Klagelieder Klgl 4. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Klagelieder Klgl 4. Kap
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Klgl 4. Kap.: Viertes Klagelied – Schrecken über Jerusalem
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Klgl 4. Kap.
Klgl 4:1: Ach! Wie ist das Gold geschwärzt, wie ist das kostbare Gold entstellt! Wie sind die Steine des Heiligtums aufgeschüttet an allen Straßenecken!
Wie ist das Gold geschwärzt
Dies zeigt den Verlust von Glanz und Wert. Es ist ein Ausdruck tiefen Schmerzes über den Zustand der Stadt und ihrer Bewohner. Die einst prachtvolle Stadt, vergleichbar mit reinem Gold, liegt in Trümmern. Persönlich berührt mich dieser Vers, da er zeigt, wie schnell materieller und gesellschaftlicher Glanz vergehen kann. Es erinnert mich daran, dass äußere Schönheit und Wohlstand vergänglich sind und dass wahre Stärke und Beständigkeit in inneren Werten und im Glauben zu finden sind.
Klgl 4:2: Die Kinder Zions, die teuren, die mit feinem Gold aufgewogenen, ach, wie sind sie irdenen Gefäßen gleichgeachtet, dem Werk von Töpferhänden!
Klgl 4:3: Selbst Schakale reichen die Brust, sie säugen ihre Jungen; aber die Tochter meines Volkes ist grausam geworden wie die Strauße in der Wüste.
Klgl 4:4: Dem Säugling klebt die Zunge am Gaumen vor lauter Durst; die Kinder verlangen nach Brot, aber niemand bricht es ihnen.
Not der Säuglinge und Kinder
Diese Passage ergreift das Herz, da sie das verzweifelte Leid der Unschuldigsten zeigt. Die verzweifelten Bilder von hungrigen und durstigen Kindern spiegeln die tiefe menschliche Not wider. Der Hunger und Durst dieser Kinder symbolisiert die spirituelle und physische Verwüstung, die über das Volk gekommen ist. Es ist ein eindringlicher Appell, sich des Leids bewusst zu werden und Mitgefühl und Unterstützung für die Bedürftigen zu zeigen.
Klgl 4:5: Die sonst Leckerbissen aßen, verschmachten auf den Gassen; die auf Purpurlagern ruhten, sind jetzt froh über Misthaufen.
Froh über einen Misthaufen
Dieses Bild verdeutlicht die drastische Veränderung des Lebensstandards. Menschen, die einst im Überfluss lebten, sind nun verarmt und verzweifelt. Für mich ist das eine eindringliche Erinnerung daran, wie vergänglich Reichtum und weltlicher Wohlstand sein können. Es mahnt uns, unser Vertrauen nicht auf materielle Güter zu setzen, sondern auf beständigere Werte wie Mitmenschlichkeit und Glaube. Die Passage ruft dazu auf, Demut zu bewahren und den Wandel des Lebens zu akzeptieren.
Klgl 4:6: Denn die Schuld der Tochter meines Volkes, sie ist größer geworden als die Sünde Sodoms, das in einem Augenblick umgekehrt wurde, ohne dass Menschenhände sich dabei abmühten.
Schuld und Sünde
Diese Verse erinnern uns daran, dass Schuld und Sünde schwerwiegende Konsequenzen haben können. Die Zerstörung Jerusalems zeigt, wie weit sich das Volk von Gottes Geboten entfernt hatte. Es ist eine Mahnung, dass Sünde nicht nur persönliche, sondern auch kollektive Folgen hat. Persönlich lese ich darin eine Aufforderung zur Umkehr und Selbstprüfung. Jeder von uns trägt Verantwortung für seine Handlungen und sollte sich bemühen, in Einklang mit göttlichen Prinzipien zu leben, um solches Leid zu vermeiden.
Klgl 4:7: Ihre Geweihten waren glänzender als Schnee, weißer als Milch, ihr Leib war röter als Korallen, ihre Gestalt wie ein Saphir.
Klgl 4:8: Jetzt aber sind sie schwärzer als Ruß, man erkennt sie nicht auf den Straßen; ihre Haut klebt an ihrem Gebein, sie sind so dürr wie Holz.
Dürr wie Holz
Diese Metapher zeigt, wie vollständig das Leben und die Vitalität aus ihnen gewichen sind. Sie sind ausgemergelt, ihrer Würde und ihres Glanzes beraubt, und was bleibt, sind leere Hüllen ihrer selbst. Es ist ein kraftvolles Bild, das die tiefgehende Zerstörung und den Verlust, sowohl körperlich als auch seelisch, nachzeichnet. Die einstigen Führer und Helden sind nun nur noch Schatten ihrer selbst, verlassen und gebrochen.
Klgl 4:9: Die das Schwert erschlug, waren glücklicher als die der Hunger tötete, welche vom Hunger durchbohrt dahinschmachteten, aus Mangel an Früchten des Feldes.
Klgl 4:10: Die Hände barmherziger Frauen haben ihre eigenen Kinder gekocht; sie dienten ihnen zur Nahrung beim Zusammenbruch der Tochter meines Volkes.
Grausame Situation
Klagelieder 4,10 beschreibt das Grauen der Belagerung Jerusalems, bei der Mütter gezwungen sind, ihre eigenen Kinder zu kochen und zu essen. Diese schreckliche Szene symbolisiert die tiefste Verzweiflung und das völlige Versagen der Gesellschaft. Persönlich berührt mich dieser Vers zutiefst, da er die extremen Leiden und den Zerfall menschlicher Werte in Zeiten von Not und Krieg zeigt. Es ist eine Erinnerung daran, wie kostbar Frieden und Mitmenschlichkeit sind. Der Vers mahnt uns, Mitgefühl und Solidarität zu bewahren, besonders in Krisenzeiten, um solche tragischen Extremsituationen zu verhindern.
Klgl 4:11: Der Herr ließ seine Zornglut ausbrennen, er schüttete seinen grimmigen Zorn aus, und er zündete in Zion ein Feuer an, das seine Grundfesten verzehrt hat.
Klgl 4:12: Die Könige der Erde hätten es nicht geglaubt, noch irgendein Bewohner des Erdkreises, Dass der Feind, der sie belagerte, je einziehen würde durch die Tore Jerusalems.
Klgl 4:13: Doch es geschah wegen der Sünden ihrer Propheten, wegen der Schuld ihrer Priester, die in ihrer Mitte vergossen haben das Blut der Gerechten.
Das Versagen der Führungspersonen
Klagelieder 4,13 beschreibt, wie die Sünden der Propheten und Priester zur Zerstörung Jerusalems führten. Für mich bedeutet dieser Vers, dass Führungsverantwortung ein großes Gewicht trägt. Wenn jene, die geistliche Leitung übernehmen, versagen oder korrumpiert sind, hat das verheerende Folgen für die Gemeinschaft. Dieser Gedanke erinnert mich daran, wie wichtig Integrität und Verantwortungsbewusstsein in jeder Führungsrolle sind, ob in der Kirche, im Beruf oder in der Familie. Es ist eine Mahnung, stets im Glauben und im Handeln aufrichtig zu bleiben, um das Wohl derer zu schützen, die uns anvertraut sind.
Klgl 4:14: Sie wankten auf den Straßen wie Blinde, sie waren so mit Blut bespritzt, Dass niemand ihre Kleider anrühren mochte.
Klgl 4:15: Man rief ihnen zu: »Fort mit euch, ihr seid unrein! Weg, weg, kommt uns nicht zu nah!« Ja, sie mussten fliehen und umherirren; unter den Heiden sprach man: »Bleibt nicht länger hier!«
Klgl 4:16: Das Angesicht des Herrn hat sie zerstreut; Er will sie nicht mehr anblicken. Man nahm auf Priester keine Rücksicht mehr und hatte kein Erbarmen mit den Alten.
Klgl 4:17: Auch da noch schmachteten unsere Augen nach Hilfe — vergeblich! Auf unserer Warte hielten wir Ausschau nach einem Volk, das doch nicht half.
Klgl 4:18: Man stellte uns nach auf Schritt und Tritt, sodass wir nicht mehr auf unseren Straßen umhergehen konnten; unser Ende war nahe, unsere Tage abgelaufen; ja, unser Ende war gekommen.
Unser Ende war gekommen
Klagelieder 4,18 beschreibt eine Situation voller Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Die Bewohner Jerusalems sind ständig auf der Flucht vor ihren Feinden und fühlen sich gefangen und überwacht. Es scheint, als gäbe es keinen Ausweg mehr. Diese Passage spiegelt das tiefe Leid und die Angst wider, die die Menschen in diesen schrecklichen Zeiten durchleben. „Unser Ende war gekommen“ drückt das Gefühl aus, dass alle Hoffnung verloren ist und der Tod nahe bevorsteht. In solchen Momenten der totalen Verzweiflung kann man sich nur auf Gott verlassen und auf seine Gnade hoffen, um Trost und Stärke zu finden.
Klgl 4:19: Unsere Verfolger waren schneller als die Adler des Himmels; Über die Berge jagten sie uns nach, und in der Wüste lauerten sie auf uns.
Klgl 4:20: Unser Lebensodem, der Gesalbte des Herrn, wurde in ihren Gruben gefangen, er, von dem wir sagten: »Wir werden in seinem Schatten unter den Heiden leben!«
Klgl 4:21: Juble nur und sei schadenfroh, du Tochter Edom, die du im Land Uz wohnst! Der Kelch wird auch an dich kommen; auch du wirst trunken und entblößt werden!
Klgl 4:22: Du Tochter Zion, deine Schuld ist getilgt; er wird dich nicht mehr gefangen wegführen lassen; deine Schuld aber, du Tochter Edom, sucht er heim, deine Sünden deckt er auf.
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Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Klagelieder Klgl 4. Kap.