Genesis Gen 47. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Buch Genesis Gen 47. Kap.
Zu Genesis Gen 47. Kap.
Genesis 47 beschreibt, wie Josef seine Familie in Ägypten ansiedelt und sie unter Pharaos Schutz stellt. Die Israeliten erhalten das fruchtbare Land Goschen, während die Ägypter aufgrund der Hungersnot ihr Land und ihr Vieh gegen Getreide eintauschen müssen. Josef verwaltet diese Krise geschickt und macht Pharao zu einem der mächtigsten Herrscher seiner Zeit.
Diese Passage zeigt Gottes Vorsehung für sein Volk und betont Josefs Weisheit als Verwalter. Gleichzeitig verdeutlicht sie die Abhängigkeit der Ägypter von Pharao, während die Israeliten gedeihen. Die Geschichte erinnert an Gottes Treue und die Bedeutung kluger Führung in schwierigen Zeiten. Sie zeigt auch, wie wirtschaftliche Notlagen Machtverhältnisse beeinflussen können.
Gen 47,1-6: Jakobs Familie kommt nach Ägypten
Gen 47:1: Und Joseph kam und berichtete es dem Pharao und sprach: Mein Vater und meine Brüder sind aus dem Land Kanaan gekommen samt ihren Schafen und Rindern und aller ihrer Habe; und siehe, sie sind im Land Gosen!
Zum Abschnitt Gen 47,1-6
In Genesis 47,1-6 bringt Josef seinen Vater Jakob und seine Brüder vor den Pharao. Sie berichten, dass sie wegen der Hungersnot aus Kanaan gekommen sind und um Weideland bitten. Der Pharao erlaubt ihnen, sich im besten Teil des Landes, in Goschen, niederzulassen, und bietet den tüchtigen Männern sogar an, sein Vieh zu betreuen.
Diese Stelle zeigt Gottes Fürsorge: Durch Josefs Weisheit und Stellung am Hof wird seine Familie gerettet. Sie erhalten nicht nur Nahrung, sondern auch eine sichere Bleibe. Gleichzeitig wird die besondere Stellung Israels im fremden Land betont. Die Passage erinnert daran, dass Gott seine Verheißungen erfüllt und seine Auserwählten durch schwere Zeiten hindurchführt, indem er Menschen wie Josef gebraucht, um für andere zu sorgen.
Meine Brüder
Josef, der Fürst in Ägypten, tritt vor seinen König: Meine Brüder sind gekommen. Meine Brüder! – Das sind doch die Männer, die ihm unendliches Leid bereitet haben. Will er denn das alles gar nicht mehr ansehen? Will er sie denn noch Brüder heißen? „… und ihr Vieh!“ Weiß Josef denn auf einmal nicht mehr, dass Viehhirten den Ägyptern ein Gräuel sind? Oh, Josef weiß das alles. Und doch – er scheut sich nicht, sie Brüder zu heißen. Er schämt sich nicht, sie Brüder zu heißen, das sagt die Bibel von dem Sohne Gottes, von Jesus. Und nun verstehen wir auf einmal, warum die ersten Christen auf jeder Seite des Alten Testamentes Jesus lasen. Dieser Josef ist ja auch eine Verheißung auf Ihn, der sich „nicht schämt, uns Brüder zu heißen“. Er hätte wohl Grund genug, sich unser zu schämen! Haben wir Ihn nicht ärger betrübt als die Brüder den Josef? Haben wir alle nicht Ihn ans Kreuz gebracht?
Ach, wir könnten es gut verstehen, wenn der Sohn Gottes sich unser schämte. Und es ist „frohe Botschaft“, die das Herz fröhlich macht, zu erfahren: „Er schämt sich nicht, uns Brüder zu heißen.“ Amen. Wilhelm Busch
Gen 47:2: Er hatte aber aus der Zahl seiner Brüder fünf mitgenommen und stellte sie dem Pharao vor.
Gen 47:3: Und der Pharao fragte seine Brüder: Was treibt ihr? Sie antworteten dem Pharao: Deine Knechte sind Schafhirten, wir und unsere Väter.
Gen 47:4: Und sie sprachen zum Pharao: Wir sind gekommen, um uns im Land aufzuhalten; denn deine Knechte haben keine Weide für ihr Vieh, so hart beschwert die Hungersnot das Land Kanaan; und nun möchten deine Knechte gerne im Land Gosen wohnen.
Gen 47:5: Da sprach der Pharao zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen;
Gen 47:6: das Land Ägypten steht dir offen; lass deinen Vater und deine Brüder am besten Ort des Landes wohnen! Im Land Gosen sollen sie wohnen; und wenn du weißt, dass unter ihnen tüchtige Leute sind, so setze sie zu Aufsehern über meine Herden!
Gen 47,7-12: Jakob steht vor dem Pharao
Gen 47:7: Und Joseph brachte seinen Vater Jakob herein und stellte ihn dem Pharao vor; und Jakob segnete den Pharao.
Zum Abschnitt Gen 47,7-12
In Genesis 47,7-12 bringt Josef seinen Vater Jakob vor den Pharao. Jakob segnet den Herrscher und beschreibt sein Leben als mühsam und kürzer als das seiner Vorfahren. Danach gewährt Josef seiner Familie Land in Goschen und versorgt sie mit Nahrung in der Hungersnot.
Diese Passage zeigt Gottes Fürsorge: Trotz schwerer Zeiten findet Jakobs Familie Schutz. Josefs Weisheit und Gottes Führung sichern ihr Überleben. Der Segen Jakobs für den Pharao betont, dass auch Herrscher Gottes Segen brauchen. Zudem verdeutlicht die Geschichte, dass wahre Versorgung nicht von Macht, sondern von Gottes Gnade abhängt. Sie lehrt uns Vertrauen auf Gottes Führung, auch in Krisen, und den Wert von Dankbarkeit und Segen.
Gen 47:8: Und der Pharao fragte Jakob: Wie alt bist du?
Gen 47:9: Jakob sprach zum Pharao: Die ganze Zeit meiner Fremdlingschaft beträgt 130 Jahre; wenig und böse sind meine Lebensjahre gewesen, und sie erreichen nicht die Zahl der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft.
Gen 47:10: Und Jakob segnete den Pharao und ging hinweg vom Angesicht des Pharao.
Gen 47:11: Und Joseph wies seinem Vater und seinen Brüdern Wohnsitze an und gab ihnen Grundbesitz im Land Ägypten, im besten Teil des Landes, im Gebiet von Ramses, wie der Pharao befohlen hatte.
Gen 47:12: Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot nach der Zahl der Kinder.
Gen 47,13-26: Ägypter verkaufen sich an Pharao
Gen 47:13: Es gab aber im ganzen Land kein Brot; denn die Hungersnot war sehr schwer, und das Land Ägypten war erschöpft wegen der Hungersnot, ebenso das Land Kanaan.
Zum Abschnitt Gen 47,13-26
Genesis 47,13–26 schildert, wie Josef in einer Hungersnot Ägyptens Wirtschaft verwaltet. Da das Volk kein Brot mehr hat, verkauft es zunächst sein Geld, dann Vieh und schließlich Land und sich selbst an den Pharao. Josef organisiert daraufhin ein System, in dem die Ägypter auf dem Land arbeiten und ein Fünftel der Ernte als Steuer abgeben.
Diese Passage zeigt Josefs Weisheit und Verwaltungsgeschick. Einerseits sichert er Pharaos Macht und stabilisiert die Wirtschaft, andererseits bewahrt er das Volk vor dem völligen Untergang. Theologisch deutet der Text auf Gottes Vorsehung hin: Trotz harter Maßnahmen wird das Volk mit Nahrung versorgt. Die Einführung der Abgabe erinnert zudem an spätere Zehntgesetze Israels.
Gen 47:14: Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das im Land Ägypten und im Land Kanaan gefunden wurde, für das Getreide, das man kaufen musste; und Joseph brachte das Geld in das Haus des Pharao.
Gen 47:15: Da nun das Geld im Land Ägypten und in Kanaan ausgegangen war, kamen alle Ägypter zu Joseph und sprachen: Gib uns Brot! Warum sollen wir vor deinen Augen sterben, weil kein Geld mehr da ist?
Gen 47:16: Joseph sprach: Bringt euer Vieh her, so will ich euch Brot geben als Entgelt für euer Vieh, wenn es kein Geld mehr gibt!
Gen 47:17: Da brachten sie ihr Vieh zu Joseph; und Joseph gab ihnen Brot um Pferde, Schafe, Rinder und Esel und versorgte sie so in jenem Jahr mit Brot um den Preis ihres ganzen Viehs.
Gen 47:18: Als nun jenes Jahr verflossen war, kamen sie zu ihm im nächsten Jahr und sprachen: Wir wollen unserem Herrn nicht verhehlen, dass, weil das Geld ausgegangen ist und das Vieh unserem Herrn gehört, nunmehr nichts mehr übrig bleibt vor unserem Herrn als unser Leib und unser Feld!
Gen 47:19: Warum sollen wir umkommen vor deinen Augen, wir und unser Feld? Kaufe uns um Brot samt unserem Feld, dass wir und unser Feld dem Pharao dienstbar seien! Gib uns Samen, dass wir leben und nicht sterben, und dass das Land nicht zur Wüste wird!
Gen 47:20: So kaufte Joseph alles Ackerland der Ägypter für den Pharao auf, denn die Ägypter verkauften jeder sein Feld, weil die Hungersnot schwer auf ihnen lastete; und so wurde das Land zum Eigentum des Pharao.
Gen 47:21: Das Volk aber ließ er in die verschiedenen Städte bringen, von einem Ende Ägyptens bis zum anderen.
Gen 47:22: Nur die Äcker der Priester kaufte er nicht; denn die Priester bezogen ein festes Einkommen vom Pharao und ernährten sich von ihrem festen Einkommen, das ihnen der Pharao gab; darum brauchten sie ihre Äcker nicht zu verkaufen.
Gen 47:23: Und Joseph sprach zum Volk: Ich habe euch heute samt eurem Land für den Pharao gekauft; hier ist Samen für euch, besät das Land!
Gen 47:24: Aber vom Ertrag habt ihr dem Pharao den Fünften zu geben, und vier Teile sollen euch zur Verfügung stehen zum Besäen der Felder und zum Unterhalt für euch selbst und euer Gesinde und zur Nahrung für eure Kinder.
Gen 47:25: Da sprachen sie: Du hast uns das Leben erhalten! Wenn wir Gnade finden vor den Augen unseres Herrn, so wollen wir Knechte des Pharao sein!
Gen 47:26: Da machte Joseph dies zum Gesetz für das Ackerland Ägyptens bis zum heutigen Tag, dass dem Pharao der Fünfte gehört; nur die Äcker der Priester wurden nicht Eigentum des Pharao.
Gen 47,27-31: Jakobs letzter Wille
Gen 47:27: Und Israel wohnte im Land Ägypten, im Land Gosen, und sie nahmen es in Besitz, waren fruchtbar und mehrten sich sehr.
Zum Abschnitt Genesis 47,27-31
Jakob erkennt sein nahendes Lebensende und bittet Josef, ihn nicht in Ägypten zu begraben, sondern in der Grabstätte seiner Väter in Kanaan. Josef schwört es ihm, und Jakob betet am Bettende.
Diese Passage zeigt Jakobs tiefes Vertrauen in Gottes Verheißungen. Trotz seines Wohlstands in Ägypten bleibt sein Herz an der Verheißung des Landes Kanaan. Sein Wunsch, dort begraben zu werden, betont seine Hoffnung auf Gottes Bund mit seinen Nachkommen. Die Szene verdeutlicht auch die enge Bindung zwischen Jakob und Josef sowie den Respekt für familiäre und göttliche Verpflichtungen.
Gen 47:28: Und Jakob lebte noch 17 Jahre im Land Ägypten, und die Tage Jakobs, die Jahre seines Lebens, betrugen 147 Jahre.
Gen 47:29: Als nun die Zeit kam, dass Israel sterben sollte, rief er seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm: Wenn ich Gnade gefunden habe vor deinen Augen, so lege doch deine Hand unter meine Hüfte und erweise mir Liebe und Treue: Begrabe mich doch ja nicht in Ägypten!
Gen 47:30: Sondern ich will bei meinen Vätern liegen; darum sollst du mich aus Ägypten wegführen und mich in ihrem Grab begraben! Er sprach: Ich will es machen, wie du gesagt hast!
Gen 47:31: Er aber sprach: So schwöre mir! Da schwor er ihm. Und Israel betete an am Kopfende des Bettes.
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