Christliche Andachten
Aktuelles Wochenthema:
Seit vielen Jahren schreibe ich nun die Impulse. Mit der Zeit haben sich hier mehr und mehr für mich wichtige Grundtugenden und Haltungen heraus geschält. Dazu habe ich ein Hingabe-Gebet formuliert mit 6 Strophen je 4 Versen. Dieses Gebet werde ich versweise kommentieren. Ich bete dieses Gebet schon längere Zeit. Die insgesamt 24 Verse für sich nehme ich oft auch als Stoßgebete. Hier das Gebet als Ganzes.
17. Dem anderen vergeben
(Vergeben möchte ich dem Du)
Amos 5,12: Ja, ich weiß, wie viele Verbrechen ihr begangen habt und wie groß eure Schuld ist.
Die Freiheit zum Verzeihen ist denen leichter zugänglich, die auch an sich selbst Fehler sehen. Die Perfekten und Fehlerlosen tun sich außerordentlich schwer mit dem Verzeihen. Einfach und sehr wirkungsvoll ist für mich diese Übung: Hat mich jemand mit seinem Verhalten verletzt, dann frage ich mich, ob ich mit dem gleichen Verhalten auch schon einmal jemanden in gleicher Weise verletzt habe. Die Antwort lautet bei mir immer: Ja! Das fördert in mir die Empathie, dass der andere wie auch ich nur Menschen sind, die sich immer wieder auch verletzen. Gott sei’s gedankt für die Kraft zur Versöhnung.
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 15.10)
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16. Barmherzigkeit
(Barmherzigkeit sei mein Gewand)
Mt 18,33: Solltest denn nicht auch du dich über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe?
Wir können alle so vergesslich sein. Wir können es alle versäumen, uns der Großartigkeit der Liebe und Barmherzigkeit zu erinnern, die über uns ausgegossen wurde. In dem Maß, in dem du die dir gewährte Barmherzigkeit vergisst, in demselben Maß fällt es dir leichter, diese Barmherzigkeit nicht auf andere auszudehnen. In dem Ausmaß, in dem du vergisst, wie viel dir vergeben wurde, im gleichen Maß ist es leichter für dich, den Menschen in deinem Lebensumfeld nicht zu vergeben. Wenn du es versäumst, ein dankbares Herz mit dir herumzutragen für die Liebe, die dir so unentgeltlich geschenkt wurde, ist es leicht für dich, andere nicht so zu lieben, wie du es solltest.
Ich muss mich stets an die Barmherzigkeit erinnern, die mir täglich geschenkt wird, und diese Barmherzigkeit auf die Menschen in meinem Leben ausdehnen.
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 14.10)
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15. Konkreter geschwisterlicher Dienst
(Zur Nächstenlieb bin ich gesandt)
Strebt nach der Liebe! 1 Kor 14,1
Keine Gesellschaft, auch nicht eine entwickelte, kann ohne den von der Liebe geleiteten brüderlichen Dienst auskommen. Wer die Liebe abschaffen will, ist dabei, den Menschen als Menschen abzuschaffen. Immer wird es Leid geben, das Tröstung und Hilfe braucht. Immer wird es Einsamkeit geben. Immer wird es auch die Situationen materieller Not geben, in denen Hilfe im Sinn gelebter Nächstenliebe nötig ist . Die Liebe ist es, die die verwundeten, vereinsamten, verlassenen Herzen beruhigt. Die Liebe ist es, die im menschlichen Herzen Frieden einkehren läßt oder wiederherstellt und ihn zwischen den Menschen begründet. Benedikt XVI
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 13.10)
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14. Freundlich sein
(In Freundlichkeit soll es geschehn)
Eph 4,32: Seid stattdessen freundlich.
Was bedeutet es, ein Herz wie Jesus zu haben? Es bedeutet, sich hinzuknien, wie Jesus sich hinkniete, und die verdreckten Glieder anderer Menschen zu berühren und ihre Unfreundlichkeit mit Freundlichkeit wegzuwaschen. Oder wie Paulus schrieb: Seid stattdessen freundlich. „Aber“, werfen Sie jetzt ein. „Ich habe nichts falsch gemacht. Ich bin nicht derjenige, der betrogen hat. Ich bin nicht derjenige, der gelogen hat. Hier bin nicht ich der Schuldige.“ Vielleicht sind Sie es nicht. Aber Jesus war es auch nicht. Max Lucado
Reflexionsfrage: Wie kannst du im Alltag bewusst Freundlichkeit zeigen, selbst in Situationen, in denen es dir schwerfällt?
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 12.10.)
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13. Dimension der Gemeinschaft im Vaterunser
(Zum Menschen hörend will ich gehn )
Mt 6,9: Unser Vater im Himmel!
Wir können das Vaterunser nicht beten, solange wir uns von der Gemeinschaft fern halten, nicht solidarisch sind. Es heißt ja: Gib uns unser Brot, vergib uns unsere Schuld. Gott wollte die Gemeinschaft des Brotes, ja selbst der Sünder. Gott hat uns somit gelehrt, dass dieses Gebet notwendig geschwisterlich sei, dass man, um Sohn zu sein, Bruder bzw. Schwester sein muss. Trenn ich mich von meinen Geschwistern, dann bin ich nicht mehr Sohn bzw. Tochter. Entzieht er sich der Gemeinschaft, so ist er kein Gotteskind mehr. In Gott sind es drei Personen, die sich lieben. Gott ist eine Gemeinschaft von Personen, Gott ist Ausströmen, und die Menschen sind nach dem Bild Gottes geschaffen worden. Man ist nicht Vater für sich allein, ebenso wenig Sohn. Man ist nicht Geist des Austauschs und der Liebe für sich allein. In Gott sind mehrere. Hörten wir auf, Geschwister zu sein, blieben wir getrennt, so wären wir Ebenbild eines einsamen Gottes.
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 11.10)
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12. Nur nicht aufgeben!
(Und auch im Leid erduldend stehn)
Jak 5,10: Nehmt euch die Propheten, die im Namen des Herrn gesprochen haben, als Beispiel. Wie standhaft haben sie ihre Leiden getragen!
Der Glaube gibt nicht sofort eine Antwort auf mein Leid. Und er löst meinen Schmerz nicht auf. Aber im Glauben fühle ich mich in meiner Not nicht alleingelassen. Ich vertraue darauf, dass Gott bei mir ist. Natürlich sagen manche: „Ich erfahre Gott nicht in meiner Trauer. Er hat mich alleingelassen.“ Das ist eine schmerzliche Erfahrung, die ich nicht vorschnell überspringen darf. Aber wenn ich sie zulasse, kann ich in meinen Schmerz hinein glauben, dass ich trotz allem getragen bin. Für uns Christen ist dabei der Blick auf Jesus, der am Kreuz hängt, der selbst tiefe Einsamkeit, Verlassenheit und Leid erfahren hat, eine Hilfe, sich im Leid von ihm verstanden zu wissen. Anselm Grün
Reflexionsfrage: Wie kannst du in schwierigen Situationen und im Leiden Geduld und Ausdauer bewahren?
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 10.10.)
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11. Du gibst Frieden
In Stürmen, lass gelassen gehn
Jes 26,3: Herr, du gibst Frieden dem, der sich fest an dich hält und dir allein vertraut.
Gottes Liebe reicht bis an den Himmel. Sie ist mehr als genug, um uns aus unserem Stress zu befreien und unsere Füße auf festen Grund zu stellen. Wenn wir von unseren begrenzten Möglichkeiten wegschauen und unseren Blick auf Gottes unbegrenzte Möglichkeiten richten – auf seine unendliche Treue, Allmacht und Weisheit –, dann macht Gott uns stark. Er schenkt uns innere Ruhe und äußere Gelassenheit. Das wird unterschiedlich geschehen: Manchmal beruhigt Gott uns, obwohl sich die Situation vorerst nicht verändert, und manchmal bringt Gott Ruhe in unsere Situation. Doris Schulte
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 9.10.)
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10. Dem Herrn vertrauen
(All mein Vertrauen ich dir geb)
Ich vertraue auf den Herrn. Ps 31,7
Das vollkommene Vertrauen, das sich immer mehr der Liebe anheimgibt, befreit uns von zwanghaftem Kalkül, von der ständigen Sorge um die Zukunft, von Ängsten, die uns den Frieden nehmen. Ich finde, dass wir, die wir den Weg der Liebe gehen, nicht an das denken dürfen, was die Zukunft uns an Schmerzlichem bringen kann, denn dann fehlt es uns an Vertrauen. Wenn wir uns in den Händen eines Vaters befinden, der uns grenzenlos liebt, dann wird dies unter allen Umständen wahr bleiben, wir werden weitergehen können, was auch immer geschieht, und auf die eine oder andere Weise wird sich in unserem Leben sein Plan der Liebe und der Fülle verwirklichen.
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 8.10.)
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9. In Gottes Gegenwart leben
(In Achtsamkeit ich vor dir leb)
Aufmerksam will ich darauf achten, einen guten Weg zu gehen. Ps 101,2
In der Gegenwart Gottes zu leben heißt, in Beziehung zu Gott zu leben. Und das bedeutet: Ich bin ganz präsent, ganz im Augenblick. Vor Gott zu leben heißt, sich von Gott angesprochen und gerufen zu wissen und mit seinem Leben auf diesen Ruf zu antworten. Es geht also darum, Verantwortung zu übernehmen. Die Gegenwart Gottes ist dabei immer etwas Geheimnisvolles, das ich letztlich nicht greifen kann. Ich kann in dieser Gegenwart nur staunend und mit Ehrfurcht leben. Denn Gott ist der Unbegreifliche und Unendliche, vor dem ich mich verneige und verstumme. Anselm Grün
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 7.10.)
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8. Im Glauben an den Sohn Gottes
(Anbetend fall ich nieder hier)
Gal 2,20: Ich lebe im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat.
Nicht die Wissenschaft erlöst den Menschen. Erlöst wird der Mensch durch die Liebe. Das gilt zunächst im rein innerweltlichen Bereich. Wenn jemand in seinem Leben die große Liebe erfährt, ist dies ein Augenblick der „Erlösung“, die seinem Leben einen neuen Sinn gibt. Aber er wird bald auch erkennen, daß die ihm geschenkte Liebe allein die Frage seines Lebens nicht löst. Sie bleibt angefochten. Sie kann durch den Tod zerstört werden. Er braucht die unbedingte Liebe. Er braucht jene Gewißheit, die ihn sagen läßt: Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist. Wenn es diese unbedingte Liebe gibt mit ihrer unbedingten Gewißheit, dann – erst dann – ist der Mensch „erlöst“, was immer ihm auch im einzelnen zustoßen mag. Das ist gemeint, wenn wir sagen: Jesus Christus hat uns „erlöst“. Durch ihn sind wir Gottes gewiß geworden – eines Gottes, der nicht eine ferne „Erstursache“ der Welt darstellt, denn sein eingeborener Sohn ist Mensch geworden.
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 6.10)
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7. Danke sagen
(Was du mir schenkst, ich danke dir)
Ps 69,31: Ich will den Namen Gottes loben mit einem Lied und ihn erheben mit Dank.
Anbetung ist das „Danke“, das nicht zum Schweigen gebracht werden kann. Wir haben versucht, aus Anbetung eine Wissenschaft zu machen. Das ist unmöglich. Man kann es genauso wenig, wie man „Liebe verkaufen“ oder „Frieden aushandeln“ kann. Anbetung ist ein freiwilliger Akt der Dankbarkeit des Geretteten dem Retter, des Geheilten dem Heiler und des Erlösten dem Erlöser gegenüber. Wenn Sie und ich tagelang nicht das Bedürfnis verspüren, dem Einen, der uns gerettet, geheilt und erlöst hat, „Danke“ zu sagen, dann sollten wir uns daran erinnern, was er getan hat. Max Lucado
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 5.10.)
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6. Was bedeutet Buße?
(Und Frieden, dass du mir vergibst
Mk 1,15: Tut Buße und glaubt an das Evangelium!
Es heißt nicht: Tut zuerst Buße, und glaubt danach! Sondern: Tut Buße und glaubt an das Evangelium, glaubt, was zu gut scheint, um wahr zu sein: Wir sind erlöst! Das ist der eigentliche Kern der Buße: Buße tun heißt umdenken, neu denken auf diese frohe Botschaft hin. Verlasst euch nicht darauf, was ihr als Buße tun könnt, um alles wieder zusammenzuflicken. Das Beste was dabei herausschauen kann, ist Flickwerk, und auch das gelingt uns selten. Also: Denkt wirklich um; glaubt, vertraut, verlasst euch auf die Frohe Botschaft: Einer ist gekommen, der es geschafft hat, der das geworden ist, was der Mensch sein sollte: Gottes Sohn. Es ist endlich Wirklichkeit geworden, und wir können alle daran teilnehmen durch unser gläubiges Leben.
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 4.10.)
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5. Freude
(Voll Freude, dass du bei mir bist)
Neh 8,10: Die Freude am Herrn ist eure Kraft.
Der Herr und sein „Bei-mir-sein“ ist der Grund meiner Freude und diese gibt mir Kraft, ermöglicht es mir auch in unerfreulichen Situationen ein inneres Gleichgewicht zu behalten und nicht in Trübsal zu verfallen, denn: er ist da! Triff die Entscheidung, dir deine Freude nicht nehmen zu lassen, wie die Umstände auch sein mögen, denn: er ist da! Damit soll keineswegs gesagt sein, daß Leid, Schmerz, Trauer und Tränen verdrängt werden müssen. Durch sie hindurch stoßen wir oft erst zur echten Freude vor, die eben darin liegt: er ist da!
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 3.10)
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4. Jesus Christus
(Oh Jesus ja, du bist mein Licht)
Joh 14,1: Glaubt an Gott und glaubt an mich!
Der christliche Glaube ist mehr als die Überzeugung von einem geistigen Grund der Welt, seine zentrale Formel lautet nicht: »Ich glaube etwas«, sondern »Ich glaube an dich«. Er ist Begegnung mit dem Menschen Jesus und erfährt in dieser Begegnung den Sinn der Welt als Person. Er gewährt sich uns als Liebe, die auch mich liebt und das ist ein solch unfassliches Geschenk! Es ist eine von keiner Vergänglichkeit, keiner egoistischen Trübung bedrohte Liebe, die das Leben lebenswert macht. Der Sinn der Welt ist das Du. So ist Glaube, Vertrauen und Lieben letztlich eins, und alle Inhalte, um die der Glaube kreist, sind nur Konkretisierungen der alles tragenden Wende, des »Ich glaube an dich« – der Entdeckung Gottes im Antlitz des Menschen Jesus von Nazareth. Benedikt XVI
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 2.10)
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3. Gott lieben
(Ich liebe dich, mehr will ich nicht)
Dtn 6,5: Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben mit ganzer Seele.
Wir sehen, dass Gott, unser Schöpfer, solch große Sehnsüchte in uns hineingelegt hat, dass nichts Geschaffenes in der Lage ist, uns zufriedenstellen zu können. Hält man einer Seele alle Reichtümer und alle Schätze der Welt vor Augen, so wird nichts davon ihr Verlangen stillen können. Denn da Gott sie für sich selbst geschaffen hat, ist auch nur er allein in der Lage, ihre weitreichenden Wünsche zu erfüllen. Ja, meine Brüder, unsere Seele besitzt die Fähigkeit, Gott zu lieben, und darin besteht unser allergrößtes Glück! Wenn wir ihn lieben, sind wir im Genuss aller Güter und Freuden, die wir uns nur wünschen können, sei es auf Erden oder im Himmel. Dazu kommt noch, dass wir ihm auch dienen, das heißt, ihn in allem, was wir in unserem Leben tun, verherrlichen können. Auch durch das Geringste, was wir tun, kann Gott verherrlicht werden, wenn wir es in der Absicht tun, ihn zu erfreuen. Pfarrer von Ars
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 1.10)
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2. Auf den Herrn hoffen
(In Hoffnung nur ich auf dich schau)
Ps 131,3: Hoffe auf den Herrn von nun an bis in Ewigkeit!
Wir brauchen die kleineren oder größeren Hoffnungen, die uns Tag um Tag auf dem Weg halten. Aber sie reichen nicht aus ohne die große Hoffnung, die alles andere überschreiten muß. Diese große Hoffnung kann nur Gott sein, der das Ganze umfaßt und der uns geben und schenken kann, was wir allein nicht vermögen. Gerade das Beschenktwerden gehört zur Hoffnung. Gott ist das Fundament der Hoffnung – nicht irgendein Gott, sondern der Gott, der ein menschliches Angesicht hat und der uns geliebt hat bis ans Ende: jeden einzelnen und die Menschheit als ganze. Benedikt XVI
1. Blick auf das Unsichtbare – Glaube
(Im Glauben, Herr, ich Dir vertrau)
2 Kor 4,18: Wir richten unseren Blick nämlich nicht auf das, was wir sehen, sondern auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare ist vergänglich, aber das Unsichtbare ist ewig.
Das »ich glaube« bedeutet die Überzeugung, dass das nicht zu Sehende, das auf keine Weise ins Blickfeld rücken kann, nicht das Unwirkliche ist, sondern dass – im Gegenteil – das nicht zu Sehende sogar das eigentlich Wirkliche, das alle übrige Wirklichkeit Tragende und Ermöglichende darstellt. Glauben bedeutet die Entscheidung dafür, dass im Innersten der menschlichen Existenz ein Punkt ist, der nicht aus dem Sichtbaren und Greifbaren gespeist und getragen werden kann, sondern an das nicht zu Sehende stößt, sodass es ihm berührbar wird und sich als eine Notwendigkeit für seine Existenz erweist. Joseph Ratzinger (Manfred Lütz)
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 29.9.)
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✝️ Widerrede der Woche ✝️
Gegen den Gedanken der Zukunftsangst, wie alles kommen wird, sprich:
Der Mensch denkt, Gott lenkt. (vgl. Spr. 16,9)
Letzte Wochen – Andacht: Antirrhetorische Methode
7. Es geht nicht um eine Technik
Jak 1,22: Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer.
Es geht nicht um eine Technik oder einen Psychotrick. Es geht um den Glauben. Wir sagen Bibelworte nicht als Zauberformel auf, sondern üben uns im Glauben, nähren unsere Seele mit dem Wort Gottes. Und daraus handeln und leben wir. Anselm Grün schreibt: Es nützt nichts, dass wir uns das Wort Jesu immer wieder vorsagen. Wir müssen auch danach handeln. Wir können nicht warten, bis wir in uns Kraft spüren, bis wir es sicher wissen, dass wir aus uns herausgehen können. Das Tun ist das Experiment, das die Richtigkeit der Glaubenshypothese erweist. Wir dagegen wollen den Geist Gottes in uns erfahren und erst auf die Erfahrung hin handeln. Doch das ist letztlich Unglaube, wenn wir nur an das glauben, was wir spüren, was wir erfahren.
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 28.9.)
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6. Es geht nicht um Unterdrückung
Phil 4,7: Und der Frieden Gottes, der alle menschlichen Gedanken weit übersteigt, wird euer Herz und euer Denken in Christus Jesus bewahren.
Wir können die negativen Gedanken in uns nicht einfach vertreiben. Das ist auch nicht nötig. Wir sollen uns über keinen Gedanken wundern, der in uns auftaucht, auch wenn er noch so gemein und unfair, noch so egoistisch und brutal ist. Wir sollen keine Angst bekommen, wenn wir in uns Hass und Neid, Eifersucht und Groll entdecken. Wir sollen uns dann keine Vorwürfe machen, dass wir doch so nicht denken dürfen, dass wir von Grund auf schlecht sind, weil wir solche Gedanken in uns haben. Wir sollten vor keinem Gedanken in uns erschrecken. Denn das nützt uns nichts und treibt uns nur in Angst und unfruchtbare Selbstvorwürfe.
Was wir aber tun sollen: Wir sollen aktiv auf negative Gedanken reagieren. Wir sollen sie nicht unterdrücken, sondern mit ihnen umgehen, mit ihnen kämpfen. Dass sie immer wieder kommen, ist nicht schlimm. Wir können sie nicht daran hindern.
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 27.9.)
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5. Es geht nicht um plattes positives Denken
2 Kor 10,5: Alles menschliche Denken nehmen wir gefangen und unterstellen es Christus, dem es gehorchen muss.
Die antirrhetische Methode ist deswegen nicht einfach ein positives Denken, weil das Dagegensetzen von geistlichen inneren Stimmen, sich aus dem Glauben speist. Idealerweise sind es Worte aus der heiligen Schrift: ein Psalmwort oder ein Wort von Jesus. Die Bibel beinhaltet unzählige Heilungsworte.
Wenn ich dachte „Ich bin ein Versager“ werde ich nun denken: Wirf deine Sorgen auf den Herrn.
Wenn ich dachte „Das kann ich nicht“ werde ich nun betend denken: Herr, du kannst alles, hilf mir
….oder ich nehme mir ein Losungswort meditierend mit in den Tag.
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 26.9.)
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4. Gebet & Tätigkeiten
Kol 3,2: Denkt nicht an weltliche Angelegenheiten, sondern konzentriert eure Gedanken auf ihn!
Immer wieder habe ich mir vorgenommen, häufig am Tag an Gott zu denken und merke dann oft am Abend, dass ich es kaum oder sogar oft gar nicht getan habe. Der fromme Vorsatz, oft am Tag an Gott zu denken, hat oft wenig Chancen auf Erfolg. Diesselbe Erfahrung machten wohl auch die alten Mönchsväter, und so verbanden sie dieses „An Gott denken“ oder nennen wir es schlicht Gebet mit einfachen sich täglich wiederholenden Tätigkeiten. Wenn wir einen Bibelspruch oder ein Gebet mit einer Tätigkeit verbinden, die wir sowieso verrichten, dann kostet es keine Energie, einen solchen Vorsatz durchzuhalten. Wir binden ihn an die Tätigkeit, die wir ohnehin verrichten werden. Und sobald wir das oder jenes tun, kommt uns der Satz aus der Bibel in den Sinn. Die Kunst des geistlichen Lebens besteht darin, die kleinen Dinge des Alltags zu einer Einübung in die Gegenwart Gottes zu machen. Anselm Grün
Beispiel: immer wenn ich aus dem Haus die Hofeinfahrt runter gehe spreche ich den Psalm: Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 25.9.)
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3. Antirrhetische Methode
Röm 12,14: Segnet, die euch verfolgen; segnet und flucht nicht!
Die alten Mönchsväter haben die antirrhetische Methode (oder auch Widerrede) entwickelt, um mit negativen inneren Stimmen umzugehen. Hört sich vom Wortlaut kompliziert an, ist aber im Grundverständnis schlicht und einfach. Die Methode besteht darin, dass ich, sobald mir ein negativer Satz in den Sinn kommt, sofort einen positiven Satz dagegensetze, meist ist es ein Satz aus der Heiligen Schrift. Beispiel: begegne ich einer Person, bei der ich unwillkürlich denke „Der schon wieder. Der nervt!“, kann ich ein kurzes Segenswort zu sprechen: Herr, segne ihn. Danke, dass es ihn gibt. Dabei ist es egal, dass ich das nicht gleich fühle und aus vollem Herzen sagen kann, denn es wird auf längere Sicht meine Haltung innerlich verändern.
Ich werde wöchentlich einmal meine eigene aktuelle Widerrede schicken, als Anregung und Beispiel. Widerreden sind sehr individuell je nach deiner Lebenssituation.
2. Zwei Pole
Lk 5,22: Was denkt ihr in euren Herzen?
Wir leben immer zwischen zwei Polen: zwischen dem Laster und der Tugend, zwischen Angst und Vertrauen, zwischen Haß und Liebe, zwischen Leben und Tod usw. Es geht darum die negativen inneren Stimmen durch geistlich stärkende innere Stimmen zu ersetzen bzw. zumindest den negativen Stimmen nicht so viel Raum zu geben. Es geht nicht um das oberflächliche Bemühen, einfach positiver zu denken. Es geht darum, dass unsere Gedanken darüber entscheiden, ob wir nach dem Geist Gottes leben, denn die Gedanken prägen unsere Haltung. Wie einer denkt, so handelt er auch. Wenn ich ständig denke, dass ich es so schwer habe, dann wird mir alles schwer. Wenn ich ständig denke, dass mich niemand mag, werde ich alles wahrnehmen, das dies bestätigt. Wenn ich ständig an den baldigen Tod meiner Eltern denke und wie dann alles kommt, wird der Dämon der Angst riesengroß. Die negativen Gedanken drücken uns nieder.
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 23.9.)
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1. Unsere inneren Stimmen
Spr 4,23: Achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben!
Negative innere Sätze, die wir teils bewusst, teils unbewusst, immer wieder denken, können die Ursache sein für unsere Schwierigkeiten im Umgang mit einem selbst, im Umgang mit anderen und im Umgang mit dem Leben als Ganzes. Wir leben ständig von irgendwelchen Sätzen, die wir uns vorsagen: Das kann ich nicht. Schon wieder aufstehen. Was für ein Wetter! Die Arbeit nervt. Keiner mag mich. Ich habe Angst. Ich schaffe das nicht. Alles regt mich auf. Ich bin gestresst und so weiter. All das ist dann so, wie wir es eben fühlen und lässt sich nicht einfach vom Tisch wischen, aber ein Stück weit liegt es auch an uns, ob wir untätig diesen Gedanken freien Lauf lassen, oder dem auch bewusst entgegen wirken, indem wir mit Sätzen dagegen andenken, die uns aufbauen und stärken, wie: Es wird sich schon alles finden. Alles hat seinen Sinn. Alles geht einmal vorbei. Gott liebt mich so, wie ich bin. Du kannst das. Herr, sei bei mir. Gib mir Kraft. Danke für diesen Tag und dergleichen.
In dieser Woche geht es um die antirrhetische Methode der alten Mönchsväter im Umgang mit negativen inneren Stimmen.
Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 22.9.)
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Die tägliche christliche Andacht zur Bibel (WhatsApp) – Glaube … ist mein Herzensanliegen. Vielleicht kann ich dir hier und da einen guten Gedanken zum Wort Gottes in deinen Tag mitgeben.