Lukas Evangelium Lk 12. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 12. Kap.
Inhaltsverzeichnis
Zum Lukas Evangelium Lk 12. Kap.
Das Lukas Evangelium Kapitel 12 befasst sich hauptsächlich mit den Themen Glauben, Habsucht und Vorbereitung auf das Jüngste Gericht. Jesus warnt davor, Gott nicht zu fürchten, sondern zu ihm zu stehen und seine Wahrheit zu verkünden. Er mahnt die Menschen auch, sich nicht durch materielle Dinge ablenken zu lassen, sondern sich auf das Leben im Reich Gottes vorzubereiten. Das Kapitel endet mit dem Appell, stets wachsam und bereit zu sein, denn niemand kennt den Tag oder die Stunde, wann das Jüngste Gericht kommt.
Lk 12,1-12: Jesus warnt vor Heuchelei
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 12,1-12
Lk 12,1-3: Warnung vor Heuchelei
Lk 12,1: Als sich inzwischen das Volk zu Tausenden gesammelt hatte, sodass sie aufeinander traten, begann er zuerst zu seinen Jüngern zu sprechen: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher die Heuchelei ist!
Großer Andrang
Als Jesus seine allgemeine Richtung nach Jerusalem fortsetzte, kamen große Menschenmengen, um Ihn zu hören. Der Andrang war so groß, dass einige verletzt wurden, so dass sie sich gegenseitig mit Füßen traten.
Heuchelei
Ein Heuchler ist jemand, der eine Maske trägt und dessen äußere Erscheinung sich vom Inneren völlig unterscheidet. Die Pharisäer wollten als tugendhafte Vorbilder gelten, doch in Wahrheit waren sie nur Meister der Verstellung.
Jesus wandte sich zuerst an seine Jünger
Bevor Jesus sich der Menge der Menschen zuwendet, wendet er sich bewusst an seine Jünger und möchte sie vor etwas warnen und bewahren. Er weiß nämlich, dass auch denen, die ihm nachfolgen, Versuchungen nicht erspart bleiben werden: die Versuchung der Heuchelei, so zu tun, als ob man besser, vollkommen, heiliger sei als man ist – ja selbst die Liebe zu Gott und dem Nächsten nur vorzuspielen. Jesus möchte, dass wir als Erste authentisch und echt sind, also in der Wahrheit leben. Bettina Duda
Lk 12,2: Es ist aber nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das nicht bekannt werden wird.
Nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird
Jesus sagt uns, dass alles, was wir sagen, denken und tun, bekannt wird. Deshalb bringen wir alles im Schuldbekenntnis vor Gott – „in Gedanken, Worten und Werken“. Alle unsere guten und bösen Taten kommen spätestens in unserer Sterbesekunde ans Licht. Lassen wir es nicht so weit kommen. Nutzen wir das große Geschenk der heiligen Beichte, und versöhnen wir uns immer wieder mit Gott. Nehmen wir uns ein Beispiel an den großen Heiligen, die sehr häufig gebeichtet haben. Leben wir so, dass wir jederzeit sterben können und im Stand der Gnade sind. Jan Burghardt
Reinheit der Absicht
Jesus sagt, dass alles enthüllt und alles bekannt wird, was wir im Verborgenen reden. Können wir dann, wenn es enthüllt ist, jedem in die Augen schauen, ohne rot zu werden oder ein schlechtes Gewissen zu haben? Aber nicht nur vor den Menschen wird alles offenbar werden. Vor allem müssen wir Gott in die Augen schauen und ihm Rechenschaft ablegen für unser Reden und Tun und auch für unsere Absichten. Wir sollen lauter sein, immer eine reine Absicht haben. Das bedeutet, dass wir alles für Gott und zu seiner Ehre tun, ohne Hintertürchen und zum Besten für unseren Nächsten. Die Liebe zu Gott und zum Nächsten muss der Antrieb für unser Handeln sein. Marita Grötsch
Deine Absicht erst gibt deinem Werke seinen Namen. Ambrosius von Mailand
Gebet
Herr, wie oft tun wir schlechte Dinge im Verborgenen oder denken lieblos über Menschen in unserem Umfeld. Wir werden nicht müde, über die Schwächen anderer zu reden, wir vergleichen uns, werten und urteilen, flüstern leise „hinten her“, manchmal bewusst, oft unbewusst. Hilf uns Menschen in unserer Schwachheit, lass uns gut über unsere Mitmenschen denken, und lass uns liebende Nachfolger werden. Bitte hilf mir, dass ich auch im Verborgenen nur Dinge denke und tue, die dir und deinem Herzen gefallen.
Lk 12,3: Alles, was ihr im Finstern redet, wird man darum im Licht hören, und was ihr in den Kammern ins Ohr gesprochen habt, wird auf den Dächern verkündigt werden.
Lk 12,4-7: Die Fürsorge des Vaters
Lk 12,4: Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts Weiteres tun können.
Zunehmende Angst
In Anbetracht der jüngsten Demonstration des Widerstands gegen Jesus (Lk 11:53-54) ist es vernünftig zu glauben, dass die Jünger den zunehmenden Stress und die Angst vor der Kreuzigung fühlten. Sie mussten den gleichen Frieden erlangen, den Jesus hatte, und die Angst relativieren.
Meine Freunde, fürchtet euch nicht
Jesus spricht uns mit „meine Freunde“ an. Diese Anrede sollte uns innerlich neu berühren, denn Jesus spricht: „Mein Freund, fürchte dich nicht…“. Er möchte eine vertraute, intime und enge Freundschaft mit mir leben und aus dieser Freundschaft heraus muss ich mich nicht fürchten. Ich muss mich auch nicht vor denen fürchten, die den Leib töten. Wie viele Christen auf der Welt erleben genau dieses Schicksal aufgrund ihres Glaubens. Wir müssen keine Angst davor haben, wenn die Zeit unseres Aufbruchs aus unserem Leib angekommen ist oder wenn wir irgendetwas Materielles verlieren. Auch müssen wir niemals Angst vor Gott haben. Fürchten sollten wir nur die Sünde, die uns von Gott trennt. Bettina Duda
Lk 12,5: Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, welcher, nachdem er getötet hat, auch Macht besitzt, in die Hölle zu werfen! Ja, ich sage euch, den fürchtet!
Ihn sollt ihr fürchten
Es gibt noch Kreise unter Christen, Priestern und pastoralen Mitarbeitern, wo man das Bewusstsein von der Existenz des Teufels nicht ernst nimmt und verdrängt. Man hört öfters die Behauptung, die Hölle gebe es nicht. Dabei ist das alles so real, wie die Wahrheit selbst – Jesus Christus –, es hier zu schildern weiß. Lassen wir uns nicht einreden, den Teufel gäbe es nicht. Wir haben alle die Erfahrung, wie leicht wir uns vom Bösen in Versuchung führen oder in Fallen locken lassen. Haben wir keine Angst vor dem Teufel, bleiben wir an Jesu Christi Seite. Er ist der Sieger und unser Retter. Jan Burghardt
Warnung von Jesus
Das sind ernste Worte, die man nicht gerne hört und von denen manche befürchten, sie würden ein Nährboden für die Vorstellung bilden, dass Gott ein grausamer Tyrann sei. Aber es ist Gottes Liebe, die so deutlich warnt, da Er will, dass sich jeder durch Jesus Christus vor der Verdammnis retten lässt. An uns liegt es, dieses Rettungsangebot anzunehmen. Gerrid Setzer
Lk 12,6: Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Groschen? Und nicht ein Einziger von ihnen ist vor Gott vergessen.
Wertvoll für Gott
Diese Worte erinnern uns daran, wie wertvoll jeder einzelne von uns in Gottes Augen ist. Selbst die scheinbar unbedeutendsten Dinge haben einen unschätzbaren Wert in seiner Sichtweise. Diese Passage fordert uns auf, die Bedeutung jedes einzelnen Lebens zu erkennen und uns bewusst zu machen, dass wir von Gott geliebt und geschätzt werden, unabhängig von unserem gesellschaftlichen Status oder unserer Leistungsfähigkeit. Wir sollten uns daran erinnern, dass Gott uns kennt und uns wertvoll findet, selbst wenn andere uns übersehen oder abwerten.
Versicherung von Jesus
Es gibt wenige Dinge, die schlimmer sind als das Gefühl, vergessen zu werden. Jesus versicherte jedem Gläubigen, dass sein Leben kostbar sei und vor Gott in Erinnerung bleiben würde.
Lk 12,7: Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.
Vertrauen auf Gottes Vorsehung
Gott schickt mir damit auch das Kreuz. Alles kommt von Ihm: Gesundheit und Krankheit, zeitliche Güter, Unglück und Widerwärtigkeiten im Leben. Alles, absolut alles hat Er gut angeordnet, und wenn sich das Geschöpf manchmal gegen das auflehnt, was Gott gebietet, begeht es eine Sünde, denn alles ist notwendig und gut gefügt. Lachen und Weinen sind erforderlich, und aus allem können wir immer dann Nutzen ziehen für unsere Vervollkommnung, wenn wir mit gläubigem Herzen Gottes Werk in allem erkennen und wie Kinder in den Armen des Vaters verweilen.
Denn wir allein, wohin sollten wir uns wenden? Klar, dass ich nicht versuche, Gefühle in mir auszumerzen. Gott will nur von mir, dass ich sie vervollkommne. Aus diesem Grund führt Er mich hierhin und dorthin wie ein Spielzeug, und überall hinterlasse ich Teile meines Herzens. Wie groß ist Gott und wie gut macht Er alles! Wie sehr liebt Er mich, und wie schlecht hat antworte ich auf Seine Liebe! Seine Vorsehung ist unendlich, und ihr müssen wir uns ohne Vorbehalt ausliefern. Rafael Arnáiz Barón
Die Würde des Menschen in den Augen Gottes
Gott sorgt sich um die Spatzen, die einen vergleichsweise geringen „Wert“ besitzen – um wie viel mehr also um den Menschen! Ja so sehr, dass für ihn jedes Haar auf dem Kopf wichtig ist. In einer Zeit, in der der Wert des Menschen mehr und mehr nach Leistung und äußerem Erfolg bemessen wird, zeigt Jesus uns unseren wahren Wert in unserem Sein als geliebte Kinder Gottes.
Fürchtet euch nicht!
Gott liebt uns über alles. Er kennt uns durch und durch, er weiß, wo wir schwach sind. In Gottes Augen sind wir das Wertvollste, was es gibt. Sind wir uns dessen bewusst? Weiß ich, dass ich mir keine Sorgen um mich und mein Leben machen muss? Jesus wird nicht müde, uns in der gesamten Heiligen Schrift immer wieder zuzurufen: „Fürchtet euch nicht“. Denken wir bei der nächsten sorgen- und angstvollen Situation daran: „Fürchte dich nicht!“ Jan Burghardt
Lk 12,8-12: Unerschrockenes Bekenntnis
Lk 12,8: Ich sage euch aber: Jeder, der sich zu mir bekennen wird vor den Menschen, zu dem wird sich auch der Sohn des Menschen bekennen vor den Engeln Gottes.
Er bekennt sich zu mir
Gott ist mit uns, Gott ist für uns. Gott gibt uns sein Wort und er ist ihm treu. Er hält seine Verheißungen, auch wenn wir untreu werden. Warum muss er sich dann noch zu uns bekennen? Wir können es uns lediglich mit unserer menschlichen Vorstellungskraft vor Augen führen, wie Jesus uns anschaut und vor den Engeln spricht: Ich kenne ihn/sie, er/sie gehört zu mir. Mein Freund, meine Freundin… Er kennt uns! Er weiß, wann wir uns vor den Menschen zu ihm bekennen und wann wir ihn verleugnen. Er lädt mich Tag für Tag ein, mich zu ihm zu bekennen und mein Herz auf ihn auszurichten. Bettina Duda
Position beziehen
Jesu Wirken hier auf Erden ist ein einziges Zeugnis für unseren Auftrag in dieser Welt. Wir sollen Christus vor den Menschen bekennen, von ihm erzählen und die Menschen in unserem Bekanntenkreis mit Liebe zu Christus führen. Das ist unser Auftrag, das ist unsere Daseinsberechtigung. Jesus wünscht sich nichts sehnlicher, als dass wir überall, wirklich überall, in der Schule, im Arbeitsalltag, unter Freunden, bei Kunden, in der Familie über ihn sprechen, von ihm begeistert reden, seine Liebe allen Menschen kundtun. Letztlich müssen wir die Menschen zu Christus führen. Das war auch sein letzter Wille vor der Himmelfahrt an die Jünger, an uns. Jan Burghardt
Gespräch mit Christus
Christus, wie oft fällt es mir in Alltagssituationen schwer, mich zu dir zu bekennen. Da ist Verzagtheit, Schüchternheit, Angst vor verbalen Angriffen und Ausgrenzung. So oft fühle ich mich schwach, traue mich nicht, glaube nicht, dass mein Wort wichtig ist, dass ich gehört werde. Angst vor Zurückweisung und Belächelt-werden machen mich schwach. Herr, hilf mir, mutig und stark zu sein. Hilf mir, jedem, der mir begegnet, von dir und deiner Liebe zu den Menschen zu erzählen, getreu dem Motto wovon das Herz voll ist, davon erzählt der Mund.
Eindeutigkeit
Bekennermut ist Jesus wichtig. Wir sollen vor den Menschen zu ihm stehen. Nur dann wird er vor dem Vater für uns einstehen. – Nicht weil Jesus unsere Loyalität nötig hätte. Er ist ja Gott. Aber wir haben die seine nötig. Nur wenn wir ganz klar vor Augen haben, dass allein Gott unser Heil und unsere Rettung ist, werden wir uns für ihn im notwendigen Maß öffnen können. Solange ich noch denke, die anderen Menschen sind für mein Wohlbefinden wichtiger, solange ich diese an die erste Stelle setze, suche ich noch an der falschen Quelle. An welcher Quelle suche ich? Dorit Wilke-Lopez
Mit meinem Leben Zeugnis geben
Es gibt viele Möglichkeiten, mich während des Tages zu Christus zu bekennen: das Tischgebet im Restaurant, die kleine Ikone auf meinem Schreibtisch am Arbeitsplatz oder eine klare Antwort auf eine Frage, die den Glauben betrifft. In manchen Situationen ist es einfach, andere Situationen erfordern Mut und meine Bereitschaft, einen Nachteil oder eine Ablehnung in Kauf zu nehmen. Birgit Gams
Lk 12,9: Wer mich aber verleugnet hat vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes.
Lk 12,10: Und jedem, der ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben werden.
Der Heilige Geist rettet, wenn wir wollen
Zur Lästerung des Heiligen Geistes, die nicht vergeben werden kann, sagt der Katechismus: „Die Barmherzigkeit Gottes ist grenzenlos. Wer sich aber absichtlich weigert, durch Reue das Erbarmen Gottes anzunehmen, weist die Vergebung seiner Sünden und das vom Heiligen Geist angebotene Heil zurück. Eine solche Verhärtung kann zur Unbußfertigkeit bis zum Tod und zum ewigen Verderben führen.“ (KKK 1864). Gott will uns immer wieder annehmen – unser Part ist es, zu bereuen, ihn immer wieder um Vergebung zu bitten und ihm zu vertrauen. Wir werden nicht gegen unseren Willen gerettet. Dorit Wilke-Lopez
Lästerung gegen den Heiligen Geist
Was meint Jesus mit Lästerung gegen den Heiligen Geist? Papst Johannes Paul II. sagt, dass sie nicht in verletzenden Worten gegen den Heiligen Geist besteht, sondern in der Weigerung, das Heil anzunehmen, das Gott dem Menschen anbietet. Der Geist der Wahrheit wirkt in uns und lässt uns die Sünde erkennen. Er legt sie offen und wenn wir dieses Aufdecken der Sünde zurückweisen, nicht bereit sind, unsere Sündhaftigkeit anzuerkennen, weisen wir den Geist selbst zurück und bleiben in der Sünde gefangen. Wir weigern uns, die Vergebung anzunehmen, die der Heilige Geist in unserem Gewissen bewirken möchte. Gott achtet in jedem Fall unsere Freiheit. Marita Grötsch
Worte von Johannes Paul II
Warum ist die Lästerung gegen den Heiligen Geist nicht zu vergeben? Was ist unter dieser Lästerung zu verstehen? Der heilige Thomas von Aquin antwortet, dass es sich hier um eine Sünde handelt, „die ihrer Natur nach unvergebbar ist, weil sie jene Elemente ausschließt, derentwegen die Vergebung der Sünden geschieht“. Nach dieser Deutung besteht die Lästerung nicht eigentlich in verletzenden Worten gegen den Heiligen Geist, sondern in der Weigerung, das Heil anzunehmen, welches Gott dem Menschen durch den Heiligen Geist anbietet, der in der Kraft des Kreuzesopfers wirkt.
Wenn der Mensch jenes „Offenlegen der Sünde“, das vom Heiligen Geist ausgeht und heilswirksamen Charakter hat, zurückweist, weist er damit zugleich das „Kommen“ des Trösters zurück, jenes „Kommen“, das sich im Ostergeheimnis vollzieht, in der Einheit mit der erlösenden Kraft des Blutes Christi, das „unser Gewissen von toten Werken reinigt“. Wir wissen, dass die Frucht einer solchen Reinigung die Vergebung der Sünden ist. Wer den Geist und das Blut zurückweist, verbleibt deshalb in „toten Werken“, in der Sünde.
Die Lästerung gegen den Heiligen Geist besteht gerade in der radikalen Verweigerung der Annahme jener Vergebung, deren innerster Vermittler er ist und die eine echte Bekehrung voraussetzt, die von ihm im Gewissen gewirkt wird. Wenn Jesus sagt, dass die Lästerung gegen den Heiligen Geist weder in diesem noch im zukünftigen Leben vergeben wird, dann liegt der Grund darin, dass diese „Nicht-Vergebung“ ursächlich mit der Unbußfertigkeit verbunden ist, das heißt mit der radikalen Weigerung, sich zu bekehren.
Nun ist aber die Lästerung gegen den Heiligen Geist die Sünde jenes Menschen, der sich auf sein vermeintliches „Recht“ zum Verharren im Bösen – in jeglicher Sünde – beruft und dadurch die Erlösung verwirft. Ein solcher Mensch bleibt in der Sünde gefangen, indem er von seiner Seite her seine Bekehrung und damit die Sündenvergebung unmöglich macht, die er als unwesentlich und unbedeutsam für sein Leben erachtet. Dies ist eine Situation des geistlichen Ruins; denn die Lästerung gegen den Heiligen Geist erlaubt es dem Menschen nicht, sich aus seiner selbstverhängten Gefangenschaft zu befreien und sich den göttlichen Quellen der Reinigung der Gewissen und der Verzeihung der Sünden zu öffnen. Johannes Paul II
Der Weg, den Heiligen Geist nicht zu lästern, besteht darin, Jesus Christus anzunehmen und ihm heute sein liebevolles Vertrauen zu schenken. Es bedeutet aufzuhören, das Wirken des Heiligen Geistes abzulehnen, der uns zu Jesus bringt.
Lk 12,11: Wenn sie euch aber vor die Synagogen und vor die Fürsten und Obrigkeiten führen, so sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt.
Lk 12,12: Denn der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt.
Der Heilige Geist hilft
Der Heilige Geist hilft uns immer. Er lehrt uns, er schenkt uns Weisheit. Er ist es, der uns stark macht. Er sorgt dafür, dass wir die richtigen Worte in angemessenem Ton sagen, immer dann, wenn wir bei Christus sind. Sind wir in der Liebe und in der Einheit mit Christus, kann uns nichts passieren. Jesus hat uns den Beistand gesendet, damit wir mutig sind und nicht verzagt. Der Heilige Geist lehrt uns, die Schrift zu verstehen und zu erkennen, wie Jesus den Willen des Vaters erfüllt hat. Der Heilige Geist tröstet uns auch, wenn mal etwas nicht so läuft. Doch zweifeln wir nicht. Jesu Liebe ist mächtiger als alles auf dieser Welt. Jan Burghardt
Lk 12,13-21: Gleichnis vom dummen Reichen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 12,13-21
Lk 12,13: Es sprach aber einer aus der Volksmenge zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teilen soll!
Jesus hört mir immer zu
Jesus, ein Mann spricht zu dir. Er verlangt von dir, was er will, das, was er für gut und richtig hält. Auch ich sage dir heute, Jesus, was ich für angemessen und recht halte. Ich weiß, dass du mir heute zuhörst, so wie du diesem Mann zugehört hast. Ich weiß nicht, wie deine Antwort aussehen wird. Ich weiß aber, dass deine Antwort das ist, was ich wirklich brauche. Jesus, ich vertraue auf dich. Stärke mein Vertrauen.
Lk 12,14: Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch gesetzt?
Reaktion von Jesus
Wie viele Familien haben sich bereits in der Frage ums Erbe zerstritten? Es ist ein ernstes Anliegen und für den Fragenden offensichtlich ein von ihm selbst nicht zu lösendes Problem, weshalb er sich an den „Rabbi“ Jesus als einen offenkundig verständigen und klugen Mann wendet. Und Jesus reagiert ganz als „Rabbi“ mit einer klugen und für den Fragenden zugleich unzufriedenstellenden Antwort.
Denn er macht deutlich, dass er sich nicht einmischen wird in das innerfamiliäre Geschehen. Dies ist jedoch nur die erste Antwort. Die zweite folgt sogleich: Die Warnung vor Habgier, die an dieser Stelle auch noch auf den Zwischenrufer gemünzt ist, nimmt den Einzelnen und sein Verhältnis zu Besitz in den Blick. Dabei wird wie im gesamten Text nicht der Besitz selbst als verwerflich abqualifiziert, sondern der Umgang des Menschen mit dem Besitz kritisch hinterfragt.
Du darfst auch mal nein sagen
Auch Jesus hat hier und da ein nein ausgesprochen. Auch du darfst „Nein“ sagen. Das innere „Ich muss“, um mir oder anderen gerecht zu werden, frisst dich auf. Es geht nicht ohne dich? Quatsch! Das merkst du dann, wenn du krank bist und es trotzdem läuft. Wenn du zu häufig das „Muss“ und „Sollte“ in deinem Kopf hast, ist das definitiv ein Warnsignal.
Wenn du merkst, dass du immer häufiger das Wort sollte gebrauchst, ist das ein Zeichen, dass du dich in deinem Leben immer weiter von dem „Leben in Fülle“ entfernst, dass Jesus für dich bereit hält. Du lebst dann für irgendwelche anderen Maßstäbe oder Bestätigungen, von denen du dir erwartest, dass sie dich glücklich machen. Sollte macht niemanden glücklich. Also: Du darfst auch Nein sagen.
Richter über die Gewissen
Erbstreitigkeiten waren keine Seltenheit, auch in der damaligen Zeit. Nach dem mosaischen Gesetz erhielt der erstgeborene Sohn immer den doppelten Anteil von allem. So war es auch nicht unüblich, sich in Konfliktsituationen an wichtige Rabbiner zu wenden, die als Richter fungieren sollten. Diese Aufgabe lehnt Jesus entschieden ab: Wer hat mich zum Richter bei euch gemacht? Zum Richter über Eigentumsangelegenheiten? Auftrag und Mission Jesu gehen viel tiefer. Der Friedensfürst ist gekommen, um einen viel tieferen Frieden zu bringen: als „Richter“ über die Gewissen den Frieden des Herzens. Diesen Frieden zu suchen und ihm nachzujagen ist tägliche Aufgabe in unserem Gespräch mit dem Herrn, darum sollten wir ihn bitten, denn er zeigt uns den Weg in den kleinen und großen Entscheidungen in unserem Leben und er ist der wahre Reichtum. Betti Duda
Lk 12,15: Er sagte aber zu ihnen: Habt acht und hütet euch vor der Habsucht! Denn niemandes Leben hängt von dem Überfluss ab, den er an Gütern hat.
Warnung vor Habgier
Seine Warnung vor der Habgier greift dabei ein allgemeines antikes Motiv auf. Habgier ist gefährlich für den sozialen Zusammenhalt, denn wer nur auf das Zusammenraffen seines Besitzes aus ist, vergisst allzu leicht die Mitmenschen und sät womöglich Streit und Zwietracht, so die Sorge. Weil dieses zentrale Gut des christlichen Zusammenlebens nicht in Gefahr geraten durfte, war die Mahnung vor Habgier ein verbreitetes Thema der frühchristlichen Literatur. Der Evangelist Lukas legt den Fokus jedoch auf die persönlichen Konsequenzen. Das Streben nach „Mehr“ wird zur Falle, dauerhaft im Überfluss leben zu wollen.
Lk 12,16: Dann erzählte er ihnen ein Gleichnis: Ein reicher Bauer hatte eine gute Ernte zu erwarten.
Lk 12,17: Er überlegte hin und her: Was kann ich tun? Ich weiß gar nicht, wo ich das alles unterbringen soll.
Was soll ich tun?
Sein Kummer und seine Angst spiegelten sich in den Worten wider: „ Was soll ich tun? “ „Als wir jung sind, denken wir, dass reich zu sein bedeutet, völlig frei von Sorgen zu sein. Aber dieser reiche Mann war genauso voller Sorgen wie der Bettler.
Worum geht es in dem Gleichnis?
Es geht um den irdischen Besitz, der zu einer gewissen Sorglosigkeit führen kann, die schlimmstenfalls Gott vergessen lässt. Und mit ihm die Tatsache, dass der Mensch, egal was er schafft und anhäuft, der Sterblichkeit unterworfen ist. Der reiche Mann im Gleichnis wird zum Narr, weil er seine Lebenspläne ohne Gott macht. Er meint, alles selbst im Griff zu haben, sein Leben, seinen Verlauf und seine Zukunft. Er hofft, mit seiner Vorsorge ausgesorgt zu haben und sich ausruhen zu können auf dem, was geschafft und als Ernte eingefahren ist. Er sehnt sich eine Sicherheit herbei, die über das Heute und die absehbare Zukunft („viele Jahre“) hinaus geht. Diese Form der Vorsorge wird im Evangelium kritisiert.
Lk 12,18: Dann entschloss er sich: ›Ich werde meine Scheunen niederreißen und größere bauen. Dort werde ich mein ganzes Getreide und alle meine anderen Vorräte unterbringen können.
Lk 12,19: Und dann werde ich mir sagen, so, jetzt hast du es geschafft! Du bist auf viele Jahre versorgt. Ruh dich aus, iss und trink und genieße das Leben!
Warnung vor Geiz
Er erinnerte sich nicht an die gemeinsame Natur und hielt es für keine Pflicht, von dem Überfluss den Dürftigen mitzuteilen. Die Scheunen strotzten vom Überfluss des Erbauten. Aber die geizige Seele war nicht voll. Er sieht die Lösung einzig im Vergrößern der Vorratsräume, im Ansammeln und Horten. Doch mitnehmen ins Jenseits können wir keine Scheunen und keine Paläste, keine Brillanten und kein Geld, weder Besitz noch Reichtum. Wir können nur mitnehmen, womit wir das Herz gefüllt haben. In den Himmel gehen wir mit der Liebe ein, die wir gegeben und empfangen haben.
Aufforderung zum Geben
Bist du nicht ein Räuber, indem du das für dein Eigenes hältst, was du zur Verteilung überkommen hast? Es ist das Brot des Hungrigen, das du hast, der Rock des Entblößten, den du im Zimmer bewahrest, der Schuh des Bloßfüßigen, welcher neben dir schmachtet, das Geld des Dürftigen, welches du vergraben hast. Daher begehst du so viele Sünden, als du geben könntest. Goldene Perle
Mein, mein, mein
Der reiche Mann im Gleichnis dachte, es sei alles für ihn. Er sagte, meine Ernte , meine Scheunen , meine Güter , meine Seele . Alles drehte sich um ihn, und nichts drehte sich um Gott. Am Ende wurde bewiesen, dass ihm nichts gehörte – sogar seine eigene Seele war Gott untertan. Er hatte keine Ernte , keine Scheunen , keine Güter , und seine Seele war tot.
Lk 12,20: Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird gehören, was du bereitet hast?
Der Tod nimmt das alles
In seiner Lebensrechnung macht der reiche Kornbauer einen großen Fehler. In seiner Selbstsicherheit übersieht er das Sicherste in seinem Leben: den Tod, der jäh und unvermittelt eintreten kann und allem menschliche Planen ein abruptes Ende setzt. Armer reicher Mann! Was kann von all dem, was er angehäuft, gehortet und gespeichert hat mitnehmen? Nichts! Der Mann war ein Narr – nicht weil er reich war, sondern weil er ohne Bewusstsein und Vorbereitung auf die Ewigkeit lebte.
In der Nacht
In der Nacht wurde aber die Seele abgefordert, weil sie in der Finsternis des Herzens hinweggenommen wurde. In der Nacht wurde sie hinweggenommen, da sie das Licht der Betrachtung nicht haben wollte, um das Leiden, welches sie treffen könnte, vorher zu sehen. Goldene Perle
Der Sinn des Lebens
Immer wieder verurteilt Jesus die Gier nach Reichtum und (materiellem) Vermögen scharf, denn sie sind für unser Herz Gift und machen uns blind. Schon Kohelet schrieb: „Windhauch, alles ist Windhauch. Welchen Vorteil hat der Mensch von all seinem Besitz, für den er sich anstrengt?“ (Koh 1,2-3) Sein Hängen an Besitztümern ist der Grund, weswegen der Jüngling „traurig weggeht“, nachdem Jesus ihn zur engeren Nachfolge einlädt (Mt 19,22). Die Worte aus dem Gleichnis, dass schon in dieser Nacht das Leben des reichen Mannes zurückgefordert werde, scheinen hart, zeigen uns aber die Realität der Zerbrechlichkeit unseres Lebens und welche Illusion es ist, sich davor in eine selbst kontrollierte Welt flüchten zu wollen. Von alledem möchte Jesus unser Herz heilen. Betti Duda
Lk 12,21: So geht es dem, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist für Gott!
Sammelt euch Schätze im Himmel!
Wie das geht, reich werden vor Gott, das hat Jesus selbst vorgelebt: durch die Zuwendung zu den Armen und zu denen, die am Rand der Gesellschaft stehen, durch die Vergebung von Schuld, durch die bedingungslose Annahme des Nächsten, durch die Liebe zu den Feinden, durch Hilfsbereitschaft und Solidarität.
Reichtum vor Gott
Zeit, die ich mir für einen anderen Menschen nehme, Hilfsbereitschaft, Zuhören-Können, Verständnis entgegenbringen, Geduld üben, Verzeihung schenken, Besinnung und Gebet: Werte, die nicht vergehen, Investitionen, die bleiben, Reichtümer, die jede Krise überdauern. So ist dieses Evangelium eine ernste Mahnung auch an uns heute, dass wir unser Herz nicht an Wohlstand und Reichtum hängen, es nicht an irdische und vergängliche Güter verlieren, sondern unseren Blick immer wieder auf das Bleibende lenken, das ewige Glück und die ewigen Freuden. Pius Kirchgessner
Lk 12,22-34: Jesus warnt vor Sorgen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 12,22-34
Lk 12,22: Und er sprach zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, noch um den Leib, was ihr anziehen sollt.
Sorgt euch nicht
Und dennoch tut es doch einer jeder von uns immer wieder. Das ist menschlich. Wichtig ist nur immer wieder im Sinne eines Warnschildes zu erkennen, das dies nichts Gutes ist, wir täglich neu der inneren Sorge das Vertrauen entgegenstellen müssen. Wir wollen durch Sorge sorglos werden, aber in Wahrheit erweist sich das Gegenteil. Sorge ist der größte Tyrann und wenn sie nicht immer wieder entsorgt wird, wird sie die Seele verseuchen. Gott ist die eigentliche Befreiung von der Sorge des Menschen. Der Herr ist unser Lastenträger. Auf ihn müssen wir all unsere Sorgen werfen.
Der Glaube endet, wo die Sorge anfängt. Corrie Ten Boom
Lk 12,23: Das Leben ist mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung.
Lk 12,24: Betrachtet die Raben! Sie säen nicht und ernten nicht, sie haben weder Speicher noch Scheunen, und Gott nährt sie doch. Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel!
Aber Achtung
Die Vögel machen sich keine Sorgen, aber sie arbeiten. Vögel sitzen nicht einfach mit offenem Mund da und erwarten, dass Gott sie füllt.
Wie viel mehr Wert seid ihr als die Vögel?
Die Sorge, die viele Menschen über die materiellen Dinge des Lebens haben, wurzelt in einem geringen Verständnis ihres Wertes vor Gott. Sie begreifen nicht, wie sehr Er sie liebt und sich um sie kümmert.
Lk 12,25: Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen?
Sorge ist immer auf das Morgen gerichtet
Der Gedanke an das Morgen liefert mich der Sorge aus. Wer dagegen das Morgen ganz in die Hand Gottes legt und das Heute offen empfängt, der lebt und ist in Gott. Das tägliche Empfangen macht mich frei vom Morgen. Versuche daher deine Sorgen loszulassen. Zerbreche dir nicht ständig den Kopf über vielerlei Dinge. Was soll ich machen? Warum ist dieser Mensch so? Bin ich gut genug? Was denkt der andere von mir? Der Mensch denkt, Gott lenkt. Ohne Furcht und Sorge jeden Tag bereit sein zu gehen – das ist die Haltung, die uns praktisch aufgezwungen ist und die tapfer durchzuhalten nicht leicht, aber notwendig ist.
Haben Sie doch keine Sorge um das Morgen
Denken wir nur daran, das Heute gut zu machen. Und wenn der morgige Tag kommt, heißt auch er wieder heute und dann werden wir an ihn denken. Auch darin müssen wir großes Vertrauen und große Hingabe an die Vorsehung Gottes haben. Wir sollen Vorräte an Manna nur für einen Tag und nicht für länger anlegen. Zweifeln wir doch nicht daran, Gott wird morgen und übermorgen und alle Tage unserer irdischen Wanderschaft neues Manna regnen lassen. Franz von Sales
Lk 12,26: Wenn ihr nun nicht einmal das Geringste vermögt, was sorgt ihr euch um das Übrige?
Lk 12,27: Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen! Sie mühen sich nicht und spinnen nicht; ich sage euch aber: Selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit ist nicht gekleidet gewesen wie eine von ihnen!
Sonne und Regen
Gott kümmert sich um die Blumen, aber das bedeutet, dass nicht jeder Tag für die Blumen Sonne und Süße ist. Wenn jeder Tag sonnig wäre und es nie Wolken oder Regen gäbe, würden die Blumen schnell sterben
Lk 12,28: Wenn aber Gott das Gras auf dem Feld, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr euch, ihr Kleingläubigen!
Lk 12,29: Und ihr sollt auch nicht danach trachten, was ihr essen oder was ihr trinken sollt; und beunruhigt euch nicht!
Lk 12,30: Denn nach all diesem trachten die Heidenvölker der Welt; euer Vater aber weiß, dass ihr diese Dinge benötigt.
Der fürsorgende Vater
Er sagte nicht: Gott, sondern: Vater, um ihnen ein größeres Vertrauen einzuflößen. Denn wo ist ein Vater, der seinen Kindern das Notwendige nicht geben ließe? Aber er seht noch etwas Anderes hinzu; denn du kannst nicht sagen, daß er zwar ein Vater ist, aber nicht wisse, daß wir dieses bedürfen. Denn wer die Natur schuf, kennt ihre Bedürfnisse. Goldene Perle
Lk 12,31: Setzt euch vielmehr für Gottes Reich ein, dann wird er euch mit allem anderen versorgen.
Gottes Reich steht an erster Stelle
Die Gemeinschaft Jesu und der Gehorsam gegen sein Gebot kommt zuerst, alles andere folgt nach! Das Reich Gottes ist wichtiger als alles andere, wichtiger als ich selbst und mein Glück. Alles zu wollen, was Gott will, es immer zu wollen, bei allen Gelegenheiten und ohne Einschränkungen, das ist das Reich Gottes, das ganz innen ist. Darum sorge dich nicht um dein eigenes Glück, sondern setze dich ein für die Dinge Gottes. Das befreit vom Ich. Und nur in der Befreiung von unserem eigenen Ich können wir umso mehr dafür einsetzen, dass sein Wille geschieht.
Gleichförmigkeit mit Gottes Willen
Die Gleichförmigkeit unseres Herzens mit Gottes geoffenbartem Willen besteht darin, daß wir das alles wollen, was die göttliche Güte als ihre Absicht offenbart, daß wir glauben, was sie lehrt, erhoffen, was sie verspricht, fürchten, was sie androht, lieben und tun, was sie befiehlt und verlangt. Durch seinen Willen verlangt Gott, daß wir das tun, was er uns sagt.
Er gibt uns alles dazu, was wir brauchen, mahnt und drängt uns, dies auch zu verwenden. So treibt er uns dazu an, mahnt uns, muntert uns auf, regt uns dazu an, hilft und unterstützt uns. Unsere Liebe aber gibt das Herz ihm hin und weiht es ihm mit inniger Liebe. Die Liebe des Wohlwollens, die Gott alles unterwerfen will, unterwirft folglich unser Verlangen und Wollen dem geoffenbarten Willen Gottes.
Worte von Faustina
Treue Hingabe an den Willen Gottes immer und überall, in allen Angelegenheiten und Lebensumständen, gibt Gott große Ehre. Eine solche Hingabe an den Willen Gottes hat in seinen Augen mehr Gewicht als langes Fasten, Abtötungen und strengstes Büßen. Oh, wie groß ist der Lohn für einen Akt liebender Hingabe an den Willen Gottes! Eine Gott liebende Seele, die in ihm versenkt ist, geht ihrer Pflicht mit derselben Einstellung nach, wie zur heiligen Kommunion und verrichtet die geringste Tätigkeit mit großer Sorgfalt, unter dem liebenden Auge Gottes. Sie ist nicht verwirrt, wenn sich nach einiger Zeit eine Sache als weniger geglückt erweist. Sie bleibt ruhig, denn während ihres Handelns hat sie alles getan, was in ihrer Macht war. Faustyna
Diese Entscheidung – zuerst das Reich Gottes zu suchen – ist die grundlegende Entscheidung, die jeder trifft, wenn er zum ersten Mal umkehrt und sich bekehrt. Doch jeden Tag danach wird unser christliches Leben diese Entscheidung entweder bekräftigen oder verneinen.
Lk 12,32: Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben.
Worte von Charles de Foucauld
Welch sanfte Rede in diesen drei Worten: Fürchtet euch nicht! Wir haben nichts zu befürchten, und Du bist es, der uns dies sagt, höchste Wahrheit! Wie mild dies ist! In welchen Frieden Du uns führst! «Kleine Herde», kleine Kinder, liebevoll väterliches Wort, ganz zärtlich. «Euer Vater», du nennst Gott «Unser Vater». Wir sind Kinder Gottes. Gott ist uns ein Vater, er schaut mit einem wachsamen Blick auf uns, liebt uns wie ein Vater seine Kinder liebt. Wie glücklich wir doch sind!
Nur bei Lukas steht das Trostwort für die kleine Herde.
Lk 12,33: Verkauft eure Habe und gebt Almosen! Macht euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der nicht vergeht, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt und keine Motte ihr Zerstörungswerk treibt.
Aus einem Besitzenden wird leicht ein von seinem Besitz Besessener
Wie schnell gewinnen die Dinge Macht über uns! Wie schnell macht uns das, was uns dienen soll zu Gefangenen, zu Abhängigen, wenn wir nichts anderes mehr kennen, wenn all unser Denken und Sorgen nur noch ums Geld kreist, um Reichtum, Ansehen und Erfolg, wenn wir nur noch hetzen und jagen: mehr, größer, schneller, noch effizienter. Pius Kirchgessner
Bedeutung von Almosen
Denn es gibt keine Sünde, die das Almosen nicht hinwegschaffen könnte; es ist ein für jede Wunde passendes Gegenmittel. Aber das Almosen geschieht nicht nur in Geld, sondern auch in Handlungen, indem Jemand einen anderen beschützt, indem der Arzt heilt, indem der Weise ratet. Denn ohne Almosen ist es unmöglich, das Reich zu sehen. Wie nämlich eine Quelle, welche nicht ausfließt, schlecht wird, so auch die Reichen, wenn sie Alles bei sich behalten. Goldene Perle
Nur Gast auf Erden
Wir sind nur Gäste auf dieser Erde. Hängen wir unser Herz daher allein an Gott. Unsere Heimat ist im Himmel! Bedenkt, dass ihr Gast seid auf Erden, Pilger auf dem Weg zu Gott. Ruft es euch immer wieder ins Gedächtnis! Macht euch das immer wieder bewusst! Und lebt so, dass ihr dieses Ziel erreicht.
Worte von Charles de Foucauld
Wie gut Du doch bist, mein Gott, indem Du uns so fest an Dich bindest, ganz fest an Dich allein, indem Du uns aus allem befreist, was auch immer geschieht. In welch einen Frieden ziehst Du uns. Vielmehr noch lässt Du uns dort ein wahres Leben leben, indem Du uns von allem Besitz befreist, von jeder menschlichen Bindung!
Wie gut bist Du, weil Du uns entbindest von allem was nicht Du bist, damit, gänzlich entleert von allem Geschaffenen, in unserer Seele ganz arm, in unserem Geist geleert und entledigt von aller Bindung, die nicht Du selber bist, damit wir gänzlich an Dich gebunden seien, erfüllt nur von Dir allein, maßlos reich, Dich zu besitzen, so sehr wie es unsere Natur nur eben ermöglicht, der Deine Gnade dabei behilflich ist.
Worte von Papst Franziskus
Wenn ich mit einem Christen oder einer Christin zu tun habe, der oder die über geistliche Dinge sprechen will, frage ich oft, ob er oder sie Almosen gibt. „Ja“, sagt er zu mir – „Und sag mir, berührst du die Hand der Person, der du die Münze gibst?“ – „Nein, nein, ich werfe sie einfach dahin.“ – „Und schaust du dieser Person in die Augen?“ – „Nein, das kommt mir nicht in den Sinn.“
Wenn du Almosen gibst, ohne die Realität zu berühren, ohne dem Bedürftigen in die Augen zu schauen, dann ist das Almosen für dich, nicht für ihn. Denkt darüber nach: „Berühre ich das Elend, auch das Elend, dem ich helfe? Schaue ich in die Augen der Menschen, die leiden, denen ich helfe?“ Ich lasse euch diesen Gedanken: sehen und Mitleid haben.
Lk 12,34: Wo nämlich euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
Schatz und Herz
Denn jeder Mensch hängt der Natur gemäß von dem ab wonach er strebt. Darauf richtet er seine ganze Seele, wo er seinen ganzen Nutzen zu besitzen glaubte. Wenn also Jemand auf die Dinge des gegenwärtigen Lebens seine ganze Seele und sein ganzes Bestreben, welches er Herz nannte, richtet, so hält er sich im Irdischen aus. Wenn er aber seine Seele auf das Himmlische hinrichtet, so hat er dort seine Seele, so daß er allein mit dem Leib bei den Menschen zu sein scheint, aber mit der Seele schon in die himmlischen Wohnungen eingetreten ist.
Wort der Wüstenväter
Ein Bruder sagte mir: Eines Tages, als ich zu Abbas Cronios vom Berg Panahon ging, sagte er mir: Gib acht, mein Sohn, dass du dort, wo du gehst und wo du wohnst, dein Herz nicht niederlässt, in der dass du dich für immer niederlässt, sondern sei dort wie ein Fremder. Apophthegmata
Sich auf das Wesentliche konzentrieren
Was auch immer dir wichtig ist und dein Herz regiert, prägt auch deine Worte und dein Verhalten. Tatsache ist, dass wir alle den Blick für das verlieren, was wirklich wichtig ist. In einer Diskussion Recht zu behalten, wird für uns zu wichtig. Ein schönes Haus wird für uns bedeutender, als es wirklich ist. Ein komfortables und vorhersehbares Leben zu haben, nimmt einen zu hohen Stellenwert ein. Beliebt zu sein bei anderen Leuten, wird für uns wichtiger, als in Gottes Gunst zu stehen. Körperliche Schönheit und Vergnügen werden für unsere Herzen zu bedeutsam. Ein schickes Auto, ein perfektes Steak, gute Kleidung oder das letzte Müsli aus der Packung erreichen für uns Werte, die ihre wahre Bedeutung weit überschreiten. Wir alle müssen immer wieder an das erinnert werden, was Gott zu den wichtigsten Dingen des Lebens erklärt hat. Und wenn er uns an diese Dinge erinnert, klärt er wieder einmal unsere Werte-Verwirrung, bringt unsere umherirrenden und oft wankelmütigen Herzen zurecht und weist uns auf den Einen hin, der zu Recht unsere Treue befiehlt und uns in Seiner Gnade alles Wichtige gibt, das wir jemals brauchen werden.
Lk 12,35-48: Vorbereitung auf sein Kommen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 12,35-48
Lk 12,35-37: Wachende und wartende Sklaven
Lk 12,35: Eure Lenden sollen umgürtet sein und eure Lichter brennend.
Den Gürtel nicht ablegen
Beide Symbole, umgürtete Lenden und brennende Fackeln, bedeuten die Bereitschaft, die Zeit der Gnade Gottes anzunehmen und sich darauf einzulassen. Mit gegürteten Lenden sollten die Israeliten das Paschamahl kurz vor dem Auszug aus Ägypten zu sich nehmen. Die brennenden Lampen sollten die Dunkelheit der Nacht vertreiben – Abendmahl und Auszug fanden in der Nacht statt. Wir sollten jederzeit bereit sein, den Herrn in allen Dingen zu finden und seiner Stimme zu folgen. Betti Duda
Lasst eure Lampen brennen
Jesus bittet seine Jünger, wachsam zu bleiben, denn er weiß, wie schnell sie den Mut verlieren werden, wenn er sie verlässt. Solange er ihnen physisch nahe war, ging es ihrem Glauben gut, doch sobald die schwierige Zeit eintraf, in der Jesus nicht mehr ihr sichtbarer Messias war, war es selbst für die Jünger, die eine lebendige Erfahrung Jesu hatten, schwer, zu glauben. Doch genau in dieser Nacht der Sinne bittet uns Jesus, unsere Lampen brennen zu lassen, festzuhalten an den Erfahrungen, die jeder einzelne schon haben durfte, beim Lesen in der Heiligen Schrift, dem lebendigen Wort Gottes, kurz: wachsam zu sein und auf das Kommen des Herrn zu warten. Carmen Gallinger
Umgürtete Lenden und brennende Lichter
Die Jünger sollten ihrem Herrn nicht nur in Bezug auf ihre Versorgung vertrauen, sondern auch in ständiger Erwartung seiner Wiederkunft leben. Sie sollten ihre Lenden umgürten und ihre Lampen brennend erhalten. In östlichen Ländern wurde ein Gürtel um die Taille geschlungen, um die langen, weiten Gewänder zu halten, wenn ein Mensch schnell gehen oder laufen wollte. Die umgürtete Lende spricht von einem Auftrag, der zu erfüllen ist, die brennende Lampe kündet vom Zeugnis, das zu erhalten ist. MacDonald
Worte von Cyprian
Umgürtet müssen wir sein, damit wir nicht, wenn der Tag des Aufbruchs kommt, unvorbereitet und ungerüstet angetroffen werden. Leuchten und strahlen lasst unser Licht in guten Werken (vgl. Mt 5,16), damit es uns aus dieser Finsternis der Welt zum Glanz der ewigen Herrlichkeit emporführe! Lasst uns stets wachsam und vorsichtig der plötzlichen Ankunft des Herrn harren, damit, wenn er anklopft, unser Glaube wach ist und den Lohn seiner Wachsamkeit vom Herrn empfängt!
Worte von Gregor von Nyssa
Der Herr gab seinen Jüngern wichtige Ratschläge, damit ihr Geist alles Naturhaft-Irdische wie Staub abschüttele und sich zur Sehnsucht nach den übernatürlichen Wirklichkeiten erhebe. Wenn man sich nämlich dem himmlischen Leben zuwendet, gilt es, stärker zu sein als der Schlaf und den Geist stets wachsam zu halten. Ich spreche von der Schläfrigkeit derer, die sich in Lebenslügen verstricken durch trügerische Träume von Ehre, Reichtum, Macht, Prunk, durch die Faszination der Vergnügungen, Ehrgeiz, Genusssucht, Eitelkeit und durch all das, wozu oberflächliche Menschen von ihrer Phantasie verleitet werden.
All diese Dinge vergehen mit der flüchtigen Natur der Zeit; sie gehören in den Bereich des Scheins; kaum sind sie da, verschwinden sie auch schon wieder wie die Wellen auf dem Meer. Damit unser Geist von diesen Verblendungen befreit wird, ermuntert uns der Logos – das Wort Gottes –, diesen Tiefschlaf von den Augen unserer Seele abzuschütteln, damit wir nicht dem anhangen, was keinen Bestand hat, und so von der echten Wirklichkeit abgleiten.
Deshalb mahnt er uns zur Wachsamkeit und sagt: „Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen“ (Lk 12,35). Denn ein helles Licht vor Augen vertreibt den Schlaf, und der straff gebundene Gürtel bewahrt den Leib davor, vom Schlaf überwältigt zu werden. Wer mit Mäßigung umgürtet ist, lebt im Licht eines reinen Gewissens; kindliches Vertrauen erhellt sein Leben wie eine Leuchte. Wenn wir so leben, werden wir in ein Leben eintreten, das dem der Engel gleicht.
Lk 12,36: Seid Menschen gleich, die ihren Herrn erwarten, wenn er von der Hochzeit aufbrechen wird, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun.
Auf den Herrn warten
Sie sollten von allen irdischen Belastungen frei sein, sodass sie sofort, wenn der Herr anklopft, aufmachen können, ohne Ablenkung und ohne sich erst fertig machen zu müssen. Ihre Herzen warten auf ihn, ihren Herrn, sie lieben ihn und sie warten auf ihn. Er klopft an und sie öffnen ihm sofort. Das Warten auf die Rückkehr unseres Herrn sollte unser Herz mit großer Freude erfüllen.
Wir warten nicht auf irgendeinen Herrn, sondern auf den Herrn, der für uns gegeißelt und gefoltert wurde, der für uns das schwere Kreuz auf sich genommen und uns unsere Sünden verziehen hat. Wir warten auf die Person, die uns am meisten liebt und uns zu sich einladen will. Wie wollen wir diese Person in Empfang nehmen, wenn sie kommt?
Lk 12,37: Glückselig sind jene Knechte, welche der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird!
Wachen
Es wacht der, welcher bei dem Anblick des wahren Lichtes die Augen der Seele geöffnet hält, welcher im Worte das bewahrt, was er glaubt, welcher von sich die Finsternis der Schläfrigkeit und Nachlässigkeit verbannt
Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten
Das Warten auf die Rückkehr unseres Herrn sollte unser Herz mit großer Freude erfüllen. Wir warten nicht auf irgendeinen Herrn, sondern auf den Herrn, der für uns gegeißelt und gefoltert wurde, der für uns das schwere Kreuz auf sich genommen und uns unsere Sünden verziehen hat. Wir warten auf die Person, die uns am meisten liebt und uns zu sich einladen will. Wie wollen wir diese Person in Empfang nehmen, wenn sie kommt? Carmen Gallinger
Wachen bedeutet Dienen
Das wahre Glück liegt darin, Diener zu sein, nicht im falschen Egoismus für sich selbst zu leben, sondern für den, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat. Dienen kann ich in der Haltung einer Maria, d.h. im liebevollen Hören auf die Stimme des Herrn, und in der Haltung Martas, indem ich meinem Nächsten konkret diene und auf seine Bedürfnisse und Nöte aufmerksam bin. Diese Haltung des Dienens ist nichts anderes als die Nachahmung Jesu, der unsere Füße wusch und an uns genau so handeln wird, wenn er wiederkommt in Herrlichkeit – er wird sich gürten, uns am Tisch Platz nehmen lassen und uns der Reihe nach bedienen. Betti Duda
Lk 12,37: Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und sie zu Tisch führen und hinzutreten und sie bedienen.
Rollentausch
Bis der Herr von der Hochzeit zurückkommt, warteten seine Knechte bereitwillig auf ihn, um auf seinen Befehl hin sofort tätig zu werden. Er ist mit ihnen so zufrieden, dass er hier die Rollen tauscht. Er gürtet sich selbst mit einem Sklavenschurz, lässt sie sich zu Tisch legen und bedient sie. Das ist eine sehr bewegende Hinweis darauf, dass er, der in diese Welt als Knecht gekommen ist, sich in seiner Gnade herablassen wird, sein Volk in dessen himmlischer Heimat zu bedienen. Der deutsche Bibelausleger Bengel war der Meinung, dass Vers 37 die größte Verheißung des Wortes Gottes sei. MacDonald
Gesegnet
Jene Diener, die auf die Rückkehr ihres Herrn achten, werden gesegnet sein. Sie sind tatsächlich so gesegnet, dass der Herr die Rollen vertauschen und ihnen dienen wird, indem er seine Lenden umgürtet und sie an den Tisch setzt und ihnen dient.
Lk 12,38-40: Mit Ausharren erwarten
Lk 12,38: Und wenn er in der zweiten Nachtwache kommt oder in der dritten Nachtwache kommt und sie so findet, glückselig sind jene Knechte!
Ausdauer ist nötig
Jesus warnt uns, dass es auch die dritte Nachtwache sein kann, bis er wieder kommt. Das ist sehr spät. Wir werden müde sein. Aber umso mehr ist es wesentlich, uns gegenseitig auf dem langen Weg zu bestärken und zu stützen. Uns immer wieder neu zu motivieren und motivieren zu lassen. Ilka Haiberger
Die Begegnung mit dem Herrn
Auch wenn wir schon in unserem irdischen Leben dem Herrn auf verschiedene Weisen begegnen können, ist der Weg des Glaubens doch ein dunkler und verschleierter Weg. Wir sehen undeutlich, wie durch einen Spiegel, noch nicht von Angesicht zu Angesicht. (1 Kor 13,12). Thomas von Aquin bittet: Lass die Schleier fallen einst in deinem Licht, dass ich selig schaue, Herr dein Angesicht. Der Herr wünscht sich, dass das „Fallen“ der Schleier, unser Tod und Sterben, ein Moment totaler Freude für uns wird, der Moment einer lang ersehnten Begegnung, auf den wir wie die Knechte im Evangelium mit Vorfreude und wachend warten sollen. Das Schauen „von Angesicht zu Angesicht“, diese Begegnung mit ihm, nach der er sich sehnt, danach dürfen auch wir uns mit Freude sehnen, denn: selig sind die, die da wachen und auf mich warten! Betti Duda
Das lange Warten
Jesus erzählt vom Herrn des Hauses, der vielleicht erst in der zweiten oder dritten Nachtwache kommt. Treu zu sein ist nicht leicht. Wir wissen, dass es ein Auf und Ab gibt, dass wir manchmal zwei Schritte vorwärts und einen Schritt zurück gehen. Deshalb sollen wir uns mühen, beharrlich zu sein. Einfach ist es nicht, aber schön! Johannes Paul II. gab uns ein unvergessliches Beispiel von Beharrlichkeit. Als wir von seinem Heimgang hörten, waren wir alle traurig. Als wir uns aber vorstellten, wie er den Herrn umarmt, den er so geliebt hat, erfüllte uns das mit Freude. So soll unser Beispiel Zeugnis ablegen, dass wir beharrlich und treu sein wollen, bis der Herr uns zu sich heimholt. Steven Reilly
Lk 12,39: Wenn der Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb käme, so würde er wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen.
Das unerwartete Kommen. Das Gleichnis vom Dieb
Diebe nutzen immer ein Überraschungselement, das zu ihrem Vorteil gereicht. Sie kommen nur unerwartet und wenn niemand mit ihnen rechnet. Denn wenn man wüsste, dass ein Einbrecher kommt, bliebe man wach, würde Vorkehrungen treffen und Maßnahmen ergreifen. Ebenso unerwartet kommt das Weltende, wenn Jesus erscheint. Alle werden in ihrem normalen Alltag sein und niemand wird ahnen, dass nun plötzlich Schluss sein wird. Ellen Charlotte Petermann
Lk 12,40: Darum seid auch ihr bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint.
Zeit des Kommens Christi ist unsicher
Jesus beschreibt einen Mann, in dessen Haus in einem unbewachten Augenblick eingebrochen wird. Der Dieb kam völlig unerwartet. Wenn der Hausherr davon gewusst hätte, so hätte er nicht erlaubt, dass sein Haus durchgraben würde. Die Lehre hier ist, dass die Zeit des Kommens Christi unsicher ist, und niemand kennt den Tag oder die Stunde seines Erscheinens. Wenn er kommen wird, dann werden die Gläubigen, die sich auf Erden einen Schatz aufgehäuft haben, alles verlieren, weil, wie jemand einmal gesagt hat: der Christ entweder seinen Besitz verlässt oder sich ihm hingibt. Wenn wir die Wiederkunft Christi wirklich erwarten, dann verkaufen wir alles, was wir haben und legen es Jesus zu Füßen. MacDonald
Wenn du es nicht erwartest
Christus sagt uns aber vielmehr, dass er zu uns kommen möchte, wenn wir es nicht erwarten. Natürlich erwarten wir Gott und spitzen die Ohren für seine Inspirationen, wenn wir in der Messe sind, wenn wir beten, wenn wir über ihn sprechen und dies tun wir zurecht, aber erwartest du ihn auch, wenn du deine Steuererklärung abgibst, wenn du gehetzt zur Bahn läufst, wenn du mit Freunden ein Bierchen trinkst, oder wenn du gerade dabei bist, Mist zu bauen und Schuld auf dich lädst? Was sind die Momente in deinem Leben, in denen du nicht mit Gott rechnest, oder in denen du vielleicht sogar denkst, er wäre abwesend, oder von dir abgewandt? Gibt es Dinge in deinem Leben von denen du denkst, dass sie Gott egal sind? Maria Boeselager
Worte von Carmen Gallinger
Jesus erklärt seinen Jüngern, dass keiner die Stunde kennt, in der der Menschensohn kommt. Die Tatsache, dass es nicht berechenbar ist, wann der Herr wiederkommt und wir keinen Einfluss darauf ausüben können, lässt zwei Möglichkeiten offen. Entweder ist uns sein Kommen gleichgültig und wir leben unberührt unser Leben, oder wir nehmen es uns zu Herzen und warten mit Sehnsucht und Wachsamkeit auf ihn. Wie viel ist mir mein Glaube zu Jesus Christus wert? Wünsche ich mir seine Gegenwart in meinem Leben zu jeder Stunde?
Worte von José Andrés González Fernández
Im Evangelium heißt es, dass der „Menschensohn“ kommen wird, nur wissen wir nicht, wann. Das kann uns auch zu verstehen geben, wie Gott im geistlichen Leben zu uns kommt, uns seinen Heiligen Geist sendet und auf reale und konkrete Weise in unserem Leben präsent sein will, es aber manchmal daran hapert, dass wir für diesen Gott, der uns entgegenkommt und für seine Gegenwart blind oder abgelenkt sind. Heute lädt er uns ein und schenkt uns die Gnade, wach zu sein, aufmerksam zu sein, ihn zu erkennen, um ihn in unser Leben eintreten zu lassen.
Worte von Johannes Chrysostomus
Darum befiehlt Jesus seinen Jüngern zu wachen und stets bereit zu sein, deshalb sagt er, wenn ihr es nicht erwartet, wird er kommen, weil er will, dass sie allezeit kampfbereit und um Tugend bemüht seien. Er will sagen: Wüssten die Leute, wann sie sterben müssen, dann würden sie sicher zu jener Stunde Eifer zeigen. Damit sie nun nicht bloß an jenem Tag eifrig wären, sondern jederzeit, so offenbart er ihnen weder im Allgemeinen noch im Besonderen den Tag, weil er will, dass sie denselben immer erwarten. Ebendarum hat er auch das Lebensende eines jeden einzelnen im Dunkel gelassen.
Lk 12,41-48: Der treue und der untreue Knecht
Lk 12,41: Da sprach Petrus zu ihm: Herr, sagst du dieses Gleichnis für uns oder auch für alle?
Meinst du mit diesem Gleichnis nur uns?
Die Jünger haben eine Frage. Und es ist wieder einmal Petrus, der sie formuliert: Meinst du mit diesem Gleichnis nur uns? Jesu Antwort ist interessant. Er spricht gar nicht von geladenen Gästen, er spricht von einem Verwalter, der Knechte und Mägde unter sich hat. Wir Christen haben in dieser Welt eine besondere Aufgabe, nämlich die, andere Menschen zu führen – nach dem Willen des Herrn. Wir sollen ein Vorbild für die anderen sein und sie anleiten. Mariano Ballestrem
Lk 12,42: Der Herr aber sprach: Wer ist wohl der treue und kluge Haushalter, den der Herr über seine Dienerschaft setzen wird, damit er ihnen zur rechten Zeit die verordnete Speise gibt?
Lk 12,42: Darauf sagte der Herr Folgendes: »Woran erkennt man denn einen treuen und klugen Verwalter? Angenommen, ein Herr überträgt einem seiner Diener die Verantwortung, der ganzen Dienerschaft zur gegebenen Zeit das Essen zuzuteilen.
Worte von G. de Koning
Wenn Jesus eine Frage stellt, geschieht das immer mit der Absicht, dass man selbst darüber nachdenkt. Es geht daher auch nicht darum, zu wem Er spricht oder nicht spricht, es geht darum, dass Er zu mir spricht. Die Frage ist, ob ich ein treuer und kluger Verwalter über das bin, was Er mir anvertraut hat, damit ich anderen damit diene. Wir alle haben etwas von Ihm bekommen und müssen es verwalten (1Pet 4,10). In diesem Dienst sind wir von Ihm abhängig.
Wir sind die Verwalter
Wir alle sind berufen, unser eigenes Leben zu verwalten. Unser Leben ist ein Talent, das wir vom Herrn geschenkt bekommen haben. Diese Aufgabe gibt uns der Herr nur, weil er uns liebt und auf uns vertraut. Er möchte uns an seinem Besitz teilhaben lassen und er vertraut uns. Doch es liegt an uns, uns dieses Vertrauens würdig zu erweisen, indem wir darauf angemessen antworten. In diesem Punkt möchten wir die Frage betrachten: Wie verwalte ich das Talent, das Gott mir geschenkt hat? Bin ich fahrlässig, oder kümmere ich mich wirklich darum? Jonathan Fuhr
Unsere Aufgabe ist es, zu dienen
Jesus lässt uns nicht allein und er zeigt uns auch, worauf es bei der Verwaltung ankommt. Es geht darum, die Liebe des Vaters weiterzugeben. So gut wir können, wollen wir den Herrn in den Werken der Liebe nachahmen; einen Blick haben für die Menschen, die um uns herum leben und die Liebe des Herrn brauchen. Es geht darum, diese Liebe, die wir empfangen haben, weiterzugeben. Jesus lädt uns im Evangelium dazu ein, großzügige Geber zu sein, nichts zurückzubehalten. Denn wenn wir uns ganz verschenken, kann uns Christus immer mehr mit seiner Liebe erfüllen. Jonathan Fuhr
Lk 12,43: Glückselig ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird!
Worte von G. de Koning
Wer so in Abhängigkeit dem Herrn dient, indem er anderen dient, den nennt Er „glückselig“. Er spricht nun zum dritten Mal das „Glückselig“ aus, diesmal über den aktiven Knecht. Es geht also nicht nur darum, dass wir warten (Vers 36) und wachen (Vers 37), sondern auch, dass wir in dem Werk, das Er uns aufgetragen hat, fleißig sind.
Worte von Papst Franziskus
Man muss wach bleiben, man darf nicht einschlafen, man darf sich nicht ablenken lassen, nicht der inneren Trägheit nachgeben, denn auch in Situationen, in denen wir es nicht erwarten, kommt der Herr. Augustinus sagte: „Ich habe Angst, dass der Herr vorbeigeht und ich es nicht merke“. Bleibt wach!
Lk 12,44: Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen.
Lk 12,45: Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen! und anfängt, die Knechte und die Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich zu berauschen.
Worte von G. de Koning
Doch es kann auch anders gehen. Es kann sein, dass der Verwalter sich innerlich von seinem Herrn entfremdet. Das Warten dauert ihm zu lang. So allmählich denkt er nicht mehr an das Kommen seines Herrn. Das äußert sich im Verhältnis zu seinen Mitknechten. Statt zu dienen, fängt er an, mit harter Hand zu herrschen. Auch in seinem persönlichen Leben läuft es dann falsch. Er fängt an, den Dingen nachzustreben, die das Leben ausmachen.
Lk 12,46: So wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn entzweihauen und ihm sein Teil mit den Ungläubigen geben.
Lk 12,47: Der Knecht aber, der den Willen seines Herrn kannte und sich nicht bereithielt und auch nicht nach seinem Willen tat, wird viele Schläge erleiden müssen.
Lk 12,48: Wer ihn aber nicht kannte und doch tat, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge erleiden müssen. Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern.
Aufgabe und Verantwortung
Wie ein Vater seinem Kind Verantwortung schenken möchte, damit es wächst und in höherem Maße am Leben teilnehmen kann, so schenkt uns der Herr das Vertrauen und die Aufgabe, dankbar mit dem Geschenk des Glaubens umzugehen. Wie viel ist uns durch die Freundschaft mit Gott gegeben worden und mit welch hoffnungsvollem Blick dürfen wir dank der Frohen Botschaft Christi durch unser Leben gehen! Wir sind berufen, unseren Glauben verantwortungsvoll und dankbar anderen vorzuleben. Carmen Gallinger
Uns ist viel anvertraut
Die Sinnspitze des Evangeliumstextes besteht darin, dass sich die Jünger als diejenigen begreifen sollen, denen viel anvertraut und gegeben wurde und von denen entsprechend auch viel verlangt wird. Was von ihnen verlangt wird, ist zweierlei: Ihr Schatz soll nicht im Irdischen verortet sein, sondern das Herz der Jünger soll sich ganz dem Himmel, dem anvertrauten Reich Gottes zuwenden. Und die Jünger sollen in der steten Bereitschaft und Wachsamkeit leben, dass Gottes Reich auch auf Erden ganz sichtbar wird. Denn genau dies geschieht, wenn der Herr wiederkommt
Lk 12,49-53: Warnung vor Spaltungen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 12,49-53
Lk 12,49: Ich bin gekommen, ein Feuer auf die Erde zu bringen, und wie wünschte ich, es wäre schon entzündet!
Feuer auf der Erde
Der Herr Jesus wusste, dass sein Kommen auf die Erde zunächst keinen Frieden bringen würde. Zuerst musste es Spaltung, Zwietracht, Verfolgung und Blutvergießen hervorrufen. Er kam zwar nicht mit dem erklärten Ziel, dieses Feuer auf die Erde zu werfen, doch dies war das Ergebnis oder die Auswirkung seines Kommens. Obwohl Verfolgung und Zwistigkeiten während seines irdischen Dienstes auftraten, wurde das Herz des Menschen erst am Kreuz wirklich entlarvt. Der Herr wusste, dass dies alles geschehen musste, und er wünschte sich, dass das Feuer der Verfolgung so bald wie nötig gegen ihn hervorbrechen würde. MacDonald
Worte von Papst Franziskus
Das Feuer, von dem Jesus spricht, ist das Feuer des Heiligen Geistes, lebendige und wirksame Gegenwart in uns vom Tag unserer Taufe an. Das Feuer ist eine schöpferische Kraft, die reinigt und erneuert. Es verbrennt jedes menschliche Elend, jeden Egoismus, jede Sünde. Es verwandelt uns von Innen her, es erneuert uns und macht uns fähig zu lieben. Jesus wünscht, dass der Heilige Geist in unserem Herzen wie ein Feuer auflodert, denn nur vom Herzen ausgehend wird sich der Brand der göttlichen Liebe ausbreiten und das Reich Gottes vorankommen lassen können.
Es geht nicht vom Kopf aus, es geht vom Herzen aus. Und deshalb will Jesus, dass das Feuer in unser Herz eintritt. Wenn wir uns vollständig dem Wirken dieses Feuers öffnen, das der Heilige Geist ist, wird er uns den Wagemut und den Eifer schenken, Jesus und seine tröstende Botschaft der Barmherzigkeit und des Heils allen zu verkünden, indem wir auf die offene See hinausfahren, ohne Ängste. Papst Franziskus
Lk 12,50: Aber ich muss mich taufen lassen mit einer Taufe, und wie drängt es mich, bis sie vollbracht ist!
Eine Taufe
Jesus wurde am Anfang seines öffentlichen Lebens von Johannes getauft. Hier spricht er aber über eine andere Taufe: die seines Leidens, Sterbens und Auferstehens. Er ist ja Mensch geworden, um uns durch Passion, Tod und Auferstehung zu erlösen. So groß war seine Liebe zu uns, dass er das herbeisehnte, obwohl seine menschliche Natur genau wie die unsere auch Angst vor Leiden und Tod spürte. Wenn ich Schwierigkeiten begegne, habe ich dann eine Liebe, die mir Kraft gibt und mich vorantreibt? Eva Gloserová
Taufe seines Todes
Er hatte eine Taufe, womit er getauft werden musste. Das bezieht sich auf seine Taufe bis zum Tod am Kreuz. Er stand unter dem ungeheuren Zwang, ans Kreuz zu gehen, um die Erlösung für die verlorene Menschheit zu erreichen. Die Schande, das Leid und der Tod waren des Vaters Wille für ihn, und er wollte unbedingt gehorchen. MacDonald
Lk 12,51: Meint ihr, dass ich gekommen sei, Frieden auf Erden zu geben? Nein, sage ich euch, sondern vielmehr Entzweiung!
Spaltung und Entzweiung
Worauf bezieht sich der Herr, wenn er in der Version des Lukas sagt, daß er gekommen ist, um die Spaltung zu bringen, oder laut Matthäus das Schwert? Diese Wendung Christi bedeutet, daß der Friede, den zu bringen er gekommen ist, nicht gleichbedeutend mit einfacher Abwesenheit von Konflikten ist. Im Gegenteil, der Friede Jesu Christi ist Ergebnis eines ständigen Kampfes gegen das Böse. Der Kampf, den durchzustehen Jesus entschlossen ist, ist nicht ein Kampf gegen Menschen oder menschliche Mächte, sondern gegen den Feind Gottes und des Menschen, Satan.
Wer diesem Feind widerstehen will und dabei Gott und dem Guten treu bleibt, muß notwendigerweise Verständnislosigkeiten und manchmal richtiggehenden Verfolgungen entgegentreten. All diejenigen, die beabsichtigen, Jesus nachzufolgen und sich kompromißlos für die Wahrheit einzusetzen, müssen deshalb wissen, daß sie Widerständen begegnen werden und gegen ihren Willen Zeichen der Spaltung unter den Menschen, sogar innerhalb ihrer Familien, sein werden. Benedikt XVI
Lk 12,52: Denn von nun an werden fünf in einem Haus entzweit sein, drei mit zweien und zwei mit dreien.
Friede um jeden Preis?
Jesus korrigiert das Missverständnis einiger seiner Zuhörer. Sicher erwarteten einige, dass er den messianischen Frieden bringen würde, wo der Löwe beim Lamm liegt (s. Jes 11,6-9). Nein, dieser Friede wird erst am Ende der Zeit kommen, wenn das Himmelreich in seiner Fülle errichtet wird. Bis dahin wird die Christenheit oft mit den Mächten dieser Welt im Konflikt sein. Wir wollen, dass die anderen uns nett finden, jedoch werden wir wegen unserer Überzeugungen mit manchen in Konflikt geraten. Möge der Funke in unserer Seele ein Feuer sein, das stark genug ist, diese Konflikte auszutragen und nicht um eines billigen Friedens willen mit der Haltung der Welt einverstanden zu sein. Steven Reilly
Lk 12,53: Der Vater wird mit dem Sohn entzweit sein und der Sohn mit dem Vater, die Mutter mit der Tochter und die Tochter mit der Mutter, die Schwiegermutter mit ihrer Schwiegertochter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.
Klare Prioritäten
Wenn Jesus nun auf die Familie zu sprechen kommt, ist das eine Prophezeiung. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung, das vierte Gebot, den Respekt, die Geduld, ja die Nächstenliebe über Bord zu werfen. Jesus schätzt und bestärkt die Familie, wann immer er kann. Doch gleichzeitig weiß er sie auch einzuordnen: Die Familie soll ein Ort sein, wo man lernt, Gott und die Menschen zu lieben und mit ihnen zusammenzuleben. Wenn die Familie einen jedoch hindert, zu Gott zu kommen, sorgt das für Spaltung. Und dann kann Zwietracht entstehen zwischen Vater und Sohn, Mutter und Tochter – oder wem auch immer. Jesus möchte das nicht, aber noch weniger möchte er, dass sich seine Freunde verbiegen; dass sie um des irdischen Friedens willen, den himmlischen Frieden opfern. Gott kommt immer zuerst, denn nur in ihm kann es wahren Frieden geben. Mariano Ballestrem
Die Reaktion der Menschen auf Jesu Liebe
Das Unangenehmste dieser Passage ist die Spaltung, von der Jesus spricht. Er ist nicht gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen, sondern Spaltung. Jesus sehnt sich aber nicht nach der Spaltung. Er beschreibt nur, dass es von nun an so sein wird. Ich verstehe das so, dass der Glaube an Jesus die Menschen sogar in den kleinsten Einheiten, in Hausgemeinschaften oder in Familien, spaltet. In einer Familie oder in einer WG wird es Menschen geben, die Jesus lieben, und Menschen, die Jesus ablehnen. Es gibt neben mir und nah an meiner Seite Menschen, die die Liebe Jesu zurückweisen. Und das lässt eine Kluft entstehen.
Lk 12,54-59: Erkennen, was wichtig ist
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 12,54-59
Lk 12,54: Dann redete Jesus wieder zur Volksmenge: »Wenn Wolken im Westen aufziehen, sagt ihr: ›Es gibt Regen‹, und das stimmt auch.
Lk 12,55: Wenn der Wind von Süden weht, sagt ihr: ›Es wird heiß‹, und ihr habt recht.
Lk 12,56: Ihr Heuchler! Aus den Zeichen am Himmel oder auf der Erde könnt ihr das Wetter vorhersagen. Warum könnt ihr dann nicht beurteilen, was heute vor euren Augen geschieht?
Gottes Zeichen
Gottes Vorsehung lenkt alles. Wir wissen das durch den Glauben und manchmal schickt er uns auch ein Zeichen, wie um zu sagen: Ja, ich bin wirklich hier. Einmal fuhr ein Priester der Legionäre Christi auf einer Straße in Virginia und er dachte gerade über seine Probleme mit einer bestimmten Person nach. Wie soll ich mit dieser Person umgehen? fragte er sich. Vor ihm fuhr ein Wagen auf die Straße.
Virginia ist für seine große Zahl von selbst gewählten Kfz-Kennzeichen bekannt. Dieses Kennzeichen vor ihm ließ ihn aber aufblicken. Auf dem Kennzeichen stand CARITAS, das lateinische Wort für Liebe. War das ein Zufall? Er konnte nicht abstreiten, dass das die gesuchte Antwort war. Die Zeichen, die uns einladen, Christus ähnlicher zu werden, müssen von uns am meisten beachtet werden. Steven Reilly
Die Zeichen der Zeit
In diesem Evangelium ermahnt Jesus die Menschen, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Er verwendet das Bild des Wetters, um seine Botschaft zu vermitteln. Genau wie die Menschen das Wetter deuten können, sollten sie auch die Zeichen der Zeit und die Gegenwart Gottes in ihrem Leben erkennen. Ich möchte mir jetzt vorstellen, wie Jesus auch mich anschaut und mir heute diese beiden Fragen stellt: Warum kannst du dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten? Warum findest du nicht schon von selbst das rechte Urteil?
Im Heute leben. Warum fällt es uns so schwer, Gottes Gegenwart in unserem Heute zu erkennen und somit auch seinen Willen und seine Zeichen? Im Heute leben fällt uns so schwer, weil wir oft mit den Gedanken entweder in der Vergangenheit, oder in der Zukunft sind. Sorgen, Ängste etc. … All das hält uns davon ab, die liebende Gegenwart Gottes in meinem JETZT zu erkennen. Was ist das, was mich gerade am meisten daran hindert, im gegenwärtigen Moment zu leben? Raphaela Kloiber
Worte von William McDonald
Er erinnerte sie an ihre Fähigkeit, das Wetter vorherzusagen. Sie wussten, dass es einen Regenschauer geben würde, wenn sie „eine Wolke vom Westen aufsteigen“ sehen (über dem Mittelmeer). Andererseits würde ihnen der „Südwind“ sengende Hitze und Trockenheit bringen. Die Menschen hatten die Weisheit, so etwas zu erkennen. Sie sollten es wissen. In geistlichen Angelegenheiten war es jedoch ganz anders. Obwohl sie ganz normal intelligent waren, erkannten sie nicht, welch eine bedeutende „Zeit“ der menschlichen Geschichte angebrochen war. Der Sohn Gottes war auf diese Erde gekommen und stand nun mitten unter ihnen. Der Himmel war nie näher. Doch sie erkannten die Zeit ihrer Heimsuchung nicht . William McDonald
Lk 12,57: Warum weigert ihr euch zu erkennen, was gut und richtig ist?
Lk 12,58: Wenn du jemandem etwas schuldig bist, dann setz alles daran, dich noch auf dem Weg zum Gericht mit deinem Gegner zu einigen. Sonst zerrt er dich vor den Richter, der wird dich verurteilen, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis stecken.
Worte von William McDonald
Wenn sie wirklich die Bedeutung der Zeit erkennen würden, in der sie lebten, würden sie eilen, sich mit ihrem „Gegner“ zu versöhnen. Hier werden vier juristische Ausdrücke benutzt: Gegner, Obrigkeit, Richter und Gerichtsdiener – und alle beziehen sich auf Gott. Zu dieser Zeit wandelte Gott unter ihnen, bat sie und gab ihnen die Möglichkeit, sich erretten zu lassen. Sie sollten Busse tun und an ihn glauben.
Wenn sie sich weigerten, würden sie vor Gott als ihrem Richter stehen müssen. Die Beweise würden sicher zum Urteil führen. Sie würden für schuldig befunden und für ihren Unglauben verurteilt werden. Sie würden „ins Gefängnis“ geworfen werden, d. h. sie würden für alle Ewigkeit bestraft werden. Sie würden nicht herauskommen, bis sie nicht „auch den letzten Heller bezahlt“ hätten – was bedeutet, dass sie niemals wieder herauskämen, da man eine solch riesige Schuld niemals begleichen kann. Deshalb sagte Jesus ihnen, dass sie die Zeit erkennen sollten, in der sie lebten. Dann sollten sie mit Gott in Ordnung kommen, indem sie ihre Sünden bereuen und sich ihm völlig zur Verfügung stellten.
Lk 12,59: Und ich sage dir: Von dort wirst du nicht eher wieder herauskommen, bis du auch den letzten Rest deiner Schuld bezahlt hast.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Lk 12. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 12. Kap.