Christliche Andachten

Psalm Ps 95: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 95

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Zum Psalm Ps 95: Anbetung und Gehorsam

Psalm 95 lädt uns ein, mit Freude und Dankbarkeit zum Herrn zu kommen. Er erinnert uns daran, dass Gott der Schöpfer und der Hirte unseres Lebens ist. Der Psalm warnt auch vor dem Ungehorsam und der Verhärtung des Herzens, die uns von Gottes Segen und Frieden trennen können. Es ist eine Aufforderung, Gott mit Anbetung und Gehorsam zu begegnen und unsere Herzen offen zu halten, um seine Führung anzunehmen.

Ps 95,1-5: Erster Aufruf zum Lob

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 95,1-5

Ps 95,1: Kommt, lasst uns dem Herrn zujubeln und jauchzen dem Fels unsres Heils!

Fels unseres Heils

Gott ist der Fels unseres Heils. In ihm und bei ihm finden wir felsenfest inneren Frieden, solange wir unser Herz nicht verhärten und auf seine Stimme hören. Wenn wir Gott in Demut nahen und innerlich uns vor ihm verneigen, niederfallen und niederknien, dann nimmt er uns an die Hand und kümmert sich um uns, wie ein Hirte um seine Herde. Gerate ich in Zweifel, Gott bleibt fest wie ein Fels. Schwanke ich, Gott steht unerschütterlich. Werde ich untreu, Gott bleibt treu.

Ps 95:2: ‭Lasst uns ihm begegnen mit Lobgesang und mit Psalmen ihm zujauchzen!

Begegnen mit Lobgesang

Psalm 95,2 lädt uns ein, mit Dankbarkeit und Lobpreis zu Gott zu kommen. Hier geht es darum, Gott mit Freude und einer dankbaren Haltung anzubeten, nicht aus Zwang, sondern aus einer inneren Bereitschaft heraus. Es ermutigt uns, unsere Gefühle und Gedanken in lobenden Gesängen und Gebeten auszudrücken, um unsere Wertschätzung für Gottes Güte und Größe zu zeigen. Der Psalm erinnert daran, dass Anbetung nicht nur ein äußerliches Ritual ist, sondern ein Ausdruck unserer Verbundenheit mit Gott, der uns Tag für Tag mit seiner Liebe und Barmherzigkeit umgibt. Es ist eine Einladung, unser Herz mit Freude zu öffnen und unsere Dankbarkeit für Gottes Segnungen auszudrücken.

Ps 95:3: ‭Denn der Herr ist ein großer Gott und ein großer König über alle Götter.

Großer Gott

Diese Worte betonen Gottes Größe und Souveränität über allem, was existiert. Sie erinnern uns daran, dass Gott über jegliche Macht, sei es auf Erden oder im Himmel, erhaben ist. Es ist eine Aufforderung, ihn als den Höchsten anzuerkennen, der über allem steht und unsere Verehrung verdient. Gleichzeitig lädt uns diese Aussage ein, unseren Glauben und unsere Loyalität diesem großartigen Gott zu schenken, der über alles herrscht und uns in seiner unermesslichen Größe und Liebe annimmt. Es ermutigt uns, uns in Ehrfurcht und Anbetung vor ihm niederzuknien.

Ps 95:4: ‭In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die Gipfel der Berge gehören ihm.

Majestät Gottes

Psalm 95,4 spricht von der Majestät Gottes über allem. Die Tiefe und Weite seiner Herrlichkeit werden durch die Berge und Täler symbolisiert – sie alle sind sein Werk. Diese Verse erinnern mich daran, dass Gottes Größe und Schöpfungsmacht weit über allem stehen, was ich erlebe. Es ermutigt mich, in Momenten der Herausforderung oder des Zweifels an Gottes Allmacht festzuhalten. Die majestätische Natur, die uns umgibt, dient als Erinnerung an seine Größe und Liebe. In meinem täglichen Leben hilft mir diese Vorstellung, Frieden und Vertrauen zu finden, wenn ich mich auf Gottes unermessliche Schöpfung und Güte besinne.

Ps 95:5: ‭Sein ist das Meer, denn er hat es gemacht, und seine Hände haben das Festland bereitet.

Ps 95,6-7: Zweiter Aufruf zum Lob

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 95,6-7

Ps 95,6: Kommt, wir wollen ihn anbeten und uns vor ihm beugen. Lasst uns niederknien vor dem Herrn , unserem Schöpfer!

Lasst uns niederknien

Wann bin denn ich das letzte Mal vor Jesus auf die Knie gegangen? Nicht in der Kirche, wenn sich alle hinknien. Sondern ich, ganz persönlich, in einem Moment der Anbetung oder einem Moment der Bitte. Sich vor jemanden hinknien bedeutet, ihm die höchste Ehrfurcht und das größte Vertrauen entgegenzubringen. Wie gut tut es unserer Seele, wenn wir uns immer wieder vor Gott hinknien. Wenn diese äußere Geste auch einem innerlich vollzogenen Akt entspricht.

Worte von Henri Cafarell:

Eine sehr besonnen ausgeführte Kniebeugung ist ein Akt der Seele wie des Körpers; eine klare und aufrechte Haltung des wachen Menschen, vor sich selbst und vor Gott ganz gegenwärtig; ein Kreuzzeichen, langsam, sinnerfüllt. Langsamkeit und Ruhe sind von großer Bedeutung, um den überstürzten und angespannten Rhythmus eines vielbeschäftigten und gehetzten Lebens zu brechen.

Worte von Benedikt XVI

Der Philosoph Ludwig Wittgenstein hat gesagt, daß Beten bedeutet zu spüren, daß der Sinn der Welt außerhalb ihrer liegen muß. In der Dynamik dieser Beziehung zu dem, der dem Leben Sinn gibt, zu Gott, ist eine der typischen Ausdrucksformen des Gebets die Geste des Niederkniens. Diese Geste trägt eine radikale Zwiespältigkeit in sich: Ich kann zum Niederknien gezwungen sein – ein Zustand des Elends und der Knechtschaft –, aber ich kann auch freiwillig niederknien und so meine Begrenztheit und mein Bedürfnis nach einem Anderen erklären. Ihm gegenüber erkläre ich, schwach, bedürftig, ein Sünder zu sein.

In der Erfahrung des Gebets bringt das menschliche Geschöpf das ganze Bewußtsein seiner selbst zum Ausdruck – alles, was es von seiner eigenen Existenz erfassen kann. Und gleichzeitig wendet es sein ganzes Selbst dem göttlichen Sein zu, vor dem es steht; es richtet seine Seele auf das Geheimnis aus, von dem es die Erfüllung des tiefsten Verlangens erwartet und die Hilfe, das Elend des eigenen Lebens zu überwinden. In diesem Blick auf einen Anderen, in dieser Hinwendung zur Überwindung seiner selbst liegt das Wesentliche des Gebets als Erfahrung einer Wirklichkeit, die über das sinnlich Wahrnehmbare und das Unwesentliche hinausgeht. Benedikt XVI

Ps 95,7: Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Schafe seiner Hand. Heute, wenn ihr seine Stimme hört,

Denn Er ist unser Gott

Das ist der Hauptgrund, warum wir ihn anbeten sollen. Gott ist mit uns in einen Bund getreten und hat uns von aller Welt zu seinem Eigentum erkoren. Verweigern andere ihm die Huldigung, so wollen wir doch wenigstens sie ihm freudig darbringen. Er ist unser, darum wollen wir ihn lieben; er ist unser Gott, darum wollen wir ihn anbeten. Wohl dem, der aufrichtig glauben kann, dass dieser Satz auch in Beziehung auf ihn wahr ist. Spurgeon

Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand

Wie er uns angehört, so wir ihm. Mein Freund ist mein und ich bin sein. Und zwar gehören wir ihm als seine Leute, die er täglich nährt und beschützt. Die Auen, auf denen wir weiden, sind nicht unser sondern sein; wir empfangen unsere Versorgung aus seiner Fülle. Wir gehören ihm zu eigen, gerade wie die Schafe dem Hirten, und seine Hand ordnet, leitet, beherrscht, beschützt und versorgt uns. Spurgeon

Jesu Christe, du göttlicher Hirt unserer Seelen, der uns nicht nur nährt auf seiner Weide, sondern uns auch führt mit seiner Hand! Liebevoller Hirte, der du uns nicht nur auf den grünen Auen der Heiligen Schrift weidest, sondern uns sogar mit deinem eigenen Fleische nährst! Was für Anlass zu nimmer endender Anbetung für eine Seele, die von diesen erhabenen Wahrheiten durchdrungen ist! Wohl mögen da Tränen der Freude quillen beim Anblick solch überschwänglicher Gnade! Pasquier Quesnel

Wenn ihr heute auf seine Stimme hörtet!

Schreckliches Wenn! Viele wollten nicht hören, sie wiesen die Ansprüche der Liebe von sich und reizten ihren Gott. Heute, an dem Tag der Gnade, werden wir geprüft, ob wir für die Stimme unseres Schöpfers ein Ohr haben. Nichts wird von morgen gesagt, „er bestimmt einen Tag“, wie es im Hebräerbrief (4,7) heißt; er drängt darauf, dass man seine Stimme alsbald beachte, um unser selbst willen verlangt er augenblicklichen Gehorsam. Geben wir dem Rufe Gehör? Der Heilige Geist sagt: „Heute!“ Wollen wir ihn durch Säumen betrüben? Spurgeon

Ps 95,8-11: Warnung vor Verhärtung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 95,8-11

Ps 95:8: ‭so verstockt eure Herzen nicht, wie bei der Herausforderung, am Tag der Versuchung in der Wüste,

Verstockt eure Herzen nicht

Er ist unser, darum wollen wir ihn lieben. Er ist unser Gott, darum wollen wir ihn anbeten. Wohl dem, der aufrichtig glauben kann, dass dieser Satz auch in Beziehung auf ihn wahr ist. Wie er uns an gehört, so wir ihm. Und zwar gehören wir ihm als seine Leute, die er täglich nährt und beschützt. Die Auen, auf denen wir weiden, sind nicht unser sondern sein. Wir empfangen unsere Versorgung aus seiner Fülle. Wir gehören ihm zu eigen, gerade wie die Schafe dem Hirten und seine Hand ordnet, leitet, beherrscht, beschützt und versorgt uns. Israel wurde durch die Wüste geführt und wir werden durch dies Leben geleitet von dem großen Hirten der Schafe.

Heute, an dem Tag der Gnade, werden wir geprüft, ob wir für die Stimme unseres Schöpfers ein Ohr haben. Nichts wird von morgen gesagt. Er drängt darauf, dass man seine Stimme sogleich beachte, um unser selbst willen verlangt er augenblicklichen Gehorsam. Geben wir dem Ruf Gehör? Wir müssen zuerst auf Gottes Stimme hören, bevor wir unsere Stimme zu ihm erheben können.

Ps 95,9: wo mich eure Väter versuchten; sie prüften mich — und sahen doch mein Werk!

Sie prüften mich

Sie stellten den Herrn ganz unnötigerweise auf die Probe, indem sie neue Wunder und Zeichen seiner Gegenwart verlangten. Sie wichen so nicht nur hier und da von dem rechten Weg ab, sondern sie waren beständig und hartnäckig darauf aus, Irrwege einzuschlagen. Kommt es bei uns nicht auch vor, dass wir launisch noch andere Beweise der Liebe Gottes fordern als diejenigen, welche uns jede Stunde unseres Lebens darbietet und dass wir unsere eigenen Wege gehen wollen.

Ps 95,10: Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor diesem Geschlecht; und ich sprach: Sie sind ein Volk, das in seinem Herzen in die Irre geht, und sie haben meine Wege nicht erkannt,

Ps 95,11: ‭sodass ich schwor in meinem Zorn: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen!

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 95


Ps 95

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.