Ruth 2. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ruth 2. Kap.
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Ruth 1,1-23: Ruth liest Ähren auf bei Boas
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ruth 1,1-23
Ruth 2:1: Nun hatte Naemi einen Verwandten ihres Mannes, der war ein sehr angesehener Mann aus dem Geschlecht Elimelechs, und sein Name war Boas.
Ruth 2,2: Ruth aber, die Moabiterin, sprach zu Naemi: Lass mich doch aufs Feld hinausgehen und Ähren auflesen bei dem, in dessen Augen ich Gnade finde! Da sprach sie zu ihr: Geh hin, meine Tochter!
Ruth liest Ähren auf
In Ruth 2,2 und folgende Verse begibt sich Ruth in ein Feld, um Ähren zu sammeln. Dies zeigt ihre Entschlossenheit, für sich und Noomi zu sorgen, trotz der Herausforderungen. Ruth zeigt auch Demut, indem sie in einem Feld arbeitet, das einem Verwandten von Noomi gehört. Diese Handlung zeigt ihre Dankbarkeit und ihren Respekt. Es ist inspirierend zu sehen, wie Ruth trotz ihrer widrigen Umstände Mut und Entschlossenheit zeigt. Ihre Geschichte lehrt uns, dass mit Glauben und harter Arbeit selbst in den schwierigsten Zeiten Segen zu finden ist.
Ruth 2,3: Und so ging sie hin, kam und las Ähren auf dem Feld hinter den Schnittern her. Es traf sich aber, dass jenes Stück Feld dem Boas gehörte, der aus dem Geschlecht Elimelechs war.
Es begab sich eben
Freilich, es schien ein bloßer Zufall, aber wie wachte die göttliche Vorsehung so sorgfältig über dem allem! Gott ist sehr gütig gegen die, die auf Ihn vertrauen, und überrascht sie oft mit unerwarteten Segnungen. Der Zufall ist verbannt aus dem Glaubensleben des Christen, denn in allem sieht er die Hand Gottes. Die kleinen Begebnisse von heute oder morgen können vielleicht Ereignisse von der größten Wichtigkeit herbeiführen. O Herr, handle mit Deinen Knechten doch auch so gnädig, wie mit Ruth.
Ruth 2:4: Und siehe, Boas kam von Bethlehem her und sprach zu den Schnittern: Der Herr sei mit euch! Und sie antworteten ihm: Der Herr segne dich!
Ruth 2:5: Und Boas fragte seinen Knecht, der über die Schnitter bestellt war: Zu wem gehört diese junge Frau?
Ruth 2:6: Und der Knecht, der über die Schnitter bestellt war, antwortete und sprach: Das ist die moabitische junge Frau, die mit Naemi aus dem Gebiet von Moab zurückgekommen ist.
Ruth 2:7: Und sie hat gesagt: Lass mich doch auflesen und zwischen den Garben sammeln hinter den Schnittern her! Und sie kam und blieb vom Morgen an bis jetzt; sie bleibt nicht lange zu Hause sitzen!
Ruth arbeitet auf Feld von Boa
Bethlehem war eine Stadt von Bauern und es gab eine gute Ernte, so dass sogar Getreide auf den Feldern übrig blieb, dass Fremde einsammeln durften. Dies einfache, ermüdende und vielleicht erniedrigende Tätigkeit machte Ruth auf den Feldern von Boas und baute sich so im fremden Israel eine Heimat auf. Ruth scheute sich weder, ihre Bedürftigkeit einzugestehen, noch, hart für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten. Wenn wir auf Gottes Fürsorge warten, sollten wir dies bedenken: Vielleicht wartet er darauf, dass wir den ersten Schritt tun.
Welche Einstellung haben wir, wenn wir eine Aufgabe machen müssen, die nicht unseren Kompetenzen entspricht oder erniedrigend ist?
Ruth 2:8: Da sprach Boas zu Ruth: Hörst du, meine Tochter? Du sollst auf keinen anderen Acker gehen, um aufzulesen; und begib dich auch nicht weg von hier, sondern halte dich da zu meinen Mägden.
Ruth 2:9: Dein Auge sei auf das Feld gerichtet, wo sie schneiden, und geh hinter ihnen her! Habe ich nicht den Knechten geboten, dass dich niemand antasten soll? Und wenn du Durst hast, so geh hin zu den Gefäßen und trinke von dem, was die Knechte schöpfen!
Ruth 2:10: Da fiel sie auf ihr Angesicht und neigte sich zur Erde und sprach: Warum habe ich vor deinen Augen Gnade gefunden, dass du dich um mich kümmerst, da ich doch eine Fremde bin?
Ruth 2:11: Da antwortete Boas und sprach zu ihr: Es ist mir alles erzählt worden, was du an deiner Schwiegermutter getan hast nach dem Tod deines Mannes, wie du deinen Vater und deine Mutter und dein Heimatland verlassen hast und zu einem Volk gezogen bist, das du zuvor nicht kanntest.
Boas Wertschätzung für Ruth
Boa lobt Ruths Loyalität und ihre Fürsorge für Naomi. Boas erkennt, dass Ruth sich für eine ungewisse Zukunft entschieden hat, indem sie ihr altes Leben hinter sich gelassen hat, um Naomi zu begleiten. Seine Worte sind voller Anerkennung und Respekt für Ruths Mut und Engagement. Er versichert ihr Schutz und Segen und ermutigt sie, weiterhin auf seinem Feld zu arbeiten. Boas‘ Worte sind nicht nur ein Ausdruck der Dankbarkeit, sondern auch eine Anerkennung ihrer Tugenden und ihres Mutes.
Ruth 2:12: Der Herr vergelte dir deine Tat, und dir werde voller Lohn zuteil von dem Herrn, dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist, um Zuflucht zu suchen unter seinen Flügeln!
Ruth 2,12: Du bist zum Herrn, dem Gott Israels, gekommen, um bei ihm Schutz und Zuflucht zu finden. Möge er alle deine Taten reich belohnen!
Großzügigkeit Boas
Die Personen im Buch Ruth sind schöne Beispiele für gute Menschen in Aktion. Zum Beispiel Boas Großzügigkeit. Er erlaubte Ruth weit mehr Getreide aufzulesen, als es gesetzlich vorgesehen war. Er wies sogar seine Arbeiter an, einen Teil des Getreides dort liegen zu lassen, wo Ruth arbeitete. Aus seinem Überfluss sorgte Boas für die Bedürftigen. Wie steht es mit uns? Wie oft gehen wir über das allgemein Übliche hinaus, um für Menschen zu sorgen, die weniger glücklich sind? Wir sollten für andere mehr als das Minimum geben. Und das bezieht sich nicht nur auf materielle Dinge, sondern auf die Zuwendung zum Nächsten in jeglicher Art.
Ruth 2,13: Da sagte sie: Mein Herr, ich danke dir für deine große Freundlichkeit! Deine Worte geben mir Mut und Hoffnung.
Ruth 2:13: Und sie sprach: Mein Herr, lass mich Gnade finden vor deinen Augen; denn du hast mich getröstet und deiner Magd freundlich zugesprochen, obwohl ich doch nicht einmal wie eine deiner Mägde bin!
Du hast deiner Magd freundlich zugesprochen
Du bist uns freundlich zugewandt.“ Diese Worte zeigen nicht nur Boas‘ Großzügigkeit, sondern auch seine Anerkennung für Ruths Hingabe und Mühe. Sie drücken Wertschätzung und Dankbarkeit aus, was Ruth sicherlich ermutigt hat. Boas erkennt Ruths Entschlossenheit an, sich um Naomi zu kümmern, und segnet sie dafür. Diese Anerkennung geht über bloße Höflichkeit hinaus; sie ist ein Ausdruck der aufrichtigen Wertschätzung für Ruths Charakter und Handeln. Es ist eine Ermutigung für uns alle, anderen gegenüber freundlich und dankbar zu sein, insbesondere denen, die sich um uns kümmern.
Ruth 2,14: Und zur Essenszeit sprach Boas zu ihr: Komm her und iss von dem Brot und tunke deinen Bissen in den Essig! Und sie setzte sich neben die Schnitter. Er aber gab ihr geröstetes Korn, und sie aß und wurde satt und ließ übrig.
Komm her und iss
Diese Geste zeigt Boas‘ Großzügigkeit und Respekt gegenüber Ruth, die als Witwe und Ausländerin wenig hatte. Es ist auch ein Zeichen von Gottes Vorsehung, dass Ruth auf diesem Feld landet, wo sie Boas begegnet, der später ihr Ehemann wird.
Genährt vom Herrn
Jedes Mal, wenn wir von dem Brot essen dürfen, das der Herr Jesus gibt, werden wir wie Ruth erquickt mit einer vollen und herrlichen Mahlzeit. Wenn Jesus uns bewirtet, geht kein Gast leer von seiner Tafel. Unser Haupt wird gesättigt von der köstlichen Wahrheit, die Christus uns offenbart; unser Herz findet Frieden in Jesu, dem unaussprechlich lieblichen Gegenstand unsrer Sehnsucht; unsre Hoffnung wird erfüllt, denn auf wen anders hoffen wir im Himmel, als auf unsern Jesus? und unser Verlangen wird gestillt, denn was können wir mehr und Größeres wünschen, als dass wir Christus gewinnen und in Ihm erfunden werden?
Ruth 2:15: Und als sie wieder aufstand, um Ähren aufzulesen, gebot Boas seinen Knechten und sprach: Lasst sie auch zwischen den Garben auflesen und tut ihr nichts zuleide!
Ruth 2:16: Und ihr sollt auch aus den Ähren-Bündeln etwas für sie herausziehen und es liegen lassen, damit sie es auflesen kann, und ihr sollt sie deswegen nicht schelten!
Ruth 2,17: So las sie auf dem Feld bis zum Abend; und als sie ausgeklopft hatte, was sie aufgelesen hatte, war es etwa ein Epha Gerste.
Ähren lesen
Wir wollen von Ruth, der Ährenleserin, uns heute lehren lassen. Wie sie hinausging, Ähren zu lesen auf dem Felde, so muss ich hinausgehen auf den Acker des Gebets, der Betrachtung, des Gottesdienstes, und das Wort hören, um geistliche Nahrung einzusammeln. Die Ährenleserin sammelte Ähre um Ähre für ihren Vorrat; der Lohn ihrer Arbeit wird ihr nur in kleinen Mengen nach und nach zuteil; so muss ich mich zufrieden geben mit dem Aussuchen einzelner Wahrheiten, wenn sich nicht eine große Fülle auf einmal darbietet. Jede Ähre trägt etwas mit bei zu einem Bündlein, und jede Belehrung aus dem Evangelium hilft, dass wir weiser werden zur Seligkeit.
Die Ährenleserin hält ihre Augen offen
wenn sie träumend durch die Stoppeln schwankte, so müsste sie abends auf die Freude verzichten, einen Vorrat heimzutragen. Ich muss in meinen geistlichen Bemühungen mich wach erhalten, sonst bringen sie mir keinen Segen. ich fürchte, ich habe schon viel verloren. Ach, dass ich doch die Gelegenheiten recht schätzte und mit größerem Fleiße sammelte. Die Ährenleserin steht bei jeder Ähre still, die sie findet, und das habe auch ich mir zu merken.
Ein unbeugsamer Rücken ist ungeschickt zum Ährenlesen; herunter, Stolz, du bist ein schändlicher Räuber.
Ruth 2:18: Und sie hob es auf und trug es in die Stadt; und ihre Schwiegermutter sah, was sie aufgelesen hatte; dazu zog sie heraus, was sie übrig gelassen hatte, nachdem sie satt geworden war, und gab es ihr.
Ruth 2:19: Und ihre Schwiegermutter sprach zu ihr: Wo hast du heute aufgelesen, und wo hast du gearbeitet? Gesegnet sei, der sich um dich gekümmert hat! Da sagte sie ihrer Schwiegermutter, bei wem sie gearbeitet hatte, und sprach: Der Mann, bei dem ich heute gearbeitet habe, heißt Boas!
Ruth 2,19: Gott segne den, der so freundlich zu dir war!
Glaube der Noomi
Auch Noomi kann uns ein Beispiel im Glauben sein. Verständlicherweise war sie nach dem Tod ihres Mannes und ihrer Söhne verbittert. Der Vers in 2,19 zeigt jedoch, dass sie ihren Glauben an Gott dadurch nicht verloren hatte. Sie lobte Gott dafür, dass Boas sich so freundlich gegenüber Ruth verhalten hatte. In ihrem Kummer vertraute sie weiter auf Gott und erkannte seine Güte an. Auch wir können über eine Situation Verbitterung empfinden, aber wir dürfen nie verzweifeln. Jeder Tag ist eine neue Gelegenheit, Gottes Fürsorge zu erleben.
Ruth 2:20: Da sprach Naemi zu ihrer Schwiegertochter: Gesegnet sei er von dem Herrn, der seine Gnade den Lebendigen und den Toten nicht entzogen hat! Und Naemi sagte ihr: Der Mann ist mit uns nahe verwandt, er gehört zu unseren Lösern.
Ruth 2:21: Und Ruth, die Moabiterin, sprach: Er sagte auch das zu mir: Du sollst dich zu meinen Knechten halten, bis sie mit meiner ganzen Ernte fertig sind!
Ruth 2:22: Und Naemi sprach zu ihrer Schwiegertochter Ruth: Es ist gut, meine Tochter, wenn du mit seinen Mägden ausgehst und man dich nicht auf einem anderen Acker belästigt!
Ruth 2:23: So hielt sie sich bei der Ährenlese zu den Mägden des Boas, bis die Gersten- und Weizenernte vollendet war. Und sie wohnte bei ihrer Schwiegermutter.
So hielt sie sich bei der Ährenlese
In Ruth 2,23 wird Ruth von Naomi ermutigt, weiterhin auf den Feldern von Boas zu arbeiten, da er eine sichere Umgebung bietet. Diese Verse zeigen die Fürsorge von Naomi für Ruth und ihre Fähigkeit, Gottes Segen in ihrem Leben zu erkennen. Persönlich könnte man sagen, dass diese Passage die Bedeutung von Unterstützung und Ermutigung in schwierigen Zeiten betont. Es erinnert daran, dass Gott oft durch Menschen handelt, die uns auf unserem Weg begegnen, und dass wir auf seine Führung vertrauen können, auch wenn die Umstände unsicher erscheinen.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Ruth
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ruth 2. Kapitel