Sprüche Spr 16. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Sprüche Spr 16. Kap.
Inhaltsverzeichnis
Zum Buch der Sprüche Spr 16. Kap.
Das Buch der Sprüche, Kapitel 16, betont die Bedeutung der Lebensführung in Übereinstimmung mit Gottes Weisheit. Es lehrt, dass der Mensch seine Pläne machen kann, aber Gott über seine Schritte bestimmt. Es ermutigt dazu, weise Entscheidungen zu treffen, stolz zu sein, aber auch Demut zu zeigen und auf Gottes Führung zu vertrauen. Das Kapitel verdeutlicht, dass ein gerechtes Herz und weise Worte zu Wohlstand und Erfolg führen können, während Hochmut und Stolz zum Fall führen. Es ruft dazu auf, das Vertrauen auf Gott zu setzen und ihm zu gehorchen, um ein erfülltes und erfolgreiches Leben zu führen.
Spr 16,1-33: Der Mensch denkt, Gott lenkt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Sprüche Spr 16,1-33
Spr 16,1: Der Mensch denkt über vieles nach und macht seine Pläne, das letzte Wort aber hat der Herr.
Das letzte Wort aber hat der Herr
Sprüche 16,1 lehrt uns, dass der Mensch zwar Pläne schmiedet, aber die letztendliche Kontrolle bei Gott liegt. Unsere Überlegungen und Entscheidungen mögen klug erscheinen, doch Gott führt letztendlich unsere Schritte. Dies erinnert uns daran, in Demut zu leben und uns von Gottes Führung leiten zu lassen. Es ist eine Ermutigung, Vertrauen in Gottes souveränen Plan zu setzen, selbst wenn unsere Vorstellungen anders sind. Die Worte weisen darauf hin, dass unsere Planung nicht unbedingt das Endergebnis bestimmt, sondern Gottes göttliche Ordnung und Weisheit über unseren Lebensweg entscheidet.
Spr 16,2: Der Mensch hält sein Handeln für richtig, aber der Herr prüft seine Beweggründe.
Der Herr prüft seine Beweggründe
Diese Bibelstelle betont, dass Menschen oft ihre eigenen Handlungen als gerecht betrachten, doch letztendlich liegt die Prüfung ihres Herzens in Gottes Händen. Sie erinnert daran, dass wahre Reinheit nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich existiert, und dass Gottes Weisheit unser Handeln durchdringt. Diese Worte ermutigen dazu, sich selbst zu reflektieren und sich bewusst zu machen, dass die göttliche Prüfung die wahre Reinheit unseres Herzens offenbart.
Spr 16,3: Vertraue dem Herrn deine Pläne an, er wird dir Gelingen schenken.
Vertraue der Vorsehung
Wir machen uns zu viele Gedanken. Das endet dann zu häufig in einem Grübeln. Ja, es ist gewollt, dass wir Pläne machen, uns Ziele setzen und Dinge anpacken. Dennoch dürfen wir nicht ichzentriert darum kreisen, in der Ilussion, dass wir das alles in der eigenen Hand haben. Ob wir es nun merken oder nicht: vieles haben wir zu guter letzt nicht in der eigenen Hand und es kommt häufig auf einmal ganz anders, wie wir uns das gedacht haben. Nachfolge Christi bedeutet hier loslassen: Den Zwang loslassen, alles kontrollieren zu müssen und es Gott hinhalten. Nehmen wir uns die Worte von Franz von Sales zu Herzen, die genau darauf hinführen wollen: Überlasse alles vertrauensvoll der göttlichen Vorsehung und bleibe in seinem göttlichen Frieden.
Spr 16,4: Der Herr sorgt dafür, dass jeden das Los trifft, das er verdient – auch für den Gottlosen kommt der Tag des Verderbens.
Spr 16,5: Der Herr verabscheut die Hochmütigen. Du kannst sicher sein: Keiner entkommt seiner Strafe!
Warnung vor Hochmut
Diese Aussage betont die Abneigung Gottes gegenüber Stolz und Arroganz. In persönlicher Perspektive könnte man sagen, dass Demut und Ehrfurcht vor Gott als Tugenden geschätzt werden. Es erinnert daran, dass ein selbstgefälliges Herz vor Gott nicht bestehen kann. Es ist eine Einladung, sich selbst zu prüfen und in Bescheidenheit zu leben, anstatt sich in Überheblichkeit zu verlieren. Die Worte warnen vor den Konsequenzen des Stolzes und ermutigen dazu, eine demütige Haltung einzunehmen, um Gottes Gunst zu gewinnen.
Spr 16,6: Wer dem Herrn treu ist und Liebe übt, dem wird die Schuld vergeben; und wer Ehrfurcht vor dem Herrn hat, der meidet das Böse.
Liebe und Ehrfurcht
Dies zeigt, dass ein gottesfürchtiges Leben, gepaart mit Liebe und Treue, einen Weg der Heilung und moralischen Integrität ebnet. Es erinnert uns daran, dass unsere Beziehungen zu anderen und zu Gott auf diesen grundlegenden Prinzipien ruhen sollten, um ein erfülltes und ethisches Leben zu führen.
Spr 16,7: Wenn dein Handeln dem Herrn gefällt, bewegt er sogar deine Feinde dazu, mit dir Frieden zu schließen.
Spr 16,8: Besser wenig Besitz, der ehrlich verdient ist, als großer Reichtum, durch Betrug erschlichen.
Besser wenig Besitz, der ehrlich verdient ist
Die Zufriedenheit in den einfachen Dingen, die durch rechtschaffenes Verhalten erreicht wird, übertrifft materiellen Wohlstand, der auf unlauteren Praktiken beruht. Diese Verse erinnern daran, dass der Weg der Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit, selbst wenn er bescheiden ist, letztendlich zu innerem Frieden und göttlicher Zustimmung führt.
Spr 16,9: Das Herz des Menschen denkt sich seinen Weg aus, aber der Herr lenkt seine Schritte.
Planen und sich lenken lassen
Als Menschen dürfen und müssen wir nachdenken. Unser Gehirn (Herz) ist uns gegeben, damit es unser Leben plant. Das kreative Denken ist unser schöpfungsmäßiges Recht, aber auf dem Weg brauchen wir Gott, der uns beim Gehen einen Schritt nach dem anderen festigt. Wenn der Herr uns nicht beisteht, kommen wir trotz allen klugen Planens nicht ans Ziel. Leben gelingt durch kluges Nachdenken und Gottes Hilfe. Es ist mein Verstand und sein Beistand. Im Miteinander von Einsicht und Gebet liegt das Geheimnis erfolgreichen, geistlichen Lebens. Jürgen Fischer
Der Mensch denkt – Gott lenkt
Unser Leben ist keine einfache gerade Linie, die unser Wille zieht, sondern das Leben ist etwas, das aus zwei verschiedenen Kräften besteht: des Menschen Gedanken und Gottes Wege. In Wahrheit gibt es des Menschen Weg allerdings nicht, er ist nur ein Weg in der Illusion. Da ist nur ein wirklicher Weg, den wir unvermeidlich zu gehen haben und das ist Gottes Weg. Der Mensch möchte oft das Ganze seines Lebens auf einmal voraussehen, aber Gottes Weg geht nur Schritt für Schritt. Gott möchte, daß der Mensch Schritt für Schritt geht, nicht von seinen eigenen Ideen über das Leben geleitet, sondern von Gottes Wort, welches bei jedem Schritt zu ihm kommt, wann immer er danach fragt. Es gibt kein Wort von Gott für das Ganze unseres Lebens. Gottes Wort ist neu und frei und es kann nur auf den Augenblick bezogen werden, in welchem wir es hören. Bonhoeffer
Spr 16,10: Der König urteilt an Gottes Stelle, darum irrt er sich nicht, wenn er Recht spricht.
Spr 16,11: Der Herr will, dass Waage und Gewichte stimmen, denn er selbst hat diese Ordnung aufgestellt.
Dass Waage und Gewichte stimmen
Die Waage repräsentiert nicht nur physische Messungen, sondern auch moralische Entscheidungen. Gott ist der höchste Richter, der die Herzen wiegt und Gerechtigkeit bringt. In unserem Handeln und unseren Entscheidungen sollten wir uns an Gottes Maßstäben orientieren. Die Bibel ermutigt uns, im Einklang mit Gottes Werten zu leben, da alles, was wir tun, letztendlich vor seinem heiligen Gericht bestehen muss
Spr 16,12: Königen ist das Unrecht verhasst, denn ihre Macht ist nur sicher, wenn Gerechtigkeit herrscht.
Spr 16,13: Könige wollen die Wahrheit hören, darum achten sie ehrliche Menschen.
Spr 16,14: Der Zorn des Königs ist ein Vorbote des Todes, deshalb versucht ein kluger Mensch, ihn freundlich zu stimmen.
Spr 16,15: Die Gunst des Königs bedeutet Leben; seine Anerkennung ist so wohltuend wie ein sanfter Frühlingsregen.
Spr 16,16: Weisheit und Urteilsvermögen zu erlangen ist viel kostbarer als Silber oder Gold!
Kostbarer als Silber oder Gold
Ein Leben gewinnt seine Bedeutung und seine Sicherheit nicht aus der Höhe des Kontostands. Wir müssen uns jeden Tag neu dazu entscheiden, Weisheit und Verstand erwerben zu wollen. Deshalb brauchen wir beständigen Umgang mit Gottes Wort und nicht mit den Aktienkursen. Gott will dich beschenken, indem er dich zu einer weisen Person macht. Das ist die große Chance dieses Bibelbuches. Jürgen Fischer
Spr 16,17: Ein aufrichtiger Mensch meidet das Böse; wer dies beachtet, wird sein Leben retten.
Spr 16,18: Stolz führt zum Sturz, und Hochmut kommt vor dem Fall!
Zum Hochmut
Wir bemühen uns doch alle ein möglichst gutes Leben zu führen, ausgerichtet an Jesus. Fromm zu sein. Dabei begegnet uns immer wieder neu die Gefahr eines frommen Hochmuts, dieser giftige Gedanke, dass man besser, mehr und tiefer religiös ist als der andere. Das ist Mist. Das ist Gift! Wer sich wirklich selber kennt, wird nichts in sich finden, was ihn hochmütig machen könnte. Worauf sind wir denn stolz, die wir Staub und Asche sind. Diese Selbsterhöhung ist Hochmut vor Gott, ist Verachtung anderer Menschen und ist letztlich Mangel an Selbsterkenntnis. Selbsterniedrigung dagegen ist Demut, ist wissen, dass ich Geschöpf bin vor dem Schöpfer, dass ich nichts aus mir selber bin und habe und dass ich immer angewiesen bin auf Gottes Barmherzigkeit. Angewiesen sein! Mutter Teresa sagt: Wenn ihr entmutigt seid, ist das ein Zeichen, dass ihr hochmütig seid; es zeigt, dass ihr zu viel Vertrauen in euch selbst habt. Darum: Angewiesen sein auf Gott!
Daher kommt aller Hochmut: wenn ein Mensch vom Herrn abfällt und sein Herz von seinem Schöpfer weicht. Sir 10,12
Hochmut und Demut
Strengen dich nicht an, den Hochmut zu zerstören, versuche vielmehr, die Demut durch positive Übung zu sichern. Bedenke: Das Wort ist Fleisch geworden. Und so rührt es uns an, rühren wir es an. Der Demut der Menschwerdung Gottes muß die Demut unseres Glaubens antworten, der den geistigen Hochmut des Besserwissens ablegt und sich in die Gemeinschaft des Leibes Christi hineinbeugt, auf sein Wort achtet und ihm vertraut.
Spr 16,19: Lieber bescheiden und arm sein als Beute teilen mit den Hochmütigen!
Aufruf zum Maßhalten
Das Genießen wird heute groß geschrieben. Man will dieses und jenes genießen. Man kommt in Sorge und Angst, etwas zu verpassen. Man will, man will immer mehr. Und bemerkt nicht, dass nicht das Genießen im Mittelpunkt steht, sondern dass man Opfer der eigenen Genußsucht geworden ist. Genußsucht ist die Tochter der Habgier. Immer mehr haben wollen. Diese Gier kann man nur durch das Maß in Zaum halten. Diese Gier spricht aber auch von der tiefen Sehnsucht nach der Fülle Gottes, die wir in unserem Herzen tragen, gleichsam als Wunde der Liebe.
Diese Gier spricht aber auch von der tiefen Sehnsucht nach der Fülle Gottes, die wir in unserem Herzen tragen, gleichsam als Wunde der Liebe. Darum sind wir eingeladen in diesen Tagen allem ein Maß zuzuteilen, um so die Sehnsucht nach der Liebe wieder in unserem Herzen wach werden zu lassen. Sich nach Gott sehnen, lenkt den Blick auf das wichtige, auf die Liebe. ksf-Gedanken
Spr 16,20: Wer auf das Wort achtet, wird Gutes erlangen, und wohl dem, der auf den Herrn vertraut!
Spr 16,20: Wer auf das hört, was ihm beigebracht wird, der hat Erfolg; und wer dem Herrn vertraut, der findet Glück.
Auf Gottes Wort hören und vertrauen
Der Glaube an Gott zeigt sich in unserem Umgang mit dem Wort Gottes. Wer es achtet, ernst nimmt, darauf hört und darin Weisheit sucht, der findet Gutes. Er ist glücklich. Es ist ein Widerspruch in sich selbst, wenn jemand sagt, er würde Gott vertrauen, sich dann aber nicht für die Bibel interessiert. Wenn es stimmt, dass ich in Gott den gefunden habe, den ich lieben, dem ich dienen und folgen will, dann muss mich auch interessieren, was Gott mir zu sagen hat. Ich kann nicht an den Herrn glauben, ohne mich für sein Wort zu interessieren. Jürgen Fischer
Vertrauen
Im tiefen Vertrauen berührt der Mensch Gott und Gott den Menschen. Lassen wir uns also von Gottes Liebe anrühren und seien wir Botschafter seines Erbarmens unter den Menschen! Heute, jetzt und nicht irgendwann. Das allein ist unser Lebensinhalt, der uns in Gott das Glück finden lässt. Vertrauen wir dem Herrn wirklich in allem. Das tun wir jeden Morgen ganz konkret neu, indem wir unser Herz vertrauensvoll auf die Gegenwart Gottes hin öffnen, um mit ihm dann liebevoll ins Gespräch zu kommen und ihn dabei als unter uns gegenwärtig zu erkennen. Er ist da! Bringen wir ihm mit Lob und Dank auch ganz selbstverständlich unsere Nöte dar: Krankheiten und Schmerzen, Konflikte und Streitigkeiten, anstehende Entscheidungen oder Gespräche und so vieles mehr, einfach alles!
Wer sein ganzes Vertrauen dem Herrn schenkt, kann da glücklich sein, wo andere verzagen und verzweifeln. Spurgeon
Spr 16,21: Man verlässt sich auf das Urteil eines vernünftigen Menschen; und wenn er dazu noch gut reden kann, wird man viel von ihm lernen.
Spr 16:21: Ein weiser Mensch ist angesehen, und Anmut in der Sprache fördert Überzeugungskraft.
Spr 16:21: Wer weises Herzens ist, wird ein Verständiger genannt, und die Süßigkeit der Lippen mehrt die Belehrung.
Süßigkeit der Lippen
Dieser Vers macht deutlich, dass man nicht nur kluge Gedanken braucht, sondern auch fähig sein muss, sie auf angemessene Weise zu kommunizieren. Wer es versteht, die Gedanken seines weisen Herzens auf nette Weise verpackt zu präsentieren, der verstärkt seine Überzeugungskraft, der wird ein besserer Lehrer, geschickterer Mentor und gewinnt die Herzen der Zuhörer. Hast du schon einmal das Richtige auf die falsche Weise gesagt? Wer hat Süßigkeit der Lippen, d.h. wer kann so reden, dass du ihm gut zuhören kannst? Woran liegt das?
Spr 16,22: Wer Einsicht besitzt, für den ist sie eine Quelle des Lebens; aber ein Dummkopf wird durch seine eigene Dummheit bestraft.
Spr 16,23: Ein weiser Mensch spricht weise Worte und kann andere damit überzeugen.
Ein weiser Mensch spricht weise
Ein weises Herz führt zu einfühlsamen Worten, die von Verständnis und Einsicht geprägt sind. Die Verse ermutigen dazu, nicht nur nach Wissen zu streben, sondern auch nach Weisheit, die sich in bedachten und liebevollen Worten manifestiert. Es ist eine Erinnerung daran, dass die Art, wie wir kommunizieren, eine Reflexion unseres inneren Zustands ist.
Spr 16,24: Freundliche Worte sind wie Honig, süß für die Seele und für den Körper gesund.
Freudliche Reden sind Honig für unser Leben
Gute Worte tun gut. Nicht nur der Seele, sondern dem ganzen Menschen. Gute Worte. Eine freundliche Begrüßung. Ein ehrliches Lob. Kritik, die respektvoll geäßert wird. Das ist Honig für unser Leben! Das tut gut. Da steckt viel Energie drin – wie im Honig. Es geht um mehr als eine oberflächliche Freundlichkeit. Sondern darum, dass in unseren Umgang mit den Menschen spürbar wird, was uns als Christen bewegt. Glaube Liebe und Hoffnung. Damit werden wir nicht immer jedem nach dem Mund reden können. Aber wir werden es freundlich tun. Das ist Honig für unser Leben! Alexander Seidel
Freundliche Worte
Ein freundliches Wort ist nicht nur für die Seele süß, sondern bringt auch körperliche Heilung! Wie ist das wohl möglich? Aus ganz einfachem Grund: Unsere Worte haben Macht! Gott hat alles mit Seinem Wort erschaffen und gab uns die Fähigkeit zu reden, um auch mit unseren Worten etwas zu vollbringen. Leider nutzen viele Menschen diese Fähigkeit, um zu verfluchen und zu zerstören. Gott möchte aber, dass wir unseren Mund aufmachen, um Heilung zu bringen, um Frohe Botschaft zu verkündigen, um Seelen zu retten.
Spr 16,25: Manch einer wähnt sich auf dem richtigen Weg – und läuft geradewegs in den Tod.
Ermahnung zur Selbstreflexion
Diese Weisheit mahnt zur Selbstreflexion und warnt vor vermeintlich vielversprechenden Pfaden, die letztendlich in negativen Konsequenzen enden können. Die Bibel ermutigt dazu, nicht nur oberflächlich zu urteilen, sondern die langfristigen Auswirkungen von Entscheidungen zu bedenken. Das Versprechen scheinbarer Erfolge sollte kritisch hinterfragt werden, um ein tieferes Verständnis für den eigenen Lebensweg zu gewinnen. In dieser Erkenntnis liegt die Möglichkeit, sich vor falschen Entscheidungen zu schützen und auf einem Weg zu bleiben, der zu wahrhaftem Leben führt.
Spr 16,26: Hunger treibt den Menschen an; er muss arbeiten, um satt zu werden.
Spr 16,27: Ein gemeiner Mensch brütet immer neues Unheil aus; seine Worte zerstören wie Feuer.
Spr 16,28: Ein hinterlistiger Mensch sät Zank und Streit und ein Lästermaul bringt Freunde auseinander.
Gegen Klatsch und Tratsch
Menschen, die dir Klatsch erzählen, klatschen auch über dich! Sei dir dessen bewusst! Wenn du in ein solches Klatschgespräch verwickelt wirst, ziehe dich entweder sofort irgendwie raus oder konfrontiere den anderen mit einer positiven Sicht, indem du z.B. für Verständnis wirbst für denjenigen, über den der andere da „tratschen“ will. Andererseits ertappe ich mich manchmal auch, dass in mir eine Lust aufsteigt, mich an dem Tratsch zu beteiligen, durch das negative Tratschen über andere steigt in mir mein Selbstwertgefühl, wie toll ich doch bin und es schafft Beziehung mit demjenigen, mit dem ich tratsche.
Glücklicherweise merke ich diese Lust mittlerweile recht schnell und kann meist auch früh genüg innerlich Stop sagen. Oft entstehen durch Tratsch und Klatsch Probleme an Stellen, an denen keine existieren – das erlebe ich so häufig! Darum: versuchen wir uns jeglichem Tratsch und Klatsch so weit wie möglich zu entziehen – unsere geschenkten Lebensjahre sind dafür einfach zu kostbar!
Spr 16,29: Ein verbrecherischer Mensch beschwatzt seinen Freund und bringt ihn auf krumme Wege.
Spr 16,30: Wer listig mit den Augen zwinkert, führt Böses im Schilde; wer entschlossen die Lippen zusammenpresst, hat es schon getan.
Spr 16,31: Graues Haar ist ein würdevoller Schmuck – angemessen für alle, die Gottes Gebote befolgen.
Spr 16,32: Geduld zu haben ist besser, als ein Held zu sein; und sich selbst beherrschen ist besser, als Städte zu erobern!
Zur Selbstbeherrschung
Aspekt 1: Die hebräische Wortherkunft von Selbstbeherrschung bedeutet „Zurückhaltung“, d.h. ich halte mich zurück und gebe nicht gleich einem Impuls in mir nach, dieses zu tun oder jenes Wort zu sprechen. Es fehlt uns oft an der Zurückhaltung, aufzuhören, wenn es angemessen ist, sei es in der Tat oder im Wort, sei es um körperlichen, psychischen oder im geistlichen Bereich.
Aspekt 2: Selbstbeherrschung ist eine Frucht des heiligen Geistes (Gal 5,22), d.h. sie besteht nicht in asketischen Werken oder absoluter Selbstkontrolle (eine Unmöglichkeit!), sondern darin, sich allezeit vom Heiligen Geist Gottes beherrschen oder führen zu lassen. Denn wenn Christus in unseren Herzen wohnt, dann müssen wir uns nicht selbst beherrschen, sondern werden von ihm beherrscht, in einem guten Sinn.
Darum geht es im Kern: Sich selbst zurückhalten, um sich ganz dem Wirken Gottes in dir zu öffnen!
Spr 16,33: Der Mensch wirft das Los, um Gott zu befragen; und der Herr allein bestimmt die Antwort.
Der Herr lenkt alles
Wenn das Los „fällt, wie der Herr will“, von wem hängen dann die Vorkehrungen unseres ganzen Lebenswegs ab? Wenn Er das einfache Werfen des Loses regiert, wie viel mehr wird Er die Ereignisse unseres ganzen Lebens in der Hand haben! Umso mehr, weil uns unser heiliger Retter versichert: „Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupte alle gezählt; auch nicht ein Sperling fällt auf die Erde ohne euern Vater.“ Es würde in deinem Wesen eine heilige Ruhe entstehen, lieber Freund, wenn du immer daran denken würdest. Es würde deine Seele von allen Ängsten befreien, sodass du viel besser als bisher imstande wärst in Geduld, Ruhe und Frieden zu leben, so wie ein Christ auch leben sollte.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Spr 16. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Sprüche Spr 16. Kap.