Christliche Andachten

Psalm Ps 110: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 110

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Zum Psalm Ps 110: Priester und König

Der Psalm 110, ein messianischer Psalm, ist von großer Bedeutung. Er verkündet die Erhöhung des Messias zur Rechten Gottes, der über seine Feinde siegt und das ewige Priestertum nach der Ordnung Melchisedeks ausübt. Er zeigt Gottes Souveränität und die Vorhersage von Jesus Christus als Herrscher und Hoherpriester, der die endgültige Befreiung und Erlösung bringt.

Der Elende und Arme aus Psalm 109 ist der herrschende König-Priester in Psalm 110. Zwischen seinem Leiden auf der Erde und seiner öffentlichen Verherrlichung auf der Erde, also in der Zeit, in der wir leben, sitzt Er auf dem Thron des Vaters (Ps 110,1) und wartet auf seinen eigenen Thron (Off 3,21). Sein Leiden und die darauf folgende Herrlichkeit sind das große Thema der Propheten (1Pet 1,11).

Vers 1 dieses Psalms wird mehr als jeder andere Vers vom Alten Testament im Neuen Testament zitiert, sogar 14-mal.

Dieser Psalm verkündet unseren Herrn und Heiland Jesus Christus so bestimmt und offen, dass wir gar nicht zweifeln können, dass Christus in diesem Psalm verkündet wird, wenn wir überhaupt Christen sind und dem Evangelium glauben. Augustinus

Ps 110,1-3: Der König

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 110,1-3

Ps 110,1: Ein Psalm Davids. Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße!

Der Herr sprach zu meinem Herrn

David hört im Geist die Stimme Gottes selbst zu dem Messias sprechen. Welch wunderbar innige Zwiesprache zwischen Vater und Sohn! Von Ewigkeit her bestand jene geheimnisvolle Gemeinschaft zwischen dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus. Aus diesem verborgenen trauten Umgang ist der Gnadenbund entsprungen. Der Herr sprach. Die großen Werke der Gnade sind sämtlich durch Gottes Sprechen zur Ausführung gekommen.

Sein Werk ist getan, so kann er sich setzen. Er sitzt, weil alles sicher ist. Darum ist kein Anlass zur Beunruhigung vorhanden, was immer sich in dieser Welt zutragen mag. Dass wir Jesus in göttlicher Herrlichkeit thronen sehen, ist die sichere Gewähr dafür, dass sich alles auf den letzten, völligen Sieg zubewegt. Er wurde erhöht über alles, jede Macht und Gewalt und jeden Namen, der im gegenwärtigen und im zukünftigen Zeitalter genannt werden mag, und alles legte ihm Gott unter die Füße. Alle Gewalt im Himmel und auf Erden ist in seiner Hand.

Ps 110,2: Der Herr wird das Zepter deiner Macht ausstrecken von Zion: Herrsche inmitten deiner Feinde!

Herrsche

Es heißt nicht: Töte deine Feinde, sondern: Herrsche inmitten deiner Feinde. Mach, dass deine Feinde, die fern waren, anfangen, zu dir zu gehören. Diejenigen sind Feinde, die unter einer fremden Herrschaft stehen, jetzt also erbittet der Psalmist, dass Gott seine Feinde beherrscht und sich gnädig herabläßt, ihr Herr zu sein. Hieronymus

Ps 110,3: Dein Volk ist willig am Tag deines Kriegszuges; in heiligem Schmuck, aus dem Schoß der Morgenröte, tritt der Tau deiner Jungmannschaft hervor.

Dein Volk ist willig

Ja, diese Willigkeit ist der Kern der Heiligkeit. Sie ist der heilige Schmuck des Volkes Gottes. Denn sie gürtet die Seele mit der Schönheit Jesu. Die Heilung für all mein Elend, für meine Seele liegt denn darin, dass mir mehr Glaube und durch den Glauben mehr von Christus zuteilwird, dass ich ihm näher komme. Das will ich suchen und erbitten mit immer zunehmendem Ernst. Bin ich bereit, den Willen Gottes zu tun und zu leiden, ja übereinzustimmen mit dem Willen Gottes, und zwar mit stiller, wenn nicht freudiger Zustimmung des Herzens, mich haltend an den Unsichtbaren, als sähe ich ihn?

Tritt der Tau hervor

Wie der Tau das Sinnbild der Frische ist, so sind die Bekehrten voll Leben und Kraft. Weil Jesus ewig lebt, soll auch seine Gemeinde ewig blühen. Wie seine Kraft nie erlahmt, soll auch die Stärke seines treuen Volkes von Tag zu Tag er neuert werden. Wie er der Priesterkönig ist, so sind die Seinen alle Priester und Könige, der Schmuck der Heiligkeit ist ihr Priester gewand, herrlich und schön.

Wie der Tau, in der Stille der Nacht gebildet wird, so sollen auch wir in der Welt sein wie ein Tau vom Herrn, durch eine unsichtbare Macht in der Stille geschaffen, schwach in sich, aber stark in ihrer Geschwisterlichkeit, jeder willig, den niedrigsten Platz einzunehmen, und doch wiederum jeder von einem wunderbaren Etwas himmlischen Lichts erstrahlend.

Ps 110,4: Der Priester

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 110,4

Ps 110,4: Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!

Christus ist unser Priester

Unser Herr Jesus ist Priesterkönig. Dieser königliche Priester war auf Erden und hat seinen Segen auf den Häuptern der Gläubigen hinterlassen. Er aber sitzt nun zur rechten Gottes in Herrlichkeit in seiner zweifachen unzertrennlichen Würde, priesterlich für uns eintretend mit dem Verdienst seines Blutes und als der ewige König zu unserem Besten alle Macht ausübend.

Ja, in der Welt gibt es viel Böses, es gibt einen ständigen Kampf zwischen Gut und Böse, und das Böse scheint stärker zu sein. Nein, der Herr ist stärker, unser wahrer König und Priester Christus, denn er kämpft mit der ganzen Kraft Gottes, und trotz aller Dinge, die uns am positiven Ausgang der Geschichte zweifeln lassen, siegt Christus und siegt das Gute, siegt die Liebe und nicht der Haß.

Ps 110,5-6: Der Kriegsmann

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 110,5-6

Ps 110,5: Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am Tag seines Zorns.

Ps 110:6: ‭Er wird Gericht halten unter den Heiden, es wird viele Leichen geben; er zerschmettert das Haupt über ein großes Land.

Ps 110,7: Der Erniedrigte und Erhöhte

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 110,7

Ps 110,7: Er wird trinken aus dem Bach am Weg. Darum wird er das Haupt erheben.

Er wird trinken aus dem Bach

Aus diesem Bach trinkt Christus, es ist ihm nicht zu gering, aus diesem Bach zu trinken. Trinken aus diesem Bach bedeutet für ihn geboren werden und sterben. Das trägt dieser Bach in sich, die Geburt und den Tod. Christus nahm es auf sich, er ist geboren worden und ist gestorben. So hat er aus dem
Bach am Weg getrunken. Also: Dieser Bach ist der Mensch, die Menschheit, und Christus hat aus diesem Bach getrunken, indem er Mensch geworden ist. So hat er, indem er die Menschennatur des Menschen angenommen hat, sein Haupt erhoben und ist jetzt das Haupt des mystischen Leibes, ist unser Haupt, ist der endgültige Sieger. Augustinus

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 110.


Ps 110

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.