Aktuelles Wochenthema:
Auferweckung des Lazarus (Joh 11)
2. Sich in der Not an den Herrn wenden (20.3)
Joh 11,3: Da sandten die Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank!
Sie wandten sich in ihrer Not an den Herrn. Sie wussten genau, wo sie für ihren Kummer Mitempfinden und Hilfe erwarten konnten. Wohin gehen wir mit unseren Problemen? Kennen wir die richtige Adresse oder wenden wir uns in erster Linie an Menschen? Der Sohn Gottes hat immer Zeit für unsere Anliegen. Er hört, wenn wir zu Ihm rufen, und wird in seiner unergründlichen Weisheit antworten. Franz von Sales schreibt dazu: Und wenn irgendwelche neue Belastungen auftauchen, welcher Art auch immer, soll man sie in die Hände unseres Herrn legen und in Frieden bleiben. Haben Sie nur guten Mut und feste Hoffnung, das ist alles, was Sie augenblicklich brauchen.
☀️ Für heute: Wenden wir uns Jesus zu!
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1. Das siebte Zeichen (19.3)
Joh 11:1: Ein Mann namens Lazarus, der in Betanien wohnte, war schwer erkrankt. Im selben Dorf wohnten auch seine Schwestern Maria und Marta.
Das elfte Kapitel des Johannesevangelium schildert die Auferweckung von Lazarus. Es ist das siebte von sieben Zeichen. Es geht letztlich um die Frage, ob Jesus der Herr ist über den Tod. Er ist es. In der Auferweckung des Lazarus scheint schon die Auferstehung des Herrn durch. Dadurch ist es das größte von sieben Zeichen, ist doch die Auferstehung von den Toten die große Hoffnung des christlichen Glaubens. Es macht einen Unterschied, ob wir am Grab eines geliebten Menschen stehen und denken „Das war es nun!“ oder ob wir in aller Trauer darauf ausblicken, den geliebten Menschen wieder sehen zu dürfen. Viele Menschen kamen damals durch dieses Zeichen zum Glauben. Durch dieses Zeichen leitet das Johannesevangelium aber auch zunehmend um in die Passion Christi.
☀️ Joh 11:53: Von diesem Tag an waren sie fest entschlossen, ihn zu töten.
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Letztes Wochenthema: Heilung des Blinden (Joh Kap. 9)
7. Anbetung (18.3)
Joh 9:38: Er aber sprach: Ich glaube, Herr! und fiel anbetend vor ihm nieder.
Worte von Anselm Grün: Anbetung ist das Bedürfnis, vor Gott niederzufallen, weil Gott Gott ist. In der Anbetung will ich nicht etwas Bestimmtes. Ich bete nicht für jemanden, ich danke nicht, ich klage nicht. Ich bin einfach da vor Gott. In der Anbetung werden wir uns unserer Zugehörigkeit zu Gott bewusst, bringen sie zum Ausdruck und vertiefen sie. Die Anbetung lässt uns vertrauter werden mit Gott. Wir vernehmen seine Sprache, wir hören sein Wort, wir sprechen mit ihm in der Sprache des Herzens. Und selbst unsere Grenzen erscheinen in der Anbetung Gottes in einem anderen Licht. Vor Gott können wir uns aussöhnen mit unserer Begrenztheit und mit unserem Schatten. Es tut gut, anbetend vor Gott zu weilen. Die Anbetung bringt die Wahrheit unseres Daseins zum Ausdruck: Wir sind von Gott erschaffen und erlöst. Wir sind für ihn bestimmt.
☀️ Hamilton Smith: Anbetung ist das Überfließen eines Herzens, das vom Herrn Jesus erfüllt ist.
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6. Ausstoß (17.3)
Joh 9:34: Sie stießen ihn hinaus.
Nach langen Diskussionen und Befragungen mit den Pharisäern eskaliert die Situation und der Geheilte wird aus der Synagoge gestoßen. Das war ein Ausschluß aus der Glaubensgemeinschaft. Der gläubig gewordene Geheilte erfährt Leid durch andere Menschen. Die Verfolgungen sind keine Realität der Vergangenheit, auch heute erleiden wir sie. Das eine mal sind es extreme Verfolgungen bis hin zur Tötung, wie sie durch die Organisation „opendoors“ geschildert werden. Andere Male handelt es sich um Verspottungen, die unseren Glauben verzerren und uns als lächerlich darstellen wollen. Jeden Tag den Weg des Evangeliums annehmen, auch wenn er Schwierigkeiten mit sich bringt, das ist gelebte Nachfolge und gelebter Glaube an Christus.
☀️ Für heute: Schließen wir heute in unser Gebet die vielen Christen ein, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden oder allerlei anderes Leid dadurch erfahren.
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5. Jesus, der sich entzieht (16.3)
Joh 9:12: Wo ist er? Er antwortete: Ich weiß es nicht!
Die Heilung beeindruckt die Menschen. Neugierig fragen sie nach. So wird der Geheilte zum Verkünder der Gnade, indem er aus seinem erfahrenen Leben erzählt. Für uns bedeutet das: wir können nicht das Evangelium Jesu verkünden ohne das konkrete Zeugnis unseres Lebens. Geben wir Zeugnis! Weiter: Nach der Heilung entzieht sich Jesus und auch der Geheilte weiß nicht mehr, wo Jesus ist. Auch uns entzieht sich Jesus immer wieder, um unseren Glauben zu festigen. Wenn Gott uns entzieht, dann werden wir offen dafür, auf ihn zu hören. Zu unserem eigenen Nutzen und Wohl entzieht sich also Gott zuweilen, damit wir erkennen, dass ohne Gottes Schutz der Mensch ein reines Nichts ist.
☀️ Für heute: Unabhängig ob wir seine Anwesenheit gerade fühlen, seien wir stets bereit Zeugnis zu geben von Christus und seinem Wirken in unserem Leben.
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4. Der Glaube des Blinden (15.3)
Joh 9:7: Geh jetzt zum Teich Siloah und wasch dich dort. Siloah heißt übersetzt: der Gesandte. Der Blinde ging hin, wusch sich, und als er zurückkam, konnte er sehen.
Wie vorbildlich fest ist der Glaube des Blinden! Ein lebendiger Glaube, ein Glaube mit Werken. Er befolgt, was Jesus ihm geboten hat. Befolgst auch du so die Weisungen Gottes, wenn du, wie so oft, blind bist und deine Seele von Sorgen verdunkelt wird? Besaß das Wasser etwa medizinische Eigenschaften, um durch bloße Berührung die Blindheit zu heilen? Nein, da wäre wohl irgendeine geheimnisvolle Salbe aus einer Alchimistenküche geeigneter gewesen. Aber der Blinde glaubt, er setzt den göttlichen Befehl in die Tat um und kehrt heim mit klar sehenden Augen. Mit einem festen Glauben müssen wir uns an den halten, der uns heilt; an den göttlichen Arzt, der gesandt wurde, damit wir genesen. Je schwerer und aussichtsloser unsere Lage ist, um so stärker muß unser Glaube sein.
☀️ Bonhoeffer: Nur der Glaubende ist gehorsam, nur der Gehorsame glaubt.
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3. Die Heilung (14.3)
Joh 9:6: Als er dies gesagt hatte, spie er auf die Erde und machte einen Brei mit dem Speichel und strich den Brei auf die Augen des Blinden.
Worte von Anselm Grün: Jesus heilt den Blinden, indem er auf die Erde spuckt, auf den „humus“. Er will ihm zeigen, dass er von der Erde genommen ist, von Gott aus dem Lehm der Erde geformt. Und er streicht ihm den Dreck in die Augen, um ihn zu mahnen: Schau auch auf das Schmutzige in dir. Nur wenn du bereit bist, auch deine Schattenseiten anzuschauen, kannst du wieder sehen. Jesus will dem Mann Demut lehren. Demut heißt im Lateinischen „humilitas“. Das kommt von „humus = Erde“. Jesus beugt sich zur Erde, um uns einzuladen, die eigene Erdhaftigkeit und Menschlichkeit anzunehmen und die Erde in dem Zustand, in dem sie sich heute befindet, mit offenen und ehrlichen Augen anzuschauen.
☀️ Augustinus: Solange wir hier auf Erden leben, ist Demut unsere Vollkommenheit selbst.
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2. Offenbarwerden der Werke Gottes (13.3)
Joh 9:3: An ihm sollten die Werke Gottes offenbar werden!
Worte von Anselm Grün: Die Jünger wollen wissen, wer da gesündigt hat, er oder seine Eltern. Damit bringen sie die jüdische Auffassung von Krankheit zum Ausdruck. Krankheit ist immer Schuld des Menschen. Heute sehen wir die Krankheit zwar nicht mehr als Folge einer moralischen Schuld an. Aber viele möchten auch heute hinter jeder Krankheit eine psychische Schuld sehen. In der Esoterik gibt es den bösen Satz: Du machst dir deine Krankheit selber. Damit aber vermittelt man den Kranken zu ihrer Krankheit noch Schuldgefühle. Sie sind durch ihr Verhalten oder ihre innere Einstellung selbst schuld an ihrer Krankheit. Jesus weigert sich, die Krankheit mit irgendeiner Schuld in Beziehung zu bringen. Sie ist einfach da. Für ihn kommt es darauf an, dass das Wirken Gottes an dieser Krankheit offenbar wird. Das Wirken Gottes könnte man so verstehen: Was will mir Gott durch die Krankheit, durch mein Blindsein sagen? Und wie heilt Gott meine Krankheit? Wie wirkt Gott auf mich ein?
☀️ Für heute: Das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden. Diese Worte Jesu gelten auch uns. Jesus will jeden von uns von unserer Blindheit befreien und so nicht nur uns Heilung und neues Leben bringen, sondern Gottes persönliche Liebe zu uns sichtbar machen.
1. Jesus begegnet dem Blinden (12.3)
Joh 9:1: Und als er vorbeiging, sah er einen Menschen, der blind war von Geburt an.
Dieser Blinde steht für den Mensch. Wie häufig geht Jesus auch an uns vorüber und sucht die Hinwendung unserer Seele zu ihm und wir sehen ihn nicht. Doch welche Worte des Trostes. Der Blinde sah den Herrn nicht, aber der Herr sah ihn. Jesus geht vorüber und bemerkt sogleich das Leid. Das ist göttliche Barmherzigkeit! Gott sieht dich und mich. Er liebt uns so sehr, dass er uns helfen und das, worum wir ihn bitten, tun will. Wie ganz anders waren hingegen die Gedanken seiner Jünger. Sie fragen nach der Sünde. Sie, die Christus so nahestehen, denken Böses über den armen Blinden. Es soll uns nicht wundern, daß viele Menschen u.a eben auch wir ähnlich reagieren: schlecht denken und sprechen vom anderen.
☀️ Für heute: Schauen wir auf den Herrn. Der Herr klagt nicht an, sondern verzeiht. Er verurteilt nicht, sondern er spricht frei.
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Zitat der Woche: Wandle so, als würde dich der nächste Schritt über die Himmelsschwelle führen. Jim Elliot
