Christliche Andachten

Psalm Ps 84: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 84

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Zum Psalm Ps 84: Freude am Hause Gottes

Psalm 84 ist ein Lied der Sehnsucht nach Gottes Nähe und dem Verlangen, im Haus Gottes zu sein. Es drückt eine tiefe Verbundenheit mit Gott aus und ermutigt dazu, ihm zu vertrauen und sich in seiner Gegenwart zu freuen. Der Psalm zeigt, dass wahre Erfüllung und Glück in der Gemeinschaft mit Gott zu finden sind.

Ps 84,1-5: Durst nach Gott

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 84,1-5

Ps 84:1: ‭Dem Vorsänger. Auf der Gittit. Von den Söhnen Korahs. Ein Psalm.

Ps 84,2: Wie lieblich sind deine Wohnungen, o Herr der Heerscharen!

Sehnsucht nach Gott

Der Beter war von tiefer Sehnsucht ergriffen. Seine innerste Seele begehrte nach seinem Gott. Sein ganzes Wesen war von diesem Sehnen ergriffen. Dieser Durst nach Gott ist eines der unfehlbaren Kennzeichen des Erlösten. Meine Seele, mein Denken, meinen Willen, alles zieht es zu meinem Gott, zu seinen Wohnungen. War damals der Tempel damit gemeint, ist nun die Wohnung Gottes unser Leib.

Ps 84,3: Meine Seele verlangte und sehnte sich nach den Vorhöfen des Herrn. Nun jubeln mein Herz und mein Leib dem lebendigen Gott zu!

Vorhöfe des Herrn

Der Beter konnte und durfte noch nicht eingehen in die Gegenwart Gottes selbst. Aber ihm war der Vorhof eine Verheißung auf eine volle ständigere Gemeinschaft mit Gott. Wir nun dürfen ins Allerheiligste eingehen, denn wir haben durch Christus im Geist Zugang zum Vater. Und doch stehen auch wir in einem ganz bestimmten Sinn noch im Vorhof: Wir sind noch nicht vom Glauben zum Schauen gekommen. Wir sind zwar im Geist und im Glauben bereits da, wohin unser Herr uns voran gegangen ist. Aber wir sehnen uns mit einer nie zur Ruhe kommenden Sehnsucht nach der vollen Gemeinschaft. Wir haben unseren Herrn noch nicht gesehen, und doch lieben wir ihn

Ps 84,4: Hat doch der Sperling ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für sich, wo sie ihre Jungen hinlegen kann: deine Altäre, o Herr der Heerscharen, mein König und mein Gott!

Fürsorge Gottes für die Kleinsten

Der Psalm spielt hier in beeindruckender Weise auf die Fürsorge Gottes auch für die geringsten seiner Geschöpfe an. Er bewundert diese Fürsorge mit Herzensfreude. Gott lässt auch den wertlosesten Vogel ein Haus und den ruhelosesten Vogel ein Nest finden. Welche Zuversicht und Seelenruhe sollte uns dies geben! Sperling und Schwalbe kennen den nicht, dessen Fürsorge sie genießen. Du aber, meine Seele, lass dir nicht an den Wohltaten Gottes genügen, sondern freue dich an dem lebendigen Gott selbst, genieße die Gemeinschaft mit ihm!

Das zweifache mein ist sehr kostbar. Der Beter hält seinen Gott mit beiden Händen fest, entschlossen, ihn nicht loszulassen.

Ps 84,5: Wohl denen, die in deinem Haus wohnen. Sie preisen dich allezeit!

Wohl denen

Dies ist der einzige Psalm mit einer dreifachen Seligpreisung (V. 5.6.13). Diese erste Seligpreisung nennt den einzigen Ort, an dem die Seele glückselig werden kann: in Gottes Haus. Was dem Psalmisten dieses Haus so lieb und wert machte, war die Gegenwart Gottes. Er begehrte, allezeit in Gottes Gemeinschaft zu weilen, sein ganzes Leben mit Gott zuzubringen. Wer Gott so nah ist, dessen Leben muss Anbetung sein. Wahrhaft und für immer glückselig sind, die in diesem Haus wohnen, die dort ihr Zuhause haben und für immer dort bleiben.

Ps 84,6-9: Unterwegs mit Gott

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 84,6-9

Ps 84,6: Glücklich sind alle, die ihre Stärke in dir suchen, die gerne und voll Freude zu deinem Heiligtum ziehen.

Glücklich sind alle

Sicher ist es gut, an seinen Fehlern zu arbeiten, so entwickeln wir uns weiter, auch wenn wir nie fehlerfrei werden. Ich tappe häufig in die gleichen Fehler. Es ist jedoch ebenso wichtig, sich seiner Stärken bewusst zu werden und sie für das Reich Gottes einzusetzen im Bewußtsein, dass alle Stärke vom Herrn kommt. Schätze deine geschenkten Stärken. Das ist vereinbar mit einer demütigen Haltung und ist keine Eitelkeit, denn Gott selbst hat uns ja diese Stärken geschenkt und so rühmen wir uns nicht selbst, sondern Gott. Zu sich kommen heißt: die Wahrheit verstehen. Und die Wahrheit ist, dass wir viele gute Talente von Gott geschenkt bekommen haben und es ist sein Wille, dass wir sie auch einsetzen.

Ps 84,7: Wenn solche durch das Tal der Tränen gehen, machen sie es zu lauter Quellen, und der Frühregen bedeckt es mit Segen.

Tal der Tränen als Quelle

Dieser Vers hat mich durch eine anstrengende Zeit begleitet oder im Bild gesprochen durch ein dürres Tal. Auch wenn es verständlich ist, dass wir dieses Tal schnell hinter uns lassen wollen, so brechen gerade dort oft Quellen hervor, beinhaltet die Notlage auch einen Gewinn. Der Gewinn, die hervorbrechende Quelle, kann z.B. sein, dass unwichtige Dinge zurück treten und stattdessen die vernachlässigte Liebe zum Herrn und das Vertrauen gestärkt werden.

Wie häufig habe ich das schon bei mir erlebt und so den Segen der Not bzw. des dürren Tals erkannt. Herr, lass mich erkennen, dass die Kreuze des Alltags Holz für das Feuer der Liebe sein können, dass das dürre Tal zum Segen wird, weil dort die Quelle zu dir hervorbricht. Dir vertraue ich, Dein bin ich, in Ewigkeit. Amen.

Das dürre Tal

Das dürre Tal ist u.a. dieses Schweigen. Es ist nicht nötig, daß wir angestrengt bemüht sind, in Worten zu beten. Das schweigende Beten, das nur aus dem Hören kommt, kann oftmals förderlicher sein. Das christliche Schweigen ist hörendes und demütiges Schweigen. In dieser Stille liegt eine Macht der Klärung, der Reinigung, der Sammlung auf das Wesentliche und der Gang zum Grund der Quelle. Schweigen heißt hier nichts anderes als auf Gottes Wort warten und von Gottes Wort gesegnet herkommen. Dieses Schweigen wird sich auf den ganzen Tag auswirken. Gerade mitten im Lärm der Welt wirkt und beschützt es uns.  

Worte von Charles Journet

Wenn es darum geht, den Geist unserer Berufung herauszustellen und die Bedingungen anzugeben, unter denen wir leben müssen, damit wir mit Gott vereinigt und einander verbunden bleiben, dann muss man immer wieder von Einsamkeit und Schweigen sprechen. Eine gewisse Fähigkeit zu äußerem und innerem Schweigen ist notwendig, damit die Seelen sich innerlich sammeln und einander im Herzen Jesu und Mariä finden können.

Ps 84,8: Sie schreiten von Kraft zu Kraft, erscheinen vor Gott in Zion.

Schreiten von Kraft zu Kraft

Der Beter ist unterwegs zum Ziel. Das Heiligtum ist der Ort der Freude. Dort wird gejubelt, hier aber wird geweint. Der Erlöste ist durch die Erlösung in dieser Welt ein Fremdling geworden. Darum ist ihm die Welt nur noch Weg zum Ziel, nur noch Schule, in der Gott ihn für sein Haus erzieht. Statt wie andere Wanderer ihre Kräfte zu verbrauchen und zu ermatten, wandern sie mit immer gesteigerter Kraft dem Ziel zu. Jeder Einzelne wird immer frischer und fröhlicher beim Wandern. Sie erreichen alle glücklich das Ziel. Zion ist der Sammelpunkt, wo alle sich vereinigen; dort wandelt sich die heilige Sehnsucht aller in die Freude glückseligen Genusses.

Ps 84,9: Herr, Gott der Heerscharen, höre mein Gebet. Du Gott Jakobs, achte darauf!

Höre mein Gebet

Gläubige sind Fremdlinge in dieser Welt und leben von anderen Kraftquellen, als diese Welt kennt. Sie leben aus Gott, sie sind Beter. Sie beten, weil sie ohnmächtig, ihr Gott aber allmächtig ist, weil sie blind, bei ihm aber das Licht ist, weil sie Bettler sind und nichts haben, er aber alles besitzt. Das Gebet richtet sich an den Herrn. Er ist der Ewige, der vor allem war und deshalb Urheber von allem ist.

Ps 84,10-13: Volles Genüge in Gott

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 84,10-13

Ps 84,10: O Gott, unser Schild, sieh doch. Blicke auf das Angesicht deines Gesalbten !

Angesicht deines Gesalbten

Letztlich ist das Antlitz des Gesalbten das Angesicht des Messias, des Christus Gottes. Gott hat sein Werk angenommen, ihn zu sich erhöht, ihn zum Mittler zwischen Gott und seinem Volk gemacht. Wenn Gott nur auf unseren Herrn Jesus sieht, so sind wir vor allem beschützt, das uns schaden könnte. Sieht Gott das Antlitz seines Gesalbten an, so werden wir imstande sein, auch sein Antlitz mit Freuden anzublicken. Auch wir sind durch Gottes Gnade Gesalbte des Herrn, und unser Wunsch ist, dass er uns in Christus Jesus mit liebendem Auge anblicke.

Ps 84,11: Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend. Ich will lieber an der Schwelle im Haus meines Gottes stehen, als wohnen in den Zelten der Gottlosen!

Ein Tag in deinen Vorhöfen

Und selbst wenn wir alle weltlichen Genüsse auskosten könnten, so wären sie doch auch nicht einmal im Verhältnis von tausend zu eins zu vergleichen mit den Freuden, welche der Dienst Gottes gewährt. Des Herrn Liebe schmecken, sich des Heilands erfreuen, die Verheißungen im Glauben beschauen, die Kraft fühlen, mit der der Heilige Geist die kostbare göttlich Wahrheit dem Herzen nahebringt: das alles sind unsere Freuden, welche uns unaussprechlich kostbar sind. Ja, ein einziger Blick auf Gottes Liebe ist besser als ein ganzes Menschenleben, verbracht in sinnlichen Vergnügungen.

Ps 84,12: Denn Gott, der Herr, ist Sonne und Schild; der Herr gibt Gnade und Herrlichkeit, wer in Lauterkeit wandelt, dem versagt er nichts Gutes.

Großzügig und gütig ist der Herr in all Seinem Wesen

Geben ist Seine Freude. Seine Geschenke sind über alle Maßen wertvoll und werden so frei gewährt wie das Licht der Sonne. Er gibt Gnade Seinen Auserwählten, weil Er es so will: Seinen Erlösten aufgrund Seines Bundes; den Herausgerufenen aufgrund Seiner Verheißung; den Glaubenden, weil sie danach suchen und den Sündern, weil sie der Gnade bedürfen. Er gibt Seine Gnade überreich zur rechten Zeit, beständig und bereitwillig nach Seiner Souveränität. Er erhöht den Wert Seiner Geschenke um das Doppelte durch die Art, wie Er sie überreicht. Frei und umsonst gewährt Er den Seinen Gnade in vielfäl-tiger Form: Trost, Bewahrung, Heiligung, Leitung, Unterweisung und Hilfe. Spurgeon

Gott ist Sonne

Gott erhellt meine Gedanken und meinen Lebenshorizont. Sein Licht bringt eine andere Perspektive und Farbe in meine Lebenswirklichkeit. Manches, was im Dunkeln bedrohlich wirkt, schrumpft bei Tageslicht. Gottes Gegenwart vermag meine dunklen Gedanken aufzuhellen. In seinem Licht schrumpfen meine Sorgen. Das tut gut.

Gott ist Schild

Der Schutz vor Umständen oder Menschen, die mich bedrohen, ist notwendig. Der Christ findet noch heute beides, Licht und Schutz, in dem Herrn, seinem Gott. Der Herr ist uns eine Sonne für Zeiten des Glücks, ein Schild für Zeiten der Gefahr.

Wer in Lauterkeit wandelt

Wir müssen aufrichtig sein und uns keinerlei Bösem zuneigen. Dann schüttet Gott seinen ganzen Segen über uns aus. Gott hat alles Gute, es gibt nichts Gutes außerhalb von ihm, und es gibt nichts Gutes, das er für sich zurückbehalten müsste oder uns aus irgendeinem Grunde versagen wird, wenn wir nur bereit sind, es zu empfangen. Er, der seinen eigenen Sohn nicht verschonte, um uns Gnade und Leben schenken zu können, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken? Er wird uns alles an geistlichen Gütern geben, denn diese sind die höchsten. Und er wird uns auch an zeitlichen Gütern geben alles, was wir brauchen.

Ps 84,13: O Herr der Heerscharen, wohl dem Menschen, der auf dich vertraut!

Wohl dem, der auf dich vertraut

Dies ist die dritte Seligpreisung. Die erste nannte den Ort aller Glückseligkeit: das Haus Gottes; die zweite das Herz der Glückseligen: Es ist einfältig und sucht und findet darum alle Stärke in Gott. Diese dritte Seligpreisung nennt das Mittel zur Glückseligkeit: Es ist der Glaube oder das Vertrauen. Auf den Herrn zu vertrauen enthält alles, was in diesem Psalm gesagt worden ist. Wer ihm vertraut, findet den Weg in sein Haus und bleibt in ihm. Wer ihm vertraut, hat in seinem Herzen gebahnte Wege. Wer ihm vertraut, ist ein Fremdling in dieser Welt. Wer ihm vertraut wird finden, dass Gott Sonne und Schild ist und dem nichts vorenthält, der alles auf ihn gesetzt hat und alles von ihm erwartet.

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 84


Ps 84

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.