. Er weiß, dass seine Fürsprache für uns siegen wird. Dann lasst uns in Ihm ruhen, mit der Ruhe des liebenden Gehorsams und des sichersten Vertrauens.“ 

Herz Jesus mit uns

Es ist das Herz Jesu, dass in der Intimität mit den Seinigen, diesen die unerschöpflichen Schätze seiner Liebe gibt. Es ist Jesu unausbleibliches Gebet, dass für sie zum Vater aufsteigt. Die Betrachtung dieser Realität, dieses Gebets Jesu für die Seinigen, muss auch unser Leben erreichen: «Ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.»

Diese Worte durchlaufen das Jahrhundert und erreichen mit derselben Intensität als sie ausgesprochen wurden, das Herz von jedem einzelnen der Gläubiger. Jesus betete für seine elf Jünger, aber er hatte auch das Herz und die Vision, über sie hinaus zu beten. Er betete für diejenigen, die durch das Zeugnis dieser Jünger zum Glauben kommen würden. Er hat für uns gebetet.

Für alle, die durch ihr Wort an mich glauben

Jesus betet hier ganz bewusst für DICH! Wenn du jemals in deinem Leben das Gefühl hast, das Evangelium ginge dich nichts an und Jesu Worte und Taten seien für seine Jünger damals und nicht für dich jetzt gedacht, dann komm auf diese Stelle zurück. Alles, was Jesus getan und gesagt hat, gilt dir! Das Gebet, das Jesus hier für uns alle laut vor seinen Jüngern an den Vater richtet, ist sicher nicht das erste dieser Art gewesen. Versuch dir mal vorzustellen, wie häufig Jesus sich in seinem Leben in die Stille zurückgezogen hat, um für dich zu beten. Wenn du betest, betet er mit dir und für dich. Bitte ihn, mit dir und für dich zum Vater zu beten. Vereine dein Gebet mit seinem. Maria Boeselager

Ich bitte nicht nur für diese hier

Herr, in diesem Gebet hast du nicht nur für deine Apostel gebetet, sondern du hattest auch mich schon in deinem Herzen gegenwärtig. Ich danke dir, dass die Kette deiner Jünger, deiner Gläubigen nie abgerissen ist, sondern das du die Worte der Schrift im Leben so vieler Menschen bestätigt und lebendige Gestalt hast annehmen lassen. Denn du wolltest auch mir die Fülle des Lebens schenken, und wolltest, dass ich dich ganz persönlich kennenlerne.Und so möchtest du diese Kette des Glaubens auch durch mich weiterknüpfen, damit deine Liebe auch durch meine Worte und durch mein Lebenszeugnis viele andere Menschen berührt.Doch wie kann ich den Glauben weitergeben? Johanna von Siemens

Joh 17,21: Sie alle sollen eins sein, genauso wie du, Vater, mit mir eins bist. So wie du in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns fest miteinander verbunden sein.

Alle sollen eins sein

Früher in diesem Gebet betete Jesus ausdrücklich, dass die elf Jünger, die bei seinem Gebet anwesend waren, eins blieben (Joh 17: 11). Hier erweiterte Jesus den Sinn dieses Gebets auf alle Gläubigen, damit sie alle eins seien.

Worte von Papst Franziskus

Im Herzen Christi begegnen einander der menschliche Durst und der göttliche Durst. Und das Verlangen nach der Einheit seiner Jünger gehört zu diesem Durst. Wir finden es ausgedrückt im Gebet, das er vor seinem Leiden zum Vater erhebt: „Alle sollen eins sein“ (Joh 17,21). Das ist es, was Jesus wollte: die Einheit aller! Der Teufel – wir wissen es – ist der Vater der Spaltungen, er ist einer, der immer spaltet, der immer zum Krieg anstiftet, der so viel Übles herbeiführt. Dieser Durst Jesu möge immer mehr auch unser Durst werden

Joh 17,22-23: Einheit in der Herrlichkeit

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,22-23

Joh 17,22: ‭Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind.

Herrlichkeit

Gegebene Herrlichkeit: Es gibt viele Wege, wie Jesus seinem Volk seine Herrlichkeit gibt. Die Herrlichkeit Seiner Gegenwart. Die Herrlichkeit Seines Wortes. Die Herrlichkeit Seines Geistes. Die Herrlichkeit seiner Macht. Die Herrlichkeit Seiner Führung. Die Herrlichkeit Seiner Bewahrung.

Zur Herrlichkeit

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Herrlichkeit, die Gott der Vater Gott dem Sohn gab, eine Herrlichkeit war , die oft demütig, schwach und leidend erschien. Es war Herrlichkeit, die sich letztendlich in radikalen Opfern zeigte. Die Herrlichkeit Jesu ist fast das Gegenteil der Selbstherrlichkeit und Prahlerei des Menschen. Die Herrlichkeit Jesu wurde letztendlich in Seinem Werk am Kreuz gezeigt. Jesus bezeichnete es oft als seine Verherrlichung (Johannes 7:39 , 12:16 , 12:23). So wie seine wahre Herrlichkeit darin bestand, dem Weg des bescheidenen Dienens zu folgen, der im Kreuz gipfelte, so lag für sie die wahre Herrlichkeit im Pfad des bescheidenen Dienstes, wohin er sie auch führen mag.

Auf dass sie eins seien

Das scheint für Jesus besonders wichtig zu sein, denn er wiederholt es. Alle sollen eins sein, so wie er und sein Vater auch eins sind. Wir sollen in ihnen sein. Eine schöne Vorstellung ist das. Jesus ist in Gott, Gott in Jesus und wir in beiden. Wir werden nie alleine sein. Sie sind immer in uns und mit uns und darauf dürfen wir vertrauen. Svenja Nonnenmacher

Joh 17,23: ‭Ich in ihnen und du in mir, damit sie zu vollendeter Einheit gelangen, und damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie du mich liebst.‭

Siehe seine Nähe!

Wenn die Verbindung so innig ist, die zwischen unseren Seelen und der Person unseres Herrn und Heilandes besteht, wie tief und breit muss da der Kanal unserer Gemeinschaft sein! Es ist kein dünnes Rohr, durch das sich die fadendünne Strömung hindurchschlängelt, sondern ein Kanal von erstaunlicher Breite und Tiefe, in dessen mächtiger Länge eine riesige Flut lebendigen Wassers hinabwälzt. Siehe, Er hat uns eine offene Tür gegeben, so wollen wir nicht verpassen, durch sie einzugehen. Diese Stadt der Gemeinschaft hat viele Perlentore und jedes Tor ist weit aufgetan, damit wir sicher sein sollen, willkommen zu sein. Spurgeon

Siehe seine Freundlichkeit!

Er hat Seine Wohnung direkt vor unserer Tür aufgeschlagen. Ja vielmehr: Er nimmt Wohnung bei uns und richtet ein Heiligtum in unseren armen, demütigen Herzen ein, damit Er in beständiger Verbindung mit uns bleibe. Ach, wie töricht müssten wir doch sein, wenn wir nicht in unablässiger Gemeinschaft mit Ihm blieben! Suche deinen Herrn, denn Er ist dir nahe. Umarme Ihn, denn Er ist dein Bruder. Lass Ihn nicht los, denn Er ist dein Bräutigam, und drücke Ihn an dein Herz, denn Er ist dein eigen Fleisch und Blut. Spurgeon

Damit die Welt glaubt

Ich selbst kann niemandem den Glauben aufzwingen, oder ihn allein durch meine Worte überzeugen. Hier zeigst du uns den Weg: Wenn ich mit dir vereint bin, wenn ich dir immer mehr Platz lasse in meinem Leben, in meinen Gedanken, in meinen Taten, wenn ich den Tag mehr und mehr mit dir lebe, dann bist du es, der die Menschen berühren kann, dann gibst du mir die richtigen Worte ein, wenn ich mit einem Menschen spreche. Denn nur du kennst die Herzen, die Sehnsüchte und die Wunden jedes Menschen, und nur du kannst diese Wunden heilen und ihre Sehnsüchte stillen. Die Einheit mit dir schenkt ein Strahlen, das die Herzen öffnet und mehr besagt als tausend Worte. Johanna von Siemens

Und sie liebst, gleichwie du mich liebst

Gott Vater liebt dich ebenso, wie er Jesus liebt! Wenn du jemals daran zweifelst, dass du vor jeder Errungenschaft und nach jedem Fehler geliebt bist, dann betrachte diese Stelle: Der Vater liebt dich, ganz so, wie du bist, mit allen Stärken und Schwächen, genauso sehr, wie er Jesus liebt, den heiligen Retter der Welt, seinen ewigen Sohn. Maria Boeselager

Joh 17,24: Der Wille des Herrn Jesus für die Seinen

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,24

Joh 17,24: ‭Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.‭

Jesus will

Die Worte „ Ich will“ bedeuten etwas. Sie bedeuten, dass Jesus sich nach der Vollendung aller Dinge sehnt und sich sehr danach sehnt, dass sein Volk zu ihm im Himmel versammelt wird. Jesus sehnte sich nach der Vollendung aller Dinge durch den Himmel.

Wo ich bin

Jesus war noch nicht im Himmel, aber er sprach, als wäre er schon dort. In gewisser Weise sind wir dazu berufen, dasselbe zu tun und zu verstehen, dass wir mit Jesus in himmlischen Örtern sitzen, auch wenn wir auf der Erde bleiben (Eph 1:3 und 2:6).

Dort sein, wo Jesus ist

Diese unbegreifliche Liebe zu dir geht so weit, dass Jesus will, dass du immer dort bei ihm bist, wo er ist. Überleg mal, ob du ein Ehepaar kennst, wo beide Partner immer zu jedem Zeitpunkt beieinander sein wollen…? Aber Jesus möchte vollkommen Anteil an deinem Leben nehmen und dir vollkommen Anteil an seinem Leben geben. Er sehnt sich danach, jeden Moment deines Lebens mit dir zu verbringen. Nichts ist ihm zu alltäglich oder unwürdig. Er lädt dich ein, jeden Moment durch seine Augen zu sehen. Seine Einladung steht, er wartet nur auf deine. Maria Boeselager

Joh 17,25-26: Das beständige Werk des Herrn Jesus

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17,25-26

Joh 17,25: Gerechter Vater, die Welt erkennt dich nicht; ich aber erkenne dich, und diese erkennen, dass du mich gesandt hast.‭

Gerechter Vater

Jesus stand kurz davor, ans Kreuz zu gehen und sich der ganzen Prüfung seiner Passion zu unterziehen – alles geplant und gesandt von Gott dem Vater. Doch Jesus, voller Liebe und Ehrerbietung gegenüber Gott dem Vater, rief am Ende dieses Gebets aus: „ O gerechter Vater! 

Die Welt hat dich nicht erkannt

Als Jünger Jesu ist es nicht einfach, inmitten einer Welt zu leben, die Gott nicht erkennt. Es ist relativ einfach, Zeugnis zu geben und zu lieben, wenn die Menschen in der Umgebung den Glauben teilen und man gemeinsam auf dem Weg ist. Doch wie schwer und herausfordernd ist es, für den Glauben einzustehen und die Nächstenliebe zu leben, wenn man das Risiko eingeht, nicht verstanden, belächelt oder gemieden zu werden. Doch Jesus weiß davon, er kennt die Schwierigkeit. Deshalb hat er beim Letzten Abendmahl für uns gebetet: „Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.“ Jesus tritt ständig für uns ein. Er schenkt uns die Kraft zur Liebe! Lorli Pregel

Joh 17,26: ‭Und ich habe ihnen deinen Namen verkündet und werde ihn verkünden, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen.‭

Ich habe deinen Namen bekannt gemacht

Jesus bestätigt hier noch einmal, dass er seinen Auftrag auf Erden erfüllt hat. Er hat den Menschen gezeigt, wie sein Vater, nämlich, wie Gott ist. Er weiß, dass die Menschen Gott vorher nicht erkannt hatten und ihn, Jesus, brauchten, um zu verstehen, zu glauben und zu lieben. Er hat durch Worte und Taten gezeigt, wie Gott wirklich ist, denn er als Sohn, kennt ihn durch und durch schon vor der Erschaffung der Welt. Svenja Nonnenmacher

Die Liebe

Dies spricht für den wesentlichen Platz der Liebe im christlichen Leben und in der christlichen Gemeinschaft. Jesus hielt es für so wichtig, dass er ausdrücklich um Liebe betete, wo er doch um viele andere Dinge hätte beten können. Jesus betete, dass seine Jünger nicht nur von der Liebe Gottes des Vaters erfüllt würden, sondern dass sie auch die innewohnende Gegenwart von Jesus selbst kennen würden. Dies setzt die Betonung auf das Verweilen und das Innewohnen Jesu aus den Worten Jesu früher an diesem Abend fort (Joh 15:1-8).

Christus lebt in mir

Jesus möchte seine Jünger dauerhaft bei sich haben. Dies ist meines Wissens die einzige Stelle in den Evangelien, wo Jesus dem Vater gegenüber sagt „Ich will“. Denn er kann sicher sein, dass die Gemeinschaft mit den Seinigen auch der Wille des Vaters ist. Es geht hier aber nicht nur um irgendeine Form von Freundschaft. Die Jesus anvertrauten Menschen sollen seine Herrlichkeit sehen – die Herrlichkeit, die aus der Liebe Gottes kommt! Leben, Freude, Glück:

Alles, was der Mensch sich selbst nicht geben kann, wird ihm geschenkt, wenn er bei Jesus ist! Und noch mehr: Wenn ich den „Namen“ des Vaters, also sein wahres Wesen, die Liebe, erkenne, dann strömt diese Liebe in mich, zusammen mit der Liebe Jesu. Er ist dann nicht nur von außen BEI mir, er lebt IN mir, so wie Paulus sagt: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“. Mehr geht nicht. Beate Scheilen

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Joh 17. Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 17. Kap.


Joh 17

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.