Christliche Andachten

Apostelgeschichte Apg 8. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zur Apostelgeschichte Apg 8. Kap.

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Zur Apostelgeschichte Apg 8. Kap.

In Apostelgeschichte Kapitel 8 wird die Geschichte von Philippus erzählt, einem der sieben Diakone. Er predigt in Samaria und führt viele Menschen zum Glauben an Jesus Christus. Sogar Simon, ein Magier, wird getauft. Als die Apostel Petrus und Johannes in die Stadt kommen und den Heiligen Geist durch Handauflegung weitergeben, möchte Simon diese Fähigkeit kaufen. Petrus weist ihn jedoch zurecht und betont, dass der Heilige Geist nicht käuflich ist.

Danach beauftragt der Engel des Herrn Philippus, auf dem Weg nach Gaza, einen hochrangigen äthiopischen Beamten zu treffen, der auf seiner Kutsche die Schrift liest. Philippus erklärt ihm das Evangelium und tauft ihn. Danach wird Philippus vom Geist des Herrn weggenommen und findet sich plötzlich in Aschdod wieder, von wo aus er weiterpredigt. Diese Geschichte verdeutlicht, dass der Glaube an Jesus Christus nicht käuflich ist und dass der Heilige Geist frei gegeben wird. Sie zeigt auch, wie Philippus bereit ist, dem Ruf Gottes zu folgen und das Evangelium zu verkünden, egal wohin er geführt wird.

Apg 8,1-3: Geneinde in Jerusalem wird verfolgt

Apg 8:1: ‭Saulus aber hatte seiner Ermordung zugestimmt. Und an jenem Tag erhob sich eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem, und alle zerstreuten sich in die Gebiete von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel.

Verfolgung und Zerstreuung

In Apostelgeschichte 8,1 wird berichtet, dass nach der Steinigung des Stephanus eine Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem begann. Die Gläubigen wurden zerstreut, außer den Aposteln. Diese Zerstreuung führte paradoxerweise zu einer Ausbreitung des Evangeliums, da die Gläubigen an verschiedenen Orten predigten. Hier zeigt sich, dass Gottes Plan trotz der Verfolgung wirkungsvoll war. Die Gemeinde erlebte eine Transformation, indem sie über die Grenzen Jerusalems hinausging und das Evangelium in anderen Regionen verkündete. Diese Ereignisse verdeutlichen, dass Gottes Pläne oft über menschliches Leid und Widerstand hinweg wirken, um Seine Botschaft zu verbreiten.

Apg 8:2: ‭Und gottesfürchtige Männer begruben den Stephanus und veranstalteten eine große Trauer um ihn.

Begräbnis des Stephanus

In Apostelgeschichte 8,2 wird berichtet, dass fromme Männer den Stephanus begruben und über ihn sehr trauerten. Dies zeigt die tiefe Wertschätzung für Stephanus, der als einer der ersten Märtyrer des Christentums gilt. Die Begräbniszeremonie betonte nicht nur den Verlust einer bedeutenden Persönlichkeit, sondern auch die Trauer und das Mitgefühl der Gemeinschaft. Das gemeinsame Begraben spiegelte die Solidarität und den Zusammenhalt innerhalb der frühchristlichen Gemeinschaft wider. Diese Verse laden dazu ein, über Opfer, Gemeinschaft und den Wert des Glaubens nachzudenken, während Gläubige gemeinsam Abschied von einem ihrer eigenen nehmen.

Apg 8,3: Saulus aber verwüstete die Gemeinde, drang überall in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und brachte sie ins Gefängnis.

Vertreibung aus Jerusalem

Nach der Steinigung des Stephanus beginnt eine große Verfolgung der Gemeinde. Viele fliehen aus Jerusalem, verlassen alles aufgrund ihres Glaubens an Christus. Welch großes Vorbild sind sie doch für uns! Die positive Folge: die Flüchtenden tragen das Evangelium aus Jerusalem hinaus. Die Flüchtenden waren keine ausgebildeten Prediger. Sie waren schlicht Menschen wie du und ich, die überall von Jesus sprachen. Wir können genauso sein wie diese ersten Christen. Wir können die gute Nachricht darüber teilen, was Jesus in unserem Leben getan hat. Der Glaube an Christus ist keine Privatsache, sondern drängt dazu geteilt zu werden. Die meisten Menschen kommen nicht durch einen Prediger zu Jesus. Sie kommen durch Menschen wie uns zu Jesus.

Apg 8,4-8: Rettende Botschaft in Samarien

Apg 8,4: Diejenigen nun, die zerstreut worden waren, zogen umher und verkündigten das Wort des Evangeliums.

Sie verkündigten das Wort

Dies verdeutlicht die Entschlossenheit der Gemeinde, das Evangelium trotz Widrigkeiten zu verbreiten. Die Gläubigen handelten aus Gehorsam gegenüber dem Auftrag Jesu, das Evangelium bis an die Enden der Erde zu tragen. Dieser Abschnitt lehrt uns, dass selbst in schwierigen Zeiten die Mission des Glaubens fortgesetzt werden sollte. Es ermutigt uns, den Glauben aktiv zu leben und die Botschaft der Hoffnung und Erlösung zu teilen, unabhängig von den Herausforderungen, denen wir begegnen.

Apg 8:5: ‭Und Philippus kam hinab in eine Stadt von Samaria und verkündigte ihnen Christus.

Apg 8:6: ‭Und die Volksmenge achtete einmütig auf das, was Philippus sagte, als sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat.

Philippus in Samarien

In Apostelgeschichte 8,5-6 geht es um Philippus, der nach Samarien geht und das Evangelium verkündet. Diese Passage zeigt, wie das Wort Gottes auch außerhalb von Jerusalem Verbreitung findet. Philippus predigt nicht nur, sondern begleitet seine Worte mit Taten, indem er kranke Menschen heilt. Diese Handlungen stärken den Glauben der Menschen in Samarien. Die Bedeutung dieser Verse liegt darin, dass das Evangelium keine geografischen Grenzen kennt und die Frohe Botschaft auch in anderen Regionen wirksam ist. Es ermutigt dazu, das Wort Gottes aktiv zu verbreiten und durch Taten zu bezeugen.

Apg 8:7: ‭Denn aus vielen, die unreine Geister hatten, fuhren diese mit großem Geschrei aus; es wurden aber auch viele Gelähmte geheilt und solche, die nicht gehen konnten.

Tägliche christliche Andacht

Apg 8,8: Und es herrschte große Freude in jener Stadt.

Freude des Evangeliums

Der Diakon Philippus bringt das das Evangelium nach Samarien. Die Menschen folgten mit Begeisterung seiner Verkündigung. So herrschte große Freude. Dies der Sinn unserer Sendung: in der Welt die Freude des Evangeliums auszusäen! Wo Christus mit der Kraft des Heiligen Geistes verkündet und mit offenem Herzen aufgenommen wird, wird unser Leben trotz der vielfältigen Probleme ein Ort der Freude. Mögen wir an dem Ort, für den wir bestimmt sind, die Freude und Hoffnung verbreiten können, die dem Evangelium entspringen.

Unser Leben darf in spürender Weise eine in den Alltag gefasste Christusfreude sein. Paul Deitenbeck 

Apg 8,9-25: Gottes Geschenk ist nicht kaufbar

Apg 8:9: ‭Aber ein Mann namens Simon hatte zuvor in der Stadt Zauberei getrieben und das Volk von Samaria in seinen Bann gezogen, indem er sich für etwas Großes ausgab.

Apg 8:10: ‭Ihm hingen alle an, Klein und Groß, indem sie sprachen: Dieser ist die große Kraft Gottes.

Apg 8:11: ‭Sie hingen ihm aber an, weil er sie so lange Zeit durch seine Zaubereien in seinen Bann gezogen hatte.

Apg 8:12: ‭Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündigte, ließen sich Männer und Frauen taufen.

Apg 8:13: ‭Simon aber glaubte auch und hielt sich, nachdem er getauft war, beständig zu Philippus; und als er sah, dass Zeichen und große Wunder geschahen, geriet er außer sich.

Simon, der Zauberer

In Apostelgeschichte 8,9-13 begegnen wir der Geschichte von Simon, einem Zauberer, der die Menschen in Samaria mit seinen magischen Künsten verblüfft. Doch als Philippus die frohe Botschaft vom Reich Gottes verkündet, erkennt Simon die Überlegenheit der göttlichen Macht. Sein Herz öffnet sich für den Glauben, und er lässt sich taufen. Diese Passage lehrt uns, dass selbst diejenigen, die in der Dunkelheit der Zauberei gefangen sind, durch das Licht des Evangeliums transformiert werden können. Es ermutigt uns, das Wirken Gottes in unerwarteten Orten und Herzen zu erkennen, und zeigt, dass die Kraft des Evangeliums über alle menschlichen Begrenzungen triumphiert.

Apg 8,14: Als aber die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen.

Leben ist Begegnung

Alles Leben ist Begegnung: Jesus begegnet den Jüngern, Petrus und Johannes begegnen den Menschen in Samarien. Liest man die Bibel geht es so gut wie nie um theologische Abhandlungen, sondern es vollzieht sich alles in der Begegnung zwischen Menschen untereinander und zu Gott. Achte auf deine Begegnung: Ich begegne dem Du und hier ereignet sich mein Leben. Gott schickt mir Menschen, die mir Impulse geben, die verändernd auf mein Leben wirken. Und ich werde mir bewusst: die wichtigste Begegnung ist die Gottesbegegnung. Ich danke heute Gott für besondere Begegnungen in meinem Leben, meine Eltern, mein Partner, Geschwister, Freunde, Kollegen u.v.m.

Apg 8:15: ‭Diese kamen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen;

Apg 8:16: ‭denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren nur getauft auf den Namen des Herrn Jesus.

Apg 8:17: ‭Da legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.

Sie empfingen den heiligen Geist

Dies zeigt, dass der Heilige Geist nicht nur durch den Glauben kommt, sondern auch durch die apostolische Handlung der Hände-Auflegung. Der Heilige Geist wurde als eine kraftvolle Gabe Gottes übertragen, um die Gemeinde zu stärken und zu befähigen. Diese Passage betont die Bedeutung der geistlichen Übertragung und verdeutlicht, dass der Heilige Geist lebendig und handelnd in der Gemeinschaft der Gläubigen ist.

Apg 8:18: ‭Als aber Simon sah, dass durch die Handauflegung der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld

Apg 8:19: ‭und sprach: Gebt auch mir diese Vollmacht, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfängt!

Umgang mit unreinen Motiven

Simon war ein bekannter Zauberer in Samarien. Beeindruckt von den Taten und Heilungen lässt er sich taufen. Er selbst gab sich als etwas Großes aus und dieser Drang nach Geltung lässt ihn Petrus bitten, dass er ihm Geld gebe, um gleiche Dinge tun zu können. Sein Motiv war nicht rein: Ehrsucht. Durch sie war er vergiftet.

Auch in unser Handeln mischen sich immer wieder unreine Motive, sei es nun Ehrsucht, Neid, Stolz und dergleichen. Verurteilen wir uns nicht dafür, solange wir nicht davon versklavt werden, sondern sie in unserer menschlichen Schwäche nun mal immer wieder auftauchen. Tauchen sie auf, weisen wir sie in ruhigem Geiste von uns und suchen unsere Ehre allein bei Gott. Gott sei unser Herz und unser Leben. Das ist das beste Gegenmittel, um uns vor einem vergifteten Denken zu bewahren.

Apg 8:20: ‭Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du meinst, die Gabe Gottes mit Geld erwerben zu können!

Dein Geld fahre mit dir ins Verderben

In Apostelgeschichte 8,20 geht es um Simon, der versucht, die Gabe des Heiligen Geistes mit Geld zu erwerben. Petrus antwortet ihm, dass sein Herz nicht richtig vor Gott ist und er bereuen sollte. Diese Passage betont die Unverkäuflichkeit göttlicher Gaben und die Wichtigkeit einer aufrichtigen Beziehung zu Gott. Sie erinnert uns daran, dass spirituelle Erfahrungen nicht käuflich sind, sondern von einem demütigen und aufrichtigen Herzen kommen sollten. Es warnt vor der Gefahr, göttliche Dinge zu kommerzialisieren und unterstreicht die Bedeutung von Reue und dem Streben nach geistlicher Integrität.

Apg 8:21: ‭Du hast weder Anteil noch Erbe an diesem Wort; denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott!

Apg 8:22: ‭So tue nun Buße über diese deine Bosheit und bitte Gott, ob dir die Tücke deines Herzens vielleicht vergeben werden mag;

So tue nun Buße

Dies betont die Bedeutung von Reue und aufrichtiger Bitte um Vergebung. Sie erinnert daran, dass eine ehrliche Umkehr und die Suche nach Gottes Vergebung notwendig sind. Der Vers drückt die Möglichkeit aus, durch aufrichtige Buße Gottes Gnade zu erlangen. Es ermutigt dazu, den eigenen Weg zu überdenken, Fehler einzugestehen und um Vergebung zu bitten, während man sich bewusst ist, dass diese Vergebung durch den göttlichen Willen gewährt wird.

Blicke auf dich und dein Herz

Tun wir etwas Falsches, so neigen wir alle dazu, die Ursache dafür außerhalb von uns selbst zu suchen: »Dieser Verkehr geht mir auf die Nerven!«; »Sie regt mich so auf!«; oder: »Mein Chef bringt das Schlimmste in mir hervor!« Das ist ein bequemer, alltäglicher Irrglaube. Es fühlt sich gut an, zu denken, unsere größten Probleme lägen außerhalb und nicht innerhalb von uns. Aber das Problem ist, dass das einfach nicht stimmt. Sünde ist eine Angelegenheit des Herzens, längst bevor sie zu einer Sache unseres Verhaltens wurde. Das bedeutet: Dein und mein größtes Problem in unserem Leben existiert innerhalb und nicht außerhalb von uns. Das Böse in mir verbindet mich mit dem Bösen außerhalb von mir. So muss ich bekennen, dass ich selbst mein größtes Problem bin. Und wenn ich das bekenne, sage ich damit, dass ich nicht so sehr vor Menschen, Orten und Situationen gerettet werden muss. Ich brauche ganz verzweifelt Gottes Gnade, die allein mich von meinem Ich erretten kann. Ich kann Situationen und Beziehungen entfliehen; aber ich habe nicht die Kraft, mir selbst zu entfliehen. Genau deshalb betete David in Psalm 51, Gott möge in ihm ein reines Herz erschaffen. Gottes Gnade ist die Lösung für das Herz, und das ist eine sehr gute Botschaft.

Unser Herz ist das Problem. Menschen, Orte und Situationen bringen uns nicht zum Sündigen. Sie sind nur die Gelegenheiten, in denen die Sünde unseres Herzens offenbart wird.

Apg 8:23: ‭denn ich sehe, dass du in bitterer Galle steckst und in Fesseln der Ungerechtigkeit!

Apg 8:24: ‭Da antwortete Simon und sprach: Betet ihr für mich zum Herrn, dass nichts von dem, was ihr gesagt habt, über mich komme!

Apg 8:25: ‭Sie nun, nachdem sie das Wort des Herrn bezeugt und gelehrt hatten, kehrten nach Jerusalem zurück und verkündigten dabei das Evangelium in vielen Dörfern der Samariter.

Apg 8,26-40: Philippus und der äthiopische Hofbeamte

Apg 8,26: Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sprach: Steh auf und wandere nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt; diese ist einsam.

Steh auf und gehe

Worte „Steh auf und geh“ finden wir einige Male in den Evangelien und in der Apostelgeschichte. In den Evangelien richtet der Herr diese Worte häufig an Menschen, denen Er geholfen hatte. In der Apostelgeschichte sind es fünf Menschen, die dieses mutmachende Wort hören: Kapitel 3,6: Der Gelähmte, Kapitel 8,26: Philippus, Kapitel 9,6;22,10: Saulus, Kapitel 9,11: Ananias, Kapitel 10,20: Petrus. Haben wir den Appell des Herrn ebenfalls gehört: „Steh auf und geh“? Sowohl initial (d.h. als Sünder, der zur Buße kommt) als auch als Gläubige, die der Herr zu einer bestimmten Aufgabe ruft? Was ist unsere Reaktion? Ernst-August Bremicker

Es gab mindestens zwei Wege, die von Jerusalem nach Gaza führten. Philippus sollte ausgerechnet den „öden Weg“ wählen („öde“ könnte sich sprachlich allerdings auch auf den Ort Gaza beziehen, es ist allerdings unwahrscheinlich, dass der Engel das meint). Normalerweise würde ein Evangelist eher den Weg wählen, wo er viele Menschen trifft. Aber Gottes Weise ist manchmal anders. Wir müssen lernen, im Dienst des Herrn menschliche Logik hinten anzustellen. Gottes Wege sind nicht unsere Wege und seine Pläne sind oft anders, als wir es uns vorstellen. Manchmal müssen wir einen Ort geistlicher Fruchtbarkeit verlassen, um in ein ödes Gebiet zu gehen. Ernst-August Bremicker

Zudem sagt der Engel Philippus mit keinem Wort, was ihn auf dem öden Weg erwarten würde. Der Glaube von Philippus wird auf diese Weise geprüft (ähnlich wie der Glaube Abrahams, der ging, ohne zu wissen, wohin er kam). Gott sagt seinen Dienern nicht immer genau voraus, was ihnen begegnen wird und welche Aufgabe sie konkret erledigen sollen. Gott erwartet einfach, dass wir Ihm gehorchen. Dabei dürfen wir uns allerdings darauf verlassen, dass Er mit uns geht. Ernst-August Bremicker

Apg 8:27: ‭Und er stand auf und machte sich auf den Weg. Und siehe, da war ein Äthiopier, ein Kämmerer und Gewaltiger der Kandake, der Königin der Äthiopier, welcher über ihren ganzen Schatz gesetzt war; dieser war gekommen, um in Jerusalem anzubeten,

Philippus und der Kämmerer

Philippus hätte eine Reihe von logischen Argumenten gegen diesen Auftrag vorbringen können. Warum sollte er ein segensreiches Arbeitsfeld verlassen? Warum sollte es gerade ein öder Weg sein? Doch Philippus diskutiert nicht. Er steht auf und geht. Gott ruft und der Diener ist gehorsam. So einfach kann es sein und doch handeln wir oft anders. Wir denken an Jona, der einen klaren Auftrag bekam und in die entgegengesetzte Richtung ging.

Wenig später in der Apostelgeschichte hatte Ananias größere Mühe, als er den Auftrag bekam, zu Saulus zu gehen (Apg 9,13.14). Er hatte dem Auftrag Gottes ein „aber“ entgegenzusetzen. Und Petrus ging noch einen Schritt weiter, als der Herr ihn auf seine Aufgabe im Haus des Kornelius vorbereiten wollte. Er widersprach sogar mit den Worten: „Keineswegs, Herr“ (Apg 10,14). Als der Auftrag dann allerdings präzisiert wurde, war Petrus wie Philippus sofort gehorsam (Apg 10,20.21). Ernst-August Bremicker

Und Siehe: Dieser Ausdruck kommt im Alten und Neuen Testament häufig vor. Gott möchte damit unsere Aufmerksamkeit auf etwas Besonderes lenken – manchmal auf etwas, das wir nicht erwartet hätten. In der Apostelgeschichte kommt diese Wortkombination genau sieben Mal vor (Apg 5,28; 8,27; 10,30; 11,11; 12,7; 16,1; 27,24). Für uns gilt, dass wir manchmal ganz besonders Achtgeben sollen. Für Philippus war es jedenfalls eine Überraschung, plötzlich einen äthiopischen Finanzminister in der Wüste zu treffen, der zudem noch in einer Buchrolle des Propheten Jesaja las. Es ist gut, wenn wir offene Augen für die Überraschungen haben, die Gott uns im Dienst für unseren Herrn erleben lässt. Sie können oft sehr bereichernd sein. Ernst-August Bremicker

Es  ist denkbar, dass dieser Mann ein Proselyt gewesen ist (d.h. ein Heide, der sich zu dem Gott der Juden bekannte). Sicher ist das nicht. Jedenfalls war er auf der Suche nach Gott, sonst hätte er nicht die lange und gefahrvolle Reise nach Jerusalem unternommen. Je nach dem, von wo genau er abgereist war, betrug die Entfernung gut und gerne 2.000 km oder mehr. Doch anders als die Königin von Scheba, die ebenfalls nach Jerusalem gereist war (vgl. 1. Könige 10), fand er nicht, was er suchte.

Der Text selbst sagt dazu nichts, doch es kann nicht anders gewesen sein. Er kam suchend und zog unbefriedigt zurück. Er suchte Gott und fand einen toten Gottesdienst voller Formalismus. Doch Gott ließ ihn nicht unbefriedigt in sein Land zurückkehren, sondern sandte Philippus, damit er mit Freude weiterreisen konnte. Ernst-August Bremicker

Der Mann saß in seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er die Buchrolle in Jerusalem für einen hohen Preis erworben hatte. Eine Buchrolle war damals etwas Besonderes – nur wenige hatten die Möglichkeit, eine solche zu kaufen und die Fähigkeit, darin zu lesen. Sie war per Hand geschrieben und es ist bekannt, dass die Juden beim Kopieren großen Wert darauf legten, genau und fehlerfrei abzuschreiben. Es war also ein großer „Schatz“, den er in seinen Händen hielt – und zwar ein größerer als alle Schätze, die er für seine Königin verwaltete. Ernst-August Bremicker

Apg 8:28: ‭und nun kehrte er zurück und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.

Er las den Propheten Jesaja

In Apostelgeschichte 8,28 begegnet Philippus dem äthiopischen Kämmerer, der den Propheten Jesaja liest. Diese Begegnung zeigt, wie göttliche Führung Menschen zusammenführt. Der Vers verdeutlicht, dass selbst in scheinbar zufälligen Begebenheiten Gottes Plan wirkt. Philippus erkennt den Durst nach Wahrheit im Herzen des Kämmerers und erklärt ihm die Schrift, beginnend mit Jesaja 53. Dies unterstreicht die Bedeutung von Verständnis und Erklärung in unserem Glaubensweg. Der äthiopische Kämmerer empfängt die Botschaft mit Offenheit und wird getauft. Diese Passage ermutigt uns, in unseren Begegnungen sensibel für göttliche Führung zu sein und das Evangelium mit Bereitschaft zu teilen, um Herzen zu öffnen.

Apg 8,29: Da sprach der Geist zu Philippus: Tritt hinzu und halte dich zu diesem Wagen!

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Apg 8,30: Da lief Philippus hinzu und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen und er sprach: Verstehst du auch, was du liest?

Verstehst du auch, was du liest?

Dies fordert dazu auf, über die tieferen Schichten der Bibel nachzudenken. Es geht um das Verständnis der göttlichen Botschaft und die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen. Ähnlich wie Philippus dem Kämmerer erklärte, ist es wichtig, dass wir nach dem Verständnis der heiligen Schriften suchen und bereit sind, uns von Weisheit leiten zu lassen. Es ermutigt dazu, nicht nur oberflächlich zu lesen, sondern die spirituelle Tiefe zu erforschen und die Lehren in unserem Leben anzuwenden.

Hören auf Gott

Ein Engel ruft Philippus an einen öden Ort. Philippus hört auf ihn und damit auf Gott. Hören wir ebenso auf Gottes sanfte Stimme und seine Eingebungen, wenngleich wir nicht immer sofort verstehen, wie und wohin er uns führt. Hier nun: Ein königlicher Beamter aus Ägypten war nach Jerusalem gekommen, um Gott anzubeten.

Auf dem Rückweg las er im Wagen die Heilige Schrift. Aber er verstand nichts. Durch Philippus wird ihm eine Hilfe von Gott geschickt. Philippus hört in der Begegnung mit dem Kämmerer zuallerst zu. Zuhören ist so wichtig. Dann stellt er eine Frage. Fragen öffnen das Herz. Sie signalisieren Interesse. Zuletzt steigt er auf dessen Wagen. Sie begegnen einander auf Augenhöhe. Dann erst erklärt er das Evangelium.

Apg 8,31: Er aber sprach: Wie kann ich denn, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.

Bitte um Hilfe

Der Kämmerer zögert nicht, eine ehrliche Antwort zu geben. Er wusste nicht, wer Philippus war und ob er ihm helfen konnte. Dennoch schämte er sich nicht, offen zu sagen, dass er nicht verstand, was er las. Der Text erschloss sich ihm nicht. Deshalb benötigte er Hilfe. Für uns zeigt sich hier ein wichtiger Grundsatz, dass wir Hilfe brauchen, um das Wort Gottes zu verstehen. Ernst-August Bremicker

Der Evangelist predigt nicht von oben herab als jemand, der über anderen steht. Er begegnet dem anderen auf Augenhöhe und setzt sich daneben. Wir sollten nie vergessen, dass wir von Natur keinen Deut besser und anders sind als Menschen, die Gott bisher nicht kennen und keine Beziehung zu Jesus Christus haben. Ernst-August Bremicker

Apg 8:32: ‭Die Schriftstelle aber, die er las, war diese: »Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm vor seinem Scherer stumm ist, so tut er seinen Mund nicht auf.

Schriftstelle aus Jesaja 53. Kap.

In Apostelgeschichte 8:32 wird eine Stelle aus dem Buch Jesaja 53 zitiert, in der es um das Leiden des Messias geht. Diese Passage betont die Unsicherheit des Eunuchen über den Sinn des Textes. Der Prophet Jesaja beschreibt einen unscheinbaren, leidenden Diener Gottes, der die Sünden anderer trägt. In der Apostelgeschichte wird dieses Zitat verwendet, um auf Jesus als den erlösenden Messias hinzuweisen. Der Eunuch, der die Schrift nicht versteht, bittet Philippus um Erklärung. Diese Szene zeigt, wie wichtig es ist, die Heilige Schrift zu verstehen, um den Glauben zu vertiefen und die Bedeutung von Jesu Opfer zu begreifen.

Apg 8:33: ‭In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht aufgehoben. Wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen!

Apg 8:34: ‭Da wandte sich der Kämmerer an Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dies? Von sich selbst oder von einem anderen?

Apg 8,35: Da tat Philippus seinen Mund auf und begann mit dieser Schriftstelle und verkündigte ihm das Evangelium von Jesus.

Evangelium von Jesus

Philipps effektive Predigt bestand darin, zu erklären, wer Jesus war und was er für uns getan hat. Zu viele Prediger konzentrieren sich heute darauf, was wir für Gott tun müssen, aber das Evangelium beginnt mit dem, was Gott in Jesus Christus für uns getan hat, und gründet sich darauf.

Apg 8:36: ‭Als sie aber auf dem Weg weiterzogen, kamen sie zu einem Wasser, und der Kämmerer sprach: Siehe, hier ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden?

Was hindert mich, getauft zu werden?

Diese Äußerung zeigt den spontanen Wunsch des Eunuchen, seinen Glauben durch die Taufe zu bekennen. Sie reflektiert eine tiefe Sehnsucht nach spiritueller Verbindung und dem Verständnis, dass die Taufe ein bedeutender Schritt im christlichen Glauben ist. Die Frage offenbart auch den Drang nach sofortiger Umsetzung, ohne Zögern oder Zweifel. Diese Passage ermutigt Gläubige, ihren Glauben aktiv zu leben und ihre spirituelle Reise mit Entschlossenheit anzugehen.

Apg 8:37: ‭Da sprach Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt! Er antwortete und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist!

Jesus Christus der Sohn Gottes

Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist: Dieses Glaubensbekenntnis, in seiner ganzen Bedeutung genommen, ist der wesentliche Glaube für jeden, der zu Gott kommen wird. Wir müssen an die Person Jesu glauben, an alles, was Er als Christus ist und getan hat . Wir müssen glauben, dass Er der göttliche Sohn ist, und dass Er der Sohn Gottes ist, der vom Vater gesandt wurde, um die Errettung all jener zu erreichen, die von ganzem Herzen glauben.

Apg 8:38: ‭Und er ließ den Wagen anhalten, und sie stiegen beide in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn.

Tägliche christliche Andacht

Apg 8,39: ‭Als sie aber aus dem Wasser heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; denn er zog voll Freude seines Weges.

Voll Freude

Der Kämmerer bekehrt sich und wird von Philippus getauft. Voll Freude geht er seinen weiteren Weg. Nochmals also die Freude! Sie zieht sich wie ein roter Faden durch die Apostelgeschichte. Die christliche Freude ist mir ein so wichtiges Anliegen. Wo immer uns Störendes begegnet (und das tut es!), lasst uns innerlich aufmerken und uns stets die Frage stellen: Ist dieses, was mich jetzt trifft und stört, es wert, dass ich darüber meine christliche Freude verliere? Viel Störendes relativiert sich dadurch schnell, scheinbar Großes wird dadurch klein. So gehen wir mit dem Vorsatz in den Tag, nur für heute voll Freude unseren Weg zu gehen, begleitet durch die Zuversicht, die uns trägt: Gott ist mit uns.

So wie Philippus sich um den Kämmerer gekümmert hat, so können auch wir uns um Menschen kümmern, ihnen den Weg zu Jesus bekannt machen und sie auf diesem neuen Weg dann eine Zeit lang begleiten. Und dann verändert sich in diesen Menschen vielleicht etwas, hin zu einem neuen Menschen, so wie sich auch bei dem Kämmerer etwas großartiges verändert hat. Der Kämmerer weiß, dass sein Leben eine gewaltige Veränderung erfahren hat. Deshalb lässt er sich taufen, als äußeres Zeichen der „neuen Geburt“ in Jesus Christus. Die Taufe macht deutlich, dass alles was ihn bisher von Gott getrennt hatte in dem Moment vorüber ist und der Anfang mit dem lebendigen Gott begonnen hat. Rolf Aichelberger

Apg 8:40: ‭Philippus aber wurde in Asdod gefunden, und er zog umher und verkündigte das Evangelium in allen Städten, bis er nach Cäsarea kam.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Apg 8. Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten einzelnen Bibelversen aus der Apostelgeschichte Apg 8. Kap.


Apg 8

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.