2 Samuel 2 Sam 2. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel
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Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Buch 2. Samuel 2 Sam 2. Kap
Zu 2 Sam 2. Kap.
2 Samuel 2 berichtet, wie David nach dem Tod Sauls in Hebron zum König von Juda gesalbt wird, während Abner, der Heerführer Sauls, Isch-Boschet zum König über Israel erhebt. Dies führt zur Spaltung des Reiches. Zwischen den Truppen Davids und Isch-Boschets kommt es zu einem blutigen Kampf bei Gibeon, wobei Asaël, der Bruder Joabs, von Abner getötet wird. Schließlich endet die Schlacht mit schweren Verlusten für Isch-Boschets Heer.
Die Erzählung zeigt, dass Davids Aufstieg nicht ohne Widerstand verläuft. Während David von Gott erwählt ist, versuchen menschliche Machtinteressen, seine Herrschaft herauszufordern. Der Text betont Gottes Vorsehung, aber auch die Konsequenzen von Rivalität und Gewalt in politischen Auseinandersetzungen.
2 Sam 2,1-11: David wird König
2 Sam 2:1: Und es geschah danach, da befragte David den Herrn und sprach: Soll ich in eine der Städte Judas hinaufziehen? Und der Herr sprach zu ihm: Zieh hinauf! Und David sprach: Wohin soll ich ziehen? Er sprach: Nach Hebron!
Zum Abschnitt 2 Sam 2,1-11
In 2. Samuel 2,1-11 wird Davids Aufstieg als König über Juda beschrieben. Nach Sauls Tod fragt David Gott um Führung und zieht nach Hebron, wo ihn die Männer Judas zum König salben. Dies zeigt Davids Abhängigkeit von Gott und seine Demut. Gleichzeitig setzt Abner, Sauls Heerführer, Isch-Boschet als König über Israel ein, wodurch eine Spaltung des Reiches entsteht. Diese Rivalität markiert den Beginn eines längeren Konflikts zwischen dem Haus Davids und dem Haus Sauls. Die Passage betont, dass Davids Herrschaft von Gott gewollt ist, aber nicht ohne Widerstand beginnt. Trotz politischer Spannungen bleibt David auf Gottes Führung bedacht, was ihn als gerechten Herrscher kennzeichnet. Sein geduldiges Warten auf die vollständige Königsherrschaft zeigt seine Treue und Gottes Plan.
David befragt den Herrn
Der Text zeigt Davids Demut und seinen Gehorsam gegenüber Gott, da er nicht eigenmächtig handelt, sondern Gott um Führung bittet. Es wird deutlich, dass David die göttliche Leitung in allen Entscheidungen sucht, was ein zentraler Aspekt seines Charakters ist. Die Entscheidung, nach Hebron zu ziehen, ist auch eine politische, da er hier zunächst nur über den Stamm Judah herrscht, was eine Übergangsphase in seiner Herrschaft darstellt.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,1: fragte 1Sam 23,2.4.9; 30,7.8; Apg 13,22; Hebron 5,1–3
2 Sam 2:2: So zog David dort hinauf mit seinen beiden Frauen, Achinoam, der Jesreelitin, und Abigail, der Frau Nabals, des Karmeliters;
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,2: 1Sam 25,42.43
2 Sam 2:3: dazu führte David seine Männer hinauf, die bei ihm waren, jeden mit seinem Haus, und sie wohnten in den Städten Hebrons.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,3: 1Sam 27,2.3; 1Chr 12,1–7
2 Sam 2:4: Und die Männer von Juda kamen und salbten David dort zum König über das Haus Juda. Und als David berichtet wurde, dass die Männer von Jabes-Gilead Saul begraben hätten,
Salbung Davids zum König
David wird öffentlich zum König gesalbt. David ist ein sehr bekanntes Vorbild des Herrn Jesus Christus. David ist der einzige König, der in Bethlehem geboren wurde, wie Jesus auch. David wird Hirte des Volkes genannt, Jesus selbst nennt sich den guten Hirten. Das Bild von Jesus als Hirten ist ein königliches Bild, denn Könige wurden im alten Israel als eingesetzte Hirten verstanden. Weiden ist seine königliche Aufgabe des Regierens. Halt dich im Leben fest an dem königlichen Hirten Jesus und überlaß dich ganz seiner treuen Liebe, die allein helfen kann. Er will in deinem Herzen wie ein König auf seinem Throne herrschen und deine Seele weiden.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,4: 2,11; 19,11.12; 19,40–43; salbt. 5,3.5
2 Sam 2:5: da sandte David Boten zu den Männern von Jabes-Gilead und ließ ihnen sagen: Gesegnet seid ihr vom Herrn, dass ihr solche Barmherzigkeit an Saul, eurem Herrn, geübt und ihn begraben habt!
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,5: 21,12
2 Sam 2:6: So erweise nun der Herr Barmherzigkeit und Treue an euch, und auch ich will euch Gutes tun, weil ihr dies getan habt.
In 2. Samuel 2,6 spricht David zu den Männern von Jabesch-Gilead und segnet sie für ihre Treue, indem sie den Leichnam Sauls begraben haben. David erkennt ihre Loyalität an und bedankt sich für die Ehre, die sie Saul, dem verstorbenen König, erwiesen haben. Gleichzeitig fordert er sie dazu auf, weiterhin festzustehen und sich zu stärken, da der Herr David als König über Israel eingesetzt hat. Die Segnung unterstreicht Davids Anerkennung für die treuen Taten und betont die Bedeutung der Unterstützung für den rechtmäßigen König. Der Vers zeigt auch Davids Führungsanspruch und seine Bereitschaft, das Reich in Gottes Namen zu führen.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,6: Güte 15,20; Jos 2,14
2 Sam 2:7: So lasst nun eure Hände stark werden und seid tapfere Männer; denn Saul, euer Herr, ist tot, und außerdem hat das Haus Juda mich zum König über sich gesalbt!
2 Sam 2,7: Zeigt euren Mut und seid tapfer.
Mut und Tapferkeit
Mut und Tapferkeit treten oft zusammen auf, denn in vielen Situationen ist beides erforderlich. Zunächst der Mut, der sich um einer guten Sache willen auf etwas Gefahrvolles einlässt. Mut ist offensiv. Dann die Tapferkeit, die das damit einhergehende Leid durchsteht. Tapferkeit ist defensiv. Tapferkeit ist die Fähigkeit, Leid zu ertragen. Ein tapferer Mensch ist in der Lage, um einer guten Sache willen Schweres durchzustehen.
Beispiel: Bonhoeffer brauchte Mut beim Widerstand gegen Hitler. Doch beim Durchzustehen der Haft und schließlich der Hinrichtung war ein hohes Maß an Tapferkeit nötig. Der Mut ergreift das hohe Gut. Die Tapferkeit hält daran fest. Finde und liebe Gott in dem, was er dir gerade gibt und in deinen schweren Zeiten, bitte ihn um die Gnade der Tapferkeit.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,7: 10,12; Eph 6,10
2 Sam 2:8: Abner aber, der Sohn Ners, der Heerführer Sauls, nahm Ischboseth, den Sohn Sauls, und brachte ihn nach Mahanajim hinüber;
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,8: Abner 1Sam 14,50; Isch 3,7.14.15; 1Chr 8,33; Mahan. 17,24.27
2 Sam 2:9: und er machte ihn zum König über Gilead und über die von Asser, über Jesreel, Ephraim, Benjamin und über ganz Israel.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,9: Gilead Jos 17,1
2 Sam 2:10: Ischboseth aber, Sauls Sohn, war 40 Jahre alt, als er König wurde über Israel, und er regierte zwei Jahre lang. Nur das Haus Juda hielt zu David.
2 Sam 2:11: Die Zeit aber, die David in Hebron über das Haus Juda regierte, betrug sieben Jahre und sechs Monate.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,11: 5,5; 1Kön 2,11
2 Sam 2,12-32: Krieg zwischen Israel und Juda
2 Sam 2:12: Und Abner, der Sohn Ners, zog zum Kampf aus samt den Knechten Ischboseths, des Sohnes Sauls, von Mahanajim nach Gibeon.
Zum Abschnitt 2 Sam 2,12-32
In diesem Abschnitt wird der Konflikt zwischen den Anhängern Davids und denen von Saul geschildert. Abner, der Heerführer von Isch-Boschet, und Joab, der Heerführer Davids, treffen sich in Gibeon. Ein zunächst spielerischer Wettkampf eskaliert zu einem blutigen Kampf, bei dem Asaël, Joabs Bruder, von Abner getötet wird. Dies führt zu einer erbitterten Verfolgung, bis Abner schließlich zur Beendigung des Kampfes aufruft. Joab erkennt die Sinnlosigkeit weiterer Kämpfe an, und die Truppen kehren zurück.
Dieser Abschnitt zeigt die Spannungen im geteilten Israel und die Folgen von Rache und Gewalt. Er betont, dass menschliche Machtkämpfe letztlich nutzlos sind und dass Frieden wichtiger ist als persönliche Vergeltung.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,12: Gibeon Jos 9,3
2 Sam 2:13: Und Joab, der Sohn Zerujas, zog auch aus, samt den Knechten Davids; und sie stießen aufeinander am Teich von Gibeon, und die einen setzten sich diesseits, die anderen jenseits des Teiches fest.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,13: Joab 2,18; 8,16; 1Chr 2,16; Teich Jer 41,12
2 Sam 2:14: Und Abner sprach zu Joab: Die jungen Männer sollen sich aufmachen und vor uns ein Kampfspiel aufführen! Und Joab sprach: Sie sollen sich aufmachen!
2 Sam 2:15: Da machten sie sich auf und gingen abgezählt hin: zwölf aus Benjamin, von den Leuten Ischboseths, des Sohnes Sauls, und zwölf von den Knechten Davids.
2 Sam 2:16: Und einer griff den anderen beim Kopf und stieß ihm sein Schwert in die Seite; und sie fielen miteinander. Daher wird der Ort »Feld der Klingen« genannt; er liegt bei Gibeon.
2 Sam 2:17: Und es entspann sich ein sehr heftiger Kampf an jenem Tag; und Abner und die Männer von Israel wurden von den Knechten Davids geschlagen.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,17: Kampf 3,1.6
2 Sam 2:18: Es waren aber drei Söhne der Zeruja dort: Joab, Abisai und Asahel. Asahel aber war leichtfüßig wie eine Gazelle auf dem Feld.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,18: Asaël 23,24; 1Chr 2,16; Abischai 1Sam 26,6; Gazellen 1Chr 12,9; Spr 6,5
2 Sam 2:19: Und Asahel jagte dem Abner nach und wich nicht von Abner, weder zur Rechten noch zur Linken.
2 Sam 2:20: Da wandte sich Abner um und fragte: Bist du es, Asahel? Er antwortete: Ich bin’s!
2 Sam 2:21: Abner rief ihm zu: Wende dich entweder zur Rechten oder zur Linken und greife dir einen der jungen Männer und nimm dir seine Rüstung! Aber Asahel wollte nicht von ihm ablassen.
2 Sam 2:22: Da rief Abner wieder dem Asahel zu: Lass ab von mir! Warum willst du, dass ich dich zu Boden schlage? Wie dürfte ich dann noch deinem Bruder Joab unter die Augen treten?
2 Sam 2:23: Als er sich aber weigerte, von ihm abzulassen, da stach ihn Abner mit dem hinteren Ende des Speeres in den Bauch, sodass der Speer hinten herausdrang. Und er fiel dort und starb auf der Stelle; und wer zu dem Ort kam, wo Asahel gefallen und gestorben war, der stand still.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,23: stach 3,27; 4,6; 20,10.12
2 Sam 2:24: Aber Joab und Abisai jagten dem Abner nach, bis die Sonne unterging; und als sie zu dem Hügel Amma kamen, der vor Giach liegt, auf dem Weg zur Wüste Gibeon,
2 Sam 2:25: da versammelten sich die Söhne Benjamins hinter Abner her und bildeten einen Haufen und traten auf die Höhe des Hügels.
2 Sam 2:26: Da rief Abner dem Joab zu und sprach: Soll denn das Schwert unaufhörlich fressen? Weißt du nicht, dass zuletzt eine Erbitterung entstehen wird? Und wie lange willst du nicht dem Volk sagen, dass es ablassen soll von seinen Brüdern?
2 Sam 2:27: Joab sprach: So wahr Gott lebt, wenn du nicht gesprochen hättest, dann hätte sich das Volk schon an diesem Morgen zurückgezogen, und jeder hätte von der Verfolgung seines Bruders abgelassen!
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,27: 2,14; Spr 17,14
2 Sam 2:28: Und Joab stieß in des Schopharhorn, und alles Volk stand still und jagte Israel nicht mehr nach, und sie kämpften auch nicht mehr.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,28: 18,16; 20,22
2 Sam 2:29: Abner aber und seine Männer marschierten die ganze Nacht durch die Arava, und sie überschritten den Jordan und durchzogen die ganze Schlucht und kamen nach Mahanajim.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 2,29: Mahan. 2,8
2 Sam 2:30: Joab aber kehrte um von der Verfolgung Abners und versammelte das ganze Volk. Und es fehlten von den Knechten Davids 19 Mann und Asahel.
2 Sam 2:31: Aber die Knechte Davids hatten von Benjamin und unter den Männern Abners 360 Mann erschlagen.
2 Sam 2:32: Und sie hoben Asahel auf und begruben ihn im Grab seines Vaters in Bethlehem. Joab aber samt seinen Männern marschierte die ganze Nacht, und das Licht brach ihnen an in Hebron.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu 2 Samuel 2 Sam 2. Kap.
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