Römer Brief Röm 3. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Römer Brief 3. Röm Kap.

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Zum Römer Brief Röm 3. Kap.

Im Römer Brief Kapitel 3 geht es um die universelle Sünde und die Erlösung durch den Glauben an Jesus Christus. Paulus argumentiert, dass alle Menschen, sowohl Juden als auch Nichtjuden, Sünder sind und vor Gott schuldig stehen. Doch Gott hat in seiner Gnade einen Weg der Erlösung durch den Glauben an Jesus Christus bereitet. Das bedeutet, dass wir nicht durch unsere eigenen Werke oder Verdienste gerettet werden können, sondern einzig und allein durch das Vertrauen auf Jesus Christus als unseren Erlöser. Diese Erkenntnis soll uns dazu führen, demütig zu sein und uns ganz auf Gott zu verlassen. Das Kapitel betont somit die zentrale Bedeutung des Glaubens und der Gnade in der christlichen Lehre.

Röm 3,1-8: Gott steht zu seinem Wort

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Römer Brief Röm 3,1-8

Röm 3,1: ‭Aber was für einen Vorteil haben dann die Juden noch, und was nützt dann noch die Beschneidung?‭

Folgerung aus Kapitel 2

Römer 2 hat sorgfältig erklärt, dass der Besitz des Gesetzes oder die Beschneidung einen Juden nicht retten wird. Wenn dies der Fall ist, was ist dann der Vorteil, „Gottes auserwählte Nation“ zu sein?

Zu Röm 3,1-8

In Römer 3,1-8 spricht Paulus über die Vorteile, die das jüdische Volk durch den Glauben und das Gesetz hatte. Er betont, dass Gottes Treue und Gerechtigkeit trotz menschlicher Unzulänglichkeit bestehen bleiben. Auch wenn Menschen untreu sind, bleibt Gott immer treu. Paulus geht dann auf die Frage ein, ob Unrecht in uns Gott verherrlicht, und weist darauf hin, dass Gott nicht als ungerecht angesehen werden kann, nur weil er das Böse nutzt, um sein gutes Ziel zu erreichen. Trotzdem ist Gott gerecht in seinem Gericht.

  1. Vorteil des Glaubens: Die Juden haben einen besonderen Vorteil durch die Offenbarung Gottes, da sie das Gesetz und die Verheißungen kennen.
  2. Gottes Treue und Gerechtigkeit: Auch wenn Menschen versagen, bleibt Gottes Treue unverändert, und sein Gericht ist gerecht.
  3. Gottes Gerechtigkeit und Gericht: Paulus weist klar darauf hin, dass Gott niemals ungerecht ist, auch wenn Menschen versuchen, seine Gerechtigkeit in Frage zu stellen.

Parallelstellen zum Vers Röm 3,1: 2,25 

Röm 3,2: ‭Nun, die Juden haben den anderen Völkern in jeder Hinsicht viel voraus, vor allem, dass Gott ihnen seine Worte anvertraut hat.‭

Vorrecht der Juden

Er gab dem jüdischen Volk Sein Wort, und das ist ein unbeschreibliches Geschenk. Dies war ihr größtes Vorrecht, dass sie Gottes Bibliotheksverwalter waren, dass ihnen dieser himmlische Schatz anvertraut wurde.

Parallelstellen zum Vers Röm 3,2: 9,4; Dtn 4,7.8; Ps 147,19.20 

‭Röm 3,3-4: Es stimmt zwar, dass einige dieses Vertrauen enttäuscht haben. Aber kann ihr Unglaube etwa die Treue Gottes aufheben?‭ Auf keinen Fall! Vielmehr sollte dadurch klar werden, dass Gott zuverlässig und wahrhaftig ist, jeder Mensch aber letztlich ein Lügner, so wie es in der Schrift heißt: Du sollst Recht behalten mit deinen Worten, sie werden sich als zuverlässig erweisen, und du wirst dich siegreich behaupten, wenn man dich zur Rechenschaft ziehen will.

Jeder ist ein Lügner

Es ist ein seltsamer, starker Ausdruck; aber es ist nicht zu stark. Wenn Gott das eine sagt und jeder Mensch auf der Welt das andere sagt, dann ist Gott wahr, und alle Menschen sind falsch. Gott spricht die Wahrheit und kann nicht lügen. Gott kann sich nicht ändern; sein Wort ist wie er selbst unveränderlich. Wir sollen Gottes Wahrheit glauben, wenn sonst niemand daran glaubt. Der allgemeine Meinungskonsens ist für einen Christen nichts. Er glaubt Gottes Wort, und er denkt mehr daran als an die allgemeine Meinung der Menschen.

Parallelstellen zum Vers Röm 3,3: 9,6; 10,16; 11,1.11.29; 2Tim 2,13 

Parallelstellen zum Vers Röm 3,4: Ps 51,6; Lügner Ps 116,11; gerechtfertigt Dtn 32,4 

Röm 3,5-6: ‭Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit erst richtig zur Geltung bringt, was sagen wir dann? Ist Gott vielleicht ungerecht, wenn er seinen Zorn über uns kommen lässt? Ich frage sehr menschlich. ‭Auf keinen Fall! Denn wie könnte Gott sonst die Welt richten?‭

‭Röm 3,7: Wenn nun aber die Wahrheit Gottes erst dadurch richtig zur Geltung kommt, dass ich ein Lügner bin, und sein Ruhm erst dadurch richtig groß wird, warum werde ich dann noch als Sünder gerichtet?‭

Röm 3,8: ‭Könnten wir dann nicht gleich sagen: Tun wir doch das Böse, damit Gutes dabei herauskommt!? Einige verleumden uns ja und behaupten, das sei es, was wir lehren. Gottes Gericht wird sie zu Recht treffen.‭

Perversion der Lehre des Paulus

Das war eine Perversion der Lehre des Paulus von der Rechtfertigung durch den Glauben und eine Erweiterung des Einwands seines imaginären Fragestellers. Wenn Sie die Gedanken des Gegners von Paulus weit genug fassen, sagen Sie am Ende: „Lasst uns sündigen, so viel wir können, damit Gott noch mehr verherrlicht werden kann.“ Dies zeigt uns, dass eine Möglichkeit, eine Lehre zu untersuchen, darin besteht, ihre Bedeutung und Konsequenzen zu erweitern und zu sehen, wo man landet. Paulus wird nicht einmal auf solch eine absurde Verdrehung seines Evangeliums antworten. Er sagt einfach von denen, die solche Dinge lehren oder Paulus beschuldigen würden, sie zu lehren, ihre Verurteilung ist gerecht. Gott verurteilt zu Recht jeden, der so etwas lehrt oder glaubt.

Parallelstellen zum Vers Röm 3,8: 6,1 

Röm 3,9-20: Alle Menschen sind schuldig

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Römer Brief Röm 3,9-20

‭Röm 3,9: Aber wie ist es nun? Machen wir etwa Ausflüchte? Ganz und gar nicht. Wir haben ja schon den Beweis erbracht, dass die Juden genauso wie die anderen Völker in der Gewalt der Sünde sind.‭

Für dein Leben

  • Alle Menschen sind gleich in ihrer Schuld: Du kannst dich nicht auf deine guten Taten oder Herkunft verlassen, um vor Gott gerecht zu erscheinen. Jeder braucht Erlösung.
  • Die Notwendigkeit der Gnade: Du kannst die Vergebung Gottes nur durch seinen Sohn, Jesus, empfangen. Deine Bemühungen reichen nicht aus, um gerecht zu werden.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 3,9: 3,22.23; 1,20; 2,1; 5,12; 11,32 

Gewalt der Sünde

Paulus verdeutlicht, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, von der Macht der Sünde ergriffen sind. Diese Passage mahnt dazu, die Gleichheit aller vor Gott zu erkennen und nicht in Selbstgerechtigkeit zu verfallen. Die Erwähnung von Gewalt könnte auf die destruktiven Auswirkungen der Sünde hinweisen, die in der Gesellschaft und individuell spürbar sind. Paulus ermutigt dazu, sich der eigenen Sündhaftigkeit bewusst zu werden und nach Gottes Vergebung zu streben, um so Frieden und Heilung zu finden.

Röm 3,10: So steht es in der Schrift: Keiner ist gerecht, auch nicht einer.‭

Für dein Leben

  • Erkenne deine Unvollkommenheit: Du kannst vor Gott nicht bestehen aus eigener Kraft; das hilft dir, Demut zu üben und dich auf seine Gnade zu verlassen.
  • Vertraue auf Gottes Gerechtigkeit: Du bist nicht allein auf dich gestellt. Gottes Gerechtigkeit durch Jesus gibt dir die Möglichkeit, trotz deiner Fehler in seiner Nähe zu leben.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 3,10: Ps 14,1–3; Mk 10,18; Ps 143,2; Pred 7,20

Keiner ist gerecht

Keiner ist ohne Sünde: Wenn Gott keinen Gerechten findet, dann deshalb, weil es keine gibt . Es ist nicht so, als ob es welche gäbe und Gott sie nicht sehen könnte. Abgesehen von Jesus Christus hat es nie einen wahrhaft rechtschaffenen Menschen gegeben. Wir sind nicht ohne Sünde. Ich bin ein Mensch und verfehle mich immer wieder. Das ist das Resultat vom ersten Teil des Briefes.

Dies zu erkennen ist erstens wichtig für unsere Gottesbeziehung, den nur so können wir das Erlösungswerk Jesus Christi begreifen. Zweitens ist es wichtig für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Ich kenne von mir, dass ich oft die Schuld beim anderen suche oder mich subtil freisprechend für mein Verhalten rechtfertige. Entschuldigungen gibt es immer. Erkenne ich mich und den anderen als Menschen an, der Fehler macht, so bewahrt dies mich vor Selbstgerechtigkeit und stärkt in mir eine sanftmütige Haltung und die Bereitschaft zur Vergebung. 

Röm 3:11: Es gibt keinen, der einsichtig ist und nach Gott fragt.

Keiner, der nach Gott fragt

Diese Worte betonen die universelle Verlorenheit der Menschheit. Paulus betont, dass kein Mensch von Natur aus nach Gott sucht oder in sich selbst weise ist. Es unterstreicht die Abhängigkeit von Gottes Gnade für die Erlösung. Die Verse vorher verdeutlichen die Sündhaftigkeit aller Menschen. Diese Passage lehrt, dass die Initiative zur Beziehung zu Gott von Gott selbst ausgeht. Die Erkenntnis der eigenen Unfähigkeit führt zur Suche nach Gott. Es ist eine Aufforderung zur Demut und zur Anerkennung der göttlichen Souveränität in der Rettung des Menschen.

Parallelstellen zum Vers Röm 3,11: Jer 4,22 

Röm 3:12: Alle haben sich von ihm abgewandt und sind dadurch für Gott unbrauchbar geworden. Da ist wirklich keiner, der Gutes tut, kein Einziger.

Parallelstellen zum Vers Röm 3,12: Ps 14,1–3; 53,2–4; Jes 53,6 

Röm 3:13: Ihre Kehle ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen betrügen sie; Otterngift ist unter ihren Lippen

Ihre Kehle ist ein offenes Grab

In Römer 3,13 geht es um die Sündhaftigkeit der Menschen und die Verderbtheit ihrer Worte. Paulus beschreibt, wie Gift von Schlangen, so entspringen auch unsere Worte aus einer verdorbenen Kehle. Hier drückt er die tiefe Korruption der menschlichen Natur aus, die sich in unserer Sprache manifestiert. Unsere Worte können schädlich sein, Verletzungen verursachen und das moralische Gefüge zerrütten. Paulus betont die Notwendigkeit der Buße und des Glaubens, um Erlösung zu finden. Diese Verse erinnern uns daran, dass unsere Worte einen starken Einfluss auf uns und andere haben, und sie unterstreichen die Bedeutung eines gottgefälligen Lebenswandels.

Parallelstellen zum Vers Röm 3,13: Ps 5,10; Ps 140,4; Jer 9,2–4; Ps 14,3 

Röm 3:14:  ihr Mund ist voll Fluchen und Bitterkeit,

Ihr Mund ist voll Bitterkeit

Die Worte „Ihr Mund ist voll Fluch und Bitterkeit“ verdeutlichen, dass Menschen in einem Zustand der Sünde dazu neigen, giftige Worte zu äußern, die Verderben und Leid verursachen. Diese Bitterkeit entspringt einem inneren Konflikt und einer Entfremdung von Gottes Weg. Paulus mahnt dazu, die Quelle dieser Bitterkeit zu erkennen und sich stattdessen auf Gottes Gnade und Versöhnung zu besinnen, um Frieden und Liebe zu fördern. Es ist eine Aufforderung zur inneren Reinigung und zu einem Leben im Einklang mit Gottes Wort.

Parallelstellen zum Vers Röm 3,14: Ps 10,7 

Röm 3:15: ihre Füße eilen, um Blut zu vergießen

Parallelstellen zum Vers Röm 3,15: Spr 1,16 

Röm 3:16: Verwüstung und Elend bezeichnen ihre Bahn,

Röm 3:17: und den Weg des Friedens kennen sie nicht.

Den Weg des Friedens kennen sie nicht

In diesem Vers wird beschrieben, wie Menschen den Weg des Friedens nicht kennen, und dass ihre Handlungen oft von Unruhe geprägt sind. Die Bibel fordert dazu auf, Frieden zu suchen und zu fördern, um das Wohl der Gemeinschaft zu gewährleisten. Diese Worte erinnern uns daran, dass Frieden nicht nur eine Abwesenheit von Konflikten ist, sondern auch eine positive Kraft, die aktiv kultiviert werden sollte. Es ist eine Aufforderung zur inneren Ruhe und zum harmonischen Miteinander, um Gottes Absicht für die Menschheit zu erfüllen.

Parallelstellen zum Vers Röm 3,17: Jes 59,7.8; Ps 120,7; Spr 1,16; Jes 57,21; Lk 1,79 

‭Röm 3,18: Von Gottesfurcht wissen sie nichts.

Von Gottesfurcht wissen sie nichts

Der Vers betont, dass es in ihren Herzen keine Furcht Gottes gibt. Das bedeutet, dass sie sich nicht vor den Konsequenzen ihres Handelns fürchten und keine Ehrfurcht vor göttlichen Prinzipien haben. Diese Abwesenheit von Gottesfurcht führt zu einem verkehrten Lebensstil, der oft von Selbstsucht und Ignoranz geprägt ist. Der Vers ruft dazu auf, die Beziehung zu Gott zu suchen, um den Pfad des Friedens und der Weisheit zu finden. Es ermutigt dazu, Gottes Grundsätze zu achten und ein Leben in Einklang mit göttlichen Werten zu führen.

Parallelstellen zum Vers Röm 3,18: Ps 36,2 

‭Röm 3,19: Das sagt das Gesetz, und wir wissen: Alles, was es sagt, richtet sich an die, denen es verordnet wurde. So wird jeder Mund gestopft und die ganze Welt sieht sich dem Urteil Gottes verfallen.‭

Parallelstellen zum Vers Röm 3,19: Gesetz 2,12; gestopft Hi 5,16; 9,3; gesamte 3,9 

Röm 3,20: ‭Denn durch das Halten von Geboten wird kein Mensch vor Gott gerecht. Das Gesetz führt nur dazu, dass man seine Sünde erkennt.‭

Für dein Leben

  • Erkenne: Deine eigenen Taten machen dich nicht gerecht vor Gott; es geht nicht um Leistung, sondern um Gnade.
  • Vertraue: Gottes Gesetz zeigt dir deine Fehler, damit du seine Vergebung suchst und annimmst, statt dich auf dich selbst zu verlassen.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 3,20: Gal 2,16; Erkenntnis 4,15; 7,7.13 

Durch das Halten der Gebote wird keiner gerecht

In Römer 3,20 betont Paulus, dass durch das Gesetz allein niemand vor Gott gerecht wird. Er verdeutlicht, dass das Gesetz dazu dient, die Erkenntnis der Sünde zu bringen, nicht aber die Erlösung. Der Apostel unterstreicht die universelle Schuld der Menschheit vor Gott. Die Menschen können sich nicht durch ihre eigenen Anstrengungen vor Gottes Gericht rechtfertigen. Stattdessen wird die Rechtfertigung vor Gott allein durch den Glauben an Jesus Christus erreicht. Paulus möchte die Gläubigen darauf aufmerksam machen, dass die Gesetzestreue allein nicht ausreicht, um vor Gott als gerecht zu gelten, sondern es bedarf des Glaubens an Jesus Christus als den Erlöser.

Das Gesetz kann uns nicht retten

Das Gesetz kann niemanden rechtfertigen. Es ist nützlich, um uns das Wissen über die Sünde zu vermitteln , aber es kann uns nicht retten. Damit niemand denken sollte, dass das Gesetz hierauf nutzlos ist, fährt er fort, seine Verwendung zu zeigen, aber eine ganz im Gegensatz zu dem, was sie beabsichtigten.

Röm 3,21-31: Gerecht werden durch Glauben

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Römer Brief Röm 3,21-31

Röm 3,21: Jetzt aber hat Gott uns gezeigt, wie wir vor ihm bestehen können, nämlich unabhängig vom Gesetz.

‭Röm 3,21: Jetzt aber ist die Gerechtigkeit Gottes unabhängig vom Gesetz sichtbar geworden. Und das wird vom Gesetz und den Worten der Propheten bestätigt.‭

Für dein Leben

  • Vertraue darauf, dass Gottes Gerechtigkeit nicht von deinen Leistungen abhängt, sondern durch den Glauben an Jesus Christus geschenkt wird.
  • Lebe in Freiheit, weil du weißt, dass du ohne Schuld vor Gott stehen kannst – nicht aus eigener Kraft, sondern weil er dich gerecht spricht.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 3,21: 1,17; 2Kor 5,21; bezeugt Apg 26,22; 10,43 

Jetzt aber

Nun beginnt der zweite Teil des Römerbriefes. Mit diesem „Jetzt aber“ ist das Evangelium gemeint, das in Christus zu uns gekommen ist. Nicht durch das Gesetz und dem Befolgen von Geboten bestehen wir vor Gott und haben so Gemeinschaft mit ihm, sondern allein durch die Tat Jesu am Kreuz. Gott spricht jeden von seiner Schuld frei und nimmt jeden an, der an Jesus Christus glaubt. Nur diese Gerechtigkeit lässt Gott gelten. Durch Jesus sind wir Gerechte vor Gott! Der Mensch selbst ist außerstande, dies zu schaffen. Jeder Mensch ist ein Sünder und braucht Vergebung. Wenn er diese Vergebung empfangen hat, wechselt er seine Stellung vor Gott und ist fortan ein Gerechter, weil Gott ihn für gerecht erklärt hat in seinem Glauben an Jesus Christus! 

Röm 3,22-23: ‭Es ist die Gerechtigkeit Gottes, die durch den Glauben an Jesus Christus geschenkt wird und allen zugutekommt, die glauben. Da gibt es keinen Unterschied,‭ ‭denn alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.‭

Gerecht durch den Glauben an Jesus

In Römer 3,22 geht es um die Gerechtigkeit Gottes, die durch den Glauben an Jesus Christus offenbart wird. Paulus betont, dass diese Gerechtigkeit ohne Unterschied allen zugutekommt, die glauben, da alle Menschen Sünder sind und der Gnade Gottes bedürfen. Die menschliche Leistung reicht nicht aus, um vor Gott gerecht zu sein; vielmehr ist der Glaube an Jesus der Schlüssel zur Versöhnung. Durch diesen Glauben werden Gläubige mit der Gerechtigkeit Gottes beschenkt, und dies unabhängig von ihrer Herkunft oder ethnischer Zugehörigkeit. Römer 3,22 unterstreicht somit die Universalität der göttlichen Gnade und die Zentralität des Glaubens im christlichen Kontext.

Parallelstellen zum Vers Röm 3,22: Apg 13,39; Phil 3,9; Unterschied 10,12

Parallelstellen zum Vers Röm 3,23: alle 3,9.10; 1Kön 8,46; Herrlichkeit 5,2; 8,30; 2Thes 2,14 

Röm 3,24: ‭Doch werden sie allein durch seine Gnade ohne eigene Leistung gerecht gesprochen, und zwar aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist.‭

Für dein Leben

  • Erkenne: Du bist aus Gnade gerechtfertigt, ohne es dir verdienen zu müssen – Gottes Liebe gilt dir trotz deiner Fehler.
  • Vertraue: Du kannst dich auf Jesus verlassen, der dich durch seinen Tod erlöst hat – das ist die Grundlage für deinen Wert und deine Hoffnung.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 3,24: 4,16; 5,17; 11,6; Eph 2,8; Tit 3,5–7; geschenkweise Offb 22,17 

Allein durch den Glauben

Durch den Glauben: weist darauf hin, dass der Glaube kein Verdienst ist, das Erlösung verdient. Es ist nicht mehr als das Mittel, durch das die Gabe gegeben wird. Aber Glaube bedeutet nicht, Gott zu „vertrauen“ oder zu „erwarten“, dass er etwas tut, sondern sich auf sein Zeugnis über die Person Christi als seinen Sohn und das Werk Christi für uns am Kreuz zu verlassen.

Da wir uns in solch einem sündigen Zustand befinden, können wir nur frei gerechtfertigt werden. Wir können es mit unseren guten Werken überhaupt nicht kaufen. Wenn es uns nicht kostenlos zur Verfügung gestellt wird, können wir nicht alles haben. Wir werden also frei durch Seine Gnade gerechtfertigt – Seine unverdiente Gunst, die uns ohne Rücksicht auf das, was wir verdienen, gegeben wird. Es ist ein Geben, das ausschließlich durch den Geber motiviert ist und durch nichts im Empfänger motiviert ist.

Röm 3,25:Ihn hat Gott als Sühnopfer öffentlich dargestellt. Durch sein vergossenes Blut ist die Sühne vollzogen worden, und durch den Glauben kommt sie uns zugute. So hat Gott auch den Beweis erbracht, dass er gerecht gehandelt hatte, obwohl er die bis dahin begangenen Sünden der Menschen ungestraft ließ.‭

Für dein Leben

  • Vertraue darauf, dass Jesus durch sein Opfer deine Schuld tilgte – lebe aus der Vergebung, statt dich von Schuldgefühlen lähmen zu lassen.
  • Lass dich von seiner Gnade prägen – zeige anderen dieselbe Geduld und Liebe, die Gott dir erwiesen hat.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 3,25: Sühnung Hebr 9,5; Lev 16,15; 1Joh 2,2; Blut 5,9; Eph 1,7 

Glaube an das Sühneopfer Jesus

Allein der Glaube führt zur Rechtfertigung vor Gott, der Glaube an das Sühneopfer Jesus. Demut! Demut! Demut! Jeglicher Selbstruhm wird durch das Geschehen auf Golgatha ausgeschlossen. Oh Gott, der du die einzige Liebe all unserer Liebe bist, nimm hier unser einziges Herz, das wir dir geben. Bewahre, segne und stärke unsere Liebe zu dir. Ein Gebet von Benedikt von Nursia lautet: Verleihe mir einen Geist, der dich erkennt, ein Herz, das dich liebt, eine Seele, die an dich denkt, ein Tun, das dich verherrlicht, Ohren, die dich hören, Augen, die dich sehen, eine Zunge, die dich preist.

Augustinus über das Sühneopfer Jesus

Wenn er also nicht hätte leiden wollen, so würde er nicht gelitten haben. Wenn er nicht gelitten hätte, so wäre sein Blut nicht vergossen worden. Wenn sein Blut nicht vergossen worden wäre, würde die Welt nicht erlöst worden sein. Sagen wir also Dank, sowohl für die Macht seiner Gottheit, wie für die Erbarmung seiner Menschheit. Durch die Niedrigkeit Christi nämlich werden wir gereinigt. Denn wenn er sich nicht erniedrigt hätte und gehorsam geworden wäre bis zum Tode des Kreuzes, so wäre gewiss sein Blut zur Vergebung der Sünden, d.h. zu unserer Reinigung nicht vergossen worden. Augustinus

‭Röm 3,26: Und heute beweist er seine Gerechtigkeit dadurch, dass er den für gerecht erklärt, der aus dem Glauben an Jesus lebt.‭

Worte von Spurgeon

Wenn Gott gerecht ist, so muss ich als Sünder, der ohne Beistand und ohne Bürgen dasteht, Strafe erdulden. Aber Jesus vertritt mich und erleidet die Strafe der Sünde für mich. Nun kann ich als ein Sünder, der in Christus ist, nie bestraft werden, wenn Gott gerecht ist. Da wir nun durch den Glauben gerecht geworden sind, haben wir Frieden mit Gott. Das Gewissen verklagt uns nicht länger. Die Gerechtigkeit entscheidet nun zugunsten des Sünders, statt gegen ihn. Das Gedächtnis schaut mit tiefem Kummer zurück auf die vergangenen Sünden, aber ohne jegliche Furcht vor einer künftigen Strafe. Denn Christus hat die Schuld Seines Volkes bis auf das letzte kleine bisschen bezahlt und die göttliche Quittung dafür erhalten.

Meine Hoffnung blüht nicht deswegen auf, weil ich kein Sünder bin, sondern weil ich ein Sünder bin, für den Christus gestorben ist. Mein Vertrauen steht nicht darauf, dass ich heilig bin sondern darauf, dass Er meine Gerechtigkeit ist obwohl ich unheilig bin. Mein Glaube ruht nicht auf dem, was ich bin oder fühle oder weiß, sondern auf dem, was Christus ist, was Er getan hat und was Er jetzt noch für mich tut. Spurgeon

Parallelstellen zum Vers Röm 3,26: 5,1; 10,4; Apg 13,39; 2Kor 5,21 

Röm 3,27: ‭Kann man da noch selbst auf etwas stolz sein? Das ist ausgeschlossen. Durch was für ein Gesetz kommt das? Durch das Gesetz, das Werke fordert? Nein! Es kommt durch das Gesetz, das auf den Glauben abzielt.‭

Für dein Leben

  • Vertrauen statt eigenes Bemühen: Du kannst nicht durch eigene Anstrengung oder gutes Verhalten vor Gott bestehen, sondern nur durch Glauben. Es geht darum, dich auf Gottes Gnade zu verlassen, nicht auf deine Leistungen.
  • Stolz ablegen: Du darfst nicht stolz auf deine eigenen Taten sein, weil du nichts hast, was du dir selbst verdienst hast. Dein Leben wird durch Gottes Gnade bestimmt, nicht durch deine Verdienste.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 3,27: 4,2.5.16; 1Kor 1,29; 1,31; Eph 2,9; Glaubens 1,17 

Auf den Glauben kommt es an

In Römer 3,27 geht es um den Glauben als Grundlage für Rechtfertigung. Paulus betont, dass der Mensch nicht durch Werke, sondern allein durch den Glauben vor Gott gerecht wird. Es ist eine persönliche Beziehung zu Gott, die zählt. Die Verse unterstreichen, dass niemand sich durch eigene Leistungen rühmen kann – es ist der Glaube, der den Weg zur Erlösung ebnet. Der Fokus liegt auf der Demut vor Gott und der Erkenntnis, dass die Gnade durch den Glauben empfangen wird. Paulus ermutigt dazu, auf das Werk Christi zu vertrauen, um so die Gerechtigkeit zu erlangen, die durch menschliche Anstrengungen allein unerreichbar bleibt.

Röm 3,28: Nicht wegen meiner guten Taten werde ich von meiner Schuld freigesprochen, sondern allein deshalb, weil ich mein Vertrauen auf Jesus Christus setze.

Heil allein in Christus

Im Glauben an das Wort, das in Jesus Christus Fleisch geworden ist, sind wir vereint. „Nicht in Organisationen, nicht in Dogmen, nicht in Liturgien, nicht in frommen Herzen wird die Einheit der Kirche bestehen, sondern im Wort Gottes, in der Stimme Jesu Christi.“ (Bonhoeffer). Diese Stimme Jesu Christi mit einem wachsamen Ohr zu hören, das ist die Gnade und Aufgabe eines jeden Christen. Zuallererst durch das Gebet wird dieses „Hören“ sensibilisiert. Alle Christen in allen Kirchen wenden sich im Gebet an das Wort Jesu Christi. Das ist wunderbar. Das ist der Kern unseres gemeinsamen Glaubens.

Parallelstellen zum Vers Röm 3,28: 3,20.21; Gal 2,16 

Röm 3,29: ‭Ist Gott denn nur ein Gott der Juden und nicht auch der Gott der anderen Völker? Natürlich auch der anderen Völker!‭

Für dein Leben

  • Gott ist für alle Menschen da: Er ist nicht nur der Gott der Juden, sondern auch der der Nicht-Juden. Das bedeutet, er ist immer und überall für dich da, unabhängig von deiner Herkunft.
  • Glaube an Gottes Gnade: Du kannst dir keine Erlösung verdienen, sondern nur im Glauben an Gottes Gnade und Liebe finden. Es geht nicht um deine Leistungen, sondern um das Vertrauen auf Gottes Handeln in deinem Leben.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 3,29: 9,24–26; 10,12; Jes 54,5 

Gott aller Menschen

In Römer 3,29 geht es darum, dass Gott nicht nur der Gott der Juden ist, sondern auch der Heiden. Paulus betont, dass es nur einen Gott gibt, der sowohl die Juden als auch die Heiden rechtfertigt, wenn sie durch den Glauben an ihn kommen. Diese Passage unterstreicht die Universalität des Glaubens und zeigt, dass Gottes Gnade für alle Menschen zugänglich ist, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft. Der Glaube wird als entscheidender Faktor hervorgehoben, der die Verbindung zu Gott herstellt und die menschliche Gemeinschaft in einer gemeinsamen Beziehung zu ihm verbindet.

Röm 3,30: ‭Denn es gibt nur den einen Gott. Er wird die Beschnittenen ebenso wie die Unbeschnittenen auf der gleichen Grundlage des Glaubens für gerecht erklären.‭

Parallelstellen zum Vers Röm 3,30: 4,11.12; 10,9–13; Gal 3,8 

‭Röm 3,31: Setzen wir nun aber durch den Glauben das Gesetz außer Kraft? Im Gegenteil: Wir bestätigen das Gesetz!‭

Sicherlich nicht!

Natürlich macht Paulus das Gesetz nicht ungültig. Wie der Apostel in Römer 4 zeigen wird, nahm das Gesetz das kommende Evangelium der Rechtfertigung durch den Glauben vorweg , abgesehen von den Werken des Gesetzes. Daher stellt das Evangelium das Gesetz auf und erfüllt seine eigenen Vorhersagen.

Wir bestätigen das Gesetz!‭

So wird betont, dass der Glaube nicht zu einem laxen Umgang mit moralischen Maßstäben führen sollte, sondern zu einem tieferen Verständnis und einer aktiven Umsetzung der göttlichen Gebote im Einklang mit dem Vertrauen auf Christus.

Parallelstellen zum Vers Röm 3,31: 8,4; 13,8; Gal 5,23; Hebr 10,16; Mt 5,17

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Röm 3. Kap.

Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Römer Brief Röm 3. Kap.

Röm 3