Matthäus Evangelium Mt 17. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Matthäus Evangelium Mt 17. Kap.
Inhaltsverzeichnis
Evangelium nach Matthäus Mt 17. Kap.
Das 17. Kapitel des Matthäusevangeliums beschreibt das Ereignis der Verklärung Jesu auf einem Berg vor den Augen seiner Jünger Petrus, Jakobus und Johannes. Jesus zeigt sich dabei in strahlendem Licht und spricht mit dem Propheten Elija und Mose. Nach dieser Vision kehren sie zurück zu den anderen Jüngern und heilen einen besessenen Jungen. Jesus prophezeit auch seinen Tod und seine Auferstehung.
Mt 17,1-13: Verklärung
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Matthäus Evangelium Mt 17,1-13
Parallelstellen: Mk 9,2-13; Lk 9,28-36
Mt 17,1: Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes mit auf einen hohen Berg. Sie waren dort ganz allein.
Der hohe Berg
Beginnen tut die Verklärung damit, dass Jesus die 3 Apostel mit auf einen Berg nimmt. Der Berg steht in der Bibel für Gottesnähe, ein Ort, an dem Gott sich offenbart, an dem der Mensch Gott näher ist als im Tal, im Nebel seines Alltags. So wichtig der Alltag ist, wir auch dort in und bei Gott sind, wir dort unser Kreuz tragen, so unerlässlich ist es für jeden von uns, dass er einen inneren Berg hat auf dem er Gott begegnet.
Physische Orte (Kirche, Gebetsecke) und eine bestimmte Zeit (z.B. Morgengebet) helfen dabei. Wie dein Berg sich im Einzelnen zeigt, gestaltet sich bei jedem anders. Benedikt der XVI hat einmal gesagt, es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt.
Präziser Zeitpunkt
Die Verklärung findet zu einem ganz präzisen Zeitpunkt der Sendung Christi statt, nach der Ankündigung seines Leidens. Jesus weiß, dass sie die Realität des Kreuzes nicht akzeptieren, und so möchte er sie darauf vorbereiten, den Skandal der Passion und des Kreuzestodes zu ertragen, damit sie wissen, dass dies der Weg ist, durch den der himmlische Vater seinen Sohn zur Herrlichkeit führen wird. Jeder von uns hat nun sein eigenes Kreuz. Der Herr lässt uns das Ende dieses Wegs sehen, das die Auferstehung ist, die Schönheit, indem wir unser eigenes Kreuz tragen.
Mt 17,2: Da wurde Jesus vor ihren Augen verwandelt: Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider strahlten hell.
Herrlichkeit Gottes
Für einen Augenblick erkennen die Jünger in Jesus mehr als nur einen Menschen, der ihr Meister ist. Sie erkennen die unbegreifliche Größe Gottes, die in Jesus Mensch geworden ist. Stell dir das Licht und das Strahlen vor, welches die Jünger gesehen haben müssen. Wie wundervoll muss dieser Anblick sein, wenn man Jesus für einen Augenblick in seiner Gottheit erkennen darf. Wir können uns fragen: Begreife ich eigentlich die Größe Gottes? Bin ich mir bewusst, wie unendlich groß der Unterschied zwischen mir und Gott ist und was seine Herrlichkeit bedeutet? Verweile in dem Staunen über die Schönheit und die Herrlichkeit Gottes. Antonia Hornstein
Jesus ist im Gebet (vgl. Lk 9,29)
Häufig wird davon berichtet, dass Jesus sich zum Gebet zurückzog. Das Besondere hier ist, dass er drei Apostel mitnimmt und somit auch dich. Auf den Berg mit Jesus zu steigen bedeutet für die Apostel in das Gebet Jesu hineingezogen zu werden. Er wollte ihnen und dir das innere Licht zeigen, das ihn erfüllt, wenn er betet.
Das Gebet damals und für uns jetzt ist kein Beiwerk, keine „Option“, sondern es ist eine Frage von Leben oder Tod. Nur wer betet, d.h. wer sich in kindlicher Liebe Gott anvertraut, kann in das ewige Leben eintreten, das Gott selbst ist. Das Ereignis der Verklärung macht uns die existenzielle Bedeutung des Gebets für unser Leben klar. Mein Gebet ist immer das Gleiche, wenn ich am Morgen bete: Hier bin ich.
Worte von Johannes von Damaskus
Er hat nicht erst später das Sein empfangen und die Herrlichkeit dazu erhalten. Aus dem Vater geboren, ist er ohne Anfang und ohne Zeit und besitzt den Glanz seiner Herrlichkeit. Er wurde also verklärt. Das heißt nicht, dass er etwas wurde, was er vorher nicht war, sondern es bedeutet, dass er seinen Jüngern sichtbar machte, was er war. Er öffnete ihnen die Augen und machte aus Blinden Sehende. Johannes von Damaskus (zu Mt 17,2)
Mt 17,3: Dann erschienen plötzlich Mose und Elia und redeten mit Jesus.
Das Thema des Gesprächs gibt Lukas an: Jesu Tod (Lk 9, 31)
Das Evangelium ist nicht eine Aneinanderreihung von Erzählungen, sondern eine abgestimmte Komposition. Vor der Verklärung spricht Jesus über seinen bevorstehenden Tod und richtet an uns die Worte, dass auch wir in der Jüngerschaft unser Kreuz auf uns nehmen sollen. Und in der Verklärung geht es wieder um seinen Tod. Jesus flieht nicht vor dieser Sendung, für die er in die Welt gekommen ist. So zeigt er uns, dass das wahre Gebet darin besteht, unseren Willen mit dem Willen Gottes zu vereinen. Für uns bedeutet beten also nicht, vor der Wirklichkeit und deren Verantwortung zu fliehen, sondern sie im Vertrauen auf die treue und unerschöpfliche Liebe des Herrn vollends auf sich zu nehmen.
Mt 17,4: Petrus rief: Herr, wie gut, dass wir hier sind! Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elia.
Es war gut, da zu sein
Auch wenn wir es nicht so erfahren wie die drei, es gibt nichts Größeres als bei Gott zu sein. Dazu können wir uns die Allgegenwart Gottes bewusst machen. Wir können im Gebet bei ihm sein, der durch die Taufe im Tempel unseres Leibes in uns Wohnung genommen hat. Oder wir können seine leibhaftige Gegenwart in der Eucharistie suchen und in der Kirche vor ihm verweilen. In keinem dieser Fälle sehen wir Christus verklärt, doch es bleibt jedes Mal seine göttliche Gegenwart. Bertalan Egervári (zu Mt 17,4)
Petrus möchte die Gotteserfahrung festhalten
Du hast sicher schon Momente tiefer Gotteserfahrung gemacht. Bei dem einen haben sie zur Bekehrung geführt, bei dem anderen ihn auf seinem Glaubensweg gestärkt. Dennoch sind diese Momente tiefer Gotteserfahrung eher selten, sie sind ein besonderes Geschenk, lassen sich weder durch Askese oder Meditation erzwingen, noch lassen sie sich festhalten. Aber du kannst dich daran erinnern, sie wirken in uns nach und verändern uns. Erinnere du dich heute an einen Moment tiefer Gotteserfahrung in deinem Leben. Vergesst in eurem Leben nicht den Berg der Verklärung. Es gibt ihn diesen Berg der Verklärung, für jeden von uns anderswo. Edith Stein sagt: Je dunkler es hier um uns wird, desto mehr müssen wir das Herz öffnen für dieses Licht von oben.
Mt 17,5: Noch während er redete, hüllte sie eine leuchtende Wolke ein, und aus der Wolke hörten sie eine Stimme: Dies ist mein geliebter Sohn, über den ich mich von Herzen freue. Auf ihn sollt ihr hören.
Berg der Verklärung und Berg Golgatha
Eine Analogie, die mich sehr bewegt hat: Hier der Berg der Verklärung dort der Berg Golgatha. Hier strahlt Jesu Angesicht wie die Sonne, dort war sein Aussehen entstellt. Hier wurden seine Kleider weiß wie das Licht, dort wurde er seiner Kleider beraubt. Hier umgaben ihn zwei große Gottesmänner, dort hingen zwei Verbrecher neben ihm. Hier war die Wolke der Gegenwart Gottes, dort Finsternis und Gottverlassenheit. Das Kreuz und die Herrlichkeit Christi gehören unzertrennlich zusammen. Auch dein Kreuz und das Wachsen in der Erkenntnis der Liebe Gottes sind unzertrennlich verbunden.
Auf den Sohn hören
Die Einladung des Vaters, auf Jesus zu hören, den die Jünger nach dem Verschwinden der Vision „allein» antreffen, unterstreicht den Vorrang des Hörens vor dem Sehen. Der Glaube wird oft in der Dunkelheit gelebt: Lasst uns das Licht aufnehmen, wenn es uns gegeben wird, aber lasst uns mit dem zufrieden sein, was uns zu hören gegeben wird. Gebet: Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören. Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes, damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen.
Wenn wir auf irgendjemanden hören sollten, sollten wir auf Jesus hören. Man könnte meinen, eine Stimme vom Himmel würde sagen: „Hör mir zu!“ Aber der Vater sagte: „ Hört ihn! „Alles weist uns auf Jesus hin.
Werdet still und hört auf Jesus!
Wir sollen auf Jesus hören – das sind die Worte des Vaters zu uns aus dem Himmel. Auf seinen geliebten Sohn sollen wir hören. Es ist der Sohn, der durch den heiligen Geist, der in uns wohnt, nicht aufhört, zu uns zu sprechen. Um ihn aber hören zu können, müssen wir still werden. Still vor dem, der zu uns spricht und uns begegnen möchte. Wir als Kinder Gottes sind fähig, die Stimme unseres Vaters zu hören. Gott spricht meistens nicht akustisch hörbar, doch er spricht. Manchmal durch andere Menschen, durch ein Wort aus der Schrift, durch die Natur… Gott bedient sich alles Geschaffenen, um zu uns zu sprechen. Wir müssen nur unser Herz und unsere Augen dafür öffnen. – Habe ich in meinem Leben schon erfahren, dass Gott spricht und dass ich seine Stimme hören kann? Antonia Hornstein
Worte von Klaus-Stefan
Der ewige Vater lehrt es uns nicht weniger, dass wir auf Seinen Sohn hören sollen. Welchen Stellenwert hat die Lectio Divina – die Lesung der hl. Schrift in Deinem Leben? Wie willst Du auf Jesu Wort und Lehre hören, wenn Du Sein Wort in der heiligen Schrift nicht liest. Es ist eine gute Sache, in der hl. Messe das Wort Gottes zu hören. Aber ehrlich, wie oft besuchst Du die hl. Messe und was weißt Du am Ende noch vom gehörten Wort.
Die geistliche Lesung des Wortes Gottes ist eine wunderbare Sache. Ich eröffne mit einem Gebet. Ich lese ein, zwei, drei Mal das Wort Gottes. Ich nehme mir etwas Zeit nachzudenken. Wer, wie, was, wann, wo, wozu, wem, warum. Das sind Fragen, an denen man sich entlang hangeln kann, bei der Lektüre. Wenn Du gestorben bist und stehst vor Jesus, willst Du dann wirklich sagen, dass Dir jede andere Lektüre wichtiger war, als SEIN Wort? ksf-Gedanken (zu Mt 17,5)
Mt 17,6: Bei diesen Worten erschraken die Jünger zutiefst und warfen sich zu Boden.
Einbruch von Transzendenz
Das ist mehr als gute Laune oder ein intensives Hochgefühl. Dann wäre die Oper oder der Ballermann eine Gotteserfahrung. Es ist mehr! Der Einbruch von Transzendenz gibt uns Kraft für schwierige Tage, lässt uns vertrauensvoll inmitten weltlicher Sorgen leben, lässt uns zur Überzeugung kommen, dass Gott das Wichtigste in unserem Leben ist, Alpha und Omega.
Dazu Martin Luther Kings Worte: „Schwierige Tage liegen vor uns. Aber das macht mir jetzt wirklich nichts aus. Denn ich bin auf dem Gipfel des Berges gewesen. Ich mache mir keine Sorgen. Wie jeder andere würde ich gern lange leben. Langlebigkeit hat ihren Wert. Aber darum bin ich jetzt nicht besorgt. Er hat mir erlaubt, auf den Berg zu steigen.“ Er bezieht sich hier auf seinen Berg der Verklärung. Ein Tag, nachdem Martin Luther King das gesagt hat, wurde er von seinem Attentäter erschossen.
Stimme vom Himmel
Sie fielen nicht auf ihr Angesicht, als sie Jesus verklärt sahen; nicht, wenn sein Gesicht wie die Sonne leuchtete; nicht, als seine Kleider so weiß wie das Licht wurden; nicht, als Moses und Elia mit ihm erschienen; nicht, als Moses und Elia mit Jesus sprachen; und nicht einmal, als die Wolke der Herrlichkeit erschien und sie überschattete. Aber als die Jünger die Stimme vom Himmel hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Sie waren in der unmittelbaren Gegenwart Gottes und lauschten auf die Stimme ihres Vaters.
Mt 17,7: Und Jesus trat herzu, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht!
Mt 17,8: Als sie aber ihre Augen erhoben, sahen sie niemand als Jesus allein.
Jesus ermutigt uns
Jesus beruhigt die verängstigten Jünger, ermutigt sie. Diese Ermutigung zieht sich durch alle Evangelien. Wir brauchen Mut. Personen oder Situationen, die uns Angst machen gibt es immer wieder und erscheinen häufig wie ein großer gefährlicher Bär. Dem Zweifel des Schaffe-ich-das? muss die Ich-bin-da-Ermutigung von Jesus entgegen gesetzt werden. Gefahren oder die Möglichkeit des Scheiterns sind da. Wenn du rein auf Gefahren- und Risikovermeidung aus bist, bleibst du stehen und stagnierst. Ja, wir brauchen Mut und Ermutigung, dem Bären zu begegnen, der uns Angst macht.
Berührendes Wort
Weil sie aber daselbst lagen und nicht aufstehen konnten, so geht er selbst sanft hinzu und berührt sie, damit er durch die Berührung die Furcht verscheuche und die schwachen Glieder kräftige. Dieses sagen die Worte: Und Jesus trat hinzu und berührte sie. Jene aber, die er mit der Hand geheilt hatte, heilte er auch durch das Wort. Darum folgt: Und er sprach zu ihnen: Stehet auf und fürchtet euch nicht. Zuerst wird die Furcht ausgetrieben, um ihnen nachher die Lehre mitzuteilen. Goldene Perle (zu Mt 17,8)
Worte von Papst Franziskus
Für uns ist es notwendig, Abstand zu gewinnen, auf den Berg in einen Raum der Stille hinaufzusteigen, um uns selbst zu finden und besser die Stimme des Herrn zu vernehmen. Dies tun wir im Gebet. Doch wir können nicht dort bleiben! Die Begegnung mit Gott im Gebet drängt uns, erneut vom Berg hinabzusteigen und nach unten zurückzukehren, in die Ebene, wo wir den vielen Brüdern und Schwestern begegnen, auf denen Mühsal, Krankheiten, Ungerechtigkeiten, Unwissen, materielle und geistliche Armut lasten.
Wir sind gerufen, diesen unseren Brüdern und Schwestern, die in Schwierigkeiten sind, die Früchte der Erfahrung zu bringen, die wir mit Gott gemacht haben, und die empfangene Gnade zu teilen. Das Wort Christi in uns wächst, wenn wir es verkünden, wenn wir es den Anderen weitergeben! Und das ist das christliche Leben. Das ist eine Sendung für die ganze Kirche, für alle Getauften, für uns alle: auf das Wort Jesu hören und es den Anderen anbieten. Papst Franziskus (zu Mt 17,8)
Worte von Egervari
Wäre es nicht von unschätzbarem Wert für den Glauben, wenn alle Menschen den verklärten, göttlichen Christus sehen könnten? Wir könnten meinen: Wenn ich ihn so sehen könnte, würde ich ganz anders glauben und leben. Die Evangelien zeigen uns aber, dass es Petrus im entscheidenden Moment der Kreuzigung keine Hilfe war. Feste Glaubensüberzeugungen entstehen anders. Außergewöhnliche Erfahrungen oder Erlebnisse können eine Hilfe sein, der Glaube wird aber vor allem in den vielen kleinen Prüfungen des Alltags geschmiedet. Es liegt an uns, ob wir den Alltag einfach an uns geschehen lassen oder ob wir ihn bewusst mit den Augen des Glaubens sehen und leben. Bertalan Egervári (zu Mt 17,8)
Mt 17,9: Und als sie den Berg hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Sagt niemand von dem Gesicht, bis der Sohn des Menschen aus den Toten auferstanden ist!
Jesus steigt mit uns den Berg hinab
Nach der wunderbaren Erfahrung der Verklärung Christi steigen die Jünger wieder vom Berg hinab; aber mit Christus. So dürfen auch wir uns begleitet wissen von Christus, nicht nur im Gebet und den aufbauenden Erfahrungen der Liturgie, sondern eben auch im Abstieg zum Alltag. Nikolaus Klemeyer
Steige hinab, Petrus
Du wolltest auf dem Berge ausruhen: steige hinab; verkündige das Wort, greife bei jeder Gelegenheit ein, sei es gelegen oder ungelegen, tadle, ermahne und ermuntere mit aller Großmut und mit jeder Art von Unterweisung. Arbeite, strenge dich sehr an, nimm auch Leiden und Qualen auf dich, damit du mittels des Glanzes und der Schönheit der guten Werke in der Liebe das besitzen mögest, was im Glanz der Kleider des Herrn versinnbildlicht ist. Augustinus (zu Mt 17,9)
Mt 17,10: Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, dass zuvor Elia kommen müsse?
Die Wiederkunft des Elija
Elija war einer der größten Propheten des Alten Bundes. Er wurde an seinem Lebensende in einem Feuerwagen in den Himmel entrückt. Er sollte wiederkommen, um die Welt auf den Jüngsten Tag vorzubereiten. Entsprechend dieser Prophezeiung hat Johannes der Täufer die Ankunft des Messias vorbereitet, und doch haben ihn viele nicht erkannt. Wir müssen im Herzen bereit sein und die Zeichen erkennen. Dazu soll auch dieser Advent dienen: dass ich mich innerlich auf die Ankunft Christi vorbereite. Nicht nur auf seine Geburt an Weihnachten, sondern auch auf seine Ankunft in meinem Leben und seine Wiederkunft in der Welt. Georg Rota
Elija muss vor dem Messias kommen
Das wissen die Schriftgelehrten und das wissen auch viele Juden. Das ist es, was die Schriften die Juden gelehrt haben … und das ist es, woran sich auch Gott hält. Hätte er das tun müssen? Hätte er nicht auch ohne Elija oder Johannes den Menschensohn senden können? Doch, hätte er! Aber warum sollte er das tun? Er hält sich an das, was er selbst sagt (auch wenn wir das manchmal anders interpretiert hätten). Auch er ist im Kleinen treu. Gott ist in jeder Situation vertrauenswürdig – und ich kann mich fragen: Vertraue ich ihm? Dass alles gut wird? Dass auch mir die Dinge, unter denen ich leide, zum Guten gereichen? Felix Honekamp
Durch die prophetische Ankündigung Maleachis wuchs die Erwartung der Juden auf die Rückkehr Elijas. Johannes der Täufer sollte das Kommen des Messias im Geist und in der Kraft Elijas vorbereiten (vgl. Lk 1,17). Da die Juden auf einen Mann warteten, der mit großer Macht auftritt, konnten sie in Johannes dem Täufer Elija nicht klar erkennen. Denn der Geist Gottes bewegte Johannes hauptsächlich dazu, alle aufzurufen, Christus zu empfangen. Erkenne ich die Gegenwart des Herrn in meinem Leben? Bin ich vorbereitet, ihn zu empfangen? Michaela Weimann
Sie wollen sagen
Wenn du schon zur Herrlichkeit gekommen bist, warum erscheint dein Vorläufer nicht? Vorzüglich aber sagen sie dieses, weil sie den Eliah verschwunden sahen. Goldene Perle
Mt 17,11: Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia kommt freilich zuvor und wird alles wiederherstellen.
Die Wiederkunft des Elija
Elija war einer der größten Propheten des Alten Bundes. Er wurde an seinem Lebensende in einem Feuerwagen in den Himmel entrückt. Er sollte wiederkommen, um die Welt auf den Jüngsten Tag vorzubereiten. Entsprechend dieser Prophezeiung hat Johannes der Täufer die Ankunft des Messias vorbereitet, und doch haben ihn viele nicht erkannt. Wir müssen im Herzen bereit sein und die Zeichen erkennen. Georg Rota (zu Mt 17,11)
Mt 17,12: Ich sage euch aber, dass Elia schon gekommen ist; und sie haben ihn nicht anerkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden müssen.
Elia und Johannes
Wenn er aber sagt, daß Eliah schon gekommen ist, so nennt er den Johannes Eliah wegen der gleichen Würde. Denn wie Eliah der Vorläufer der zweiten Ankunft sein wird, so ward Johannes der Vorläufer der ersten Ankunft. Aus der Verkündung seines Leidens, das der Herr öfters vorhersagte, wie auch aus dem seines Vorgängers, das sie schon erfüllt sahen, erkannten die Jünger, daß Johannes unter Eliah verstanden werde. Daher folgt: Sodann erkannten die Jünger. Goldene Perle (zu Mt 17,12)
Elia ist in Johannes schon gekommen
Dies wird aus einem Vergleich des Lebens und Wirkens von Elia und Johannes dem Täufer deutlich. Elia wurde als voller Eifer für Gott bezeichnet; so war Johannes der Täufer. Elia tadelte mutig die Sünde in hohen Positionen; ebenso Johannes der Täufer. Elia rief Sünder und Kompromißler zu einer Reueentscheidung auf; ebenso Johannes der Täufer.
Elia zog in seinem Dienst viele Menschen an; ebenso Johannes der Täufer. Elia zog die Aufmerksamkeit und Wut eines Königs und seiner Frau auf sich; ebenso Johannes der Täufer. Elia war ein strenger Mann; so war Johannes der Täufer. Elia floh in die Wildnis; Dort lebte auch Johannes der Täufer. Elia lebte in einer korrupten Zeit und wurde verwendet, um das versagende geistliche Leben wiederherzustellen; so war es bei Johannes dem Täufer.
Roter Faden: Gegenwind
Elija wirkte von ca. 874-852 v.Chr. in Israel und ist einer der ältesten Propheten der Bibel. Er lebte in der Wildnis, predigte gegen die Sünden des Volkes Israel und wurde dafür verfolgt. Johannes ging Christus unmittelbar voraus, auch er predigte in der Wildnis der Wüste gegen die Sünden des Volkes und wurde letztlich dafür umgebracht. So kündigen beide Jesus an, der ebenfalls zur Bekehrung aufruft und die Wahrheit verkündet und dafür leiden und sterben muss. Und gerade durch dieses Leid sind wir erlöst. Dorit Wilke-Lopez (zu Mt 17,12)
Das Schicksal der Propheten
Alle Propheten bis hin zu Johannes dem Täufer sind bei der religiösen Obrigkeit auf Widerstand gestoßen. Viele haben für ihr unerschrockenes Auftreten und ihre Mahnung zur Umkehr mit dem Leben bezahlt. Jesus bekräftigt, dass er sich diesem Schicksal nicht entziehen wird. Das Kreuz ist auch in seinem Leben von Anfang an da. Aber er weiß, dass er dadurch die Erlösung erwirken wird. Wenn ich auf Widerstand gegen den Glauben stoße, kann ich also darauf zählen, dass auch mein Leid ewige Verdienste erwerben kann. Georg Rota
Mt 17,13: Da verstanden die Jünger, dass er zu ihnen von Johannes dem Täufer redete.
Jesus ist mitten unter uns
Jesus sagt an dieser Stelle zu den Jüngern, dass Elija, der Wegbereiter des Herrn, schon gekommen ist, doch die Schriftgelehrten hätten ihn nicht erkannt. Die Jünger haben ihn offensichtlich auch nicht erkannt. Sie hatten nämlich noch nicht verstanden, dass Johannes der Täufer dieser Wegbereiter war.Wie Johannes damals für viele unerkannt blieb, so bleibt Jesus auch heute oft mitten unter uns unerkannt. Wo ist er? Er selbst hat es gesagt: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40). Pedro Cadena
Mt 17,14-21: Jesus heilt besessenen Jungen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Matthäus Evangelium Mt 17,14-21
Parallelstellen: Mk 9,14-29; Lk 9,37-43
Mt 17,14: Und als sie zur Volksmenge kamen, trat ein Mensch zu ihm, fiel vor ihm auf die Knie
Mt 17,15: und sprach: Herr, erbarme dich über meinen Sohn, denn er ist mondsüchtig und leidet schwer; er fällt nämlich oft ins Feuer und oft ins Wasser!
Zurück in das Tal
Vom Berg der Verklärung kehrten Jesus und die Jünger am folgenden Tag in das Tal menschlicher Not zurück. Das Leben bietet Augenblicke geistlicher Erhebung, doch Gott gleicht sie durch die alltägliche Mühe und Arbeit wieder aus. Es ist leicht, sich im Moment des Gebets und der Meditation als Christ zu fühlen; Es ist leicht, sich Gott nahe zu fühlen, wenn die Welt ausgeschlossen ist. Aber das ist keine Religion – das ist Eskapismus. Wahre Religion besteht darin, sich von unseren Knien vor Gott zu erheben, um den Menschen und den Problemen der menschlichen Situation zu begegnen.
Verzweiflung
Ein Mann begegnet Jesus und sofort fällt er vor ihm auf die Knie. Er bettelt ihn an um seine Hilfe. Welche Verzweiflung muss diesen Vater geplagt haben, dass er sich einem Fremden vor die Füße wirft. Vielleicht wusste dieser Mann nicht genau, wer Jesus war, aber er glaubte fest daran, dass Jesus die Lösung seines Problems und er allein die letzte Rettung in seiner Not ist. – An wen wende ich mich in meinen Problemen? Glaube ich, dass Jesus sich für meine Probleme interessiert und sie auch lösen kann? Antonia Hornstein (zu Mt 17,15)
Mondsüchtig
Der Sohn dieses Vaters lebt in der Dunkelheit. Statt der Sonne – für uns ein Symbol für Christus – folgt er dem Gestirn der Nacht, dem Mond, der nur ein Abglanz der richtigen Sonne ist, und von dem er ins Feuer und ins Wasser geführt wird, beides tödliche Gefahren. Herr, zeige mir, welche Finsternisse gibt es in mir? Zeige mir: Gibt es in mir Bereiche, die ich peinlich finde, die ich lieber wegdränge, die ich verstecke? Gib mir Ruhe, dir jetzt zuzuhören…Ich bitte dich, dass du, Jesus, jetzt alles durchdringst, mit deinem kostbaren Blut reinigst und mit dem Licht deines Geistes erfüllst. Nur so kann es gut werden, Herr. Dorit Wilke-Lopez
Mt 17,16: Und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen.
Versagen der Jünger
Bevor der Mann zu Jesus kommt, trägt er sein Anliegen den Jüngern vor und muss erfahren, dass diese ihm nicht helfen können. So ergeht es auch vielen Gottessuchern in der heutigen Zeit: Sie sind von ihren Begegnungen mit Christen bitter enttäuscht. Vielleicht sollten auch wir heute die Menschen unmittelbarer mit Christus selbst in Kontakt bringen, denn nicht eigenes Können und Machen der Christen lindert die Nöte der Menschen und löst die Probleme der Welt, sondern nur ein auf den Glauben an Christus gegründetes und auf ihn verweisendes Wirken führt weiter. Es ist auch tröstlich, dass nicht wir mit unserem Tun die Welt erlösen müssen, sondern wissen dürfen, dass Christus sie bereits erlöst hat und dass ihm alles möglich ist. Martin Baranowski
Mt 17,17: Da antwortete Jesus und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn her zu mir!
Mt 17,18: Und Jesus befahl dem Dämon, und er fuhr von ihm aus, und der Knabe war gesund von jener Stunde an.
Ursprung und Quelle
„Jesus drohte dem Dämon. Der Dämon verließ den Jungen, und der Junge war von diesem Augenblick an geheilt.” Jesu Macht ist nicht nur unbegrenzt; sie scheint sogar mühelos zu sein. Das ist bemerkenswert: Jesu Macht wirkt auf andere, ohne an Kraft abzunehmen. Er ist nicht nur sehr mächtig. Er ist der Ursprung aller Macht, er ist die Quelle aller Energie, Güte und Kraft. Herr, ist mir wirklich bewusst, dass du der Ursprung von allem bist? Wie sehr sollte doch das meinen Glauben bewegen? Patrick Murphy
Mt 17,19: Da traten die Jünger allein zu Jesus und sprachen: Warum konnten wir ihn nicht austreiben?
Warum konnten denn WIR den Dämon nicht austreiben?
Die Antwort Jesu auf diese Frage seiner Jünger ist klar: „Weil euer Glaube so klein ist.“ Es fällt oft schwer, an einen Gott zu glauben, den ich nicht sehe. Oder daran, dass Gott sogar durch unsere armselige menschliche Fürbitte heilen und Tote aufwecken kann. Oder daran, dass böse Geister Macht über unsere Gedanken, unseren Leib, unsere Handlungen haben können, und Gott uns davon befreien will. Und doch hat Jesus seinen Aposteln (also auch uns) aufgetragen: „Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!“ (Mt 10,8a) Magdalena Sczuka
Mt 17,20: Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Unglaubens willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berg sprechen: Hebe dich weg von hier dorthin!, und er würde sich hinwegheben; und nichts würde euch unmöglich sein.
Kleinglaube
Gott segnet unseren Glauben, wir müssen ihm nur vertrauen. Gott kann das Unmögliche möglich machen, wenn es seinem Willen entspricht. Der Glaube ist einer der drei göttlichen Tugenden, welche uns von Gott durch die Taufe tief in unsere Seele eingeschrieben sind. Wir Christen zeichnen uns durch einen Glauben an einen übernatürlichen und allmächtigen Gott aus. Wir haben einen Vater im Himmel, der alles für seine Kinder tut. Doch zeigt sich mein Glaube auch im Alltag? Vertraue ich Gott, dass er mir, in meinen unmöglich scheinenden Situationen helfen kann? Mache ich konkrete Glaubensakte, indem ich die Kontrolle über unlösbare Situationen abgebe und auf Gottes Führung vertraue? Antonia Hornstein (zu Mt 17,20)
Glaube, der Berge versetzt
Glaube ist keine Magie, die übernatürliche Kräfte für die eigenen Ziele einsetzt und damit Gott zum Diener der eigenen Interessen macht. Glaube besteht vielmehr darin, uns von Gott in Dienst nehmen zu lassen und uns nach seinen Zielen auszurichten. Daher geht es nicht darum, sich spektakuläre Dinge auszudenken, um den Glauben sichtbar zu machen, sondern Gott um die Gnade zu bitten, den Berg des eigenen Egoismus zu versetzen, damit wir wirklich und ehrlich Gottes Willen suchen und für ihn leben wollen. Martin Baranowski
Worte von MacDonald
Verwirrt durch ihre Machtlosigkeit, baten die Jünger den Herrn im kleinen Kreis um eine Erklärung, als sie allein mit ihm waren. Jesu Antwort war ebenso kurz wie ehrlich: Kleinglaube. Wenn sie Glauben wie ein Senfkorn gehabt hätten (das kleinste von allen Samenkörnern), dann hätten sie einem Berg befehlen können, sich ins Meer zu stürzen, und es wäre geschehen. Natürlich ist hier eingeschlossen, dass sich der echte Glaube immer auf einen Auftrag oder eine Verheißung Gottes gründen muss. MacDonald (zu Mt 17,20)
Glaube wie ein Senfkorn
Es wird darum der ganze Glaube mit dem Senfkorn verglichen, weil zwar der Glaube von den Menschen verachtet wird und als etwas Geringes und Schwaches erscheint, wenn aber sein Same eine gute Seele, gleichsam ein gutes Erdreich, erlangt, zu einem großen Baum wird. Goldene Perle (zu Mt 17,20)
Mt 17,21: Aber diese Art fährt nicht aus außer durch Gebet und Fasten.
Gebet und Fasten
Denn wer recht betet und fastet, bedarf nicht vieler Dinge, und so wird er nicht geizig, sondern gibt gerne Almosen. Denn wer fastet, ist wachsam, betet sorgfältig und löscht die schädlichen Begierden aus, macht Gott gnädig und demütigt die stolze Seele. Wer also mit dem Fasten das Gebt verbindet, hat doppelte Flügel, die selbst leichter sind als die Winde. Goldene Perle (zu Mt 17,21)
Mt 17,22-23: Zweite Leidensankündigung
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Matthäus Evangelium Mt 17,22-23
Parallelstellen: Mk 9,30-32; Lk 9,44-45
Mt 17,22: Als sie nun ihren Weg durch Galiläa nahmen, sprach Jesus zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert werden,
Mt 17:22: Als Jesus mit seinen Jüngern in Galiläa zusammen war, sagte er zu ihnen: Der Menschensohn wird in die Hände der Menschen gegeben werden.
Zusammen mit Jesus
Matthäus spricht davon, dass Jesus und seine Jünger in jener Zeit «in Galiläa zusammen waren» (Mt 17,22). Es mag banal erscheinen, aber die Erwähnung, dass sie zusammen waren, zeigt uns, dass der Evangelist uns auf die Nähe von Christus hinweisen will. Später öffnet er ihnen sein Herz und spricht über seinen Weg des Leidens, des Todes und der Auferstehung, das heißt, über etwas, das er tief in sich trägt und nicht denen, die er so sehr liebt, verheimlichen will. Joaquim Llimona
Mt 17,23: und sie werden ihn töten, und am dritten Tag wird er auferweckt werden. Und sie wurden sehr betrübt.
Sie werden ihn töten
Trauer der Apostel. Jesus sagt seinen Tod voraus, und die Apostel, die nicht verstehen, was „auferstehen am dritten Tage” bedeutet, werden von Traurigkeit übermannt. Was könnte menschlicher, natürlicher sein? Der Gedanke, einen Freund zu verlieren, ist hart; der Gedanke, Christus zu verlieren, ist verheerend. Wir, die wir die ganze Geschichte kennen, wissen, dass wir Christus durch den Tod nicht verlieren können. Aber wir können ihn durch die Sünde verlieren ‐ daran sollten wir stets denken, denn Christus auf diese Weise zu verlieren wäre der größte denkbare Schmerz. Steven Reilly
Aber am dritten Tag wird er auferstehen
Jesus erklärt den Jüngern, dass er sterben wird, dass das Kreuz Teil seines Lebens sein wird. Wie der Vater ihm nichts vorenthält, enthält Jesus den Jüngern auch nichts vor. Er will sie in das Mysterium des Kreuzes einführen. Das Kreuz, das ein Durchgang zum Leben ist, ja zum Leben führt. Aber seine Augen sind nicht auf das Kreuz gerichtet, sondern auf die Auferstehung. „Aber am dritten Tag wird er auferstehen.“ Dazu ist er gekommen, um den Menschen Heil zu bringen, um den Tod zu besiegen, von dem wir uns selbst nicht befreien können. Jesus wird die Tür des Himmels wieder für alle öffnen. Er ist gekommen, um uns dieses ewige Leben zu bringen, um uns zu seinen Kindern zu machen. Darauf schaut er und nicht darauf, wie hoch der Preis ist, den er dafür zu bezahlen hat. Melanie Zoll
Ankündigung der Auferstehung
Durch die Auferstehung hat der Herr Jesus sich als Sohn Gottes in Kraft dem Geist der Heiligkeit nach erwiesen. Zugleich ist die Auferweckung die Antwort Gottes auf sein vollkommenes Werk am Kreuz. Gott hat Ihn auferweckt. Die Auferweckung offenbart, dass Gott dieses Werk angenommen hat und auf dieser Grundlage den rechtfertigt, der an den Herrn Jesus als Retter glaubt. So ist sie Gottes Antwort auf das Schreien und die Tränen des Herrn in seinen Leiden. Seibel (zu Mt 17,23)
Mt 17,24-27: Petrus findet Münze im Fisch
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Matthäus Evangelium Mt 17,24-27
Mt 17,24: Als sie aber nach Kapernaum kamen, traten die Einnehmer der Tempelsteuer zu Petrus und sprachen: Zahlt euer Meister nicht auch die zwei Drachmen?
Tempelsteuer
Der Herr wird angegangen, die Doppeldrachme zu zahlen, d.h. die zwei Denare. Denn einem jeden Israeliten hatte das Gesetz befohlen, diese Summe für den Tempeldienst zur Erlösung seiner Seele und seines Leibes zu entrichten. Goldene Perle (zu Mt 17,24)
Wegen der Größe der Wunder wagten es die Steuereinnehmer nicht, ihn anzufordern, sondern sie begeben sich zu seinem Jünger.
Demut
Jesus „muss“ gar nichts. Er muss sich nicht den Menschen unterwerfen, und er muss auch keine Tempelsteuer zahlen. Aber es ist nicht seine Sache, auf seinem Recht zu bestehen, wie es auch nicht meine sein sollte. Der amerikanische Bischof Fulton Sheen hat einmal geschrieben: „Der Königssohn ist frei. Aber er, der Gottes Sohn ist, wurde zum Menschensohn und teilte die Armut, die Prüfungen, die Mühen und die Obdachlosigkeit der Menschen. […] Es ist kein Zeichen von Größe, immer sein Recht zu beanspruchen, sondern oft Demütigungen zu erleiden.“ Und dass Jesus dazu noch den „Fisch-Trick“ nutzt, zeugt von einem Humor, der ebenfalls ein gutes Mittel gegen Stolz ist. Kann ich meiner Versuchung zu Stolz und falscher Größe eine solche Absage erteilen? Felix Honekamp
Mt 17,25: Er antwortete: Doch! Und als er ins Haus trat, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was meinst du, Simon, von wem nehmen die Könige der Erde den Zoll oder die Steuer, von ihren Söhnen oder von den Fremden?
Mt 17,26: Petrus sagte zu ihm: Von den Fremden. Da sprach Jesus zu ihm: So sind also die Söhne frei!
Also sind die Söhne frei
Im weiteren Gespräch geht es um die Tempelsteuer und um die Frage, ob die Söhne des Königs Steuer bezahlen müssen. Jesus macht deutlich, dass seine Jünger und alle, die zu ihm gehören wollen, seine Söhne und Töchter sind. Sie sind Kinder des Königs, der schon für sie bürgt und sorgt. Sie sind frei! Der Kontext ist deutlich: Es geht hier nicht um die Tempelsteuer an sich, sondern um die Kindschaft, die uns dank Jesu Erlösung und dem Empfang der Taufe zuteilwird. Jesus sagt: Die Kinder des Königs sind frei, sie müssen keine Steuern bezahlen, sie müssen keine Frondienste leisten. Um zu dieser Freiheit der Kinder Gottes zu gelangen, muss ich zuerst an Jesus glauben und seine Erlösung durch die Taufe annehmen. Melanie Zoll
Mt 17,27: Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh hin an den See, wirf die Angel aus und nimm den ersten Fisch, den du herausziehst, und wenn du sein Maul öffnest, wirst du einen Stater finden; den nimm und gib ihn für mich und dich!
Der „Steuer zahlende“ Fisch
Der erwähnte Fischfang des Petrus ist recht ungewöhnlich. Es ist der einzige Bericht über ein Wunder, in dem es um Geld geht. Als Geldwunder fällt der Betrag jedoch leider ziemlich bescheiden aus; Petrus findet im Maul des Fisches keinen Schlüssel zur großen Schatzkammer, sondern nur eine einzige Münze – gerade genug, um die Tempelsteuer für Jesus und Petrus zu bezahlen. Da Jesus die Apostel lehrt und formt, versucht er vielleicht, ihre Erwartungen in diesem Bereich auf das Wesentliche zu beschränken. Sie werden nicht reich werden, wenn sie ihm nachfolgen und hierbei ihren Dienst erfüllen, aber für ihre Bedürfnisse wird Gott immer sorgen. Das gilt auch für uns: Die göttliche Vorsehung wird uns nicht enttäuschen. Vertraue ich darauf? Georg Rota
Bewundernswertes Wunder
Was ich zuerst bei dieser Stelle bewundern soll, weiß ich nicht, ob das Vorherwissen, oder die Größe des Erlösers: das Vorherwissen, weil er wußte, daß der Fisch einen Stater in dem Munde trage und daß es der erste wäre, welcher in das Netz ginge; die Größe und die Kraft, wenn auf sein Wort der Stater in dem Munde des Fisches geschaffen wurde, und er das, was geschehen sollte, selbst durch sein Wort bewirkte. Goldene Perle (zu Mt 17,27)
Klugheit Christi
Betrachte ferner die Klugheit Christi, daß er weder den Tribut verweigert, noch ihn geradezu zu geben befiehlt, sondern zuerst zeigt, daß er nichts schuldig sei und ihn sodann gibt. Das Eine tat er, d.h. er gab den Tribut, daß sich Jene, nämlich die Steuereinsammler, nicht ärgerten; das Andere aber tat er, d.h. er zeigte, daß er frei sei, damit sich seine Jünger nicht ärgerten. Denn es ist zu bemerken, daß wir, wenn wir es ohne Sünde können, das Ärgernis des Nächsten vermeiden müssen. Wenn aber wegen der Wahrheit ein Ärgernis genommen wird, so ist es heilsamer, das Ärgernis entstehen zu lassen, als von der Wahrheit abzufallen. Goldene Perle (zu Mt 17,27)
Jesus war nach dem Grundsatz, den er gerade mit Petrus besprochen hatte, nicht verpflichtet, diese Steuer zu zahlen; dass er als Sohn, nicht als Diener, diese Tempelsteuer nicht zahlen musste. Jesus erkannte jedoch auch, wie wichtig es ist, unnötige Kontroversen zu vermeiden, und war daher bereit, die Steuer zu zahlen, um diejenigen, die Fragen stellten, nicht zu beleidigen.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Mt 17. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Matthäus Evangelium Mt 17. Kap.