Numeri Num / 4. Mose Kap. 1 bis 36: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Numeri Num / 4. Mose Kapitel 1 bis 36
Inhaltsverzeichnis
1. Zum Buch Numeri – Num
Das Buch Numeri ist das vierte Buch des Alten Testaments der Bibel und spielt eine wichtige Rolle in der jüdischen und christlichen Tradition. Der Name „Numeri“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Zahlen“. Im Hebräischen wird das Buch jedoch Bemidbar genannt, was „In der Wüste“ bedeutet, da der Großteil der Handlung in der Wüste stattfindet.
Das Buch Numeri erzählt die Geschichte der Israeliten, die nach dem Auszug aus Ägypten in der Wüste umherziehen. Es umfasst einen Zeitraum von etwa 38 Jahren und enthält viele Gesetze, Anweisungen und Erzählungen über das Volk Israel.
Die Hauptthemen des Buches Numeri sind:
Volkszählung
Das Buch beginnt mit einer detaillierten Volkszählung der israelitischen Männer, um eine Armee vorzubereiten und das Land aufzuteilen.
Wüstenwanderung
Die Israeliten durchqueren die Wüste Sinai und machen verschiedene Stationen auf ihrem Weg zum verheißenen Land Kanaan. Während dieser Reise gibt es viele Herausforderungen, Prüfungen und Rebellionen gegen Gott.
Gesetzgebung
Das Buch Numeri enthält zahlreiche Gesetze und Vorschriften, die von Gott durch Mose gegeben wurden. Diese umfassen verschiedene Opfergesetze, Reinheitsvorschriften, Gesetze für den Umgang mit Vergehen und Gesetze für das religiöse Leben des Volkes.
Wunder und Strafen
Während der Wanderung durch die Wüste vollbringt Gott viele Wunder, um das Volk Israel zu führen und zu versorgen. Gleichzeitig werden jedoch auch Strafen für die Ungehorsamkeit des Volkes verhängt.
Die neue Generation
Aufgrund ihrer Ungehorsamkeit gegenüber Gott werden die meisten Menschen der älteren Generation, die Ägypten verlassen hatten, nicht in das verheißene Land einziehen dürfen. Stattdessen wird eine neue Generation heranwachsen, die das Land betreten wird.
Das Buch Numeri vermittelt verschiedene Lehren und Lektionen, darunter die Bedeutung von Gehorsam gegenüber Gott, die Folgen der Sünde und den Wert des Vertrauens in Gott. Es zeigt auch Gottes Treue, auch wenn das Volk Israel oft ungehorsam und undankbar ist.
Insgesamt ist das Buch Numeri ein wichtiger Teil der biblischen Geschichte, der die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk, den Israeliten, während ihrer Wüstenwanderung darstellt. Es bietet Einblicke in die religiöse, soziale und rechtliche Struktur des Volkes Israel und hat bis heute eine bedeutende theologische und ethische Bedeutung.
2. Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt
Num 1,18: Sie ließen sich eintragen in die Geburtsregister.
Unser Stammbaum
Das erste Kapitel des vierten Buches Mose zeigt uns, wie wichtig es war, dass jedes Glied der Gemeinde Israel seinen Stammbaum angeben konnte. Wie anders aber verhält es sich mit einem Christen! Seine Herkunft ist himmlischer Art, sein Stammbaum wurzelt im Boden der neuen Schöpfung. Der Tod kann diese Verbindung niemals zerstören, denn sie ist aus der Auferstehung entstanden. Der Gläubige leitet seine Abkunft direkt von einem auferstandenen und verherrlichten Christus her. Das ist das christliche Geschlechtsregister.
Da wir aus Gott entsprungen sind und abstammen, so lasset uns fest an unsrer Wurzel kleben und halten; denn des Wassers Bäche und die Gewächse der Erde vertrocknen und verderben, wenn sie von ihrer Wurzel getrennt werden. Matthias Claudius
Num 6:22: Und der Herr redete zu Mose und sprach:
Num 6:23: Rede zu Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr die Kinder Israels segnen; sprecht zu ihnen:
Der Segen Gottes
Der Segen ist mehr als ein gutes Wort. Er ist Zuspruch Gottes. Mit dem Segen erbat man, dass Gottes Gunst einem anderen zuteilwerde. Gott will uns behüten, uns gnädig sein und Frieden geben. Wie sehr brauchen wir diesen Frieden: mit Gott, mit uns selbst und zwischen Menschen. Gottes Friede ist Grundlage allen Friedens. Dieser Friede erfüllt sich in Jesus. Er gibt Würde und lehrt uns, mit anderen zu teilen, Schuld zu vergeben und andere zu achten und zu lieben. So breitet sich Gottes Friede aus.
Was ist der eigentliche Kern dieses Segens?
Er liegt nicht primär in materiellen Geschenken, sondern vielmehr in der Präsenz Gottes selbst. Der Segen besteht darin, dass Gott da ist, mit uns kommuniziert und im Kern unseres Lebens wirkt. Es geht nicht nur um Geschenke, sondern um die Gegenwart des Gebers. Segen ist die spürbare Einwirkung Gottes in mein Leben, die oft mit positiven Veränderungen oder einer tieferen Beziehung zu Gott einhergeht. Durch seinen Segen öffnet Gott einen Dialog, und wenn ich mich darauf einlasse und an seinem Wort festhalte, erlebe ich oft, dass mein Leben gelingt. Vertraue ich auf Gott und lebe nach seinem Wort, dann können sich meine Beziehungen, meine Finanzen und meine beruflichen Herausforderungen ordnen.
Num 6:24: Der Herr segne dich und behüte dich!
Worte von Spurgeon
Dieser erste Satz im Segen des Hohenpriesters ist dem Wesen nach eine Verheißung. Der Segen, den unser großer Hohepriester über uns ausspricht, wird sicher kommen, denn er spricht den Willen Gottes aus.
Was für eine Freude, unter dem göttlichen Segen zu bleiben! Dies gibt allem eine liebliche Würze. Wenn wir gesegnet sind, dann sind all unsre Besitztümer und Genüsse gesegnet; ja, unsre Verluste und Kreuze und selbst unsre Enttäuschungen sind gesegnet. Gottes Segen ist tief, nachdrücklich, wirksam. Eines Menschen Segen mag mit Worten beginnen und enden; aber der Segen des Herrn macht reich und heiligt. Der beste Wunsch, den wir für unsren liebsten Freund haben können, ist nicht: „Möge das Glück dich begleiten“, sondern: Der Herr segne dich. Spurgeon
Num 6:25: Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig!
Zeige uns dein Angesicht
Das Gesicht ist der Ausdruck der Person schlechthin, das, was sie wiedererkennbar macht, das, worin sich ihre Gefühle, Gedanken, die Regungen des Herzens spiegeln. Gott ist von seinem Wesen her unsichtbar, und doch ordnet die Bibel auch ihm dieses Bild zu. Zeigt er sein Angesicht, ist das Ausdruck seines Wohlwollens. Die gesamte biblische Geschichte kann man als fortschreitendes Enthüllen des göttlichen Angesichts lesen bis hin zu seiner vollen Offenbarung in Jesus Christus. Benedikt XVI
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir.
Diese Worte weisen uns wieder darauf hin, worum es im Segen letztlich geht: dass Gott sich uns freundlich zuwendet. Wenn uns jemand anstrahlt, dann freut er sich, dann findet er Gefallen an uns. (Das Gegenteil davon ist, dass sich das Angesicht verfinstert.) Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir, das heißt: Möge Gott Gefallen an dir finden. Möge sein Angesicht über unserem Leben aufleuchten wie die Sonne, wenn sie morgens aufgeht und dem Erstarrten Wärme gibt. Dr. Klaus Douglass
Und sei dir gnädig
Und sei dir nahe. Gnade kommt aus dem althochdeutschen „genahen“: sich nähern, ganz nahe bei jemandem sein. Gott stehe an deiner Seite. Er sei dein Freund, der da ist, wenn du ihn brauchst. Er möge dich annehmen mit deinen Stärken und Schwächen. Und er möge dir vergeben und dich zurechtbringen, wenn du etwas falsch gemacht hast. Dr. Klaus Douglass
Num 6:26: Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!
Und gebe dir Frieden
Frieden, Schalom, dieses letzte Wort des Segens umfasst noch einmal das Ganze, alles das, was wir zu einem gelingenden Leben brauchen. Inneren Frieden, Frieden in unseren Beziehungen, Frieden in der Welt, in der wir leben. Dieser Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen. Klaus Douglass
Worte von Benedikt XVI
Dies erinnert uns daran, daß der Friede – gemäß dem Text aus dem Buch Numeri, das die von den Priestern des Volkes Israel in den liturgischen Versammlungen angewendete Segensformel überliefert – ein Geschenk Gottes und an das Leuchten von Gottes Angesicht gebunden ist. Ein Segen, der dreimal den heiligen Namen Gottes, den unaussprechlichen Namen wiederholt und ihn jedesmal mit zwei Verben verbindet, die eine Handlung zugunsten des Menschen bezeichnen: » Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil « (6,24-26). Der Friede ist also der Höhepunkt dieser sechs Handlungen Gottes zu unseren Gunsten, in denen er uns das Leuchten seines Angesichtes zuwendet.
Um auf dem Weg des Friedens voranschreiten zu können, müssen die Menschen und Völker vom »Antlitz« Gottes erleuchtet und von seinem »Namen « gesegnet sein. Genau dies ist auf endgültige Weise mit der Menschwerdung wahr geworden: das Kommen des Gottessohnes in unser Fleisch und in die Geschichte hat einen unwiderruflichen Segen gebracht, ein Licht, das nie mehr verlischt und den Gläubigen und den Menschen guten Willens die Möglichkeit bietet, eine Zivilisation der Liebe und des Friedens aufzubauen
Num 6:27: Und so sollen sie meinen Namen auf die Kinder Israels legen, und ich will sie segnen.
Zum Aaronitischen Segen
Dieser Segen ist eine liebevolle Bitte an Gott, seine Gnade über jemanden zu legen und ihn vor Gefahren zu bewahren. Es ist eine Verheißung des Schutzes und der Fürsorge Gottes für sein Volk. Der Segen ist nicht nur ein Wunsch, sondern auch ein Akt der Zuwendung und des Beistands Gottes. Er lädt dazu ein, Vertrauen in Gottes Fürsorge zu haben, egal welche Herausforderungen im Leben auftreten. Es ist ein Versprechen, dass Gott stets anwesend ist, um zu schützen und zu bewahren, eine Quelle der Hoffnung und des Trostes in allen Lebenslagen. Der Zuspruch dieses Segens ermutigt dazu, sich auf Gottes Gnade und Fürsorge zu verlassen, während man seinen Weg geht.
Num 9,5: Sie hielten das Passah.
Das Passah
Für einen Israeliten gab es nichts, was dem Passah gleichgekommen wäre, denn es erinnerte ihn an seine Erlösung. Und für einen frommen Christen kommt nichts dem Abendmahl des Herrn gleich, weil es das Gedächtnismahl seiner Erlösung und des Todes seines Herrn ist. Für einen Christen gibt es nichts Kostbareres, nichts Ausdrucksvolleres, nichts, das Christum mehr vor sein Herz stellt als das Abendmahl des Herrn. Er kann den Tod des Herrn besingen, er kann im Blick auf ihn wegen seines Todes ihm danken und über diesen Tod lesen oder hören; aber nur im Abendmahl „verkündigt“ er diesen Tod.
Num 9,23: Nach dem Befehl des Herrn lagerten sie sich, und nach dem Befehl des Herrn brachen sie auf.
Sich vom Herrn führen lassen
Die Israeliten wanderten und lagerten sich, wie Gott sie führte. Daraus spricht das Vertrauen auf Gott. Der Glaube als vertrauensvolle Bindung an Gott und sein Wort erinnert uns, von wem unser Leben in einem heilvollen Sinne abhängt. Wir werden geleitet und geführt durch ihn. Wer sich ganz an Gott hält, kann zuversichtlich unterwegs sein. Es gibt in dieser ganzen Welt nichts Gesegneteres als ein Leben in ständiger Abhängigkeit von Gott, nichts Gesegneteres, als in allem auf ihn zu warten und sich an ihn zu halten.
Glauben heißt, die Abhängigkeit von Gott als Glück erfahren. Dag Hammarskjöld
Num 11,4: Das Jammern nahm kein Ende.
Num 11,4: Niemand gibt uns Fleisch zu essen!
Schauen auf was Gott gibt
Die Israeliten schienen nicht zu merken, was Gott für sie tat, weil sie sich ausschließlich mit dem beschäftigten, was Gott nicht für sie tat, nämlich Fleisch zum Essen geben. Unzufriedenheit entsteht, wenn wir unseren Blick von dem, was wir haben, abwenden und auf das richten, was wir nicht haben. Sind wir für das dankbar, was Gott uns gegeben hat, oder denken wir ständig an die Dinge, die wir gerne hätten? Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere unerfüllten Wünsche uns blind für Gottes Geschenke machen.
Num 11,6: Nun aber ist unsere Seele matt, unsere Augen sehen nichts als das Manna! Num 11:6
Christus allein genügt
Das Manna, über das sie sich ja anfangs gefreut haben, diesem Manna waren sie nun überdrüssig. Dieses Manna wäre vollkommen genug für das Volk gewesen. Aber sie wollten mehr und waren unzufrieden. So ist es nun auch in unserem geistlichen Leben.
Wenn das Herz einmal seine Frische im göttlichen Leben verliert, wenn die himmlischen Dinge anfangen, ihren Geschmack einzubüßen, wenn die erste Liebe abnimmt, wenn Christus aufhört, für die Seele genug und kostbar zu sein, wenn das Wort Gottes und das Gebet ihren Reiz verlieren und langweilig und mechanisch werden, dann sieht man zurück in die Welt. Wenn wir in dieser Welt wirklich mit Gott leben, so werden wir mit dem Teil zufrieden sein, was er gibt. Dieses Teil ist Christus. Möchten wir so im Geist leben, dass Christus immer genug ist für unsere Herzen!
Num 11,14: Es ist mir zu schwer.
Gott hilft uns im Schweren
Mose kann nicht mehr. Das ganze Volk kam zu ihm, um jenes oder dieses geklärt zu bekommen. Das Volk raubt ihm die letzte Kraft. Mose klagt seine Not vor Gott. Gott entlässt ihn nicht aus seinem Dienst, sondern stellt ihm 70 Mitarbeiter an die Seite. Das schafft die notwendige Erleichterung. Für uns heißt das: wir dürfen klagen vor Gott, wenn wir spüren, dass etwas über unsere Kraft geht. Und wir dürfen in der Gewissheit leben, dass er uns hilft. Vertrauen! Haben wir Gott zum Führer, so folgen wir mit freudigem Vertrauen. Wir brauchen allein dein Wort und deine Gegenwart.
Num 11,18: Und du sollst zum Volk sagen: Heiligt euch für morgen, und ihr werdet Fleisch essen; denn ihr habt vor den Ohren des Herrn geweint und gesagt: »Wer gibt uns Fleisch zu essen? Denn es ging uns gut in Ägypten!« Darum wird euch der Herr Fleisch zu essen geben, und ihr sollt essen:
Num 11,21: Und Mose sprach: 600 000 Mann Fußvolk sind es, in deren Mitte ich bin, und du sprichst: Ich will ihnen Fleisch geben, dass sie einen Monat lang zu essen haben!
Num 11,22: Kann man so viele Schafe und Rinder schlachten, dass es für sie genug ist? Oder kann man alle Fische des Meeres einfangen, dass es für sie genug ist?
Num 11,23: Der Herr aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand des Herrn zu kurz? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort vor dir eintreffen wird oder nicht!
Num 11,23: Der Herr entgegnete: Traust du mir das etwa nicht zu? Du wirst bald sehen, ob ich mein Wort halte oder nicht!
Traust du mir das etwas nicht zu?
Gott hatte Mose eine bestimmte Verheißung gegeben, dass Er für die Dauer eines ganzen Monats das große Volk in der Wüste mit Fleisch ernähren wollte. Mose, den eine Anwandlung von Unglauben überkam, sah sich nach den äußerlichen Mitteln um und kam in Nöte zu wissen, wie die Verheißung erfüllt werden könne. Er sah auf das Geschöpf, statt auf den Schöpfer. Aber erwartet denn der Schöpfer von Seinem Geschöpf, dass es Seine Verheißung für Ihn erfüllt? Nein! Er, der die Verheißung gibt, erfüllt sie auch aus eigener, unabhängiger Vollkommenheit Seiner Macht. Wenn Er spricht, so geschieht es – durch Ihn. Seine Verheißungen sind in Bezug auf ihre Erfüllung nicht von der Mitwirkung der winzigen Kraft des Menschen abhängig. Spurgeon
Die Grundlage des Glaubens ist nicht die Hinlänglichkeit der sichtbaren Mittel zur Erfüllung der Verheißung, sondern das Allvermögen des unsichtbaren Gottes, der ganz gewiss das tut, was Er gesagt hat. Wenn wir nun deutlich erkannt haben, dass die Verantwortung bei Gott liegt und nicht im Geschöpf, und uns dennoch des Misstrauens schuldig machen, so tritt Gottes Wort mächtig an uns mit der Frage heran: „Ist denn die Hand des Herrn verkürzt?“ Möge es doch durch Seine Gnade geschehen, dass mit dieser Frage die selige Aussage in unser Herz hineinleuchtet: Du sollst jetzt sehen, ob meine Worte dir etwas gelten können oder nicht.
Num 11,25: Er nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die 70 Ältesten.
Num 11,34: Dieser Ort wurde daher Kibrot-Taawa genannt, weil dort die Leute begraben wurden, die gierig gewesen waren.
Hüte dich vor der Gier
Die Wurzel des Murrens ist häufig die Hier. Gier ist ein starkes Verlangen. Im Falle der Israeliten war es die Gier nach gutem Essen. Sie konnten an nichts anderes mehr denken. Die Gier nahm ihre Seele gefangen. Im Kern allen Verlangens steht die Gier nach Leben, alles ausgekostet und alles erlebt zu haben in jeglichen Dingen. Diese Gier nach Leben endet in der Öde des verlorenen Lebens. Es geht ums Loslassen, darum sein Leben zu verlieren, um es in Christus zu gewinnen. Er ist für uns arm geworden, um uns mit seiner Armut zu bereichern, die voller Liebe ist, um uns zu ermahnen, die Gier zu mäßigen.
Lieber Herr Gott, lass uns dein gnädiges Wort hören, erhalte uns bei deiner Verheißung, dass wir nicht fallen in Murren und Ungeduld. Martin Luther
Num 12,1: Mirjam und Aaron machten Mose Vorwürfe, weil er eine Äthiopierin geheiratet hatte.
Moses Leiden an seinem Volk
Ob nun das Volk oder sogar die nähesten Personen: Moses war wie Jesus immer wieder dem Unmut ausgesetzt in vielen Formen. Diese Stelle ist nur ein Beispiel. Menschen streiten sich oft über unwesentliche Dinge und schneiden das eigentliche Problem gar nicht an. Das war der Fall, als Mirjam und Aaron Mose kritisierten. Sie vertraten die Priester und Propheten, die zwei mächtigsten Gruppen nach Mose.
Das eigentliche Problem lag in ihrer immer größer werdenden Eifersucht auf Moses Stellung und Einfluss. Da sie am Führungsstil Moses nichts auszusetzen hatten, kritisierten sie seine Frau. Denn: „Mose war ein sehr demütiger Mensch, mehr als alle Menschen auf Erden.“ (Num 12,3) Anstatt das Problem nun offen anzugehen und sich mit ihrem Neid und Stolz auseinanderzusetzen, lenkten sie vom eigentlichen Problem ab.
Nehmen wir für uns mit: Wenn wir in einen Streit verwickelt sind, ist es gut, kurz innezuhalten und zu fragen, ob wir über das eigentliche Problem diskutieren oder unterschwellig etwas anderes wirkt . Bitten wir Gott um Hilfe, das eigentliche Problem zu erkennen und anschließend zu lösen.
Num 12,13: Mose aber schrie zu dem Herrn und sprach: Ach Gott, heile sie doch!
Die Fürbitte des Moses
Mirjam erkrankt schwer als Folge ihrer Sünde. Statt schadenfroh zu sein, stellt Mose sich unter die Schuld seiner Schwester und schreit zu Gott um Hilfe. Der reagiert und stellt ihre Heilung in Aussicht. Anstatt gegen seine Geschwister ein Gefühl der Rache aufkommen zu lassen, war er sofort bereit, Fürbitte zu tun. Hier offenbart Mose den Geist Jesus und bittet für die, die so bitter gegen ihn gesprochen hatten.
Das war der Sieg eines sanftmütigen Mannes, der Sieg der Gnade. Ein Mensch, der seinen richtigen Platz in der Gegenwart Gottes kennt, kann sich über alle bösen Reden erheben. Sie betrüben ihn nicht, es sei denn um derer willen, die sie führen, und er ist fähig, sie zu vergeben. Er ist nicht empfindlich, hartnäckig oder von sich selbst eingenommen.
Num 13,27: Wir sind in das Land gekommen, in das ihr uns sandtet. Es fließt wirklich Milch und Honig darin.
Das gelobte Land
Israel war am Ziel der Verheißung. Doch da sind die Bewohner des Landes, die laut der Kundschafter groß und stark und scheinbar nicht zu bezwingen sind. Da, wo der Unglaube wirkt, folgt mit Sicherheit immer ein „Aber“, ein „Nur“. Sie sahen auf die sichtbaren Dinge, aber ihr Auge war nicht auf den gerichtet, der unsichtbar ist. Es ist immer wieder eine Herausforderung, ob wir uns auf Gottes Gegenwart und sein Wort verlassen oder uns von den angeblichen Realitäten bestimmen lassen. Im Vertrauen auf Gottes Hilfe und Führung überwinden wir Hindernisse. Wenn wir vor einer schwierigen Entscheidung stehen, dürfen wir nicht zulassen, dass wir aufgrund der negativen Gesichtspunkte das Positive nicht mehr sehen.
Num 13,31: Wir können nicht hinaufziehen gegen das Volk, denn es ist stärker als wir!
Umgang mit Schwierigkeiten
Die Israeliten weigern sich ins gelobte Land einzuziehen aus Angst vor dem starken Volk, das dort wohnt. Darum nehmen wir das als Mahnung. Schwierigkeiten dürfen uns nicht blind machen für Gottes Macht zu helfen und für sein Versprechen, uns zu führen. Das bedeutet nicht, dass wir gegen die Schwierigkeiten sorglos sein sollten! Der Glaube sieht den Schwierigkeiten ins Gesicht und bringt dann den lebendigen Gott mit allem in Verbindung.
Er schaut auf ihn, stützt sich auf ihn und nimmt alles, was er braucht, von ihm. Darin liegt das Geheimnis seiner Kraft. Er hat die tiefe und feste Überzeugung, dass für den allmächtigen Gott nie eine Mauer zu hoch, nie eine Stadt zu groß und nie ein Riese zu stark ist. Der Glaube sieht nur den lebendigen Gott und darum nicht die Schwierigkeiten. Der Unglaube aber sieht nur die Schwierigkeiten und nicht Gott. Der Glaube rechnet mit Gott, und alles ist hell und leicht. Der Unglaube schließt Gott aus, und alles ist dunkel und schwierig.
Num 13,32: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, ist ein Land, das seine Einwohner frisst, und alles Volk, das wir darin sahen, sind Leute von hohem Wuchs.
Land der Frömmigkeit
Die Kundschafter machen das gelobte Land schlecht. Das kann als mahnendes Bild verstanden werden. Denn auch ein frommes, christliches Leben wird von aussen immer wieder schlecht gemacht. Sich selbst verleugnen, Verzicht üben, zu verzeihen u.v.m. wird als mühselig und traurig empfunden. So ist es aber nicht. Fromm leben ist schön, beglückend und liebenswert!
Die Welt sieht die Frommen fasten, beten, Unrecht ertragen, den Kranken dienen, die Armen beschenken, Nachtwachen halten, ihren Zorn niederringen, ihre Leidenschaften bezähmen und überwinden, irdischen Vergnügungen entsagen und ähnliches, was schwer und hart erscheint. Die Welt sieht aber nicht die innere Frömmigkeit des Herzens, die all dies begehrenswert, schön und leicht macht. Franz von Sales
Num 14,2: Alle Kinder Israels murrten.
Das Vertrauen nicht verlieren
Wir wenden unsere Augen im Murren von Gott ab und richten sie auf uns selbst, auf unsere Umstände, Kümmernisse und Schwierigkeiten, und dadurch kann nur Unzufriedenheit und Klagen entstehen. Wir zweifeln an Gottes Fähigkeit mit unseren Problemen, den schweren Entscheidungen, den beängstigenden Situationen umzugehen. Verlieren wir unser Vertrauen nicht! Der Christ sollte immer friedevoll und glücklich sein, immer Gott preisen können, was auch kommen möge.
Halte dich fest an Gott! Mach’s wie der Vogel, der doch nicht aufhört zu singen, auch wenn der Ast bricht. Denn er weiß, dass er Flügel hat. Johannes Bosco
Num 14,11: Und der Herr sprach zu Mose: Wie lange noch will mich dieses Volk verachten? Und wie lange noch wollen sie nicht an mich glauben, trotz aller Zeichen, die ich unter ihnen getan habe?
Num 14,11: Er sprach zu Mose: »Dieses Volk hört nicht auf, mich zu beleidigen. Wie viele Wunder habe ich vor ihren Augen getan, und sie vertrauen mir immer noch nicht!
Hinweg mit dem Unglauben
Trachtet mit allem Fleiß danach, das Ungeheuer „Unglauben“ von euch fern zu halten. Es bringt Christus so sehr in Unehre, dass Er Seine fühlbare Nähe entzieht, wenn wir Ihn erzürnen indem wir dem Zweifel Raum geben. Es ist natürlich ein Unkraut, dessen Same nie vollständig aus dem Acker unseres Herzens ausgerottet werden kann, aber wir müssen mit Eifer und Ausdauer seine Wurzeln zu vertilgen suchen. Hinweg! Hinweg mit diesem lügenhaften Verräter „Unglauben“, denn sein einziges Trachten ist, die Bande der Gemeinschaft zu zertrennen und uns mit Trauer über die Abwesenheit unseres Heilandes zu erfüllen. Tötet diesen scheußlichen Drachen: Nieder mit dir, du Verräter, mein Herz verabscheut dich! Spurgeon
Num 14,18: Der Herr ist langsam zum Zorn und groß an Gnade. Er vergibt Schuld und Übertretungen.
Die große Gnade
Bauen wir auf Gottes Gnade. Er hilft uns. Er hält nicht alles von uns fern. Immer wieder gibt er uns Gelegenheit zum geistigen Kampf, vor allem und häufig in den kleinen Dingen, wo es im Alltag ein wenig Geduld braucht, ein wenig Sanftmut, ein wenig Ertragen, ein wenig Liebe. Dadurch wachsen wir, indem wir mit Gottvertrauen und Beharrlichkeit das Gute üben.
Sind wir hier nachlässig und murren schon über kleinste Unannehmlichkeiten, die uns das Leben z.B. durch andere Menschen zumutet, wie wollen wir da wohl inneren Frieden erlangen? Inneren Frieden erlangen wir nur im inneren Kampf mit uns selbst, unseren Schwächen und Leidenschaften mit dem Wissen, dass wir nicht für uns allein kämpfen, sondern den Herrn an unserer Seite haben, der unsere Rettung ist.
Num 14,27: Ich habe das Murren der Kinder Israels gehört, das sie gegen mich erheben.
Gott tut uns Gutes
Es ist uns so natürlich, unzufrieden zu sein, sobald Gottes Tun uns nicht ganz genehm ist, zu vergessen, was er uns bereits alles Gutes getan hat, sobald unsere Wünsche durchkreuzt scheinen, unter jedem neuen Kreuz ungeduldig und mürrisch zu sein, dass wir uns dabei kaum bewusst werden, dass wir eine Sünde begehen, und noch viel weniger, dass es eine außerordentlich schwere ist.
Aber so hart das Urteil scheinen mag – wir können in der Tat Gott nicht misstrauen, ohne ihn eines Mangels an Macht oder an Güte zu beschuldigen. Du kannst nicht murren, nicht einmal missvergnügt sein, ohne damit tatsächlich Gott zu verstehen zu geben, dass seine Ratschlüsse nicht die besten, seine Führungen nicht die weisesten seien, die er in Bezug auf dich hatte treffen können.
Du sollst nicht in der Wüste des Murrens und Haderns herumirren, sondern in dem verheißenen Land der Zufriedenheit und Ruhe wohnen. Charles Haddon Spurgeon
Num 14,33: Eure Kinder sollen Hirten sein in der Wüste vierzig Jahre.
Weg in die Wüste
Es ist äußerst wichtig, hier zu erkennen, dass es der Unglaube war, der Israel außerhalb des Landes Kanaan hielt. Ängste und fehlendes Vertrauen zu Gott hatten sich breit gemacht. So werden Wüste und Hirtendasein zu Erfahrungen, an denen Israel trotz aller Härte die Treue Gottes erfährt. Gott ist aber größer als alles Versagen. Die Verheißung bleibt bestehen und Israel erfährt als Hirtenvolk, wie der eine große Hirte zu seinen Zusagen steht. Wir müssen in der Wüste bis auf den Grund alles dessen kommen, was in uns selbst ist, um zu erfahren, wie gänzlich wertlos es alles ist. Die Wüste mit all ihren verschiedenen Situationen und ihren zahlreichen Übungen führt uns zu diesem Ergebnis, zu dieser praktischen Erfahrung.
Wir sehen, dass sie nicht eingehen konnten wegen des Unglaubens. Heb 3,19
Num 14,34: Vierzig Tage lang habt ihr das Land erkundet, vierzig Jahre lang werdet ihr nicht hineinkommen.
Die Erfahrung der Wüste
Die Kinder Israels lebten vierzig Jahre lang in der Wüste, bevor sie in das Land ihrer Verheißung kamen, und doch hätten für die ganze Wegstrecke sechs Wochen genügt. Aber es war ihnen nicht erlaubt zu fragen, warum Gott diese vielen Umwege zuließ. Gebe Gott, daß wir wenig auf die Beschaffenheit des eingeschlagenen Weges achten und die Augen mehr auf den richten, der uns führt, und auf das selige Land, dem er uns zuführt.
Was liegt daran, ob es durch Wüsten geht, wenn nur Gott mit uns ist und wir den Himmel erreichen. Glauben Sie mir bitte und lenken Sie sich möglichst ab von Ihrem Kreuz. Wenn Sie es fühlen, betrachten Sie es nicht. Denn sein Anblick wird Ihnen mehr Besorgnis bereiten, als das Fühlen Ihnen Schmerz zufügen wird. So verhüllt man auch jenen die Augen, an denen man eine größere Operation vornehmen will. Es scheint mir nämlich, daß Sie etwas zuviel bei der Betrachtung Ihres Kreuzes verweilen. Franz von Sales
Num 15,2: Eines Tages werde ich diesem Volk das versprochene Land geben, und ihr werdet dort leben.
Leben im Land
Nichts könnte gesegneter und ermutigender sein. Gott erhebt sich über alle Fehler und Sünden des Menschen. Unmöglich kann eine einzige Verheißung Gottes unerfüllt bleiben. Mag auch ein ungläubiges Geschlecht tausendmal murren und sich empören, so wird Gott doch erfüllen, was Er verheißen hat. Viel mit Gott allein zu sein, ist das sichere Heilmittel gegen Stolz und alle Selbstgefälligkeit. Möge der Herr in seiner Güte uns in allen unseren Wegen in wahrer Demut erhalten und uns geben, dass wir uns einfach auf ihn stützen und wir in unseren Augen klein und gering sind!
Num 17,6: Am folgenden Morgen aber murrte die ganze Gemeinde der Kinder Israels.
Wider das Murren
Das Murren rührt von der falschen Erwartungshaltung her, dass wir es nicht verdient haben, was gerade passiert. Daher beklagen wir uns und jammern vor Gott. Ja: Der Grund unseres Murrens rührt von der Erwartung her, dass sich alles gemäß unseren Wünschen ausrichten muss. Vielmehr müssen wir uns aber darüber bewusst werden, dass Gott uns testen und prüfen wird, damit ein spiritueller Wachstumsprozess vollzogen werden kann. Gott möchte, dass wir lernen auf Ihn zu vertrauen, auch wenn wir in unserem Leben mit Rückschlägen und Schwierigkeiten zu kämpfen haben.
Num 17,10: Sie aber fielen auf ihr Angesicht.
Num 17,11: Erwirke Sühnung für sie!
Num 17,13: Er stand zwischen den Toten und den Lebendigen.
Aaron und Christus
Da steht Aaron, der Hohepriester Gottes, zwischen den Toten und den Lebendigen, und von seiner Räucherpfanne steigt eine Wolke von Räucherwerk zu Gott empor: ein treffendes Bild von dem, der größer ist als Aaron und der, nachdem Er für die Sünden seines Volkes eine vollkommene Versöhnung vollbracht hat, immer vor Gott steht in dem ganzen Wohlgeruch seiner Person und seines Werkes.
Wunderbarer Name für einen armen, verlorenen Sünder! Er enthält alles, was ein solcher für Zeit und Ewigkeit braucht. Er begegnet dem Verlorenen in der Tiefe seiner Not als einem, der die Hölle verdient hat, trägt ihn durch die vielen Kämpfe, Prüfungen und Schmerzen der Wüste und führt ihn endlich in jene helle und gesegnete Welt, wo Sünde und Schmerz niemals hinkommen können.
Num 17,20: Wen ich erwählen werde, dessen Stab wird grünen.
Der Stab Aarons
Der Stab Aarons war dürr und außerstande, aus sich selbst Frucht anzusetzen. Doch als der Name des Hohepriesters ihm eingeschrieben wurde, brachte er in einer Nacht Blätter, Blüten und Früchte hervor. Wir sind, auf uns selbst angewiesen, dürre, unnütze, unfruchtbare Zweige, die nicht fähig sind, aus eigener Kraft auch nur einen Gedanken zu fassen. Unsere Fähigkeit dazu stammt vielmehr von Gott. Er hat uns zu geeigneten Dienern des Neuen Bundes und für seinen Willen fähig gemacht. Und weil jetzt durch die heilige Liebe der Name unseres Erlösers, des großen Bischofs unserer Seelen in unsere Herzen eingegraben ist, Jesus Christus, beginnen wir köstliche Früchte für das ewige Leben zu tragen. Franz von Sales
Num 17,23: Da sprosste der Stab Aarons, des Hauses Levis. Er hatte ausgeschlagen und Blüten getrieben und trug reife Mandeln.
Num 18,2: Sie sollen sich dir anschließen und dir dienen.
Christus dienen
Die Leviten hier bekamen die Anweisung, sich Aaron anzuschließen und ihm zu dienen. Aaron als Hohepriester ist nun ein Vorausbild für Christus. So können wir diesen Vers so auf uns anwenden: Die Aufgabe der Christen ist es, unter Christus zu wirken. Wenn Christus nicht der unmittelbare Gegenstand des Herzens ist, wenn seine Leitung und Autorität nicht völlig anerkannt werden, so ist die Arbeit vergeblich. Ihm sind wir verantwortlich. Hierin liegt das große Geheimnis: miteinander, unter Christus. Lasst uns das beherzigen!
Num 19,2-4: Lasst euch von den Israeliten eine junge, rotbraune Kuh bringen, die gesund und ohne Fehler ist und noch kein Joch getragen hat. Gebt sie dem Priester Eleasar. Er soll sie vor das Lager führen und dort schlachten lassen. Dann soll er seinen Finger in ihr Blut tauchen und es siebenmal in Richtung der Vorderseite des heiligen Zeltes sprengen. Num 19:2-4
Opfern der Kuh
Das alles ist ein Vorausbild für den Sühnetod Christi. Jesus war ohne Fehl und Tadel, er trug das Joch der Sünde nicht. Dennoch ging er zur Sühnung unserer Sünden an das Kreuz. In dem siebenmaligen Sprengen des Blutes der roten Kuh gegen das Zelt der Zusammenkunft hin erkennen wir ein Bild von der vollkommenen Darbringung des Blutes Christi vor Gott als der einzigen Grundlage, auf der Gott und das Gewissen einander begegnen können.
Die Zahl sieben ist der Ausdruck der Vollkommenheit, und so sehen wir in dem Bild, das wir betrachten, die Vollkommenheit des Todes Christi als Sühnung für die Sünde, so wie er von Gott angenommen worden ist. Die Sünde ist gerichtet und weggetan worden. Sie ist durch das kostbare Blut Christi vollkommen getilgt.
Num 21,4: Danach brachen die Israeliten vom Berg Hor auf und zogen zunächst wieder nach Süden in Richtung des Schilfmeers, um das Land Edom zu umgehen. Doch unterwegs verloren sie die Geduld
Num 21,5: Sie klagten Gott und Mose an: Warum habt ihr uns aus Ägypten geholt? Damit wir in der Wüste sterben? Es gibt kein Brot, es gibt kein Wasser, nur immer dieses armselige Manna. Das hängt uns zum Hals heraus!
Sünde und Erlösung
Israel sollte also einen Teil seines bereits gegangenen Weges zurückgehen. Dieser Rückschritt ist der Anlass für das Murren. Wörtlich übersetzt: „Der Atem des Volkes wurde kurz“. Dies bedeutet: Sie wurden ungeduldig. Das Ende des Verses kann man nun auf zwei verschiedene Arten übersetzen: entweder „Das Volk wurde ungeduldig auf dem Weg“ oder „Das Volk wurde ungeduldig aufgrund des Weges. Till Magnus Steiner
Während das Volk nach dem Wunder am Schilfmeer noch Gott und Mose vertraute, ihnen glaubten, lehnen sie sich nun gegen sie auf. In ihrer Anklage entlarven sie sich selbst: Sie mahnen an, dass sie verhungern werden, aber lehnen zugleich die tägliche Versorgung durch Manna, die ihnen Gott gewährt, ab. Till Magnus Steiner
Num 21,6: Da schickte der Herr ihnen Schlangen, deren Gift wie Feuer brannte. Viele Menschen wurden gebissen und starben.
Num 21,7: Die Israeliten liefen zu Mose und riefen: »Wir haben uns schuldig gemacht! Es war falsch, dass wir uns gegen dich und den Herrn aufgelehnt haben. Bitte den Herrn, uns von den Schlangen zu befreien!« Da betete Mose für das Volk.
Es ist immer wieder dieselbe traurige Geschichte
Das Murren in der Wüste. Gott sandte nun Schlangen unter das Volk und jeder der gebissen wurde, starb. Da erkannten sie schmerzvoll ihre Sünde. Das war nun der Augenblick, in dem die Gnade Gottes sich zeigen konnte. Es erfolgte die Anweisung, eine Schlange aus Bronze an einer Stange zu befestigen. Jeder, der sie ansah, wurde gerettet. Dies nun ist ein herrliches Vorausbild für die Erlösung.
Jesus erklärte, dass alle Gläubigen von der Krankheit der Sünde geheilt werden, wenn sie auf seinen Tod am Kreuz schauen, genauso wie die Israeliten von ihrer Krankheit geheilt wurden, wenn sie die Schlange anschauten, die auf der Stange befestigt war. Nicht die Schlange aus Bronze heilte die Menschen, sondern ihr Glaube, dass Gott sie heilen kann. Dieser Glaube zeigte sich an ihrem Gehorsam gegenüber Gottes Anweisungen. Genauso sollen auch wir immer auf Jesus blicken.
Num 21,8: Der Herr antwortete ihm: Mach dir eine Schlange aus Bronze und befestige sie am Ende einer Stange. Dann sag den Israeliten: Jeder, der gebissen wird und sie ansieht, bleibt am Leben.
Num 21,9: Mose fertigte eine Schlange aus Bronze an und befestigte sie an einer Stange. Nun musste niemand mehr durch das Gift der Schlangen sterben. Wer gebissen wurde und zu der Schlange schaute, war gerettet.
Zur Kupferschlange
Die Kupferschlange ist kein magisches Symbol und es soll auch kein Kultobjekt sein. Sondern es ist die Erinnerung mitten im Geschehen, dass Gott straft, aber trotzdem die Umkehr ermöglicht und dann verzeihen kann. Die Schlangen beißen weiterhin. Es ist in der Sinai-Wüste auch nicht untypisch, dass Schlangen überall als Gefahr lauern. Gott beseitigt also die von ihm gesendete Strafmaßnahme nicht.
Sondern er gibt ein sichtbares Zeichen, das im wahrsten Sinne des Wortes Heilung ermöglicht. Der vertrauende Blick auf das von Gott gegebene Symbol, lässt den Schlangenbiss ungiftig werden. So zeigt sich auch, dass der Zorn Gottes nicht einfach so schnell wieder vergeht, wie er aufgekommen ist. Das einmalige Sündenbekenntnis reicht nicht aus, sondern der vertrauende, die eigene Schuld einsehende Blick wird zum Lebensretter. Till Magnus Steiner
Num 21,16: Von dort zogen die Israeliten weiter nach Beer, das nach einem Brunnen benannt war. Hier sprach der Herr zu Mose: Ruf das Volk zusammen! Ich will euch Wasser geben.
Num 21,17: Damals entstand dieses Lied: Brunnen, fülle dich mit Wasser! Dich besingen wir.
Fülle dich mit Wasser
Das Volk brauchte Wasser und es war ihm von seinem gnädigen Gott verheißen. Wir haben immer neue Zuflüsse der himmlischen Gnade nötig und im Bund hat sich der Herr verbürgt, uns alles zu schenken, was wir brauchen. Danach wurde der Brunnen der Anlass zu einem Danklied. Ehe noch das Wasser hervorrauschte, drängte die Glaubensfröhlichkeit das Volk zum Gesang. Und als die Kinder Israels die kristallklare Quelle emporsprudeln sahen, da wurde der Gesang und der Reigen immer fröhlicher und schallender. Gerade so sollten auch wir auf die Verheißungen Gottes vertrauen, uns im Voraus über die Aussicht auf die göttliche Erneuerung unserer Seelen freuen, und wenn sie uns zuteilwird, sollte unsere heilige Freude überströmen. Spurgeon
Num 27,16: Alles Leben ist in deiner Hand.
Alles ist in seiner Hand
Ich zweifle nicht daran, dass Gott dich in seiner Hand hält. Wenn er dich straucheln läßt, so geschieht das nur, damit Gott dich erkennen lasse, dass du gänzlich fallen würdest, wenn er dich nicht hielte und damit du immer stärker seine Hand festhälst. Bringe daher ein großes Vertrauen mit, ein ganz großes und vollkommenes Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit, aber auch auf seine Liebe.
Num 35,34: Euer Land soll rein sein, denn ich, der Herr, wohne mitten unter euch Israeliten!
Der Herr wohnt bei uns
Er wohnt auf geheimnisvoll göttliche Weise immer in uns. Er wohnt in mir und in dir. Er ist immer gegenwärtig, auch wenn wir es nicht erkennen und fühlen können. Er hat nicht aufgehört, der „Immanuel“ zu sein, ein Gott mit uns, ein Freund der Menschen. Darum sollen wir nach Reinheit streben. Denn nur in einem reinen Herzen wohnt Gott, nicht aber in einem Herzen, das voller Eitelkeit und Selbstherrlichkeit ist.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Numeri Num
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Numeri Num / 4. Mose Kapitel 1 bis 36