Sprüche Spr 31. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche Spr 31. Kap.

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Zum Buch der Sprüche Spr 31. Kap.

Das Buch der Sprüche Kapitel 31 enthält eine Beschreibung der idealen Ehefrau und Mutter. Sie wird als fleißig, weise und gottesfürchtig beschrieben, die sich um ihre Familie und ihren Haushalt kümmert. Ihre Tugenden werden gelobt und ihre Frömmigkeit wird betont. Das Kapitel dient als Anleitung und Inspiration für Frauen, eine ehrenvolle Rolle in der Familie und Gesellschaft zu spielen.

Spr. 31,1-8: Worte von Lemuel

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Sprüche Spr. 31,1-8

Spr 31,1: Folgende Worte stammen von König Lemuel; seine Mutter gab sie ihm mit auf den Weg.

Spr 31,2: Sie sagte: »Du bist mein geliebter Sohn, die Antwort auf meine Gebete! Was soll ich dir raten?

Spr 31,3: Lass nicht deine ganze Kraft bei den Frauen, das hat schon viele Könige zu Fall gebracht!

Spr 31,4: Höre, Lemuel, ein König soll sich nicht betrinken und dem Wein nicht ergeben sein!

Spr 31,5: Er könnte sonst im Rausch das Recht vernachlässigen und die Not der Bedürftigen vergessen.

Spr 31,6: Gebt den Wein lieber denen, die dahinsiechen und verbittert sind!

Spr 31,7: Lasst sie trinken und im Rausch ihre Armut und Mühsal vergessen!

Tägliche christliche Andacht

Spr 31,8: Du aber tritt für die Leute ein, die sich selbst nicht verteidigen können! Schütze das Recht der Hilflosen!

Sich für andere einsetzen

Es liegt an mir, ob heute Menschen geholfen wird! Das klingt anmaßend. Doch es fordert mich auf, mich für Menschen einzusetzen. Rede und schweige nicht! Handle und zögere nicht. Wer Jesus nachfolgen will, ist aufgerufen, Fürsprecher dieser Menschen zu sein. Frage dich: Wo bin gefordert? Wo gibt es Menschen, die übersehen werden? Für welche Menschen soll ich mich einsetzen?

Spr 31,9: Sprich für sie und regiere gerecht! Hilf den Armen und Unterdrückten!

Hilf den Armen

In Sprüche 31,9 wird dazu ermutigt, für die Bedürfnisse der Armen einzustehen. Die Botschaft lautet, dass man seine Stimme für die Schwachen erheben soll. Diese Worte betonen Mitgefühl und soziale Verantwortung. Die Aufforderung, den Armen zu helfen, geht über materielle Unterstützung hinaus und beinhaltet auch das Eintreten für Gerechtigkeit und Wohlstand für alle. Es erinnert daran, dass Großzügigkeit und Solidarität grundlegende Prinzipien sind, um eine gerechte und fürsorgliche Gesellschaft zu schaffen. Diese Bibelstelle inspiriert dazu, die Bedürfnisse anderer zu erkennen und aktiv nach Wegen zu suchen, ihnen zu helfen.

Spr. 31,10-31: Loblied auf die tatkräftige Frau

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Spr. 31,10-31

Spr 31,10: Eine tüchtige Frau – wer hat das Glück, sie zu finden? Sie ist wertvoller als viele Juwelen!

Sie ist wertvoller als viele Juwelen

Diese Zeilen ermutigen dazu, die Bedeutung und den Wert einer fleißigen und engagierten Frau zu erkennen. Es geht darum, eine Partnerin zu schätzen, die durch ihre Taten, Weisheit und Tugenden strahlt. Die Bibel hebt die Einzigartigkeit und den unschätzbaren Wert einer solchen Frau hervor, die durch ihre Stärke und Liebe das Leben bereichert. Diese Verse erinnern daran, dass wahre Schönheit und Wert in Charakter und Tugend liegen, und sie ermutigen dazu, solche Qualitäten in Beziehungen zu schätzen.

Spr 31,11: Ihr Mann kann sich auf sie verlassen, sie bewahrt und vergrößert seinen Besitz.

Spr 31,12: Ihr Leben lang tut sie ihm Gutes, niemals fügt sie ihm Leid zu.

Spr 31,13: Sie besorgt sich Wolle und Flachs und verarbeitet es mit geschickten Händen.

Spr 31,14: Von weit her schafft sie Nahrung herbei, wie ein Handelsschiff aus fernen Ländern.

Spr 31,15: Noch vor Tagesanbruch steht sie auf und bereitet das Essen; den Mägden sagt sie, was zu tun ist.

Spr 31,16: Sie hält Ausschau nach einem ertragreichen Feld und kauft es; von dem Geld, das ihre Arbeit einbringt, pflanzt sie einen Weinberg.

Tägliche christliche Andacht

Spr 31,17: Unermüdlich und voller Tatkraft ist sie bei der Arbeit; was getan werden muss, das packt sie an!

Tun und anpacken

Sie dürfen Ihrem Geist nicht erlauben, sich selbst zu betrachten und auf die eigenen Kräfte und Neigungen zurückzuschauen. Sie müssen die Augen auf das Wohlgefallen Gottes heften. Man darf sich nicht damit aufhalten, zu grübeln, wenn man laufen muss, noch über Schwierigkeiten zu reden, wenn sie gelöst werden sollen. Umgürten Sie Ihre Lenden mit Kraft und erfüllen Sie Ihr Herz mit Mut und dann sagen Sie:

Ich werde es schon recht machen, aber nicht ich, sondern die Gnade Gottes mit mir. Betrachten Sie, erheben Sie Ihren Geist, tragen Sie ihn zu Gott hinauf, ziehen Sie Gott in Ihren Geist hinein. Spinnen Sie den Faden der kleinen Tugenden, lassen Sie sich zu Übungen der Nächstenliebe herab. Gott sieht Ihren kleinen Schritten wohlgefällig zu und wird wie ein guter Vater, der sein Kind an der Hand hält, seine Schritte den Ihren angleichen und sich damit begnügen, nicht schneller zu gehen als Sie.

Spr 31,18: Sie merkt, dass ihr Fleiß Gewinn bringt; beim Licht der Lampe arbeitet sie bis spät in die Nacht.

Tägliche christliche Andacht

Spr 31,19: Mit geschickten Händen spinnt sie ihr eigenes Garn.

Spr 31,19: Sie greift nach dem Spinnrocken, und ihre Hände fassen die Spindel.

Worte von Franz von Sales

Ihre Finger haben, sagt er, die Spindel gehandhabt. Wie gerne würde ich Ihnen etwas über dieses Wort sagen! Ihr Spinnrocken ist die Vielzahl Ihrer Wünsche: spinnen Sie alle Tage ein wenig, drehen Sie Ihre Vorsätze zum Faden bis zur Durchführung, und Sie werden zweifellos ans Ziel gelangen. Hüten Sie sich aber vor Hast, denn sonst verwickelt sich Ihr Faden zu einem Knoten und bringt Ihre Spindel in Unordnung. Machen wir nur immer weiter; wenn wir auch nur langsam vorwärts kommen, so legen wir doch einen weiten Weg zurück.

Lege die Hand an Großes, übe dich im innerlichen Gebet, in der Betrachtung, empfange die Sakramente, flöße anderen die Liebe zu Gott ein, senke in ihre Herzen gute Regungen, wirke Großes und Wichtiges je nach deinem Beruf; darüber aber vergiß nicht deinen Spinnrocken und deine Spindel, d. h. übe die kleinen und bescheidenen Tugenden, die wie Blumen am Fuß des Kreuzes wachsen: Armendienst, Krankenbesuche, gewissenhafte Sorge für die eigene Familie mit allem, was dazu gehört, fleißige Arbeit, die dich nie müßig sein läßt.

Die großen Gelegenheiten, Gott zu dienen, sind selten: kleine gibt es immer. Wer aber im Kleinen treu ist, sagt der Heiland, den wird man über Großes setzen (Mt 25,21). Verrichte also alles im Namen Gottes (Kol 3,17) und es wird gut getan sein. Ob du ißt oder trinkst (1 Kor 10,31), dich erholst oder am Herd stehst: wenn du deine Arbeit gut verrichtest, wirst du großen Nutzen vor Gott haben, wenn du alles tust, weil Gott es von dir verlangt.

Spr 31,20: Sie erbarmt sich über die Armen und gibt den Bedürftigen, was sie brauchen.

Spr 31,21: Den kalten Winter fürchtet sie nicht, denn ihre ganze Familie hat Kleider aus guter und warmer Wolle.

Spr 31,22: Sie fertigt schöne Decken an, und ihre Kleider macht sie aus feinem Leinen und purpurroter Seide.

Spr 31,23: Ihr Mann ist überall bekannt, und was er sagt, hat Gewicht im Rat der Stadt.

Spr 31,24: Sie näht Kleidung aus wertvollen Stoffen und verkauft sie, ihre selbst gemachten Gürtel bietet sie den Händlern an.

Spr 31,25: Sie ist eine würdevolle und angesehene Frau, zuversichtlich blickt sie in die Zukunft.

Zuversichtlich blickt sie in die Zukunft

Diese Bibelstelle beschreibt eine Frau von beeindruckender Kraft und Selbstbewusstsein. Ihre innere Stärke spiegelt sich in äußerer Würde wider, und sie umarmt die kommenden Herausforderungen mit einem herzlichen Lachen. Diese Worte erinnern uns daran, dass wahre Schönheit in der inneren Stärke und Zuversicht liegt. Diese Frau wird nicht von Furcht geleitet, sondern trägt ein Gewand aus Selbstvertrauen. Diese Auslegung ermutigt dazu, mit Mut und Optimismus in die Zukunft zu blicken, selbst inmitten von Unsicherheiten und Schwierigkeiten.

Spr 31,26: Sie redet nicht gedankenlos, und ihre Anweisungen gibt sie freundlich.

Spr 31,27: Sie kennt und überwacht alles, was in ihrem Haus vor sich geht – nur Faulheit kennt sie nicht!

Spr 31,28: Ihre Kinder reden voller Stolz von ihr, und ihr Mann lobt sie mit überschwänglichen Worten:

Spr 31,29: »Es gibt wohl viele gute und tüchtige Frauen, aber du übertriffst sie alle!«

Spr 31,30: Anmut kann täuschen, und Schönheit vergeht – doch wenn eine Frau Ehrfurcht vor dem Herrn hat, dann verdient sie das höchste Lob!

Spr 31,31: Rühmt sie für ihre Arbeit und Mühe! In der ganzen Stadt soll sie für ihre Taten geehrt werden!

Spr 31,31: Lasst sie den Lohn ihres Schaffens genießen.

Die Arbeit beenden und das Werk vollenden

Viele beschließen ihre Arbeit nicht richtig. Sie hetzen tagsüber von einer Arbeit zur anderen. Und sie schließen die Tür der Arbeit nicht, wenn sie heimkommen. Doch dann geht auch die Tür des Zuhauses nicht auf. Manche sagen: Ich komme einfach nicht zur Ruhe. Ich kann nicht abschalten. Es ist unsere Aufgabe, die Arbeit bewusst abzuschließen. Erst wenn ich mich von dem Tun der Alltagsarbeit gelöst habe, kann ich mich ganz dem widmen, was mich daheim erwartet. Dass die Vollendung der Arbeit letztlich auch ein spirituelles Tun ist, zeigt uns ein Blick in die Bibel. Die sagt uns nämlich etwas Wichtiges über das Beenden der Arbeit. Von Gott heißt es im Schöpfungsbericht: Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag (Gen 2,2). Das Werk wird erst vollendet, wenn Gott ruht. Das Ruhen gehört zur Vollendung der Arbeit. Anselm Grün

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche Spr 31. Kap.


Spr 31