Christliche Andachten

Psalm Ps 34: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 34

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Zum Psalm Ps 34: Unter Gottes Schutz

Psalm 34 drückt die Dankbarkeit und das Vertrauen auf Gott aus. Er ermutigt dazu, Gottes Güte zu preisen und sich in schwierigen Zeiten an ihn zu wenden. Der Psalm erinnert uns daran, dass Gott diejenigen schützt und segnet, die ihn suchen, und dass er denjenigen nahe ist, die gebrochenen Herzens sind. Er ermutigt uns, das Böse abzulehnen und stattdessen den Frieden zu suchen, indem wir nach Gottes Weisheit streben. Der Psalm weist uns darauf hin, dass Gott gerecht ist und diejenigen bestraft, die Unrecht tun. Insgesamt betont der Psalm die Bedeutung einer vertrauensvollen Beziehung zu Gott und ermutigt uns dazu, ihn anzurufen, ihm zu vertrauen und in ihm Zuflucht zu suchen

Ps 34,1-11: Lobt den Herrn!

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 34,1-11

Ps 34:1: ‭ Von David. Als er sich wahnsinnig stellte vor Abimelech und dieser ihn von sich wegtrieb und er fortging.

Ps 34,2: Ich will den Herrn preisen allezeit, sein Lob soll immerzu in meinem Mund sein.

Allzeit Gottes Lob

Gott zu loben, gehört zu unserem täglichen Sein. Das Loben besteht darin, Gottes Eigenschaften und Seine mächtigen Werke auszusprechen. Betrachten wir also seine Liebe, seine Barmherzigkeit und all seine vollkommenen Eigenschaften. Betrachten wir seine Werke vor allem im Wirken unseres Lebens. Das alles erfüllt uns mit Freude, sind wir doch so geborgen in ihm. Und diese Freude an Gott treibt uns an, Gott zu loben. Diese Freude an Gott drängt zu immer stärkerer Vereinigung mit ihm, zur Vereinigung des Herzens durch ein intensives Gebetsleben und Vereinigung des Willens mit dem Willen Gottes. Beten wir, daß der Heilige Geist unser Leben verwandle, damit wir wahrhaft und erfüllt von Glauben, Hoffnung und Liebe Gott loben. 

Ps 34,3: Meine Seele rühme sich des Herrn. Die Elenden sollen es hören und sich freuen.

Meine Seele rühme sich des Herrn

Hier betont David die bedingungslose Hingabe und das Lob Gottes in seinem Leben. Es geht darum, Gott nicht nur in guten Zeiten zu preisen, sondern in allen Lebensumständen. Es ist eine Einladung, Gottes Größe und Treue ständig anzuerkennen und zu verkünden. Diese Haltung des Lobes erinnert uns daran, dass unser Vertrauen in Gott nicht von äußeren Umständen abhängig ist, sondern dass wir in jedem Moment seinen Wert und seine Herrlichkeit erkennen können. Es ist eine Ermutigung, unser Herz auf Gott auszurichten, ihm dankbar zu sein und sein Lob zu singen, egal was geschieht.

Ps 34,4: Erhebt mit mir den Herrn, und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen!

Gemeinschaftliches Lob

Dies ist eine Einladung, andere einzuladen, sich dem Lob und der Anbetung Gottes anzuschließen, und zeigt die Bedeutung von Gemeinschaft im Glauben. Indem wir zusammenkommen, um Gott zu preisen, können wir uns gegenseitig ermutigen und stärken. Es ist ein Aufruf, die Freude, Dankbarkeit und Verehrung für Gott miteinander zu teilen, um uns daran zu erinnern, dass unser Glaube nicht isoliert, sondern gemeinschaftlich gelebt wird.

Ps 34:5: Als ich den Herrn suchte, antwortete er mir und rettete mich aus allen meinen Ängsten.

Gott rettet mich aus Ängsten

Dieser Vers ermutigt uns, dass Gott auf unsere Gebete hört und uns aus unseren Ängsten befreit. Wenn wir uns an ihn wenden, verspricht er, uns zu antworten und uns zu retten. Das bedeutet nicht, dass wir nie wieder Angst haben werden, aber es versichert uns, dass Gott bei uns ist, um uns zu helfen, wenn wir ängstlich sind. Es ist eine Ermutigung, darauf zu vertrauen, dass Gott in schwierigen Zeiten da ist und uns Frieden schenkt.

Ps 34,6: Die auf ihn blicken, werden strahlen, und ihr Angesicht wird nicht beschämt.

Blick auf den Herrn

Welch Segen kann ein Blick auf den Herrn uns bringen! Schaue auf Jesus, den gekreuzigten Heiland: Du findest Leben, Licht, Liebe, alles, in solchem Blick des Glaubens. Nie hat ein krankes Herz umsonst zum guten Arzt aufgeschaut. Obwohl Gott die Gebete nicht wegen ihrer Innigkeit, sondern um Christi willen erhört, so ist doch die Beteiligung des Herzens eine wesentliche Eigenschaft des Gebets. Denn ein Pfeil, der mit voller Kraft abgeschossen wird, fliegt schneller. Nichts anderes will auch die Bibel sagen, wenn sie die Gebete ein Schreien nennt. 

Ps 34,7: Als dieser Elende rief, hörte der Herr und half ihm aus allen seinen Nöten.

Der Herr hört und hilft

Dieser Vers spricht von Gottes unermesslicher Nähe zu den Bedürftigen. Wenn wir in unserer Niedrigkeit zu Gott rufen, hört er uns und ist bereit, uns aus unseren Schwierigkeiten herauszuführen. Er ist nicht nur ein Zuschauer unserer Not, sondern aktiv involviert, um uns zu helfen. Dies ermutigt uns, in schwierigen Zeiten unser Vertrauen auf ihn zu setzen und zu wissen, dass seine Fürsorge und Barmherzigkeit uns immer begleiten. Gottes Güte und Macht sind für diejenigen spürbar, die auf ihn vertrauen.

Ps 34,8: Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und er rettet sie.

Engel helfen uns

Diese Engel stehen bereit, um Schutz und Hilfe zu gewähren. Wenn wir Gott vertrauen, können wir uns auf seine Engel verlassen, die uns in verschiedenen Situationen Schutz bieten. Es ist eine Ermutigung, dass Gottes Liebe und Fürsorge uns umgeben und wir uns sicher fühlen können, wenn wir unser Vertrauen auf ihn setzen.

Ps 34,9: Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn traut!

Schmeckt und seht

Wie ist das möglich, daß der Mensch zu dem Größten nein sagt, für das Wichtigste keine Zeit hat, seine Existenz in sich verschließt? Wenn der Mensch ganz mit seiner eigenen Welt beschäftigt ist, mit den materiellen Dingen, mit dem, was er tun und machen kann, mit allem Machbaren, das ihm Erfolg bringt, das er selber hervorbringen und in sich einbeziehen kann, dann verkümmert seine Empfindungsfähigkeit Gott gegenüber. Sie haben nie gespürt, wie köstlich es ist, von Gott angerührt zu werden! Diese Berührung und damit der Geschmack an Gott fehlt ihnen. Wir müssen helfen, daß die Leute es kosten können, daß sie den Geschmack an Gott wieder spüren können.

Worte von Franz von Sales

Wer liebt das Licht mehr, der Blindgeborene, der alles weiß oder der Bauer, der mit klaren Augen den Glanz der aufgehenden Sonne sieht und empfindet? Der Blinde weiß wohl mehr von ihr, der Bauer hat aber mehr Freude daran. Und diese Freude bringt eine viel lebendigere und innigere Liebe hervor als ein Wissen, das nur durch Gedankengänge zustande gekommen ist. Denn die Erfahrung eines Gutes macht es uns weit liebenswerter, als alles Wissen das wir darüber haben können.

Ps 34:10: Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen. Denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.

Fürchtet den Herrn

Diese Zeilen ermutigen dazu, Gott zu fürchten und zu ehren, nicht aus Angst, sondern aus Ehrfurcht und Liebe zu ihm. Es geht um das Vertrauen darauf, dass Gott die Bedürfnisse derer erfüllt, die ihn achten und ihm gehorsam sind. Diese Verse erinnern daran, dass in der Nähe Gottes keine Mangelerscheinungen herrschen, sondern dass er für seine Anhänger sorgt. Es ist eine Einladung, Gottes Führung und Versorgung zu vertrauen und aus diesem Vertrauen heraus zu leben.

Ps 34:11: Junge Löwen leiden Not und Hunger; aber die den Herrn suchen, müssen nichts Gutes entbehren.

Ps 34,12-23: Lernt die Furcht des Herrn!

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 34,12-23

Ps 34:12: Kommt her, ihr Kinder, hört auf mich; ich will euch die Furcht des Herrn lehren!

Hört auf mich ihr Kinder

In Psalm 34,11 spricht David über die Bedeutung, Gottes Wege zu lernen und zu verstehen. Er ermutigt dazu, Kinder zu sein – nicht im Sinne des Alters, sondern im Herzen. Es geht darum, die Haltung der Offenheit, des Lernens und des Vertrauens zu bewahren, ähnlich wie Kinder es tun. David lädt uns ein, auf Gottes Weisheit und Führung zu hören, als würden wir von einem liebevollen Vater lernen. Indem wir uns für diese Art des Lernens öffnen, können wir ein tieferes Verständnis für Gottes Absichten und Wege entwickeln, die uns mit Weisheit und Frieden erfüllen.

Ps 34:13: Wer ist der Mann, der Leben begehrt, der sich Tage wünscht, an denen er Gutes schaut?

Ps 34,14: Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht betrügen.

Hüte deine Zunge

Achte auf deine Zunge, damit sie nicht Böses von sich lässt. Denn das Böse wird auf dich zurückfallen und deine Lebensfreude trüben. Niemand kann auf andere Gift speien, ohne sich selber mit dem Gift den Mund zu verbrennen. Geh den bösen Worten also aus dem Weg. Es geht darum das Wort, das auf der Zunge liegt, kurz zu überdenken, ob es gut oder böse ist. Erst dann rede ich oder schweige eben. Der Maßstab dabei sollte stets das Gute sein. Trägt mein Wort zum Guten bei? Das ist die entscheidende Denkfrage.

Ps 34,15: Weiche vom Bösen und tue Gutes, suche den Frieden und jage ihm nach!

Jage den Frieden

Liebe den Frieden und suche ihn mit allen Mitteln zu fördern. Trachte nach dem Frieden mit Gott, mit deinem eigenen Herzen und mit deinen Mitmenschen. Nichts fördert unsere Glückseligkeit wirksamer als der Friede. Streit weckt Leidenschafen, die sich mit bohrender Gewalt ins Herz hineinfressen. Der Zornige mordet sich selbst so gut wie seinen Nächsten. Nimm dir vor, nie streitsüchtig zu sein. Der Friede, den du so hegst und pflegst, wird in deine eigne Brust zurückkehren und dir eine unversiegbare Quelle des Trostes sein. 

Streit schlichten und Frieden suchen

Nicht gleich überreagieren, nicht gleich auf Gegenangriff schalten, nicht allzu sensibel auf jedes kritische Wort achten, nicht zu schnell Worte sprechen, die nicht mehr zurück genommen werden können. Sondern: Zuallererst Zurückhaltung und nichts zu tun. Durchatmen und Innehalten. Und wenn meine Gefühle verletzt wurden und ich meine, ich müsste sofort etwas sagen, dann spreche ich ruhig und sage nichts, was im Gegenzug verletzen könnte. Mein Ziel sollte es sein, liebevoll zu handeln statt voller Hass zu reagieren. Und ja: das ist schwierig, ein innerer Kampf und fordert uns heraus. Ich weiß, wie Streit im Arbeits- oder Privatleben belasten kann. Gerade auch darum: Suche Frieden und jage ihm nach (Ps 34,15)

So häufig haben beide Seiten im Streit ein bisschen Recht aber keinen Verstand. Raymond Walden

Ps 34:16: Die Augen des Herrn achten auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien.

Augen des Herrn

Psalm 34, Vers 15 sagt uns, dass Gottes Augen auf den Gerechten ruhen und seine Ohren ihr Gebet hören. Das bedeutet, dass Gott seine Aufmerksamkeit und sein Ohr denen schenkt, die nach seiner Gerechtigkeit streben und ihn anrufen. Für mich ist dies ein tröstlicher Gedanke, der zeigt, dass Gott uns nicht ignoriert, sondern unsere Bitten und Seufzer ernst nimmt. Es erinnert mich daran, dass in den Momenten, in denen ich mich hilflos oder allein fühle, Gott da ist, um auf meine Gebete zu hören und mir beizustehen. Diese Verse ermutigen mich, meine Beziehung zu Gott zu pflegen und darauf zu vertrauen, dass er meine Schritte lenkt.

Ps 34:17: Das Angesicht des Herrn steht gegen die, welche Böses tun, um ihr Andenken von der Erde zu vertilgen.

Ps 34:18: Wenn jene rufen, so hört der Herr und rettet sie aus all ihrer Bedrängnis.

Ps 34,19: Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und er hilft denen, die zerschlagenen Geistes sind.

Ps 34,19: Nahe ist der Herr denen, die ein gebrochenes Herz haben. Er rettet alle, die ohne Hoffnung sind.

Zerbrochenes Herz und zerschlagener Geist

Das sind Bilder für Buße und demütige Selbsterkenntnis, die ohne zu verschönern auf das eigene Verhalten und die eigene Seele blickt. Nüchterne Selbsterkenntnis weckt in uns Demut und Bescheidenheit. Uns wird bewusst, wie wenig vollkommen wir sind. Wer diesen Weg geht, dessen Seele wird erlöst, wer so zum Herrn ruft, denn rettet er. Gott findet an den zerbrochenen Herzen solches Gefallen, dass er es nicht über sich bringt, sie zu verlassen, sondern er will sie in seiner Nähe haben. Erlösung und Zerknirschung sind somit eng miteinander verbunden.

Nahe ist der Herr

Er wird mir nahe sein, er wird mich retten, wenn ich alle Hoffnungen verloren habe. Er sorgt schon im voraus für mich! Ist das nicht herrlich? Er schaut voraus, gibt mir schon heute seine Verheißungen, die er dann im richtigen Moment auch einhalten wird. Deshalb will ich mich an ihn wenden, gerade jetzt, weil es mir gut geht, und auch dann, wenn ich am Boden zerstört bin. Deshalb bete ich: „Jesus, mein Retter, Dir will ich vertrauen, auf Dich will ich hoffen, Dir will ich danken für Deine Liebe!“ Rolf Aichelberger

Ps 34,20: Der Gerechte muss viel Böses erleiden. Aber aus allem rettet ihn der Herr.

Zur Duldsamkeit

Es sind die unbequemen Momente, die unseren Glauben an Gott auf den Prüfstand stellen. Das Aushalten, wenn das Leben unerwartete Wendungen nimmt. Das Dranbleiben, auch wenn Gott fern scheint. Das Festhalten an seinen Verheissungen, wenn die Finsternis der Nacht noch über den Tag herrscht. Hier mag der breite Weg verlockend sein, aber der schmale Weg führt zum Leben. Vielleicht ist er steinig, doch Gott hat seinen Engeln befohlen, dass wir unseren Fuss an keinen Stein stossen werden. 

Glaube ist der Vogel, der singt, wenn die Nacht noch dunkel ist. Rabindranath Tagore 

Ps 34,21: Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, dass nicht eines von ihnen zerbrochen wird.

Kein Gebein soll zerbrochen werden

Wie Christus selbst kein Bein zerbrochen wurde, so soll auch am Leib Christi im geistlichen Sinne kein Glied zerschlagen werden. Denn Gottes Liebe wacht über alle Nachfolger Jesus, wie einst über Jesus. Wir werden keine Schuld haben. Gott selber wird uns rechtfertigen. Wir werden in dem Blut der Sühne gewaschen, auf ewig schuldlos dastehen. Und so ist dies ein köstlicher Schluss des Psalms, besonders wenn wir ihn im Licht des Neuen Bundes lesen.

Ps 34:22: Den Gottlosen wird das Böse töten, und die den Gerechten hassen, müssen es büßen.

Ps 34,23: Der Herr erlöst die Seele seiner Knechte, und alle, die auf ihn vertrauen, werden es nicht zu büßen haben.

Erlöste Seele

Das Wort für erlösen heißt ursprünglich loskaufen und diese Bedeutung schimmert oft durch, auch wo es in der übertragenen Bedeutung befreien steht. Freudig wollen wir ihm dienen, der uns mit seinem Blut so teuer erkauft und mit seiner Macht so herrlich befreit hat. Spurgeon

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 34


Ps 34

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.