Jakobus Brief Jak 4. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Jakobus Brief Jak 4. Kap.
Inhaltsverzeichnis
Zum Jakobus Brief Jak 4. Kap.
Im vierten Kapitel des Jakobus Briefs wird die Bedeutung der Hingabe an Gott und der Abkehr von weltlichen Dingen betont. Jakobus kritisiert das Verlangen nach Reichtum und weltlicher Macht und fordert stattdessen zur Demut und zur Unterwerfung unter Gott auf. Er betont auch die Wichtigkeit von Gebet und Buße, um unsere Beziehung zu Gott zu stärken. Jakobus ermahnt die Gläubigen, nicht nur Zuhörer des Wortes zu sein, sondern auch Täter, die Gottes Willen in der Welt umsetzen.
Der Brief betont, dass unser Leben auf Erden nur vorübergehend ist und unser wahres Zuhause bei Gott im Himmel ist. Insgesamt ermutigt uns der Brief des Jakobus dazu, unser Leben auf Gott auszurichten, indem wir uns von weltlichen Dingen abwenden und uns auf das Ewige konzentrieren
Jak 4,1-10: Die Liebe zur Welt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Jakobus Brief Jak 4,1-10
Jak 4,1: Wieso gibt es denn bei euch so viel Kämpfe und Streitigkeiten? Kommt nicht alles daher, dass in euch die Leidenschaften und Triebe um die Vorherrschaft kämpfen?
Jak 4:1: Woher kommen die Auseinandersetzungen unter euch, woher die Streitigkeiten? Kommen sie nicht daher, dass in euch selbst ein Kampf tobt? Eure eigensüchtigen Wünsche führen einen regelrechten Krieg ´gegen das, was Gott von euch möchte`!
Woher kommt denn all der Streit?
Beachte, wie Jakobus erklärt, warum wir so viele Kämpfe und Streitigkeiten haben. Er sagt nicht: »Sie kommen von den schwierigen Menschen, mit denen ihr zusammenlebt«, oder: »Sie sind das Ergebnis der praktischen Probleme, mit denen ihr fertig zu werden gezwungen seid.« Nein, er sagt, sie kommen von den »Lüsten«, die in unseren Herzen streiten. »Lust« bedeutet in diesem Zusammenhang eine machtvolle, beherrschende Begierde. Du streitest dich mit deinem Nächsten, weil du ein Problem mit deinem Herzen hast. Anstatt dass dein Herz von Gott regiert und von Seiner Ehre motiviert wird, steht es unter der Herrschaft deiner Wünsche, deiner Bedürfnisse, deiner Gefühle und deiner Liebe zur Welt. Wenn das der Fall ist, bist du dauernd in einer Art Konflikt mit deinem Nächsten. Paul David Tripp
Frieden suchen
Es geht um Streit um Zwietracht unter den Menschen. Wie häufig sehen wir uns im Recht, sind langsam in der Sanftmut u.v.m. und übersehen dabei, dass hier unsere Leidenschaften und Triebe im Kampf um die Vorherrschaft mit unserem Gehorsam gegenüber Gott stehen. Es geht um einen inneren geistlichen Kampf, der in einem jeden von uns immer wieder tobt, eine Art innere Zerrissenheit, die immer wieder neu unsere Entscheidung abverlangt: Vertrauen auf Jesus!
Jakobus scheint sich mehr über den egoistischen Geist und die Verbitterung der Streitereien zu sorgen als über das Recht und Unrecht der verschiedenen Standpunkte.
Jak 4,2: Ihr seid gierig und bekommt doch nichts. Ihr mordet und neidet und könnt auch so eure Wünsche nicht erfüllen. Ihr streitet und bekriegt euch – und habt nichts, weil ihr nicht darum bittet.
Warnung vor dem Nicht-Bitten
Dies weist auf die Sinnlosigkeit dieses Lebens hin, das für die Wünsche nach Vergnügen gelebt wird. Es ist nicht nur ein Leben voller Konflikte, sondern auch ein grundsätzlich unbefriedigtes Leben. Der Grund, warum diese destruktiven Begierden unter Christen existieren, ist, weil sie Gott nicht für ihre Bedürfnisse suchen (du fragst nicht). Jakobus erinnert uns hier an die große Kraft des Gebets und warum jemand unnötigerweise als geistlicher Armer leben kann, nur weil er nicht betet oder nicht danach fragt, wenn er betet.
Wenn du alles haben kannst, indem du bittest, und nichts, ohne zu fragen, dann bitte ich dich, zu sehen, wie absolut lebensnotwendig das Gebet ist, und ich bitte dich, reichlich davon zu haben Wisst ihr, Brüder, was für großartige Dinge man für das Bitten hat? ? Hast du jemals daran gedacht? Regt es Sie nicht an, inbrünstig zu beten? Der ganze Himmel liegt vor dem Zugriff des Fragenden; alle Verheißungen Gottes sind reich und unerschöpflich, und ihre Erfüllung ist durch das Gebet zu erreichen. Spurgeon (zu Jak 4,2)
Jak 4,3: Und selbst wenn ihr betet, bekommt ihr nichts, weil ihr in böser Absicht bittet und nur eure Gier befriedigen wollt.
Warnung vor dem Falsch-Bitten
Nachdem Jakobus das Problem des Nichtbetens behandelt hat, spricht Jakobus nun das Problem des selbstsüchtigen Betens an. Diese, wenn sie fragten, fragten sie Gott aus rein egoistischen Motiven. Wir müssen uns daran erinnern, dass der Zweck des Gebets nicht darin besteht, einen widerwilligen Gott davon zu überzeugen, unsere Gebote zu erfüllen. Der Zweck des Gebets ist es, unseren Willen mit seinem in Einklang zu bringen und ihn in Partnerschaft mit ihm zu bitten, seinen Willen auf dieser Erde zu erfüllen (Mt 6:10).
Wenn ein Mann so betet, bittet er Gott, sein Diener zu sein und seine Wünsche zu befriedigen; nein, schlimmer noch, er möchte, dass Gott sich ihm im Dienst seiner Begierden anschließt. Er wird seine Begierden befriedigen, und Gott wird kommen und ihm dabei helfen. Ein solches Gebet ist gotteslästerlich, aber es wird eine große Menge davon dargebracht, und es muss eines der Dinge sein, die Gott am meisten herausfordern, was der Himmel je gesehen hat. Spurgeon (zu Jak 4,3)
Jak 4,4: Wisst ihr denn nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott bedeutet?
Jak 4,4: Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes!
Gott und die Welt
Laß dich nicht von weltlichen Dingen gefangen nehmen. Wenn du dich von weltlichen Dingen her definierst, von Anerkennung, Erfolg, Besitz, Schönheit u.v.m., wenn du darin Sinn und Wesens deines Daseins siehst, trennst du selbst die Verbindung zu Gott. Wenn die Welt aber über dich herrscht, dann kann Gott nicht in dir herrschen. Und nur wenn Gott in dir herrscht, wirst du wirklich frei. Dann kommst du in Berührung mit dem innersten Sinn und Wesens deines Daseins, dem Bild, das Gott sich von dir gemacht hat.
Die Welt gleicht einem Meer, das Sturm und Gewitter aufwühlen. Liebst du Gott, so wandelst du über den Wogen, und unter deinen Füßen liegt die Flut. Liebst du die Welt, so wirst du von ihr verschlungen. Augustinus
Jak 4,5: Meint ihr denn, die Schrift redet umsonst? Gott wacht eifersüchtig über den Geist, den er in uns wohnen lässt.
Eifersüchtiger Gott
Die innewohnende Gegenwart des Heiligen Geistes sehnt sich eifersüchtig nach unserer Freundschaft mit Gott. Der Geist wird den Christen, der in Kompromissen lebt, überführen. Die Idee ist, dass Gott die Menschen mit einer solchen Leidenschaft liebt, dass er keine andere Liebe in den Herzen der Menschen ertragen kann.
Willst du näher zu Gott kommen? Er möchte uns ganz nah sein. Die obige Bibelstelle besagt, dass der Heilige Geist in uns wohnt und eifersüchtig auf unsere Treue bedacht ist. Unsere Beziehung zu Gott kann immer enger werden. Ja, wir sind diejenigen, die festlegen, wie eng unsere Beziehung zu ihm sein soll. Obwohl er in uns wohnt, wird der Heilige Geist uns diese Beziehung nicht aufzwingen. Er will, dass wir ihn in unserem Leben willkommen heißen.
Gott hat uns zur Gemeinschaft erschaffen und er wünscht sich diese Beziehung zu uns sehr. Er sehnt sich danach, mit uns zu reden, uns zuzuhören, uns zu lehren und zu leiten – er will einfach Teil unseres Lebens sein. Und für uns ist es das Beste! Wir werden innerlich erneuert, wenn wir Gemeinschaft mit Gott haben. Ich möchte dich ermutigen, dir immer Zeit für diese Beziehung mit Gott zu nehmen. Er wartet. Er sagt: „Komm zu mir!“ Also mach dich auf und entdecke, was er alles für dich bereithält!
Jak 4,6: Aber Gnade gibt er umso mehr. Deshalb sagt er: Den Hochmütigen widersteht Gott, aber den Demütigen gibt er Gnade.
Tugend der Demut
Gleichzeitig erinnert uns Jakobus daran, dass diese Gnade nur den Demütigen zuteil wird wird. Anmut und Stolz sind ewige Feinde. Stolz verlangt, dass Gott mich im Lichte meiner Verdienste segnet, ob real oder eingebildet. Aber die Gnade behandelt mich nicht auf der Grundlage von irgendetwas in mir – gut oder schlecht, sondern nur auf der Grundlage dessen, wer Gott ist.
Es ist nicht so, dass unsere Demut die Gnade Gottes verdient. Demut versetzt uns lediglich in die Lage, das Geschenk zu empfangen, das er freiwillig gibt .
Kleine Tugenden der Demut
Lassen wir uns nicht in Dinge ein, die über unser Vermögen gehen. Die kleinen Tugenden werden mehr im Herabsteigen als im Emporsteigen geübt und sind daher der Kraft unserer Beine angepaßt: Geduld haben, den Nächsten ertragen, Hilfsbereitschaft, Demut, ein freundlicher Mut, Liebenswürdigkeit, Duldsamkeit unserer eigenen Unvollkommenheit gegenüber, solche kleine Tugenden also. Ich sage damit nicht, daß man im Gebet nicht emporsteigen soll, aber Schritt für Schritt. Ich empfehle Ihnen die heilige Einfachheit. Franz von Sales (zu Jak 4,6)
Jak 4,7: So unterwerft euch nun Gott, widersteht aber dem Teufel! Der wird dann von euch fliehen.
Unterwerft euch Gott
Wir sollten uns Gott unterwerfen, weil er uns erschaffen hat. Wir sollten uns Gott unterwerfen, weil seine Herrschaft gut für uns ist. Wir sollten uns Gott unterwerfen, denn jeder Widerstand gegen Ihn ist zwecklos. Wir sollten uns Gott unterwerfen, weil eine solche Unterwerfung absolut notwendig für die Errettung ist. Wir sollten uns Gott unterwerfen, weil dies der einzige Weg ist, Frieden mit Gott zu haben.
Jak 4,8: Nähert euch Gott, dann wird er sich euch nähern. Wascht die Hände, ihr Sünder, reinigt euer Herz, ihr Zwiespältigen!
Jak 4,8: Macht eure Herzen rein, ihr Wankelmütigen.
Gegenseitiges Nahen
Wenn sich eine Seele aufmacht, Gott zu suchen, macht sich Gott auf, dieser Seele zu begegnen; während wir uns ihm nähern, nähert er sich uns. Was bedeutet es, sich Gott zu nähern ? Spurgeon erwog einige Möglichkeiten: Es bedeutet, sich in Anbetung, Lob und Gebet zu nähern. Es bedeutet, sich zu nähern, indem man Gott um Rat bittet. Es bedeutet , sich im Genuss der Gemeinschaft mit Gott zu nähern. Es bedeutet, sich dem allgemeinen Verlauf und Tenor Ihres Lebens anzunähern.
Gott ist jedem nahe
Einem jedem von uns ist Gott nahe, ausnahmslos. Meister Eckart schreibt dazu: Der Mensch soll sich in keiner Weise je als fern von Gott ansehen, weder eines Gebrechens wegen noch wegen irgendetwas sonst. Und wenn dich auch je deine großen Vergehen so weit abtreiben mögen, dass du dich nicht als Gott nahe ansehen könntest, so solltest du doch Gott als dir nahe annehmen. Sei dir im Glauben bewusst: nichts, aber auch gar nichts kann die von der Liebe Gottes trennen. Er ist in dir so wie du in ihm bist.
Gehorsam Gottes Nähe suchen
„Unterstellt bzw. Unterwerft euch“ (Jak 4,7) kam aus der Militärsprache und meint damit, dass wir gehorsam Gottes Nähe suchen, der sich dann uns naht. Wie wunderbar ermutigend. Gott ist viel allgegenwärtiger, konkreter, wirklicher und näher, als du je von ihm denken kannst, er ist die Liebe selbst und Quelle des Lichts. Mit diesem Nahen ist auch eine Reinigung verbunden. Die Reinigung der Hände meint das wir im Tun das unterlassen, was der Liebe widerspricht. Die Reinigung der Herzen meint darüber hinaus, unseres Innerstes von negativen Erinnerungen, schmerzlichen Verletzungen, Enttäuschungen u.a. befreien zu lassen. Es geht um eine Vollhingabe meines ganzen Seins an Gott. Keine Wankelmütigkeit, wo ich auf zwei Hochzeiten tanze, zwei Herren diene. Gott will dich nicht halb, er will dich ganz.
Wankelmütige Herzen
Unsere Herzen können so wankelmütig sein. An einem Tag können wir Gott anbeten, nur um uns dann umzudrehen und am nächsten Tag die Anbetung unserer Herzen auf etwas anderes zu richten. Darum lässt Gott in Seiner Liebe erleben, dass alles, was in dieser Welt ist, vergeht und unser Herz nicht befriedigen kann. Er zeigt uns, was Verluste sind, um uns davor zu schützen, unser Herz an Dinge zu hängen, die uns nie und nimmer das geben können, was unsere Herzen suchen. Das alles soll dazu dienen, unsere Liebe zu Ihm und unsere Anbetung zu vertiefen. Es ist alles darauf ausgerichtet, die Freude, die wir in Ihm haben, zu fördern. Und indem Er das tut, bereitet Er uns für den Augenblick vor, in dem wir von den gegenwärtigen Leiden befreit werden und all unser Sein für alle Ewigkeit Seiner Anbetung weihen. Paul David Tripp
Jak 4,9: Fühlt euer Elend, trauert und weint! Euer Lachen sollte sich in Trauer verwandeln und eure Freude in Kummer.
Worte Paul David Tripp
Leben in der Gebrochenheit der Welt
Die Dinge außerhalb von dir – ganz egal, wie beunruhigend sie sind – sind nicht so gefährlich wie das Chaos in dir. Wäre dein Problem ausschließlich außerhalb von dir, bräuchtest du die Gnade nicht wirklich; du bräuchtest nur eine Veränderung der Situation oder der Beziehung. Wenn du die Umwelt für dein einziges Problem hältst, wirst du die Kostbarkeit Seiner Gnade nicht erkennen! Das Leben in dieser schrecklich zerbrochenen Welt ist hart. Du bist ständig mit dem Unerwarteten konfrontiert. Fast täglich musst du dich mit etwas auseinandersetzen, das du dir für dein Leben nicht ausgesucht hättest; doch es ist da, weil es zu dem Ort gehört, an dem wir leben. Paul David Tripp
Murren oder Trauern – zwei Wege
Wir erfahren es immer wieder: das Leben ist nicht immer schön, sondern oft auch hart. Immer wieder müssen wir ungewollt uns mit Leid auseinandersetzen. Und es ist keinem in keinster Weise ein Vorwurf zu machen, wenn er hier Phasen der Verbitterung und Verzweiflung durchlebt. Zu „murren“ ist hier die natürliche Art zu reagieren, gerade wenn eben kein Licht am Ende des Tunnels erscheint. Diese Verbitterung, dieses Murren in mir aufgrund meines Leidens gilt es einfach zuerst wahrzunehmen und zu akzeptieren. Das Murren ist erst einmal da, auch wenn ich weiß, dass es vom Glauben her gesehen nicht gut ist, denn es ist zuletzt ein Murren gegen Gott. Aber indem ich es wahrnehme, annehme und es darin auch bekenne, das es in mir murrt, kann ich mich gerade in dieser Schwäche im Glaubensakt an Gott wenden, der unsere Herzen wandeln kann, so dass wir aus dem Tal der Bitternis und des Murrens herausfinden. Ja und dann trauern und weinen wir über unser Leid, aber wir murren nicht verbittert. Das ist ein grundlegender Unterschied.
Wenn du über die Gefallenheit der Welt trauerst, anstatt über die Schwierigkeiten im Leben zu murren, weißt du, dass Gottes Gnade dein Herz verändert hat. Paul David
Trauert und weint
Wenn wir uns Gott nähern, werden wir von unserer Sünde überführt. Also klagen und trauern und weinen wir, wie es angemessen ist, unter der Überzeugung der Sünde, und wir sind gezwungen, am Kreuz Reinigung zu finden.
Jak 4,10: Demütigt euch vor dem Herrn, dann wird er euch erhöhen.
Haltung der Demut
Jakobus ermutigt uns zur Haltung der Demut. Sie ist so wichtig, weil Gott uns da nahen will, wo wir sind und nicht dort, wo wir im Glanze des Scheines unser echtes Sein verbergen. Hochmut und Scheinhaftigkeit verfehlen Gott. Beugen wir uns dagegen und halten Gott unsere Schattenseiten hin, wird Gott sich uns nahen. Demut besteht nicht darin, dass wir uns für minderwertig halten, sondern darin, dass wir vom Gefühl unserer eigenen Wichtigkeit frei sind. Je mehr wir verstehen, dass wir aus uns heraus nichts sind und so an Demut wachsen, umso mehr werden wir in der Wahrheit Gottes wandeln und leben. Demut macht dich so aufnahmebereit für Gottes Willen.
Wenn wir als Sünder vor den heiligen Gott kommen (nicht als selbstgerechte Gläubige, wie Jesus in Lukas 18:10-14 erklärte), demütigen wir uns angemessen vor Ihm . Dann wird Er uns erheben, weil Gott den Stolzen widersteht, aber den Demütigen Gnade schenkt , und Gnade – die unverdiente Gunst Gottes – erhebt uns immer. In dieser Passage hat Jakobus sowohl die Pflicht als auch den Segen der Reue eindrucksvoll beschrieben
Jak 4,11-12: Nicht über andere urteilen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Jakobus Brief Jak 4,11-12
Jak 4,11: Redet nicht schlecht übereinander, liebe Geschwister. Wer Bruder oder Schwester verleumdet oder verurteilt, der verleumdet und verurteilt das königliche Gesetz der Liebe. Wenn du freilich über das Gesetz urteilst, machst du dich zu seinem Richter, anstatt es zu befolgen.
Ermutigung zur Barmherzigkeit
Für den Nachfolger Jesu kann der Gottesdienst nie mehr vom Dienst am anderen gelöst werden. Daher: Seufzet und klagt nicht gegeneinander! Richten macht blind, aber die Liebe macht sehend. In der Liebe erkenne ich den Anderen als den, dem unter dem Kreuz vergeben ist. Das unaufhaltsame Kritisieren wollen kann ein böser Stachel in unserer Seele sein. Richten ist ein entwürdigendes Abfertigen. Dieses Aburteilen der Mitmenschen richtet sich zugleich gegen Gott selbst, denn durch die Menschwerdung Christi begegnen wir in jedem Nächsten Gott selbst. Der andere Mensch ist mir lebendiger Anspruch auf meine Liebe und meinen Dienst. Widerstehen wir dem Richtgeist! Barmherzigkeit!
Uns selbst zu demütigen und mit Gott ins Reine zu kommen, muss dazu führen, dass wir mit anderen Menschen ins Reine kommen. Wenn wir mit anderen Menschen richtig liegen, zeigt sich das in der Art, wie wir über sie sprechen. Also dürfen wir nicht schlecht voneinander reden und unseren Bruder nicht verurteilen.
Jak 4,12: Es gibt aber nur einen Gesetzgeber und Richter. Nur er kann freisprechen oder verurteilen. Wer bist du eigentlich, der sich da zum Richter über seinen Nächsten aufspielt?
Wer bist du, dass du richtest?
Wenn wir die richtige Demut vor Gott haben, liegt es einfach nicht in uns, unseren Bruder arrogant zu verurteilen. Wer bist du? was für ein trauriges Geschöpf, ein Mensch, ein Wurm, dass du dich an die Stelle Gottes erhebst und dich zum Richter über einen machst, der dir nicht untertan ist.
Sich nicht verurteilen
Wo du doch selber so erbärmlich bist, was wunderst du dich, dass auch die anderen ihre Fehler haben? Wir wollen nicht verurteilen. Jeder sieht die Dinge aus seiner Sicht und mit seinem Fassungsvermögen, das nahezu immer recht begrenzt ist. Oft sind unsere Augen verdunkelt und getrübt durch die Finsternisse der Leidenschaft. Darüber hinaus ist die Sicht mancher Menschen, ähnlich wie die mancher moderner Maler, derart subjektiv. Wie wenig taugen die menschlichen Urteile! Urteilt nicht, ohne euer Urteil vorher im Gebet zu läutern. Suche immer nach einer Entschuldigung für deinen Nächsten, wenn du die Pflicht hast zu urteilen. Es gibt immer eine Entschuldigung. Josemaría Escrivá (zu Jak 4,12)
Franz von Sales: Vermeiden Sie es auch, sich zum Richter über die Handlungen anderer aufzuspielen. Überall soll doch die Nächstenliebe vorherrschen und uns erleuchten.
Jak 4,13-17: Falsche Sicherheit
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Jakobus Brief Jak 4,13-17
Jak 4,13: Nun zu euch, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt ziehen. Wir werden ein Jahr dort bleiben, Geschäfte machen und Geld verdienen.
Jak 4,14: Ihr wisst doch nicht einmal, was morgen sein wird. Was ist denn euer Leben? Es ist nur ein Dampf, der kurze Zeit sichtbar ist und dann verschwindet.
Jak 4,15: Ihr solltet vielmehr sagen: Wenn der Herr es will, werden wir leben und dieses oder jenes tun.
Zwei Gewissheiten
Es gibt zwei große Gewissheiten über Dinge, die geschehen werden, die eine ist, dass Gott es weiß, und die andere, dass wir es nicht wissen. Jakobus forderte uns auf, die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens und die Tatsache, dass wir nur mit der Erlaubnis Gottes leben und uns bewegen, zu berücksichtigen. Jakobus entmutigt uns nicht vom Planen und Handeln, sondern nur vom Planen und Handeln ohne Vertrauen auf Gott. Es ist nichts als pure Arroganz , die uns denken lässt, dass wir leben und uns bewegen und unabhängig von Gott sein können. Diese prahlerische Arroganz ist die Essenz der Sünde: eine stolze Unabhängigkeit, die Wurzel aller Sünde.
Du denkst, Gott lenkt
Vorausplanen ist notwendig, seine Sicherheit darin zu suchen jedoch ein Irrweg. Es kommt darauf an, im Bewusstsein der Abhängigkeit von Gott zu leben. Niemand weiß, was der nächste Tag bringt. Wohl kannst du dir etwas vornehmen, doch deine Zukunft liegt immer in Gottes Hand selbst, er allein ist der ewige Lebenslenker. Weder deine Zeit noch dein Leben gehören dir selbst. Alles ist Geschenk und Leihgabe aus Gottes Gnadenhand an dich. Deine Aufgabe ist es Gottes Plan für dich anzunehmen. Im Einzelnen kannst nur du das ergründen. Für jeden allerdings und somit auch für dich gilt: Gottes Plan ist es, dass du ganz in seiner Liebe lebst und diese Liebe lebst.
Jak 4,16: Aber so gebt ihr großtuerisch mit euren Plänen an. Doch solche Angebereien sind ausnahmslos böse.
Jak 4,17: Wer also weiß, was richtig ist, und tut es nicht, für den ist es Sünde.
Glaube und Taten
Hier kehrte Jakobus in seinem Brief zu seinem durchgängigen Thema zurück: die Idee, dass echter Glaube durch Taten bewiesen wird. Wir sehen jedoch auch, dass die Ungewissheit des Lebens, auf die sich Jakobus in der vorherigen Passage bezog, keine Angst erzeugen sollte, die einen passiv oder inaktiv macht. Die Ungewissheit des Lebens sollte uns bereit machen, das Gute zu erkennen und es dann zu tun . Diese Ungewissheit des Lebens ist weder ein Grund für Angst noch für Untätigkeit. Es ist immer ein Grund, unsere vollständige Abhängigkeit von Gott zu erkennen.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Jak 4. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Jakobus Brief Jak 4. Kap.