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Genesis Gen 39. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Buch Genesis Gen 39. Kap.

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Zu Genesis Gen 39. Kap.

Genesis 39 erzählt die Geschichte von Josef in Ägypten. Er dient als Sklave im Haus Potifars, eines ägyptischen Beamten. Durch Gottes Segen wird Josef erfolgreich und erhält Verantwortung. Doch Potifars Frau begehrt ihn und versucht, ihn zu verführen. Josef widersteht, doch sie beschuldigt ihn fälschlicherweise der versuchten Vergewaltigung. Daraufhin landet Josef im Gefängnis. 

Die Erzählung betont Gottes Führung und Josefs Treue. Trotz Unrecht bleibt Josef standhaft und erlebt, dass Gott auch im Leid mit ihm ist. Die Geschichte zeigt, wie Integrität und Vertrauen in Gott letztlich zu Segen führen. Sie ermutigt dazu, Versuchungen zu widerstehen und darauf zu vertrauen, dass Gott auch in schwierigen Zeiten seinen Plan verfolgt.

Gen 39-1-20: Josef bei Potifar

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Gen 39,1-20

Gen 39:1: ‭Joseph aber war nach Ägypten hinabgeführt worden, und Potiphar, ein Kämmerer des Pharao, der Oberste der Leibwache, ein Ägypter, hatte ihn aus der Hand der Ismaeliter erworben, die ihn dorthin gebracht hatten.

Zum Abschnitt Gen 39,1-20

Genesis 39,1-20 erzählt die Geschichte von Josef im Haus des Potifar. Josef, von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft, wird ein erfolgreicher Verwalter im Haus seines Herrn, weil Gott mit ihm ist. Doch die Frau Potifars begehrt ihn und versucht ihn zu verführen. Josef widersteht standhaft, doch als sie ihn schließlich zu Unrecht der versuchten Vergewaltigung beschuldigt, lässt Potifar ihn ins Gefängnis werfen.

Diese Erzählung zeigt Josefs Treue zu Gott und seine moralische Integrität, selbst unter Druck. Trotz seiner Ungerechtigkeit bleibt Gott bei ihm. Die Geschichte lehrt, dass Gehorsam gegenüber Gott nicht immer sofort belohnt wird, aber Gott letztlich seine Pläne zum Guten führt. Josefs Prüfungen bereiten ihn auf seine spätere Erhöhung vor.

Gen 39:2: ‭Und der Herr war mit Joseph, und er war ein Mann, dem alles gelang; und so durfte er im Haus seines ägyptischen Herrn bleiben.

Gottes Gegenwart

Diese Stelle betont Gottes Gegenwart und Segen im Leben Josefs, selbst in schwierigen Umständen. Obwohl Josef als Sklave verkauft wurde, ließ Gott ihn Erfolg haben. Dies zeigt, dass Gottes Segen nicht an äußere Umstände gebunden ist.

Josefs Treue und Gottes Nähe führten dazu, dass er in Potifars Haus aufstieg. Dies lehrt uns, dass Gottes Plan trotz Leid und Ungerechtigkeit wirkt. Auch in Prüfungen bleibt Gott bei seinen Gläubigen und schenkt Gelingen.

Diese Verse ermutigen dazu, auf Gottes Führung zu vertrauen. Selbst in Krisen kann Gott Menschen fördern und seine Absichten erfüllen.

Der Herr war mit Joseph

Die Geschichte eines rasenden Sturzes ist die Geschichte Josefs bis dahin. Ein junger Mensch, der verwöhnte Liebling seines Vaters, wird von seinen harten Brüdern mit dem Tode bedroht, dann als Sklave verkauft. Entsetzliche Etappen dieses Sturzes: der Marsch mit den Sklavenhändlern, die entwürdigende Pein des Sklavenmarktes. Dann erwirbt ihn Potiphar, des Königs Kämmerer.

Und da, mitten in der Geschichte dieses Sturzes dies Wort: „Und der Herr war mit Josef …“ Dies Wort zeigt auf einmal die erstaunliche Lage: Nein, es war kein Sturz. Es sah wohl so aus. Aber in Wirklichkeit war Josef gehalten, getragen, immer schon errettet von der Hand des Herrn. Nicht anders war die Lage der Apostel Jesu. Man entzog ihnen die Existenzgrundlage. Man kündigte ihnen die Volksgemeinschaft. Ihre Kirche stieß sie aus. „Seht, jetzt stürzen sie! Erledigt!“ riefen die Welt und die Hölle. Aber sie hatten die Verheißung des Herrn Jesus: „Ich bin bei euch alle Tage …“ Und nun war der Sturz gar kein Sturz. Nun waren sie gehalten, getragen, schon errettet, sogar mitten im Tode.

Das ist das wundersame Geheimnis eines Christenlebens. Ober Abgründen schwebend – gehalten von der Hand des Herrn. Wie sagt Paulus: Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn. Amen. Wilhelm Busch

Gen 39:3: ‭Und als sein Gebieter sah, dass der Herr mit ihm war und dass der Herr in seiner Hand alles gelingen ließ, was er unternahm,

Gen 39:4: ‭da fand Joseph Gnade in seinen Augen und durfte ihn bedienen; und er setzte ihn zum Aufseher über sein Haus und gab alles, was er hatte, in seine Hand.

Gen 39:5: ‭Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und über alle seine Güter gesetzt hatte, segnete der Herr das Haus des Ägypters um Josephs willen, und der Segen des Herrn war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld.

Gen 39:6: ‭Da überließ er alles, was er hatte, der Hand Josephs und kümmerte sich um gar nichts mehr als um das Brot, das er aß. Joseph aber war von schöner Gestalt und gutem Aussehen.

Da überließ er ihm alles

Genesis 39,6 beschreibt, wie Potifar, der ägyptische Herr Josefs, diesem sein ganzes Haus und seinen Besitz anvertraut. Josef war ein zuverlässiger und gottesfürchtiger Verwalter, sodass Potifar ihm voll vertraute und sich um nichts kümmerte außer um sein Essen. Dies zeigt Josefs Charakter: treu, fleißig und gesegnet von Gott.

Dieser Vers betont Gottes Segen über Josef, der selbst in der Fremde Erfolg hat. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass Josef in eine Prüfung geführt wird – denn direkt danach beginnt die Versuchung durch Potifars Frau. Die Stelle lehrt uns, dass Gott den Seinen Gunst schenkt, aber auch, dass Erfolg Anfechtungen mit sich bringen kann, die Standhaftigkeit und Glauben erfordern.

Gen 39:7: ‭Es geschah aber nach diesen Begebenheiten, dass die Frau seines Herrn ihre Augen auf Joseph warf und zu ihm sprach: Lege dich zu mir!

Gen 39:8: ‭Er aber weigerte sich und sprach zu der Frau seines Herrn: Siehe, mein Herr verlässt sich auf mich und kümmert sich um nichts, was im Haus vorgeht, und hat alles in meine Hand gegeben, was ihm gehört;

Gen 39:9: ‭es ist niemand größer in diesem Haus als ich, und es gibt nichts, das er mir vorenthalten hätte, ausgenommen dich, weil du seine Frau bist! Wie sollte ich nun eine so große Missetat begehen und gegen Gott sündigen?

Gegen Gott sündigen?

Wider Gott! Dass die Sünde eine Auflehnung ist gegen Gott, macht sie so überaus sündig. Möge des Heiligen Geistes Licht uns jede Sünde in ihrer ganzen nackten Hässlichkeit zeigen, damit wir davor zurückschrecken wie vor einem unsauberen Tier. So tat Joseph, als die gleißende Versuchung an ihn herantrat. In seinem Fall war die Flucht ein Sieg. – Nur nicht sündigen! Das sei auch unsere Parole.

Dies gilt nicht nur von groben, offenbaren Sünden. Nein, auch Sünden in Gedanken und Worten, in Gesinnung und Begehren sind dunkle Schatten, die die Seele von Gott scheiden. Seine Augen sind zu rein, als dass er Übles sehen möge (Hab. 1, 13), und wo ein Herz sich von seiner Unreinheit nicht trennt, da muss er sich abwenden.

Wenn Menschen gegen uns sündigen, so mag uns das wehtun. Aber wenn wir gegen sie sündigen, so ist es unendlich schlimmer; denn da sündigen wir gegen Gott. Der Schmerz aller Schmerzen ist die Sünde. Dora Rappard

Gott

Josef schlägt alle ihre Gründe nieder mit einem einzigen Wort: Gott! Wie sollte ich denn ein solch groß Übel tun und wider Gott sündigen? Wie groß war diesem Josef die Nähe, Wirklichkeit und Allgegenwart des lebendigen Gottes! Wie stand dieser junge Mensch immer und überall vor Gott! Sein himmlischer Herr war ihm wichtiger als die Ansicht und Meinung der Menschen, von denen er – wohl als einziger Mann in ganz Ägypten – innerlich ganz frei war. Wir sehen hier, wie der stete Wandel vor den Augen Gottes ein starker Schutz ist. Wir müssen ja auch, wie Josef, alle durch mancherlei und viele Anfechtungen und Versuchungen hindurch. Da helfen uns nicht gute Vorsätze, sondern nur das Leben und Stehen vor den Augen des Herrn. Amen. Wilhelm Busch

Gen 39:10: ‭Und obwohl sie ihm Tag für Tag zuredete, hörte er doch nicht auf sie, dass er sich zu ihr gelegt oder sich an ihr vergangen hätte.

Er hörte nicht auf sie

Welch eine sittliche Schönheit offenbaren diese wenigen Worte! Er ließ der ersten, einmaligen Weigerung das Ausharren folgen. Zum zweiten Mal in seinem Leben öffnete sich, bildlich gesprochen, eine „tiefe Grube“, ein „enger Brunnen“ vor ihm, aber es blieb dem Feind verwehrt, ihn dahinein zu werfen, weil er Gott „sein Herz gegeben“ und seine Augen – statt an dem Gegenstand vergänglicher Lust – „Gefallen hatten an seinen Wegen“ (lies Spr 23,26.27; 22,14). So viel auch „ihre Lippen Honigseim träufelten“, so sehr auch die fremde Frau „ihre Worte glättete“ (Spr 2,16; 5,3; 7,5), er hatte einer anderen Stimme gelauscht und bewahrte die Worte und Gebote Gottes

Gen 39:11: ‭Es geschah aber an einem solchen Tag, als er ins Haus kam, um seine Arbeit zu tun, und niemand von den Leuten des Hauses anwesend war,

Gen 39:12: ‭dass sie ihn bei seinem Obergewand ergriff und zu ihm sprach: Lege dich zu mir! Er aber ließ das Obergewand in ihrer Hand und floh und lief hinaus.

Josef flüchtete

Seine Flucht symbolisiert die Notwendigkeit, sich aktiv von Sünde zu distanzieren. Doch sein zurückgelassenes Gewand wurde ihm zum Verhängnis, da die Frau ihn fälschlicherweise der Vergewaltigung beschuldigte. Dies lehrt, dass moralische Standhaftigkeit nicht immer sofort belohnt wird, aber Gott letztlich treu bleibt. Josefs späterer Aufstieg zeigt, dass Gottes Plan über menschliche Intrigen siegt. Seine Geschichte ermutigt zur Treue gegenüber Gott, selbst in schwierigen Situationen.

Gen 39:13: ‭Als sie nun sah, dass er das Obergewand in ihrer Hand gelassen hatte und entflohen war,

Gen 39:14: ‭da rief sie die Leute ihres Hauses herbei und sprach zu ihnen: Seht, er hat uns den Hebräer ins Haus gebracht, damit er Mutwillen mit uns treibt! Er kam zu mir herein, um bei mir zu liegen; ich aber habe aus Leibeskräften geschrien!

Gen 39:15: ‭Als er nun hörte, dass ich meine Stimme erhob und schrie, ließ er sein Obergewand neben mir liegen und floh hinaus!

Gen 39:16: ‭Und sie ließ sein Obergewand neben sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam.

Gen 39:17: ‭Dem erzählte sie die gleiche Geschichte und sprach: Der hebräische Knecht, den du uns gebracht hast, ist zu mir hereingekommen, um Mutwillen mit mir zu treiben;

Gen 39:18: ‭als ich aber meine Stimme erhob und schrie, ließ er sein Obergewand neben mir liegen und entfloh nach draußen!

Gen 39:19: ‭Als nun sein Herr die Rede seiner Frau hörte, als sie sprach: So und so hat mir dein Knecht getan!, da entbrannte sein Zorn.

Gen 39:20: ‭Und der Herr Josephs nahm ihn und warf ihn ins Gefängnis, dorthin, wo die Gefangenen des Königs gefangen lagen; so war er dort im Gefängnis.

Gefängnis und Leiden

Es waren Leiden, seelische und körperliche, der bittersten Art, die Joseph eintauschte, als er die zeitliche Ergötzung der Sünde ausschlug; und noch einmal leuchtet seine sittliche Schönheit hell vor uns auf, wenn wir bedenken, dass er, als er sich weigerte, nicht hörte und schließlich floh, dies alles sehr wohl voraussehen konnte.

Es ist gut, wenn wir über die Folgen unserer Treue in dieser Welt uns keinen verkehrten Vorstellungen hingeben. Denn viele andere, die das Teil der Treue erwählt, haben gleiche oder ähnliche Erfahrungen gemacht wie Joseph. Daniels Freunde führte es in den „brennenden Feuerofen“, und den Propheten selbst (der uns in mancher Hinsicht an Joseph erinnert!) in die Löwengrube. Jeremia brachte einen großen Teil seines Lebens im „Gefängnishof“ zu; der große Apostel der Nationen „litt Trübsal bis zu Banden wie ein Übeltäter“ und wurde schließlich dem Tod seines Herrn „gleichgestaltet“, dem er mit solcher Hingabe gedient hatte. Naboth und Stephanus endeten ihr Leben unter einem Haufen von Steinen; ein Los, dem Kaleb und Josua nur mit Mühe entgingen. „Andere wurden durch Verhöhnung und Geißelung versucht, . . . sie wurden gesteinigt, zersägt, versucht, starben durch den Tod des Schwertes, gingen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, hatten Mangel, Drangsal, Ungemach“ – und warum? Ja, warum? Weil sie alle das Vorrecht besaßen, solche zu sein, „deren die Welt nicht wert war“ (Heb 11,36 ff.).

Gen 39,21-23: Im Gefängnis deutet Josef Träume

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Gen 39,21-23

Gen 39:21: ‭Aber der Herr war mit Joseph und verschaffte ihm Gunst und schenkte ihm Gnade vor den Augen des Kerkermeisters.

Zum Abschnitt Gen 39,21-23

In Genesis 39,21-23 wird beschrieben, wie Gott Josef trotz seiner ungerechten Gefangenschaft beistand. Der Herr schenkte ihm Gnade und ließ ihn in den Augen des Gefängnisaufsehers Gunst finden. Josef erhielt Verantwortung und wurde über alle Gefangenen gesetzt. Dies zeigt Gottes Souveränität: Selbst in schwierigen Zeiten bleibt Gott treu und führt seine Pläne aus. Josefs Erfolg war nicht auf eigene Fähigkeiten zurückzuführen, sondern auf Gottes Gegenwart. Die Passage lehrt, dass Gott auch in leidvollen Umständen wirkt und seinen Gläubigen hilft. Sie ermutigt dazu, Vertrauen zu bewahren, selbst wenn die Situation aussichtslos erscheint. Gott kann Prüfungen in Segen verwandeln und seine Berufung für unser Leben trotz Widerständen erfüllen.

Gen 39:22: ‭Und der Kerkermeister gab alle Gefangenen, die im Kerker waren, in Josephs Hand; und alles, was es dort zu tun gab, geschah durch ihn.

Gen 39:23: ‭Der Kerkermeister kümmerte sich nicht im Geringsten um irgendetwas, das Joseph in die Hand nahm; denn der Herr war mit ihm, und der Herr ließ alles gelingen, was er tat.

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Gen 39