Sprüche Spr 23. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Sprüche Spr 23. Kap.
Inhaltsverzeichnis
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Das Buch der Sprüche, Kapitel 23, betont die Wichtigkeit von Weisheit, Bescheidenheit und dem Erwerb von Wissen. Es warnt vor den Gefahren des übermäßigen Essens und Trinkens sowie vor dem Verlangen nach Reichtum. Es ermutigt dazu, dem Rat der Eltern und der Weisheit Gottes zu folgen, um ein gerechtes und erfülltes Leben zu führen.
Spr 23,1-35: Worte weiser Menschen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Sprüche Spr 23,1-35
Spr 23,1: Wenn du mit einem mächtigen Herrn am Tisch sitzt, dann bedenke, wen du vor dir hast!
Spr 23,2: Setze ein Messer an deine Kehle, wenn du gierig bist!
Gegen die Gier
Schaust du manchmal gierig auf andere? Wenn nicht, dann freue ich mich mit dir. Ich gehöre nicht dazu. Bei mir sind es gar nicht materielle Dinge, bei denen ich in diese Versuchung tappe, sondern meist betrifft es die Charaktereigenschaften des andern: wau kann der reden, man ist der witzig … so wäre ich gerne auch. Ertappe ich mich dabei, kann ich das mit Gottes Kraft schnell wieder gerade rücken. Denn diese neidischen Vergleiche sind nicht gut. Ich will mehr und werde im Anhaften an dieses Begehren unfrei. Gott möchte keine Kopien, er möchte das Original: dich!
Der Vers macht als Bild auf dramatische Weise deutlich, wie wichtig es ist, sich selbst zu beherrschen.
Spr 23,3: Stürze dich nicht auf seine Leckerbissen, denn wenn du meinst, sie seien dir zu Ehren aufgetischt, täuschst du dich selbst.
Gier beim Essen
Frage dich: Verlierst du beim Essen (oder Trinken) manchmal die Kontrolle und wirst zum Fresser (bzw. Säufer)? Wie verhältst du dich bei der „Schlacht am kalten Büffet“ oder wenn es etwas richtig Leckeres umsonst gibt? Verlierst du dann jegliche Kontrolle? Wer sind die Herrscher in unserem Leben, deren Respekt wir durch ein weises Verhalten erwerben wollen? Jürgen Fischer
Spr 23,4: Versuche nicht, mit aller Gewalt reich zu werden; sei klug genug, darauf zu verzichten!
Sei klug genug, darauf zu verzichten
Inmitten der materiellen Verlockungen erinnert uns dieser Vers daran, dass wahres Glück nicht im Überfluss von Reichtümern liegt. Es fordert uns auf, unsere Prioritäten zu überdenken und nicht gierig nach materiellen Dingen zu streben. Stattdessen sollten wir Werte wie Liebe, Mitgefühl und spirituelle Erfüllung schätzen. Der Fokus liegt auf einem ausgewogenen Leben, bei dem der Geist über den materiellen Besitztümern steht und die Wertschätzung für das Unsichtbare über den Glanz vergänglicher Reichtümer triumphiert.
Spr 23,5: Schneller, als ein Adler fliegen kann, ist dein Geld plötzlich weg – wie gewonnen, so zerronnen!
Warnung vor der Gier nach Reichtum
Reichtum ist gefährlich, wenn man ihn durch Gottlosigkeit (Spr 10,2; 11,18) oder Gier (vgl. Spr 28,20) erwirbt. Es ist falsch, sich nach Reichtum auszustrecken, weil wir zuerst nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit trachten sollen (Mt 6,33) und weil Gott denen, die das tun, alles Lebensnotwendige versprochen hat. Warum sind Reichtümer ein so untaugliches Lebensziel? Sprüche 23,5 betont ihre Flüchtigkeit. Kaum hat man sie ins Visier genommen, sind sie schon fort. Das Sprichwort „wie gewonnen, so zerronnen“ bringt es gut auf den Punkt. Warum sollte ich meine Klugheit, meine Zeit und letztlich mein Leben in eine Sache investieren, die so unbeständig ist, wie Wohlstand? Jürgen Fischer
Bist du sicher, dass du es nicht doch in deinem Herzen auf Reichtum abgesehen hast? Weißt du, wie man einen Schatz im Himmel erwirbt? Hast du schon damit angefangen, Geld auf dein Himmelskonto einzuzahlen?
Spr 23,6: Iss nicht mit einem Geizhals, sei nicht begierig nach seinen Leckerbissen,
Spr 23,7: denn er ist falsch und berechnend. »Iss und trink nur!«, fordert er dich auf, aber in Wirklichkeit gönnt er dir nichts.
Spr 23,8: Sobald du es merkst, kommt dir das Essen wieder hoch; dann waren all deine freundlichen Worte umsonst!
Spr 23,9: Versuche nicht, einem Dummkopf etwas zu erklären; er wird deinen guten Rat ohnehin nur verachten!
Spr 23,10: Versetze keine alten Grenzsteine, mache den Waisen niemals ihr Eigentum streitig!
Spr 23,11: Denn in Gott haben sie einen starken Beschützer, er selbst wird gegen dich auftreten und ihnen Recht verschaffen.
Spr 23,12: Sei offen für Ermahnung und hör genau zu, wenn du etwas lernen kannst!
Sei offen für Ermahnung
Weisheit beginnt damit, dass ich Weisheit suche. Wenn das Herz hier, wie an vielen Stellen des Alten Testaments, den Verstand eines Menschen meint, dann beschreibt dieser Spruch die Notwendigkeit, dass das Hören (Ohren) und das Mitdenken (Herz) eine Einheit bilden muss. Der Schüler muss seine Ohren aufsperren und über das Gehörte nachdenken, wenn er es verinnerlichen und umsetzen will. Wer dazu nicht bereit ist, der hat keine Chance, klug zu werden. Jürgen Fischer
Spr 23,13: Erspare deinem Kind die harte Strafe nicht! Ein paar Hiebe werden es nicht umbringen.
Spr 23,14: Im Gegenteil: Du rettest sein Leben damit!
Spr 23,15: Mein Sohn, wenn du weise bist, dann freue ich mich darüber.
Spr 23,16: Wenn deine Worte zeigen, was Gutes in dir steckt, bin ich überglücklich.
Spr 23,17: Beneide nicht die Menschen, die Schuld auf sich laden; sondern setze stets alles daran, dem Herrn mit Ehrfurcht zu begegnen!
Spr 23,18: Dann hast du eine sichere Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht.
Gegen den Neid
Als Mensch muss ich mich entscheiden, wonach ich mich ausstrecke. Führe ich das Leben der Sünder mit seinen irdischen Erfolgen und Vergnügungen oder eifere ich danach, Gott zu gefallen und für ihn zu leben? Als Christ kann es schnell dahin kommen, dass ich mich als Verlierer fühle und mir das Leben wünsche, das meine ungläubigen Nachbarn führen. Neidisch blicke ich auf Menschen, die es scheinbar „leichter“ haben, weil sie Gottes Gebote nicht kennen und nicht in einer Gemeinde eingebunden sind.
Aber Vorsicht! Mein Neid ist nicht gerechtfertigt! Wer allezeit eine tiefe Glaubensbeziehung mit Gott (Furcht des Herrn) nachjagt, der hat einen unschätzbaren Vorteil im Leben. Seine (ewige) Hoffnung wird sich als wahr erweisen. Die Hoffnung der Gottesfürchtigen auf ein ewiges, erfülltes Leben bei Gott wird sich nicht als Trug herausstellen. Jürgen Fischer
Spr 23,19: Hör gut zu, mein Sohn, und werde weise! Bemühe dich, auf dem rechten Weg zu bleiben!
Bemühe dich, auf dem rechten Weg zu bleiben
Dieser Vers erinnert uns daran, wie wichtig es ist, auf die Weisheit zu hören und unser Herz auf gute Dinge auszurichten. Es ist eine Aufforderung, bewusst zu leben und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Inmitten der vielen Stimmen des Lebens sollen wir diejenige, die auf Gottes Weg weist, vernehmen und ihr folgen. So können wir ein erfülltes Leben führen und die Früchte der Weisheit ernten. Es ist eine Ermutigung, unser Herz zu schützen und darauf zu achten, wohin unsere Aufmerksamkeit und unser Handeln gerichtet sind.
Spr 23,20: Halte dich fern von den Weinsäufern und maßlosen Schlemmern!
Spr 23,21: Auf sie wartet die Armut; denn wer bloß isst, trinkt und schläft, hat bald nichts als Lumpen am Leib.
Gegen die Gier beim Essen und Trinken
Diesmal geht es um die Gefahr, die von einem Lebensstil ausgeht, der sich um Fressen und Saufen dreht. Gott ist nicht gegen das Feiern. Die Israeliten hatten die Verpflichtung, jährlich einen Zehnten ihres Einkommens vor Gott in Jerusalem für leckeres Essen und Trinken auszugeben (Dt 14,22-26). Jesus selbst „rettet“ eine Hochzeitsfeier, indem er 600 Liter Wasser in erstklassigen Wein verwandelt (Joh 2,1-11). Und doch geht von Genuss eine Gefahr aus.
Ein Mensch, der gern isst und trinkt, kann zu einem Weinsäufer und Schlemmer werden. Es ist wichtig, dass der Sohn versteht, wie man weise wird, indem man den rechten Weg nicht verlässt. Dazu gehört, dass man solche Menschen meidet, die im Genuss von Wein und Fleisch nicht eine Quelle des Dankes und der Anbetung finden, sondern für die ein übermäßiges Essen ein Götze ist, dem sie verfallen sind. Der Sohn soll sich den Schlemmern und Säufern nicht anschließen. Wer ihren Lebensstil kopiert, der kopiert auch ihr Schicksal, das von Armut geprägt ist. Jürgen Fischer
Spr 23,22: Hör auf deinen Vater und deine Mutter, denn sie haben dir das Leben geschenkt! Verachte sie auch dann nicht, wenn sie alt geworden sind!
Spr 23,23: Bemühe dich um Wahrheit, egal was es kostet. Wenn du Weisheit, Selbstbeherrschung und Einsicht erworben hast, dann gib sie nie wieder auf!
Spr 23,24: Der Vater eines zuverlässigen Sohnes hat allen Grund zur Freude. Wie froh macht doch ein kluger Sohn!
Spr 23,25: Darum sorge dafür, dass deine Eltern stolz auf dich sind. Deine Mutter, die dich geboren hat, soll sich glücklich schätzen!
Spr 23,26: Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und lass deinen Augen meine Wege wohlgefallen!
Gib mir dein Herz
Wie kann es geschehen, daß ich Gott mein Herz schenke, ein unvollkommenes und oft gefallenes Herz? Wie kann das Gott gefallen? Gott weiß um unsere Unvollkommenheiten. Es geht ihm um uns, unsere Hingabe, unsere Liebe, unser Vertrauen, unser Heil. Weigern wir uns nicht, uns ihm so zu schenken, wie wir sind.
Begreifen wir, daß er nicht sagt: Gib mir ein Herz wie das der Engel, sondern: schenk mir dein Herz! Es ist dein eigenes Herz, das er verlangt. Schenk es ihm so, wie es ist. Und wir wissen: er wendet alles zum Guten, was in seine Hände gelegt wird, also auch unser Herz. Schenk es ihm so, wie es ist, denn das ist es, was die göttliche Güte verlangt. Er will nichts als was wir sind und was wir haben.
Worte von Franz von Sales
Weil das Herz die Quelle unserer Handlungen ist, werden diese so sein, wie unser Herz beschaffen ist. Der göttliche Bräutigam lädt die Seele ein mit den Worten: „Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, gleich einem Siegel auf deinen Arm“ (Hld 8,6). Ja, wahrhaftig, wer Jesus in seinem Herzen trägt, gleicht ihm bald auch in all seinen äußeren Handlungen. Darum möchte ich vor allem das erhabene und heilige Wort „Es lebe Jesus!“ in dein Herz schreiben. Ich bin sicher, dann wird dein Leben, das aus dem Herzen sprießt, wie der Mandelbaum aus dem Kern, als Früchte nur Handlungen hervorbringen, denen dieses Heilswort aufgeprägt und eingegraben ist.
Wie der geliebte Jesus in deinem Herzen lebt, so wird er auch in deinen Handlungen lebendig sein, wird sein Name geschrieben stehen auf deinen Augen, auf deinem Mund, auf deinen Händen, ja, auf deinen Haaren, und du wirst mit dem hl. Paulus sagen können: „Ich lebe, aber nicht mehr ich, sondern Jesus Christus lebt in mir“ (Gal 2,20). Mit einem Wort: Wer das Herz des Menschen gewonnen hat, besitzt den ganzen Menschen. Aber dieses Herz, mit dem wir beginnen sollen, muß belehrt werden, wie es den äußeren Lebenslauf, die äußere Haltung beeinflußen soll, damit nicht nur heilige Frömmigkeit an ihnen sichtbar werde, sondern auch hohe Weisheit und großes Verständnis.
Spr 23,27: Hüte dich vor Huren und Ehebrecherinnen, denn sie sind so gefährlich wie ein tiefer Brunnen – schon mancher hat sich durch sie in den Tod gestürzt.
Spr 23,28: Wie Räuber lauern sie auf neue Opfer und verführen viele zur Untreue.
Spr 23,29: Bei wem sieht man Kummer und Klage? Bei wem Streit und Gejammer? Wer hat Wunden durch grundlose Schlägereien, wer hat trübe Augen?
Spr 23,30: Wer noch spät beim Wein sitzt und jede neue Sorte ausprobiert.
Spr 23,31: Lass dich nicht vom Wein verlocken, wenn er so rötlich schimmert, wenn er im Glas funkelt und so glatt die Kehle hinuntergleitet!
Spr 23,32: Denn zuletzt wirkt er wie der Biss einer giftigen Schlange.
Spr 23,33: Deine Augen sehen seltsame Dinge, deine Gedanken und Gefühle wirbeln durcheinander.
Spr. 23,33: Deine Gedanken und Gefühle wirbeln durcheinander.
Umgang mit innerem Lärm
Der innere Lärm, das innere Geplapper, das einfach nicht verstummt, der laufende Kommentar zu allem und jedem, die endlose innere Wiederholung eines negativen Erlebnis, unsere Fantasien (Rache, Erotik etc.), unsere Sorgen (Was ist, wenn …), die uns Freude und Frieden weg nehmen, der Traum vom perfekten Leben, das nur unser tatsächliches Leben vergiftet und so viel mehr. All dieses Geschnatter in unserem Kopf nimmt uns gefangen in giftigen, ungesunden Mustern unserer eigenen Gedanken.
Das geistliche Problem liegt darin, dass wir dadurch abgelenkt und abwesend sind, nur um uns selbst kreisend. Die Lösung ist einfach und herausfordernd zugleich. Das bewusste Gegenlenken hin zu Gott, das Aufmerken zu ihm, das Verbinden mit ihm, in seiner geschenkten inneren Ruhe bleibend, immer wieder neu, konstant über den Tag hinweg, den heiligen Geist um Hilfe darin bittend!
Worte von Joyce Meyer
Richtiges Denken kommt von einer regelmäßigen, persönlichen Beziehung mit Gott durch das Gebet und die Bibellese. Es ist wichtig zu begreifen, dass unser Leben erst gelingen wird, wenn unser Denken ins Lot kommt. Gedanken haben Auswirkungen. Gute Gedanken wirken sich in positiver Weise in unserem Leben aus. Schlechte Gedanken wirken sich in negativer Weise aus. Je länger ich Gott nachfolge und sein Wort studiere, desto klarer wird mir, wie wichtig es ist zu wissen, was in meinem Kopf vor sich geht. Wo die Gedanken hingehen, dorthin folgt der Mensch. Wir können unsere Gedanken nur mit der Bibel in Einklang bringen und den Kampf gegen den Teufel gewinnen, wenn wir ständig über sie wachen.
Spr 23,34: Es geht dir wie einem Seekranken auf hoher See – du fühlst dich wie im Mastkorb eines schaukelnden Schiffes.
Spr 23,35: »Man muss mich geschlagen haben«, sagst du, »aber es hat mir nicht wehgetan; ich bin verprügelt worden, aber ich habe nichts davon gemerkt! Wann wache ich endlich aus meinem Rausch auf? Ich brauche wieder ein Glas Wein.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Spr 23. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Sprüche Spr 23. Kap.