Christliche Andachten

Sprüche Spr 26. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche Spr 26. Kap.

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Zum Buch der Sprüche Spr 26. Kap.

Kapitel 26 des Buches der Sprüche in der Bibel behandelt verschiedene Aspekte menschlichen Verhaltens, insbesondere die Dummheit und Faulheit von Narren. Es warnt davor, einen Narren mit Würde zu behandeln oder seinen Unsinn ernst zu nehmen. Es betont die Bedeutung von Weisheit, Fleiß und Disziplin, um erfolgreich und erfüllt zu leben. Gleichzeitig zeigt es auf, dass die Lohnung der Faulen kein Fortschritt ist. Das Kapitel bietet praktische Ratschläge und Weisheit, um den rechten Weg zu erkennen und kluge Entscheidungen zu treffen.

Spr. 26,1-28: Ein Dummkopf

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Sprüche Spr. 26,1-28

Spr 26,1: Ehre und Anerkennung passen zu einem Dummkopf so wenig wie Schnee zum Sommer oder Regen zur Erntezeit.

Spr 26,2: Ein Fluch, der unbegründet ist, wird nicht eintreffen. Er gleicht den Vögeln, die fortfliegen und nicht wiederkommen.

Spr 26,3: Die Peitsche für das Pferd, das Zaumzeug für den Esel – und der Stock für den Rücken des Menschen, der keine Vernunft annimmt!

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Spr 26,4: Antworte nicht auf eine dumme Frage, sonst begibst du dich auf die gleiche Ebene mit dem, der sie gestellt hat!

Spr 26,5: Oder gib die passende Antwort auf eine dumme Frage! So merkt der, der sie gestellt hat, dass er nicht so klug ist, wie er denkt.

Spr 26,6: Wer eine Botschaft durch einen Unzuverlässigen überbringen lässt, der kann sich genauso gut die Füße abhacken – es bringt ihm nichts als Unglück!

Spr 26,7: Ein Dummkopf kann mit einem Weisheitsspruch genauso wenig umgehen wie ein Gelähmter mit seinen Beinen.

Mit Weisheit umgehen können

Ein Lahmer hat zwar Beine, aber sie haben keine Kraft. Sie bringen ihn nirgendwo hin. Dasselbe gilt für einen Weisheitsspruch im Mund eines Dummkopfes. Er weiß nicht damit umzugehen, weiß nicht, wann die rechte Zeit ist, ihn anzuwenden (vgl. Spr 25,11.12) und sein eigener schlechter Charakter beraubt den Spruch seiner Kraft (Mt 7,3-5; Lk 4,23; Röm 2,21). Weisheit ist mehr, als das bloße Auswendiglernen von klugen Sprüchen, Aphorismen und Zitaten. Wer etwas Richtiges zu sagen weiß, der ist noch nicht weise. Jürgen Fischer

Spr 26,8: Wer einem Übermütigen Ehre und Anerkennung erweist, handelt genauso sinnlos wie jemand, der einen Stein in der Schleuder festbindet.

Spr 26,9: Der Betrunkene kann sich nicht erklären, wie ein Dorn in seine Hand geriet – genauso unerklärlich ist ein Weisheitsspruch im Mund eines Dummkopfs.

Spr 26,10: So unverantwortlich wie ein Schütze, der wild um sich schießt, handelt, wer einen Unverständigen oder einen Dahergelaufenen für sich arbeiten lässt.

Spr 26,11: Ein Narr, der auf seiner Dummheit beharrt, gleicht einem Hund, der wieder frisst, was er herausgewürgt hat.

Spr 26,12: Kennst du jemanden, der sich selbst für weise hält? Ich sage dir: Für einen Dummkopf gibt es mehr Hoffnung als für ihn!

Gegen die Selbstüberschätzung

Diese Selbstüberschätzung führt oft zu Unverständnis und Streit. Die Bibel ermutigt dazu, Demut zu bewahren und nicht in der eigenen Weisheit zu schwelgen. Es ist wichtig, sich stets daran zu erinnern, dass wahre Weisheit von Gott kommt und nicht allein auf menschlichem Verständnis beruht. Dieser Vers ermahnt uns, uns vor Selbsttäuschung zu hüten und stattdessen Demut zu pflegen, um in Frieden und Wahrheit zu leben.

Spr 26,13: Ich kann unmöglich aus dem Haus gehen«, sagt der Faulpelz, »auf der Straße könnte ja ein Löwe auf mich warten!

Spr 26,14: Die Tür dreht sich in der Angel – und der Faule in seinem Bett!

Spr 26,15: Ein fauler Mensch streckt seine Hand nach dem Essen aus, aber er ist zu bequem, sie zurück zum Mund zu führen!

Spr 26,16: Ein Faulpelz meint, es mit sieben Verständigen aufnehmen zu können.

Spr 26,17: Wer sich in einen fremden Streit einmischt, handelt sich unnötig Ärger ein wie jemand, der einen vorbeilaufenden Hund bei den Ohren packt.

Sich nicht in fremden Streit einmischen

Wie man keinen Hund bei den Ohren packt, weil man nicht gebissen werden will, so mischt der Weise sich auch nicht einfach in jeden Streit ein. Als Christen sind wir dazu berufen Friedensstifter zu sein (Matthäus 5,9; vgl. Römer 12,18), aber die Weisheit dieses Spruches lehrt uns, dass es auch Konflikte gibt, die uns nichts angehen (vgl. 1Petrus 4,15). So sehr wir uns das auch anders wünschen. Es gibt Auseinandersetzungen, da können wir nicht helfen, sondern nur selbst verletzt werden. Jürgen Fischer

Spr 26,18-19: Wer einen anderen betrügt und dann sagt: »Ich habe doch nur Spaß gemacht!«, der ist wie ein Verrückter, der mit tödlichen Waffen um sich schießt!

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Spr 26,20: Ohne Holz geht ein Feuer aus, und ohne ein Lästermaul legt sich der Streit.

Gegen die Streitsucht

Kritik an der richtigen Stelle mit den richtigen Worten und stets mit Sanftmut formuliert ist richtig und wichtig. Häufig jedoch schießen wir über das Ziel hinaus, machen manchmal auch aus einer Mücke einen Elefanten. Es hilft häufig einen Schritt zurück zu treten, die Emotionen abflachen zu lassen und häufig sind dann die kritikwürdigen Probleme doch nicht so dramatisch, wie sie es am Anfang erschienen.

Kritik – falsch formuliert – verletzt den anderen und dieser schaltet dann sofort auf den Verteidigungsmodus um. Zwei Menschen streiten sich. Der eine wirft dem anderen eine ärgerliche Bemerkung an den Kopf, und der andere reagiert gleich mit einer scharfen Erwiderung. Keiner von beiden will jetzt mehr aufhören, weil sein Schweigen als Schwäche oder Niederlage gedeutet werden könnte.

Gut formulierte Kritik ja – aber es unterliegt weder unser Verantwortung, noch ist es unser Recht, andere mit unseren Urteilen, seien sie zutreffend oder nicht, zu bombardieren. Das Leben ist viel zu kurz, um es mit Selbstverteidigung, Streiten und heftigen Wortwechseln zu vergeuden.

Spr 26,21: Zur Glut braucht es Kohlen und zum Feuer Holz, und um Streit anzufangen, einen zänkischen Mann.

Zur Glut braucht es Kohlen

Diese Verse betonen die schädliche Natur von Streitigkeiten. Die Metaphern von Holzkohlen und Holz illustrieren, wie ein streitsüchtiger Mensch die Flammen des Konflikts nährt. Der Vergleich mit glühender Glut und loderndem Feuer verdeutlicht die anhaltende Hitze und den intensiven Charakter von Streit. Die Botschaft scheint zu sein, dass Konflikte unaufhörlich brennen, wenn man ihnen Nahrung gibt. Die Weisheit in diesem Vers ermutigt dazu, Streitigkeiten zu vermeiden und Frieden zu bewahren, um nicht in einem endlosen Kreislauf von Auseinandersetzungen gefangen zu sein.

Spr 26,22: Das Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.

Gegen Tratsch und Klatsch

Wir hören nur zu gern den Tratsch und den Klatsch – leider! Lästereien und Geschwätz sind Leckerbissen, die sich Menschen kaum entgehen lassen. Die Worte eines Ohrenbläsers haben es leicht, in das Innerste unserer Persönlichkeit vorzudringen. Und genau das macht sie so gefährlich! Sie können ihr zerstörerisches Werk in uns vollbringen, ohne dass wir ihnen etwas entgegenzusetzen haben. Unser Herz ist dem Schlechtreden wehrlos ausgeliefert. Es hat ein dramatisches Faible für schlüpfrige Details und Gemeinheiten. Man kann sich nur schützen, indem man einen Ohrenbläser meidet. Jürgen Fischer

Spr 26,23: Schmeichelnde Worte, die böse Gedanken verbergen, sind wie eine Silberglasur über billigem Tongeschirr.

Gegen Heuchelei und falschen Freundlichkeit

In Sprüche 26,23 warnt die Bibel vor der Heuchelei und falschen Freundlichkeit. Der Vergleich mit glänzendem Silber, das über unsauberes Tongeschirr gelegt wird, verdeutlicht, dass schöne Worte keine wahre Absicht widerspiegeln müssen. Ähnlich wie Schmelzsilber verbirgt sich hinter einer freundlichen Fassade möglicherweise betrügerische Absichten oder falsche Herzen. Die Botschaft erinnert daran, vorsichtig bei Menschen zu sein, die oberflächlich freundlich erscheinen, denn ihre wahre Natur könnte trügerisch sein. Dieser Vers ermutigt zu authentischen Beziehungen und weist darauf hin, dass wahre Freundlichkeit von einem reinen Herzen kommen sollte, ohne versteckte Absichten.

Spr 26,24: Ein gehässiger Mensch will andere täuschen und verstellt sich mit schönen Worten.

Spr 26,25: Darum traue ihm nicht, auch wenn seine Stimme noch so freundlich klingt, denn sein Herz steckt voll abscheulicher Bosheit!

Spr 26,26: Mag er seinen Hass auch durch Heuchelei verbergen – früher oder später kommt seine Niedertracht vor aller Augen ans Licht!

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Spr 26,27: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer mit Steinen wirft, wird selbst getroffen!

Wer anderen eine Grube gräbt

Dies ist eine der bekanntesten Redewendungen aus der Bibel. Obwohl sie sich auf ein wörtliche Begebenheit bezieht (Jäger stellen dem gejagten Wild eine versteckte Falle), ist sie im Buch der Bücher im übertragenen Sinn gemeint: Wer anderen eine Falle stellt, gegen sie arbeitet, muss damit rechnen, dass das Unterfangen einem schlussendlich selber schadet – der Bumerang kehrt wieder zurück.

Also:

Also wer selbst nicht verflucht werden will, fluche auch einem Andern nicht. Denn was du willst, daß man dir nicht thue, das füge auch keinem Andern zu. Daher ermahnet die Ungehorsamen, tadelt die Schamlosen, tröstet die Kleinmüthigen, ermuthiget die Schwachen, lobet Die, welche den Weg der Vollkommenheit wandeln, verbreitet lieber Segen als Fluch, bringet Frieden, nicht Krieg!

Spr 26,28: Ein Lügner kennt kein Mitleid mit seinen Opfern, und eine spitze Zunge beschwört bloß Unglück herauf.

Spr 26,28: Ein Lügner kennt kein Mitleid mit seinen Opfern, und eine spitze Zunge beschwört bloß Unglück herauf.

Spitze Zunge

Sprüche 26,28 warnt vor einer spitzen Zunge, die Unfrieden säen kann. Eine scharfe, unüberlegte Sprache kann Beziehungen zerstören und Missverständnisse fördern. Dieser Vers erinnert daran, dass Worte Macht haben und Verantwortung erfordern. Es geht nicht nur um die physischen Wunden, die ein scharfes Wort hinterlassen kann, sondern auch um die emotionalen Narben, die es verursacht. Eine spitz formulierte Aussage kann wie ein feuriger Pfeil sein, der nicht zurückgenommen werden kann. Daher ermahnt dieser Vers dazu, mit Bedacht zu sprechen, Empathie zu zeigen und eine Atmosphäre des Respekts zu fördern, um dauerhaften Frieden zu gewährleisten.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Spr 26. Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche Spr 26. Kap.


Spr 26

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.