1. Korinther Brief 1 Kor Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel
Inhaltsverzeichnis
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum ersten Korinther Brief 1 Kor 7. Kap.
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Zum 1. Korinther Brief 1 Kor 7. Kap.
1. Korinther Brief Kapitel 7 behandelt verschiedene Themen im Zusammenhang mit der Ehe und der Sexualität. Der Apostel Paulus betont die Bedeutung von Ehe und Enthaltsamkeit und gibt praktische Ratschläge für verheiratete und unverheiratete Christen. Er fordert die Gläubigen auf, in Ehe und Sexualität treu und verantwortungsvoll zu sein und Gott über allem zu stellen.
1 Kor 7,1-9: Über Ehe und Ehelosigkeit
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum ersten Korinther Brief 1 Kor 7,1-9
1 Kor 7,1: Nun zu dem, was ihr mir geschrieben habt. Ihr sagt: Es ist gut für einen Mann, überhaupt keine sexuelle Beziehung zu einer Frau zu haben.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,1: 7,8.26.35.38.40; Mt 19,10–12; Punkte 12,1; berühren Gen 20,6
1 Kor 7,2: Meine Antwort ist: Um sexuelle Unmoral zu vermeiden, sollte jeder Mann seine Ehefrau haben und jede Frau ihren Ehemann.
Für dein Leben
- Ehe als Schutz: Du sollst eine feste Beziehung eingehen, um Versuchungen zu vermeiden und dich vor unnötigen Belastungen zu schützen. Es hilft dir, die Herausforderungen des Lebens gemeinsam zu bewältigen.
- Ehe als Verantwortung: Du übernimmst Verantwortung für deinen Partner und sein Wohl. Diese Verpflichtung stärkt deine persönliche Reife und lehrt dich, liebevoll und aufopfernd zu handeln.
- Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,2: 7,9; Spr 5,18; 18,22; 19,14; 1Tim 4,3
Sexualität als Geschenk Gottes
In der Sexualität schenken sich Mann und Frau einander. Dies ist weit mehr als ein biologischer Akt, sondern betrifft den innersten Kern der menschlichen Person. Die leibliche Ganzhingabe wäre eine Lüge, wenn sie nicht Zeichen und Frucht personaler Ganzhingabe wäre, welche die ganze Person miteinschließt. Die Liebe gibt. Das gilt also auch für das intime Zusammensein von Mann und Frau. Die Sexualität ist eine wunderbare Gabe Gottes, die er uns zur gemeinsamen Freude gegeben hat. In der Ehe ist die Sexualität der wunderbare Ausdruck von Liebe, wo man seinem Partner etwas gibt und nicht zuerst für sich selbst etwas erwartet. Mann und Frau: Erst gemeinsam stellen sie die Ganzheit des Menschseins dar.
1 Kor 7,3: Der Mann soll der Frau die eheliche Pflicht erfüllen, aber auch die Frau dem Mann.
Für dein Leben
- Verantwortung übernehmen: In deiner Beziehung ist es wichtig, dass du Verantwortung für die Bedürfnisse deines Partners übernimmst, nicht nur deine eigenen. Es geht darum, gemeinsam zu wachsen.
- Gegenseitige Verpflichtung: Dein Engagement bedeutet, dass du nicht nur in guten Zeiten, sondern auch in schwierigen Momenten füreinander da bist. Es ist ein ständiges Geben und Nehmen, das Vertrauen und Nähe stärkt.
- Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,3: Ex 21,10; Dtn 24,5; Eph 5,29.33; 1Petr 3,7
Eheliche Pflichten
In 1. Korinther 7,3 spricht Paulus über die Bedeutung der ehelichen Pflichten. Er betont, dass jeder Ehepartner dem anderen seine eheliche Verpflichtung erfüllen soll. Dies bezieht sich nicht nur auf den sexuellen Aspekt, sondern auch auf die gegenseitige Fürsorge und Respekt. Paulus drückt die Bedeutung von partnerschaftlicher Hingabe aus, um Unzufriedenheit und Versuchungen zu vermeiden. Diese Worte unterstreichen die Wichtigkeit von liebevoller Aufmerksamkeit innerhalb der Ehe, um ein starkes Fundament für eine harmonische Beziehung zu schaffen, die auf elterlicher Liebe und Gottes Segen basiert.
1 Kor 7,4: Die Frau verfügt nicht über ihren Körper, sondern der Mann, ebenso aber verfügt auch der Mann nicht über seinen Körper, sondern die Frau.
Mann und Frau
Der Eros ist im Menschen verankert. Erst gemeinsam stellen Mann und Frau die Ganzheit des Menschseins dar, werden ,,ein Fleisch’’ miteinander. Dieser Eros verweist den Menschen auf eine Bindung, zu der Einzigkeit und Endgültigkeit gehören. Die auf einer ausschließlichen und endgültigen Liebe beruhende Ehe wird zur Darstellung des Verhältnisses Gottes zu seinem Volk und umgekehrt. Die Art, wie Gott liebt, wird zum Maßstab menschlicher Liebe.
1 Kor 7,5: Verweigert euch einander nicht – höchstens für eine begrenzte Zeit und im gegenseitigen Einverständnis, wenn ihr für das Gebet frei sein wollt. Aber danach sollt ihr wieder zusammenkommen, damit euch der Satan nicht verführt, weil ihr euch ja doch nicht enthalten könnt.
Verweigert einander nicht
Das Prinzip in diesem Abschnitt ist wichtig. Gott macht deutlich, dass an Sex in der Ehe nichts falsch und alles richtig ist . Satans große Strategie, wenn es um Sex geht, besteht darin, alles zu tun, um Sex außerhalb der Ehe zu fördern und Sex innerhalb der Ehe zu entmutigen . Es ist ein gleichwertiger Sieg für Satan, wenn er einen der beiden Pläne durchführt.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,5: Ex 19,15; fasten Mt 17,21
1 Kor 7,6: Ich sage das als Zugeständnis, nicht als Gebot.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,6: 2Kor 8,8
1 Kor 7,7: Ich wünschte zwar, alle Menschen wären so wie ich, doch dem einen hat Gott diese besondere Gabe geschenkt, dem anderen jene.
1 Kor 7,7: Denn ich wollte, alle Menschen wären wie ich; aber jeder hat seine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so.
Für dein Leben
- Versteh deine Gabe: Du hast bestimmte Gaben und Stärken, die dich besonders machen. Überlege, wie du diese in deinem Leben einsetzen kannst, sei es im Beruf, in Beziehungen oder in deinem Glauben.
- Nutze deine Freiheit: Die Bibel sagt, dass du entscheiden kannst, ob du allein bleibst oder in eine Beziehung trittst. Nutze diese Freiheit, um deine Entscheidung gut zu durchdenken und den richtigen Weg für dich zu wählen.
- Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,7: 9,5; Mt 19,11.12
Das geweihte Leben
Paulus hat sein Herz ungeteilt dem Herrn geschenkt und lebte keusch. Die Sorge um die jungen Gemeinden hat sein Leben beseelt, es zum Gott wohlgefälligen Opfer gemacht. Alleiniges Leben in der Nachfolge des Christus hat sich in der Entstehung des Mönchtums ausgebildet. Durch Trennung von der Welt vereinen sich diese Menschen als Mönch oder Nonne inniger mit Christus, dem Herzen der Welt. Eine solche Lebensform zeigt der heutigen Welt das Allerwichtigste, ja das letztlich allein Entscheidende: daß es einen letzten Grund gibt, um dessentwillen es sich zu leben lohnt: Gott und seine unergründliche Liebe.
Jeder hat seine eigene Gnadengabe
Jeder hat seine eigene Gnade, der eine so, der andere so. Es ist nicht gut, sich hier zu vergleichen. Schauen wir in der Bibel nach, sehen wir, dass Gnade etwas höchst individuell Einzigartiges ist, ob es nun Petrus oder Paulus, Maria oder Marta u a. sind. Darum: die Gemeinde Christi ist einem Garten vergleichbar, der geschmückt ist mit der Lieblichkeit unzähliger Blumen, die sich alle in Größe, Farbe, Duft und Schönheit voneinander unterscheiden. Doch hat jede ihre Kostbarkeit, ihre Anmut, ihre Farbenpracht, sei’s nun das Gänseblümchen oder die Rose. Alle zusammen aber bilden die Vollendung einer höchst ansprechenden Schönheit. Daraus folgt: vergleichen wir uns nicht bzgl. der Gnade, seien wir dankbar für die uns geschenkte Gnade und machen wir es wie die Blumen, die sich der Sonne zuwenden, um ihre Strahlen zu erfassen und in sich wirken zu lassen.
Sinne erkennend und dankbar darüber nach, welche Gnadengabe dir geschenkt wurde?
1 Kor 7,8: Zu den Unverheirateten und Witwen sage ich: Es ist gut, wenn sie ehelos bleiben wie ich.
Es ist gut ehelos zu bleiben
In 1. Korinther 7,8 spricht Paulus über den Vorzug des unverheirateten Lebens. Seine Perspektive betont die Freiheit, sich ganz auf den Dienst für Gott zu konzentrieren, ohne die Verpflichtungen der Ehe. Er ermutigt die Gemeinde, dies als Gottes Geschenk anzunehmen. Dabei geht es nicht um eine generelle Abwertung der Ehe, sondern um eine pragmatische Betrachtung der Vorteile der Ehelosigkeit in bestimmten Lebenssituationen. Diese Auslegung betont die Bedeutung, Gottes Führung in der persönlichen Lebensgestaltung anzuerkennen und offen für unterschiedliche Lebenswege zu sein, die alle zur Ehre Gottes führen können.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,8: 7,1
1 Kor 7,9: Wenn sie aber nicht enthaltsam leben können, dann sollen sie heiraten. Das ist besser, als vor Begierde zu brennen.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,9: 1Tim 5,14
1 Kor 7,10-24: Über Ehe und Scheidung
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum ersten Korinther Brief 1 Kor 7,10-24
1 Kor 7,10: Für die Verheirateten aber gilt ein Gebot – es stammt nicht von mir, sondern vom Herrn: Eine Frau soll sich nicht von ihrem Mann scheiden lassen.
Für dein Leben
- Bleibe in deiner Entscheidung: Wenn du verheiratet bist, sollst du an deiner Ehe festhalten, auch wenn es Herausforderungen gibt. Deine Entscheidung, treu zu bleiben, ist wichtig.
- Vermeide Trennung: Wenn du Schwierigkeiten in der Beziehung hast, suche nach Wegen, Frieden zu schaffen. Trennung ist nicht der erste Schritt, sondern das Bemühen um Versöhnung und gemeinsame Lösung.
- Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,10: 7,12.25.40; Mt 5,32; Mal 2,16
Zum Abschnitt
In 1. Korinther 7,10-24 betont Paulus die Ehe als göttliche Institution und ermutigt zur Stabilität. Er lehrt, dass Ehepartner nicht trennen sollten, sondern bei Schwierigkeiten miteinander wachsen sollen. Paulus spricht auch zu den Unverheirateten und Verwitweten, ihre jeweiligen Umstände zu akzeptieren. Die Botschaft ist klar: Jeder soll in seinem gegenwärtigen Zustand verantwortungsbewusst leben und Gott dienen. Der Fokus liegt darauf, wie Gläubige in ihrer Lebenssituation Gott gehorsam sein können. Paulus unterstreicht, dass unsere Berufung bei Gott zählt, unabhängig von äußeren Umständen. Zusammengefasst ruft er zu einem Leben in Hingabe und Gehorsam auf, egal ob in der Ehe oder als Unverheirateter.
1 Kor 7,11: Hat sie sich aber doch von ihm getrennt, dann soll sie unverheiratet bleiben oder sich wieder mit ihm versöhnen. Auch ein Mann darf seine Frau nicht verstoßen.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,11: Mt 19,9
1 Kor 7,12: Den anderen aber sage ich – hier habe ich kein Wort des Herrn: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat, die weiter bei ihm bleiben will, so soll er sich nicht von ihr trennen.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,12: ich 7,25.40
1 Kor 7,13: Dasselbe gilt für eine gläubige Frau, die einen ungläubigen Mann hat: Wenn er weiter bei ihr bleiben will, soll sie sich nicht von ihm trennen.
Für dein Leben
- Vertraue in die Ehe: Wenn du mit einem nicht gläubigen Partner verheiratet bist, bleibe treu und respektiere seine Entscheidung. Dein Glaube kann ihm als Beispiel dienen.
- Bete für den Partner: Nutze jede Gelegenheit, für deinen Partner zu beten, auch wenn er deinen Glauben nicht teilt. Dein Gebet kann Veränderung und Heilung bringen.
Glauben und Nichtglauben in der Ehe
In 1. Korinther 7,13 spricht Paulus darüber, wie eine gläubige Frau ihren nichtgläubigen Ehemann beeinflussen kann. Er betont die heilende Kraft der Liebe und des gemeinsamen Glaubens. Paulus ermutigt dazu, in solchen gemischten Ehen zu bleiben, da die Liebe das Potenzial hat, den Ungläubigen zu beeinflussen. Dabei legt er Wert auf die Wichtigkeit, dem Ehepartner Raum zu geben und nicht zu versuchen, ihn zwanghaft zu bekehren. Diese Passage betont die Bedeutung von Liebe, Geduld und Respekt in gemischten Ehen, während sie gleichzeitig die Hoffnung aufzeigt, dass der Glaube des einen Partners positive Auswirkungen auf den anderen haben kann.
1 Kor 7,14: Denn der ungläubige Ehemann ist durch die Frau in die Nähe Gottes gebracht, und die ungläubige Frau ist durch den Bruder in die Nähe Gottes gebracht. Sonst müsstet ihr ja auch eure Kinder als fern von Gott betrachten. Nun aber sind auch sie in die Nähe Gottes gebracht.
1 Kor 7,14: Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Mann; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig.
Für dein Leben
- Dein Glaube wirkt sich aus: Auch wenn du in einer Beziehung mit jemandem lebst, der nicht gläubig ist, kann dein Glaube und dein Verhalten positiv Einfluss nehmen und eine Veränderung bringen.
- Deine Verantwortung in der Familie: Als gläubige Person kannst du den Segen Gottes in die Familie tragen, was das Umfeld für Kinder und Partner heiliger und gesegneter macht, selbst wenn nicht alle den Glauben teilen.
- Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,14: heilig 1Tim 4,5; Röm 11,16
Der Glaube in der Ehe
Der ungläubige Mann wird durch seine gläubige Frau geheiligt und die ungläubige Frau durch ihren gläubigen Mann, denn in der innigen Gemeinschaft der Ehe kann der eine den anderen gut zur Tugend anleiten. Welcher Segen aber, wenn beide, Mann und Frau, gläubig einander in wahrer Gottesfurcht heiligen! Im übrigen sollen sie sich so gut vertragen, daß sie einander nie zürnen, daß es nie Streit oder Zank zwischen ihnen gibt. Die Bienen halten sich nicht an Orten auf, wo Echo und Widerhall jeden Laut verstärken; so weilt auch der Geist Gottes nicht in einem Haus, das von Vorwürfen, Geschimpfe, Streit und Schreien widerhallt. Franz von Sales
1 Kor 7,15: Wenn aber der ungläubige Partner auf einer Trennung besteht, dann willigt in die Scheidung ein. Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht an die Ehe gebunden. Gott hat uns doch zu einem Leben in Frieden berufen!
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,15: Frieden 14,33; Röm 12,18
1 Kor 7,16: Wie willst du denn wissen, Frau, ob du deinen Mann zu Christus führen und retten kannst? Oder weißt du, Mann, ob dir das bei deiner Frau gelingt?
Heirat mit Ungläubigen
Paulus beendet diesen Abschnitt mit großer Hoffnung, weil viele Christen, die mit Ungläubigen verheiratet sind, entmutigt sind. Sie sollten wissen, dass sie mit Glauben und Geduld darauf hoffen können, dass Gott in ihren gegenwärtigen Umständen wirkt, so schwierig sie auch sein mögen. Christen, die mit Ungläubigen verheiratet sind, sollten auch wissen, was Petrus in 1. Petrus 3:1-6 sagt : dass Ihr ungläubiger Ehepartner wahrscheinlich nicht durch Ihre Worte zu Jesus geführt wird, sondern durch Ihr gottesfürchtiges und liebevolles Verhalten.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,16: Apg 16,31; 1Petr 3,1
1 Kor 7,17: Grundsätzlich soll jeder so leben, wie der Herr es ihm zugemessen hat, das heißt, er soll da bleiben, wo Gottes Ruf ihn traf. So ordne ich es in allen Gemeinden an.
1 Kor 7,17: Jeder soll das Leben annehmen, in das Gott ihn gestellt hat.
Für dein Leben
- Lebe in der Berufung, die Gott dir gegeben hat: Du musst nicht ständig nach Veränderung suchen, sondern erkennen, dass Gott dich in deiner jetzigen Situation gebrauchen kann, egal wie sie aussieht.
- Glaube an die Möglichkeit der Veränderung: Auch wenn du in deiner aktuellen Lebenssituation bleibst, kann Gott dich durch deine Einstellung und dein Handeln transformieren und dir neue Perspektiven eröffnen.
- Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,17: 7,20.24
Gottes Ruf an einen Ort
Egal in welcher Stellung du bist – verheiratet, ledig, geschieden, verwitwet, wiederverheiratet, was auch immer – Gott kann in deinem Leben wirken. Anstatt zu denken, dass Sie für den Herrn gehen können oder werden, wenn sich Ihre Position ändert, gehen Sie für den Herrn an dem Ort, an dem Sie sich gerade befinden.
Lebe annehmend
Konkretisiert bedeutet dieser Vers: nehme den Moment an, das Jetzt, so wie es ist. Das ist oft nicht leicht, kostet Kraft und Mühe. Tun wir dies jedoch nicht, verbittern wir und unsere Gedanken drehen sich endlos darum, wie schlecht es uns geht. Der Widerstand, die Nicht-Annahme des Unabänderlichen zeigt sich in Grübeleien und im ständigen Beklagen.
Das sind verständliche Reaktionen, vor allem bei schweren Lebenslagen. Auf Dauer aber verbrauchen sie viel Energie, die uns dann für das Handeln fehlt, so dass wir in der Krise stecken bleiben. Achtsamkeit beinhaltet die Akzeptanz der gegenwärtigen Situation, um dann Kräfte frei zu setzen, die helfen, die Situation zu bewältigen. An erster Stelle steht dabei das Gebet, aus dem heraus Gottes Kraft uns zukommt. Er nimmt das Leid oft nicht weg, sondern gibt uns Kraft, es zu tragen.
Schaut, alle kommen und wollen von ihrem Kreuz befreit werden; so wenige kommen und bitten um Kraft, es zu tragen. Pater Pio
1 Kor 7,18: Wenn einer beschnitten war, als er berufen wurde, soll er nicht versuchen, seine Beschneidung rückgängig zu machen. Wenn er nicht beschnitten war, soll er sich auch nicht beschneiden lassen.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,18: Gal 5,2
1 Kor 7,19: Die Beschneidung hat keinen Wert an sich und das Unbeschnittensein auch nicht. Was zählt, ist das Halten der Gebote Gottes.
Für dein Leben
- Glaube und Gehorsam: Die Beziehung zu Gott ist wichtiger als äußere Lebensumstände. Dein Fokus sollte darauf liegen, deinen Glauben zu leben, egal ob du verheiratet bist oder nicht.
- Gottes Gebote bewahren: Was auch immer du tust, richte dein Leben nach Gottes Geboten aus. Dein Zustand ist nicht entscheidend, sondern wie du in diesem Zustand Gott ehrst.
- Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,19: Gal 5,6; Röm 2,25–28
Die Beschneidung hat keinen Wert
In 1. Korinther 7,19 betont Paulus, dass es nicht um äußere Rituale geht, sondern um das Wichtige im Glauben. Er sagt sinngemäß, dass die Beschneidung an sich nichts ist, sondern der Glaube, der durch Liebe wirksam wird. Das bedeutet, dass äußere Handlungen allein nicht entscheidend sind, sondern der innere Frieden und die Liebe, die aus dem Glauben resultieren. Es geht darum, das Herz zu beschneiden und in Harmonie mit Gott und seinen Mitmenschen zu leben. So wird der Glaube lebendig und bringt den Frieden, den Christen anstreben sollten.
1 Kor 7,20: Jeder soll Gott an dem Platz dienen, an dem ihn Gottes Ruf erreichte.
Gott hat einen Plan mit dir
Von Gott her sehend überblickt man seine Aufgabe im Leben, die von Gott für uns vorbereitet ist. Egal wie dieser Dienst bei dir aussieht, tue in mit Liebe. Ein Sehen von Gott her ist ein Sehen der Liebe, das dem anderen dient. Das sind seltenst die ganz großen Dinge. Zu großen Taten ist selten Gelegenheit, die kleinen aber begegnen uns zu Hunderten. Verwenden wir viel Sorgfalt und Liebe auf diese kleinen Dinge.
Gott dienen
Wir schweben nicht träumerisch mal hier und mal dorthin. Wir schauen klar auf unser konkretes Leben. In welche Familie, in welchen Beruf sind wir gestellt? Welche Menschen sind uns anvertraut. Wir schauen mit einem geerdeten Blick auf unser Leben, sind wir doch fast alle gewöhnliche Leute, die eine gewöhnliche Arbeit verrichten, die gewöhnliche Verheiratete oder gewöhnliche Unverheiratete sind. In diese Gewöhnlichkeit hat Gott uns rein gestellt. Dieses gewöhnliche Leben jedoch ist der Ort unserer Heiligkeit, der Ort an dem wir Gott und dem Nächsten dienen. Betrachte heute bewusst den Platz, zu dem Gott dich berufen hat zu dienen.
Die Welt ist groß: Es gibt unzählige Wege, dem Herrn zu dienen. Es gibt auch einen für dich. Johannes XXIII
1 Kor 7,21: Wenn du Sklave warst, als Gott dich berief, mach dir nichts daraus. Wenn du aber tatsächlich frei werden kannst, nutze die Gelegenheit umso lieber.
1 Kor 7,22: Denn wer als Sklave in die Gemeinschaft des Herrn gerufen wurde, ist vor dem Herrn ein freier Mensch. Und wer frei war, als Gott ihn rief, ist jetzt ein Sklave von Christus.
Für dein Leben
- Du bist frei in Christus – Auch wenn du in schwierigen Umständen bist, erinnerst du dich daran, dass du durch Jesus wahre Freiheit hast. Deine wahre Identität liegt nicht in äußeren Situationen, sondern in deiner Beziehung zu ihm.
- Du lebst als Diener Gottes – Dein Leben ist nicht mehr von persönlichen Ambitionen bestimmt, sondern von der Hingabe an Christus. Du bist dazu berufen, in jedem Moment für ihn zu leben und anderen zu dienen.
- Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,22: Freigelassener Joh 8,32.36; Röm 6,18; Phlm 16; Knecht Ps 116,16; Röm 6,22; 1Petr 2,16
Sklave von Christus
In 1. Korinther 7,22 spricht Paulus über die Freiheit in Christus. Er betont, dass es unwichtig ist, ob jemand als Sklave oder Freier lebt – entscheidend ist, dass wir Christi Sklaven sind. Dies bedeutet, dass unser wahres Zugehörigkeitsverhältnis zu Christus gehört. Auch wenn äußere Umstände uns binden mögen, sind wir in Christus frei. Diese Freiheit liegt nicht in irdischer Unabhängigkeit, sondern in der Hingabe an Christus, unserem Herrn. Als Sklaven von Christus erkennen wir an, dass unser Leben ihm gehört, und wir dienen aus Liebe und Gehorsam. Diese Perspektive gibt unserem Dasein einen tieferen Sinn und erinnert uns an die höhere Freiheit in Christus.
1 Kor 7,23: Christus hat euch freigekauft. Ihr gehört jetzt allein ihm. Lasst euch nicht wieder von Menschen versklaven!
1 Kor 7,23: Gott hat einen hohen Preis für euch bezahlt. Macht euch also nicht zu Sklaven von Menschen!
Für dein Leben
- Du bist ein kostbarer Mensch: Du wurdest mit einem hohen Preis erkauft. Denke daran, dass du in Gottes Augen wertvoll bist und dein Leben einen höheren Sinn hat, unabhängig von deinem Status oder deinen Umständen.
- Du bist frei, dich zu entscheiden: Du bist nicht Sklave der Welt, sondern hast die Freiheit, in Gott zu leben und zu handeln. Nutze diese Freiheit, um Entscheidungen zu treffen, die deinem Glauben und deinen Überzeugungen entsprechen.
- Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,23: erkauft 6,20; Gal 1,10
Wir gehören allein Christus
In ihm liegt unsere Freiheit. Ihn lieben wir von ganzen Herzen. Lieben wir etwas oder jemand anderes mehr als ihn (Geld, Ehre, Menschen), so werden wir zu Sklaven dessen, was wir lieben. In der Gottesliebe aber geben wir uns ihm ganz hin. Wer dieses Verlangen spürt, hat kein anderes Verlangen als nach Gott, keine Furcht außer vor Gott, keine Hoffnung außer auf Gott, keinen Mut außer durch Gott, keine Freude außer in Gott. Alle seine Regungen werden in dieser einzigen himmlischen Liebe ihre Ruhe finden. So werden wir Sklaven Christi!
Wir wollen Christus gehorchen und gehören, sonst niemandem! Bonhoeffer
1 Kor 7,24: Liebe Geschwister, jeder soll in Verantwortung vor Gott in dem Stand leben, in dem er berufen wurde.
Für dein Leben
- Lebe, wo du bist: Du musst nicht nach einer besseren Lebenssituation suchen, um Gott zu gefallen. Dein aktueller Zustand ist ein Platz, an dem du ihm dienen kannst.
- Vertraue auf Gottes Plan: Gott kennt deinen Weg und deine Umstände. Du bist nicht allein, und er kann dich auch dort führen, wo du jetzt bist.
- Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,24: 7,17
Worte von Franz von Sales
Wir sollen nicht das Kreuz der anderen tragen, sondern unser eigenes. Damit aber jeder sein Kreuz trage, will Unser Herr, daß jeder sich selbst verleugne, d.h. seinen Eigenwillen verleugne. „Ich möchte gern das und jenes“, oder „ich wäre gern hier und dort“, das sind eben Versuchungen. Unser Herr weiß wohl was er tut; tun wir, was er will, bleiben wir doch, wohin er uns gestellt hat.
1 Kor 7,25-40: Vorteile der Ehelosigkeit
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum ersten Korinther Brief 1 Kor 7,25-40
1 Kor 7,25: Nun zu den Unverheirateten: Ich habe hier kein Gebot des Herrn, aber ich gebe euch einen Rat als einer, den der Herr durch sein Erbarmen vertrauenswürdig gemacht hat.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,25: 1Tim 1,12.13.16; 2Kor 4,1; Urteil 7,40
1 Kor 7,26: Wenn ich an die gegenwärtige Not denke, meine ich, es ist besser, unverheiratet zu bleiben.
Besser unverheiratet bleiben
Wieso den? Wegen der jetzigen Not. Anscheinend gab es in der Stadt Korinth eine Art lokale Verfolgung oder ein Problem, und aufgrund dieser Notlage sagt Paulus, dass es eindeutige Vorteile hat, ledig zu bleiben. Auch wegen dieser Not soll ein verheirateter Mann so bleiben, wie er ist. Was ist der Vorteil, Single zu bleiben? Wir können uns leicht vorstellen, wie viel mehr eine Frau oder Familie in einer Zeit der Verfolgung oder einer großen Krise eine Last für jemanden sein kann, der sich verpflichtet hat, stark für den Herrn einzustehen.
Wir können sagen: „Foltere mich, und ich werde Jesus niemals aufgeben.“ Aber was wäre, wenn uns die Vergewaltigung unserer Frau oder die Folter unserer Kinder angedroht würde? Diese mögen uns weit entfernt erscheinen, aber für Christen im ersten Jahrhundert waren sie nicht weit entfernt.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,26: 7,1; 10,11; Jer 16,2–4; Mt 24,19
1 Kor 7,27: Bist du aber schon mit einer Frau verbunden, dann versuche nicht, dich von ihr zu lösen. Bist du allerdings noch frei, dann suche keine Frau.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,27: 7,12.14; 1Kor 7,20
1 Kor 7,28: Wenn du aber doch heiratest, sündigst du nicht, und auch ein junges Mädchen sündigt nicht, wenn es heiratet. Freilich werden solche dann in ihrem irdischen Leben manchen Bedrängnissen ausgesetzt sein, und das würde ich euch gern ersparen.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,28: 7,36
1 Kor 7,29: Denn ich sage euch, Brüder, die Zeit ist kurz bemessen: In Zukunft sollten die, die Frauen haben, so sein, als hätten sie keine.
Für dein Leben
- Versteh, dass die Zeit begrenzt ist: Du solltest dich nicht zu sehr an irdische Dinge binden, weil du nie weißt, wie lange sie bleiben. Nutze deine Zeit, um das zu tun, was wirklich zählt.
- Setze Prioritäten richtig: Deine Beziehung zu Gott und zu den Menschen um dich herum sollte immer an erster Stelle stehen. Alles andere ist vergänglich und sollte nicht deine ganze Aufmerksamkeit beanspruchen.
- Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,29: Zeit Röm 13,11.12; 16,20; Phil 4,5; Hebr 1,2; 10,36.37; Jak 5,8.9; 1Petr 1,6; 4,7; 5,10; 1Joh 2,18; Offb 1,1.3; 3,11; 6,11; 12,12; 22,6.7.10.12.20; gilt Lk 14,26
Die Zeit ist kurz
Unsere Lebenszeit verrinnt. Jeder Tag, jedes Jahr bringt uns dem Himmel, unserer endgültigen Heimat, einen Schritt näher. Nutzen wir die Zeit, die wir hier haben. Lassen wir uns im Gebet ordnen, reinigen und erleuchten, damit wir offen für Gottes Kraft und Weisheit werden. Er gibt uns Licht für die aktuellen Fragen unseres alltäglichen Lebens. Nutzen wir die Zeit und pflegen die intime Nähe zu ihm. Es ist schön, bei ihm zu verweilen und von der unendlichen Liebe seines Herzens berührt zu werden. Liebende sehnen sich nach ungestörtem Zusammensein, und immer ist die Zeit dafür zu kurz.
Wir werden die Zeit zum Gebet niemals haben, wir müssen sie uns nehmen. Richard J. Foster
Paulus ermutigt nicht, die eigentlichen Familienpflichten zu vernachlässigen, sondern ermutigt, so zu leben, als sei die Zeit knapp . Es bedeutet, dass wir nicht so leben werden, als ob es nur um unsere irdische Familie ginge, sondern auch mit Blick auf die Ewigkeit leben.
1 Kor 7,30: Wer weint, soll sich nicht von Trauer überwältigen lassen, und wer fröhlich ist, nicht von Freude. Wer einkauft, rechne damit, es nicht zu behalten.
1 Kor 7:30: Wer weint, soll sich von seiner Trauer nicht gefangen nehmen lassen, und wer sich freut, lasse sich dadurch nicht vom Wesentlichen abbringen. Wenn ihr etwas kauft, betrachtet es so, als könntet ihr es nicht behalten.
1 Kor 7:30: und die weinen, als weinten sie nicht, und die sich freuen, als freuten sie sich nicht, und die kaufen, als besäßen sie es nicht.
Worte von Kristell Köhler
Was Paulus mit Blick auf die Ehe besonders pointiert formuliert, gilt auch für das emotionale Leben (weinen und freuen) und das ökonomische (kaufen und Welt zunutze machen). Was auch immer ein Christ und eine Christin tut, er und sie soll darin nicht aufgehen. Das bedeutet: Alles soll so geschehen als wäre das Geschehen nicht der Mittelpunkt des Lebens. Im Weinen wie im Kaufen soll dies nicht der eine bestimmende Punkt der Wirklichkeit sein, der einen Menschen vereinnahmt. Vielmehr geht es um eine innere Distanz zu den Beziehungen, den Emotionen und dem Besitz, die den Menschen in der Endzeit vor einer zu großen Not bewahrt, sich erst schmerzhaft von etwas zu lösen und damit frei zu werden für das Reich Gottes.
Der Gedanke von einer „inneren Freiheit“, den Paulus hier formuliert, hat eine Nähe zur lebenspraktischen Philosophie der Stoa. Auch sie sucht nach Wegen, sich innerlich zu distanzieren von den weltlichen und äußeren Dingen, um so ganz individuell den eigenen Platz in der Welt zu suchen und finden. Die Seelenruhe (Ataraxie) bzw. Gelassenheit gegenüber den Dingen steht am Ziel der persönlichen Bemühungen. Kristell Köhler
Worte von Samuel Keller
Wir sollen uns nicht an irgend eine Augenblicksfreude wegwerfen oder verkaufen, weil solche Hingabe uns nachher doppelt elend macht, wenn die Freude plötzlich erstarb. Unsere Hauptsache liegt woanders; unsere eigentliche Freude ist die Lust am Herrn und die Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit. Dann sind die Erdenfreuden, die der Welt alles bedeuten, für uns nebensächliche Beigaben, an denen uns freisteht, auch ein Stück Freude zu haben, aber ohne unseren Berechtigungsschein auf die große Freude dafür zu versetzen. Gibt uns der Herr kleine Erdenfreuden, wollen wir sie dankbar genießen, aber nie vergessen: das ist für uns nicht Sinn und Zweck des Lebens. Wir danken dir, lieber Vater, daß du in Kleinigkeiten unseres Lebens deine Größe und Liebe uns zeigst. Laß uns über den kleinen Freuden des Alltags die große Festtagsfreude der Ewigkeit nicht vergessen. Amen. Samuel Keller
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,30: kaufen Hes 7,12
1 Kor 7:31: und wer von den Dingen dieser Welt Gebrauch macht, darf sich nicht von ihnen gefangen nehmen lassen. Denn die Welt in ihrer jetzigen Gestalt ist dem Untergang geweiht.
1 Kor 7,31: Verliert euch nicht an diese Welt, auch wenn ihr in ihr lebt. Denn diese Welt mit allem, was sie zu bieten hat, wird bald vergehen.
1 Kor 7,31: Das Wesen dieser Welt vergeht.
Für dein Leben
- Nutze die Welt weise: Alles, was du hast, ist vergänglich. Sieh deine materiellen Dinge und Beziehungen nicht als dauerhaft, sondern als Mittel, um deinen Lebenszweck zu erfüllen.
- Lass dich nicht beherrschen: Lasse dich nicht von den Dingen dieser Welt ablenken oder übermannen. Deine Prioritäten sollten auf Gott und seiner Bestimmung für dich ausgerichtet sein, nicht auf den flüchtigen Vergnügungen des Lebens.
- Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,31: vergeht Ps 102,27; Jes 51,6; 1Joh 2,17
Verliert euch nicht an diese Welt
Weltliche Reichtümer und Genüsse haben etwas Verlockendes, wer aber in diese Äpfel beißt, wird betäubt werden. Wer ihnen zu große Aufmerksamkeit schenkt, stirbt daran. Hätte ich auch allen Trost dieser Welt, alle Freuden dieses Lebens ganz allein zu genießen, so wüsste ich doch gewiss, dass dieser Genuss keinen Bestand haben und den Durst meines Herzens nicht sättigen könnte. Und wenn du alle erschaffenen Güter hättest, so würdest du doch keine volle Ruhe, keine Seligkeit darin finden. Denn Gott, der alle Dinge erschaffen hat, ist doch besser als alle seine Werke. Also nur in Gott ist volle Ruhe, die ganze Seligkeit zu finden. Es mache also jeder von dieser Welt Gebrauch ohne jedoch seine Liebe daran zu hängen, damit er frei und bereit ist, Gott zu dienen, als machte er keinen Gebrauch von der Welt. Die geistlichen Dinge sollen wir genießen, die irdischen nur gebrauchen. Franz von Sales
Das ist das große Übel des Menschen, daß er Dinge genießen will, die er nur gebrauchen sollte, und nur gebrauchen will, was er genießen sollte. Augustinus
Verliert euch nicht an die Welt
Was bedeutet das praktisch, dass du und ich als Christen nicht von der Welt, aber in der Welt sind? Es prägt unsere Einstellung und beeinflusst so unser Verhalten. Letztlich heißt es schlicht und einfach, dass Gott an Stelle Nr. 1 steht und alles, was wir leben und erleben, durch und durch von seiner Gegenwart durchdrungen ist. Ist Gott nicht an Stelle Nr. 1, so verlieren wir uns an diese Welt und somit verlieren wir uns selbst. Wir dürfen keinen Augenblick die großen Dinge um derentwillen wir hier leben aus dem Auge verlieren.
Das Wesen dieser Welt vergeht
Du lebst dort, wo du lebst, und du kämpfst mit dem, womit du kämpfst, weil es genau so ist, wie Gott es haben will. Die Nöte, denen wir alle zwischen dem »Schon-Jetzt« und dem »Noch-Nicht« begegnen, sind nicht ein Zeichen für das Scheitern des Erlösungswerkes Gottes, sondern vielmehr ein sehr wichtiges Werkzeug desselben. Gott benutzt täglich die Gebrochenheit dieser gegenwärtigen Welt, um deine Wertvorstellungen zu klären. Warum brauchst du das? Du brauchst das, weil du dich in diesem Leben damit abmühst, nicht zu vergessen, was wirklich wichtig ist – das heißt, was Gott für wichtig erklärt. Du und ich messen vielen Dingen weit mehr Bedeutung zu, als sie tatsächlich besitzen; und wenn wir das tun, beginnen diese Dinge, die Hingabe unserer Herzen zu beanspruchen. Darum verordnet Gott uns die Erfahrung, dass physische Dinge alt werden und zerbrechen. Die Menschen in unserem Leben enttäuschen uns. Beziehungen werden bitter oder schmerzhaft. Unser irdischer Leib wird schwächer. Blumen welken und Nahrung verdirbt. All das soll dazu dienen, uns zu lehren, dass diese Dinge schön und erfreulich sind, uns aber nicht das geben können, wonach wir uns alle sehnen, nämlich Leben. Paul David Tripp
Worte von Pfarrer von Ars
Seht, meine Kinder, außer Gott gibt es nichts Festes und Beständiges, nichts, gar nichts. Sei es das Leben, das vergeht, sei es das Glück, das zerbröckelt, sei es die Gesundheit, die zerstört wird, oder der gute Ruf, der gehässigen Angriffen ausgesetzt ist. Wir gehen vorüber wie der Wind. Alles vergeht in großer Eile. Alles überstürzt sich. Ach, mein Gott, mein Gott! wie sind darum diejenigen zu bedauern, die ihr Herz an diese Dinge hängen. Sie hängen es daran, weil sie sich selbst zu sehr lieben. Aber sie lieben sich nicht mit einer vernünftigen Liebe. Sie lieben sich mit weltlich orientierter Selbstliebe, indem sie sich und die geschaffenen Dinge mehr suchen als Gott. Deshalb sind sie niemals zufrieden, niemals ruhig; sie sind immer in Unrast, immer gequält und verstört. Pfarrer von Ars
Verliert euch nicht an diese Welt
Sich nicht an die Welt zu verlieren, beinhaltet die Notwendigkeit des Loslassens. Wichtig: Das bedeutet nicht in heiliger Gelassenheit über allen Dingen zu stehen. Wir nehmen uns mit Herz und Verstand allem an, was uns begegnet, mit Freud und Leid, das darin liegt. Loslassen bedeutet vielmehr, sich an alledem nicht zwanghaft zu klammern, nicht darin zu wühlen und grübeln, sondern alles, aber auch wirklich alles, im Vertrauen in Gottes Hände zu legen. Loszulassen bedeutet so, sich ganz bewusst dem Strom der Augenblicke hinzugeben, denn allein hier findet Gottesbegegnung statt, nicht nur an heiligen Orten, sondern vor allem auch im banal erscheinenden Alltag. Wenn ein Teil von dir an etwas festhalten will, dann probiere aus, ob dir das Loslassen eine tiefere Gottesbegegnung schenkt, als das Anheften.
Nachfolge geht nicht ohne Loslassen. Ballast muss abgeworfen werden. Gordon MacDonald
1 Kor 7,32: Ich möchte, dass ihr euch keine unnötigen Sorgen machen müsst. Der Unverheiratete sorgt sich um die Angelegenheiten des Herrn – wie er dem Herrn gefallen kann.
Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn
In 1. Korinther 7,32 spricht Paulus darüber, wie unverheiratete Menschen sich ungeteilt dem Herrn widmen können. Die Passage betont, dass unverheiratete Gläubige mehr Freiheit haben, sich ganz auf geistliche Angelegenheiten zu konzentrieren, während Verheiratete sich auch um die Belange ihres Partners kümmern müssen. Paulus betont, dass diese Unterschiede nicht als Einschränkungen, sondern als Wege zur Hingabe an Gott zu verstehen sind. Es geht darum, die eigene Lebenssituation als Mittel zur Vertiefung der Beziehung zu Gott zu nutzen, sei es durch Ehelosigkeit oder eheliches Engagement. Paulus ermutigt dazu, das persönliche Verhältnis zu Gott in jeder Lebensphase zu pflegen.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,32: Sorge Mt 13,22; gefallen 2Kor 5,9; 1Thes 4,1
1 Kor 7,33: Der Verheiratete sorgt sich um die Angelegenheiten der Welt – wie er der Frau gefallen kann.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,33: 7,3; 1Tim 5,8; 1Thes 4,4
1 Kor 7,34: Und so zieht es ihn nach beiden Seiten. Ebenso ist es mit der alleinstehenden oder noch ledigen Frau: Sie sorgt sich um die Angelegenheiten des Herrn – dass sie mit Körper und Geist für ihn da ist. Die verheiratete Frau aber sorgt sich um die Angelegenheiten der Welt – wie sie ihrem Mann gefallen kann.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,34: 1Tim 5,5; Röm 16,12
1 Kor 7,35: Ich sage das zu eurem Besten und nicht, um euch eine Schlinge um den Hals zu legen. Ihr sollt vielmehr mit allem Anstand leben und ohne Ablenkung treu für den Herrn da sein können.
1 Kor 7,36: Wenn jemand denkt, er handelt unrecht an seiner Verlobten, wenn sie über die Jahre der Reife hinauskommt, und meint, er müsste sie heiraten, dann soll er tun, was er will; er sündigt nicht.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,36: 7,28
1 Kor 7,37: Wer aber in seinem Herzen festbleibt, weil er sich in der Gewalt hat, und nicht von seinem Verlangen bedrängt wird, wer also in seinem Herzen entschlossen ist, seine Verlobte unberührt zu lassen, der handelt richtig.
1 Kor 7,38: Also: Wer seine Verlobte heiratet, handelt gut; doch wer ledig bleibt, handelt besser.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,38: wohl 7,2; besser 7,1
1 Kor 7,39: Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt. Wenn er stirbt, ist sie frei zu heiraten, wen sie will. Es muss nur in Verbindung mit dem Herrn geschehen.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,39: Röm 7,2.3; nur 2Kor 6,14–18
1 Kor 7,40: Doch ist sie glücklicher zu preisen, wenn sie bleibt, wie sie ist. Das ist jedenfalls meine Meinung, aber ich denke, dass ich ja auch den Geist Gottes habe.
Parallelstellen zum Vers 1 Kor 7,40: 7,1; meine 7,25
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu 1 Kor 7. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum ersten Korinther Brief 1 Kor 7. Kap.