Lukas Evangelium Lk 24. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 24. Kap.
Inhaltsverzeichnis
Zum Lukas Evangelium Lk 24. Kap.
Lukas Kapitel 24 beschreibt die Auferstehung Jesu Christi und seine Erscheinungen vor seinen Jüngern. Es zeigt, dass Jesus wirklich der verheißene Messias ist, der durch seinen Tod und seine Auferstehung die Sünden der Menschheit bezahlt hat. Das Kapitel endet mit Jesu Himmelfahrt und der Zusage, dass er seinen Jüngern den Heiligen Geist senden wird. Das Lukasevangelium betont, dass das Leben und Wirken Jesu eine Erfüllung der Schrift war und fordert uns auf, an ihn als den Retter zu glauben und ihm zu folgen.
Lk 24,1-12: Jesus ersteht vom Tod auf
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 24,1-12
Parallelstellen: Mt 28,1-7; Mk 16,1-8; Joh 20,1-10
Lk 24,1-8: Die Frauen bei dem leeren Grab
Lk 24,1: Am ersten Tag der Woche aber kamen sie am frühen Morgen zum Grab und brachten die wohlriechenden Gewürze, die sie bereitet hatten und noch etliche mit ihnen.
Liebe der Frauen
Daß aber die Frauen sehr frühe zum Grab kamen, zeugt von dem großen Eifer der Liebe, den Herrn zu suchen und zu finden.
Lk 24,2: Sie fanden aber den Stein von dem Grab weggewälzt.
Lk 24,3: Und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht.
Lk 24,4: Und es geschah, als sie deswegen ganz ratlos waren, siehe, da standen zwei Männer in strahlenden Gewändern bei ihnen.
Als sie im Geist niedergeschlagen waren, da standen zwei Engel neben ihnen im glänzenden Gewände
Sie sind die Zeichen des Glückes und der Freude, die Boten der heilsamen Auferstehung, welche ein Lichtgewand haben. Denn da Moses über die Ägypter die Plagen verhängte, sah er den Engel in der Feuerflamme. Aber nicht solche erschienen den Frauen im Grab, sondern sanfte und freudige, wie man sie in dem Reich und in der Freude des Herrn erblicken sollte. Goldene Perle
Lk 24,5: Da sie nun erschraken und das Angesicht zur Erde neigten, sprachen diese zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
Lk 24,6: Er ist auferstanden!
Verkündigung der Auferstehung
Wir müssen erneut mit Kraft und Freude das Ereignis des Todes und der Auferstehung Christi verkünden; es ist das Herz des Christentums, der tragende Mittelpunkt unseres Glaubens, der mächtige Antrieb unserer Gewissheit, der starke Wind, der alle Angst und Unsicherheit, jeden Zweifel und jede menschliche Berechnung vertreibt. Allein von Gott kann die entscheidende Veränderung der Welt kommen. Nur von der Auferstehung her versteht man das wahre Wesen der Kirche und ihres Zeugnisses, das nicht vom Ostergeheimnis getrennt ist, sondern vielmehr dessen Frucht, Offenbarung und Verwirklichung durch diejenigen ist, die den Heiligen Geist empfangen und von Christus ausgesandt werden, seine eigene Sendung fortzusetzen.
Halleluja! Jesus lebt!
Mit der Auferstehung hat sich etwas völlig Unerwartetes ereignet. Es ist nicht einfach eine wiederbelebte Leiche. Das gab es schon vor der Auferstehung Jesus (z.B. Lazarus). Nein. Wesentlich ist, dass mit der Auferstehung Jesu nicht irgendein einzelner Toter wieder belebt wurde, sondern dass die Auferstehung Jesus uns alle angeht, weil sie für uns alle einen neuen Raum des Lebens bringt, des Mitseins mit Gott.
Christus ist in die Welt gekommen, dass wir uns an ihn klammern, dass wir uns von ihm hinreißen lassen in das ungeheuere Geschehen der Auferstehung. Bonhoeffer
Lk 24,7: Der Sohn des Menschen muss in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen.
Direktheit
Dieser Mangel an spektakulären Details spricht für die Geschichtlichkeit der neutestamentlichen Dokumente. Seitens der Schreiber gibt es keinen Versuch, das Ereignis der Auferstehung zu verschönern.
Lk 24,8: Da erinnerten sie sich an seine Worte
Erinnerung an seine Worte
Die ersten Töne der Hoffnung erklangen in den Herzen der Frauen, als sie sich an die Worte Jesu erinnerten. Das leere Grab, die Anwesenheit von Engeln, die Worte der Engel an und für sich konnten ihre Herzen nicht verändern – aber Seine Worte konnten ihre Herzen verändern und erheitern.
Lk 24,9-12: Die Reaktion der Jünger
Lk 24,9: und sie kehrten vom Grab zurück und verkündigten das alles den Elfen und allen Übrigen.
Lk 24,10: Es waren aber Maria Magdalena und Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus, die dies den Aposteln sagten, sie und die Übrigen mit ihnen.
Lk 24,11: Und ihre Worte kamen ihnen vor wie ein Märchen, und sie glaubten ihnen nicht.
Lk 24,12: Petrus aber stand auf und lief zum Grab, bückte sich und sah nur die leinenen Tücher daliegen; und er ging nach Hause, voll Staunen über das, was geschehen war.
Lk 24,13-34: Emmaus-Jünger
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 24,13-34
Parallelstellen: Mk 16,12-13
Lk 24,13-14: Unterwegs von Jerusalem nach Emmaus
Lk 24,13: Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tag zu einem Dorf namens Emmaus, das von Jerusalem 60 Stadien entfernt war.
Ungefähr sechzig Stadien von Jerusalem entfernt
Es könnte sechzig Stadien von irgendeinem anderen Ort entfernt gewesen sein. Die Jünger waren nicht in einer Synagoge, oder im Tempel, oder in der heiligen Stadt Jerusalem. Sie waren nicht gerade beim Beten oder Predigen. Sie waren an keinem besonderen Ort; sie befanden sich ganz einfach auf dem Weg von einem Ort zum anderen. Sie hatten das hinter sich gelassen, was für sie wie ein zerbrochener Traum war. Und doch, genau in diesem unerwarteten Augenblick ‐ als sie es am meisten brauchten ‐ geht Christus selbst plötzlich an ihrer Seite. Christus taucht niemals auch nur einen Moment zu spät und genauso wenig einen Moment zu früh auf. Daniel Ray
Lk 24,14: Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschehnissen.
Lk 24,15-18: Der Herr Jesus gesellt sich zu ihnen
Lk 24,15: Da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen.
Christus lässt sich herab, um dir in deinem Alltag zu folgen, um dich zu suchen
Er versteht deinen Schmerz. Durch sein Wort und seinen Leib begleitet er dich. Auf deinem Weg deutet er dir das Leben durch sein Wort. Auf den vielen Emmaus-Wegen unseres Leben erschließt er sich uns immer wieder aufs Neue. Das Leben ist immer Werden, immer Veränderung, die angepackt werden darf, immer im Blick auf Jesus, der dich an die Hand nimmt, damit du dein Leben aus dem Glauben an ihn deutest und siehst, um ihn, den Herrn, immer tiefer zu erkennen. Häufig erkennst du erst nach einem Ereignis, einer Begegnung in deinem Leben, dass er in seiner heilsbringenden Macht da war.
Lk 24,16: Ihre Augen aber wurden gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten.
…so dass sie ihn nicht erkannten
Die Jünger hätten doch den Herrn Jesus kennen müssen. Sie hatten Seine Stimme so oft gehört und in Sein liebreiches Antlitz geschaut. Nun ist es zum Verwundern, dass sie Ihn nicht mehr kennen sollten. Ist das nicht auch bei uns oft der Fall? Du hast den Herrn Jesus einfach nicht gesehen.
Du bist ein Gast an Seinem Tisch gewesen und bist Ihm selbst nicht begegnet. Und obwohl uns der Herr Jesus sehr nahe ist, sprechen wir: „Ach, wenn ich doch wüsste, wo ich Ihn finden könnte! Wir sollten Jesus kennen, denn wir haben die Heilige Schrift, aus der uns Sein Bild beim Lesen anstrahlt. Und doch geschieht es so leicht, dass wir das kostbare Buch auftun und keine Spur von unserem geliebten Freund entdecken.
Und warum sehen wir Ihn nicht? Bei uns ist es wie bei den Jüngern: der Unglaube trägt Schuld daran. Sie erwarteten offenbar nicht, dem Herrn Jesus zu begegnen, darum erkannten sie Ihn nicht. Im Geistlichen wird uns fast immer geschenkt, was wir vom Herrn erwarten und hoffen. Der Glaube allein offenbart uns den Herrn Jesus! O, lass doch das deine Bitte sein: Herr, öffne mir die Augen, damit ich meinen Heiland bei mir erblicke. Spurgeon
Lk 24,17: Warum seid ihr so traurig?
Lk 24,18: Da antwortete der eine, dessen Name Kleopas war, und sprach zu ihm: Bist du der einzige Fremdling in Jerusalem, der nicht erfahren hat, was dort geschehen ist in diesen Tagen?
Ins Gespräch kommen
Eine Möglichkeit, Jesus zu begegnen, ist das Gebet. Eigentlich weiß Jesus schon, worüber sich die beiden Jünger unterhalten, aber er stellt trotzdem Fragen und möchte es von ihnen hören. So ist es auch mit unseren Sorgen: Obwohl Jesus sie bereits kennt, freut er sich, wenn wir mit ihm darüber sprechen. Elias Hamperl
Fremdling auf der Erde
War der Herr Jesus wirklich der Einzige, der sich als Fremder in Jerusalem aufhielt? Ja, das war Er. Er war der einzige echte Fremdling in Jerusalem. Aber nicht nur das. Er war auch der einzige echte Fremdling auf der Erde – der himmlische Fremdling, der aus dem Himmel gekommen war und zum Himmel gehörte (Mt 25,43; Joh 3,13). Als Er auf die Erde kam, war Er von Anfang an der Verworfene: Die Welt kannte Ihn nicht, sein Volk wollte Ihn nicht und seine Jünger verstanden Ihn nicht (Lk 2,50; 9,45; 18,34; Joh 1,10.11) So wie der Herr Jesus ein Fremdling auf der Erde war, sollen auch wir Fremdlinge sein. Petrus nennt uns in seinem ersten Brief Fremdlinge und solche, die kein Bürgerrecht haben (1. Pet 2,11). Wir sind zwar noch in der Welt, aber nicht von der Welt (Joh 17,11.14.16). Wir gehören nicht mehr zu dieser Welt. Unser Bürgertum ist in den Himmeln (Phil 3,20). Im Leben des Herrn Jesus war für alle erkennbar, dass Er nicht zu dieser Welt gehörte. In deinem und meinem Leben auch?Daniel Melui
Lk 24,19-24: Der Bericht der Ereignisse
Lk 24,19: Und er sprach zu ihnen: Was? Sie sprachen zu ihm: Das mit Jesus, dem Nazarener, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk;
Er war ein Prophet – mächtig in Wort und Tat
Da war Jesus und er tat mächtige Dinge. Er heilte Kranke, trieb Dämonen aus und erweckte Tote wieder zum Leben. Was muss das für ein Mensch, eine Erscheinung gewesen sein? Die Menschen seinerzeit waren beeindruckt. So jemanden hatte es noch nie gegeben. Sie setzten alle Hoffnung auf ihn und wähnten ihn als Retter. Aber dann wurde er ans Kreuz geschlagen. Und sie hatten gehofft, er würde sie erlösen. Menschlich gesehen ein Versagen auf der ganzen Linie. Svenja Nonnenmacher
Lk 24,20: wie ihn unsere obersten Priester und führenden Männer ausgeliefert haben, dass er zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde.
Lk 24,21: Wir aber hofften, er sei der, welcher Israel erlösen sollte. Ja, bei alledem ist heute schon der dritte Tag, seit dies geschehen ist!
Wir hofften
Wieder einmal wird der auferstandene Herr von seinen Jüngern nicht erkannt. Der Evangelist scheint anzudeuten, dass der Grund dafür der fehlende Glaube der Jünger ist: „Doch sie waren mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten.” Christus lernt seine Jünger kennen, in dem er sie erzählen lässt. Er entdeckt schnell den Grund, warum sie so mutlos und niedergeschlagen sind. Ihr Problem scheint darin zu liegen, dass sie einen anderen Christus „erhofft hatten” ‐ einen politisch aktiveren und weltlichen Christus. Hier sollten wir uns fragen, ob wir nicht auch stets auf einen anderen Christus hoffen, einen Christus, der mehr nach unserem eigenen Geschmack ist oder der uns in unseren menschlichen Anliegen (Geld, Reichtum, Ruhm, Beliebtheit, etc.) unterstützt. Gregory Woodward
Lk 24,22: Zudem haben uns auch einige Frauen aus unserer Mitte in Verwirrung gebracht; sie waren am Morgen früh beim Grab,
Lk 24,23: fanden seinen Leib nicht, kamen und sagten, sie hätten sogar eine Erscheinung von Engeln gesehen, welche sagten, er lebe.
Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen
Nach der großen Enttäuschung der Passion hatten die zwei Jünger aufgegeben und gingen traurigen Herzens nach Hause. Zwar hatten sie vom leeren Grab gehört und sogar von der Botschaft der Engel und der Bestätigung, dass alle Zeichen wahr waren. Dennoch war ihr Herz und Verstand nicht bereit, an deine Auferstehung zu glauben. Ein kleines Zeichen hatte Johannes genügt, um neue Hoffnung zu schöpfen und zu glauben. Doch ihnen reichte nicht einmal eine Engelsbotschaft. Und so konnten sie auch dich nicht erkennen, als du begannst, mit ihnen zu gehen. – Wie sieht es mit meinem Glauben aus? Habe ich geübte Augen, die fähig sind deine Zeichen zu lesen? Johanna von Siemens
Lk 24,24: Und etliche der Unsrigen gingen hin zum Grab und fanden es so, wie es auch die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber haben sie nicht gesehen.
Lk 24,25-27: Tadel und Belehrung des Herrn
Lk 24,25: Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen, wie ist doch euer Herz träge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben!
Die Heilige Schrift lässt uns besser verstehen
Es ist schon faszinierend, wie viele Prophezeiungen es über den Messias gibt. Wenn wir in der Bibel lesen, können wir Jesus mehr und mehr kennenlernen. Er selbst hat den beiden Jüngern ausführlich erklärt, welche Bedeutung die einzelnen Passagen haben. Was über ihn geschrieben steht, bringt uns in Kontakt mit ihm und wo immer das Wort Gottes vorgelesen wird, tritt Er in unsere Mitte. Elias Hamperl
Lk 24,26: Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?
Musste nicht der Messias all das erleiden?
Mit wie viel Geduld und Liebe begleitetest du sie auf diesem Weg der Enttäuschung! Mit einer liebevollen Rüge öffnetest du ihnen langsam die Augen, dass das Leiden, was für sie so ein Skandal gewesen war, ein notwendiger Teil des Heilsplanes Gottes ist. Durch die einfühlsame Auslegung der Heiligen Schrift konnten sie langsam die Hindernisse überwinden, die sie zu dieser tiefen Entmutigung geführt hatten. „Brannte uns nicht das Herz in der Brust?“ – Herr, auch zu mir sprichst du durch die Heilige Schrift. Sie ist dein Liebesbrief, indem du mir den Weg zum Leben zeigst. Bin ich auch fähig, dich in der Schrift zu erkennen? Spüre ich mein Herz brennen? Johanna von Siemens
Lk 24,27: Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht.
Jesus unser Lehrer
Die beiden Jünger auf dem Wege nach Emmaus hatten eine äußerst gesegnete Reise. Ihr Gefährte war der beste Lehrmeister. Er legte ihnen Gottes Wort aus, in dem alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen sind. Der Herr Jesus ließ sich herab, um ein Prediger des Evangeliums zu werden. Er schämte sich nicht, Seinen Dienst vor einer Zuhörerschaft von zwei Personen zu tun. Und so weigert er sich auch nicht, Lehrer für einen Einzigen zu sein. Suchen wir mit allem Fleiß den Umgang eines so vortrefflichen Lehrers! Spurgeon
Worte von Anselm Grün
Er zeigt ihnen auf, dass im Geheimnis von Tod und Auferstehung Jesu die gesamte Botschaft der Bibel zusammengefasst werden kann. Alle Worte vom erlösenden und errettenden Gott, von dem Gott, der uns aus der Grube herausführt, der das versklavte Volk befreit, der uns aus der Not errettet, erlangen ihre Erfüllung in Tod und Auferstehung Jesu: Es gibt nichts, woraus Gott uns nicht zu erretten vermag. Gott hat Jesus von den Toten erweckt.
Also wird er auch uns aus jeder Dunkelheit heraus- führen in das Licht, aus dem Grab in das Leben, aus der Starre in die Lebendigkeit, aus der Gefangenschaft in die Freiheit, aus der Blindheit zum Sehen, aus der Lähmung in das Gehen, aus der Gesetzlichkeit in die Liebe. Anselm Grün
Lk 24,28-32: Der Her gibt sich zu erkennen
Lk 24,28: Und sie näherten sich dem Dorf, wohin sie wanderten; und er gab sich den Anschein, als wollte er weitergehen.
Lk 24,29: Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt! Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben.
Bleib bei uns
Christus drängt sich diesen zwei Jüngern nicht auf. Es scheint vielmehr, dass er weitergehen will, und er gibt ihnen Zeit, selbst die Einladung auszusprechen, den Abend bei ihnen zu verbringen. Dasselbe geschieht auch in unserem Leben und in unserem Herzen. Christus tritt erst dann ein, wenn er eingeladen und willkommen geheißen wird. Er wird eintreten ‐ er sehnt sich sehr danach, zu uns zu kommen ‐ aber er tut es erst, wenn wir ihm die Türe öffnen. Daniel Ray
Lk 24,30: Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, sprach den Segen, brach es und gab es ihnen.
Lk 24,31: Da wurden ihnen die Augen geöffnet, und sie erkannten ihn; und er verschwand vor ihnen.
Worte von Augustinus
Wann, Brüder, hat sich der Herr zu erkennen gegeben? Als er das Brot brach. Wir sind uns daher sicher: Wenn wir das Brot brechen, erkennen wir den Herrn. Wenn er in keinem anderen als in diesem Moment erkannt werden wollte, dann unseretwegen, die wir ihn nicht im Fleische sehen und dennoch sein Fleisch essen sollten. Du also, der du an ihn glaubst, wer auch immer du bist; du, der du nicht umsonst den Namen eines Christen trägst; du, der du nicht rein zufällig in die Kirche kommst; du, der du das Wort Gottes in Furcht und Hoffnung hörst: Das gebrochene Brot wird für dich ein Trost sein!
Die Abwesenheit des Herrn ist keine wirkliche Abwesenheit. Hab Vertrauen, bewahre den Glauben, und er ist mit dir, auch wenn du ihn nicht siehst. Als der Herr sich den Jüngern näherte, hatten sie keinen Glauben. Sie glaubten nicht an seine Auferstehung; sie hatten nicht einmal die Hoffnung, dass er auferstehen könnte. Sie hatten den Glauben verloren; sie hatten die Hoffnung verloren. Sie waren Tote, die mit einem Lebenden unterwegs waren. Tot gingen sie mit dem Leben.
Das Leben ging mit ihnen, aber in ihren Herzen war das Leben noch nicht erneuert. Und du, begehrst du das Leben? Mach es wie die Jünger, und du wirst den Herrn erkennen. Sie boten Gastfreundschaft an; der Herr schien entschlossen, seinen Weg fortzusetzen, aber sie hielten ihn zurück. […] Halte auch du den Fremden zurück, wenn du deinen Retter erkennen willst. […] Lerne, wo du den Herrn suchen, wo du ihn besitzen, wo du ihn erkennen kannst: indem du das Brot mit ihm teilst. Augustinus
Offene Augen
Die Fleischwerdung des Wortes in Christus findet auf geistlicher Ebene täglich immerfort statt, weil Christus in jeder Person zwar vollständig verborgen, aber dennoch vollständig offenbart ist. Darum und nur darum sind wir Daseinsmenschen bevor wir Tatmenschen sind, d.h. dass wir uns nicht über unser Tun oder Nichttun definieren, sondern über das Dasein in Christus, den wir immer mehr zu erkennen suchen in uns und im anderen, im Wort Gottes und in den Sakramenten. Achte auf das Wort, dass ihnen die Augen aufgetan wurden, sie es nicht selbst taten. Beten wir immer neu darum, dass Gott unsere Augen auftut, so dass wir Christus immer tiefer erkennen und lieben lernen und so stets mit Augen der Liebe des Christus sehen.
Eure Augen sind es, durch die Christi Erbarmen auf die Welt schaut. Theresa von Avila
Lk 24,32: Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Weg, und als er uns die Schriften öffnete?
Brannte uns nicht das Herz in der Brust?
Wir begreifen oft erst im Nachhinein Gottes Wirken und fangen an, die Bedeutung seines Handelns in unserem Leben zu enträtseln. Erst wenn wir zurückschauen, können wir sehen, warum er uns zu ganz bestimmten Zeiten jene besonderen Gnaden gegeben hat. Was wäre geschehen, wenn wir die Gnaden, die er uns angeboten hat, nicht angenommen und wir sie nicht festgehalten hätten? Nehmen wir uns Zeit, und entdecken wir Gottes Hände in den schwierigen Momenten unseres Lebens. Daniel Ray
Lk 24,33-34: Zurück nach Jerusalem
Lk 24,33: Und sie standen auf in derselben Stunde und kehrten nach Jerusalem zurück und fanden die Elf und ihre Gefährten versammelt,
Lk 24,34: die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden, und er ist dem Simon erschienen!
Worte von Spurgeon
Sie hatten Ihn genötigt, bei ihnen zu bleiben, weil der Tag sich geneigt hatte; jetzt aber ward ihre Liebe ihnen zu einer Leuchte auf dem Wege, ja, gab ihren Füßen Flügel, obgleich es unterdes noch später geworden war; sie vergassen die Dunkelheit, ihre Müdigkeit war vergangen, und sie kehrten die sechzig Feldweges sogleich wieder zurück, um die Freudennachricht vom auferstandenen Herrn, der ihnen auf dem Wege erschienen war, zu verkünden. Sie kamen nach Jerusalem zu den andern Jüngern und wurden jubelnd mit ähnlichen köstlichen Nachrichten empfangen, bevor sie noch erzählen konnten, was ihnen selber begegnet war. Diese ersten Christen waren ganz begeistert in der Erzählung der Auferstehung Christi, und in der Verkündigung dessen, was sie vom Herrn wussten: sie machten ihre Erfahrungen zu einem Gemeingut. Heute abend wollen wir uns von ihrem Beispiel recht stärken und erquicken lassen. Auch wir müssen den Herrn Jesum bezeugen. Spurgeon
Lk 24,35-49: Jesus erscheint seinen Jüngern
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 24,35-49
Parallelstellen: Mk 16,14; Joh 20,19-23
Lk 24,35: Und sie selbst erzählten, was auf dem Weg geschehen war, und wie er von ihnen am Brotbrechen erkannt worden war.
Wir dürfen Jesus im Brot erkennen
Sie haben etwas erlebt, was wir mindestens einmal die Woche erleben: Wir dürfen Jesus im Brot erkennen. In jeder heiligen Messe dürfen wir in das wundersame Emmaus-Geschehen eintreten. Jesus offenbart sich uns im Brechen des Brotes, in der heiligsten Eucharistie können wir ihn erkennen. Wie schön wäre es, wenn auch ich nach jeder Messe wie die Emmaus-Jünger voll Freude und Aufregung zu meinen Freunden unterwegs wäre und Zeugnis dafür geben könnte, dass ich Jesus begegnet bin und ihn erkannt habe! Antonia Hornstein
Die Herzen der beiden Jünger sprühen vor Freude
Erst hören sie den Aposteln zu, aber dann müssen auch sie erzählen, was ihnen widerfahren ist. „Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht der Mund“ (Lk 6,45). Das sind die ersten Glieder einer langen Kette von Menschen, die den Glauben an den auferstandenen Jesus weitererzählt haben, sodass er zweitausend Jahre später auch bei uns angekommen ist. Möge der Heilige Geist jeden von uns zu einem brennenden Apostel machen. Raphael Ballestrem
Lk 24,36: Während sie aber davon redeten, trat Jesus selbst in ihre Mitte, und er spricht zu ihnen: Friede sei mit euch!
Friede und Loslassen
Immer wieder grüßt der auferstandene Jesus seine Jünger mit dem Friedensgruß. Um den Frieden unserer Seelen in Jesus zu finden und zu bewahren, ist es notwendig, immer wieder auch los zu lassen, vor allem sich selbst, im Blick auf den gekreuzigten Jesus, der sein Leben los ließ. Anhänglichkeit des Herzens: Viel zu häufig hängt unser Herz an vielen anderen Dingen, schöne wie nicht so schöne (materieller Besitz, Sorgen, Beziehungen etc.). Eine wachsende und inniger werdende Jesusbeziehung und der damit einhergehende innere Frieden hängt wesentlich mit diesem „Loslassen-Können“ zusammen. Und so soll es in dieser Pfingstwoche um das Loslassen in der Kraft des heiligen Geistes gehen: Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.
Die Worte aus seinem Mund haben nun eine neue Bedeutung, weil Christus durch sein Blut am Kreuz Frieden gemacht hat. Diejenigen, die durch den Glauben gerechtfertigt sind, haben Frieden mit Gott. MacDonald
Lk 24,37: Aber bestürzt und voll Furcht meinten sie, einen Geist zu sehen.
Kein Geist hat Fleisch und Knochen
Da sind sie wieder, die Zweifel und das Nicht-verstehen. Jemand, der tot ist, kann doch nicht plötzlich vor einem stehen. Das muss ein Geist sein und vor Geistern fürchtet man sich. Jesus aber, der die Menschen kennt, schimpft nicht mit ihnen, sondern hilft ihrem Unglauben, indem er mit ihnen spricht, sie beruhigt und sie bittet, ihn doch anzufassen. Ich danke dir Jesus, dass du ein Gott bist, der uns so nahe ist, unsere Zweifel kennt und uns nicht verurteilt, sondern liebevoll auf uns zugeht. Er lässt sich anfassen, zeigt seine Wunden und isst etwas vor ihren Augen, um ihren Glauben zu stärken. Wie wundervoll ist unser Gott, voller Liebe zu uns und voller Güte. Mache ich mir das auch immer mal wieder bewusst? Welches Gottesbild prägt mich? Glaube ich an einen liebenden Gott, der mich versteht und mich immer wieder sucht? Svenja Nonnenmacher
Lk 24,38: Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen?
Lk 24,38: Warum habt ihr solche Angst?, fragte Jesus. Wieso zweifelt ihr daran, dass ich es bin?
Warum zweifelt ihr?
Jesus sagte ihnen, dass das Problem mit ihrem Glauben mehr in ihrem Herzen als in ihrem Kopf sei. Wir denken oft, dass die Haupthindernisse für den Glauben im Kopf liegen, aber sie liegen tatsächlich im Herzen
Ich bin es! Habe keine Angst!
Welcher Zuspruch kommt doch aus diesen Worten Christi! Möge es dich der Heilige Geist spüren lassen, dass diese Worte zu dir gesprochen sind. Höre weniger auf die vielen anderen Stimmen und höre die Stimme des Herrn und antworte: Jesus, Du sprichst mir Trost zu. Ich will mich dem nicht entziehen sondern unter Deinem Schatten ruhen. Denn das Banner Deiner Liebe steht über mir. Spurgeon
Selig, die nicht sehen und doch glauben
Die Jünger haben Jesus mit ihren eigenen Augen gesehen, und trotzdem fiel es ihnen so schwer zu glauben. Für uns kann es wohl kaum leichter sein. Doch der Herr weiß das und gibt uns immer wieder Hilfen in unserem Leben. Den Glauben täglich aufs Neue üben, liegt aber an uns. Wir müssen die Gegenwart und das Wirken Gottes in den kleinen Dingen des Alltags erkennen. Wir müssen seine führende Hand in den Ereignissen wiederfinden. Wir müssen sein Abbild in den Begegnungen mit den Mitmenschen sehen. Und unsere Aufgabe ist es auch, den Glauben an den Sinn von Prüfungen, Leiden und Kreuzen in unserem Leben aufzubringen. Alle Wunder und Predigten Christi wären ohne das Kreuz vergebens gewesen. Erlösung hätte es für uns nicht gegeben. Nun können wir unserem Leiden ebenfalls einen Erlösungswert abgewinnen und damit „ergänzen, was an den Leiden Christi noch fehlt”. Bertalan Egervári
Lk 24,39: Seht an meinen Händen und meinen Füßen, dass ich es bin! Rührt mich an und schaut, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich es habe!
Fasst mich doch an!
Jesus war tot und lebt wieder. Er hat einen Leib. Die Jünger können ihn anfassen. Er isst. Thomas wird später seine Hand in die Seite Jesu legen. Manch einer könnte neidisch werden: Wenn auch ich heute, am 21. April 2022, Jesus berühren und anfassen könnte, wenn ich ihn einmal so richtig umarmen könnte, dann wäre alles ganz anders. Das mag sein! Aber vergessen wir nicht: Auch wir sehen sein Fleisch, wenn wir vor der Eucharistie knien. Auch wir berühren seinen Leib, wenn wir die Kommunion empfangen. Das ist dein persönlicher Moment mit dem Auferstandenen! Raphael Ballestrem
Lk 24,40: Und indem er das sagte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße.
Schönheit seiner Hände und Füße
Die Schönheit der Hände Christi betrachten, bedeutet bedenken, was diese Hände für uns getan haben. Durch die Auflegung seiner Hände hat er Kranke geheilt, mit ihnen hat er Aussätzige berührt und rein gemacht. Seine Hände hat er zum Gebet gefaltet. Mit seinen Händen segnete er die fünf Brote und zwei Fische. So vollbringt er mit seinen Händen göttliche Wundertaten, spendet Nahrung, Heilung und Leben. Schließlich nimmt er in seine Hände Brot und Wein als Zeichen seines Opfers. Er lässt seine Hände fesseln und sich abführen. Seine Hände werden an den Kreuzesbalken gebunden und durchbohrt. Den zweifelnden Jüngern sagt der Auferstandene: Seht meine Hände und Füße an!
Worte der goldenen Perle
An dieser Stelle pflegen die Heiden zu lästern, gleich als ob der Herr die ihm beigebrachten Wunden nicht hätte heilen können. Diesen antworten wir, daß der, welcher Größeres tat, auch Kleineres vermochte, daß es aber wegen des Erlösungswerkes geschah, daß der, welcher den Tod vernichtete, die Zeichen des Todes nicht vernichten wollte; zuerst nämlich, um dadurch die Jünger von der Wirklichkeit der Auferstehung zu überzeugen; sodann, damit er, wenn er den Vater für uns bittet, ihm immer zeigte, welche Todesart er für den Menschen litt; drittens, damit er den durch seinen Tod Erlösten durch die Zeichen seines Todes darstellte, welche Barmherzigkeit ihnen zu Teil wurde.
Lk 24,41: Da sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier?
Sie konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben
Wenn ich die Jünger in ihrer großen Freude betrachte, steigt die Frage auf, wie es denn mit meiner Freude steht. In welchen Momenten verspüre ich am meisten Euphorie und Begeisterung? Beim Fußball, an meinem Geburtstag, bei politischen Ereignissen…? Das wäre an sich ja nichts Schlechtes, nur zeigt es doch, wie wenig der Glaube in mir verwurzelt ist. Wenn etwas wahre Freude verdient, dann gerade das, was Jesus am Kreuz und in seiner Auferstehung für mich und uns alle getan hat. Valentin Schmidts
Lk 24,42: Da reichten sie ihm ein Stück gebratenen Fisch und etwas Wabenhonig.
Lk 24,43: Und er nahm es und aß vor ihnen.
Geduld des Herrn
Die Emmausjünger erzählen von ihrer Begegnung, und Christus selbst erscheint ihnen. Doch auch als er genau vor ihnen steht, zögern sie, zu glauben. Die geduldige, akzeptierende Haltung unseres Herrn ist ermutigend. Er kam nicht, um zu essen, aber nimmt ein Stück Fisch, um ihnen zum Glauben zu verhelfen. Wir alle haben unsere Momente des Lichts und der Hochherzigkeit, und unsere Momente der Trägheit und des inneren Widerstands. Ich möchte glauben, aber weil es bedeutet, meine falschen Sicherheiten fallenzulassen, brauche ich Loslösung und Reinigung. Christus hilft mir in meiner Schwachheit durch seine Nähe. Robert Presutti
Keine Einbildung
Das Evangelium möchte mit aller Klarheit verkünden, dass die Jünger den auferstandenen Jesus wirklich gesehen, erlebt und berührt haben, so dass eine Täuschung oder Einbildung auszuschließen ist. Sie haben seine Wunden erkannt, ihn angefasst, ihn Fisch essen sehen, mit ihm gesprochen. So soll sich auch mein Glaube nicht auf irgendwelche fixe Ideen, vage Vorstellungen oder rein persönliche Gedanken gründen, sondern auf die reale Begegnung mit dem Herrn. Diese ist möglich, wenn ich seine Wunden betrachte, ihn mit meinem Leben berühre, mit ihm rede und seine Gegenwart erlebe. Martin Baranowski
Lk 24,44: Er aber sagte ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch geredet habe, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht.
Lk 24,45: Da öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verstanden.
Verständnis der Schrift
Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. Das ganze Alte Testament legt Zeugnis über den Messias und sein Opfer zur Vergebung der Sünden ab. Doch wenn wir es nur durch die Brille unseres menschlichen Verstands lesen, dann sind wir unfähig, das zu begreifen. Wir brauchen jemanden, der es uns erklärt und der uns die Augen dafür öffnet. Nur wenn wir die Schrift geleitet vom Heiligen Geist, im Gebet, im großen Kontext und deshalb auch im Lichte der Tradition der Kirche lesen, beginnen wir plötzlich, die Puzzleteile miteinander zu verbinden und das zu verstehen, was uns bisher verschleiert gewesen war. Johanna von Siemens
Lk 24,46: So steht es geschrieben, und so musste der Christus leiden und am dritten Tag aus den Toten auferstehen.
Zum Kreuz
Jesus wollte, dass sie verstehen, dass das Kreuz kein unglückliches Hindernis ist, das überwunden werden muss. Es war ein notwendiger Teil von Gottes Erlösungsplan für den Menschen, und dass im Namen eines gekreuzigten und auferstandenen Erlösers Buße und Vergebung der Sünden in die Welt gebracht werden würden.
Das Kreuz war kein Fehler
Christus sieht es nicht als notwendiges Übel. Es musste so geschehen, denn es stand so in der Heiligen Schrift. Mit anderen Worten, es hätte nicht anders sein können. Ohne das Kreuz keine Auferstehung. Ohne die Auferstehung keine Erfahrung der Fülle des Lebens, keine Hoffnung auf kommende Dinge. Mein Leben hat auch seine eigene Erfahrung des Kreuzes Christi. Was für mich eine unerwartete Wendung, ein Hindernis oder ein Problem sein könnte, ist für Christus ein Mittel, mein Herz zu reinigen und mich zur Auferstehung zu führen. Robert Presutti
Lk 24,47: und in seinem Namen soll Buße und Vergebung der Sünden verkündigt werden unter allen Völkern, beginnend in Jerusalem.
Lk 24,48: Ihr aber seid Zeugen hiervon!
Zeuge sein
Die Jünger Jesu sollen keine blinden Fans, Schwärmer oder Fanatiker sein, sondern wahre Zeugen. Ein Zeuge darf keine Phantasien oder Wunschträume erfinden, sondern muss nüchtern das berichten, was er selbst gesehen und erlebt hat. Der christliche Glaube ist somit wesentlich ein Zeugnis vom Wirken Gottes, eine Überzeugung von einer Wahrheit, die nicht selbst erfunden, sondern persönlich entdeckt und erlebt wurde. Dazu gibt es so viele Wege wie es Menschen gibt. So bin auch ich eingeladen zu erfahren und zu bezeugen, wie Gott in mein Leben eingetreten ist und gewirkt hat. Martin Baranowski
Ihr seid Zeugen dafür
Der vorzügliche Weg zur Weitergabe des Glaubens ist das Zeugnis. Das ist es, womit Jesus die Jünger beauftragt. Primär sollen sie keinen christlichen Regelkatalog verkünden, keine moralischen Vorschriften erklären und den Glauben auch nicht hauptsächlich durch logisches Argumentieren vermitteln. Nur schwerlich wird sich jemand bekehren, weil er unsere Argumente als stimmiger erkennt als die eigenen. „Seht, wie sie einander lieben”. Die gegenseitige Liebe der ersten Christen untereinander hat die Menschen in ihrer Umgebung bewegt, nichts anderes. Auch uns trägt Jesus auf: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.” In selbstloser Nächstenliebe und Hinwendung zu den anderen leben, ist unsere erste Aufgabe ‐ nicht nur ab und zu, sondern ständig. Dann werden sich die Menschen fragen, wieso wir anders sind, und wir können Zeugnis geben von unserem Glauben. Bemerken unsere Mitmenschen, dass wir sie mit mehr Liebe behandeln als andere? Tun wir das überhaupt? Bertalan Egervári
Lk 24,49: Und siehe, ich sende auf euch die Verheißung meines Vaters; ihr aber bleibt in der Stadt Jerusalem, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe!
Sendung des heiligen Geistes
Sie könnten das Werk, zu dem Jesus sie berufen hatte, nicht tun, wenn sie nicht mit Kraft aus der Höhe ausgestattet wären, und diese Kraft würde kommen, wenn der Heilige Geist über sie ausgegossen würde.
Er sagte nicht: bis ihr empfanget, sondern: bekleidet werdet, womit er den vollkommenen Schutz der geistigen Macht bezeichnet.
Von dieser Kraft aber, d.h. von dem heiligen Geiste, sagt auch der Engel zu Maria (Luk. 1): Und die Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten. So sagt auch der Herr anderswo (Luk. 8): Denn ich weiß, daß eine Kraft von mir ausgegangen ist. Goldene Perle
Lk 24,50-53: Jesu Himmelfahrt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 24,50-53
Parallelstellen: Mk 16,19-20
Lk 24,50: Er segnete sie mit erhobenen Händen.
Jesus scheidet segnend und bleibt so der immerfort Segnende
Christus selbst ist der göttliche Segen für die Welt. Segen, der immer Geschenk und Verantwortung zugleich ist, denn an uns liegt es, ob die Früchte des Segens gedeihen oder wegen mangelnder Hingabe verkümmern. Das Erste bleibt jedoch der Segen von oben. Irenäus von Lyon dazu: Wie die trockene Erde, wenn sie keine Feuchtigkeit empfängt, auch keine Frucht bringt, so würden auch wir, die wir von Haus aus trockenes Holz sind, niemals Frucht bringen ohne den Gnadenregen von oben.
Während wir diese erhobenen Hände sehen, kann es keinen Raum für Zweifel oder Angst geben, wenn andere bedrohliche Hände ausgestreckt sind, um uns zu schaden oder uns zu ärgern. Ob im Leben oder im Tod, in Not oder Wohlstand, in Trauer oder Freude, wir wissen durch dieses Zeichen, dass wir sicher sind.
Lk 24,51: Und es geschah, indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde aufgehoben in den Himmel.
Lk 24,52: Und sie warfen sich anbetend vor ihm nieder und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude.
Sie beteten Ihn an
Das heißt, sie wussten, dass Jesus Gott war, und sie gaben Ihm die Ehre, die Er verdient. Sie kehrten nach Jerusalem zurück : Das bedeutet, dass sie genau das taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie waren gehorsam. Mit großer Freude : Das bedeutet, dass sie wirklich glaubten, dass Jesus von den Toten auferstanden ist, und dass die Freude über diese Tatsache alles in ihrem Leben berührte
Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen und weil ich nun nichts weiter kann, bleib ich anbetend stehen. Paul Gerhardt
Mit großer Freude
Der Schatten des Kreuzes rief keine Furcht mehr in ihren Herzen hervor. Christus hat die Sünde und den Tod besiegt, und sie sind Zeugen davon, denn sie haben es in ihrem eigenen Leben erfahren. Wie die Apostel, stehen auch wir voll Staunen da über so einen wunderbaren Gott, dass wir uns gedrängt fühlen, ihn Tag und Nacht zu loben. Diese Haltung geht Hand in Hand mit dem Auftrag, seine Liebe allen Menschen zu verkünden. John Doyle
Lk 24,53: und sie waren allezeit im Tempel und priesen und lobten Gott. Amen.
Zur Himmelfahrt
Die große Freude der Jünger macht uns begreiflich, dass die Himmelfahrt kein Weggehen Jesus gewesen ist, ansonsten hätten sie traurig sein müssen, weil er nun nicht mehr da ist, ansonsten hätten sie überfordert reagiert mit dem Auftrag, den Jesus kurz davor erteilt hat (Verkündet der ganzen Welt das Evangelium). Dem ist nicht so. Die Jünger fühlen sich nicht verlassen, sondern sie sind sich der neuen Gegenwart Jesu gewiss. Immer wieder: Himmelfahrt ist die bleibende Nähe Jesu. Dass Jesus angebetet wird, begegnet im Lukas-Evangelium hier zum ersten und einzigsten Mal. Das ist bezeichnend für die Hoheit und Herrschaft, die er nun einnimmt.
Ende
Das Lukasevangelium begann mit hingegebenen Gläubigen im Tempel, die um den lang erwarteten Messias beteten. Es endet am selben Ort mit hingegebenen Gläubigen, die Gott lobten und priesen, weil er ihre Gebete erhört und die Erlösung gebracht hat.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Lk 24. Kap. 24
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 24. Kap