Sprüche Spr 25. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche Spr Kap. 25
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Zum Buch der Sprüche Spr 25. Kap.
Das Buch der Sprüche, Kapitel 25, betont die Bedeutung von Weisheit, Selbstbeherrschung und Klugheit. Es lädt zur Demut ein und zeigt, dass Ruhm nicht selbstverständlich ist. Es fordert zur Geduld auf und lehrt, dass wahre Ehre darin besteht, sich selbst zurückzunehmen. Es ermutigt zu einem freundlichen und respektvollen Umgang miteinander und zeigt, dass Worte eine große Kraft haben können. Zusammenfassend vermittelt das Kapitel die Wichtigkeit von Tugend und Vernunft für ein erfülltes und gelungenes Leben.
Spr. 25,1-28: Wer sich nicht beherrschen kann
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Sprüche Spr. 25,1-28
Spr 25,1: Auch die folgenden Sprüche stammen von König Salomo. Männer am Hof Hiskias, des Königs von Juda, haben sie gesammelt.
Spr 25,2: Gott wird geehrt für das, was er verborgen hält; aber der König erlangt nur Ansehen, wenn er alles erforscht.
Spr 25,3: So hoch der Himmel ist und so weit die Erde, so unergründlich sind die Gedanken des Königs.
Spr 25,4: Entferne die Schlacken aus dem Silber, dann gestaltet der Schmied kunstvolle Gefäße daraus
Spr 25,5: entferne die schlechten Ratgeber vom Hof des Königs, dann ist seine Herrschaft gerecht und sicher.
Spr 25,6: Wenn du vor dem König stehst, dann spiel dich nicht auf und beanspruche keinen Platz unter den höchsten Gästen!
Spr 25,7: Denn es ist besser, du hältst dich bescheiden zurück und wirst dann zu einem Ehrenplatz geführt, als dass du ihn für einen anderen räumen musst, der bedeutender ist als du! Wenn du etwas Verdächtiges gesehen hast,
Spr 25,8: geh nicht übereilt vor Gericht! Denn was machst du, wenn ein anderer Zeuge beweist, dass du im Unrecht bist?
Spr 25,9: Wenn es zu einem Rechtsstreit kommt, dann enttäusche nicht das Vertrauen, das andere in dich gesetzt haben, und plaudere keine Geheimnisse aus!
Spr 25,10: Denn sonst wird jeder wissen, dass du nichts für dich behalten kannst, und du kommst selbst ins Gerede!
Spr 25,11: Wie goldene Äpfel auf einer silbernen Schale, so ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit.
Rechtes Wort zur rechten Zeit
Es spielt dabei erst einmal keine Rolle, um welche Art von Wort es sich handelt. Es kann sich um ein Lob, Dank, einen Tadel oder einen tröstlichen Zuspruch handeln. Immer ist entscheidend, dass das Wort selbst seine größte Wirkung nur zu seiner Zeit erzielt. Redet man zu früh oder zu spät, kann die Wirkung eines Wortes verpuffen oder als völlig unangemessen wahrgenommen werden. Der kluge Redner überlegt also nicht nur genau, was er sagt, sondern auch wann er etwas sagt. Jürgen Fischer
Gedicht von Schwester Teresa
Solch ein Geschenk
wünsche ich Euch
in dieser Woche.
Es kostet nichts.
Aber kann wieder ein
Lächeln in Dein Gesicht zaubern.
Ein gutes Wort
zur rechten Zeit.
Kann Dich erwärmen.
Deine Seele heilen.
Dir neuen Mut machen.
Werden wir selbst
zum Geschenk für andere.
Spr 25,12: Auf die Ermahnung eines weisen Menschen zu hören ist so wertvoll wie der schönste Schmuck aus Gold!
Auf Ermahnung hören
Das hörende Ohr ist ein Ohr, das nicht nur zuhört, sondern sich das Gehörte auch zu Herzen nimmt. Man kann auf zweierlei Weise hören: akustisch und mit dem Verstand. Wer zuhört, weil er sich für die Wahrheit interessiert – auch wenn sie ihm nicht passt – für den ist ein Mensch, der ihn zurechtweist, ein unfassbar wertvolles Geschenk, das ihn schmückt. Jürgen Fischer
Spr 25,13: Ein zuverlässiger Bote ist für den, der ihn sendet, wie eine kühle Erfrischung in der heißen Erntezeit.
Spr 25,14: Wer sich selbst anpreist mit dem, was er zu bieten hat, und dann seine Versprechungen nicht hält, der gleicht den Wolken, die den ersehnten Regen nicht bringen.
Spr 25,15: Durch Geduld wird ein Herrscher umgestimmt, und Sanftmut kann den stärksten Widerstand brechen.
Spr 25,16: Wenn du Honig findest, dann iss nur so viel, wie dir bekommt; sonst wirst du ihn satt, und du musst ihn wieder ausspucken!
Gegen das Übermaß
Honig konnte gefunden werden, wenn man auf einen Stock wilder Bienen traf (vgl. Richter 14,8.9; 1Samuel 14,26.27). Honig ist süß und nahrhaft. Isst man jedoch mehr, als einem gut tut, muss man damit rechnen, dass man sich übergibt. Der Spruch ermutigt dazu, leckeres Essen zu genießen, aber dabei nicht die Selbstbeherrschung zu verlieren. Zu viel Leckereien sind ungesund. Jürgen Fischer
Spr 25,17: Besuche deinen Nachbarn nicht zu oft, sonst wirst du ihm lästig, und er beginnt dich abzulehnen!
Spr 25,18: Wer gegen seinen Mitmenschen falsch aussagt, der richtet so großen Schaden an wie ein Knüppel, ein Schwert oder ein spitzer Pfeil.
Spr 25,19: In der Not auf einen Treulosen zu vertrauen – das ist so, als wollte man mit einem kranken Zahn kauen oder mit einem verkrüppelten Fuß gehen!
Spr 25,20: Für einen Traurigen Lieder zu singen ist so unsinnig, als würde man im Winter den Mantel ausziehen oder Salz in eine Wunde streuen.
Spr 25,21: Hat dein Feind Hunger, so speise ihn mit Brot. Hat er Durst, so gib ihm Wasser zu trinken!
Feindesliebe
Es kann und wird irgendwann Menschen geben, die dich hassen, abblitzen lassen, ignorieren, nicht ausstehen können oder auf anderer Weise zum Ausdruck bringen, dass sie uns nicht mögen. Wie gehe ich mit solchen Menschen um, die mir deutlich gemacht haben, dass ich nicht ihr Freund bin? Ich helfe ihnen. Warum sollte ich das tun? Unsere guten Werke werden bei unserem Nächsten etwas Gutes bewirken. Unsere guten Werke können ein hartes Herz zum Schmelzen bringen. Gibt es Menschen, die du so sehr nicht magst, dass du ihnen niemals helfen würdest? Betest du regelmäßig für deine Feinde?
Spr 25,22: So wirst du ihn beschämen, und der Herr wird dich belohnen.
Spr 25,23: Nordwind bringt Regen – und heimliches Geschwätz bringt dir böse Blicke ein!
Spr 25,24: Lieber in einer kleinen Ecke unter dem Dach wohnen als in einem prächtigen Haus mit einer nörgelnden Frau!
Spr 25,25: Eine gute Nachricht aus der Ferne ist wie ein Schluck Wasser für eine durstige Kehle!
Spr 25,26: Ein guter Mensch, der sich von einem Gottlosen beeinflussen lässt, ist so unbrauchbar wie eine trübe Quelle oder ein verschmutzter Brunnen.
Spr 25,27: Zu viel Honig essen ist nicht gut, zu viel Ehre bekommt einem nicht.
Grenzen einhalten
Grenzen einzuhalten heißt zu verzichten. So ein Verzicht ist schwer. Das schafft man nur, wenn man sich ein Stück weit selbst unter Kontrolle hat. Selbstbeherrschung lässt sich trainieren. Wie Muskeln durch Training stärker werden, so kann auch die Willenskraft durch regelmäßige Disziplinübungen gesteigert werden. Aber vorsichtig. Nicht übertreiben. Der Wille erschlafft, wenn er lange gefordert ist und bricht dann ein. “Zu viel” ist auch hier nicht gut. Setze dir kleine Ziele. Diese aber setze dann um. Das bringt deiner Seele mehr, als die großen Vorsätze, die morgen schon Vergangenheit sind. Gott führe uns freundlich durch diese Zeiten, aber vor allem führe er uns zu sich.
Spr 25,28: Wie eine Stadt mit zerstörter Mauer ist ein Mann, der seinen Geist nicht beherrscht.
Spr 25,28: Wer sich nicht beherrschen kann, ist so schutzlos wie eine Stadt ohne Mauer.
Selbstbeherrschung
Selbstbeherrschung ist eine Frucht des Geistes (Galater 5,22.23). Wer sich nicht im Griff hat, der ist den Angriffen des Teufels im Leben so schutzlos ausgesetzt, wie eine antike Stadt, deren Stadtmauer niedergerissen wurde und den Angriffen einer Belagerungsarmee schutzlos ausgeliefert war. Besonnenheit und Ausgeglichenheit sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass wir mit Begierden, die in uns entstehen oder mit Provokationen von außen angemessen verfahren. Wer unbeherrscht immer gleich in die Luft geht, wer jeder Ablenkung folgt oder jedem Verlangen nachgibt, der darf sich nicht wundern, wenn er für die Sünde ein leichtes Opfer ist.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Spr 25. Kap.
Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche Spr 25. Kap.