2 Samuel 2 Sam 16. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel
Inhaltsverzeichnis
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Buch 2. Samuel 2 Sam 16. Kap
Zu 2 Sam 16. Kap.
In 2 Samuel 16 erlebt David eine Zeit der Demütigung auf seiner Flucht vor Absalom. Ziba, der Diener Mephiboschets, bringt ihm Vorräte, doch seine Motive sind fragwürdig (Verse 1–4). Dann begegnet David Schimi, der ihn verflucht und mit Steinen bewirft. Statt sich zu rächen, akzeptiert David dies als mögliche Strafe Gottes (Verse 5–14).
In Jerusalem rät Ahitophel Absalom, die Nebenfrauen Davids öffentlich zu nehmen, um seine Herrschaft zu festigen (Verse 15–23). Das Kapitel zeigt Davids Demut und Vertrauen auf Gottes Gerechtigkeit. Es verdeutlicht auch, wie Verrat und Täuschung eine zentrale Rolle in seiner Geschichte spielen. Dennoch bleibt David auf Gott ausgerichtet, trotz Leid und öffentlicher Schande.
2 Sam 16,1-14: David auf der Flucht
2 Sam 16:1: Und als David gerade die Höhe überschritten hatte, siehe, da kam ihm Ziba, der Knecht Mephiboseths, entgegen mit einem Paar gesattelter Esel; darauf waren 200 Brote, 100 Rosinenkuchen, 100 Kuchen von getrocknetem Obst und ein Schlauch Wein.
Zum Abschnitt 2 Sam 16,1-14
In 2. Samuel 16,1-14 begegnet David auf der Flucht vor Absalom verschiedenen Menschen. Ziba, der Diener Mephiboschets, bringt ihm Geschenke, doch seine Motive bleiben fragwürdig. Dann verflucht Schimi aus dem Haus Sauls David heftig. Trotz des Angebots seiner Gefährten, Schimi zu töten, bleibt David demütig und sieht die Situation als mögliche Züchtigung Gottes.
Die Passage zeigt Davids Demut und Gottvertrauen inmitten von Demütigung und Verrat. Statt sich zu rächen, überlässt er das Urteil Gott. Dies lehrt uns, mit Widerständen geduldig umzugehen und unser Vertrauen auf Gottes Gerechtigkeit zu setzen. Davids Haltung erinnert an Jesu Lehre von Feindesliebe und Vergebung (Mt 5,44).
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,1: Ziba 9,2.9–11; Dörr. 1Sam 25,18
2 Sam 16:2: Da sprach der König zu Ziba: Was willst du damit? Ziba sprach: Die Esel sind für das Haus des Königs zum Reiten und die Brote und das Obst zur Speise für die jungen Männer, der Wein aber zum Trinken für den, der in der Wüste ermattet!
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,2: Esel 1Sam 25,18.20; ermattet 17,2.29
2 Sam 16:3: Und der König sprach: Und wo ist der Sohn deines Herrn? Ziba sprach zum König: Siehe, er bleibt in Jerusalem; denn er sprach: Heute wird das Haus Israel mir das Reich meines Vaters zurückgeben!
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,3: zurück. 19,25–31
2 Sam 16:4: Da sprach der König zu Ziba: Siehe, alles was Mephiboseth hat, soll dir gehören! Und Ziba antwortete: Ich verbeuge mich! Lass mich Gnade finden in deinen Augen, mein Herr und König!
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,4: 9,9; 19,30
2 Sam 16:5: Als aber der König David nach Bachurim kam, siehe, da trat von dort ein Mann von dem Geschlecht des Hauses Sauls heraus, der hieß Simei, ein Sohn Geras; der kam heraus und fluchte,
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,5: Bahurim 3,16; 17,18; Schimi 19,16–23; fluch. Ex 22,28
2 Sam 16:6: und er warf mit Steinen nach David und allen Knechten des Königs David; denn das ganze Volk und alle Helden waren zu seiner Rechten und zu seiner Linken.
2 Sam 16:7: So aber sprach Simei, indem er fluchte: Geh, geh, du Mann der Blutschuld, du Belialsmensch!
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,7: Blut. 11,15; 12,9; Ps 51,16; Belials 1Sam 2,12; 25,25
2 Sam 16:8: Der HERR hat alles Blut des Hauses Sauls, an dessen Stelle du König geworden bist, auf dich zurückgebracht, und der HERR hat das Königreich in die Hand deines Sohnes Absalom gegeben, und siehe, nun steckst du in deinem Unglück; denn du bist ein Mann der Blutschuld!
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,8: 19,19–23; 1Kön 2,8.44; Ps 7,4–7
2 Sam 16:9: Aber Abisai, der Sohn der Zeruja, sprach zum König: Warum soll dieser tote Hund meinem Herrn, dem König, fluchen? Lass mich doch hinübergehen und ihm den Kopf abhauen!
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,9: Hund 9,8; 1Sam 24,15; will 1Sam 26,7.8
2 Sam 16:10: Aber der König sprach: Ihr Söhne der Zeruja, was habe ich mit euch zu tun? Lass ihn doch fluchen! Wenn der HERR zu ihm gesagt hat: Fluche dem David! — wer will dann sagen: Warum tust du dies?
Die Gelassenheit Davids
Als David und seine Getreuen auf der Flucht ins Jordantal hinunterzogen, kam ihnen ein wütender Mann namens Schimi entgegen. Er warf mit Steinen nach David, fluchte und drohte. Einer der Krieger Davids hätte ihn am liebsten sofort getötet. Aber David verhindert das: „Lass ihn doch fluchen! Gott lässt es zu.“ So eine Gelassenheit kann ein Mensch nur haben, wenn er sicher ist, dass Gott jeden Fluch in Segen verwandeln und auch das Übelste in Glück wenden kann. David lässt sich nicht hinreißen, Böses mit Bösem zu vergelten, denn „denen, die Gott lieben, dienen alle Dinge zum Besten“ (Röm 8,28).
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,10: 19,22.23; 1Petr 2,23; Fluche Klgl 3,37–39
2 Sam 16:11: Und David sprach zu Abisai und zu allen seinen Knechten: Siehe, mein Sohn, der von meinem Leib gekommen ist, trachtet mir nach dem Leben; warum nicht jetzt auch dieser Benjaminiter? Lasst ihn fluchen; denn der HERR hat es ihm geboten!
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,11: Sohn 12,11; Benjamin. 20,1
2 Sam 16:12: Vielleicht wird der HERR mein Elend ansehen, und der HERR wird mir sein heutiges Fluchen mit Gutem vergelten!
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,12: ansehen 1Sam 1,11; Ps 10,14; 25,18.19; Fluch. Ps 109,28
2 Sam 16:13: So ging David seines Weges mit seinen Leuten; Simei aber ging an der Seite des Berges ihm gegenüber und fluchte immerzu und warf mit Steinen nach ihm und schleuderte Staub empor.
2 Sam 16:14: Als aber der König samt dem ganzen Volk, das bei ihm war, müde bei einem Rastplatz ankam, erquickte er sich dort.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,14: 16,2
2 Sam 16,15-23: Absalom in Jerusalem
2 Sam 16:15: Absalom aber und das ganze Volk, die Männer von Israel, waren nach Jerusalem gekommen und Ahitophel mit ihm.
Zum Abschnitt 2 Sam 16,15-23
In 2. Samuel 16,15-23 übernimmt Absalom die Herrschaft in Jerusalem. Ahitofel, einst Davids Berater, unterstützt ihn. Huschai, Davids geheimer Verbündeter, stellt sich als loyal gegenüber Absalom dar, um später dessen Pläne zu durchkreuzen. Ahitofel rät Absalom, öffentlich mit Davids Nebenfrauen zu schlafen – ein Zeichen totaler Machtübernahme und eine Erfüllung von Gottes Gericht über David (2. Sam 12,11-12).
Diese Episode zeigt die Folgen von Davids Sünde und die Erfüllung von Gottes Gericht, aber auch die List Huschais, die letztlich Davids Rückkehr vorbereitet. Ahitofels Rat war klug, doch Gott durchkreuzte seine Pläne. Das lehrt, dass selbst politische Intrigen Gottes Kontrolle unterstehen und er sein Urteil ausführt.
2 Sam 16:16: Und als Husai, der Architer, Davids Freund, zu Absalom hineinkam, sprach er zu Absalom: Es lebe der König! Es lebe der König!
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,16: Huschai 15,37
2 Sam 16:17: Absalom aber sprach zu Husai: Ist das deine Treue zu deinem Freund? Warum bist du nicht mit deinem Freund gezogen?
2 Sam 16:18: Husai sprach zu Absalom: Keineswegs! Sondern wen der HERR und dieses Volk und alle Männer Israels erwählen, dem will ich angehören, und bei dem bleibe ich!
2 Sam 16:19: Und zum anderen: Wem sollte ich dienen? Nicht seinem Sohn? Wie ich vor deinem Vater gedient habe, so will ich es auch vor dir tun.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,19: 15,34
2 Sam 16:20: Und Absalom sprach zu Ahitophel: Rate, was wir tun sollen!
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,20: 15,12
2 Sam 16:21: Und Ahitophel sprach zu Absalom: Geh zu den Nebenfrauen deines Vaters ein, die er hinterlassen hat, dass sie das Haus hüten! Dann wird ganz Israel erfahren, dass du dich bei deinem Vater verhasst gemacht hast, und die Hände aller, die mit dir sind, werden gestärkt.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,21: Nebenfr. 15,16; Lev 18,8
2 Sam 16:22: Da schlug man Absalom ein Zelt auf dem Dach auf, und Absalom ging vor den Augen von ganz Israel zu den Nebenfrauen seines Vaters ein.
Parallelstellen zum Vers 2 Sam 16,22: 12,11.12; 20,3; Lev 20,11
2 Sam 16:23: Ahitophels Rat galt nämlich in jenen Tagen so viel, als hätte man das Wort Gottes befragt; so galt jeder Ratschlag Ahitophels sowohl bei David als auch bei Absalom.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu 2 Samuel 2 Sam 16. Kap.
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