Christliche Andachten

Johannes Evangelium Joh 6. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6. Kap.

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Zum Evangelium nach Johannes Joh 6. Kap.

Johannesevangelium Kapitel 6 beschreibt das Wunder von der Brotvermehrung und die anschließende Diskussion zwischen Jesus und seinen Jüngern über die Bedeutung dieses Wunders. Jesus sagt, dass er das „Brot des Lebens“ ist und dass diejenigen, die zu ihm kommen, niemals hungern oder dürsten werden. Er fordert seine Jünger auf, an ihn zu glauben und ihm zu folgen. Die Passage betont die zentrale Bedeutung von Jesus Christus für das Christentum und die Notwendigkeit, ihm zu vertrauen und ihm zu folgen, um das ewige Leben zu erlangen.

Joh 6,1-15: Fünftausend Menschen werden satt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,1-15

Parallelstellen: Mt 14,13-21; Mk 6,30-44; Lk 9,10-17

Joh 6,1-4: Zurück in Galiläa

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,1-4

Joh 6,1: ‭Danach fuhr Jesus über den See von Galiläa bei Tiberias.‭

Hintergrund

Johannes zeichnet nun einige der Taten und Worte Jesu in der Region Galiläa nördlich von Judäa auf. Johannes zeichnete hauptsächlich Dinge auf, die Jesus in Judäa und Jerusalem tat und sagte, fügte aber manchmal Material hinzu, über das auch die anderen Verfasser des Evangeliums schrieben, hauptsächlich in der Region Galiläa.

Joh 6,2: ‭Und es folgte ihm eine große Volksmenge nach, weil sie seine Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.‭

So viele Bedürfnisse!

Auch die Menschen zur Zeit Jesu hatten viele Bedürfnisse, und Jesu Ruf als Heiler lockte die Massen an. Das Bedürfnis, ihn zu sehen, einmal vielleicht nur den Saum seines Gewandes berühren zu können, war so groß gewesen, dass sie alles stehen und liegen gelassen hatten und ihm gefolgt waren. Ja, sie hatten noch nicht einmal Proviant mitgenommen. Getrieben von ihrer Sehnsucht, vom Verlangen, in seiner Nähe zu sein, vielleicht Hilfe und Heilung zu erlangen, harrten sie aus und nahmen den Hunger und alle Unannehmlichkeiten in Kauf. Ich selber kann täglich gut gesättigt und ohne Unannehmlichkeiten ganz nah bei Jesus sein; zum Beispiel kann ich ihn in einer Kirche besuchen. Er wartet dort auf mich. Welche Bequemlichkeiten halten mich eigentlich davon ab? Oder habe ich nicht das Bedürfnis wie die Menschen von damals, Jesus aufzusuchen? Ellen Petermann

Joh 6:3: ‭Jesus aber ging auf den Berg und saß dort mit seinen Jüngern beisammen.

Stärkung durch das Gebet

Er zog sich allein auf den Berg zurück. Wir sehen oft, dass Christus betet. Manchmal betet er, bevor er sich aufmacht, um anderen zu dienen; manchmal zieht er sich zum Gebet zurück, nachdem er einen anstrengenden Tag der Arbeit und des Apostolats hinter sich hatte. Er zeigt uns hiermit, dass unser aktives Leben aus unserem inneren und geistlichen Leben fließen muss und von diesem genährt werden muss. Er lehrt uns, dass wir zu Gott Vater gehen sollen und wie ein Kind beten sollen, das sich an den geliebten Papa wendet, beten sollen. Wir müssen mit Gott in tiefer Freundschaft verbunden sein, damit unsere Arbeit Frucht bringen kann. Das bewirkt in uns eine tiefe Innerlichkeit, in der Gott den Tag hindurch gegenwärtig ist in der Tiefe unseres Herzens. Jason Wallace

Joh 6:4: ‭Es war aber das Passah nahe, das Fest der Juden.

Wendepunkt

Das Brotwunder und die Brotrede ist ein Wendepunkt im Evangelium des Johannes. Das Brotwunder ist das einzigste Wunder, von dem in allen vier Evangelien berichtet wird. Kein Wunder war so öffentlich und geschah vor so vielen Menschen. Es ist der Höhepunkt der öffentlichen Beliebtheit Jesu. Die Menschenmenge wollen ihn als König nach Jerusalem führen. Doch als Jesus nach dem Wunder die so entscheidende Brotrede hält, wenden sich viele Jünger von ihm ab, weil er sich das Brot nennt, das sich den Menschen gibt, damit sie durch ihn leben. Dieses Brot sollen sie essen. Das ist für viele eine Zumutung! Das können viele damals und heute nicht!

Zeitpunkt: Der Hinweis auf das Passahfest unterstreicht diese Bedeutung des sich gebenden Brotes und verweist auf seine Ganzhingabe am Kreuz.

Joh 6,5-9: Philippus auf die Probe gestellt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,5-9

Joh 6:5: ‭Da nun Jesus die Augen erhob und sah, dass eine große Volksmenge zu ihm kam, sprach er zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese essen können?

Joh 6:6: ‭Das sagte er aber, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er selbst wusste wohl, was er tun wollte.

Jesus wusste

Jesus wusste, dass er die Menschen durch die Vermehrung des Brotes versorgen würde. Die Formulierung „Jesus wusste“ kommt im Evangelium des Johannes oft vor. Allein im sechsten Kapitel vier mal! Er wusste immer, was er tun wollte (V.6). Er wusste alles, was geschehen würde, dass seine Jünger murrten (V. 61) und wer ihn verraten würde (V. 64). Dies alles wusste er aus sich selbst heraus und nicht, weil es ihm jemand gesagt hätte.

Johannes gibt uns durch dieses häufige „Jesus wusste“ einen Hinweis von Jesus absoluter und unumschränkten Gottheit. Jesus weiß auch über alles Bescheid, was dich angeht und was zu tun ist. Er kennt dich besser, als du selbst und leitet dich in seiner göttlichen Vorsehung. Was für ein Trost, gerade dann, wenn wir uns mal wieder selbst nicht verstehen und nicht wissen, was zu tun ist.

Joh 6,7: Philippus überlegte: Wir müssten über 200 Silberstücke ausgeben, wenn wir für jeden auch nur ein wenig Brot kaufen wollten.

Große Aufgabe

Zweihundert Silberstücke war so viel wie etwa das Jahresgehalt eines Tagelöhner. Doch auch so eine große Summe reichte nicht aus. Beim Brotwunder waren sicher weit mehr als 5000 da, weil damals nur die Männer gezählt wurden. Es ist davon auszugehen, dass es bestimmt 10 Tausend waren. Dies ist das Bild für uns: Unsere Aufgabe sind oft riesig und überwältigend, überfordernd.

Dies gilt es einzugestehen. Der Herr selbst muss handeln. Bevor er handelt, will er uns aber zuerst zeigen, dass wir hilflos und ganz auf ihn angewiesen sind. Bevor er handelt, verlangt er nach unserem Vertrauen. Er offenbart damals wie heute nicht, wie er uns helfen wird. Wir allein wissen, dass er es tun wird. Am Morgen also frage nicht, was du tun sollst, sondern öffne staunend dein Auge, um zu erkennen, was Gott an dir und mit dir tun wird!

Mit größerem Glauben und Wissen hätte Philippus vielleicht sagen können

Meister, ich weiß nicht, wo das Essen ist, um diese Menschenmenge zu ernähren, aber du bist größer als Moses, den Gott benutzte, um jeden Tag eine Menge Menschen in der Wildnis zu ernähren, und Gott kann es sicherlich tun eine geringere Arbeit durch einen größeren Diener. 

Joh 6:8: ‭Da sprach einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, zu ihm:

Joh 6:9: ‭Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele?

Sein Reichtum im Tausch für unsere Armut

Wir lieben andere oft, um einen eigenen Vorteil dadurch zu gewinnen, und wenn es nur die Zufriedenheit mit uns selber ist. Alle Menschen lieben irgendwie so! Das Problem dieser Art der Liebe ist ihre Kehrseite: Würde ich dennoch lieben, wenn ich den gewünschten Vorteil für mich nicht erhielte? Es ist heilsam, uns selbst zu prüfen, wie oft wir einen Akt der Liebe unterlassen, weil wir darin keinen Vorteil für uns selber finden. Doch Jesus lässt uns bei diesem Unvermögen nicht stehen. Er weiß, wie wenig wir vermögen und er weiß, wie groß die Liebe ist, derer wir bedürfen. Deshalb tritt er selbst in das Zentrum unserer schwachen Liebesfähigkeit und bittet uns, ihm unsere wenigen Brote und Fische zu geben und im Vertrauen ganz zu überlassen. Er selbst ist es, der daraus die Fülle machen wird, denn was ihm in seinen Besitz gegeben wird, verwandelt er ins Unerschöpfliche. Und darin wird auch unser Herz weit und reich. William Webster

Joh 6,10-13: Die Vermehrung der Brote

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,10-13

‭Joh 6,10: Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich setzen! Es war nämlich viel Gras an dem Ort. Da setzten sich die Männer; es waren etwa 5 000.‭

Joh 6,11: Dann nahm Jesus die fünf Gerstenbrote, dankte Gott dafür und ließ sie an die Menschen austeilen. Ebenso machte er es mit den Fischen.

Der gute Hirte

Man könnte sagen, dass Jesus hier die Rolle des liebenden Hirten in Psalm 23:1-2 erfüllt hat. Er lässt mich auf grünen Weiden liegen. Dieser Psalm gab auch das Bild des Herrn als Gastgeber, der Seinem Diener als Gast eine Mahlzeit servierte: Du bereitest einen Tisch für mich.

Vorausschauender Dank

Jesus dankte schon für die fünf Brote und nicht erst für das vermehrte Brot. Wenn wir mit Glauben im Gebet für etwas beten, so können wir bereits danken, als hätten wir das Erbetene schon empfangen.

Jesus macht Brot

Jesus weigerte sich auf wundersame Weise, Brot zu machen, um sich in den Versuchungen der Wüste zu ernähren; aber er tat für andere und mit anderen, was er nicht für sich selbst tun würde.

Jünger werden mit einbezogen

Jesus verließ sich bei diesem großen Wunder auf die Arbeit der Jünger. Er hätte Brot und Fisch in der Tasche oder Tasche eines jeden Menschen erschaffen können, aber er tat es nicht. Jesus wählte bewusst eine Methode, die die Jünger in die Arbeit einbezog.

Der Herr selbst teilt das Brot aus

Im Gegensatz zu den anderen Evangelisten berichtet Johannes, dass Jesus selbst das Brot austeilte, um uns deutlich darauf hin zu weisen, dass alles vom Herrn kommt. Obwohl die Brote durch die Hände der Jünger gingen, war es eben doch der Herr, der sie austeilte. Ebenso ist’s bei uns. Geben wir uns in welcher Weise auch immer dem Nächsten, so gibt sich Jesus durch uns dem Gegenüber. Und dieses Geben Jesus ist uneingeschränkt.

Joh 6,11: Jeder bekam so viel, wie er wollte.

Mathematik Gottes

Diese fünf Brote (durch eine seltsame Art der Arithmetik) wurden durch Division multipliziert und durch Subtraktion vermehrt.

Sie bekamen alle, so viel sie wollten

Von Jesus und von seinem Segen bekommt jeder, so viel er will, denn Gott hat ihm mit Christus alles gegeben.

Joh 6,12: Als alle satt waren, sagte Jesus zu seinen Jüngern: Sammelt die Reste ein, damit nichts verdirbt!

Das Resultat: Die Menge wurde satt

Jesus ist das Brot des Lebens. Die Menschen von heute hungern so sehr innerlich! Das Leid und die Wunden sind groß. Jesus will uns so sehr sättigen, das heißt, inneren Frieden und innere Freude, Glück und Hoffnung schenken. Doch soundso oft, wollen wir es einfach nicht wahrhaben. „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.“ Selbst Jesus ging nach einem anstrengenden Tag, an dem er sein Wort mit vollem Herzen ausgeteilt hatte, allein auf den Berg zurück, um mit seinem Vater im Himmel zu reden. Wie sehr brauchen wir dann diese Zeiten der Stille und des Gebetes, um unsere Seele zu erfrischen? Daniel Egervari

Joh 6,13: Das taten sie und füllten noch zwölf Körbe mit den Resten. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben.

Zwölf Körbe

Jesus gibt, aber nicht nur gerade ausreichend, sondern im Überfluss. Und ich – bin ich nicht häufig kleinlich und egoistisch? Meine ich im Grunde nicht, das wäre nötig, um etwas für mich selbst zurückzubehalten und um nicht am Ende mit leeren Händen dazustehen? Jesus lädt mich ein, das Bisschen, das ich habe, hinzuschenken, bis auf den letzten Brotkrümel – dann erst kann er mein Herz mit seinem Überfluss füllen. Valentin Schmidts

Die Reste

Für die Reste steht hier wörtlich „die gebrochenen Dinge“, ein Wort, das ausschließlich in den Berichten der Brotmehrung vorkommt. Die Reste sind also jene Brote, die Jesus gebrochen und ausgeteilt hat, die aber nicht gegessen worden waren. Nichts was Jesus gibt ist wertlos. Darum darf davon nichts verderben. Der Herr ist einerseits verschwenderisch mit seinen Gaben, auf der anderen Seite sollen wir lernen, nichts zu vergeuden von dem, was er uns gibt. Denn es ist ein großes Geschenk und eine große Gnade!

Joh 6,14-15: Sie wollen ihn zum König machen

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,14-15

Joh 6,14: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll, so wie Mose es angekündigt hat!

Erfüllung der großen Prophezeiung

Moses hat das Kommen des Propheten vorausgesagt, den sie erwartet haben: Der Herr, euer Gott, wird euch einen Propheten wie mich erwecken aus eurer Mitte, aus euren Brüdern. Ihn sollst du hören. (Dt 18:15) Wenn der kommende Prophet wie Mose sein sollte, machte es Sinn, dass er die Menschen auch auf wundersame Weise ernähren würde, wie es Mose tat.

Joh 6,15: Jesus merkte, dass die Leute kurz davor standen, ihn festzuhalten und zu ihrem König auszurufen. Deshalb zog er sich wieder auf den Berg zurück, er ganz allein.

Jesus entzieht sich

Als das Volk Jesus zum König machen wollte, machte es dem Herrn das gleiche Angebot, das der Versucher ihm zu Beginn seines Dienstes gemacht hatte. Der Versucher hatte damals Jesus die Herrschaft über alle Reiche der Welt angeboten, wenn er sich nur vor ihm verneigen wollte. Damals hatte der Herr ihn mit dem Wort Gottes abgewiesen, dass man Gott allein dienen und nur ihn anbeten dürfe. Diesmal weist er die Versuchung zurück, indem er sich dem Volk entzieht. Auch wir können Versuchungen widerstehen, indem wir uns aus dem Wort Gottes Hilfe holen oder indem wir uns räumlich der Versuchung entziehen.

Jesus widersteht erneut der Versuchung

Jesus war nicht beeindruckt oder verführt von einer Menge, die ihn zum König machen wollte. Er kehrte der Menge den Rücken zu und ging zum Beten, weil Jesus mehr daran interessiert war, bei seinem Vater im Himmel zu sein, als den Applaus der Menge zu hören. Für Jesus war die Aussicht auf ein irdisches Königreich nichts anderes als eine Versuchung des Teufels, und er wies sie entschieden zurück.

Jesus um seiner selbst Willen lieben

Diese Menge war bereit, Jesus zu unterstützen, solange er ihnen gab, was sie wollten – Brot. Es ist leicht zu kritisieren, wie sehr die Menge Jesus für das Brot liebte, das er ihnen gab, aber wir lieben Jesus oft nur für das, was er uns gab. Wir müssen Ihn auch lieben und Ihm gehorchen, einfach für das, was Er ist – Herr und Gott.

Joh 6,16-21: Jesus geht auf dem Wasser

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,16-21

Parallelstellen: Mt 14,22-33; Mk 6,45-52

Joh 6,16: ‭Als es aber Abend geworden war, gingen seine Jünger hinab an den See.

Joh 6:17: ‭und sie stiegen in das Schiff und fuhren über den See nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war nicht zu ihnen gekommen.

Joh 6:18: ‭Und der See ging hoch, da ein starker Wind wehte.

Stillung des Sturms

Die Stillung des Sturms ist ein gewaltiges Wunder des Herrn. Über das Wunder hinaus beinhaltet es viel Hilfe für unser Seelenheil. Der Abend steht für unsere Bedrängnis in dieser Welt, wo es um uns herum und in uns dunkel wird und wo Hoffnungslosigkeit unser Herz überfällt. Jeder von uns kennt diese Situationen. Der Sturm steht für die inneren und äußeren Stürme unseres Lebens. Das Boot selbst steht als Sinnbild für die Kirche. Es geht also um eine existentielle Grundsituation unseres Lebens.

Aufbruch ins Ungewisse

Jesus mutet seinen Jüngern unsichere Situationen zu: nachts über den riesigen See zu fahren. Zuweilen mutet Gott uns zu, dass wir wie im Dunkeln umhertappen und das Boot unseres Lebens in einen Sturm gerät! Eine Krise in der Ehe, in der Arbeit, eine Krankheit, ein Unfall, ein Verlust, eine Enttäuschung. Wo finden wir Hilfe? Joachim Richter

Harte Zeiten

Viele Momente in unserem Leben gleichen den Augenblicken, die oben beschrieben sind: Dunkelheit, kaum ein Vorankommen, unruhiges Fahrwasser. Wenn unsere Seele von unkontrollierten Gefühlen umspült wird, wie Stolz und Eitelkeit, dann verlieren wir die Richtung und es erscheint uns alles sinnlos. Wie könnte es auch anders sein, wenn Christus nicht an Bord ist? Wenn wir kämpfen, sollten wir unser Gebetsleben betrachten. Vielleicht liegt ja genau darin die Antwort auf unsere Schwierigkeiten. Steven Reilly

Joh 6,19: Als sie nun ungefähr 25 oder 30 Stadien gerudert hatten, sahen sie Jesus auf dem See gehen und sich dem Schiff nähern; und sie fürchteten sich

Gott kommt uns entgegen

Der Glaube an die bergende Nähe Gottes muss sich immer tiefer verwurzeln. Nur wenn diese Wurzeln tief reichen, bleiben wir in stürmischen Schicksalsschlägen unseres Lebens im Glauben standhaft. Schwere Zeiten haben so auch ihre guten Seiten. Denn sie zeigen einem deutlich dass man sich bedingungslos auf Jesus verlassen kann. So sollte man während dieses wechselvollen Lebens einen unerschütterlichen Gleichmut bewahren. Auch wenn sich auch alles um uns ändert, die Stürme um uns herum toben, immerfort den ruhigen Blick der Seele hingewendet haben zu Gott

Das Boot, die Kirche 

In der Bibel ist das Boot häufig ein Bild für die Kirche. So auch besonders in dieser Evangelienstelle. Angewendet auf die heutige Zeit erkennen wir: Die Kirche wird auch heute von vielen Problemen heimgesucht. Es ist dunkel, es ist gefährlich. Glaubensabfall, Verweltlichung, Hoffnungslosigkeit, etc. nähren in unserem christlichen Leben die Angst. Doch je schwerer die Zeiten, umso lauter ist auch der Ruf Christi zu vernehmen: „Fürchtet euch nicht, ich bin es!“ Wie schwer fällt es uns, Jesus tatsächlich in der heutigen Zeit zu erkennen! Wie wenig Glauben habe ich wirklich! Herr ich glaube, hilf meinem Unglauben! Daniel Egervari

Tägliche christliche Andacht

Joh 6,20: Doch Jesus rief ihnen zu: Habt keine Angst! Ich bin es!

Ich bin es

Vor dem Sturmerlebnis steht in den Evangelien das Wunder Brotvermehrung. Gerade noch waren die Jünger voller Freude und Verwunderung, nun im Sturm voller Angst. Wenn dies zusammen gedacht wird, ist es ein Bild für unser Glaubensleben. Eben haben wir z.B. eine überwältigende Glaubenserfahrung gemacht, sind voller Freude und Begeisterung, spüren Gott ganz nah, da vergeht nur kurze Zeit und wir stehen mitten im Sturm und geraten in die Dunkelheit schwieriger Situationen und Gottes Nähe scheint ganz fern.

Und doch klingen in den Worten Jesu „Ich bin es“ die gewaltigen Worte Gottes aus dem brennenden Dornbusch im Buch Exodus denken. Beten wir daher, daß wir inmitten so vieler Sorgen, Probleme und Schwierigkeiten, die das Meer unseres Lebens aufwühlen, im Herzen das beruhigende Wort Jesu erklinge, der auch uns zuruft: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!, damit unser Glaube an ihn wachse.

Auf dem Wasser gehen

Jesus tut, was niemand anders tun kann. Er geht auf dem stürmischen Meer, und weder versinkt er im Wasser, noch wird er von den Winden umgeweht. Diejenigen Elemente, die in uns Unsicherheit hervorrufen, werden von ihm vollkommen beherrscht. Wir sollten uns von der Tatsache beruhigen lassen, dass der, der die Macht hat, dies alles zu tun, unser Freund ist. Dann sagt er: „Ich bin es”; unser Herz frohlockt, denn wir erkennen seine Stimme. Patrick Butler

Worte von Papst Franziskus

Diese Episode ist ein wunderbares Bild für die Wirklichkeit der Kirche aller Zeiten: ein Boot, das auf seiner Überfahrt auch mit Gegenwinden und Stürmen konfrontiert ist, die es kentern zu lassen drohen. Gerettet wird es nicht durch den Mut oder die guten Eigenschaften seiner Mannschaft: Die Garantie gegen den Schiffbruch ist der Glaube an Christus und sein Wort

Joh 6,21: ‭Da wollten sie ihn in das Schiff nehmen, und sogleich war das Schiff am Land, wohin sie fahren wollten.‭

Das Schiff wird gelenkt

Aus diesem von Johannes gegebenen Detail wird gefolgert, dass sich das Schiff automatisch zu bewegen schien, ohne Segel oder Ruder, in Gehorsam gegenüber Seinem Willen: so dass es ohne Anstrengung der Jünger oder der Besatzung die verbleibende Entfernung (etwa zwei Meilen) schnell überwand.

Joh 6,22-40: Jesus ist das wahre Brot

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,22-40

Joh 6,22-25: Das Volk sucht und findet Jesus

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,22-25

Joh 6:22: ‭Am folgenden Tag, als die Volksmenge, die am jenseitigen Ufer des Sees stand, gesehen hatte, dass kein anderes Schiff dort war, als nur das eine, in welches seine Jünger gestiegen waren, und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schiff gestiegen war, sondern dass seine Jünger allein abgefahren waren.

Joh 6:23: ‭Es kamen aber andere Schiffe von Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen hatten nach der Danksagung des Herrn.

‭Joh 6,24: Da also die Volksmenge sah, dass Jesus nicht dort war, auch nicht seine Jünger, stiegen auch sie in die Schiffe und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus.‭

Suche ich Jesus?

Eine ganze Menschenmenge auf der Suche nach Jesus. Eine Suche, die sie dazu bringt, eine Reise auf sich zu nehmen und ihr sicheres Dorf zu verlassen. Was haben sie in Jesus gefunden, dass sie alles verlassen, um ihm zu begegnen? Alles. Ihr Herz hat alles gefunden, wonach sie suchten. Ihn selbst. Den Menschensohn. Eine wahre und echte Begegnung mit Jesus entfacht im Herzen eine Sehnsucht, eine Sehnsucht nach mehr. Und diese Sehnsucht kann einfach und alleine nur von Jesus gestillt werden. Suche ich Jesus? Warum komme ich zu ihm? Was bewegt mich, ihn aufzusuchen? Raphaela Kloiber

Joh 6,25: ‭Und als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?‭

Bedürfnisse und Sehnsucht

Oft machen wir uns nicht auf die Suche nach diesem Mehr, weil wir ja gut selbst für uns sorgen können und alles haben, was wir zum Leben brauchen. Die Menschen im Evangelium haben erkannt, dass sich ihr Herz nach mehr sehnt. Nämlich nach dieser Speise des ewigen Lebens. Die Begegnung mit Jesus entfacht in ihnen eine Sehnsucht, die sie dazu bringt, ihre „Sicherheiten“ aufzugeben und ans andere Ufer zu fahren, um Ihn aufzusuchen. Bin ich mir über diese Sehnsucht nach der Ewigkeit bewusst, die allein der stillen kann, der die Ewigkeit selbst ist? Raphaela Kloiber

Joh 6,26-29: Wirken für die Speise, die bleibt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,26-29

Joh 6,26: Ich weiß, weshalb ihr mich sucht: doch nur, weil ihr von mir Brot bekommen habt und satt geworden seid.

Weil ihr satt geworden seid

Wer ist Jesus für mich? Wann und wieso komme ich zu Jesus? Komme ich zu ihm, weil er meine Wünsche erfüllt, gleich einem Kaugummi-Wünsche-Automat? Oder komme ich nur zu ihm, wenn ich meine Sorgen loswerden will, wie bei einem Kummerkasten? Natürlich hat alles, was mich bewegt und beschäftigt, einen Platz bei Gott, aber die Frage, die uns beschäftigen sollte, ist: Warum suche ich Jesus? Wie wäre es, zu Jesus zu kommen, weil er die Antwort auf all mein Sehnen ist? Weil er der lebendige Gott ist, mit dem ich eine Beziehung eingehen will. Ein Gott, dem ich mein Leben übergebe und dem ich vertraue, auf dass er meine Schritte Richtung ewiges Leben lenkt. Nicht wie ich will, sondern wie du willst, weil ich weiß, dass du es besser weißt! Antonia Hornstein

Glaube!

Jesus weist das gesamte Evangelium hindurch vehement auf diese Herzenshaltung hin. Es scheint der springende Punkt zu sein. Jesus, der die Herzen sieht, erkennt in der Menge eine große Mehrheit, die ihn nur sucht, weil sie ihn als ihren Problemlöser engagieren möchte. Diese Menschen suchen nicht ihn, sondern sie wollen etwas von ihm haben. Wenn Jesus in meinem Leben der Problemlöser sein soll, wird meine Gotteserfahrung extrem frustrierend bleiben. Denn Jesus, der so viel mehr für mich sein will, wird sich nicht darauf einlassen, mich mit vergänglichen Gütern zufriedenzustellen. Er will mein Leben verändern und erfüllen! Glaube ich, dass Jesus in meinem Leben mehr bewirken kann und will, als mir meine praktischen Probleme zu lösen? Sarah Briemle

Joh 6,27: Setzt alles dafür ein, die Nahrung zu bekommen, die bis ins ewige Leben reicht. Diese wird der Menschensohn euch geben.

Joh 6,27: Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.

Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt!

Worauf baue ich? Wofür mühe ich mich ab? Worauf sind meine Augen ausgerichtet? Ist mein Herz verwurzelt in der Ewigkeit oder im Vergänglichen? Lebe ich für Gott oder lebe ich für die Welt? Der Herr sagt: „Müht euch ab für das ewige Leben!“ Dafür lohnt es sich, alles zu geben. Im Vaterunser beten wir „Dein Reich komme.“ Mühe ich mich dafür ab, dass Gottes Reich auf Erden gegenwärtig wird? Kann ich abends den Tag beenden und zu Gott beten: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue bewahrt.“ Natürlich mit all unseren Schwächen und allein durch Gottes Hilfe, aber es zählt der gute Wille, das Kämpfen für die Wahrheit und die bedingungslose Hingabe an Jesus Christus selbst. Antonia Hornstein

Suche in Christus deine wahre Sättigung?

Wie die Menge Jesus suchte, weil er sie mit Brot gesättigt hatte, so suche ich heute bei Jesus nach Nahrung für meine Seele. Jeder einzelne dieser Menschen von damals hatte den Hunger seiner Seele so oft zu sättigen versucht, aber keine Speise machte ihn jemals satt. Weder Ruhm noch Anerkennung, noch die materiellen Dinge dieser Welt können satt machen. Erst Jesus gibt die Speise, die den Abgrund in meinem Herzen zu füllen vermag, gibt die Nahrung, die mich wirklich satt macht. Warum suche ich so oft nach anderer Speise, um mein Herz zu füllen, wo doch Jesus die einzige Speise ist, die ich brauche? Mario Ciaston

Die ganze Rede handelt von Jesus als das Brot, das Leben schenkt

Jesus mahnt uns, das Falsche zu suchen: das irdische Brot steht bildlich für jegliches irdisches Wünschen und Begehren. So bald werden wir in der Ewigkeit sein und dann erkennen, wie wenig alle Dinge dieser Welt bedeuten. Aber jetzt hetzen wir uns ab, als ob es sich um ganz große Dinge handelte. Also: Was suchst du bei Jesus? Allein das irdische Brot? Möchtest du allein, dass es dir besser geht? Oder möchtest du allein bei ihm sein und von ihm dein Leben ändern lassen nach seinem Willen. Das ist ein gewichtiger Unterschied, denn Jesus will uns mehr geben als ein etwas besseres Leben. Er will sich selbst geben. Er will uns ewiges Leben schenken.

Jesus machte einen Unterschied zwischen materiellen Dingen und geistlichen Dingen

Es ist fast allgemein wahr, dass Menschen sich mehr zu materiellen Dingen hingezogen fühlen als zu spirituellen Dingen. Ein Schild, auf dem kostenloses Geld und kostenloses Essen steht, wird eine größere Menge erreichen als eines, das auf spiritueller Erfüllung und ewigem Leben steht.

Joh 6,28: Da fragten sie ihn: Was sollen wir tun, um Gottes Willen zu erfüllen?

Jesus vertrauen und glauben

Jesus hat ihnen (und uns) in erster Linie befohlen, nicht zu tun, sondern zu vertrauen. Wenn wir das Werk Gottes tun wollen, beginnt es damit, Jesus zu vertrauen. Nicht durch ein Tun, nachdem hier die Menschenmenge fragt, empfangen wir das Brot des Lebens in Jesus Christus, sondern allein durch den Glauben. Jesus lenkt nun im weiteren Verlauf der Brotrede die Aufmerksamkeit ganz auf sich selbst und darin vom jeglichem Tun auf den Glauben an ihn.

Das ist der Kern unseres Glaubens, ihm zu folgen, indem wir auf ihn hören. Dieses Hören ist das Tun, das zum ewigen Leben in ihm führt. So spricht er im Vers 29 klar und direkt: Ihr sollt an den glauben, den er gesandt hat. Beten und bitten wir eben darum.

Benedikt von Nursia: Verleihe mir einen Geist, der dich erkennt, ein Herz, das dich liebt, eine Seele, die an dich denkt, ein Tun, das dich verherrlicht, Ohren, die dich hören, Augen, die dich sehen, eine Zunge, die dich preist.

Joh 6,29: ‭Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.‭

Glauben

Als die Menge ihn fragt, was sie tun soll, um die Werke Gottes zu vollbringen und die ewige Speise zu erlangen, ist die Antwort Jesu schlicht und einfach: an ihn zu glauben. Glaube ich, dass er es ist, der meinen tiefsten Hunger stillen kann? Wenn ich ihn in der Eucharistie empfange, glaube ich, dass in diesem Stück Brot der allmächtige Gott selbst ist, der mit seiner Gegenwart all meinen „Hunger“ stillen möchte? Wenn ich auf das Kreuz schaue, dann sehe ich, wie sehr sich Jesus nach mir sehnt, wie er sich sehnt, mit mir in der Ewigkeit zu sein. Raphaela Kloiber

Glaubt an den, den er gesandt hat

Die Leute scheinen Jesu Kritik anzunehmen und möchten wissen, was sie also tun sollen. Jesus nennt hier jedoch nicht die typischen Dinge, an die die Israeliten gewöhnt waren: einzuhaltende Gesetze, Riten oder sogar besondere Praktiken. Nein, er fordert sie auf, an ihn zu glauben! Er will sie von der Gefahr des Pharisäismus befreien, damit sie nicht mehr auf ihre eigenen Werke vertrauen (die zwar auch notwendig sind, aber niemals ausreichen). Sie sollen sich ganz ihm anvertrauen und in ihrem Leben allein auf ihn bauen. Das ist die Speise, die für das ewige Leben bleibt. Habe ich diese Speise oder bin ich vielleicht ein wenig am Verhungern? Valentin Schmidts

Joh 6,30-33: Das Brot aus dem Himmel

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,30-33

Joh 6,30: Was tust du denn für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du?

Kein Zeichen kann Glauben erzeugen

Sie verlangen von ihm, dass er ihnen wie damals bei Moses das Manna vom Himmel gibt. Und wieder lenkt Jesus die Aufmerksamkeit auf sich. Gott gibt seinen Sohn als Speise, damit jeder, der an ihn glaubt, ewig lebt. Das Manna war ein Etwas, das Brot Gottes hingegen ist eine Person. Er ist der, der aus dem Himmel herabkommt. Die Hostie, das verwandelte Brot, ist unser wahres Manna, mit dem der Herr uns speist. Sie ist wahrhaft das Brot vom Himmel, durch das er sich selbst schenkt.

Was tust du? 

Die Menge fordert Jesus heraus: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Der fordernde Ton, den die Menge dem Herrn gegenüber anschlägt, macht betroffen. Und doch, wie fordernd kann auch mein Reden sein: Herr, wie kannst du das zulassen? Warum hast du nicht eingegriffen? Wo warst du? Ich möchte vertrauen und glauben, auch ohne dass du mir ein Zeichen geben müsstest. Lass meine Liebe zu dir feinfühliger werden, damit ich dich nicht durch anklagende oder fordernde Worte verletze. Lass mich wachsen in der Ehrfurcht vor dir, damit ich nicht vergesse, dass du Gott bist und ich es eben nicht bin. Birgit Gams

Nicht nur Tun, sondern auch Sein

„Was tust du?“ ist die Frage der Menge an Jesus. Doch Jesus geht es in dieser Situation nicht so sehr ums Tun. Er gibt keine direkte Antwort. Jesus geht es mehr ums Sein. Er ist das Brot des Lebens. Da dies für die Menge und für uns nicht so leicht zu verstehen ist, möchte er es betonen und unsere Augen darauf richten. Jesus ist das Brot des Lebens. Aber was kann diese Stelle uns sagen? Wenn wir auf uns blicken, müssen wir wahrscheinlich zugeben, dass wir uns oft in unserem Tun verlieren. Jesus will uns daran erinnern, auf unser Sein zu achten und darauf, wer wir sind: geliebte Kinder Gottes. Benedikt Mohr

Das Zeichen Jesus

Wie oft bitte ich um Zeichen in meinem Leben! Wo bist du Gott? Was soll ich tun? Wieso ist das passiert? Warum antwortest du mir nicht? Wie oft klage ich Gott an, wie oft will ich Zeichen, wie oft will ich sehen! Dabei hat Jesus so viel in meinem Leben getan. Es reicht, zur Besinnung zu kommen und zurückzuschauen, und ich erkenne all die Zeichen und Wunder, die Gott für mich gewirkt hat. Doch vergesse ich es schnell wieder und will, wie die Menge, neue Zeichen. Ich will also auf mein Leben schauen und sagen: Herr, was hast du alles in meinem Leben getan! Mario Ciaston

Joh 6,31: ‭Unsere Väter haben das Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen.‭

Manna in der Wüste 

Das Volk Israel lebte, während es durch die Wüste zog, 40 Jahre lang von Manna. In gleicher Weise soll die Eucharistie auf dem Weg zum Himmel unsere Speise sein. Die Israeliten sammelten nur so viel Manna, wie sie an einem Tag verbrauchen konnten, außer, wenn sie für den Sabbath vorsorgen mussten. Es war eine ständige Erinnerung daran, dass ihr Leben in Gottes Hand lag. Seine Vorhersehung war ein tägliches Geschehen. Jesus lehrt seine Jünger, dass dieses tägliche Wunder eine Vorausblick auf etwas Höheres war: die Eucharistie. Jesus ist das wahre Brot, das vom Himmel kommt und der Welt das Leben gibt. Wir empfangen sein Leben in der Eucharistie: „Unser tägliches Brot gib uns heute. Paul Campbell

Das Manna war 40 Jahre lang das Grundnahrungsmittel der Israeliten in der Wüste. Jeden Morgen war genug für alle da. Jeder konnte satt werden, keiner litt Mangel. Auf Vorrat sammeln konnte niemand (außer für den Sabbat). Wer es doch tat, fand es am nächsten Morgen verdorben vor. Das bedeutete umgekehrt, dass die Israeliten jeden Tag aufs Neue hinaus mussten, um das Manna einzusammeln. Was könnte das bedeuten für unsere Beziehung zu Jesus, dem wahren Brot vom Himmel? Es ist wichtig sich im geistlichen Leben täglich von ihm nähren zu lassen. Er will unser tägliches Brot für die Seele sein, und uns mit dem nähren, was uns fehlt. Wir können diese geistliche „Speise” aber auch nicht „auf Vorrat sammeln” oder für die nächsten Tage „voressen”. Natürlich sammeln wir Jesus, das Brot vom Himmel, regelmäßig besonders in der Kommunion, aber auch bei der Beichte, im Gebet, in der tätigen Nächstenliebe und in der gelebten Treue zu seinem Wort. Bertalan Egervári 

Joh 6:32: ‭Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot aus dem Himmel.

Ständiger Fürsorger, Mein Vater

Wie wunderbar zu wissen, dass ich Gott meinen Vater nennen darf. Gott meinen Vater nennen zu dürfen, ist nicht eine nette Art, über Gott zu sprechen. Es drückt seinen tiefsten Wesenszug aus. Es bringt zum Ausdruck, wer er für mich sein will und wer ich für ihn bin. Gott ist mein beständiger Fürsorger, Gott ist immer treu, Gott will mich vor allem beschützen, was meiner Seele schaden kann. Ich bin sein geliebtes Kind. Wie sicher lässt es sich doch in dieser Gewissheit leben. Mein Vater ist heute da und wird es auch morgen sein. Er will mir die nötige Lebenskraft schenken, meinen Tag heute in einer erfüllenden Weise zu leben. Sarah Briemle

Brot vom Himmel hast du ihnen gegeben

Brot vom Himmel hast du ihnen gegeben, das alle Erquickung in sich birgt. Jesus selbst ist das Brot vom Himmel geworden, um uns auf Erden zu versorgen. Gott hat eine so unendlich große Sehnsucht nach uns Menschen, dass er sich entschieden hat, sich vollkommen zu entäußern und im Brot unter uns gegenwärtig zu werden. Wie groß ist dieser Gott, der keine Angst vor der größten Erniedrigung hat? Gott in einem Brot? Wir sind dieses Geheimnis so gewöhnt, dass wir vergessen, darüber zu staunen, wie töricht doch die Liebe Gottes ist. Von allen Dingen hat Gott sich das Brot erwählt, um in ihm unter uns zu bleiben. Er will unsere Nahrung sein. Er will in uns bleiben und in uns alles sein! Antonia Hornstein

Joh 6:33: ‭Denn das Brot Gottes ist derjenige, der aus dem Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt.

Eucharistie: Leben der Welt

Jesus, das Brot des Himmels, gibt der Welt Leben – sein Leben. Empfange ich den Herrn in der Eucharistie, so empfange ich Jesus wie die Muttergottes für die ganze Menschheit. Wer Jesus empfängt, bleibt nicht bei sich, sondern es drängt ihn, Jesus stellvertretend für die Welt zu empfangen und ihn in die Welt zu tragen. Jesus zu empfangen, heißt, Leben für die Welt zu empfangen. Ja, wir können die Welt verändern, indem wir Jesus in unseren Herzen wohnen und regieren lassen. So wird die Welt allmählich von innen heraus verwandelt. Das Leben der Welt beginnt mit dem Leben Jesu in mir. Die Eucharistie speist die Welt, sie ist es, die sie zusammenhält. Antonia Hornstein

Brot vom Himmel

Das Brot Gottes war derjenige, der vom Himmel herabgekommen ist und den Menschen nicht nur Sättigung von physischem Hunger, sondern Leben gegeben hat. Jesus behauptete, dass die einzig wirkliche Befriedigung in ihm läge.

Joh 6,34-36: Ich bin das Brot des Lebens

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,34-36

Joh 6,34: ‭Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot!‭

Gib uns immer dieses Brot

Von den Worten Christi bewegt rief die Menge aus: „Herr, gib uns immer dieses Brot!” Sie riefen dies aus einem grundsätzlichen Bedürfnis des menschlichen Herzens heraus. Wir brauchen Gott und im Innersten wissen wir, dass wir ohne ihn fruchtlos und leer sind. Wir können ohne Gott nicht glücklich sein. Auch wenn wir uns noch so viel beschäftigen und amüsieren. Gott allein gibt uns Sinn und Substanz für unser Leben – Unser tägliches Brot gib uns heute. Paul Campbell

Gib uns allezeit dieses Brot

Die Israeliten damals kannten die Geschichte vom Manna sehr gut – eines der großen Werke Gottes während der Wanderschaft des Volkes Israel durch die Wüste. Und kürzlich erst hatten sie dem Wunder der Brotvermehrung beigewohnt. Als Jesus dann sagt, der Vater gebe das wahre Brot, versteht man, weshalb sie ihn so begeistert bitten, ihnen immer dieses Brot zu geben – was sie bisher als Brot vom Himmel ansahen, das war ja schon unglaublich, musste jetzt aber im Vergleich dazu unbedeutend wirken! Welche Erwartungen habe ich in meinem Leben? Bin ich mir bewusst, dass sie von dem, was Gott mir geben will, bei Weitem übertroffen werden? Valentin Schmidts 

Tägliche christliche Andacht

Joh 6,35: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird niemals wieder hungrig sein und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.

Herzstück des sechsten Kapitels

Diese Verse sind das Herzstück des sechsten Kapitels. Schon die Psalmen weisen immer wieder prophetisch auf dieses Brot hin z.B. Ps 132,15: Den Armen dort gebe ich genügend Brot! Oh Herr lass uns erkennen, dass du das genügende Brot bist, wir nichts anderes zu unserem Heil benötigen. Man empfängt dieses Brot, wenn man zu ihm kommt. Zu ihm kommen heißt, an ihn glauben.

Lasst uns jeden Tag im Glauben neu zu Jesus kommen im Gebet, in der Bibel, der Eucharistie und der Begegnung mit dem Nächsten. In diesem gläubigen Kommen treten wir schon jetzt ein in das ewige Leben. Mehrmals spricht Jesus daher hier von der Auferweckung. Wer an den Sohn Gottes glaubt, empfängt das ewige Leben. Wer glaubt, wird errettet. Diese so wichtige Wahrheit wiederholt er drei mal: Joh 6,39, 40 und 44

Ich bin: Dies ist der erste der charakteristischen Ich-bin-Sprüche dieses Evangeliums.

Wer zu mir kommt

Der Glaube an Christus wird einfach und wahrhaftig so beschrieben, dass er zu ihm kommt. Es ist keine akrobatische Leistung; es ist einfach ein Kommen zu Christus. Es ist keine Übung profunder geistiger Fähigkeiten. Es kommt zu Christus. Ein Kind kommt zu seiner Mutter, ein Blinder kommt zu ihm nach Hause, sogar ein Tier kommt zu seinem Herrn. Kommen ist in der Tat eine sehr einfache Handlung. Es scheint nur zwei Dinge zu haben, das eine ist, von etwas wegzukommen, und das andere ist, zu etwas zu kommen. Spurgeon

Stillung von Hunger und Durst

Jesus möchte einen tieferen Hunger und Durst stillen als den oberflächlichen nach Brot und Wasser. Wonach hungern wir alle, wenn auch unbewusst? Wir hungern nach Liebe. Die Sehnsucht, geliebt zu werden, versuchen wir oft mit allen möglichen Dingen zu stillen, aber wir betäuben sie nur. Dadurch wird am Ende der „Hunger“ nur noch größer. Kann ich diesen Worten Jesu glauben, der mir verspricht, dass er allen Hunger und Durst stillen möchte? Wenn ich ehrlich mit mir bin, erkenne ich, dass sich mein Herz nach Liebe sehnt? Was sind meine tiefsten Sehnsüchte? Raphaela Kloiber

Zu ihm kommen und glauben 

Warum hat uns Gott diesen Hunger und Durst ins Herz gelegt? Um uns zu ihm zu führen und diesen Hunger zu stillen. Diese Sehnsucht ist es, die uns hilft, uns auf die Suche nach demjenigen zu machen, der die Erfüllung aller Sehnsüchte ist. Gott möchte das. Die heilige Teresa de Los Andes sagt: „Gott, und er allein, ist fähig alle Sehnsüchte des Herzens zu stillen.“ An uns liegt es, uns auf die Suche nach ihm zu machen, die Begegnung mit ihm zu suchen und an ihn zu glauben. Glauben, dass er das Brot gibt, das ewiges Leben schenkt und all meinen Hunger stillt. Glaube ich, dass Jesus all meine tiefsten Sehnsüchte stillen kann? Komme ich zu ihm, oder suche ich meinen Hunger mit anderen Mitteln zu befriedigen? Raphaela Kloiber

Was ist das Brot des Lebens?

Jeder Mensch sehnt sich nach innerem Frieden, Erfüllung, Sinn, Liebe. Ruhe, Geborgenheit, Sicherheit über den Tod hinaus. Dieser Hunger kann durch nichts in der Welt gestillt werden, nicht durch Reichtum, Karriere, Vergnügungen usw. In Jesus allein findet der Mensch alles, was er braucht. Wir brauchen Jesus, wie das tägliche Brot. Auch wer genug zu essen und zu trinken hat, und materiell abgesichert ist, kann doch seelisch verhungern. Durch die Entscheidung an Jesus Christus zu glauben, werden wir seine Kinder, erfahren bedingungslose Liebe, Annahme, Frieden in Ewigkeit und in der Gemeinschaft mit ihm hat unser Leben neuen Sinn. Wie viele Menschen suchen an der falschen Stelle, um satt zu werden? Wie oft tun wir das? Ulrike Puintner

Wie oft hungere und dürste ich nach Dingen, die nicht Gott sind?

Wie oft bin ich überbeschäftigt mit den vergänglichen Dingen dieser Welt? Wenn Gott in meinem Leben nicht Vorrang hat, dann gerät alles aus dem Gleichgewicht. „Sucht erst das Reich Gottes.” Jesus ist unser Leben. Er ist das Brot des Lebens. Genauso wie wir nicht ohne Nahrung leben können, so kann auch unsere Seele nicht ohne ihn sein. In der Taufe empfangen wir das göttliche Prinzip des Lebens. Wie können wir ohne die rechte Nahrung erwarten, dieses göttliche Leben zu erhalten? Paul Campbell

Nur Jesus gibt uns, was unsere Seele braucht

Ja, nur der Vater gibt uns das wahre Brot vom Himmel. Wir essen unser tägliches Brot, aber sind doch bald wieder hungrig. Nur Gott kann diesen tiefen Hunger stillen, den jeder in der Seele hat. Ich darf zu Christus kommen und ihn bitten: „Herr, gib mir immer dieses Brot!“ Jesus wird meine Seele sättigen, wie die Israeliten mit dem Manna vom Himmel gesättigt wurden. Er wird mich nicht hungrig weggehen lassen, dessen kann ich sicher sein. Er wartet vielmehr sehnsüchtig darauf, mir zu begegnen und jetzt mit mir zu sein, mich zu sättigen, meine Leere mit sich zu füllen. Er ist das Brot des Lebens. Er ist das Brot der Ewigkeit. Er ist das Brot meines Lebens. Mario Ciaston

Lebenspendendes Brot

Wie sehr lässt unser Körper es uns doch spüren, wenn ihm Nahrung fehlt. Wir werden müde, schwach, weniger leistungsfähig etc. Wie sehr leidet doch auch unsere Seele, wenn ihr Gott fehlt. Unsere Sinne nehmen das nicht war. Doch wer beginnt, den geistigen Sinn zu entwickeln, der spürt es, wenn ihm Gott fehlt. Er spürt dann, dass es ihm schwerer fällt, sich für das Gute zu entscheiden, die Liebe schwächelt, der Weg scheint zu anstrengend. Lasst uns aufbrechen zu dem, der uns Nahrung gibt! Geben wir unserer Seele das, was sie braucht. Lassen wir unsere Seele bei ihm aufleben! Sarah Briemle

Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern

Wer zu Jesus kommt, wird nie mehr hungern, weil er in ihm den Sinn seines Daseins entdeckt. Wir sind geschaffen für ein Leben mit Gott. Je mehr wir mit Gott vereint sind, desto mehr finden wir eine tiefe innere Erfüllung. „Mein Herz ist unruhig, bis es ruht, o Gott, in dir.” Wer diese innere Erfüllung, diesen wahren Sinn, findet und besitzt, für den erlangt das Leben einen ganz anderen Stellenwert. Selbst Schwierigkeiten und Leiden bekommen eine ganz neue Dimension. Zwar bleiben sie genauso schwer und leidvoll wie vorher, aber gleichzeitig erkennt die Seele die Gelegenheit, ihrem Herrn und Erlöser ähnlicher zu werden und sich so noch mehr mit ihm zu vereinen. So wird für den Menschen wirklich alles im Leben zur Chance, um zu Jesus zu kommen und nie mehr zu hungern. Bertalan Egervári

Joh 6,36: ‭Aber ich habe es euch gesagt, dass ihr mich gesehen habt und doch nicht glaubt.‭

Ihr habt gesehen, und doch glaubt ihr nicht

Jesus tadelt den Unglauben der Leute, der ja gewissermaßen im Kontrast steht zu seinem Gehorsam dem Vater gegenüber. Auch heutzutage geschieht es, dass wir „sehen“ und doch nicht glauben. Wir haben in der Kirche die volle geoffenbarte Wahrheit des Glaubens, durften Zeuge sein von Gottes Wirken in verschiedenen Personen oder Ereignissen und in uns selbst… trotzdem leben wir manchmal, als ob Gott nicht existierte. Wahrer Glaube bringt Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes mit, d.h. die Sünde zu vermeiden, die Gebote zu erfüllen und zu versuchen, immer die Liebe zu leben. Wo könnte mein Glaube noch authentischer sein?

Joh 6,37-40: Der Wille des Vaters

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,37-40

Joh 6,37: ‭Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.‭

Jesus weist uns nie ab

Wieso sagt Jesus so klar: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen? Es klingt schon geheimnisvoll, aber Jesus ist hier, um den Willen seines Vaters zu tun und nicht seinen eigenen. Das ist der Grund, warum er hier ist. Und der Wille seines Vaters, unseres Vaters, meines Vaters ist die Rettung. Eines ist hundert Prozent sicher: dass Jesus mich nie abweisen wird. Ganz gleich, was passiert, wie sehr ich mich verirrt, wie sehr ich andere, mich selber und Gott verletzt haben mag, mein Vater ist da, um mich in seine Arme zu schließen, mich zu empfangen, mir zu vergeben. Auch wenn ich den Eindruck habe, dass es keinen Weg mehr zurück gibt – Jesus wartet da auf mich, seine Hand ist ausgestreckt. Ich brauche nur wieder zu ihm zurückzukommen, mich mit ihm durch das Sakrament der Barmherzigkeit zu versöhnen und den Lebensweg mit ihm fortzuführen. An dieser Barmherzigkeit Gottes darf ich nie zweifeln! Mario Ciaston

Joh 6,38: ‭Denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.‭

Himmlische Herkunft

Sechs Mal sagt Jesus in diesem unmittelbaren Zusammenhang, dass er‚ vom Himmel herabgekommen‘ ist (6:33, 38, 41, 50, 51, 58). Sein Anspruch auf himmlische Herkunft ist unverkennbar.

Gehorsam gegenüber des Vaters Willen

Der Schlüssel und die Erfüllung der Sendung Jesu liegen im ungebrochenen Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters. Jesu Wille war eins mit dem seines Vaters. Seine Freude war es, den Willen des Vaters zu tun. Noch in der Nacht vor seinem brutalen Kreuzestod betet Jesus einmal mehr: „Nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ (Matt 26,39) Die Erfüllung des Willens Gottes hat uns die Erlösung gebracht. Oft haben wir Angst vor dem Willen Gottes, weil uns immer wieder die Lüge überkommt, dass es Gott doch nicht gut mit uns meinen könnte. Doch was ist eigentlich der Wille des Vaters? Antonia Hornstein

Den Willen des Vaters tun

Jesus ist gekommen, um den Willen des Vaters zu tun. Jesus kannte den Willen des Vaters. Was ist der Wille des Vaters für mich und mein Leben? Oft tappe ich suchend umher und sehe den Weg nicht deutlich vor mir. Der „Ort“, wo ich den Willen Gottes erkennen kann, ist das innere Gebet. In der Stille beim Herrn zu sein, bedeutet, mich für das Unendliche und für unendliche Möglichkeiten zu öffnen. Meine privaten und selbstgemachten Welten kommen an ein Ende und eine neue Welt kann in mir und um mich herum entstehen. Eine Welt, in der Gott handeln kann und in der das für uns Unmögliche zum Alltag wird. Ich möchte Gott die Zügel für mein Leben übergeben und nicht selbst den Plan für meine Zukunft entwerfen. Dazu muss ich aus dem Trubel und der Hektik meines Alltags heraustreten und die kleinen Nischen finden, in denen ich in Stille allein mit Gott sein kann. Vielleicht nur für wenige Minuten, aber Jesus kann diese Augenblicke verwenden, um mir seinen Plan für mein Leben mitzuteilen. Birgit Gams

Wille Gottes

Betrachten wir doch hundertmal des Tages diesen liebenden Willen Gottes. Verschmelzen wir unseren Willen mit dem seinen und rufen wir voll Innigkeit aus: O unendlich beglückende Güte! Wie liebenswert ist doch Dein Wille! Du hast uns für das ewige Leben geschaffen und Dein von unvergleichlicher Liebe glühendes Herz strömt über von Erbarmen. Wir müssen unser Heil wollen, wie Gott es will. Er will aber unser Heil, indem er danach Verlangen trägt. Dieses Verlangen ist ein echtes Verlangen. Deutlich drückt er dies im Gleichnis vom König aus, der zum Festmahl einlädt (Mt 22,2-10) und durch Bitten, Mahnen und Auffordern drängt und fast zwingt zu kommen, sich an den Tisch zu setzen und zu essen.

Joh 6,39: Kein Einziger von denen, die er mir anvertraut hat, soll verloren gehen. Ich werde sie alle am letzten Tag vom Tod auferwecken.

Jesus ist hier, um mich zu retten

Worin bestand der Sendungsauftrag Christi? Warum hat er all diese Schwierigkeiten auf sich genommen und ist hier auf die Erde gekommen, um so viel zu leiden und am Ende zu sterben? Ich habe es schon so oft gehört, aber es wird zur Routine, zu Selbstverständlichkeit: Er ist zu meiner Rettung gekommen. Sogar wenn ich der einzige Mensch auf der Welt gewesen wäre, seine Liebe ist so groß, dass er auch dann all das auf sich genommen hätte! Über diese Liebe Christ kann man tausendmal meditieren. Deswegen ist Jesus hier – für mich! Und es genügt ihm nicht, nur hier bei mir zu sein. Er will sogar noch mehr: dass ich die Ewigkeit mit ihm verbringe. Dieses Leben ist ihm nicht genug, er will die ganze Ewigkeit mit mir! Damit ich eines Tages ganz mit ihm lebe, in Einheit mit ihm und im größten Glück, was ich mir jetzt nicht einmal ansatzweise vorstellen kann. Das soll in mein Herz tief einsinken. Wie werde ich darauf antworten? Mario Ciaston

Keiner soll verloren gehen

Das ist der Wille des Vaters, den Jesus erfüllen will. Mehrmals spricht Jesus von der Auferweckung. Wer an den Sohn Gottes glaubt, empfängt das ewige Leben. Wer glaubt, wird errettet. Diese so wichtige Wahrheit wiederholt er drei mal.

Der Wille des Vaters ist unser Heil

Betrachten wir doch hundertmal des Tages diesen liebenden Willen Gottes. Verschmelzen wir unseren Willen mit dem seinen und rufen wir voll Innigkeit aus: O unendlich beglückende Güte! Wie liebenswert ist doch Dein Wille! Du hast uns für das ewige Leben geschaffen und Dein von unvergleichlicher Liebe glühendes Herz strömt über von Erbarmen. Wir müssen unser Heil wollen, wie Gott es will. Er will aber unser Heil, indem er danach Verlangen trägt. Dieses Verlangen ist ein echtes Verlangen. Deutlich drückt er dies im Gleichnis vom König aus, der zum Festmahl einlädt (Mt 22,2-10) und durch Bitten, Mahnen und Auffordern drängt und fast zwingt zu kommen, sich an den Tisch zu setzen und zu essen. Franz von Sales

Joh 6,40: Nach dem Willen meines Vaters hat jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben. Ich werde ihn am letzten Tag zum Leben erwecken.

Zum Leben auferweckt

Die erste Frucht des Glaubens an den Sohn Gottes ist das ewige Leben. So viele Nachrichten konfrontieren uns mit Krieg, Terror und Tod und schüren unsere Angst. Der Gedanke an die Endlichkeit des Lebens und die damit verbundenen Krankheiten und Leiden können uns bedrücken. Jesus ist gekommen, um die Menschen von ihrer Todesangst zu befreien und nicht um sie zu schüren Wir werden sterben und wir sterben immer wieder, wenn wir etwas verlieren, dass uns kostbar ist. Gott bittet uns, ihm in diesem inneren Sterben zu vertrauen, weil auf der anderen Seite das Leben wartet. Es liegt nicht in unserer Macht, keine Angst zu haben, aber wir können durch unsere Angst hindurchgehen in die Arme Jesu. Denn es ist der Wille des Vaters, dass alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass er sie auferweckt am Letzten Tag. Birgit Gams

Joh 6,41-59: Murren über Jesus

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,41-59

Joh 6,41-46: Der Vater belehrt über den Sohn

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,41-46

Joh 6,41: Da murrten die Juden über ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot.

Joh 6,42: Sie sprachen: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann dieser denn sagen: Ich bin aus dem Himmel herabgekommen?‭

Unerwartetes

Das war eine der wirklichen Schwierigkeiten der Zeitgenossen Jesu. Der Messias sollte in den Wolken kommen, plötzlich erscheinen; aber Jesus war in Ruhe unter ihnen aufgewachsen. Dods

Joh 6,43: Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht!

Nicht murren

Fröhlich sein, nicht zu viel jammern, gerade auch über die berühmten großen Kleinigkeiten. Wir merken oft gar nicht, wie wir unsere Unlust zelebrieren, wie wir uns fixieren auf das Negative. Es gibt genügend Gründe, sich zu freuen. Ich war sehr lange Zeit sehr melancholisch veranlagt und ein kleiner Rest steckt sicherlich immer noch in mir drin. Durch meinen Glauben konnte ich immer mehr zu Freude finden.

Das bedeutet nicht, dass wir auch mal Tage haben, wo wir mies drauf sind. Dennoch: „Tut alles ohne Murren und Zweifel“ (Phil 2,14). Es ist wie mit einem Haus: da bröckelt es auch immer mal wieder hier und da. Aber das Fundament, auf dem das Haus steht, sollte die Freude darüber sein, dass wir unaussprechlich, unfassbar Beschenkte und Geborgene sind.

Joh 6,44: Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.‭

Gott führt

Wir möchten oft das Gefühl haben, dass wir in unserer Beziehung zu Gott „führen“. In Wahrheit ruft Er und wir kommen. Dieses Verständnis von Gottes Heilsinitiative sollte uns in der Evangelisation zuversichtlicher machen, da wir wissen, dass Gott Menschen anzieht, und wir können erwarten, dass diejenigen, die der Vater anzieht, zu ihm kommen.

Joh 6,45: ‭Es steht geschrieben in den Propheten: Und sie werden alle von Gott gelehrt sein. Jeder nun, der vom Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir.‭

Joh 6,45: Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen.

Belehrt werden

Gott wird sein Volk selbst lehren, dh er wird es in ihren Herzen lehren. Nur diejenigen, die auf diese Weise belehrt werden, werden zu Jesus kommen.

Wichtigkeit des Hörens

Aus dem Fragen und dem Bitten ist Murren geworden. Jesus fordert sie auf, das Murren zu unterlassen und lenkt die Wichtigkeit auf das richtige Hören: Wer auf den Vater hört und von ihm lernt, der kommt zu Jesus. Wer richtig hört, lernt aus dem Wort, wer Gott ist und wer er selbst ist. Er lernt, dass er in der Sünde gefangen ist und dass Jesus der Christus ist, der von der Sünde befreit, und so kommt er zu ihm. Er wird das ewige Leben von ihm erhalten. Wer an ihn glaubt, hat das ewige Leben.

Hört

Hier nun geht es um die Entscheidung, ob wir Jesus als unseren Herrn annehmen. Dabei fordert Jesus nicht moralische Vollkommenheit oder die Erfüllung allerlei Gesetzte. Das was er fordert ist: Hört! Dieses Hören beinhaltet die personale Begegnung mit Gott, was das Ziel allen geistlichen Lebens ist. Es ist die Erhebung der Seele zu Gott. Anselm Grün sagt: Nicht die Arbeit an mir ist das Wichtigste, sondern die Begegnung mit Gott, die mich wandelt und heilt. Wo also und wie widerstehe ich dem unzufriedenen Murren über dieses oder jenes und gebe mich ganz hinein in das Hören auf Gott, der mich wandelt und heilt?

Schüler Gottes sein

Schüler sein bedeutet, unterwegs zu sein, aufmerksames Zuhören und Einüben der gelernten Dinge, aber es bedeutet auch, Fehler machen zu dürfen. Ein guter Lehrer verlangt nichts von seinen Schülern, bevor er es ihnen nicht beigebracht hat. Ein guter Lehrer weiß um das Tempo seiner Schüler. Er weiß sie zu motivieren, aber er weiß auch, wann sie ein strenges Wort brauchen, um sich wieder zu konzentrieren. Gott ist ein ewig barmherziger und geduldiger Pädagoge. Er lehrt uns seine Wege voll Sanftmut und Liebe. Unser ganzes Leben wird ein Verweilen in der Schule Gottes sein, doch das Ziel dieses Weges ist, dem Meister immer ähnlicher zu werden. Wie Gott denken, wie Gott reden, wie Gott handeln. Das wird geschehen, wenn ich mich mit ganzem Herzen der Schule Gottes aussetzte. Wie auch in der Schule gibt es Zeiten der Prüfung, dann gilt es auf das Gelernte zurückzugreifen und daran festzuhalten, dass der Herr niemals prüft, was er nicht zuvor beigebracht hat. Antonia Hornstein

Jeder, der auf den Vater hört, wird zu mir kommen

Die Aussage Jesu, dass jeder, der auf den Vater hört, zu ihm, Jesus, kommen wird, ist in absolutem Sinn gemeint. In Jesus allein ist der Weg zum Vater! Heutzutage können viele das nicht mehr akzeptieren. Jesus hätte jeden Grund, als Gelehrter aufgebläht und von sich selbst eingenommen aufzutreten. Nur tut er so etwas nicht. Stattdessen beweist er die Wahrheit seiner Lehren mit dem größten Ausdruck der Liebe, den es je gegeben hat und geben wird: die Hingabe seiner selbst am Kreuz, die in die Auferstehung mündet. Das ist auch eine Lehre für uns, die wir seine Boten sind: Es geht nicht darum, anderen das Evangelium aufzuoktroyieren, sondern darum, ihnen die Liebe Gottes erfahrbar zu machen. Valentin Schmidts

‭Joh 6,46: Nicht, dass jemand den Vater gesehen hätte; nur der, welcher von Gott ist, der hat den Vater gesehen.‭

Joh 6,47-51: Das lebendige Brot

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,47-51

Joh 6,47: ‭Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben.‭

Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben

Wir lesen diese erstaunliche Aussage mit zwei Hauptgedanken im Hinterkopf. Erstens, was es bedeutet, im Sinne von Jesus zu „glauben“ ; das heißt, darauf zu vertrauen, sich darauf zu verlassen und sich daran zu klammern. Es ist eine vertrauensvolle Liebe. Zweitens denken wir an die erstaunliche Natur dieser Behauptung. Kein anderer Prophet oder heiliger Mann der Bibel hat jemals so etwas gesagt; „Glaube an mich und finde ewiges Leben.

Joh 6,48: Ja, ich bin das Brot des Lebens!

Ich bin das Brot des Lebens

Jesus wiederholte und setzte die Verwendung dieser Metapher fort. So wie Brot für das physische Leben notwendig ist, so ist Jesus für das geistliche und ewige Leben notwendig.

Bild des Brotes

Das Bild war früher sicherlich noch eindrücklicher, als Brot das Grundnahrungsmittel schlechthin war. Heute bei unserem Überfluss an Essen ist es schwieriger, das Bild in sich wirken zu lassen. Und trotzdem lässt sich erspüren, was Jesus sagen will: wenn du mich nicht an dich ran lässt, mich nicht aufnimmst, so wie das tägliche Essen, so wirst du sterben, nicht körperlich, sondern seelisch-geistig. Die Gottesverbindung nährt unsere Seele. Wenn wir nicht täglich essen (sprechen, beten zu Gott, Lesen in der Bibel), wird unsere Seele verhungern: Herr, unser täglich Brot gib uns heute.

Jesus nennt sich das Brot des Lebens

Wie zu jedem Essen zumeist das Brot gehört, so sollen auch wir Christus in allen unseren Gebeten und Handlungen betrachten, ansehen und suchen. Wenn du Christus oft betrachtest, wird deine Seele von ihm erfüllt, du lernst seine Art und Weise kennen und deine Handlungen nach den seinen formen. Kinder lernen sprechen, indem sie der Mutter zuhören und alles nach zu sprechen versuchen. So werden auch wir, wenn wir Christus betrachten, sein Denken und Fühlen beobachten, bald durch ihn reden und handeln.

Joh 6,49: ‭Eure Väter haben das Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben.

Joh 6,50: Hier ist das wahre Brot, das vom Himmel herabkommt. Wer davon isst, wird nicht sterben.

Worte von Benedikt XVI

Indem er die Schwelle des Todes überschreitet, wird Jesus lebendiges Brot. Im sich austeilenden Brot erkennen wir das Geheimnis des Weizenkorns, das stirbt und so Frucht bringt und so zur Brotvermehrung wird bis ans Ende der Welt. Dieses Brot essen heisst eintreten in die Gemeinschaft mit der Person des lebendigen Herrn. Diesen Herrn empfangen wir alle. Weil wir den gleichen Herrn empfangen und er uns aufnimmt, in sich hineinzieht, sind wir auch untereinander eins. Weil wir ein Brot sind, sind wir viele auch ein Leib.“ (1 Kor 10,17) Das muß sich im Leben zeigen in der Fähigkeit des Vergebens, in der Sensibilität für die Nöte des anderen, in der Bereitschaft zu teilen, im Einsatz für den Nächsten.

Das Abendmahl

Johannes überliefert in seinem Evangelium nicht das Abendmahl. Dafür wird in der Brotrede in einer kaum zu überbietender Deutlichkeit gesagt, was wir mit dem Abendmahl verbinden: das Essen seines Leibes und Trinken seines Blutes. Vor dem Vers 6,50 spricht Jesus vom Glauben an ihn, nun spricht er es offen aus: Wenn er das Brot vom Himmel ist, dann muss man von ihm essen. Essen heißt, etwas in sich auf zunehmen. In den jetzt folgenden Versen verwendet er immer und immer wieder das Wort essen. Die Verse 50-58 sind in ihrer Art der Wiederholung einmalig in der Bibel und unterstreichen die Bedeutung dieser Wahrheit für unser Leben:

Joh 6,51: Ich selbst bin dieses Brot, das von Gott gekommen ist und euch das Leben gibt. Wer von diesem Brot isst, wird ewig leben. Dieses Brot ist mein Leib, den ich hingeben werde, damit die Menschen leben können.

Die Eucharistie

Der kürzeste Weg zum Heiligkeit. Man muss verstehen, dass ein christliches Leben ohne die eucharistische Speise unmöglich ist. Es ist genau so, als würde man versuchen, seinen Körper allein mit Luft fit zu halten. Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Der enge Kontakt mit Christus durch die heilige Kommunion ist für einen Christen der wichtigste Weg, um den nötigen Antrieb, Unterstützung und Hilfe zu bekommen, durch die er in einer beständigen Bereitschaft leben kann, den Willen Gottes zu erfüllen.

Wie nähren wir unsere Seele? Welche Nahrung geben wir ihr? Es gibt keinen besseren und wirkungsvolleren Weg Gnade zu empfangen, als in diesem Sakrament der Liebe. In ihm empfangen wir nicht nur Gnade sondern auch den Spender der Gnade selbst. Michael Sliney

Ich gebe es hin für das Leben der Welt

Jesus gibt sein Leben, um der Welt Leben zu schenken. Es ist die Hingabe, die die Welt am Leben erhält. Am Holz des Kreuzes gießt Jesus sich und damit sein ganzes Leben für die Welt aus. Seine durchbohrte Seite ist der Ursprung, die Quelle ewigen Lebens. Im Betrachten der durchbohrten Seite Jesu am Kreuz sehen wir die unendliche Fülle, die aus der Hingabe entspringt. Mit Jesus trage ich in mir den Ruf, mich mit der Hingabe Jesu am Kreuz zu vereinen. Ich bin zur Hingabe geschaffen und meine größte Erfüllung werde ich erst finden, wenn ich bereit bin, mich ganz hinzugeben. Lebe ich jeden noch so kleinen Akt der Hingabe in Vereinigung mit Jesus, so hat meine Hingabe Anteil am Erlösungsgeschehen. So wird auch mein Leben der Welt Leben geben.

Denn er ist dein Leben

Wer das Leben sucht, muss auf Jesus blicken.“ Das sagte Papst Franziskus in einer seiner Audienzen. Suchen wir nicht alle das Leben? Suchen wir nicht alle Christus? Und er gibt uns seine Gegenwart, die Leben schenkt. Er gibt sich selbst hin, damit wir diesen Vorgeschmack auf das ewige Leben schon hier auf Erden haben. Er gibt sich uns hin in der Eucharistie, um ihn, der das Leben selbst ist, zu empfangen und ihm tief in unserem Herzen zu begegnen. Diese Begegnung verändert und macht lebendig. Selbst in den Schwierigkeiten und Sorgen des Alltags ist es immer die Begegnung mit dem lebendigen Gott, die uns wieder aufrichtet und Leben und Freude bringt.

Joh 6,52-59: Sein Fleisch essen und Blut trinken

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,52-59

Joh 6,52: ‭Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns ‭sein‭ Fleisch zu essen geben?‭

Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? 

Die Leute sind offenkundig über Jesu Worte bezüglich seines Fleisches erstaunt, wenn nicht sogar geschockt. Er muss es aber todernst meinen, denn, anstatt seine Worte abzuschwächen oder richtigzustellen, besteht er darauf. Ich selbst messe diesen Worten Jesu vielleicht nicht immer genug Bedeutung bei. Da bietet es sich an, ihn zu fragen, warum sie ihm so wichtig sind. Was dachte sich Jesus dabei, als er entschied, in der Eucharistie bis zum Ende der Welt gegenwärtig zu sein? Valentin Schmidts 

Joh 6,53: Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.

Amen, Amen

Nachdruck. Wenn Jesus etwas sehr Wichtiges sagen will, dann leitet er es oft mit den Worten „Amen, amen“ ein. Und da die Botschaft besonders wichtig ist, wiederholt er sie gleich sieben Mal. Um ewiges Leben zu haben, müssen wir sein Fleisch essen und sein Blut trinken. Nicht mehr und nicht weniger. Auch wenn es viele seiner Nachfolger verstört, hält er daran fest. Er nimmt nichts zurück, er verwässert seine Botschaft nicht. Jeder seiner Zuhörer hat genau verstanden, dass Jesus nicht nur symbolisch von Fleisch und Blut gesprochen hat, sondern dass er es buchstäblich meint, wirklich von seinem Fleisch und Blut spricht. Wenngleich dies eine zentrale Botschaft unseres Herrn ist, zwingt er niemanden, sie anzunehmen, sondern lässt die Menschen in aller Freiheit entscheiden, ob sie ihm noch nachfolgen wollen. Das ist wahre Liebe, die nicht drängt, die nicht zwingt, die sich vor der Autonomie des Menschen verneigt. Georg Rota

Worte von Raphaela Kloiber

Wenn wir jeden Sonntag den empfangen, der das Leben selbst ist und der sogar den Tod bezwungen hat, dann sind wir Christen dazu berufen, mit einer ewigen Osterfreude zu leben, die voll Hoffnung und Enthusiasmus ist. Eine Hoffnung und Freude, die nicht von unseren täglichen Umständen abhängen, sondern tiefer gehen. Wir sind dazu berufen, lebendig und froh zu leben, denn wir haben den im Herzen, der das Leben selbst ist. Diese Freude und Hoffnung sind nicht etwas, was wir für uns selbst behalten, sondern sie sollen zu allen Menschen gelangen. Wir Christen sind berufen, die Osterfreude an alle Menschen weiterzugeben und dadurch das Reich Gottes und seine Liebe zu verbreiten.

Joh 6,54: Nur wer meinen Leib isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ihn werde ich am letzten Tag auferwecken.

Wahrhaftiges Blut und wahrhaftiges Fleisch

Wenn Jesus davon spricht, dass wir sein Blut trinken und sein Fleisch essen, übersteigt das unseren Verstand, wie es den Verstand der Jünger völlig überstiegen hat. Thomas von Aquin schrieb schon: „Augen, Mund und Hände täuschen sich in dir, doch des Wortes Botschaft offenbart dich mir. Was Gott Sohn gesprochen, nehm ich glaubend an; er ist selbst die Wahrheit, die nicht trügen kann.“ Der Verstand wehrt sich, doch die Seele begreift, wenn sie sich darauf einlässt (auf das, was der höhere Verstand ihr offenbart hat). Der Glaube ist hier keine Fantasie, sondern die Tür zur tieferen Wahrheit. Lassen wir uns von neuem darauf ein, das Geheimnis der Eucharistie zu durchdringen. Dahinter steht ein Bund, ein ewiges Versprechen, das er mit seinem eigenen Blut besiegelt. Welchen Beweis könnte ich noch von Gott erbitten, um zu glauben, dass er es ernst mit uns meint? Sarah Briemle

Joh 6,55: Mein Leib ist die wahre Nahrung und mein Blut der Leben spendende Trank.

Joh 6,56: Wer meinen Leib isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.

Worte von Benedikt XVI

Wir brauchen dieses Brot, um die Mühen und die Erschöpfung der Reise zu bewältigen. Der Sonntag, Tag des Herrn, ist die beste Gelegenheit, um aus ihm, dem Herrn des Lebens, Kraft zu schöpfen. Das Sonntagsgebot ist also keine von außen auferlegte Verpflichtung, keine Last auf unseren Schultern. Im Gegenteil, an der sonntäglichen Meßfeier teilzunehmen, sich vom eucharistischen Brot zu nähren, die Gemeinschaft der Brüder und Schwestern in Christus zu erfahren, ist für den Christen ein Bedürfnis, eine Freude; so kann der Christ die nötige Kraft finden für den Weg, den wir jede Woche zurücklegen müssen.

Er in mir

Wenn wir uns an Jesu Wort halten und sein Fleisch essen und sein Blut trinken, schenkt er uns diese unglaubliche Verheißung. Dann nämlich bleibe ich in ihm und er in mir. Dann bin ich vereint mit dem ewigen, allmächtigen, allgegenwärtigen Schöpfer und darf ihn in meinem Herzen tragen. Und weil er „der Weg, die Wahrheit und das Leben ist“ (Joh 14,6), habe ich durch seine Gegenwart in meinem Herzen Leben, ewiges Leben. Und weil „[s]ein Reich nicht von dieser Welt [ist]“ (Joh 18,36), erwartet uns das ewige Leben nicht hier auf Erden, sondern in seinem Vaterhaus

Joh 6,57: Ich lebe durch die Kraft Gottes, des lebendigen Vaters, der mich gesandt hat. Ebenso wird jeder, der meinen Leib isst, durch mich leben.

Joh 6,58: ‭Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; es ist nicht wie das Manna, das eure Väter gegessen haben, und sind gestorben; wer dieses Brot isst, der wird leben in Ewigkeit!‭

‭Joh 6,59: Dies sprach er, als er in der Synagoge von Kapernaum lehrte.‭

Joh 6,60-71: Viele Jünger wenden ab

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,60-71

Joh 6,60-66: Ein hartes Wort für den Unglauben

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,60-66

Joh 6,60: Viele nun von seinen Jüngern, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede! Wer kann sie hören?

Diese Rede ist hart

Wer kann sie hören? Es ist schwer zu verstehen und durch die Jahrtausende immer wieder Stein des Anstoßes, auch heute noch, dass Gott wirklich Fleisch geworden ist. Er ist der allschaffende unendliche Geist. Und der hat das Leben eines Menschen angenommen? Und damit alle Aspekte des Lebens eines Menschen geheiligt? Auch meines Menschseins: Mein Wachen, mein Schlafen, mein Essen, meine Phasen der Müdigkeit, meine Begeisterung, meine Mühen und Schmerzen? Ist das nicht zu banal für Gott? Daran scheiden sich bis heute die Geister. Wie entscheide ich mich? Dorit Wilke-Lopez

Heftige Auseinandersetzung nach der Brotrede

Nach der Brotrede kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung. Aus dem Murren wird ein Streiten. Viele, die Jesus gefolgt waren, wandten sich von ihm ab. Hören zu müssen, dass der Mensch mit allem, was er im Fleisch ist und wirkt, vor Gott nichts ist, hören zu müssen, dass er nur auf dem Boden der Gnade, in Verbindung mit dem Werk Christi (die Botschaft vom Kreuz) Leben haben kann ist für die viele eine demütigende, bittere Wahrheit, worunter sie sich nicht beugen wollen. Damals so wenig wie heute. Uns aber macht diese Wahrheit frei und so nehmen wir Christus in Demut in uns auf.

Hartwig Henkel: Demut ist ein Leben in der Wahrheit, dass wir ohne Jesus nichts tun können, aber dass wir mit Ihm alles können, was sein Wille für uns bedeutet.

Joh 6,61: ‭Da aber Jesus bei sich selbst erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: Ist euch das ein Ärgernis?‭

‭Joh 6,62: Wie nun, wenn ihr den Sohn des Menschen dorthin auffahren seht, wo er zuvor war?‭

Joh 6,63: ‭Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben.

Der Geist ist es, der lebendig macht

Der Heilige Geist will mich lebendig machen! „Gottes Geist ist nicht eine Idee oder eine in höheren Regionen schwebende Wirklichkeit. Er ist jemand! Er wohnt in uns, er ist das Leben der Seele, er ist ihr lebendiger Atem, ihr ständiger Gast, er wirkt unablässig in uns. Er ist eine lebendige, kluge, liebevolle Person in unserem Innern. Fassen wir also den Entschluss, mit diesem Geist zu leben, ab und zu bei ihm einzukehren, ja, ihn oft zu besuchen.“ „Wenn wir an ihn glauben, werden Ströme des Lebens aus unserem Innern fließen. […] Er wird sein Leben in uns leben können, er wird Frucht bringen, er wird aus uns hervorquellen, unser ganzes Wesen wird ihn ausstrahlen.“ Antonia Hornstein

Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben

Das Wort Gottes ist lebendig. Aus ihm zu leben, wird unserem Leben neues Leben geben. „Denn lebendig ist das Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert.“ „Alles ist durch das Wort geworden“ „Dem Wort Gottes aber wohnt eine so große Macht und Kraft inne, dass es […] für die Kinder der Kirche Glaubensstärke, Seelenspeise und reiner, unversiegbarer Quell des geistlichen Lebens ist.“ Die Worte aus der Bibel können mir wirklich Leben schenken. In ihnen lerne ich Jesus kennen. Ich kann Heilung finden, Hoffnung, Vertrauen, Freude… Was immer mein Herz braucht, der Herr hat dazu eine Antwort in der Schrift für mich hinterlassen. Ich muss mich nur auf diese Begegnung mit ihm in der Schrift einlassen. Er wartet dort bereits auf mich. Antonia Hornstein

Wie geht es weiter?

Wir sehen Jesus an einem Scheitelpunkt seines Weges. Viele wollen ihm nicht mehr folgen. Bisher hätte man seinen Weg als den des Erfolgs ansehen können: Wunder, Bekehrungen, geistliche Siege über das damalige religiöse Establishment. Mit so einem „Haudegen” ist man gerne zusammen. Aber jetzt wird langsam deutlich: Ihm zu folgen wird etwas kosten, wenn nicht Geld oder das Leben, dann doch eine innere Einstellung, die nicht mit dem zusammenpasst, was Gott für uns vorgesehen hat. Da ist ganz viel Vertrauen notwendig. Selbst die, die Jesus kannten, konnten dieses Vertrauen offenbar in vielen Fällen nicht aufbringen. Kann ich es? Felix Honekamp

Joh 6,64: Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.‭

Joh 6,65: ‭Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben!‭

Joh 6,66: Aus diesem Anlass zogen sich viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm.‭

Viele wenden sich ab

Viele der Menschen, die Jesus bis zu diesem Punkt gefolgt waren, machten auf diese radikale Botschaft hin kehrt. Die Eucharistie war und ist immer noch ein Scheidepunkt im Glaubensleben vieler Menschen. Und doch ist sie das Leben, das Himmelsbrot, Christus selbst. Jesus zeigt hier auf, dass eine Entscheidung für die Eucharistie eine Entscheidung für ihn ist. Versuche ich, die Eucharistie regelmäßig zu empfangen und Jesus so nahe zu kommen? Michael Roidl

Hier gibt es einen traurigen Augenblick im öffentlichen Leben Jesu

Wir sehen, dass ihn viele seiner Anhänger verlassen. Wir wissen nicht, wer sie alle waren. Vielleicht waren darunter viele, die ihm von seinen ersten Tagen an den Ufern des See von Galiläa gefolgt waren. Wie viele Wunder hatten sie miterlebt? Wie oft hatten sie sich zu ihm gesetzt, um ihn sprechen zu hören? Sie waren überzeugt genug, um ihm nachzufolgen, Familie, Freunde und Arbeit zurück zu lassen. Aber dann hatten sie genug gehört. Sie konnten nicht glauben, dass Jesus ihnen sein Fleisch zu essen geben könnte. Sie feierten das Paschafest, aber das Lamm Gottes, das die Sünden hinweg nimmt, konnten sie nicht akzeptieren. Paul Campbell

Joh 6,67-71: Das Bekenntnis des Petrus

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6,67-71

Joh 6,67: ‭Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr nicht auch weggehen?‭

Jesus fragt seine zwölf Jünger: Wollt ihr mich auch verlassen?

Petrus spricht für die Jünger, indem er dies verneint dies: „Du hast Worte ewigen Lebens.“ (Joh 6:68). Auch wenn der Glaube der Jünger noch schwach ist, so suchen sie mit aufrichtigem Herzen. Wann werden auch wir endlich nur Gott suchen? O wie glücklich werden wir sein, wenn wir an diesem Punkt angelangt sind, denn dann werden wir überall haben, was wir suchen, und überall suchen, was wir haben. Denn das ewige Leben besteht in einer vollkommenen Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott. Es ist das Bleiben in seinen Händen, in seiner Liebe.

Wollt auch ihr weggehen?

Betrachte Jesu Herz: Die ganze Rede über das Brot des Himmels ist eine Offenbarung der Liebe Gottes zu uns. Jesus hat uns tief in sein Herz schauen lassen – doch was geschieht? Man lehnt seine Worte ab und damit ihn selbst. Wie sehr muss ihn das geschmerzt haben! Als er sich dann aber an seine Apostel wendet, lässt er ihnen die totale Freiheit, ihn genauso wie die anderen zu verlassen. Zum Glück wird seine Hoffnung auf ihre Treue in Petri Antwort erfüllt – was für ein Trost für ihn! Genau dieses Herz ist es, das auch heute nach meiner Freundschaft verlangt – es will nichts als mein Wohl. Valentin Schmidts

Tägliche christliche Andacht

Joh 6,68: Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.

Zu wem sollten wir gehen? 

Versuchen wir uns diesen Blick Jesu vorzustellen, wenn er sich an seine zwölf engsten Begleiter richtet und diese Frage stellt: Willst auch du weggehen? Es ist ein Blick ohne jeglichen emotionalen Druck, ein Blick voll Liebe. Und Petrus hat erkannt, dass es keinen anderen Ort gibt, als bei Jesus zu sein. Wohin sollten wir gehen? Ich möchte mich jetzt unter den liebenden Blick Jesu stellen und ehrlich sein: Zu wem gehe ich in meinen Ängsten, Momenten der Verwirrung, Zweifeln? Wo suche ich Trost? Ich möchte Jesus meine persönliche Antwort geben und wissen, dass er allein der Herr ist. Raphaela Kloiber

Du hast Worte des ewigen Lebens

Das ewige Leben beginnt, sobald ich die Worte Jesu annehme und glaube. Es beginnt schon hier und jetzt. Es beginnt schon durch die Sakramente, in denen Gott im Hier und Jetzt, im Diesseits, gnadenvoll wirksam gegenwärtig ist. Die Lebendigkeit, die wir durch Jesus erfahren, der das Leben selbst ist, beginnt schon jetzt! Heute! Und weil Gott unendlich ist und Jesus Gott ist und wir mit Jesus eins sind, werden wir in Ewigkeit immer lebendiger werden. Es wird immer mehr zu er-leben sein! Der Tod ist nur noch ein Tor zu einem weiteren Abschnitt dieses stets wachsenden Lebens. Dorit Wilke-Lopez

Beziehung, die standhält

Die Apostel bleiben bei Jesus. Nicht etwa, weil sie verstehen oder gar an den Worten Jesu Gefallen gefunden hätten, sondern weil sie eine persönliche Beziehung zu ihm haben. Sie wissen tief im Inneren, wer er ist und dass sie ihm vertrauen können. Sie wissen, dass ihnen das, was sie von Jesus bekommen und mit ihm erfahren dürfen, nichts und niemand anderes geben kann. Wenn der Glaube herausfordert, stellt sich schnell heraus, wie tief und persönlich meine Beziehung zu Jesus ist. Wer Jesus kennt, bleibt bei ihm, denn nichts wird ihm besser oder größer erscheinen, als den Weg mit ihm zu gehen. Sarah Briemle

Gespräch mit Christus

Herr Jesus, wohin sonst sollte ich gehen? Nur du hast Worte ewigen Lebens. Ich habe schon so viel Zeit mit dir verbracht, du hast mir schon so viel gezeigt und ich habe schon so sehr erkannt, dass du der einzige bist, dem ich folgen will! Trotzdem verlasse ich dich so oft und glaube deinen Worten nicht, den Eingebungen, die du mir im Gewissen, durch meine Mitmenschen und den Heiligen Geist gibst. Ich will dich nicht verlassen, sondern bei dir bleiben. Du bist der Heilige Gottes, du bist mein Gott, du bist mein bester Freund, der mich nie alleine lässt. Hilf mir, mit all meinen Kräften nach dieser Identifizierung mit dir zu streben. Lass mich heilig werden, wie der Vater heilig ist

Joh 6,69: Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.

Worte von Benedikt XVI

Auch wir wollen heute mit tiefer Überzeugung ausrufen: Ja, Jesus, du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Wir tun dies in dem Bewusstsein, daß Christus der wahre »Schatz« ist, für den es sich lohnt, alles zu opfern; er ist der Freund, der uns nie verläßt, da er die tiefsten Sehnsüchte unseres Herzens kennt. Jesus ist der »Sohn des lebendigen Gottes«, der verheißene Messias, der in die Welt gekommen ist, um der Menschheit das Heil anzubieten und den Durst nach Leben und Liebe zu stillen, den jeder Mensch in sich trägt. Welch großen Nutzen würde die Menschheit daraus ziehen, nähme sie diese Botschaft auf, die Freude und Frieden mit sich bringt!

Es ist unmöglich, allein zu glauben

Der Glaube ist nicht bloß eine individuelle Option, die im Innersten des Glaubenden geschieht, er ist keine isolierte Beziehung zwischen dem „Ich“ des Gläubigen und dem göttlichen „Du“, zwischen dem autonomen Subjekt und Gott. Der Glaube öffnet sich von Natur aus auf das „Wir“ hin und vollzieht sich immer innerhalb der Gemeinschaft der Kirche. Deshalb gilt, wer glaubt, ist nie allein, und deshalb breitet der Glaube sich aus, lädt er andere zu dieser Freude ein. Benedikt XVI

Freundschaft zu Jesus

Aber wie komme ich zu einer so konsequenten Haltung? Viele Glaubenswahrheiten lassen sich nicht unmittelbar mit dem Verstand erklären, schon die reine Existenz Gottes lässt sich nicht im herkömmlichen Sinn beweisen, sondern nur an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrnehmen und erkennen. Und hierfür soll ich vehement eintreten? Die Apostel taten es, aber nicht so sehr, weil sie logische Beweise, sondern weil sie eine Beziehung zu Jesus hatten. Er ist Beweis genug, er ist „der Heilige Gottes”. Das Vertrauen auf Gott fußt nicht auf bloß weltlichem Beweismaterial, die Mission nicht auf rein logischen Argumenten. Unser Antrieb muss unsere Freundschaft zu Jesus sein, und die gehört gepflegt ‐ zum Beispiel durch das regelmäßige Gebet. Felix Honekamp

Du bist der Heilige Gottes

Gott ist im Grunde analogielos und kann durch nichts Menschliches beschrieben werden, nicht einmal, denn das ist auch zuletzt nur eine Krücke durch den Begriff des Vaters. Gott ist Gott und damit ist er der Ewige und der „Nicht-Menschliche“, sondern nur der „Heilige“. Aber Jesus nun selbst kommt aus dieser Heiligkeit Gottes, er, dessen Herz an der Brust des Vaters ruht. Jesus wird Mensch, nimmt Fleisch an und in dieser Gabe, die Gott uns schenkt, wird die Aufgabe Jesus, einen neuen Bund zwischen Gott und dem Menschen zu schließen. Es geht hier immer um die Gottesfrage. Wie ist dieser unendliche Gott im Verhältnis zu uns? Worin besteht dieser neue Bund? Worin besteht diese Gemeinschaft? Diese Gemeinschaft besteht einzig aus dem Verhältnis zu Jesus Christus selbst. Der ewige Gott ist nicht einfach sichtbar, sondern er wird erst in Jesus sichtbar. Ohne die Person Jesus Christus und den Glauben an ihn ist christlicher Glaube somit nicht dankbar.

Joh 6,70: ‭Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölf erwählt? Und doch ist einer von euch ein Teufel!‭

Joh 6,71: Judas war es dann auch, der Jesus später verriet.

Die eigenen Abgründe erkennen

Beobachte dich selbst und zwar ruhig und nicht urteilend. Erkenne deine eigenen Abgründe, wo du dich letztlich von Jesus abwendest, weltliche Dinge wichtiger sind, du ihn – benutzen wir dieses harte Wort – verrätst. Durch das Beobachten deiner eigenen Abgründe, erkennst du umso besser Gottes Geduld und Erbarmen mit deiner Seele. Der größte Abgrund sind häufig unsere springenden Gedanken, die ununterbrochen alles kommentieren und bewerten.

Bedenke: Situationen die uns in der einen Stunde negativ erregen, werden häufig schon in wenigen Stunden oder Tagen dies nicht mehr tun! Wenn wir das begreifen, können wir uns entschließen, diesen Gedanken von Anfang an nicht so viel Macht und Kontrolle über mich einzuräumen. Sei dir sicher: Deine Seele ist viel beständiger und ruhiger als es deine Gedanken und Gefühle je sein könnten.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Joh 6. Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 6. Kap.


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.