Christliche Andachten

Markus Evangelium Mk 9. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 9. Kap.

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Markus Evangelium Mk 9. Kap.

Im Markus Evangelium Kapitel 9 zeigt Jesus seinen Jüngern, was es bedeutet, ihm zu folgen. Er kündigt seinen Tod und seine Auferstehung an und fordert sie auf, bereit zu sein, ihre persönlichen Interessen und Egoismen aufzugeben. Durch die Heilung eines besessenen Jungen zeigt er auch die Macht Gottes über das Böse. Jesus betont die Bedeutung von Demut, Dienst und der Liebe zu allen Menschen. Das Kapitel endet mit der Aufforderung, den Frieden zu suchen und sich von allen Dingen zu trennen, die uns von Gott trennen könnten. Insgesamt lehrt uns Kapitel 9, dass der Weg des Christentums Opfer, Hingabe und Treue erfordert, um in der Nähe Gottes zu sein

Mk 9,1-13: Verklärung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 9,1-13

Parallelstellen: Mt 17,1-13; Lk 9,28-36

Mk 9,1: Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige unter denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes in Kraft haben kommen sehen!

Jesus will sagen

Einige (d.h. Petrus, Jakobus und Johannes) werden den Tod nicht kosten, bis ich ihnen in der Verklärung zeige, mit welcher Herrlichkeit ich in der zweiten Ankunft kommen werde. Denn die Verklärung war nichts Anderes, als die Vorherverkündung der zweiten Ankunft, in der sowohl Christus als auch die Heiligen leuchten werden. Goldene Perle

Tägliche christliche Andacht

Mk 9,2: ‭Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und den Jakobus und den Johannes zu sich und führt sie allein beiseite auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verklärt,

Zeitpunkt der Verklärung

Die Verklärung findet zu einem ganz präzisen Zeitpunkt der Sendung Christi statt, nach der Ankündigung seines Leidens. Jesus weiß, dass sie die Realität des Kreuzes nicht akzeptieren, und so möchte er sie darauf vorbereiten, den Skandal der Passion und des Kreuzestodes zu ertragen, damit sie wissen, dass dies der Weg ist, durch den der himmlische Vater seinen Sohn zur Herrlichkeit führen wird. Jeder von uns hat nun sein eigenes Kreuz. Der Herr lässt uns das Ende dieses Wegs sehen, das die Auferstehung ist, die Schönheit, indem wir unser eigenes Kreuz tragen. 

Worte der Goldenen Perle

Nach der Vorherverkündung des Kreuzes wird die Glorie der Auferstehung gezeigt, damit diese, welche mit ihren Augen die Herrlichkeit der künftigen Auferstehung sehen sollten, die Schmach des Kreuzes nicht fürchteten.

Der Berg der Verklärung

Beginnen tut die Verklärung damit, dass Jesus die 3 Apostel mit auf einen Berg nimmt. Der Berg steht in der Bibel für Gottesnähe, ein Ort, an dem Gott sich offenbart, an dem der Mensch Gott näher ist als im Tal, im Nebel seines Alltags. So wichtig der Alltag ist, wir auch dort in und bei Gott sind, wir dort unser Kreuz tragen, so unerlässlich ist es für jeden von uns, dass er einen inneren „Berg“ hat auf dem er Gott begegnet.

Physische Orte (Kirche, Gebetsecke) und eine bestimmte Zeit (z.B. Morgengebet) helfen dabei. Wie dein Berg sich im Einzelnen zeigt, gestaltet sich bei jedem anders. Benedikt der XVI hat einmal gesagt, es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt.

Mk 9,3: ‭und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiß wie Schnee, wie kein Bleicher auf Erden sie weiß machen kann.

Ins Gebet Jesus hinein gezogen

Das Besondere hier ist, dass er drei Apostel mitnimmt und somit auch dich. Auf den Berg mit Jesus zu steigen bedeutet für die Apostel in das Gebet Jesu hineingezogen zu werden. Er wollte ihnen und dir das innere Licht zeigen, das ihn erfüllt, wenn er betet. Das Gebet damals und für uns jetzt ist kein Beiwerk, keine Option, sondern es ist eine Frage von Leben oder Tod. Nur wer betet, d.h. wer sich in kindlicher Liebe Gott anvertraut, kann in das ewige Leben eintreten, das Gott selbst ist. Das Ereignis der Verklärung macht uns die existenzielle Bedeutung des Gebets für unser Leben klar. Mein Gebet ist immer das Gleiche, wenn ich am Morgen bete: Hier bin ich.

Worte von Johannes von Damaskus

Er hat nicht erst später das Sein empfangen und die Herrlichkeit dazu erhalten. Aus dem Vater geboren, ist er ohne Anfang und ohne Zeit und besitzt den Glanz seiner Herrlichkeit. Er wurde also verklärt. Das heißt nicht, dass er etwas wurde, was er vorher nicht war, sondern es bedeutet, dass er seinen Jüngern sichtbar machte, was er war. Er öffnete ihnen die Augen und machte aus Blinden Sehende. Johannes von Damaskus

Mk 9,4: Dann erschienen Elia und Mose und redeten mit Jesus.

Das Thema des Gesprächs gibt Lukas an: Jesu Tod (Lk 9,31)

Das Evangelium ist nicht eine Anneinanderreihung von Erzählungen, sondern eine abgestimmte Komposition. Vor der Verklärung spricht Jesus über seinen bevorstehenden Tod und richtet an uns die Worte, dass auch wir in der Jüngerschaft unser Kreuz auf uns nehmen sollen. Und in der Verklärung geht es wieder um seinen Tod. Jesus flieht nicht vor dieser Sendung, für die er in die Welt gekommen ist. So zeigt er uns, dass das wahre Gebet darin besteht, unseren Willen mit dem Willen Gottes zu vereinen. Für uns bedeutet beten also nicht, vor der Wirklichkeit und deren Verantwortung zu fliehen, sondern sie im Vertrauen auf die treue und unerschöpfliche Liebe des Herrn vollends auf sich zu nehmen.

Mose und Elia

Direkt vor ihnen sahen die Jünger Beweise für ein Leben jenseits dieses Lebens. Als sie Moses und Elia sahen, wussten sie, dass Moses vor 1.400 Jahren von dieser Welt gegangen war und Elia vor etwa 900 Jahren. Und doch waren sie da, lebendig in Herrlichkeit vor ihnen. Es gab ihnen Vertrauen in den Anspruch Jesu auf die Auferstehung.

Mk 9,5: Petrus rief: Rabbi, wie gut, dass wir hier sind! Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elia.

Es war einfach gut, da zu sein

Auch wenn wir es nicht so erfahren wie die drei, es gibt nichts Größeres als bei Gott zu sein. Dazu können wir uns die Allgegenwart Gottes bewusst machen. Wir können im Gebet bei ihm sein, der durch die Taufe im Tempel unseres Leibes in uns Wohnung genommen hat. Oder wir können seine leibhaftige Gegenwart in der Eucharistie suchen und in der Kirche vor ihm verweilen. In keinem dieser Fälle sehen wir Christus verklärt, doch es bleibt jedes Mal seine göttliche Gegenwart. Bertalan Egervári

Petrus möchte die Gotteserfahrung festhalten.

Du hast sicher schon Momente tiefer Gotteserfahrung gemacht. Bei dem einen haben sie zur Bekehrung geführt, bei dem anderen ihn auf seinem Glaubensweg gestärkt. Dennoch sind diese Momente tiefer Gotteserfahrung eher selten, sie sind ein besonderes Geschenk, lassen sich weder durch Askese oder Meditation erzwingen, noch lassen sie sich festhalten. Aber du kannst dich daran erinnern, sie wirken in uns nach und verändern uns. Erinnere du dich heute an einen Moment tiefer Gotteserfahrung in deinem Leben. Vergesst in eurem Leben nicht den Berg der Verklärung. Es gibt ihn diesen Berg der Verklärung, für jeden von uns anderswo.

Je dunkler es hier um uns wird, desto mehr müssen wir das Herz öffnen für dieses Licht von oben. Edith Stein

Mk 9,6: Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren voller Furcht.

Törichte Worte

Was Petrus sagte, war töricht, weil er Jesus auf die gleiche Stufe mit Elia und Mose stellte – eine Stiftshütte für jeden! Aber Jesus ist nicht nur ein weiterer Moses oder Elia oder sogar ein größerer Moses oder Elia. Jesus ist der Sohn Gottes.

Tägliche christliche Andacht

Mk 9,7: Da kam eine Wolke und hüllte sie ein, und aus der Wolke hörten sie eine Stimme: Dies ist mein geliebter Sohn!

Eine Analogie, die mich sehr bewegt hat

Hier der Berg der Verklärung dort der Berg Golgatha. Hier strahlt Jesu Angesicht wie die Sonne, dort war sein Aussehen entstellt. Hier wurden seine Kleider weiß wie das Licht, dort wurde er seiner Kleider berraubt. Hier umgaben ihn zwei große Gottesmänner, dort hingen zwei Verbrecher neben ihm. Hier war die Wolke der Gegenwart Gottes, dort Finsternis und Gottverlassenheit. Das Kreuz und die Herrlichkeit Christi gehören unzertrennlich zusammen. Auch dein Kreuz und das Wachsen in der Erkenntnis der Liebe Gottes sind unzertrennlich verbunden.

Und eine Wolke kam und überschattete sie

Dies ist eine vertraute Wolke, die Wolke der Herrlichkeit Gottes, die traditionell als Shekinah bekannt ist. Es war die Wolkensäule, die Israel in der Wüste zur Seite stand (Ex 13:21-22). Es war die Wolke der Herrlichkeit, aus der Gott zu Israel sprach (Ex 16:10). Aus dieser Wolke der Herrlichkeit traf Gott Mose und andere (Ex 19:9 , 24:15-18 , Num 11:25 , 12:5 , 16:42).

Es war die Wolke der Herrlichkeit, die neben der Tür der Stiftshütte stand (Ex 33:9-10). Aus dieser Wolke erschien Gott dem Hohepriester im Heiligtum hinter dem Schleier (Lev 16:2). Aus dieser Wolke erschien Gott Salomo, als der Tempel geweiht wurde, und füllte den Tempel so sehr, dass die Priester nicht weitermachen konnten (1. Kön 8:10-11 , 2. Chr 5:13-14). Es war die Wolke von Hesekiels Vision, die den Tempel Gottes mit dem Glanz Seiner Herrlichkeit erfüllte (Hes 10:4).

Es war die Wolke der Herrlichkeit, die Maria überschattete, als sie Jesus durch die Kraft des Heiligen Geistes empfing (Lk 1:35 ä). Es war die Wolke der Herrlichkeit, die Jesus bei seiner Himmelfahrt in den Himmel aufnahm (Apg 1,9). Es war die Wolke, die die Herrlichkeit Jesu Christi zeigen wird, wenn er im Triumph auf diese Erde zurückkehrt (Lk 21:27).

Der Herr spricht zu uns. Wir hören. Das ist Gebet.

Wir dürfen das Gebet suchen, nicht um es zu genießen im Ego-Trip nach spirituellen Hochgenüßen, sondern um Kraft zum Dienen zu bekommen und zwar dort, wo mich Gott hingestellt hat in meinem Alltag in der Familie, bei der Arbeit oder sonstwo. Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören. Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes, damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen.

Mk 9,8: Und plötzlich, als sie umherblickten, sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein.

Worte von Bertalan Egervári

Wäre es nicht von unschätzbarem Wert für den Glauben, wenn alle Menschen den verklärten, göttlichen Christus sehen könnten? Wir könnten meinen: Wenn ich ihn so sehen könnte, würde ich ganz anders glauben und leben. Die Evangelien zeigen uns aber, dass es Petrus im entscheidenden Moment der Kreuzigung keine Hilfe war. Feste Glaubensüberzeugungen entstehen anders. Außergewöhnliche Erfahrungen oder Erlebnisse können eine Hilfe sein, der Glaube wird aber vor allem in den vielen kleinen Prüfungen des Alltags geschmiedet. Es liegt an uns, ob wir den Alltag einfach an uns geschehen lassen oder ob wir ihn bewusst mit den Augen des Glaubens sehen und leben.

Mk 9,9: Als sie aber vom Berg herabgingen, gebot er ihnen, niemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Sohn des Menschen aus den Toten auferstanden sei.

Steige hinab, Petrus

Du wolltest auf dem Berge ausruhen: steige hinab; verkündige das Wort, greife bei jeder Gelegenheit ein, sei es gelegen oder ungelegen, tadle, ermahne und ermuntere mit aller Großmut und mit jeder Art von Unterweisung. Arbeite, strenge dich sehr an, nimm auch Leiden und Qualen auf dich, damit du mittels des Glanzes und der Schönheit der guten Werke in der Liebe das besitzen mögest, was im Glanz der Kleider des Herrn versinnbildlicht ist. Augustinus

Berg und Tal

In der Bibel hat der Berg immer eine besondere Bedeutung: er ist der erhabene Ort, an dem sich Himmel und Erde berühren, an dem Mose und die Propheten die außergewöhnliche Erfahrung der Begegnung mit Gott machten. Auf den Berg zu gehen bedeutet, Gott ein Stück näher zu kommen. Doch seien wir vorsichtig: das Gefühl des Petrus, dass „es gut für uns ist, hier zu sein“, darf nicht zu geistlicher Trägheit werden.

Wir können nicht auf dem Berg bleiben und die Glückseligkeit dieser Begegnung allein genießen. Jesus selbst bringt uns zurück ins Tal, zu unseren Brüdern und Schwestern und in unser alltägliches Leben. Wir müssen uns vor geistlicher Trägheit hüten: uns geht es gut mit unseren Gebeten und Liturgien, und das reicht uns. Nein! Den Berg zu besteigen heißt nicht, die Realität zu vergessen; zu beten heißt nicht, den Mühen des Lebens auszuweichen; das Licht des Glaubens dient nicht einer schönen geistlichen Erhebung.

Nein, das ist nicht die Botschaft Jesu. Wir sind aufgerufen, die Begegnung mit Christus zu erleben, damit wir, erleuchtet von seinem Licht, es überall hinbringen und erstrahlen lassen können. Kleine Lichter in den Herzen der Menschen zu entzünden; kleine Lampen des Evangeliums zu sein, die ein wenig Liebe und Hoffnung bringen: das ist der Sendungsauftrag des Christen. Papst Franziskus

Mk 9,10: Und sie behielten das Wort bei sich und besprachen sich untereinander, was das Auferstehen aus den Toten bedeute.

Mk 9,11: Und sie fragten ihn und sprachen: Warum sagen die Schriftgelehrten, dass zuvor Elia kommen müsse?

Das Kommen Elias

Das Kommen Elias vor dem Messias wurde in Maleachi 4:5-6 eindeutig prophezeit. Also fragten sich die Jünger: Wenn Jesus der Messias ist, wo ist dann Elia?

Mk 9,12: Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia kommt wirklich zuvor und stellt alles wieder her, so wie es auch über den Sohn des Menschen geschrieben steht, dass er viel leiden und verachtet werden muss.

Mk 9,13: Aber ich sage euch, dass Elia schon gekommen ist, und sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten, wie über ihn geschrieben steht.

Mk 9,14-29: Jesus heilt besessenen Jungen

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 9,14-29

Parallelstellen: Mt 17,14-21; Lk 9,37-43

Mk 9,14: Und als er zu den Jüngern kam, sah er eine große Volksmenge.

Zurück im Tal der Not

Die Jünger durften nicht auf dem Berg der Verklärung bleiben. Im Tal wartete eine seufzende, weinende Menschheit auf sie. Eine Welt der Bedürftigkeit lag zu ihren Füßen.

Sie stiegen den Berg hinunter

Jesus und die drei Apostel stiegen vom Berg der Verklärung hinunter, wo sie eine unglaubliche mystische Erfahrung gemacht hatten. Jetzt mussten sie aber diesen Berg wieder verlassen. Es gab noch viel zu tun, denn der Teufel ging noch auf der Erde umher und es gab noch viele mit Problemen belastete Seelen, die dem Bösen gegenüber machtlos waren. Jesus musste zuerst sein Werk, nämlich die Überwindung der Macht des Bösen, fortführen und erst dann würde er zu seinem Vater heimkehren. Auch wir müssen uns jeden Tag erneuern, im Gebet und in der Vereinigung mit Gott, und dann sollen wir hinausgehen und uns der Aufgabe widmen, das Reich Gottes in der Welt aufzubauen. Zeit zum Ausruhen werden wir im kommenden Leben haben. Richard Gill

Mk 9,15: Und die ganze Volksmenge geriet sogleich in Bewegung, als sie ihn sah, und sie liefen herzu und begrüßten ihn.

Mk 9,16: Und er fragte die Schriftgelehrten: Was streitet ihr euch mit ihnen?

Jesus will, dass wir glauben

Solange Jesus abwesend ist, streiten die Leute nur. Als er aber zu ihnen kommt, sind sie ganz außer sich vor Staunen. Jesus erkennt sofort ihren schwachen Glauben, und darum nutzt er jede Gelegenheit, um ihren Glauben zu stärken. Was er für die drei erwählten Apostel durch die Verklärung getan hat, tut er nun für die übrigen neun am Fuße des Berges. Er lässt sie scheitern, um in ihnen einen neuen Glauben aufzurichten. Er prüft auch den armen Vater, indem er ihm seine einschränkende Bemerkung: Wenn du kannst vorhält. Und er macht seinen Aposteln die Notwendigkeit des Betens deutlich. Wo will Christus mir in meinem Leben durch sein Tun deutlich machen, dass ich mehr glauben muss? Antworte ich darauf mit echtem Glauben oder diskutiere und streite ich, weil Jesus ja scheinbar nicht da ist?

Mk 9,17: Und einer aus der Menge antwortete und sprach: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, der hat einen sprachlosen Geist.

Ein stummer Geist

In den Augen zeitgenössischer jüdischer Exorzisten war dies ein besonders schwer wenn nicht gar unmöglich auszutreibender Dämon. Das lag daran, dass sie glaubten, dass man den Namen eines Dämons lernen musste, bevor man ihn austreiben konnte, und wenn ein Dämon jemanden stumm machte, konnte man seinen Namen nie lernen.

Mk 9,18: Und wo immer der ihn ergreift, da wirft er ihn nieder, und er schäumt und knirscht mit seinen Zähnen und wird starr. Und ich habe deinen Jüngern gesagt, sie sollten ihn austreiben; aber sie konnten es nicht!

Mk 9,19: Er aber antwortete ihm und sprach: O du ungläubiges Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn her zu mir!

O du ungläubige Generation!

Zusammen mit den Aposteln, die während seiner Verklärung bei ihm waren, steigt Jesus den Berg hinab. Sie sehen eine große Menschenmenge und die Schriftgelehrten, wie sie mit anderen Jüngern streiten. Jesus fragt, worüber sie streiten. Ein Mann erklärt, dass er sein Kind zu den Aposteln gebracht habe, weil es von einem stummen Geist besessen sei, doch sie seien unfähig gewesen, den Dämon auszutreiben.

Jesus entgegnet: „O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein?“ In seiner Entgegnung kommt seine Herzenspein über das anhaltende Unverständnis und den Unglauben seiner Umgebung zum Ausdruck. Obwohl sich der Vorwurf an seine Jünger richtet, betrifft er auch uns, die wir häufig verbohrt und ungläubig sind, selbst angesichts der Gnade Gottes. Anton Vogelsang

Mk 9,20: Und sie brachten ihn zu ihm. Und sobald der Geist ihn sah, zerrte er ihn, und er fiel auf die Erde, wälzte sich und schäumte.

Mk 9,21: Und er fragte seinen Vater: Wie lange geht es ihm schon so? Er sprach: Von Kindheit an.

Mk 9,22: Er hat ihn oft ins Feuer und ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen; doch wenn du etwas kannst, so erbarme dich über uns und hilf uns!

Tägliche christliche Andacht

Mk 9,23: Wenn du glauben kannst — alles ist möglich dem, der glaubt!

Einladung zur Demut

Im Geist der Welt, der vom Stolz beherrscht wird, lädt uns das Wort Gottes, das wir heute gehört haben, zu Demut und Sanftmut ein. Demut bedeutet nicht, sich selbst abzuwerten. Demut ist vielmehr jener gesunde Realismus, der uns unsere Möglichkeiten und auch unser Elend erkennen lässt. Die Demut lässt uns – von unserem Elend ausgehend – den Blick von uns selbst abwenden und auf Gott richten, der alles vermag und uns auch das erlangt, was wir aus eigener Kraft nicht schaffen: Alles kann, wer glaubt. Papst Franziskus

Wenn du…

Hier haben wir etwas Wichtiges zu lernen. Wir sehen oft, so wie dieser Mensch, dass uns irgendwo ein „Wenn“ im Weg steht, aber wir kommen ständig in Verlegenheit, weil wir den Fehler am falschen Ort suchen. „Wenn“ Jesus mir helfen kann, „wenn“ Er mir Gnade schenken kann, die Versuchung zu überwinden, „wenn“ Er mir Vergebung schenken kann und „wenn“ Er mir das Gelingen gibt? Nein, sondern „wenn“ du glauben kannst, so kann und will Er. Du hast dein „Wenn“ an die falsche Stelle gesetzt. Wenn du darauf vertraust, dass Christus alle Dinge möglich sind, so werden auch dir alle Dinge möglich sein. Spurgeon

Mk 9,24: Ich glaube! Hilf meinem Unglauben!

Mk 9,24: Und sogleich rief der Vater des Knaben mit Tränen und sprach: Ich glaube, Herr; hilf mir, loszukommen von meinem Unglauben!

Hilf meinem Unglauben

Das ist etwas, was ein Mann nur im Glauben sagen kann. Während die Menschen keinen Glauben haben, sind sie sich ihres Unglaubens nicht bewusst; aber sobald sie ein wenig Glauben bekommen, beginnen sie sich der Größe ihres Unglaubens bewusst zu werden. Spurgeon

Worte der Goldenen Perle

Wir können also sagen, daß der Glaube vielfach ist, nämlich anfänglich und vollkommen. Hier aber war es ein Anfänger im Glauben, welcher den Herrn bat, daß er seine Tugend vervollkommnen möchte. Denn Niemand ersteigt plötzlich den höchsten Grad, sondern bei dem Wandel fängt Jedermann mit dem Geringsten an, um zu Großem zu gelangen.

Das Paradox

Der Vater drückte das Paradox von Glaube und Unglaube aus, das Gottes Volk zu allen Zeiten empfunden hat: Ich glaube. Hilf meinem Unglauben! Wenn wir glauben wollen, dann sehen wir, dass wir voller Unglauben sind. Wir hassen diesen Zustand, die unvernünftige Auflehnung, und scheinen doch vergeblich dagegen anzukämpfen.

Mein Erkennen ist schwach und von Finsternissen verdunkelt

Hilf mir daher, o mein Herr, zu glauben, denn: Der Glaube läßt uns mit Gewißheit erkennen, daß Gott ist, daß er unendlich gut ist, daß er sich mit uns vereinigen kann und will. So strebt das Herz auf seinen Gott hin. Und hat es endlich jenen so lange gesuchten Schatz gefunden, welch großen Frieden fühlt dann dies arme Herz, welche Freude. Im Himmel dann wird sich uns Gott entschleiert geben, wir werden ihn von Angesicht zu Angesicht schauen, so wie er ist. Nicht aus der Ferne werden wir diese Quelle der Seligkeit sehen, wie jetzt im Glauben. Nein! Wir werden, in diese Quelle hineingetaucht und versenkt. Diese Glückseligkeit ist endlos.

Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

Von allen Bitten, die dieser verzweifelte Vater an Jesus richtete, ist dies vielleicht die treffendste. Wie viel Glaube, aber auch wie viel Demut ist in diesen Worten enthalten. Einerseits bringt er von Herzen die Tiefe und Reife seines Glaubens zum Ausdruck, andererseits erkennt er dessen Unzulänglichkeit, Armseligkeit, ja Dürftigkeit und bittet um Hilfe. Es reicht nicht aus, einmal geglaubt zu haben. Der Glaube muss immer wieder erneuert werden, um seine Frische zu bewahren. Daniel Flores Mondragon

Mk 9,25: Da nun Jesus eine Volksmenge herbeilaufen sah, befahl er dem unreinen Geist und sprach zu ihm: Du sprachloser und tauber Geist, ich gebiete dir: Fahre aus von ihm und fahre nicht mehr in ihn hinein!

Mk 9,26: Da schrie er und zerrte ihn heftig und fuhr aus; und er wurde wie tot, sodass viele sagten: Er ist tot!

Mk 9,27: Aber Jesus ergriff ihn bei der Hand und richtete ihn auf; und er stand auf.

Mk 9,28: Und als er in ein Haus getreten war, fragten ihn seine Jünger für sich allein: Warum konnten wir ihn nicht aus­treiben?

Mk 9,29: Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren außer durch Gebet und Fasten.

Gebet und Fasten

Es ist nicht so, dass Gebet und Fasten uns würdiger machen, Dämonen auszutreiben. Beten und Fasten bringen uns näher zum Herzen Gottes und bringen uns mehr in Einklang mit Seiner Macht. Sie sind ein Ausdruck unserer totalen Abhängigkeit von Ihm.

Worte der Goldenen Perle

Das Fasten in allgemeiner Fassung besteht aber darin, daß man sich nicht nur von der Speise, sondern auch von allen fleischlichen Gelüsten, ja von allen lasterhaften Regungen enthält. So liegt auch das allgemeine Gebet nicht nur in den Worten, wodurch wir die göttliche Sanftmut anrufen, sondern auch in Allem, was wir zur Verehrung unseres Schöpfers mit gläubiger Gesinnung tun, wie der Apostel bezeugt (1 Thess. 5): Betet ohne Unterlaß.

Angewiesen auf Gnade

Auf unserem Weg zur Heiligkeit gibt es viele Dinge, die wir „tun“, viele praktische Mittel, die wir einsetzen können, und es ist sehr gut, dass wir so handeln. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass am Ende alles Gnade ist und von ihr abhängt. Wir müssen um alles bitten und alles von unserem Vater erwarten, der noch besser als wir weiß, was wir brauchen. Deshalb muss unser Gebet auch unablässig sein. Edward Hopkins

Mk 9,30-32: Zweite Leidensankündigung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 9,30-32

Parallelstellen: Mt 17,22-23; Lk 9,44-45

Mk 9,30: Und sie gingen von dort weg und zogen durch Galiläa. Und er wollte nicht, dass es jemand erfuhr.

Er wollte nicht, dass es irgendjemand erfuhr

Das lag wahrscheinlich daran, dass Jesus nicht wollte, dass sich die galiläische Menge an ihn klammert und diese wichtige Reise nach Jerusalem behindert.

Mk 9,31: Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert; und sie werden ihn töten, und nachdem er getötet worden ist, wird er am dritten Tag auferstehen.

Ausgeliefert und getötet

Die Evangelien berichten von drei Augenblicken, in denen Jesus seinen Jüngern die Passion ankündigt. Bei allen drei wird vermerkt, dass sie nicht verstanden, was er damit meinte. Der Weg zur Königsherrschaft geht für ihn durch Leiden und Kreuz. Damit kam er bei ihnen nicht durch. Das ist verständlich. Wir verbinden Leiden und Kreuz eher mit Niederlage als mit königlichem Triumph. Etwas in uns will das nicht verstehen, nicht einmal davon hören. In der gerade beendeten Osterzeit haben wir gefeiert, dass Jesus eben durch seine Unterwerfung unter Leiden und Tod dieselben besiegt hat. Der Weg des Jüngers kann kein anderer sein. Konstantin Ballestrem

Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert

Jesus zieht weiter auf dem Weg von Galiläa nach Jerusalem. Hat er vorher zur Menge gesprochen, so möchte er nun mit seinen Jüngern allein sein und sie über sein Leiden und seinen Tod belehren. „Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten.“ Das zeigt, dass Jesus nicht ein hilfloses Opfer von Mächten war, die außerhalb seiner Kontrolle lagen. Er lieferte sich selber aus – dem Plan seines Vaters liebevoll gehorsam. Anton Vogelsang

Drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen

Obwohl Jesus über sein Leiden und seinen Tod spricht, schließt er mit einer hoffnungsfrohen Botschaft. Sein Leiden ist nur der notwendige Auftakt für seinen glorreichen Triumph. „Drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen.“ Die Verben „ausgeliefert werden“ und „getötet werden“ stehen im Passiv. Sie deuten Handlungen an, denen Jesus ausgesetzt sein wird. Aber das Verb „auferstehen“ hat eine aktivische Bedeutung. Jesus lässt zu, dass er ausgeliefert und getötet wird, aber er hat die göttliche Macht, sein Leben wieder zu nehmen. Er bleibt immer der Souverän seines Schicksals. Anton Vogelsang

Die 2.Leidensankündigung eröffnet eine Reihe von Jüngerbelehrungen

Rangstreit unter den Jüngern, Umgang mit fremden Exorzisten, Warnung vor Verführung und Mahnung zur Einigkeit. Der Evangelist reflektiert hier Gemeindeprobleme

Worte von Kristel Köhler

Mit der Betonung des Belehrens der Jünger wird Jesus deutlich in seiner Rolle als Lehrer akzentuiert und die Jünger in ihrer Schülerrolle dargestellt. Sie sollen direkt und mit Freimut (Mk 8,32) erzählt bekommen, wie Jesu weiterer Weg aussehen wird und welche Bedeutung seiner Sendung zukommt. Anders als in der ersten Leidensankündigung wird nun das Ausgeliefertsein ins Zentrum gerückt. Der Menschensohn wird von den Menschen, also von Seinesgleichen ausgeliefert – ein typisches Wort, das im Neuen Testament mit den Passionsereignissen verknüpft ist.

Es umfasst die gesamte Bandbreite von Verrat, Verkauf, Verleugnung, falscher Anklage etc., alles, was Jesus im Zuge seines Leidensweges von Menschen angetan wird. All diese Handlungen gipfeln in der Tötung des Gottessohnes, der als Mensch zu den Menschen gesandt wurde. Dem passiven Ausgeliefertsein und der Tötung folgt das aktive Auferstehen vom Tod. Der Menschensohn stellt sich den Bedrohungen der Menschen nicht aktiv entgegen, sondern erleidet sie. Dennoch bleibt er der Aktive, indem er den Tod besiegt von ihm aufersteht.

Mk 9,32: Sie aber verstanden das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen.

Nichtverstehen der Jünger

Dieses Nichtverstehen hatte seinen Grund nicht so fast in der Langsamkeit des Geistes, als vielmehr in der Liebe zum Erlöser, weil sie noch fleischlich gesinnt und mit dem Geheimnisse des Kreuzes unbekannt nicht glauben konnten, daß der, welchen sie als wahren Gott erkannt hatten, sterben könnte; und weil sie ihn oft bildlich reden hörten, wollten sie aus Furcht vor dem Eintreten seines Todes auch in dem, was er von seiner Auslieferung und seinem Leiden unverhüllt sprach, eine bildliche Bezeichnung erkennen. Goldene Perle

Worte von Bertalan Egervári

Es scheint undenkbar, dass das Leben Jesu, des Sohnes Gottes, der Wunder wirkt, der immer für alles eine Lösung und einen Ausweg findet, auf solche Weise enden soll. Wie schwer kann es auch für uns sein, den Plan Gottes für unser Leben zu akzeptieren, wenn er ähnlich schwer ist wie sein Plan für Jesus. Wir brauchen vor allem Offenheit, um alles aus der liebenden Hand des Vaters annehmen zu können. Wir brauchen viel Glauben, um seine Nähe auch im Leid zu erkennen. Und schließlich: Scheuen wir uns nicht, den Herrn im Gebet über seine Pläne mit uns zu befragen. Er wird uns helfen, sie anzunehmen, und uns auf den rechten Weg führen.

Sie scheuten sich, ihn zu fragen

Es ist wunderbar zu sehen, dass im Evangelium nichts beschönigt wird. Die Apostel geben hier ehrlich zu, dass sie den Sinn der Worte Jesu nicht verstanden hatten und auch dass sie sich nicht trauten, ihn darüber zu befragen. Jesus wusste das und hat sie dennoch deswegen nicht gemaßregelt. Jesus „zaubert“ unsere Schwäche nicht hinweg. Wir dürfen schwach sein und er löst auch diese Schwäche nicht einfach auf. Er nimmt sie an. Er begleitet uns. Diese Liebe ist das eigentliche Geheimnis Jesu. Die Jünger wussten sich von Jesus geliebt und darum sind sie ihm gefolgt. Jesus liebt uns – liebt mich – mit der gleichen Liebe. Karl Maurer

Dich, Jesus, verstehen

Du hast deinen Jüngern alles sehr deutlich erklärt. Auch mir hast du alles offenbart. Doch ich habe den Sinn deiner Worte noch nicht verstanden. Du redest von Auferstehung und ewigem Leben: Doch ich kann mir darunter kaum etwas vorstellen. Und das macht meine Gebetszeit so spannend: Denn ich habe so vieles, was ich dich fragen möchte: über die Lage unserer Kirche; über die einst so eifrigen, die von dir abgefallen sind; über den Sinn der Krankheit in meinem Leben. Es ist sehr befreiend, mit dir das einmal besprechen zu können. Leonhard Maier

Mk 9,33-37: Jünger streiten, wer der Größte ist

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 9,33-37

Parallelstellen: Mt 18,1-6; Lukas 9,46-48

Mk 9,33: Und er kam nach Kapernaum; und als er zu Hause angelangt war, fragte er sie: Was habt ihr unterwegs miteinander verhandelt?

Worüber habt ihr unterwegs gesprochen? 

Es geschieht sehr oft, dass wir Christus nahe sein wollen, aber gleichzeitig erfahren wir, dass in uns Egoismus und Ichbezogenheit vorherrschen. Die Apostel werden dabei ertappt, wie sie darüber streiten, wer von ihnen wohl der Größte sei. Sie mussten noch lernen, so wie Christus zu werden: zu lieben, sich für den anderen aufzuopfern, nichts für sich selbst zu suchen. „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein” (Joh 12,24). Wie oft müssen wir diese wesentliche Wahrheit über die Nachfolge Christi neu lernen. Wie schnell passiert es uns, dass wir egoistisch handeln! Richard Gill 

Mk 9,34: Sie aber schwiegen; denn sie hatten unterwegs miteinander verhandelt, wer der Größte sei.

Wer ist der Größte?

Wir ertappen uns häufig dabei, dass wir, ebenso wie die Jünger, danach trachten, der oder die Größte zu sein. Die Gesellschaft ermutigt uns, alles zu tun, was verspricht, erfolgreich zu sein, Spitze zu sein. Häufig verlieren wir in dem Kampf um Erfolg die Sicht auf Christus und schieben ihn schließlich auf den zweiten Platz ab. Wenn mir wirklich daran gelegen ist und ich mich ehrlich mühe, kann Christus zur wichtigsten Person in meinem Leben werden. Trotz meiner schwachen Neigungen kann er die Nummer Eins in meinem Leben werden. Christopher Scroggin

Ursache des Streits

Der Streit der Jünger über den Vorrang schien aber dadurch entstanden zu sein, weil sie sahen, daß Petrus, Jakobus und Johannes allein auf den Berg geführt und ihnen dort etwas Geheimes anvertraut worden sei, und auch, weil dem Petrus nach Matthäus die Schlüssel des Himmelreiches verheißen worden waren. Goldene Kette

Handeln wir nicht genauso?

Die Reaktion der Jünger auf Jesu Leidensankündigung ist, gelinde gesagt, völlig unangemessen. Während Jesus davon spricht, dass er Zurückweisung und Tod willig annehmen wird, streiten sich die Apostel über Vorteile und Privilegien. Es ist leicht, deshalb auf sie herabzublicken, aber handeln wir nicht genauso? Wie oft suchen wir unseren Vorteil, auch wenn das bedeutet, dass wir dafür andere klein machen? Diese Haltung beeinträchtigt unsere Beziehung zu Gott. Wir müssen unsere Herzen ändern. Anton Vogelsang

Jesus ist der Größte

Wer ist Diener wie du, Jesus? Wer ist der Letzte gewesen wie du, Jesus? Und doch hast du bewirkt, was wir heute den Urknall nennen, dieser erste Moment der Geschichte des Universums, in dem die vorher unendlich konzentrierte Energie mit einem Mal auseinanderstrebte. Je mehr die Wissenschaft darüber sagen kann, desto größer strahlt deine Kraft! Wie faszinierend ist deine Macht, die sich hinkniet und die Füße der Apostel wäscht; deine Macht, die mir die Sünden immer und immer wieder in jeder Beichte vergibt; deine Macht, die mich gesund macht und mir meine Komplexe nimmt; deine Macht, die sich in Bethlehem klein wie ein Baby gemacht hat. Leonhard Maier 

Mk 9,35: Wer der Erste sein will soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.

Natürlich ist Jesus der Größte

Als er also zuletzt und Diener sagte, beschrieb er sich wirklich selbst und er drückte seine Natur genau aus. Er war wirklich der Erste und hat sich um unsertwillen zum Letzten von allen und zum Diener aller gemacht.

In einem Spruch der Wüstenväter heißt es

Wenn du einen Jüngling siehst, der mit seinem eigenen Willen zum Himmel hinaufsteigt, dann halte seinen Fuß und ziehe ihn auf die Erde, denn das andere nützt ihm nichts.

Zur Demut

Als demütige Menschen bleiben wir geerdet. Das was wir sind, sind wir doch nur Dank seiner Güte und Gnade und häufig auch durch Menschen, die er uns auf unseren Lebensweg schickt. Der Wunsch, alles durch sich selbst sein zu wollen, ist ein falscher Stolz.

Lektion in Demut

Er sagte, dass sie dann die Ersten wären, wenn sie freiwillig den niedrigsten Dienst auf sich nehmen und für andere statt für sich selbst leben würden. Er stellte ihnen ein Kind vor und umarmte es. Er betonte, dass Liebe, die in seinem Namen den am wenigsten Geachteten erwiesen wird, eine große Tat ist. Das ist, als ob man diese Liebe Jesus selbst erweist, ja, sogar Gott dem Vater. O gepriesener Herr Jesus, deine Lehren prüfen mein fleischliches Herz und stellen es bloß. Brich mein Ich und lebe du durch mich. MacDonald

Worte von Kristel Köhler

Er selbst spricht gerade noch – und das schon zum zweiten Mal – von seinem kommenden Schicksal, das durch Auslieferung, Leiden, Tod und Auferstehung gekennzeichnet ist, sie selbst aber kreisen nur um sich selbst. Der Dialog der Jünger über Rangfolge und Bedeutung widerspricht diametral dem, was sie an ihrem Lehrer in diesen Tagen wahrnehmen: Er geht seinen Weg ohne sich in den Mittelpunkt zu spielen, er sucht nicht das Bad in der Menge, er wendet sich denen zu, die Hilfe benötigen und von anderen ausgeschlossen werden. Er verweilt bei Heiden und Sündern und streitet mit den religiösen Wortführern. Wenn Jesus vom „Diener“ sein spricht, dann hat er genau dieses Verhalten im Blick: Eines, das sich auf das Wohl der anderen, aber nicht auf das eigene fokussiert.

Bemerkenswert

Dass sie im Gehen wegen des Vorranges stritten, er aber sitzend sie Demut lehrte. Denn die Vornehmen haben Mühe, die Demütigen Ruhe. Da nun der Herr die Gedanken seiner Jünger sah, suchte er das Verlangen nach Erhebung durch die Demut zu heilen und ermahnte sie zuerst durch das einfache Gebot der Demut, dass sie den Vorrang nicht suchen sollten. Goldene Kette

Worte von Papst Franziskus

Wenn du der Erste sein willst, dann musst du nach ganz hinten gehen, der Letzte sein und allen dienen. Mit diesem lapidaren Satz leitet der Herr eine Umwälzung ein: Er kehrt die Kriterien um, die bestimmen, was wirklich zählt. Der Wert eines Menschen hängt nicht mehr von der Rolle ab, die er spielt, vom Erfolg, den er hat, von der Arbeit, die er ausübt, vom Geld auf der Bank; nein, nein, davon hängt er nicht ab; seine Größe und sein Erfolg werden in den Augen Gottes mit einem anderen Maßstab gemessen: sie werden am Dienst gemessen. Nicht an dem, was man hat, sondern nach dem, was man gibt. Willst du der Erste sein? Diene. Das ist der Weg. Papst Franziskus

Der Erste und der Letzte

Jesus meint es sehr ernst damit. Er spricht sogar davon, dass man in seiner Nachfolge nur groß sein kann, erst der Erste wird, wenn man bereit ist, der Letzte zu sein; bereit ist, ganz unten zu stehen, der Diener aller zu sein. Er selbst hat sich an diesen Platz gestellt, sich zum Fußwäscher gemacht. Das heißt nicht, dass alle Christen immer die schmutzigsten Arbeiten tun müssen. Aber es heißt schon, dass wir innerlich stets bereit sein müssen, aus Liebe allen Menschen zu dienen, auch wenn das Überwindung kostet. Auch ein Staatspräsident oder Millionär soll sein Leben als einen Dienst verstehen. Und hin und wieder ist es sehr „gesund“, mal wirklich einen demütigen Dienst zu tun, um Christi Wort ernsthaft zu befolgen und das alles nicht zu vergessen. Konstantin Ballestrem

Mk 9,36: ‭Und er nahm ein Kind und stellte es mitten unter sie; und nachdem er es in die Arme genommen hatte, sprach er zu ihnen:

Mk 9,37: ‭Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.

Beispiel des Kindes

Das Beispiel des Kindes dient als Zeichen für all die Menschen, die in der damaligen Gesellschaft einen geringen bis gar keinen Rang haben. Den „Niedrigen“ soll die Aufmerksamkeit der Jünger zugewandt sein. Sie sollen wertgeschätzt werden, nicht diejenigen, die sich durch Geld, Macht und Einfluss ohnehin alle Aufmerksamkeit erkaufen können. Jüngerschaft bedeutet eben, sich nicht selbst nach vorne zu drängeln, sondern anderen den Vortritt zu lassen. Kristel Köhler

Kindliches Vertrauen

Der Erfolg in unserem religiösen Leben beginnt mit unserem kindlichen Vertrauen auf Gott. Jesus stellt ein Kind vor die Jünger und fordert sie auf, dieses kindliche Vertrauensverhältnis und seine Einfachheit vor den Eltern zu betrachten. Ebenso sollen auch wir vor Gott, unserem himmlischen Vater, wie Kinder werden. Wende ich mich an unseren Herrn, wenn ich in Not bin und wenn ich eine Freude, die ich erfahren durfte, jemandem mitteilen will?Christopher Scroggin

Mk 9,38-41: Mann handelt im Namen Jesus

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 9,38-41

Parallelstellen: Lk 9,49-50

Mk 9,38: ‭Johannes aber antwortete ihm und sprach: Meister, wir sahen einen, der uns nicht nachfolgt, in deinem Namen Dämonen austreiben, und wir wehrten es ihm, weil er uns nicht nachfolgt.

Wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt.

Hier beschwert sich der Apostel Johannes, weil jemand, der nicht zur Gruppe der Jünger gehört, in Jesu Namen Dämonen austreibt. Johannes sagt: „Wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt.“ Auffallend ist, dass Johannes sagt: „uns nicht nachfolgt“, nicht „dir (Jesus) nicht nachfolgt“. Vielleicht ist Johannes neidisch, dass andere das Gleiche tun können wie er, und vielleicht hat er noch nicht begriffen, dass Jesus die einzige Quelle ihrer Kraft ist. Anton Vogelsang

Ein Donnersohn

Der junge Apostel sagt mit unkontrolliertem Eifer: „Wir versuchten ihn aufzuhalten.” Offensichtlich handelten sie erst und fragten Jesus nur hinterher um Rat. Was bewegte sie? Was uns so oft bewegt ‐ ein Anflug von rechthaberischem Eifer! Wir wissen oder denken zu wissen, was richtig ist. „Es soll bloß niemand aus der Reihe tanzen, ansonsten werden wir es ihm schon zeigen!” Außerdem „folgt uns” diese Person nicht, also sollte er nicht fähig sein in deinem Namen zu handeln! Was fehlte diesem „Donnersohn”? Ist nicht die mächtigste Tat eine Tat der Nächstenliebe? Wie oft urteile ich vorschnell, ohne die ganze Wahrheit wirklich zu kennen und ohne Jesus erst um Rat zu fragen? Edward Hopkins

Mk 9,39: ‭Jesus aber sprach: Wehrt es ihm nicht! Denn niemand, der in meinem Namen ein Wunder tut, wird mich bald darauf schmähen können.

Das Gute im anderen schätzen

So ist das menschliche Herz der Jünger, dem unser Herz so ähnelt. Wie schwer fällt es oft, das Gute in anderen zu schätzen, zu loben, anzuerkennen! Aber gerade so denkt und handelt Jesus, ganz anders als die Jünger. Immer wieder finden wir im Evangelium den Kontrast zwischen der Denkweise der Jünger und Jesu Denkweise. Er urteilt anders, hat andere Kriterien. In diesem Fall freut er sich über diesen Menschen, der in seinem Namen auftritt. Er sieht und schätzt das Gute. Wie wichtig ist es, dass wir in unserem christlichen Leben unsere Kriterien, unsere Urteilsweisen immer wieder mit seinen Kriterien konfrontieren, mit der Bereitschaft, uns von Jesus herausfordern zu lassen und einiges an unserer Denkweise zu ändern. Lorli Pregel

Wer in Jesu Namen auftritt und Gutes tut, gehört zu ihm

Warum? Sein Name, Jesus bedeutet: Gott erlöst. Wer in seinem Namen wirkt und predigt, stellt nicht sich, sondern Gottes erlösende Kraft in den Mittelpunkt. Er strebt danach und wünscht sich, die Menschen mit dieser erlösenden Kraft Gottes in Berührung zu bringen. Ihm ist klar, dass nur die Kraft Gottes den Menschen innerlich erlösen kann. Wer diese Überzeugung im Herzen trägt und aus ihr lebt, gehört zu Jesus und wird nicht um seinen Lohn kommen. Lorli Pregel

Mk 9,40: Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.

Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns

Es gibt einen Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen dem Reich Gottes und dem Reich des Teufels. Wer hier auf der falschen Seite steht, ist offensichtlich gegen Jesus und sein Werk. Man kann aber auch meinen, auf der richtigen Seite zu stehen, und trotzdem mit dem Bösen paktieren. Wir erfahren das immer wieder: Wir wollen Jesus ganz nachfolgen, lassen aber doch hier und da unserem Egoismus den Vorrang. Auch das ist gegen Jesus. Wir wollen uns also bemühen, diese Gegnerschaft auszuräumen, so dass nichts „gegen Jesus“ übrigbleibt, sondern alles in uns „für Jesus“ wird. Konstantin Ballestrem

Mk 9,41: Denn wer euch einen Becher Wasser in meinem Namen zu trinken gibt, weil ihr Christus angehört, wahrlich, ich sage euch: Ihm wird sein Lohn nicht ausbleiben.

Kleine Werke der Liebe

Ein Glas Wasser, das eine Seele aus Liebe zu Gott dem Nächsten reicht, ist wenig. Gott aber belohnt es und verleiht der Seele Wachstum in der Liebe. So sind auch kleine Handlungen, wenn sie aus der Liebe hervorgehen, Gott angenehm und fördern in uns die Liebe. So strömen in einer liebenden Seele nicht nur die großartigen, sondern auch die geringfügigen Werke den Duft heiliger Liebe aus. So sind auch die geringsten guten Werke, auch wenn sie nicht mit voller Liebeskraft verrichtet werden, Gott angenehm und haben ihren Wert bei ihm.

Auf das Kleine kommt es an

Im Reich Gottes geht es offenbar immer um das Kleine. Die kleinen Gesten zählen, sowohl im Guten als auch im Schlechten: Jemandem ein Glas Wasser um Jesu willen zu geben, zählt schon. Eine einzige Seele im Reich Gottes, eine einzige Seele, die Christus vertraut, ist so kostbar, dass die Folgen für denjenigen, der diese Seele zum Bösen verführt, fatal sind, wirklich unabsehbar. Dorit Wilke-Lopez

Tasse Wasser

Nichts könnte kleinlicher erscheinen, als nur eine Tasse Wasser zu geben. Aber Gott erinnert sich an das Herz, nicht nur an die Gabe selbst.

Mk 9,42-50: Jesus warnt vor Versuchungen

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 9,42-50

Parallelstellen: Mt 18,7-9

Mk 9,42: Wer aber einem der Kleinen, die an mich glauben, Anstoß zur Sünde gibt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde.

Worte der Goldenen Kette

Wie Jene, welche euch meinetwegen ehren, einen Lohn empfangen, so werden auch die Entehrenden, d.h. die Ärgernisgeber, die strengste Strafe erfahren. Von den uns bekannten Todesarten erwähnt er die schwerste, indem er von dem Mühlstein und der Versenkung spricht; und er sagt nicht: Ein Mühlstein soll an seinen Hals gebunden werden, sondern: Es wäre für ihn besser, wodurch er ausdrückt, daß ihn ein schwereres Übel erwarte.

Kleine aber nennt er die an ihn Glaubenden, wie auch die, welche seinen Namen anrufen, wenn sie ihm auch nicht Nachfolgen, und auch die, welche einen Becher Wassers reichen und nichts Größeres tun. Er will aber, daß Keiner von diesen geärgert oder zu Grunde gerichtet werde; denn das heißt, sie von der Anrufung seines Namens abhalten.

Mk 9,43: ‭Und wenn deine Hand für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab! Es ist besser für dich, dass du als Krüppel in das Leben eingehst, als dass du beide Hände hast und in die Hölle fährst, in das unauslöschliche Feuer,

Es ist besser, in das Leben zu gelangen

Einverstanden: Besser Himmel als Hölle. Aber muss der Kampf um das Leben wirklich so radikal geführt werden? Hand und Fuß abhauen, Auge ausreißen? Ob Jesus es so wörtlich meint oder nicht: Er meint es bestimmt so radikal. Denn oft scheitern wir ja schon an weniger. „Wenn dein Handy dich verführt, Zeit zu verschwenden oder Schlimmeres zu tun, dann wirf es weg.“ „Nicht dein Ernst, Jesus!“ Doch. Oder leg es weg, oder finde eine Lösung, aber pack die Verführung und schaff sie aus deinem Leben. Du sollst nicht damit spielen, halbherzig dich doch mit ihr abfinden, denn du spielst mit dem Leben, dem ewigen. Konstantin Ballestrem

Mk 9,44: ‭wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

Um das Ziel zu erreichen, lohnt sich jedes Opfer

Die Hand steht für unsere Taten, der Fuss für unseren Wandel und das Auge für Dinge, die wir begehren. Das sind mögliche Gefahrenpunkte. Wenn wir hierin nicht hart bleiben, können sie uns ins ewige Verderben führen.

Der Wurm

Nicht von dem wirklichen Wurme sagt er dieses, sondern er versteht darunter das Gewissen, welches die Seele nagt und quält, daß sie nichts Gutes getan. Denn Jeder wird sich selbst anklagen, und erwähnen, was er in diesem sterblichen Leben getan hat und so bleibt ihr Wurm in Ewigkeit. Wie aber der Wurm der innere anklagende Schmerz ist so ist das Feuer die äußerlich wütende Strafe. Goldene Kette

Mk 9,45: ‭Und wenn dein Fuß für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue ihn ab! Es ist besser für dich, dass du lahm in das Leben eingehst, als dass du beide Füße hast und in die Hölle geworfen wirst, in das unauslöschliche Feuer,

Der Wert einer Seele

Damit lässt sich nichts vergleichen! Jesus deutet diese Unvergleichlichkeit mit der „harten Rede” über die Verstümmelung des Leibes an. Deine Seele ist so wertvoll, dass du bereit sein musst, deinen Körper oder irgendein Körperteil zu verleugnen, zu unterdrücken, stillzulegen oder sogar zu opfern, um nicht zu riskieren deine Seele zu verlieren. Schätze ich meine unsterbliche Seele, meine Berufung zum ewigen Leben? Wenn ja, zeige ich das durch die Selbstverleugnung, die ich an den Tag lege, um unter Kontrolle zu bringen, was mich (oder eventuell andere durch mich) stolpern lässt? Wie oft ziehe ich meine „Dinge” den geliebten Seelen vor, die sich auf mein Beispiel für Christus verlassen? Wie tief reicht mein Glaube? Edward Hopkins

Mk 9,46: ‭wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

Die Sünde im Herzen

Das Problem, Jesu Worte hier wörtlich zu nehmen, ist, dass körperliche Verstümmelung nicht weit genug geht, um Sünde zu kontrollieren. Die Sünde ist mehr eine Sache des Herzens als eines bestimmten Gliedes oder Organs, und wenn ich meine rechte Hand abhacke, ist meine linke immer noch bereit zu sündigen. Wenn ich meinen Körper vollständig zerstückle, kann ich immer noch in meinem Verstand und in meinem Herzen sündigen.

Mk 9,47: ‭Und wenn dein Auge für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus! Es ist besser für dich, dass du einäugig in das Reich Gottes eingehst, als dass du zwei Augen hast und in das höllische Feuer geworfen wirst

Ich muss mich entscheiden für einen konkreten Schritt

Hau die Hand ab! Hau den Fuß ab! Reiß das Auge aus! Christus redet klare Worte: Wenn du nichts unternimmst, wirst du dein „Salz“ verlieren. Willst du Faszination für Gott? Willst du Eifer für die Ausbreitung seines Reiches? Dann ist heute der Moment für einen konkreten Schritt. Wenn du wirklich willst, wirst du auch konkrete Mittel finden. Wir alle sollten darüber einmal nachdenken: Wann falle ich? Worin sündige ich? Leonhard Maier

Mk 9,48: ‭wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

Hör auf damit! Jetzt!

Jesus ist in diesem Punkt radikal, fordernd, aber zu unserem Besten, wie ein guter Arzt. Jeder Schnitt, jedes Beschnitten-Werden dient dazu, besser zu wachsen und Früchte in der Liebe zu tragen. Fragen wir uns also: Was gibt es in mir, das dem Evangelium widerspricht? Was genau in meinem Leben soll ich wegschneiden, weil Jesus es will? Franziskus

Mk 9,49: Denn jeder muss mit Feuer gesalzen werden, wie jedes Opfer mit Salz gesalzen wird.

Das Feuer kann zwei Bedeutungen haben

Entweder spricht es von Verfolgungen, die den Glauben reinigen (1.Petrus 1,7). Man spricht dann davon, dass der Glaube geläutert wird. Die zweite Möglichkeit wäre, dass Jesus vom Heiligen sprach, der in der Apostelgeschichte als Feuer auf die Jünger kommen sollte. Zwischen beidem besteht kein Widerspruch, denn mit dem Heiligen Geist begannen auch Verfolgungen im Leben der Jünger und nur einer starb eines natürlichen Todes. So ist es wahr, dass jeder Gläubige mit Feuer gesalzen werden muss: wir alle brauchen den Heiligen Geist und das Feuer, das den Glauben reinigt. Pastor Storch

Mk 9,50: Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz salzlos wird, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander!

Habt Salz in euch

Das Wort vom Salz der Erde ist uns geläufig. Wir sollen sein wie Salz: Würzig, wirksam, anders als die Welt. Eben nicht schal, tatenlos, angepasst an die Welt. Ja, es geht um etwas im Leben, und wir wissen nicht, wie viel Zeit wir haben, um einen Unterschied zu machen. Wir sind mit dem Feuer des Heiligen Geistes gesalzen worden und wir sehnen uns danach, mehr und mehr zu brennen. Einzustehen für die Sache Jesu, entschieden und klar, und doch im Frieden. Konstantin Ballestrem

Habt Salz in euch! Wenn wir diesem Aufruf Jesu folgen, ist das der beste Schutz gegen das Böse. Jesus will uns damit sagen: Prüfe dein inneres Feuer. Wofür brennt dein Herz? Denn dort, wo dein Herz ist, das ist auch dein Schatz, das heißt, dort sind auch deine Gedanken, deine Sehnsüchte und dein Verlangen. Jesus beschenkt uns mit einem leidenschaftlichen Eifer für alles Wahre, Gute und Schöne. Er möchte, dass wir uns dafür wahrhaft einsetzen. Und ein Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind, ist es, wenn wir Frieden stiften. Karl Maurer

Zum Salz

Salz galt in der Antike als etwas göttliches und besonders reines. Die Jünger sollten sich dieses Reine bewahren indem sie Frieden untereinander hielten. Die Christen verlieren jedes Mal etwas von ihrer Würzkraft wenn sie in weltliche Streitereien verfallen.  Pastor Storch

Salz in uns

Gut ist das Salz, d.h. das Feuer der Liebe. Habt Salz in euch u.s.w. damit nämlich die Liebe zum Nächsten die Falschheit der Zurechtweisung zügle und das Salz der Gerechtigkeit die Liebe zum Nächsten würze. Goldene Kette

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Mk 9. Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 9. Kap


Mk 9

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.