Johannes Evangelium Joh 21. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 21. Kap.
Inhaltsverzeichnis
Zum Evangelium nach Johannes Joh 21. Kap.
Johannesevangelium Kapitel 21 erzählt die Geschichte, wie Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung erschien und ihnen erschien. Sie gingen fischen und fingen nichts, bis Jesus erschien und ihnen sagte, wo sie fischen sollten. Als sie eine Menge Fische fingen, erkannten sie, dass es der Herr war. Danach hatte Jesus ein Gespräch mit Petrus, in dem er ihn dreimal fragte, ob er ihn liebte und ihm befahl, seine Schafe zu weiden. Dies zeigt, dass Jesus trotz der Sünden und Fehler seiner Jünger immer noch bereit ist, sie zu lieben und ihnen zu vergeben.
Joh 21,1-14: Jesus erscheint sieben Jüngern
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 21,1-14
Joh 21,1-2: Die Jünger am See Tiberias
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 21,1-2
Joh 21,1: Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern wiederum am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber so:
Christus offenbart sich
Eines der hervorstechendsten Worte in dieser Evangeliumsstelle findet sich direkt am Anfang: Christus offenbart sich. Das Ende des Johannesevangeliums ist nicht bloß ein Anhang. Es ist eine erneute Offenbarung des Herzens Gottes. Er teilt uns etwas von ihm selbst mit. Jesus zeigt uns, wie er auf uns schaut und was er in seinem Herzen für uns spürt. Nils Schäfer
Joh 21,2: Es waren beisammen Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael von Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern.
Zurück in Galiläa
Die Jünger waren offenbar in ihren Alltag zurückgekehrt. Nach den traumatischen Erlebnissen um die Kreuzigung von Jesus hatten sie sich anscheinend auf bekanntes Terrain zurückgezogen. Auch die Osterereignisse – das, was die Frauen vom leeren Grab erzählt hatten, und was sie selbst mit dem Auferstandenen erlebt hatten… – all das Wunderbare, Verrückte und Unfassbare … – das war irgendwie noch nicht so richtig bei ihnen angekommen. Ostern war noch keine Realität in ihrem Leben geworden. Und so waren sie dorthin zurückgekehrt, woher sie gekommen waren: an den See Tiberias, der bekannter ist unter dem Namen See Genezareth. Thomas Steinbacher
Joh 21,3-6: Der Herr scheint den Jüngern
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 21,3-6
Joh 21,3: Simon Petrus spricht zu ihnen: Ich gehe fischen! Sie sprechen zu ihm: So kommen wir auch mit dir. Da gingen sie hinaus und stiegen sogleich in das Schiff; und in jener Nacht fingen sie nichts.
Rückkehr in ihren Beruf
Vor der Kreuzigung unseres Herrn scheinen die zeitlichen Bedürfnisse von ihm und seinen Jüngern durch die Nächstenliebe Einzelner gedeckt worden zu sein. Da es wahrscheinlich ist, dass der Skandal des Kreuzes diese Quelle der Unterstützung jetzt geschlossen hatte, beabsichtigten die Jünger, die nicht genau wussten, wie sie beschäftigt werden sollten, zu ihrem früheren Beruf des Fischens zurückzukehren, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen; und deshalb schifften sich die sieben , die in Johannes 21:2 erwähnt werden, auf dem See von Tiberias ein, der auch See Genezareth genannt wird
Sie fingen nichts
Als Fischer muss man mit Enttäuschungen rechnen; er muss oft ins Netz werfen und nichts als Unkraut hervorbringen. Der Diener Christi muss damit rechnen, enttäuscht zu werden und er darf trotz all seiner Enttäuschungen nicht müde werden, Gutes zu tun, sondern muss im Glauben weiter beten und arbeiten, in der Erwartung, dass er am Ende seinen Lohn erhalten wird.
Joh 21,4: Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer.
Als es schon Morgen wurde
Christus ist die aufgehende Sonne. Stell dir einen Sonnenaufgang vor. Er beginnt mit der Dämmerung. Es ist schon etwas hell, aber die Sonne ist noch nicht sichtbar. Vereinzelt kommt ein Strahl nach dem anderen hinter dem Bergrücken hervor. Es ist ein Moment des Wartens. Das ganze Alte Testament kann mit diesem Warten und den aufeinanderfolgenden Strahlen verglichen werden.
Mit der Auferstehung hat Jesus viele Prophezeiungen des Alten Testaments erfüllt. Nun ist die Sonne voll und ganz sichtbar. Nun ist es alles erleuchtet und von Licht erfüllt. Jesus ist das Licht der Welt. So wie die Sonne für alle scheint, so will auch Jesus für alle Licht sein und jedes Herz zum Leuchten bringen. Lass dich von der Wärme seiner Strahlen berühren! Benedikt Mohr
Begegnung mit Jesus im Alltag
Es ist wunderbar, sich vorzustellen, dass Jesus bei ihrer Arbeit auftauchte. Er interessierte sich für ihr ganzes Leben, nicht nur für den Gottesdienstbesuch. Der auferstandene Erlöser und Herrscher zeigte den Menschen sein Interesse und seine Macht in den Alltäglichkeiten ihres Lebens
Das Leben geht weiter
Arbeit, Alltag, Mühen und Freuden. Aber Er erwartet uns am Ufer des ewigen Lebens. Er ist schon dort drüben, wohin wir mit unserem Lebensboot noch unterwegs sind. Er hat es ja selber angekündigt: Ich gehe, euch eine Wohnung bereiten. Einmal werden wir hoffentlich dort Aufnahme finden, werden im großen Fischernetz vom Hl. Petrus ans gute Ufer gezogen werden, unter den 153 großen Fischen sein. Wer diese Hoffnung hat, steht anders im Leben. Ja, das Leben geht weiter, auch nach Ostern. Aber es ist anders geworden, weil es ein Ziel hat, eine Richtung, weil es ein Weg nach Hause geworden ist, wo Er auf uns wartet. Christoph Schönborn
Joh 21,5: Da spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein!
Nein! wir haben nichts!
Ob wir da an leibliche Nahrung denken oder an das rechte Wort, das tröstet und aufrichtet, an konkrete Hilfe oder geistliche Nahrung für die, die hungrig sind nach Licht, nach Gerechtigkeit und Frieden: „Nein, wir haben nichts. Nein, wir können nicht helfen. Nein, wir sind im Moment ratlos, machtlos.“ Wir stehen mit leeren Händen da wie Bettler. Das ist unsere Situation. Und in genau diese Situation hinein offenbart sich Jesus, der Auferstandene. Unser Alltag ist ihm nicht zu alltäglich. Unsere leeren Netze sind ihm nicht zu schäbig. Thomas Steinbacher
Joh 21,6: Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus, so werdet ihr finden! Da warfen sie es aus und konnten es nicht mehr einziehen wegen der Menge der Fische.
Werft das Netz auf der rechten Seite aus
Auf Gottes Wort vertrauen: Jesus machte seinen Jüngern einen seltsamen Vorschlag. Es gab keinen logischen Grund, warum das Fischen im Morgenlicht besser sein sollte als das Fischen in der Nacht. Es gab keinen Grund, warum das Fischen auf einer Seite des Bootes besser sein sollte als auf der anderen Seite. Es war nicht einmal direkt ein Test des Vertrauens in Jesus, weil sie nicht wussten, dass er es war, bis der Fisch gefangen war. Dies war wahrscheinlich ein Test für ihre Fähigkeit, die Führung Gottes auf kleine und unerwartete Weise zu finden – wie zum Beispiel ein Fremder, der vom Ufer aus Angelanweisungen zuruft.
Joh 21,7-11: Die Jünger erkennen den Herrn
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 21,7-11
Joh 21,7: Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Simon Petrus: Es ist der Herr! Als nun Simon Petrus hörte, daß es der Herr sei, gürtete er das Obergewand um sich, denn er war nur im Untergewand, und warf sich in den See.
Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Simon Petrus
Wir brauchen andere Menschen, um Jesus zu erkennen: Es ist schon unglaublich, dass Petrus nach drei Jahren des „Mit-Jesus-Unterwegs-Seins“ seinen Meister nicht erkennt. Natürlich gab es eine gewisse Distanz zum Ufer, aber trotzdem kann man einen guten Freund auch von der Ferne ausmachen, oder? Auch uns geht es oft wie Petrus. Oft erkennen wir den Herrn in unserem Leben nicht. Auch wir brauchen die Hilfe von Mitmenschen, um Jesus zu erkennen. Dass Petrus durch einen anderen Jünger den Herrn erkennt, zeigt uns, dass Gott weiß, wie er zu uns sprechen muss, damit wir ihn in unserem Leben wahrnehmen können. Benedikt Mohr
Es ist der Herr!
Diese Erfahrung des Auferstandenen, dieses Ereignis seiner Gegenwart ist das Entscheidende, bis zum heutigen Tag. Was heißt das? Auch in meiner persönlichen Erfolgs- und Hoffnungslosigkeit, in mancher Frustration oder Lebensangst steht Jesus am Ufer meines Lebens. Darauf darf ich wirklich vertrauen. Davon darf ich selbst auch Zeugnis geben in der mir angemessenen Form und Weise.
Worte von Anselm Grün
Für mich ist diese Auferstehungsgeschichte eine tröstliche Geschichte. Sie zeigt mir, ich solle wegen all der Frustrationen, die ich immer wieder erlebe, und wegen all der Vergeblichkeit meines Denkens und Tuns nicht resignieren. Ich soll einfach das, was für mich stimmt, immer wieder tun, aber nun im Hören auf den Auferstandenen. Und ich soll mir immer wieder in ganz banalen Situationen meines Alltags vorsagen: Es ist der Herr.
Als ich Cellerar war und viele Sitzungen mit den Meistern unserer Handwerksbetriebe hielt, gab es Situationen, in denen wir einfach nicht weiter kamen. Da habe ich mir manchmal gesagt: Es ist der Herr! Dann habe ich mit einem andern Blick auf die Gesprächsrunde geschaut. Und auf einmal hat sich die Situation entspannt. Weil ich mir bewusst machte, dass der Auferstandene auch in einer so verfahrenen Sitzung unter uns ist, wurde die Atmosphäre verwandelt.
Und auf einmal wurden Lösungen gefunden für Probleme, um die wir uns bisher vergeblich bemüht hatten. Diese Auferstehungserfahrung wünsche ich Euch auch in Eurem Alltag. Sagt Euch immer wieder einmal vor Es ist der Herr! und stellt Euch vor, dass der auferstandene Christus wirklich bei Euch und unter Euch ist. Das verwandelt Euren Blick auf die Situation. Und wir dürfen hoffen, dass es auch die Situation verwandelt.
Worte von Franz von Sales
Mit welchem Jubel aber, o Gott, mit welcher Freude wurde die Schar der Apostel erfüllt, als sie die heilige Menschheit des Erlösers nach der Auferstehung in ihre Mitte zurückkehren sahen, der in seinem Mund den Ölzweig eines heiligen und willkommenen Friedens trug: Friede sei mit euch! Er zeigte ihnen die untrüglichen Zeichen der Wiederversöhnung der Menschen mit Gott: Und er zeigte ihnen seine Hände und seine Füße. Ohne Zweifel waren ihre Seelen nun ganz vom Trost erfüllt: Die Jünger freuten sich, als sie den Herrn sahen. Aber diese Freude war nicht die wichtigste Wirkung dieser heiligen Erscheinung: ihr schwankender Glaube wurde gefestigt, ihre schüchterne Hoffnung wurde gesichert und ihre fast erloschene Liebe wurde neu entfacht. Franz von Sales
Joh 21,8: Die anderen Jünger aber kamen mit dem Schiff (denn sie waren nicht fern vom Land, sondern etwa 200 Ellen weit) und zogen das Netz mit den Fischen nach.
Joh 21,9: Wie sie nun ans Land gestiegen waren, sahen sie ein Kohlenfeuer am Boden und einen Fisch darauf liegen und Brot.
Jesus als demütiger Diener
Als die Jünger ans Ufer kamen – darunter ein nasser Petrus – bemerkten sie, dass der auferstandene Jesus noch ein demütiger Diener war. Er machte sich die Mühe, ein Feuer zu bereiten und das Essen für seine Jünger zu kochen.
Joh 21,10: Jesus spricht zu ihnen: Bringt her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!
Joh 21,11: Simon Petrus stieg hinein und zog das Netz auf das Land, voll großer Fische, 153 und obwohl es so viele waren, zerriss doch das Netz nicht.
Worte von Benedikt XVI
Auch heute ist es der Kirche und den Nachfolgern der Apostel aufgetragen, ins hohe Meer der Geschichte hinauszufahren und die Netze auszuwerfen, um Menschen für das Evangelium – für Gott, für Christus, für das wahre Leben – zu gewinnen. Die Väter haben auch diesem Vorgang eine ganz eigene Auslegung geschenkt. Sie sagen: Für den Fisch, der für das Wasser geschaffen ist, ist es tödlich, aus dem Meer geholt zu werden. Er wird seinem Lebenselement entrissen, um dem Menschen zur Nahrung zu dienen.
Aber beim Auftrag der Menschenfischer ist es umgekehrt. Wir Menschen leben entfremdet, in den salzigen Wassern des Leidens und des Todes; in einem Meer des Dunkels ohne Licht. Das Netz des Evangeliums zieht uns aus den Wassern des Todes heraus und bringt uns ans helle Licht Gottes, zum wirklichen Leben. In der Tat – darum geht es beim Auftrag des Menschenfischers in der Nachfolge Christi, die Menschen aus dem Salzmeer all unserer Entfremdungen ans Land des Lebens, zum Licht Gottes zu bringen. In der Tat: Dazu sind wir da, den Menschen Gott zu zeigen. Und erst wo Gott gesehen wird, beginnt das Leben richtig. Erst wo wir dem lebendigen Gott in Christus begegnen, lernen wir, was Leben ist.
Ach, lieber Herr, nun ist es doch zerrissen, möchten wir klagend sagen. Aber nein – klagen wir nicht! Freuen wir uns über die Verheißung, die nicht trügt und tun wir das Unsrige, auf der Spur der Verheißung zu gehen, der Einheit entgegen. Erinnern wir bittend und bettelnd den Herrn daran: Ja, Herr, gedenke deiner Zusage. Laß einen Hirten und eine Herde sein. Laß dein Netz nicht zerreißen, und hilf uns Diener der Einheit zu sein!
Die Zahl 153
verweist auf eine Vollzahl an Fischen. Das eine Netz der Kirche hätte eigentlich reißen sollen, so viele waren es, doch es erhielt die Fähigkeit, alle zur Erlösung Bestimmten zu fassen. Das offenbart uns einmal mehr die Großzügigkeit Jesu. Er spart nichts auf. Er hält nichts zurück. Er gibt im Übermaß. Und er gibt der Kirche alle Gnaden, um ihre übernatürliche Sendung zu erfüllen.
Joh 21,12-14: Der Herr gibt seinen Jüngern zu essen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 21,12-14
Joh 21,12: Jesus spricht zu ihnen: Kommt zum Frühstück! Aber keiner der Jünger wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.
Joh 21,12: Kommt her und esst!«, sagte Jesus. Keiner von den Jüngern wagte zu fragen: Wer bist du? Aber sie alle wussten: Es ist der Herr.
Kommt her und esst
Hier schließt sich ein Kreis. Jesus wurde in Betlehem geboren, übersetzt „Haus des Brotes“. Es war Jesus, der das Brot vermehrt hatte, um tausende Menschen zu sättigen. Er sagte von sich: „Ich bin das Brot des Lebens.“ Und: „Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern“ (Joh 6,35). Beim letzten Abendmahl hatte er das Brot genommen und gesagt „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“ (Lk 22,19). Und nun gibt er den Jüngern erneut zu essen. Das Weizenkorn ist gestorben und bringt nun reiche Frucht. Raphael Ballestrem
Kommt und haltet das Mahl!
Mit diesen Worten wird der Gläubige zur heiligen Nähe Jesu eingeladen, denn das heißt doch: an Seinem Tisch sitzen, Sein Mahl mit Ihm teilen. Ja, manchmal heißt das, wir sollen uns neben Ihn setzen und unser Haupt an das Herz unseres Heilandes lehnen. Wir werden in Seinen Weinkeller eingeladen, in Seinen Festsaal, wo das Banner der versöhnenden Liebe über uns weht. „Kommt und haltet das Mahl!“ Diese Worte lassen uns auf unsere Verbindung mit Jesus schauen. Er selber ist die einzige Speise, die wir genießen können, wenn wir das Mahl mit Jesus halten. Was für eine heilige Verbindung. Spurgeon
Joh 21,13: Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt es ihnen, und ebenso den Fisch.
Joh 21,14: Das war schon das dritte Mal, dass sich Jesus seinen Jüngern offenbarte, nachdem er aus den Toten auferweckt war.
Joh 21,15-23: Jesus fragt nach der Liebe
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 21,15-23
Joh 21,15-17: Die Wiederherstellung des Petrus
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 21,15-17
Joh 21,15: Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Jonas, liebst du mich mehr als diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe! Er spricht zu ihm: Weide meine Lämmer!
Die Frage
Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese?“ – Ich darf den Namen Simons mit meinem eigenen Namen austauschen. Nachdem ich seine Liebe die letzten Tage betrachtet habe, fragt mich Jesus heute, ob ich ihn liebe. Er spricht Petrus nicht nur mit seinem Vornamen „Simon“ an, sondern bestimmt seinen Namen noch genauer, mit der Zugehörigkeit „Sohn des Johannes“.Welchen Beinamen gibt mir Jesus, der meine Identität noch tiefer beschreibt? Ilona Kies
Agapas-me?
Jesus fragt Petrus: „Liebst du mich?“ Auf Griechisch: „Agapas-me?“ Agapao meint bedingungslose und totale Liebe, rückhaltlos. Petrus aber antwortet mit einer anderen Form der Liebe: „Herr, du weißt, dass ich dich liebe (gr. filo-se).“ Fileo aber meint freundschaftliche, zärtliche, aber nicht allumfassende Liebe. Vielleicht hätte Petrus vor seinem dreimaligen Verrat noch mit „Agapo-se“, also, ich liebe dich mit göttlicher, hingebungsvoller, bedingungsloser Liebe, geantwortet. Jetzt aber weiß er, dass seine Liebe begrenzt ist. Er rechnet seine Schwäche mit ein und gibt Jesus eben das, was er ihm geben kann. Maria Boeselager
Liebst du mich?
Vor dem Feuerherd der Liebe nimmt sich unsere Liebe klein aus. Als Jesus Petrus im Urtext fragt: „Liebst du mich?“, verwendet er das griechische Wort agapao, das eine totale, sich selbst hingebende Liebe bezeichnet. Petrus hingegen antwortet angesichts der Schande und der Sünde seines dreifachen Verrats mit Ja, aber mit dem Wort phileo, das von der Liebe der Freundschaft, keineswegs aber von einer totalen und vergeistigten Liebe spricht. Die Aussage des Petrus beim letzten Abendmahl, dass er Jesus niemals verraten würde, wird durch eine traurige und demütige Antwort ersetzt, die im Wesentlichen als negative Antwort aufgenommen wird: „Jesus, du weißt, dass ich dich nicht so liebe, wie du mich liebst. Meine Liebe ist nicht so groß und spirituell, wie ich es mir erhoffen würde. Mark El-Hallal
Weide meine Schafe
dies sagt Christus zu Petrus, sagt er nun zu mir. Weiden heißt lieben, und lieben heißt auch, bereit sein zu leiden. Und lieben heißt: den Schafen das wahrhaft Gute zu geben, die Nahrung von Gottes Wahrheit, von Gottes Wort, die Nahrung seiner Gegenwart, die er uns in den heiligen Sakramenten schenkt. Benedikt XVI
Joh 21,16: Wiederum spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Jonas, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe. Er spricht zu ihm: Hüte meine Schafe!
Und wieder: liebst du mich?
Jesus stellte die Frage zweimal, indem er das Wort agapas verwendete, das in seinem biblischen Gebrauch oft von einer alles gebenden, unverursachten, uneigennützigen Liebe spricht. Petrus antwortete Jesus mit dem Wort philio , das im biblischen Sprachgebrauch manchmal eine eher gegenseitige Liebe, eine freundschaftliche Zuneigung im Sinn hat. Die meisten glauben, dass Petrus jetzt in seiner Verkündigung der Hingabe zurückhaltender war. Es ist sicherlich von Bedeutung, dass Jesus Petrus diese Frage zweimal stellte, indem er dasselbe altgriechische Wort für Liebe verwendete, und Petrus zweimal antwortete, indem er ein anderes Wort für Liebe verwendete.
Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe
Sich dem Herzen Jesus zuwenden: Wenden wir uns dem Herzen Jesu zu, als der Quelle, aus der uns alle Ozeane der Gnaden entgegen strömen. Heiligstes Herz Jesu, Quelle alles Guten, ich bete Dich an, ich glaube an Dich, ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich und bereue alle meine Sünden. Dir schenke ich dieses mein armes Herz, mache es demütig, geduldig, rein und allen Deinen Wünschen entsprechend. Gib, oh guter Jesus, dass ich in Dir und Du in mir lebst. Beschütze mich in Gefahren, tröste mich in Trübsal und Bedrängnissen. Gewähre mir die Gesundheit des Leibes, Deinen Segen für alle meine Werke und die Gnade eines heiligen Todes. Amen
Joh 21,17: Und das dritte Mal fragt er ihn: Simon, Sohn des Jonas, hast du mich lieb? Da wurde Petrus traurig, dass er ihn das dritte Mal fragte: Hast du mich lieb?, und er sprach zu ihm: Herr, du weißt alle Dinge; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe!
Eine gereinigte Liebe
Dreimal fragt Jesus Petrus, ob er ihn liebt. In den ersten zwei Fragen benutzt Jesus das Wort „agape“ (was für die vollkommene, selbstlose Liebe steht). Und Petrus antwortet mit dem Wort: Du weißt dass ich dich liebe – „filia“ (was für die Freundschaftsliebe steht). Beim dritten Mal fragt Jesus „Liebst du mich?“ und benutzt dabei das Wort „filia“, und Petrus antwortet: Du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe – „filia“. Wir begegnen hier einem Petrus, der nicht mehr überschäumt mit Treueversprechen, sondern einem Petrus der demütig und realistisch geworden ist, der sich aber auch nicht schämt, seine Liebe trotz ihrer offensichtlichen Schwäche zu bezeugen. Es ist eine Liebe, die nicht mehr auf sich selber baut; eine Liebe, die nicht versucht, den Helden zu spielen; sondern eine aufrichtige Liebe, die nur den einen Wunsch hat, der Freundschaft mit Jesus treu zu sein. Lorli Pregel
Klärung einer Beziehung
Jesus reicht das, dieses abgeschwächte, brüchige, kleinlaute Bekenntnis des Petrus, um mit ihm weiter zu machen. Er fragt ihn ein zweites und ein drittes Mal. Petrus wird traurig, und Erinnerungen an vergangene Fehler kommen auf. Als Jesus zum dritten Mal fragt, lässt er sich auf Petri Formulierung ein und übernimmt sie. Er lässt Petrus bestimmen, wie intensiv ihre Beziehung sein soll. Jesus drängt uns nicht, er kann warten, er fordert nichts, was wir nicht geben können. Das, was wir bereit sind zu geben, sollen wir aus Liebe geben. Ellen Petermann
Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe
Petrus erkennt, dass seine Liebe zu dir noch sehr schwach ist. Und auch ich merke oft, dass meine Liebe viel schwächer ist, als ich es mir wünschen würde. Wie leicht lässt sich mein Herz von anderen Dingen betören, und wie oft kommt es mir wie ein Eisklotz in der Brust vor, wenn ich mich im Gebet in deine Gegenwart begebe. Aber du weißt alles. Du kennst meine tiefste Sehnsucht nach dir, nach Liebe, Anerkennung, wahrer Freundschaft. Du kennst auch die Verletzungen meines Herzens durch Stolz, fehlende Vergebung, Unsicherheit, und viel anderes, und nur du kannst sie heilen und mich langsam immer mehr in die wahre Fähigkeit zu lieben einführen. Johanna von Siemens
Zum dritten mal
Petrus verstand die Bedeutung der Frage, die beim dritten Mal gestellt wurde. Es war eine deutliche Erinnerung an seine vorherige dreimalige Verleugnung.
Jesus ist grenzenlos demütig. Doch beim dritten Mal fragt Jesus: „Simon, Sohn des Johannes, phileis me?“ Jesus hat damit die Messlatte für Petrus gesenkt. Er hat sich auf sein Niveau herabgelassen, um ihn zu erheben. Jesus, obschon Gott und obwohl er von eben diesem Jünger, dem er die Kirche anvertraut hat, verraten wurde, beschließt, noch weiter hinabzusteigen und ohne Vorwürfe, in Demut, die Schwäche seines Jüngers anzuerkennen. Das heißt: Es gibt keine Sünde und keine Entfernung, die der Herr nicht überwinden würde, um deine Seele zu erreichen. Die Demut Jesu kennt keine Grenzen. Der dreifache Verrat wurde mit einem dreifachen Akt des Glaubens und der Liebe überwunden. Mark El-Hallal
Und wieder: Du weißt, dass ich dich lieb habe
Jesus sein Herz geben: Er sagt einfach, dass sein Herz für Christus offen ist und dass Christus deshalb weiß, dass er ihn mit der besten Liebe liebt, zu der er als sündiger Mensch fähig ist. Jesus Christus bittet jeden von uns nicht in erster Linie um Gehorsam, nicht um Reue, nicht um Gelübde, nicht um Verhalten, sondern um ein Herz ; und nachdem dies gegeben ist, wird der ganze Rest folgen.
In diesem Abschnitt lehrt uns Jesus etwas sehr Tiefgründiges, was man als ein großes Paradox des geistlichen Lebens bezeichnen könnte: Sobald Petrus seine Unfähigkeit, Jesus zu lieben, akzeptiert und sich gedemütigt hat, erteilt ihm Jesus den Auftrag: „Weide meine Lämmer“, und „Weide meine Schafe“. Wenn wir mit unserer Sündhaftigkeit konfrontiert werden, läuft Jesus nicht davon, er wendet sein Gesicht nicht ab und entzieht uns nicht seine Gnade.
Er gibt uns unseren Auftrag. Der heilige Paulus kam zu derselben Überzeugung, als er im 2. Korintherbrief (12,10) sagte: „Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“ So ist es für jeden einzelnen von uns. Wenn wir Gott unser Herz öffnen, wird er uns nicht zurückweisen, sondern an sich ziehen und mit dem Reich Gottes betrauen, denn Jesus weiß, dass wir, wenn wir demütig und offen für die Bewegungen seiner Gnade sind, zu einer Quelle der Gnade für andere Seelen und zu einem Zeugen der barmherzigen Liebe Gottes werden. Mark El-Hallal
Die Aussendung
Nachdem Petrus seine eigene Schwäche zugegeben hat, wird er von Christus erneut ausgesandt, um seine Herde zu weiden. Man braucht diese Erfahrung der eigenen Unzulänglichkeit, damit man ganz und ausschließlich auf Gottes Gnade setzt. Bevor Gott sich unserer Talente für seinen Missionsauftrag bedient, möchte er in uns ein tiefes Vertrauen auf seine Gnade vorfinden. Dieses Vertrauen wächst vor allem, wenn wir wie Petrus an unseren Schwächen erkennen, dass Gottes Barmherzigkeit mächtiger ist als sie. Dann sind wir bereit für seine Nachfolge. Wenn wir erkennen, dass wir ihn existenziell brauchen, gibt er uns die Kraft, zu leben, wie er selbst lebte. Nur in Demut und vom Herzen her beginnen wir, uns den Auftrag, den Gott uns gegeben hat, wirklich zu eigen zu machen. Nils Schäfer
Joh 21,18-23: Dem Herrn nachfolgen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 21,18-23
Joh 21,18: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wohin du nicht willst.
Verheißung des Kreuzes
Vielleicht denken wir – ein jeder von uns mag denken: „Und was wird mit mir geschehen? Welches Kreuz wird mir bestimmt sein?“ Das wissen wir nicht. Wir wissen es nicht, aber es wird eins geben! Wir müssen um die Gnade bitten, nicht vor dem Kreuz zu fliehen, wenn es kommt: Wir werden Angst haben, das ist wahr! Das macht uns Angst. Aber die Nachfolge Jesu endet dort. Da fallen mir die letzten Worte ein, die Jesus zu Petrus gesprochen hat, in jener päpstlichen Krönung am See von Tiberias: „Liebst du mich? Weide meine Lämmer! Liebst du mich? Weide meine Schafe!“ … Aber seine letzten Worte waren diese: “Sie werden dich führen, wohin du nicht willst! Papst Franziskus
Joh 21,19: Dies aber sagte er, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Und nachdem er das gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach!
Der spätere Tod von Petrus
Alte Schreiber berichten, dass Petrus etwa vierunddreißig Jahre später gekreuzigt wurde; und dass er es für so herrlich hielt , für Christus zu sterben, dass er darum bat, mit dem Kopf nach unten gekreuzigt zu werden, da er sich nicht für würdig hielt, in der gleichen Haltung zu sterben, in der sein Herr es getan hatte
Folge mir nach
In diesem dramatischen Moment richtete Jesus diese letzten Worte an Petrus. Jahre zuvor berief er Petrus, ihm zu folgen (Mt 4:18-19). Nun wusste Petrus, dass die weitere Nachfolge Jesu ein gewisses Kreuz bedeuten würde. Petrus wurde erneut herausgefordert, seinem Messias, Lehrer und Herrn zu folgen.
Du und ich
Jesus hat seine Apostel vor allem dazu berufen, bei ihm zu sein, alles andere kommt danach – und erst lange danach. Die persönliche Beziehung ist von grundlegender Bedeutung. Gott ruft uns beim Namen, und er lädt uns ein, unser Leben mit ihm zu teilen und zu verbringen. Unser christliches Leben ist vor allem eine persönliche Beziehung zu ihm, der uns liebt. „Christliches“ Leben bedeutet, mit Christus und in Christus zu leben. Luis Trujillo Alcalá
Joh 21,20: Petrus aber wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus liebte, der sich auch beim Abendmahl an seine Brust gelehnt und gefragt hatte: Herr, wer ist“s, der dich verrät?
Joh 21,21: Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was ist aber mit diesem?
Spannungen
Sehr oft in unserem Leben wollen wir unser Handeln abhängig machen von anderen Menschen. Wir meinen, Vergleiche anstellen zu müssen. Wir verstricken uns in Eifersüchteleien und sind taub und blind für das, was Gott uns sagen und zeigen möchte. Wir leben in Spannungen zu unseren Mitmenschen und beschäftigen uns mit Dingen, die wir lieber Gott überlassen sollten. Das macht unser Herz unruhig. Auch Petrus trägt angesichts der Frage der Nachfolge eine Verunsicherung im Herzen. Vielleicht denkt er an sein ehemaliges Versagen, ist voller Selbstzweifel und befürchtet, dass Jesus jemand anderen bevorzugen könnte? Habe ich auch manchmal diese Ängste? Hält mich das Bewusstsein meiner Schwachheit davon ab, ganz auf Gott zu vertrauen?
Die typische Neigung
Wer hat sich noch nie mit den anderen verglichen, um sich an ihnen zu messen? Eine ganz menschliche Neigung. Petrus ist mitten im Gespräch mit Jesus, und hat sich erneut entschieden, Jesus aus Liebe zu folgen und plötzlich sieht er Johannes und hat das Bedürfnis, genau zu wissen, wie es um ihn steht und wo er selber sich im Vergleich zu ihm befindet; es scheint fast, als fühle er sich verunsichert und brauche diesen Vergleich, um seinen eigenen Standort klarer bestimmen zu können. Vielleicht steht dahinter ein verborgener Instinkt nach Gerechtigkeit; vielleicht geht es ihm darum, dass seine Hingabe nicht mehr von ihm abverlangt als Johannes seine eigene. Es ist tröstlich zu wissen, dass die Apostel normale Menschen waren – wie wir – und dass sie Jesus so gefolgt sind, wie sie waren. Lorli Pregel
Gespräch mit Christus
Jesus, die Versuchung ist manchmal groß, mich mit anderen zu vergleichen. Obwohl ich verstehe, dass das keinen Sinn macht, lasse ich mich oft dadurch verunsichern oder irritieren. Schenk mir die Gnade, Herr, nur auf dich zu hören und nur darin meinen inneren Frieden und meine Freude zu finden, dass ich auf deine Stimme und deinen Ruf höre. Lass mich ein guter Samariter für andere sein, sie in ihrer Hingabe unterstützen, ohne jedoch Vergleiche anzustellen. Ich möchte in Freundschaft mit dir wachsen und jeden Schritt meines Lebenswegs mit dir gehen und meinen Beitrag leisten, so wie ich kann.
Joh 21,22: Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!
Was geht dich das an?
Fokussiert bleiben. Petrus macht sich unnötige Gedanken über Johannes. Was wird aus ihm werden? Aber die Antwort Jesu ist ein wichtiger Hinweis für uns: Was geht dich das an? Du aber folge mir nach. Bleib fokussiert darauf, Jesus nachzufolgen. Lass dich nicht ablenken. Euch aber muss es zuerst um das Reich Gottes gehen. Sehr oft ist uns Gott und sein Reich leider nicht das Erste und Wichtigste. Deshalb müssen wir täglich danach streben, unsere Beschäftigungen und Ziele in die richtige Rangordnung zu bringen: zuerst Gott und was zu Gott gehört. Bekehre mich, Herr, damit ich dir und deinem Reich in meinem Leben tatsächlich den ersten Platz einräume und mich nicht von meinen Launen und Wünschen ablenken lasse. Joachim Richter
Jesus sieht, wie Petrus sich abwendet, aber, was noch wichtiger ist, er bemerkt die Unruhe in seinem Herzen. Deshalb fragt er ihn: „Was geht dich das an?” Er möchte, dass Petrus ihm seine ganze Aufmerksamkeit schenkt, aber vor allem möchte er, dass im Herzen von Petrus Ruhe und Frieden einkehrt. Wie häufig finden wir in der Bibel Stellen, wo unser Herr zu seinen Jüngern sagt: „Fürchtet euch nicht!” Gott hat einen liebevollen Plan für jeden von uns. Sich mit anderen zu vergleichen bringt oft Angst und Ruhelosigkeit mit sich. Wenn wir den Tag hindurch das Beispiel Christi vor Augen und in unseren Herzen haben, werden wir die wirklich wichtigen Dinge im Blickfeld bewahren. Daniel Pajerski
Du aber folge mir nach!
Ohne weitere Diskussion ruft Jesus Petrus ganz klar in seine unmittelbare Nachfolge. Es geht nicht um Schwachheiten oder vermeintliche Bevorzugungen. Gott handelt nicht nach menschlichen Maßstäben. Deine Maßstäbe sind ganz andere. Das Vertrauen, das Jesus in Petrus als seinen Stellvertreter setzt, das setzt er in einen jeden von uns als Jünger. In Dich und mich. Ausgestattet mit diesem Vertrauen sollen wir ihm nachfolgen in der Gewissheit, dass er uns auch immer die nötige Kraft und Hilfe zukommen lässt, die wir brauchen. Es geht nicht um Andere, es geht einzig und allein um meine ganz persönliche Beziehung zu IHM. Ellen Petermann
Joh 21,23: Daher kam nun dieses Wort auf unter den Brüdern: Dieser Jünger stirbt nicht! Und doch hat Jesus nicht zu ihm gesagt, er sterbe nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an?
Joh 21,24-25: Schlusswort
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 21,24-25
Joh 21,24: Das ist der Jünger, der von diesen Dingen Zeugnis ablegt und dies geschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.
Standhaft in der Wahrheit
Johannes ist Zeuge für alles, was sich in seinem Evangelium vollzogen hat. Sein Zeugnis war einer Gemeinde von Gläubigen anvertraut und ist, von der Kirche verbürgt, zu uns gekommen. Das Evangelium teilt uns mit, was Jesus tatsächlich sagte und tat. Wir müssen an unserem Glauben an das Evangelium festhalten und dürfen uns nicht von modernen Interpretationen, die Zweifel an allem ausstreuen, ablenken lassen. Wenn wir die Heilige Schrift lesen, hören wir Gottes Stimme. Lese ich sie mit einem solchen Glauben? Teile ich diese Wahrheit über Gottes Liebe jenen mit, denen ich begegne? Können andere erkennen, dass ich Christus nachfolge? Paul Campbell
Joh 21,25: Es sind aber noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat; und wenn sie eines nach dem anderen beschrieben würden, so glaube ich, die Welt würde die Bücher gar nicht fassen, die zu schreiben wären. Amen.
Die ganze Welt könnte die Bücher nicht fassen
Es gibt noch vieles andere was Jesus getan hat. All das konnte Johannes nicht aufschreiben, sonst hätte er unzählige Bücher vollschreiben müssen. Jesus predigte, lehrte, wanderte und heilte. Über alles liebte er jeden einzelnen Menschen, dem er begegnete – auf einzigartige Weise. Alle Bücher der Welt könnten das nicht fassen, denn jede Beziehung zu einer Seele ist einzigartig – wie umfangreich dann erst die Beschreibung aller! Bücher werden weiter geschrieben – von Heiligen und Seligen, von verlorenen Söhnen und Töchtern und solchen, die ihren Weg zurück zu Gott gefunden haben. Ein Buch fehlt noch: DEINES! Was hat Jesus für dich getan? Was hat Jesus an dir getan? Ilona Kies
Die Zukunft gestalten
Der heilige Johannes sagt, dass Jesus vieles andere getan hat, was nicht im Evangelium festgehalten wurde. Es gibt vieles, was Jesus noch in der Welt tun möchte. Alles, was er dazu braucht, ist unsere aktive Mithilfe. Mit der Hilfe der Gnade Gottes können wir die Zukunft gestalten. Wir sind es, die seine Gegenwart spürbar werden lassen können, weil er durch seine Gnade in uns lebt. Gott ist der Autor meines Lebens, und das Buch wird nur richtig geschrieben werden, wenn ich erkenne, dass ich alles ihm verdanke. Daniel Pajerski
Abschluss
Mit dieser entzückenden Übertreibung lässt er uns sehen, dass es viel mehr über Jesus gibt, als wir wissen
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Joh 21. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 21. Kap.