Jesaja Jes 50. Kap. Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Jesaja Jes 50. Kap.

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Zu Jesaja Jes 50. Kap. (Bibel)

Jesaja Kapitel 50 beschreibt einen Gottesknecht, der demütig leidet und dennoch standhaft bleibt. Im Kontext von Jesus wird dieses Kapitel oft auf ihn bezogen. Es wird prophezeit, dass er seine Rücken denen hingibt, die ihn schlagen, und sein Gesicht denen, die ihn verspotten. Jesus erfüllte diese Prophezeiung während seiner Passion, als er Misshandlungen ertrug und am Kreuz für die Sünden der Menschheit starb. Trotz des Leidens wird betont, dass der Gottesknecht Gottes Willen erfüllt und nicht von seinem Vorhaben abweicht. Die Botschaft ist von Hoffnung geprägt, da die Treue und Standhaftigkeit des Gottesknechts zu einer Erlösung für viele führt. Insgesamt verdeutlicht dieses Kapitel die Opferbereitschaft und das erlösende Werk, das in Jesus Christus gesehen wird, entsprechend den christlichen Interpretationen.

Jes 50,1-3: Die Folgen der Sünde tragen

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Jes 50,1-3

Jes 50:1: ‭So spricht der Herr: Wo ist der Scheidebrief eurer Mutter, mit dem ich sie verstoßen habe? Oder welchem von meinen Gläubigern habe ich euch verkauft? Siehe, ihr seid um eurer Sünden willen verkauft worden, und um eurer Übertretungen willen ist eure Mutter verstoßen worden.

Vergleich

Das Volk Israel im Exil vergleicht sich selbst mit einer geschiedenen Frau, vergessen und von Gott verlassen. Der Herr unterbricht diese Art des Denkens und unterbricht sie mit einer Herausforderung an sein Volk, indem er sagt: Wo ist die Scheidungsurkunde? Legen Sie die Rechnung vor und zeigen Sie mir, wo ich mich von Ihnen scheiden ließ. Aber Israel kann das nicht. Natürlich kann sie es nicht finden, weil Er es ihr nie gegeben hat.

Jes 50:2: ‭Warum war kein Mensch da, als ich kam, antwortete niemand, als ich rief? Ist etwa meine Hand zu kurz, um zu erlösen, oder ist bei mir keine Kraft, um zu erretten? Siehe, mit meinem Schelten trockne ich das Meer aus; ich mache Ströme zur Wüste, dass ihre Fische vor Wassermangel faulen und vor Durst sterben!

Ist Meine Hand überhaupt so kurz, dass sie nicht erlösen kann? 

Der Herr beantwortet nun Seine eigene Frage. Die Antwort auf diese rhetorische Frage ist ein klares Nein. Trotz der Zweifel Zions stehen die Macht und Autorität des Herrn außer Frage.

Jes 50:3: ‭Ich kleide den Himmel in Schwarz und bedecke ihn mit Sacktuch.

Ich kleide den Himmel in Schwärze

Der Himmel trauert wegen der Sünde und des Unglaubens des Volkes Gottes.

Tägliche christliche Andacht

Jes 50,4-11: Der Herr verteidigt mich

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Jes 50,4: Gott, der Herr, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich den Müden mit einem Wort zu erquicken wisse. Er weckt Morgen für Morgen, ja, er weckt mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger hören.

Jes 50,4: Gott, der Herr, gibt mir die richtigen Worte, damit ich erschöpfte Menschen trösten und ihnen neuen Mut zusprechen kann.

Der Herr, gibt mir die richtigen Worte

In persönlicher Auslegung bedeutet dies, dass selbst in Momenten der Erschöpfung oder Unsicherheit die göttliche Führung uns befähigt, Worte des Trostes und der Ermutigung zu finden. Dies erinnert daran, dass Mut und Trost in der Verbundenheit mit dem Göttlichen liegen, und dass wir, inspiriert von dieser Verbindung, in der Lage sind, anderen Hoffnung und Kraft zu schenken.

Gib mir die richtigen Worte

Was sehr gut ist, ist für gewöhnlich auch sehr zerbrechlich, und kostbares Gut bedarf größerer Sorgfalt und größerer Wachsamkeit. Sehr zerbrechlich ist der Friede, der durch ein unbedachtes Wort oder eine kleine, dem Bruder zugefügte Verletzung verloren gehen kann. Nichts bereitet aber den Menschen größeres Vergnügen, als im falschen Augenblick das Wort zu ergreifen und sich um Dinge zu kümmern, die sie nichts angehen, leere Reden zu schwingen und Abwesende zu kritisieren.

Daher soll jeder schweigen, der nicht sagen kann: „Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort“ (Jes 50,4), oder, wenn er etwas sagt, dann ein Wort, das dem Frieden dient. […] „Wer den andern liebt, hat das Gesetz erfüllt“ (Röm 13,8). Dazu möge uns unser guter Herr und Erlöser Jesus Christus, der Urheber des Friedens und der Gott der Liebe, inspirieren. Hl. Columban

Zunge eines Jüngers

Wir kennen die Macht böser Worte. Wie sehr kann ein Wort uns verletzen! Es scheint, niemals kann man es vergessen, immer wird eine Wunde bleiben. Darum ist es so wichtig, sich gleich morgens unter den Schutz Jesu zu begeben, damit unser Herz nicht offen ist für solche negativen Dinge. Erst soll Seine Liebe und Seine Worte der Liebe uns füllen! Darum weckt mich der Herr am Morgen, damit ich auf Ihn höre wie ein Jünger. Er will mit mir reden. Was er sagt, ist ermutigend, stärkend, tröstend, helfend.

Und dann kann ich als sein Jünger in den Tag hinausgehen und andere ermutigen, stärken, trösten und helfen. Meine Zunge will ich Ihm weihen. Ich will nicht so ein Miesepeter sein, der anderen die Laune verdirbt. Ich will meine Zunge nicht mißbrauchen, um andere zu erniedrigen und fertig zu machen, selbst wenn ich einmal Recht haben sollte. Ich will so sein wie er und mit anderen so reden, wie er mit mir redet. Frank Lauermann

Jes 50,5: Gott, der Herr, hat mich bereitgemacht, auf ihn zu hören. Ich habe mich nicht gesträubt und bin meiner Aufgabe nicht ausgewichen.

Eingebungen Gottes hören

Gott weckt in mir das Ohr, dass ich ihn täglich höre, nicht nur im Gebet am Morgen, sondern auf vieler Art und Weise durch den Tag. Er gibt mir in seiner Weisheit Eingebungen über den Weg, den ich gehen soll. Das sind keine Erscheinungen oder sonstige große äußeren Phänomene. Nein, seine Eingebungen flüstert er uns leise zu. Sie erzeugen in uns einen Frieden und Ruhe des Herzens. Der göttliche Geist ist wohl gewaltig, aber von einer sanften, milden, friedlichen Gewalt. Gottes Geist gibt mir in seinen Eingebungen ebenso die richtigen Worte, die ich an andere zu sprechen habe.

Jes 50,6: Meinen Rücken habe ich hingehalten, als man mich schlug. Ich habe mich nicht gewehrt, als sie mir den Bart ausrissen. Ich hielt ihren Beschimpfungen stand und verdeckte mein Gesicht nicht, als sie mich anspuckten.

Geschundener Jesus

Welches Herz wäre nicht gerührt, wenn es seinen Erlöser betrachtet, der gegeißelt, gefoltert, gefesselt, angenagelt, mit Dornen gekrönt und gekreuzigt ist. Schau auf Jesus. Sieh wie er uns auf seinen Schultern dadurch trug, daß er den Auftrag annahm, uns durch seinen Tod am Kreuz zu erlösen. Die Seele unseres Erlösers kannte uns alle bei Namen. Aber besonders am Tag seines Leidens, als er seine Tränen, seine Gebete, sein Blut und sein Leben für alle darbrachte, trug er dem Vater besonders für dich dieses Liebesgedenken vor: Ewiger Vater, sieh ich nehme alle Sünden auf mich und will alle Qualen und den Tod erdulden. Franz von Sales

Gott hat dem Knecht die Zunge von Schülern gegeben und der Knecht gibt seine Rücken den Schlägen durch die Feinde hin. Entsprechend dem altorientalischen Denken bedeutet dies ein Schuldeingeständnis. Er gibt sich sozusagen geschlagen und er lässt sich demütigen. Das Ausreißen der Barthaare, dieses Männlichkeitssymbols, bedeutet eine Entmachtung und das Bespucken war damals wie heute eine Erniedrigung. Der Knecht gibt sich vollends in die Willkür seiner Gegner, in dem er ihnen seine Vorderseite und seine Rückseite zur Demütigung hinhält

Diese Prophezeiung spricht in erschreckenden Einzelheiten von den Leiden des Messias

Wir wissen, dass Jesus auf den Rücken geschlagen wurde (Mk 15:15). Wir wissen, dass Jesus ins Gesicht geschlagen wurde (Lk 22:63-65). Wir wissen, dass Jesus verspottet und angespuckt wurde (Mk 15:19-20). Er erlitt die tiefste Demütigung, denn die Haare des Bartes auszuzupfen und jemandes Gesicht mit Spucke zu bedecken, war nach nahöstlichen Vorstellungen das demütigendste Leiden, das einem Menschen zugefügt werden konnte. Beachte es genau: Ich habe meinen Rücken gegeben bedeutet, dass Jesus es freiwillig getan hat . Können wir immer noch denken, dass Gott sich nicht um uns kümmert?

Unser Herz rührt es an, wenn es unseren Erlöser betrachten

Gegeißelt, gefoltert, gefesselt, angenagelt, mit Dornen gekrönt und gekreuzigt. Schau auf Jesus. Sieh wie er uns auf seinen Schultern dadurch trug, dass er den Auftrag annahm, uns durch seinen Tod am Kreuz zu erlösen. Die Seele unseres Erlösers kennt uns alle bei Namen. Aber besonders am Tag seines Leidens, als er seine Tränen, seine Gebete, sein Blut und sein Leben für alle darbrachte, trug er dem Vater besonders für dich dieses Liebesgedenken vor: Ewiger Vater, sieh ich nehme alle Sünden auf mich und will alle Qualen und den Tod erdulden.

Jes 50:7: ‭Aber Gott, der Herr, wird mir helfen, darum muss ich mich nicht schämen; darum machte ich mein Angesicht wie einen Kieselstein, denn ich wusste, dass ich nicht zuschanden würde.

Aber Gott, der Herr, wird mir helfen

Jesaja 50,7 spricht von unerschütterlichem Vertrauen und Entschlossenheit. Der Prophet beschreibt, wie er sich auf Gott verlässt, um Stärke zu finden und seine Berufung zu erfüllen. „Doch Gott, der Herr, hilft mir; darum werde ich nicht zuschanden.“ Dieser Vers bedeutet für mich, dass ich trotz Schwierigkeiten und Widerständen nicht aufgebe, weil ich weiß, dass Gott mir zur Seite steht. Egal wie herausfordernd der Weg ist, ich kann mit Zuversicht vorangehen, weil ich nicht alleine bin. Gott gibt mir die Kraft, mein Gesicht „wie einen Kieselstein“ festzusetzen, das heißt, entschlossen und unbeirrbar meinen Weg zu gehen. Dieser Glaube gibt mir Mut und Hoffnung im Alltag.

Denn Gott, der Herr, wird Mir helfen

Inmitten all dieser Leiden, Demütigungen und Schmerzen hat der Messias ein unerschütterliches Vertrauen auf die Hilfe des Gottes, des Herrn.

Jes 50:8: ‭Der mich rechtfertigt, ist nahe; wer will mit mir rechten? Lasst uns miteinander hintreten! Wer will gegen mich Anklage erheben? Er trete her zu mir!

Der mich rechtfertigt, ist nahe

Diese Worte sprechen von der Nähe Gottes in unserem Leben. Sie erinnern daran, dass Gott als unser Anwalt und Verteidiger stets in unserer Nähe ist. In schwierigen Zeiten dürfen wir darauf vertrauen, dass er für uns einsteht und uns vor Anklagen schützt. Diese Nähe Gottes gibt uns Trost und Hoffnung, und sie ermutigt uns, auf seine Gerechtigkeit zu vertrauen. Es ist eine Einladung, inmitten der Herausforderungen des Lebens auf die göttliche Rechtfertigung zu vertrauen und sich von der Gewissheit seiner Nähe stärken zu lassen.

Jes 50:9: ‭Siehe, Gott, der Herr, steht mir bei — wer will mich für schuldig erklären? Siehe, sie werden alle zerfallen wie ein Kleid; die Motte wird sie fressen.

Jes 50,10: Erschreckt nicht in dunklen Tagen! Verlasst euch auf den Herrn, auch wenn ihr nirgends einen Hoffnungsschimmer seht, denn er hält euch fest!

In Dunkelheit keine Angst

Die dunklen Tage im Leben von Jesus Christus waren seine Passion. Seinen Rücken hat er hingehalten, als man ihn schlug. Er hat sich nicht gewehrt, sondern alles über sich ergehen lassen. Als sie ihn anspuckten, verdeckte er sein Gesicht nicht. Sein Weg führt an das Kreuz. Hoffnungslosigkeit kehrt bei allen ein, die ihn liebten. In der Auferstehung wird das Kreuz zum Symbol des Lebens, dass uns die Gewissheit gibt, dass wir auch in den dunklen, scheinbar hoffnungslosen Stunden unseres Lebens festgehalten werden.

Jes 50:11: ‭Habt aber acht, ihr alle, die ihr ein Feuer anzündet und euch mit feurigen Pfeilen wappnet! Geht hin in die Flamme eures eigenen Feuers und in die feurigen Pfeile, die ihr angezündet habt! Dieses widerfährt euch von meiner Hand, dass ihr in Qualen liegen müsst.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Jesaja

Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Jesaja Jes 50. Kap.

Jes 50