Christliche Andachten

Lukas Evangelium Lk 3. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 3. Kap.

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Zum Lukas Evangelium Lk 3. Kap.

Lukas Evangelium Kapitel 3 beschreibt die öffentliche Taufe Jesu durch Johannes den Täufer. Dies markiert den Beginn von Jesu öffentlichem Wirken und seiner Identifikation als Sohn Gottes. Der Stammbaum Jesu wird ebenfalls bis zu Adam zurückverfolgt, um seine Menschlichkeit zu betonen und seine Verbindung zur gesamten Menschheit zu betonen. Die Taufe Jesu zeigt auch, dass er bereit ist, den Willen Gottes zu erfüllen und seine Mission zu beginnen.

Lk 3,1-20: Johannes der Täufer

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 3,1-20

Parallelstellen: Mt 3,1-12; Mk 1,1-8

Lk 3,1: Die Zeit, in der Johannes auftritt

Lk 3,1: Es war im 15. Regierungsjahr von Kaiser Tiberius. Pontius Pilatus verwaltete als Statthalter die Provinz Judäa; Herodes herrschte über Galiläa, sein Bruder Philippus über Ituräa und Trachonitis, und Lysanias regierte in Abilene.

Selber Prophet sein

Man ist nicht Prophet außerhalb der Zeit. Das Evangelium spricht davon, dass Johannes in einem ganz konkreten Moment in einer bestimmten Region Palästinas erschienen ist, als X, Y und Z regierten. So ähnlich hat Gott dich unter bestimmten äußeren Umständen, Regierenden und zeitlich komplexen Rahmenbedingungen dazu erwählt, in deiner Familie oder im Arbeitsfeld Zeugnis von Hoffnung, Glaube und Liebe abzulegen. Alejandro Espejo

Gebet

Vater, meine Berufung als Christ zum Zeugnis der Liebe und Hoffnung ist real und konkret. Du weißt, warum ich jetzt hier bin und nichts anderswo. Lass mich unter diesen Umständen – seien sie von dir gewollt oder auch nur erlaubt – ohne zu jammern mein Herz für deine Ankunft bereiten und dich in meinen Alltag bezeugen. Durch wen spricht Gott zu mir? Für wen bin ich Zeuge der Hoffnung?

Lk 3,2-6: Johannes der Täufer und das Wort Gottes

Lk 3,2: Hannas und später Kaiphas waren die Hohenpriester. In dieser Zeit sprach Gott zu Johannes, dem Sohn von Zacharias, der in der Wüste lebte.

In der Wüste

In der Wüste erging das Wort des Herrn noch nie an die Propheten. Wenn man die Wüste in ihrer geistlichen Bedeutung versteht, ergibt es mehr Sinn, als wenn man nur den einfachen Wortsinn beachtet. Denn wirklich, wer in der Wüste predigt, der lässt seine Stimme umsonst erschallen, denn dort ist ja niemand, der ihm zuhören kann. Der Vorläufer Christi, die Stimme des Rufers in der Wüste, predigt vielmehr in der Wüste der Seele, die keinen Frieden hat. Origenes

Lk 3,3: Er kam in die ganze Umgegend des Jordan und verkündigte eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.

Die Botschaft des Johannes war ein Aufruf zur Buße

Einige Leute denken, dass es bei der Buße hauptsächlich um Gefühle geht, insbesondere um das Mitleid mit der eigenen Sünde. Es ist wunderbar, seine Sünde zu bedauern, aber Buße ist kein Wort für „Gefühle“. Es ist ein Aktionswort. Johannes forderte seine Zuhörer auf, ihre Meinung zu ändern und nicht nur Mitleid mit dem zu haben, was sie getan hatten. Reue spricht von einer Richtungsänderung, nicht von Kummer im Herzen.

Das Seltsame war, dass Juden sich der Taufe unterwarfen

Dies war ein übliches Ritual für Nichtjuden, die Juden werden wollten. Sich der Taufe zu unterwerfen bedeutete für einen Juden, etwas zu sagen wie: „Ich bin so schlimm wie ein heidnischer Nichtjude.“ Dies war ein wahres Zeichen demütiger Reue, eine radikale erneute Hingabe an den Herrn. Das ist anders als unsere Taufe in Christus (Röm 6:3-4), wo unser Eintauchen in Wasser uns mit Jesu Tod und Auferstehung identifiziert. Diese Taufe der Buße , die Johannes vorstellte, identifizierte eine Person mit ihrem Bedürfnis, mit Gott ins Reine zu kommen und gereinigt zu werden.

Was ist die Taufe des Johannes?

Es ist ein Aufruf zur Buße, dass wir unsere Sünden erkennen und aus dieser Erkenntnis heraus den Erlöser suchen. Daher kam Johannes, ermahnte zur Buße, damit wir durch die Buße gebessert und zerknirscht die Vergebung erhalten könnten. Darum ermahnte er uns zur Buße, damit wir die nachfolgende Vergebung durch den Glauben an Christus leichter erlangten. Denn wenn wir nicht von Buße getrieben würden, die nur auf den Christus vorzubereiten die Bestimmung hat, so würden wir die Gnade nicht begehren. Goldene Perle

Tägliche christliche Andacht

Lk 3,4: Macht den Weg frei für den Herrn! Räumt alle Hindernisse weg!

Lk 3,4: Die Stimme eines Rufenden ertönt in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben!

Was sind unsere Hindernisse?

Es sind letztlich die Hindernisse im eigenen Herzen. Folgen wir unserem Herrn, dann hilft er uns, unsere Egoismen zu besiegen, unsere Ansprüche einzuschränken und das, was uns bedrückt, zu bewältigen. Das einzige, was Gott von uns braucht ist unser ja. Erneuern und stärken wir dieses Ja zu Gott und sagen nein zu allem, was uns von ihm wegzieht. Denn nur wenn wir unserem oft verhärteten Herzen entsagen, werden wir frei sein durch ihn, so dass neues Leben durch ihn in uns aufkeimt. Was für ein Geschenk! Die Antwort auf dieses Geschenk sind wir selbst: unsere Zeit, unser Gebet, unser Verbundensein mit Christus, der für uns leidet, stirbt und aufersteht.

Bereitet dem Herrn den Weg!

Was für einen Weg sollen wir dem Herrn bereiten? Einen sichtbaren etwa? Könnte das Wort Gottes auf einem solchen Weg gehen? Geht es nicht vielmehr darum, dem Herrn im Innern des Menschen einen Weg zu bereiten, für ihn in unsern Herzen ebene und gerade Wege zu bauen?

Das ist der Weg, auf dem das Wort Gottes seinen Einzug gehalten hat: Es lässt sich im Herz des Menschen nieder, wenn es dort Raum findet. Das Herz des Menschen ist groß, es ist geräumig und kann viel fassen, wenn es nur rein ist. Bereite also dem Herrn den Weg durch einen guten Lebenswandel, ebne den Pfad durch ausgezeichnete Werke, damit das Wort Gottes in dir wandeln kann ohne anzustoßen, und damit es dir die Kenntnis seiner Geheimnisse und seines Kommens schenke. Origenes

Lk 3,5: Jedes Tal soll ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden.

Welche Abgründe gibt es?

Die Hetze unserer Zeit, die Schlucht der Unversöhntheit und des Unfriedens, das Tal der Rachegefühle und Hassgedanken oder die Gräben der Hartherzigkeit. Hier ist Raum um bei sich selbst zu schauen und zu suchen und dann zu beginnen die eine oder andere Schlucht auszufüllen bzw. den einen oder anderen Graben zuzuschütten.

Was kann sich wie ein Berg vor mir auftürmen, den es abzutragen gilt?

Zu große Erwartungen an sich selbst, Konflikte, die immer weiter anwachsen, wenn ich sie stehen lasse, statt sie zu bereinigen. Vielleicht auch der Berg des Misstrauens, der Hartherzigkeit, der Gnadenlosigkeit? Ich denke, wir machen den Weg gerade auch dann frei für Gott, wenn wir Wege wieder zueinander finden, wenn wir versuchen wegzuräumen, was dazwischen steht, was Beziehungen lähmt und Gemeinschaft hemmt und blockiert.

Lk 3,5: Das Krumme soll gerade und die holprigen Wege eben werden.

Lk 3,6: Alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.

Mit Jesu Kommen beginnt das Heute der Heilszeit

Der Gläubige erschrickt vor nichts, da er sich in den Händen Gottes weiß, da er weiß, dass das Böse und das Unvernünftige nicht das letzte Wort haben, sondern dass der einzige Herr der Welt und des Lebens Christus ist, das fleischgewordene Wort Gottes, der uns bis zum Opfer seiner selbst liebte und am Kreuz für unser Heil gestorben ist. Je mehr wir in dieser Vertrautheit mit Gott wachsen, die von Liebe durchdrungen ist, desto leichter besiegen wir jede Form der Angst

Lk 3,7-9: Die Predigt des Johannes des Täufers

Lk 3,7: Er sprach nun zu der Volksmenge, die hinausging, um sich von ihm taufen zu lassen: Schlangenbrut! Wer hat euch unterwiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen?

Lk 3,8: Zeigt durch Taten, dass ihr wirklich zu Gott umkehren wollt!

Lk 3,8: So bringt nun Früchte, die der Buße würdig sind! 

Bringet also würdige Früchte der Buße

Gebt dazu dem heiligen Geist in euch Raum. Denn es genügt nicht die Reue, sondern man muss auch Früchte bringen, nach den Worten: Wende dich hinweg von dem Bösen, und tue das Gute. Das Gute, die Früchte des Geistes sind: Friede, Freude, Gerechtigkeit und vor allem und an erster Stelle die Liebe. Die Liebe im Sinne Jesus besteht darin, dass ich auch den Mitmenschen, den ich zunächst gar nicht mag oder nicht einmal kenne, von Gott her liebe.

Das ist nur möglich aus der inneren Begegnung mit Gott heraus, die Willensgemeinschaft geworden ist und bis ins Gefühl hineinreicht. Dann lerne ich, diesen anderen nicht mehr bloß mit meinen Augen und Gefühlen anzusehen, sondern aus der Perspektive Jesu Christi heraus. Sein Freund ist mein Freund. Ich sage zu ihm Ja, weil Christus zu ihm Ja sagt. Ich sehe mit Christus und kann dem anderen mehr geben als die äußerlich notwendigen Dinge: den Blick der Liebe, den er braucht.

Worte von Origenes

Wollt ihr wissen, was das für Früchte sind, die der Umkehr entsprechen? Liebe ist eine Frucht des Geistes, Freude ist eine Frucht des Geistes, ebenso Frieden, Geduld, Freigebigkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung und noch weitere. Wenn dies alles zur Grundhaltung unsres Lebens geworden ist, dann haben wir solche Frucht gebracht, „die der Umkehr entspricht.

Lk 3,9: Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen!

Lk 3,10-14: Früchte der Buße zeigen

Tägliche christliche Andacht

Lk 3,10: Da fragte ihn die Menge und sprach: Was sollen wir denn tun?

Diese Predigt des Johannes geht ans Innerste ans Herz

Seine Predigt drängt zu einer Entschei­dung. Deshalb die Frage: Was sollen wir tun? Jetzt bedarf es einer völligen Hinwendung zu Gott. Jetzt muss sich unser Glaube, unsere Umkehr, durch die Tat erweisen. Der Glaube muss sich Tun des Guten beweisen. Diese soziale Botschaft des Täufers ist keine Theorie, sondern eine Praxis der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe.

Lk 3,11: Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, der mache es ebenso!

Geben und Teilen

Weil das Hemd für unseren Gebrauch notwendiger ist, als der Mantel, so gehört es zur würdigen Frucht der Buße, dass wir nicht nur das Äußere, sondern auch das für uns ganz Notwendige mit den Nächsten teilen sollen, wie das Hemd, das wir tragen, oder die Speise, welche wir genießen. Dadurch aber lernen wir, dass wir von Allem, was wir über das Notwendige haben, dem, der nicht hat, wegen Gott geben müssen, weil er uns Alles, was wir besitzen, gegeben hat.

Denn weit geschrieben steht: Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst, so liebt offenbar der den Nächsten weniger, welcher nicht mit ihm in seiner Not auch das, was ihm notwendig ist, teilt. Daher wird uns befohlen, die zwei Hemden mit dem Nächsten zu teilen. Goldene Perle

Lk 3,12: Es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen wir tun?

Lk 3,13: Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als was euch vorgeschrieben ist!

Lk 3,14: Es fragten ihn aber auch Kriegsleute und sprachen: Und was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Misshandelt niemand, erhebt keine falsche Anklage und seid zufrieden mit eurem Sold!

Johannes Anweisungen waren ziemlich gewöhnlich

Er forderte, dass die Menschen teilen, dass sie fair miteinander umgehen und dass sie nicht gemein und grausam sind; dass sie zufrieden sind mit dem, was sie bekommen. Lauterkeit in den gewöhnlichen Dingen ist immer noch ein Zeichen echter Reue. Wir denken manchmal, dass Gott von uns verlangt, Großes oder Unmögliches zu tun, um Reue zu demonstrieren. Oft sucht Er stattdessen nach Integrität in den gewöhnlichen Dingen.

Lk 3,15-17: Johannes zeugt von Christus

Lk 3,15: Da aber das Volk in Erwartung stand und alle in ihren Herzen sich wegen Johannes fragten, ob er vielleicht der Christus sei.

Lk 3,16: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin nicht würdig, ihm seinen Schuhriemen zu lösen.

Demut des Johannes

Christus kam vom Himmel auf unsere Erde, damit wir ihn sehen konnten. Johannes sagte, dass er es nicht wert sei, sich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Weil er demütig war, erkannte Johannes, wer er selbst war und wer Jesus war. Wir neigen dazu, uns selbst in Gedanken und Handlungen über andere zu erheben. Solange wir dies nicht erkennen, werden wir unseren Herrn nicht verstehen. Er hat sich selbst erniedrigt und unsere niedrige menschliche Natur angenommen, damit wir die Würde des Menschen und die Heiligkeit Gottes, der sich so erniedrigte, erkennen können. P. Roderick Ermatinger LC

Die Rabbiner zur Zeit Jesu lehrten, dass ein Lehrer von seinen Anhängern fast alles verlangen könnte, außer dass sie seine Sandalen ausziehen. Das wurde als zu demütigend angesehen, um es zu fordern

Lk 3,16: Der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.

Unsere Taufe

Am Tag deiner Taufe hat Gott dich in seine Heiligkeit hineingezogen. Du wurdest als Sohn oder Tochter des himmlischen Vaters angenommen. Du wurdest in Christus eingegliedert. Durch die Taufe werden wir in den mystischen Leib Christi eingegliedert, wir sterben und auferstehen mit Ihm. Der sich aus der Taufe ergebende Auftrag besteht darin, auf Jesus zu hören, das heißt an Ihn zu glauben, Ihm fügsam zu folgen und seinen Willen, den Willen Gottes, zu tun.

Die Taufe ist der Anbeginn des geistlichen Lebens und das Tor zu den Sakramenten. Thomas von Aquin

Lk 3,17: Er hat die Worfschaufel in seiner Hand, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und den Weizen in seine Scheune sammeln; die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen!

Lk 3,18-20: Das Ende des Dienstes des Johannes

Lk 3,18: Auch mit vielen anderen Ermahnungen verkündigte er dem Volk die frohe Botschaft.

Lk 3,19: ‭Der Vierfürst Herodes aber, da er von ihm getadelt wurde wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, und wegen all des Bösen, was Herodes tat,

Lk 3,20: ‭fügte zu allem noch das hinzu, dass er den Johannes ins Gefängnis warf.

Lk 3,21-22: Taufe von Jesus

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 3,21-22

Parallelstellen: Mt 3,13-17; Mk 1,9-11

Lk 3,21: Es geschah aber, als alles Volk sich taufen ließ und auch Jesus getauft wurde und betete, da tat sich der Himmel auf.

Tägliche christliche Andacht

Lk 3,22: ‭Der Heilige Geist stieg in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herab, und eine Stimme ertönte aus dem Himmel, die sprach: Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen!

Die Taufe Jesus

Jesus erhielt keine Taufe, weil er ein Sünder war, der Buße tun und von seinen Sünden gereinigt werden musste. Er tat es, um sich vollständig mit dem sündigen Menschen zu identifizieren. Dies war dasselbe Herz, das zu Seiner endgültigen Identifikation mit dem sündigen Menschen am Kreuz führen würde.

Worte von Benedikt XVI

Der Bericht von der Taufe Jesu zeigt den Weg der Erniedrigung und Demut, den der Sohn Gottes freiwillig gewählt hat, um dem Plan des Vaters zu folgen, um seinem Liebeswillen im Hinblick auf den Menschen in allem gehorsam zu sein, bis hin zum Kreuzesopfer. Erwachsen geworden, beginnt Jesus seine öffentliche Sendung, indem er sich zum Jordan begibt, um von Johannes eine Taufe der Buße und Umkehr zu empfangen. Es geschieht das, was in unseren Augen paradox erscheinen könnte. Braucht Jesus Buße und Umkehr?

Sicherlich nicht. Und doch reiht sich gerade er, der ohne Sünde ist, unter die Sünder ein, um sich taufen zu lassen, um diese Geste der Buße zu vollbringen Jesus will sich auf die Seite der Sünder stellen, indem er mit ihnen solidarisch ist und die Nähe Gottes zum Ausdruck bringt. Jesus zeigt seine Solidarität mit uns, mit unserer Mühe, uns zu bekehren, unsere Egoismen hinter uns zu lassen, von unseren Sünden loszukommen, um uns zu sagen, daß er – wenn wir ihn in unser Leben aufnehmen – fähig ist, uns wieder aufzurichten und zur Höhe Gottes, des Vaters zu führen. Benedikt XVI

Die Taufe Jesu im Jordan ist eine Vorwegnahme seiner Bluttaufe am Kreuz

Gebet nach der Taufe

Es heißt: Da er getauft wurde und betete, damit du wissest, daß man nach der Taufe reichlich beten solle. Denn obschon alle Sünden in der Taufe nachgelassen wurden, so ist doch die Gebrechlichkeit des irdischen Fleisches noch nicht getilgt. Denn wie nach dem Durchgang durch das rote Meer freuen wir uns über die Versenkung der Ägypters aber in der Wüste des weltlichen Wandels kommen andere Feinde entgegen, welche unter dem Beistände der Gnade Christi mit unserer Mitwirkung besiegt werden, bis wir zum Vaterlande gelangen.

Wir bemerken Lukas‘ wiederholte Betonung des Gebets. Andere Evangelisten beschreiben diese Gelegenheit, aber nur Lukas weist darauf hin, dass es geschah, während er betete.

Der sich öffnende Himmel

Dies ist ein schönes Bild für die Wirkung des Gebetes. Wenn wir beten, öffnet sich über uns der Himmel. Im Gebet kommt der Heilige Geist auf uns herab und stärkt uns für unsere Aufgabe. Und wir erfahren im Gebet, dass wir von Gott bedingungslos geliebt sind. Im Gebet erkennen wir, wer wir eigentlich sind. Im Gebet erfahren wir uns als Gottes geliebte Söhne und Töchter. Wir erfahren die Zusage, dass Gott uns bedingungslos liebt.

Herabkommen des Geistes

Und es kam der Heilige Geist herab. Niemand soll glauben, dass er ihn nicht hatte und daher empfing. Denn er sandte ihn als Gott vom Himmel herab, empfing ihn aber unten als Mensch. Daher kam er von ihm auf ihn herab, nämlich von seiner Gottheit auf seine Menschheit.

Anselm Grün zur Taufe

Die frühe Kirche nannte die Taufe „photismos = Erleuchtung“. In der Taufe kommen wir ins Licht. Da hellt sich unser Dasein auf. Wir bekommen neue Augen und erkennen die Wirklichkeit, wie sie wahrhaft ist, unsere eigene Wirklichkeit, aber auch die der Welt. Johann Baptist Metz, der politische Theologe, spricht von der Mystik der offenen Augen.

Der indische Jesuit de Mello beschreibt einmal Mystik als Aufwachen zur Wirklichkeit. Lassen wir uns von Jesus unsere Augen öffnen, damit wir mit einem Blick der Liebe und der Hoffnung auf uns, auf unsere Mitmenschen und auf unsere Welt schauen. Wir können auf die Welt aber nur mit offenen Augen schauen, wenn wir daran glauben, dass die ganze Welt schon vom Licht Christi erleuchtet ist, das alles zu erhellen und zu heilen vermag. Anselm Grün

Worte von Benedikt XVI

Was geschieht im Augenblick der Taufe Jesu durch Johannes? Angesichts dieser demütigen Geste der Liebe von seitens des Gottessohnes öffnet sich der Himmel, und der Heilige Geist offenbart sich sichtbar im Bild der Taube, während eine Stimme aus der Höhe das Wohlgefallen des Vaters zum Ausdruck bringt, der den eingeborenen, geliebten Sohn anerkennt. Es handelt sich um eine wirkliche Offenbarung der allerheiligsten Dreifaltigkeit, die die Gottheit Jesu bezeugt und dass er der verheißene Messias ist, von Gott gesandt, um sein Volk zu befreien, damit es gerettet wird. Benedikt XVI

Lk 3,23-38: Stammbaum

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 3,23-38

Lk 3,23: Jesus war ungefähr 30 Jahre alt, als er begann; er war, wie man meinte, ein Sohn Josephs.

Zum Stammbaum

Ehe Lukas über das öffentliche Wirken unseres Herrn berichtet, unterbricht er, um uns Jesu Stammbaum zu nennen. Wenn Jesus wirklich Mensch war, dann musste er von „Adam“ abstammen. Dieser Stammbaum beweist, dass es so war. Man glaubt allgemein, dass dieser Stammbaum die Linie über Maria wiedergibt. Man beachte, dass Vers 23 nicht sagt, dass Jesus ein Sohn Josephs war, sondern er „war, wie man meinte, ein Sohn des Joseph.

Lukas unterscheidet sich im Bericht von Matthäus von David an, aber beide beenden ihre Genealogie mit Joseph. Die beste Erklärung dafür scheint zu sein, dass Lukas Marias Linie folgte (Jesus tatsächliche Abstammung), während Matthäus Josephs Linie folgte (Seine legale Abstammung durch Adoption)

Lk 3,23-38: Und Jesus war ungefähr 30 Jahre alt, als er begann; er war, wie man meinte, ein Sohn Josephs, des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph, des Mattathias, des Amos, des Nahum, des Esli, des Nangai, des Maath, des Mattathias, des Semei, des Joseph, des Juda, des Johanan, des Resa, des Serubbabel, des Schealtiel, des Neri, des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmodam, des Er, des Joses, des Elieser, des Jorim, des Matthat, des Levi, des Simeon, des Juda, des Joseph, des Jonan, des Eljakim, des Melea, des Mainan, des Mattatha, des Nathan, des David, des Isai, des Obed, des Boas, des Salmon, des Nachschon, des Amminadab, des Aram, des Hezron, des Perez, des Juda, des Jakob, des Isaak, des Abraham, des Terach, des Nahor, des Serug, des Regu, des Peleg, des Heber, des Schelach, des Kainan, des Arpakschad, des Sem, des Noah, des Lamech, des Methusalah, des Henoch, des Jared, des Mahalaleel, des Kainan, des Enosch, des Seth, des Adam, Gottes.

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 3. Kap.


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.