2. Könige 2 Kön Kap. 1 bis 25: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu 2. Könige 2 Kön Kap. 1 bis 25
Inhaltsverzeichnis
Zum 2. Buch der Könige 2 Kön
Das zweite Buch der Könige ist ein Buch des Alten Testaments der Bibel und hat eine besondere Bedeutung aus christlicher Sicht. Es ist Teil der historischen Bücher und setzt die Erzählung fort, die im ersten Buch der Könige begonnen wurde. Das Buch behandelt die Geschichte der Könige Israels und Judas, insbesondere die Regierungszeit verschiedener Könige und die prophetischen Botschaften, die an sie gerichtet wurden.
Aus christlicher Sicht enthält das zweite Buch der Könige wichtige Lehren und Botschaften. Hier sind einige davon:
Gehorsam gegenüber Gott
Das Buch zeigt die Konsequenzen von Ungehorsam gegenüber Gott und die Folgen der Sünde. Viele Könige Israels und Judas wandten sich von Gott ab und wurden mit Gottes Strafe konfrontiert. Dies erinnert Christen daran, wie wichtig es ist, Gott zu gehorchen und seinen Geboten treu zu bleiben.
Gottes Souveränität und Treue
Obwohl das Buch auch die Abkehr und das Versagen der Könige zeigt, offenbart es auch Gottes Souveränität und Treue. Trotz der Untreue seines Volkes handelt Gott immer wieder, um sie zu warnen, zu korrigieren und zu retten. Diese Aspekte Gottes sind auch für Christen von großer Bedeutung, da sie erkennen, dass Gott immer noch souverän ist und seine Verheißungen erfüllt.
Prophetische Botschaften
Das zweite Buch der Könige enthält zahlreiche prophetische Botschaften, die an die Könige und das Volk gerichtet wurden. Diese Botschaften betonten oft die Notwendigkeit der Umkehr, des Glaubens und der Treue zu Gott. Christen sehen darin die Bedeutung der prophetischen Stimme in der Beziehung zu Gott und der Ermutigung zur Buße und zum Glauben.
Hoffnung auf den Messias
Das Buch enthält auch Hinweise und Verheißungen auf den kommenden Messias, den Christus. Einige prophetische Passagen im zweiten Buch der Könige können als Voraussagen auf Jesus Christus interpretiert werden. Christen betrachten diese Verweise als eine Bestätigung der messianischen Hoffnung und als einen Hinweis auf die Erfüllung der Verheißungen Gottes durch Jesus Christus.
Insgesamt betont das zweite Buch der Könige die Bedeutung von Gehorsam, Treue zu Gott, Buße und Hoffnung auf den Messias. Es erinnert Christen daran, dass Gott souverän ist, dass er inmitten der menschlichen Schwäche handelt und dass die Erfüllung seiner Verheißungen in Jesus Christus liegt.
2 Kön 2. Kap.: Elias und Elisas
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum zweiten Buch der Könige 2 Kön 2. Kap.
2 Kön 2,2: Unterwegs sagte Elia zu Elisa: Bleib doch hier! Ich selbst muss nach Bethel, denn der Herr hat mich dorthin geschickt. Doch Elisa wehrte ab: […] Ich verlasse dich nicht!
Elisa folgt Elia nach
Elisa wird nicht gezwungen, Elia zu begleiten. Er wird nicht einmal dazu aufgefordert. Elia fordert ihn sogar auf zu bleiben. Er tut es nicht, weil er Elisa loswerden möchte, sondern um sicherzugehen, dass Elisa den Weg aus eigener Überzeugung gehen will. Und Elisa will. Dreimal beteuert er es. Elia in hier ein Vorausbild für Jesus. Auch Jesus prüft uns, ob unsere Nachfolge echt ist, ob wir mit ganzen Herzen mit ihm gehen. Niemand wird gezwungen, dem Herrn zu dienen und Gemeinschaft mit Ihm zu haben. Der Sohn Gottes drängt sich nicht auf, sondern möchte freudig und willig aufgenommen werden.
Dem König von Golgatha dient ein freiwillig Volk. Friedrich von Bodelschwingh
2 Kön 2,9: Da sprach Elia zu Elisa: Erbitte, was ich dir tun soll, ehe ich von dir genommen werde! Und Elisa sprach: Möchte mir doch ein zweifacher Anteil an deinem Geist gegeben werden!
Elisa äußert eine Bitte
Das ist nicht fehlende Bescheidenheit Elisas. Er erkennt vielmehr im Hinblick auf seine kommenden Aufgaben seine eigene Unfähigkeit und Kraftlosigkeit. Ihm war bewusst, dass sein eigenes Können niemals ausreichen kann, um ein Segensträger Gottes zu sein. Kraft und Vollmacht von oben sind nötig. Wir können nur zum Segen für andere werden, wenn wir dass erkennen. Wo bist du berufen ein Segen zu sein? Bist du dir bewusst, dass du Segensträger bist, beauftragt und ausgestattet von Gott selbst
Es gibt nichts Größeres, als dass ein Mensch für andere ein Segen ist. Dietrich Bonhoeffer
2 Kön 2,12: Dann wurde Elia in einem Wirbelsturm zum Himmel hinaufgetragen. Elisa aber sah ihn und rief: Mein Vater! mein Vater! […] Und als er ihn nicht mehr sah, nahm er seine Kleider und zerriss sie in zwei Stücke.
Elisa zerreißt den Mantel
Elia wird in den Himmel entrückt. Elisa zerreißt daraufhin seine Kleider und nimmt stattdessen den Mantel Elias auf. Das Zerreißen ist ein Vorausbild für die Aufforderung Jesus, uns selbst zu verleugnen und ihm nachzufolgen. Nicht nur ist unser alter Mensch mit Christus gekreuzigt und wir haben ihn bei unserer Bekehrung ausgezogen, sondern wir haben Christus angezogen. Mit dem Mantel Elias nimmt Elisa auch den Dienst Elias auf. Wir sind jetzt Gesandte für Christus und haben den Dienst der Versöhnung bekommen.
2 Kön 4. Kap.: Elisas und die Witwe
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum zweiten Buch der Könige 2 Kön 4. Kap.
2 Kön 4,2: Und Elisa sprach zu ihr: Was soll ich für dich tun? Sage mir, was hast du im Haus? Sie antwortete: Deine Magd hat nichts im Haus als nur einen Krug mit Öl!
Elisa hilft der Witwe (1)
Elisa begegnet einer Witwe. Die Witwe klagt Elisa ihre Schulden-Not. Elisa fragt darauf hin nicht, was sie braucht, sondern er fragt: Was hast du? Gott beginnt oft mit dem Wenigen, was uns momentan zur Verfügung steht. Auch beim Wunder der Brotvermehrung fragt Jesus: Wie viele Brote habt ihr?Die Witwe nun hat nur einen Krug Öl. Welch Armut, aber es wird genug sein, um durch Gottes Gnade ein Segen zu sein.
Es ist gleich, ob ihr fünf Brote habt oder fünfhundert. Die große Anzahl würde ohne den Segen Gottes ebenso wenig ausreichen wie die kleinere. Hudson Taylor
2 Kön 4,3-4: Geh und leih dir von deinen Nachbarinnen leere Krüge aus, aber nicht zu wenige! Dann geh mit deinen Söhnen ins Haus und verriegle die Tür! Als Nächstes gießt du dein Öl in die Gefäße. Sobald eins voll ist, stell es zur Seite!
Elisa hilft der Witwe (2)
Öl ist ein Bild des Heiligen Geistes. Die leeren Krüge bedeuten, dass wir leer sein sollen, damit wir von dem Geist Gottes erfüllt werden können. Nur leere, bedürftige, von sich selbst befreite Gefäße wird Gott füllen. Die Witwe soll die Tür verriegeln. Das bedeutet, dass jede Ablenkung von außen vermieden werden sollte. Das Wirken Gottes sollte nie öffentlichen Show sein. Am Ende fehlte es nicht an Öl, sondern an Krügen. Gott wird niemals müde seinen Geist auszugießen. Unsere Bedürfnisse, dargestellt durch die leeren Gefäße, werden ihm nie zu viel. Sein Vorrat an Gnade und Segen ist maßlos.
2 Kön 4,6: Und es geschah, als die Gefäße voll waren, da sprach sie zu ihrem Sohn: Reiche mir noch ein Gefäß her! Er sprach zu ihr: Es ist kein Gefäß mehr hier! Da versiegte das Öl.
Leeres Gefäß unserer Seele
Solange die arme Witwe leere Gefäße hatte, ging das Öl nicht aus, dessen wunderbare Vermehrung Elischa erbeten hatte. Als diese aber fehlten, um es aufzunehmen, versiegte seine Fülle (2 Kön 4,1.6). In dem Maß, als unser Herz sich weitet, oder richtiger gesagt, in dem Maß, als es sich aufschließen und weiten läßt, in dem Maß, als es die „Leere“ seiner Einwilligung der göttlichen Barmherzigkeit nicht verweigert, wird diese nicht aufhören, in unser Herz ihre heiligen Gnadenanregungen zu ergießen, die fortwährend zunehmen und uns stets an heiliger Liebe zunehmen lassen. Gibt es aber keine „Leere“ mehr in uns, geben wir nicht mehr unsere Einwilligung, so hält der göttliche Gnadenstrom inne. Franz von Sales (zu 2 Kön 4,6)
2 Kön 4,7: Geh nun und verkauf das Öl! Von dem Erlös kannst du deine Schulden bezahlen, und es wird noch genug übrig bleiben, damit du und deine Söhne davon leben können.
2 Kön 4,10: Wollen wir ihm nicht im oberen Stockwerk ein kleines Zimmer einrichten? Wir stellen ihm ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl und eine Lampe hinein. So kann er sich zurückziehen und etwas ausruhen, wenn er uns besucht.
Elisa bekommt einen Raum
Nach der Witwe trifft Elisa auf eine weitere Frau. Diese glänzt durch ihre Gastfreundschaft. Sie richtet dem Propheten einen Raum ein. Als Vorausbild auf Jesus bedeutet dies, dass wir Jesus in unserem Leben Raum geben sollten. Was muss in unserem Leben entfernt werden, damit das Wort Gottes, der Heilige Geist und der Herr Jesus Raum gewinnen können? Weiter: Die raumgebende Frau war kinderlos. Aber keine Bitterkeit ist zu spüren. Im Gegenteil: Sie kümmert sich um die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen! Mängel können motivieren, anderen Menschen ein Segen zu sein. Aus dieser Hingabe nun entsteht Leben. Das ist das Bild hinter der Verheißung, die Elisa der Frau zuspricht:
2 Kön 4,16: Nächstes Jahr um diese Zeit wirst du einen Sohn in den Armen halten.
2 Kön 4,34: Dann legte er sich so auf den toten Jungen, dass sein Mund auf dem Mund des Kindes lag, seine Augen auf dessen Augen und seine Hände auf dessen Händen. Während er so dalag, wurde der Leib des Toten langsam warm.
Elisa erweckt einen toten Jungen
Das verheißene Kind wird geboren und wächst heran. Eines Tages stirbt es an einer Krankheit. Die Frau ruft Elisa herbei. Mit einer sehr leibhaften Handlung erweckt er den Jungen wieder zum Leben. Welches Bild können wir darin sehen? Viele Menschen leben zwar körperlich, sind aber seelisch und geistlich weit vom Leben in Fülle entfernt. Wenn wir erweckend auf diese Menschen wirken wollen, dann nützen leere Wortphrasen nichts. Stattdessen muss ich den intensiven Kontakt zu ihm suchen, versuchen, ihn zu verstehen, warum er so oder so denkt oder fühlt. Mund auf Mund. Auge auf Auge. Hand auf Hand.
2 Kön 4,36: Als sie das Zimmer betrat, sagte Elisa zu ihr: Hier ist dein Sohn.
2 Kön 4,43: Diese paar Brote soll ich hundert hungrigen Männern vorsetzen? Doch Elisa blieb dabei: Verteile es an alle! Denn der Herr sagt: Man wird sich satt essen und sogar noch übrig lassen.
Elisa vermehrt Brot
Das alles erinnert stark an die Brotvermehrung, die Jesus vollbrachte. Beide Wunder enden mit der wunderbaren Erfahrung: »… und sie aßen und ließen übrig. Glaube ist: zu erwarten, dass Gott Wunder vollbringt durch Menschen wie mich, die nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische haben. Gott kann das wenige, was wir ihm aus Dankbarkeit und Gehorsam übergeben, zum Segen für viele vermehren.
Das Geheimnis aller Brotvermehrung heißt: teilen. Kyrilla Spiecker
2 Kön 5. Kap.: Elisas und Naaman
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum zweiten Buch der Könige 2 Kön 5. Kap.
2 Kön 5,1: Naeman, der Heerführer des Königs von Aram, war ein hoch angesehener Mann vor seinem Herrn und geschätzt; denn durch ihn gab der Herr den Aramäern Sieg. Aber dieser gewaltige, tapfere Mann war aussätzig.
Der Aussatz des Naaman
Es ist nicht leicht zu verstehen, was Demut ist. Sie ist das Ergebnis einer Veränderung, die der Heilige Geist selbst in uns durch das, was wir erleben, bewirkt, wie es zum Beispiel bei Naaman, dem Syrer, der Fall war (vgl. 2 Kön 5). Zur Zeit des Propheten Elischa genoss diese Persönlichkeit hohes Ansehen. Er war ein tapferer General des aramäischen Heeres, der bei mehreren Gelegenheiten seine Tapferkeit und seinen Mut bewiesen hatte.
Doch neben Ansehen, Stärke, Wertschätzung, Ehren und Ruhm muss dieser Mann auch mit einem schrecklichen Drama leben: Er ist aussätzig. Seine Rüstung, dieselbe Rüstung, die ihn berühmt macht, bedeckt in Wirklichkeit eine zerbrechliche, verwundete, kranke Menschennatur. Diesen Widerspruch finden wir oft in unserem eigenen Leben: Manchmal sind große Gaben der Panzer, der große Schwächen verdeckt. Papst Franziskus (zu 2 Kön 5,1)
2 Kön 5,14: Wie der Bote Gottes es befohlen hatte, stieg er ins Wasser und tauchte siebenmal unter. Und tatsächlich: Seine Haut wurde wieder glatt und rein. Er war gesund.
Elisa heilt Naaman
Naaman war ein großer Mann vor dem feindlichen syrischen König. Eines Tages erkrankte er an Aussatz. Bis zu seiner Heilung durch Elisa ging er einen weiten Weg der Demut. Er muss auf ein junges israelitisches Mädchen hören, das seine Sklavin ist. Diese erzählt ihm vom Propheten Elisa. Er muss nach Israel in das Land der Feinde gehen. Er muss einen für ihn unbekannten Propheten aufsuchen und eben nicht den König Israels. Er muss akzeptieren, dass der Prophet Elisa nur einen Boten sendet und Naaman nicht persönlich empfangen wird. Keine persönliche, ehrenvolle Begrüßung, kein würdevoller Empfang. Er muss sich sieben Mal in einem schmutzigen Fluss baden, um gereinigt zu werden. Keine die Sinne berauschende Zeremonie.
Diese Geschichte lehrt uns, dass kein Weg an der Demut vorbei führt, wenn wir innerlich geheilt werden möchten.
Worte von Papst Franziskus
Es ist nicht leicht zu verstehen, was Demut ist. Sie ist das Ergebnis einer Veränderung, die der Geist selbst in uns durch die Geschichte, die wir leben, bewirkt, wie es zum Beispiel bei Naaman, dem Syrer, der Fall war. Naaman begreift eine grundlegende Wahrheit: Man kann sich nicht sein Leben lang hinter einer Rüstung, einer Rolle, einer gesellschaftlichen Anerkennung verstecken: das schadet am Ende.
Es kommt eine Zeit im Leben eines jeden Menschen, in der er den Wunsch verspürt, nicht mehr hinter dem Deckmantel des Ruhmes dieser Welt zu leben, sondern in der Fülle eines ehrlichen Lebens, das keine Rüstungen und Masken mehr benötigt. Nachdem er sich mit Silber und Gold eingedeckt hat, macht sich Naaman auf die Reise und kommt zu dem Propheten Elischa.
Der Prophet verlangt von Naaman als einzige Bedingung für seine Genesung, dass er sich entkleidet und sieben Mal im Jordan wäscht. Kein Ansehen, keine Ehre, kein Gold und kein Silber! Die Gnade, die rettet, ist umsonst und kann nicht auf den Preis der Dinge dieser Welt reduziert werden. Die Lehre daraus ist großartig! Die Demut, das eigene Menschsein zu entblößen, bringt Naaman nach dem Wort des Herrn Heilung. Papst Franziskus (zu 2 Kön 5,14)
2 Kön 5,16: Ich nehme keine Geschenke.
Elisa wehrt Dankesgeschenke ab
Naamans Herz drängte ihn zur Dankbarkeit. Elisa weigert sich ein Dankgeschenk anzunehmen. So macht er deutlich, dass er nur Werkzeug Gottes ist. Der Dank gilt allein Gott. Er ist es, der Wunder wirkt. Ihm allein gebührt Ehre und Anbetung. Wir als Jünger Christi sind nur Werkzeuge. Er ist der eigentlich Wirkende. In Jesus ist der Wunder wirkende Gott gegenwärtig. Also: Gott sei Dank! Wem denn sonst?
Wo Gott Raum gewinnt, da wird Murren zum Stillesein, das Stillesein zum Danken, Danken zu einer fröhlichen Hoffnung ewigen Lebens. Friedrich von Bodelschwingh
2 Kön 5,20: Siehe, mein Herr hat diesen Syrer Naeman verschont, daß er nichts von ihm hat genommen, das er gebracht hat. So wahr der Herr lebt, ich will ihm nachlaufen und etwas von ihm nehmen.
Die Gier des Gehasi
Diesen Syrer Naeman: eine Verachtung liegt in diesen Worten von Gehasi, dem Diener des Propheten. Keine Mitfreude über dessen wunderbare Heilung. Absolut kein Verständnis für die verschwenderische Gnade Gottes, die sich im Verhalten Elisas widerspiegelt. Gehasi hätte diesen reichen Mann Naaman wie eine Kuh gemolken, der das kärgliche, unsichere Leben als Prophetendiener geändert hätte. In seiner Gier reist Gehasi dem Naaman hinter her, lügt ihn an, dass Elisa jetzt doch Geschenke des Dankes erbitte. Hüten wir uns vor jeder Habgier. Das Ende der Geschichte:
2 Kön 5,27: Der Aussatz, unter dem Naaman gelitten hat, wird nun dich befallen.
2 Kön Kap. 6-13: Weiteres
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum zweiten Buch der Könige 2 Kön Kap. 6-13
2 Kön 6:5: Und es geschah, als einer einen Stamm fällte, da fiel das Eisen ins Wasser. Da schrie er und sprach: O weh, mein Herr! Und es ist noch dazu entliehen!
2 Kön 6:6: Aber der Mann Gottes sprach: Wohin ist es gefallen? Und als er ihm die Stelle zeigte, schnitt er ein Holz ab und warf es dort hinein. Da brachte er das Eisen zum Schwimmen.
Für Gott ist alles möglich
Das Eisenwerkzeug schien unwiederbringlich verloren. Und da es auch noch entlehnt war, konnten die Kinder der Propheten leicht in ihrer Ehre gefährdet und der Name ihres Gottes bloßgestellt werden. Doch da geschah etwas gegen alle denkbare Erwartung: Das Eisen tauchte aus der Tiefe des Stromes auf und schwamm. Was den Menschen unmöglich ist, das ist Gott möglich.
Lieber Leser, in welcher verzweifelten Lage steckst du? Welche zentnerschwere Last liegt an diesem Abend auf deinem Gemüt? Bring alles hierher. Der Gott der Propheten lebt! Und er lebt, um Seinen Auserwählten zu helfen. Er gestattet nicht, dass es dir an irgendetwas Gutem mangelt. Glaube an den Herrn der Heerscharren! Nahe dich Ihm im Namen deines Herrn Jesus, so wird das Eisen schwimmen. Spurgeon (zu 2 Kön 6,6)
2 Kön 6:7: Und er sprach: Hole es dir heraus! Da streckte er seine Hand aus und nahm es.
2 Kön 7,9: Dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft.
Ende der Hungersnot angekündigt
Die Stadt Samaria wird durch den syrischen König belagert. In der Stadt herrscht darum Hungersnot. Elisa kündet das Ende der Hungersnot an, aber keiner glaubt ihm. Das syrische Heer ist zu mächtig. Doch das Wort des Herrn traf auf aussergewöhnliche Art und Weise ein: Vier aussätzige Männer, die sich außerhalb der Stadtmauer aufhalten mussten, entschlossen sich, zu den Syrern überzulaufen. Doch als sie im Lager der Syrer ankamen, stellten sie fest, dass das Lager verlassen war.
Der Herr selbst hatte die Syrer in die Flucht geschlagen. Dabei hatten sie sämtliche Vorräte im Lager zurück gelassen. Diesen Tag guter Botschaft berichten sie nun dem israelitischen König. Und alle hatten genug zu essen. Auch wir haben eine gute Botschaft für die hungernden Menschen dieser Welt: Wir haben im Herrn Jesus die Erlösung und einen unschätzbaren Reichtum gefunden. Er ist das Brot des Lebens.
2 Kön 13,20: Bald darauf starb Elisa und wurde begraben.
Elisas Tod
Seine Zeit zu sterben war gekommen und er klammerte sich offensichtlich nicht verzweifelt an sein Leben. Er fuhr auch nicht spektakulär in einem feurigen Wagen und im Sturmwind in den Himmel wie sein geistlicher Vater Elia. Gott hatte bestimmt, dass er an seiner Krankheit starb. Selbstlos und schlicht, wie er bisher gelebt hatte, so erleben wir ihn auch auf seinem Sterbebett. In einem schlichten und selbstlosen Leben kann uns Elisa ein Vorbild sein.
Ein edles Leben ist nicht ein Strahlenkranz blitzschnell gewonnener Herrlichkeit, sondern ein schlichtes Aneinanderreihen von Tagen, an welchen Gottes Wille getan wird. William MacDonald
2 Kön 13,21: Eines Tages wollte man in dem Dorf, wo Elisa begraben lag, einen Mann beerdigen. Plötzlich tauchte eine dieser Banden auf. Weil sie schnell fliehen wollten, warfen die Trauernden den Toten in Elisas Grab. Kaum aber war der Tote mit den Gebeinen des Propheten in Berührung gekommen, wurde er wieder lebendig und stand auf.
Eine tiefe letzte Botschaft
Die Trauergäste gerieten in Panik und warfen den Verstorbenen in das offensichtlich noch frische Grab Elisas, um sich dann in aller Eile vor dem Feind in Sicherheit zu bringen. Da wurde also dieser Tote in das Grab des Elisa geworfen. Er war gleichsam mit Elisa zusammen tot und mit Elisa zusammen begraben. Und davon wurde er lebendig. Elisa ist ein Vorbild auf Jesus: eine Berührung mit dem Kreuz bedeutet, dass ich mit Jesus zusammen sterben muss, mit Jesus begraben sein muss. Und in der Tat spricht die Bibel so von dem eigentlichen christlichen Erlebnis: Ich erkenne an, dass der Tod, der Jesus traf, eigentlich mir zusteht. Dies erkenne ich unter Jesu Kreuz an. Welch ein Hinweis auf Jesus!
Gott benutzt Elisas Tod, um das größte aller Wunder der Gnade zu veranschaulichen: das Hervorbringen von Leben aus dem Tod.
2 Kön 17:38: Vergesst nicht den Bund, den ich mit euch geschlossen habe.
Gnaden-Vergessenheit
In der Geschäftigkeit und Ich-Zentriertheit unseres Lebens vergessen wir alle leider, wie sehr unser Leben durch die Gnade unseres Herrn gesegnet wurde und eine völlig neue Richtung bekommen hat. Die Tatsache, dass Gott uns mit Seiner Gnade gesegnet hat, während wir doch Seinen Zorn verdient hatten, schwindet aus unserem Gedächtnis, wie ein Lied, dessen Text wir einst kannten, jetzt aber vergessen haben. Realität, dass uns Morgen für Morgen ganz neue Gnadenerweise begrüßen, ergreift unser Gemüt nicht, während wir uns hektisch auf den neuen Tag vorbereiten. Und wenn wir am Ende des Tages unser erschöpftes Haupt für den dringend benötigten Schlaf niederlegen, versäumen wir es oft, auf die vielen Gnadenerweise zurückzublicken, die aus Gottes Händen auf unser kleines Leben herabgeströmt sind. Wir nehmen uns nicht oft die Zeit dazu, uns hinzusetzen und darüber nachzudenken, wie unser Leben aussähe, wenn nicht die Gnade des Herrn in unsere persönliche Lebensgeschichte eingewebt wäre. Leider neigen wir alle dazu, Seine Gnadenerweise viel zu schnell zu vergessen
Wenn du dich an die Gnadenerweise erinnerst, erinnerst du dich ebenso daran, dass du einfach gar nichts getan hast, um das zu verdienen, womit der Herr dich gnädig gesegnet hat. Wenn du dich an Seine Gnade erinnerst, bist du demütig, dankbar und liebevoll. Wenn du dich an Seine Gnade erinnerst, weicht das Klagen der Dankbarkeit, und die ichbezogenen Wünsche machen der Anbetung Raum. Paul David Tripp
2 Kön Kap. 18-25: Geschichte der Könige Judas
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum zweiten Buch der Könige 2 Kön Kap. 18-25
2 Kön 19,3: Die Kinder sind bis zum Durchbruch gekommen, aber da ist keine Kraft zum Gebären!
Unmöglichkeit der Vollkommenheit
Betrachte die Eitelkeit des menschlichen Geistes, wie sehr er Verwicklungen und Verwirrungen in sich selbst ausgesetzt ist. Viele innere Drangsale werden durch eine Vielzahl von Erwägungen und Wünschen hervorgerufen, die mit Übereifer eine eingebildete Vollkommenheit zu erlangen trachten. Entsetzt nun über die große Schwierigkeit oder vielmehr Unmöglichkeit, diese Vollkommenheit zu erreichen, erkrankt die Seele, da sie im Bild gesprochen schwanger dieses Kindes war, das sie nicht zur Welt bringen konnte. Franz von Sales (zu 2 Kön 19,3)
Hassen Sie also Ihre Unvollkommenheiten, weil sie Unvollkommenheiten sind, aber lieben sie sie, weil Sie dadurch Ihr Nichts und Ihre Nichtigkeit erkennen.
Franz von Sales warnt davor, dass unsere Seele erkrankt, wenn sie hochmütig zu gut sein will, zu hohe Ziele setzt und dann scheitert. In gewissem Sinne dagegen rät er uns, den Wert unserer Fehler (die wir zweifelsohne tun!) zu betrachten, lassen sie uns doch unsere Niedrigkeit und unser Angewiesenheit auf Gottes Gnade erkennen.
2 Kön 19,15: Du Gott Israels, der du über den Keruben thronst, du allein bist Gott über alle Königreiche der Welt. Himmel und Erde hast du geschaffen.
Du allein bist Gott
2 Kön 19,15 beschreibt, wie König Hiskia im Tempel vor Gott betet, um Hilfe gegen die drohende assyrische Invasion zu erbitten. Er beginnt sein Gebet mit den Worten: „Herr, Gott Israels, der du über den Cherubim thronst, du allein bist Gott über alle Königreiche der Erde; du hast Himmel und Erde gemacht.“
Diese Passage zeigt Hiskias tiefes Vertrauen in Gottes Macht und Souveränität. Er erkennt Gott als den Schöpfer und Herrscher über alles an und sucht seine Rettung in einer hoffnungslosen Situation. Hiskias Gebet erinnert uns daran, dass wir in Zeiten der Not unsere Sorgen vor Gott bringen können, im Vertrauen darauf, dass er mächtig genug ist, um zu helfen und zu retten.
Gott loben
Du fragst, wie man es anstellen soll, den ganzen Tag Gott zu loben. Ich will dir, wenn du willst, zeigen, wie man Gott den ganzen Tag loben kann. Was immer du tust, tu es gut – und du hast Gott gelobt. Jedes deiner Lieder ist ein Lob Gottes. Was leistet indes deine Zunge, wenn sich nicht dein Herz in gleicher Weise am Lob beteiligt?
Das Lied ist aus, du gehst nun zu Tisch? Hüte dich vor Unmäßigkeit – und du hast Gott gelobt. Gehst du vielleicht zu Bett? Erhebe dich nicht zu böser Tat – und du hast Gott gelobt. Bist du beruflich tätig? Hüte dich vor hinterlistigem Betrug – und du hast Gott gelobt. Bestellst du den Acker? Brich keinen Streit vom Zaun – und du hast Gott gelobt. Euer makelloses Tun sei eure Art, den ganzen Tag Gott zu loben. Augustinus (zu 2 Kön 19,15)
2 Kön 19,16: Herr erhöre mich!
Gott bitten
Dein Leben besteht aus Höhen und Tiefen. Wo wir uns auch befinden: aus dem Glauben erwächst ein Gefühl von Sicherheit für die Gegenwart und die Zukunft, das getragen wird durch das unerschütterliche Zutrauen auf Gottes Zusage „Ich stehe dir bei.“ Das ist das Fundament unseres Glaubens, das uns mutig voran schreiten lässt. Du hast in dir einen Ratgeber, Lehrer, Beschützer, jemanden, der dich leitet, dich berät, ermutigt, auf den Weg bringt, dich in allem und zu allem hin begleitet.
2 Kön 20,4-5: Ich habe dein Gebet gehört.
2 Kön 25,30: Und sein Unterhalt, der beständige Unterhalt, wurde ihm vom König gegeben, für jeden Tag sein bestimmtes Teil, für alle Tage seines Lebens.
Für jeden Tag sein bestimmtes Teil
Wir brauchen um den morgigen Tag nicht zu sorgen, denn der Tag hat noch nicht gedämmert und seine Bedürfnisse sind noch verborgen. Der Durst, den wir im Sommer leiden werden, braucht nicht schon im Frühling gelöscht zu werden, denn wir empfinden ihn noch nicht. Wenn wir jeden Tag genug haben, wie ein Tag nach dem anderen kommt, so leiden wir nie Mangel. Genug für den Tag, das ist alles was wir genießen können. Lieber gläubiger Leser, im Geistlichen bedarfst du einer täglichen Nahrung. Du hast keine vorrätige Kraft. Tag für Tag bist du auf die Hilfe von oben angewiesen. Spurgeon (zu 2 Kön 25,30)
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Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu 2. Könige 2 Kön Kap. 1 bis 25.