Offenbarung des Johannes Offb 22. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zur Offenbarung des Johannes Offb 22. Kap.

Zur Offenbarung des Johannes Offb 22. Kap.

Offenbarung 22 ist das letzte Kapitel der Bibel und enthält eine visionäre Beschreibung der zukünftigen Herrlichkeit Gottes. Es betont die Ewigkeit und den endgültigen Sieg über das Böse. Die Kapitel enthält auch die Einladung Jesu, zu ihm zu kommen und das Wasser des Lebens frei zu empfangen. Es bekräftigt die Wichtigkeit des Glaubens an Jesus und ermahnt die Leser, das Wort Gottes zu bewahren und nicht zu verändern. Insgesamt betont Offenbarung 22 die Hoffnung und Verheißung eines ewigen Lebens in Gemeinschaft mit Gott.

Offb 22,1-5: Wasser des Lebens

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Offb 22,1-5

Offb 22,1: Und er zeigte mir einen reinen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der ausging vom Thron Gottes und des Lammes.

Strom vom Wasser

Eine ganz starke Verbindung zu diesem Vers und den nächsten bietet die große Vision des Propheten Hesekiel über den zukünftigen Tempel und die zukünftige Schöpfung. In 47. Kapitel lesen wir, wie der Prophet Wasser sieht, das unter der Schwelle des Tempels wie eine Quelle entspringt. Und wir wissen ja mittlerweile, dass im neuen Jerusalem Gott der Tempel ist, bzw. das ganze Neue Jerusalem. Beides ist richtig. Hesekiel sieht weiter, wie dieses Wasser zu einem immer tieferen und weiteren Strom wird, und alles gesundmacht, wohin es auch fließt. An seinem Ufer wachsen viele Bäume, die das ganze Jahr frische tragen. „Alles wird leben, wohin der Fluss kommt“, steht in Hesekiel 47,9. Alles wird leben, wohin der Fluss kommt. Welch ein Wort.

Das Leben im Neuen Jerusalem und das Leben der ganzen neuen Schöpfung kommt von Gott und Jesus. Fortwährend ergießt es sich und strömt in die Herzen und in die Schöpfung. Gott erfüllt alles mit Leben, prägt alles, durchdringt alles, erhält alles. In jeder Hinsicht, leiblich und geistlich.

Parallelstellen zum Vers Offb 22,1: 4,6; Hes 47,1; Sach 14,8; Joh 4,14; 7,38; Gen 2,10; Ps 36,9.10; 46,5 

Offb 22,2: In der Mitte zwischen ihrer Straße und dem Strom, von dieser und von jener Seite aus, war der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt, jeweils eine; und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.

Baum des Lebens

Mit der himmlischen Stadt Jerusalem ist das verlorene Paradies zurückgekehrt und der paradiesische Zustand wiederhergestellt. Baum, Fluss, Nahrung, ewiges Leben und Gemeinschaft, („es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei …“ Gen 2,18). Es gibt keine Versuchung und keine Sünde mehr usw. Da Früchte Nahrung bedeuten und lebensspendend sind für den menschlichen Körper, könnten sie ein Symbol für die Frucht des Geistes sein, die lebensspendend ist für unsere Seelen. Unsere Seelen leben von der unaufhörlichen Liebe Gottes, der Freude, dem Frieden, der Langmut und Freundlichkeit, der Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit usw

Parallelstellen zum Vers Offb 22,2: Straße 21,21; Baum 22,14; 2,7; Hes 47,7.12 

Offb 22,3: Und es wird keinen Fluch mehr geben; und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Knechte werden ihm dienen;

Seine Knechte werden Ihm dienen

Keine anderen Herren sollen uns bedrücken, kein anderer Dienst soll uns beschweren. Wir sollen Jesu allezeit, vollkommen, ohne Müdigkeit und ohne Irrtum dienen. Dies ist der Himmel für einen Heiligen: in allen Dingen dem Herrn Christo zu dienen und von Ihm als sein Knecht anerkannt zu werden. Spurgeon

Parallelstellen zum Vers Offb 22,3: Gen 3,14; 3,17; Sach 14,11; Thron 3,21; 21,22.23; Jer 3,17; Dien. 7,15 

Offb 22,4: und sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein.

Und sie werden sehen sein Angesicht

Wir werden sein Angesicht sehen. Es ist wichtig, dass wir das als aktive Tätigkeit betrachten, als ein bewusstes Schauen. Wir tun das auf der neuen Erde. Es wird eine unserer großen Beschäftigungen sein. Wir schauen uns Gott immer wieder an und weiden uns an ihm. Wir trinken seinen Anblick. Wir schauen in seine Augen. Wir lassen uns von ihm anschauen. Wir begegnen ihm ganz, ganz persönlich. Wir legen uns in die Sonne seines Angesichts und genießen die Wärme seiner Liebe in einer unvorstellbar intensiven Weise, und dass, ohne zu verbrennen, ohne dass wir heiß werden vor Scham oder Schuld. Denn sein Name steht an unsren Stirnen. Das heißt, wir haben in unserem Wesen, in unserem Denken, Fühlen und Wollen eine solche Übereinstimmung mit seinem Wesen erreicht, denn sein Name steht für sein Wesen, dass uns zutiefst wohl ist in seiner Nähe. Es ist ja alles, alles bereinigt.

Und sein Name wird an ihren Stirnen sein

Sie schauen ihren Herrn an, bis sein Name auf ihren Stirnen zu lesen ist. Sie sind von Ihm anerkannt, und sie erkennen Ihn an. Das geheime Zeichen der innerlichen Gnade entwickelt sich zum öffentlichen Handzeichen einer anerkannten Verbindung.

Vollkommene ewige Stadt

Die Darstellung der vollkommenen und ewigen Stadt, die von Gott erfüllt ist, erreicht ihren Höhepunkt. Die Verheißung, dass alle, die reinen Herzens sind, Gott schauen werden, erfüllt sich im Himmel (Mt 5,8). Das Vorrecht dieser Verheißung wird uns erst dann so richtig bewusst, wenn wir uns daran erinnern, dass selbst Mose, der Gott näher stand als irgendein anderer Mensch auf Erden (ausser Jesus), Gott nicht schauen durfte (Ex 33,20.23). 

Parallelstellen zum Vers Offb 22,4: sehen 1Kor 13,12; Ps 17,15; Jes 33,17; Mt 5,8; Angesicht 2Kön 25,19; Est 1,14; Name 3,12; 14,1; Ex 28,36–38 

Offb 22,5: Und es wird dort keine Nacht mehr geben, und sie bedürfen nicht eines Leuchters, noch des Lichtes der Sonne, denn Gott, der Herr, erleuchtet sie; und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Ausblick

Wir wissen bis heute noch nicht was unser Dienst im Himmel einmal sein wird. Wir wissen auch nichts Genaues über diese Herrschaft, die wir antreten werden. Aus beiden Verben (dienen und herrschen) ist aber ersichtlich, dass unsere Existenz im Himmel einen Sinn und Zweck haben wird. Mit andern Worten: es wird uns nicht langweilig werden in der Ewigkeit!

Parallelstellen zum Vers Offb 22,5: 21,25; leuchtet 21,23; herrschen 5,10; 2Tm 2,12; 1Kor 4,8; Dan 7,18.27 

Offb 22,6-21: Ich komme bald

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Offb 22,6-21

Offb 22:6: ‭Und er sprach zu mir: Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig; und der Herr, der Gott der heiligen Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was rasch geschehen soll.

Parallelstellen zum Vers Offb 22,6: Worte 19,9; 21,5; Kürze 22,10; 1,1; Lk 18,8; Röm 16,20 

Offb 22:7: ‭Siehe, ich komme bald! Glückselig, wer die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt!

Ich komme bald

Keine andere Aussage in diesem Schlussprotokoll wird dreimal wiederholt, es scheint also wichtig zu sein, es ist ein leitendes Wort.

Mein Bald ist nicht euer Bald. Tausend Jahre sind für mich wie ein Tag. Gemessen an der Zeit, die ihr nachher bei mir meiner Herrlichkeit verbringt, ist die Zeit eures Wartens winzig, ist der Bruchteil einer Sekunde. • Bald, damit will ich euch sagen, unaufhaltbar. Nichts und niemand kann mich auf Dauer aufhalten. • Bald, damit meine ich auch: Zur rechten Zeit, genau richtig, nicht zu früh und nicht zu spät. • Bald, damit denke ich euch an jeden von euch ganz persönlich: Den Zeitpunkt eures Todes, der sehr schnell kommen kann und sehr schnell kommen wird, denn euer Leben ist kurz. Denn in eurem Tod werde ich kommen, ihr seid dann Raum und Zeit enthoben, wenn auch in Zeit und Raum dieser Erde die Zeit noch abläuft. • Bald, damit möchte ich euch auch sagen: Ganz gewiss, hundertprozentig. Ich bin schon unterwegs!

Parallelstellen zum Vers Offb 22,7: 22,12; 22,20; 3,11; Hebr 10,37; Seliger 1,3 

Offb 22:8: ‭Und ich, Johannes, bin es, der diese Dinge gesehen und gehört hat; und als ich es gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder, um anzubeten vor den Füßen des Engels, der mir diese Dinge zeigte.

Parallelstellen zum Vers Offb 22,8: 19,10 

Offb 22:9: ‭Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an!

Engel begleiten uns

Engel verweisen letztlich immer auf Gott. Engel dürfen niemals angebetet werden, denn Christus selbst ist das Zentrum der Engelwelt. Es sind seine Engel. Sie sind sein, weil sie durch ihn und auf ihn hin erschaffen sind. Aber wir dürfen voll Dank sein, dass sie uns begleiten. „Wie groß ist die Würde der Seelen, daß eine jede von Geburt an zu ihrem Schutz einen Engel zugewiesen hat“ (Hieronymus), der allein uns dienen soll, um uns zu Jesus zu führen.

Bete Gott an

Ja, Gott, wir beten dich an, hier und jetzt für deine Größe und Macht, deine Zuverlässigkeit und Durchsetzungskraft, deine Einzigkeit und Konkurrenzlosigkeit. Du allein bist anbetungswürdig und das Lamm, dein geliebter Sohn Jesus Christus, der sich dir und uns in vollkommener Loyalität und Liebe hingegeben hat. Ich will dich loben mein Leben lang, will dir spielen, solange ich bin.

Parallelstellen zum Vers Offb 22,9: 19,10; Dtn 10,20; Propheten 11,18; 18,20 

Offb 22:10: ‭Und er sprach zu mir: Versiegle die Worte der Weissagung dieses Buches nicht; denn die Zeit ist nahe!

Was will der Engel sagen?

Wieder betont er die Zuverlässigkeit der Offenbarung: Denn was hier angekündigt ist, wird sich bald erfüllen. Aber er sagt noch mehr über die Offenbarung: Sie soll nicht versiegelt werden, nicht geheim gehalten werden, sie soll bekanntgemacht werden, eben gerade weil sich alles erfüllen wird. Der Engel erachtet die Informationen der Offenbarung als hilfreich für die Menschen, auch weil er weiß, wie sehr das tägliche Erleben, das, was vor Augen ist, gegen die Wahrheit der Offenbarung ist, dass Gott alles in Händen hat und alles gut macht. Die Offenbarung bietet eine so grundsätzliche Orientierung, dass sie auf keinen Fall verschwiegen werden darf. Jens Kaldewey

Versiegle dieses Buch nicht

In dieser Anweisung „Versiegle dieses Buch nicht“ spüre ich als heutiger Leser aber noch etwas anderes: Die Offenbarung ist kein Buch mit sieben Siegeln, wie es oft heißt. Das stimmt einfach nicht! Ja, in vielen Einzelheiten mag es die widersprüchlichsten Aussagen der Bibelausleger geben und oft sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Aber die Grundbotschaft der Offenbarung, die immer wieder spürbar wird trotz Dunkelheit so mancher Einzelvision, ist klar: Siehe, ich mache alles neu. Siehe, ich komme bald. Jens Kaldewey

Parallelstellen zum Vers Offb 22,10: 10,4; Dan 8,26; 12,4.9; nahe 22,6.7.12.20; 1,3; 3,11; Röm 13,12; 16,20; 1Kor 7,29; Hebr 10,37; Jak 5,8.9; 1Petr 4,7; 1Joh 2,18

Offb 22,11: Wer Unrecht tut, der tue weiter Unrecht, und wer unrein ist, der verunreinige sich weiter, und der Gerechte übe weiter Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich weiter!

Heiliges Leben führen

Der Herr mahnt uns mit eindringlichen Worten, nach der Vollkommenheit zu streben. Ihr sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. (Mt 5,48) Seid heilig, weil ich heilig bin. (Lev 11,44). Wir haben die Pflicht, uns für dieses Ziel einzusetzen. Wir schreiten so von Tugend zu Tugend, d.h. wachsen durch gute Werke in der Gerechtigkeit, die wir durch Gnade empfangen haben, und mehr und mehr gerechtfertigt werden. Nie sagt der gerechte Mensch, es ist genug, sondern er hat immer Hunger und Durst nach der Gerechtigkeit.

Gott gibt Freiheit

Das Lamm, der Messias gibt Freiheit. Gott ist ein Gott der Freiheit. Ja, Jesus Christus plant, kontrolliert, überwacht, beschränkt, lässt los, wirkt vieles, ergreift Maßnahmen, befiehlt, veranlasst, verfolgt seine Ziele konsequent mit allerhöchster Entschlossenheit. Aber das ist nur die eine Seite der Theologie der Offenbarung. Die andere Seite ist die: Gott gibt ungeheuer viel, manchmal schmerzhaft viel Freiraum. Freiräume für das Gute und Böse, für Gehorsam und Ungehorsam, für Bußfertigkeit und Unbußfertigkeit. Der Hörer der Offenbarung ist hineingestellt in eine ganz große Freiheit und eine ganz große Eigenverantwortung. Jens Kaldewey

Parallelstellen zum Vers Offb 22,11: Hes 3,27; Dan 12,10; 2Tim 3,13 

Offb 22,12: Und siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird.

Ich komme bald

Zum zweiten Mal sagt Jesus: Ich komme bald. Es ist ihm sooo wichtig. Es ist ein ganz persönliches Wort. Er sagt es zu Johannes, er sagt es zur Braut und so sagt er es auch dir. Während er es sagt, wandert sein Blick von einem zum anderen, jedem schaut er in die Augen.

Ich komme bald und dann wird alles gut. Halte durch. Gib nicht nach. Seit tapfer. Verlass mich nicht. Warte auf mich. Bitte bleib mir treu. Ich werde kommen, ich verspreche es dir. Jens Kaldewey

Parallelstellen zum Vers Offb 22,12: 3,11; 11,18; Jes 40,10; 62,11; Werk 2,23 

Offb 22,13: Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte.

Ich bin das A und das O

Jesus macht es hier unmissverständlich klar, dass er nicht nur voll und ganz Mensch ist, der Messias ist, ein Messias aus Fleisch und Blut, sondern auch engstens zu Gott gehört, Gottes Sohn ist, von Ewigkeit her und in alle Ewigkeit Sohn Gottes, der vollen Anteil hat an der ganzen Herrlichkeit und Machtfülle Gottes des Vaters. Jens Kaldewey

Christus das A und O

Neben der universalen Aussage liebe ich diese Anrufung, weil ich sie auch ganz konkret auf jeden einzelnen Tag anwenden kann. Es ist meist so viel los unterm Tag und ich denke nicht unentwegt an Gott, aber noch bevor ich morgens aus dem Bett aufstehe mache ich ein Kreuzzeichen und versetze mich dadurch sofort in Gottes Gegenwart, er ist mein Tagesanfang, mein Alpha. Dasselbe am Abend direkt vor dem Schlafen, er ist mein Tagesschluß, mein Omega. Das tut meiner Seele so gut. Das gibt dem Tag „Gottes Rahmen“

Parallelstellen zum Vers Offb 22,13: 1,8 

Off 22:14: Glücklich, wer seine Kleider wäscht und sie von allem Schmutz reinigt! Er hat das Recht, vom Baum des Lebens zu essen; die Tore der Stadt werden ihm offen stehen.

Reingewaschene Kleider

Wer seine Kleider, d.h. seinen Charakter, seine Schuld und seine Sünden im Blut des Lammes gewaschen hat, d.h. wer seine Sünden bekennt und lässt, der darf dann einst auf der neuen Erde sein. Glaube und Gehorsam sind eng miteinander verbunden. Für hier reicht es, zu verstehen, dass die Kleider auf die sündenvergebende Taufe anspielen. Wer dieses Kleid trägt und im Leben seiner Berufung treu geblieben ist, darf auf das ewige Leben hoffen, das hier mit dem paradiesischen Bild des Baums des Lebens und dem Eintritt in die himmlische Stadt Jerusalem ausgedrückt wird.

Jesus ist der Anfang und das Ende. In ihm besteht der ganze Erlösungsplan des Menschen. Das Kreuz stellt dabei den Mittelpunkt der Erlösung dar.

Ich lasse mir von Jesus meine Schuld zeigen, ich verstecke sie nicht, ich bekenne sie ihm und empfange Vergebung. Das hört nie auf! Das bleibt bis zum Schluss. Wir sind und bleiben Sünder, die Vergebung brauchen. Das lassen wir nie hinter uns! Jens Kaldewey,

Parallelstellen zum Vers Offb 22,14: Selige 22,7; Baum 22,2; eingehen 21,27; Ps 118,20 

Offb 22:15: ‭Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut.

Parallelstellen zum Vers Offb 22,15: 21,8; 21,27; Gal 5,21; Draußen 1Kor 5,12; Hunde Dtn 23,19; Phil 3,2; Lüge Ps 101,7; 2Thes 2,10; 1Joh 1,6 

Offb 22:16:  Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und der Spross Davids, der leuchtende Morgenstern.

Ich bin !

In Offenbarung 22,16 spricht Jesus selbst und stellt sich als „Wurzel und Nachkomme Davids“ sowie als „der helle Morgenstern“ vor. Für mich bedeutet diese Stelle, dass Jesus sowohl die Erfüllung alttestamentlicher Verheißungen als auch das Licht der Hoffnung für die Zukunft ist. Er ist tief in der Geschichte verwurzelt und gleichzeitig das Licht, das uns in die Ewigkeit führt. Diese Aussage tröstet mich, denn sie erinnert mich daran, dass Jesus nicht nur in der Vergangenheit wirkt, sondern auch heute und in Zukunft mein Leben leitet. Sein Licht gibt mir Orientierung und Hoffnung, egal wie dunkel es um mich herum sein mag.

Christus die Wurzel

Die Stürme des Lebens können uns nicht umreißen, wenn wir in Jesus Christus verwurzelt sind. Mich hat es tief geprägt, als ich immer häufiger die Erfahrung gemacht habe, dass es am Tag drunter und drüber gehen kann, aber ich tief in mir drin in einer schwer zu fassenden Ruhe blieb. Früher hätte ich nur noch am Rad gedreht. Es gibt natürlich auch Tage, wo das nicht hin haut, aber seitdem ich diese Erfahrung gemacht habe, ist es eine tägliche Bitte im Gebet, dass Jesus mich in seiner Ruhe wohnen lässt, ich in meinem Verwurzeltsein in ihm den Stürmen des Alltags trotzen kann.

Christus der Morgenstern

Der Morgenstern ist der Stern, der vor dem Sonnenaufgang aufgeht. Er führt sozusagen den Tag herauf. Insofern ist der Morgenstern ein Bild für Jesus, der das Licht bringt. Wer nun an ihn glaubt, sieht. Er sieht mit einem Licht, das die gesamte Wegstrecke erleuchtet, weil es vom auferstandenen Christus her zu uns kommt, dem Morgenstern, der nicht untergeht, in dem das Licht über die Finsternis gesiegt hat

Parallelstellen zum Vers Offb 22,16: Gemeinden 1,1; 1,11; Wurzel 5,5; Spross Jes 11,1.10; 4,2; Jer 23,5; 33,15; Hes 34,23.24; 37,24.25; Hos 3,5; Sach 3,8; 6,12; Lk 20,41–44; Morgenstern 2,28; Num 24,17; Lk 1,78; 2Petr 1,19 

Offb 22,17: Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!

Christus der Bräutigam

Jeder Tag unseres Leben sei geprägt von der immer neuen Begegnung mit Christus, dem menschgewordenen Wort des Vaters. Er steht am Anfang und am Ende, und in ihm hat alles Bestand. Pflegen wir die Stille, um das Wort des Herrn zu hören und darüber nachzudenken, damit es durch das Wirken des Heiligen Geistes alle Tage unseres Lebens immer neu in uns wohnt, in uns lebt und zu uns spricht.  So können auch wir in den großen hochzeitlichen Dialog einstimmen, mit dem die Heilige Schrift schließt: Der Geist und die Braut aber sagen: Komm! Wer hört, der rufe: Komm! Er spricht: Ja, ich komme bald. Amen. Komm, Herr Jesus!

Nehme umsonst

Jesus spricht: „Nehmt umsonst.“ Er verlangt weder Bezahlung noch Vorbereitung. Er verlangt auch keine Empfehlung von unseren tugendhaften Gemütsbewegungen. Wenn du dich nur willig finden lässt, so bist du eingeladen. Darum komm! Du hast keinen Glauben und keine Reue: Komm zu Ihm und Er wird sie dir schenken. Komm gerade so, wie du bist und nimm „umsonst“, ohne Geld und ohne Preis. Er schenkt sich denen, die Ihn nötig haben. Spurgeon

Parallelstellen zum Vers Offb 22,17: Braut 19,7; Komm 22,21; Wasser 22,1; Joh 7,37 kostenlos 21,6; Jes 55,1; Röm 3,24 

Offb 22:18: ‭Fürwahr, ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas zu diesen ­Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht;

Parallelstellen zum Vers Offb 22,18: Spr 30,6; Dtn 4,2; 13,1; 29,19 

Offb 22:19: ‭und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Teil vom Buch des Lebens und von der heiligen Stadt, und von den Dingen, die in diesem Buch geschrieben stehen.

Parallelstellen zum Vers Offb 22,19: Baum 22,2.14; 2,7 

Offb 22,20: Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen.  — Ja, komm, Herr Jesus!

Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme!

Diese Worte sind eine kraftvolle Zusicherung Jesu, dass er bald zurückkehren wird. Für mich persönlich ist dies eine Quelle großer Hoffnung und Trost. In einer oft unsicheren und turbulenten Welt erinnert mich diese Verheißung daran, dass Jesus uns nicht vergessen hat. Seine Rückkehr ist eine feste Zusage und eine Einladung, im Glauben zu leben und wachsam zu bleiben. Es ist eine Ermutigung, in Erwartung zu leben und die Hoffnung nie aufzugeben, dass letztlich Gerechtigkeit und Frieden durch Christus triumphieren werden. Diese Verse stärken meinen Glauben und meine Zuversicht in Gottes Plan.

Komm Herr Jesus

Jesus will nahe zu uns kommen, doch er bietet sich an, er drängt sich nicht auf. An uns liegt es, darin nicht müde zu werden, ihm zu sagen: Komm! An uns ist es, dieses Gebet des Advents zu sprechen: Komm! Jesus, so erinnert uns der Advent, ist zu uns gekommen und wird wiederkommen am Ende der Zeiten. Aber, so fragen wir uns, wozu dient dieses Kommen, wenn er nicht heute in unser Leben kommt? Laden wir ihn ein. Machen wir uns die für den Advent charakteristische Anrufung zu eigen: Komm, Herr Jesus. Wir können sie zu Beginn jedes Tages aussprechen und vor der Arbeit und vor den zu treffenden Entscheidungen, in den wichtigsten Augenblicken und in denen der Prüfung: Komm, Herr Jesus. Das ist ein kurzes Gebet, es kommt aber von Herzen. Beten wir es in dieser Adventszeit, wiederholen wir es: Komm, Herr Jesus. Papst Franziskus

Parallelstellen zum Vers Offb 22,20: bald 22,7.12; 2,5.16; 3,11; Komm 22,17; 1,7

Offb 22,21: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.

Jesus Christus sei mit euch

Nur gemeinsam mit Jesus, indem wir zu ihm beten und ihm nachfolgen, klärt sich unsere Sicht und wir finden die Kraft, sie voranzubringen. Er liebt uns für immer, er hat uns für immer erwählt, er hat sich für jeden von uns für immer hingegeben. Er ist unser Beschützer und unser großer Bruder und wird unser einziger Richter sein. Wie schön ist es, den Wechselfällen des Lebens in Gesellschaft Jesu begegnen zu können, seine Person und seine Botschaft an unserer Seite zu haben! Er nimmt uns nicht unsere Selbstbestimmung oder Freiheit; im Gegenteil, indem er unsere Gebrechlichkeit stärkt, erlaubt er uns, wahrhaft frei zu sein, frei, Gutes zu tun, stark genug, es weiterhin zu tun, fähig zu vergeben und um Vergebung zu bitten. Dies ist Jesus, der uns begleitet, so ist der Herr! Papst Franziskus

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Offb 22. Kap.

Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zur Offenbarung des Johannes Offb 22. Kap.