Christliche Andachten

Psalm Ps 57: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 57

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Zum Psalm Ps 57: Schatten seiner Flügel

Psalm 57 ist ein Ausdruck der Zuversicht und des Vertrauens auf Gott, auch inmitten von Schwierigkeiten. Der Psalmist bittet Gott um Gnade und Schutz vor Feinden, während er seine Hoffnung darauf setzt, dass Gottes Liebe und Treue ihn erheben werden. Dieser Psalm ermutigt uns, in Zeiten der Not fest an Gott zu glauben und auf seine Hilfe zu vertrauen.

Ps 57,1-4: Der einzige Retter

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 57,1-4

Ps 57:1: ‭Dem Vorsänger. Verdirb nicht. Von David, ein Miktam, als er vor Saul in die Höhle floh.

Ps 57,2: Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig! Denn bei dir birgt sich meine Seele, und ich nehme Zuflucht unter dem Schatten deiner Flügel, bis das Verderben vorübergezogen ist.

Im Schatten deiner Flügel

Wie ein Traum, so zart erscheint der Schatten der Flügel Gottes. Dieser Schatten aber ist stärker wie alle Gewalten, alle Vermögen, alle Kräfte. Fruchtbar wird unter dem Schatten Gottes alles, was die Seele in sich schließt. Dort haben wir keine Hitze zu ertragen, denn derjenige ist unsere Erfrischung, der uns unter dem Schatten seiner Flügel schützte und schützt. Auch Kälte werden wir dort nicht erdulden, denn dort ist die Sonne der Gerechtigkeit, die mit ihrer Liebe unsere Herzen erwärmt und mit den Strahlen ihrer Gottheit unsere Augen erleuchtet, damit sie die Gottheit und Gleichheit des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes sehen.

Ps 57,3: Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten, zu Gott, der meine Sache hinausführt.

Der Glaube ist nie stumm

Wir beten, weil wir glauben. Diesen Entschluss, zu Gott zu rufen, sollten wir alle festhalten, bis wir durch die Himmelstore eingehen. Denn solange wir auf der Erde sind, werden wir stets Veranlassung haben, uns himmlischen Beistand zu erflehen. Was Gott unternimmt, das wird er auch zu einem guten Ende führen. Er hilft uns doch ententwegt. Erinnere dich stets daran. Denn jede Gnadentat der Vergangenheit ist eine Versicherung für die Zukunft und eben daher auch ein hervorragender Grund, am Gebet anzuhalten.

Ps 57,4: Er wird mir vom Himmel Rettung senden, wird den zum Hohn machen, der gegen mich wütet. Gott wird seine Gnade und Wahrheit senden.

Rettung vom Himmel

Dieser Vers betont das Vertrauen des Psalmisten auf Gottes Schutz und Treue in schwierigen Zeiten. Der Vers drückt die Hoffnung aus, dass Gott in seiner Gnade helfend eingreift, selbst wenn die Umstände bedrohlich erscheinen. Er ermutigt dazu, auf Gottes Verheißungen zu vertrauen und darauf zu bauen, dass seine Liebe und Treue immer gegenwärtig sind, auch wenn es inmitten von Herausforderungen schwer erscheinen mag.

Ps 57,5-7: Gewissheit und Errettung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 57,5-7

Ps 57,5: Meine Seele ist mitten unter Löwen, ich liege zwischen Feuerbränden, wohne unter Menschenkindern, deren Zähne Speere und Pfeile und deren Zungen scharfe Schwerter sind.

In Gefahr

Der Ort, wo der Beter hier weilte, setzte ihn den größten Gefahren aus. Dennoch gab ihm der Glaube ein solches Gefühl der Sicherheit, dass er sich dort zum Schlaf zu lagern entschlossen war. Das ist eine wunderbare Frucht des Vertrauens ebenso wie der anschließende Lobpreis. Herrlich ist dieser Lobpreis, kommt er doch aus dieser gefährlichen Höhle der Löwen und mitten aus den Flammen. Das ist festes Vertrauen auf den großen Gott, dessen Größe wir nie ganz erfassen werden können. Höher als die Himmel ist der Allerhöchste.

Ps 57,6: Erhebe dich über die Himmel, o Gott, Über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit!

Größe und Herrlichkeit Gottes

Dieser Vers betont die erhabene Größe Gottes über den Himmeln und auf der Erde. Er fordert dazu auf, Gottes Größe, Macht und Herrlichkeit anzuerkennen und zu preisen. Diese Verse erinnern daran, dass Gottes Herrschaft und Größe über alle Grenzen menschlichen Verstehens hinausgehen und überall präsent sind – im Himmel und auf der Erde. Es ist eine Aufforderung, Gottes Präsenz und Allmacht zu würdigen und anzuerkennen, egal wo wir uns befinden.

Ps 57:7: Sie haben meinen Füßen ein Netz gestellt, meine Seele niedergebeugt. Sie haben eine Grube gegraben vor mir und sie sind selbst hineingefallen!

Ps 57,8-12: Triumphlied der Errettung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ps 57,8-12

Ps 57,8: Mein Herz ist getrost, o Gott, mein Herz ist getrost, ich will singen und spielen.

Ps 57,8: Mein Herz ist fest, o Gott, mein Herz ist fest. Ich will singen und spielen!

Ps ‭57:8‬: Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit; ich will singen und loben.

Gott hat das Herz fest gemacht

Gott hat mein Herz fest gemacht. Wir selbst haben nicht die Macht über dieses zappelige Ding. Durch seine Gnade aber nun ist mein Herz fest. Festes Herz bedeutet: Ich bin entschlossen, auf dich Gott zu vertrauen, dir zu dienen, dich zu preisen. Es hilft dabei, möglichst offen in die Zukunft zu blicken und sich nicht zu genau auszumalen, wie es nach meinen Wünschen am Besten kommen sollte oder negativ auszugrübeln, wie´s am Schlimmsten kommen könnte. Einer meiner Lieblingssprüche ist: „Es ist wie’s ist. Es kommt wie’s kommt. Das Vertrauen auf Gott ist meine Stärke. Wie sollten wir also leben? In lebendiger Offenheit gegenüber allen und allem. Egal wie’s kommt: Er ist da! 

Mein Herz ist bereit

Mein Herz ist bereit, o Gott, mein Herz ist bereit […]. Was willst du, das ich tun soll?“ (Ps 57,8; vgl. Apg 9,6) Ein kurzes Wort, aber wie gefüllt, wie lebendig, wirkungsvoll und der Erhörung würdig. Wie wenige Menschen sind es doch, die sich in so einer Haltung des vollkommenen Gehorsams befinden, die ihrem eigenen Willen so sehr entsagt haben, dass ihnen nicht einmal mehr ihr Herz gehört! Wie wenige sind es doch, die zu jeder Zeit nicht das suchen, was sie selbst wollen, sondern das, was Gott will, und die ihn immer wieder fragen: „Herr, was willst du, dass ich tun soll?“ Bernhard von Clairvaux

Ps 57,9: Wach auf, meine Seele, Harfe und Laute, wacht auf! Ich will die Morgenröte wecken.

Die Morgenröte wecken

Ich will sofort, wenn ich aufwache, Gott danken und mich zu Ihm wenden. Die ersten Minuten des Tages sind entscheidend. Später, wenn Streß und Sorgen uns bestimmen, kommen wir nur schwer wieder zum Herrn zurück. Besser, gleich beim Aufwachen gegen das Negative in uns anzugehen und auf Jesus sehen. In den Morgenstunden, wo die halbe Welt noch schläft und das Geräusch und der Lärm des menschlichen Verkehrs noch verstummt ist, wo wir selber noch nicht zerstreut sind, da ist Herz und Seele noch am nächsten bei Gott und am empfänglichsten für seine Stimme und für alle seine Einwirkungen.

Das Leben umarmen

Achtsamkeit ist die Kunst, uns selbst mit offenem Herzen zu begegnen und das ganze Leben zu umarmen. Das „Leben zu umarmen“ mag sich kitschig anhören, dennoch gefällt mir dieses Bild. Wir können versuchen, damit aufzuhören oder es zumindest zu reduzieren, gegen die unerfreulichen Aspekte unseres Daseins anzukämpfen und uns stattdessen darin üben, alles, was bereits da ist, freundlich wahrzunehmen und anzunehmen. Klingt leicht und ist schwer, das ist mir aus eigener Erfahrung bewusst.

Doch es bleibt diese Möglichkeit: unabhängig von unserem gesundheitlichen Zustand und unserer privaten oder beruflichen Lebenssituation können wir durch Achtsamkeit dieses Umarmen des Lebens lernen und damit eine heilende Beziehung zu uns und anderen Menschen entwickeln. Das bedeutet natürlich nicht, etwas nicht zu ändern, wenn es veränderbar ist.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Ps 57,10: Herr, ich will dich preisen unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Nationen!

Unter den Völkern

Die jüdische Kirche war weder berufen noch geeignet, eine Missionsgesellschaft zu sein; aber sie ließ nie ab von dem Verlangen und der Hoffnung, dass die Heiden bekehrt werden möchten. Das zeigt sich z. B. in den Stellen, wo die Psalmdichter die Gewissheit ausdrücken, dass sie eines Tages alle Welt zu Zuhörern haben würden. Wie oft wird überhaupt in den Psalmen der Völker gedacht. Und nicht nur mittelbar, wie in den angeführten Stellen, sondern auch ganz ausdrücklich wird die Bekehrung der Heiden in vielen herrlichen Psalmen vorausgesagt.

Diese Weissagungen finden sich so zahlreich, und zwar in den Psalmen aller Zeiten von David an bis zu der Zeit nach dem Exil, dass daraus ersichtlich ist, dass der Heilige Geist während des ganzen langen Zeitraums der Psalmdichtung den Sängern Zions immer wieder neue Lieder in den Mund gelegt hat, in welchen sie die weltumfassenden Hoffnungen des Volkes Gottes zum Ausdruck brachten. William Binnie 

Ps 57,11: Denn groß bis zum Himmel ist deine Gnade, und deine Treue bis zu den Wolken!

Bis zum Himmel

Die menschliche Vorstellungskraft reicht nicht hin, die Höhe des Himmels zu schätzen, und ebenso übersteigt der Reichtum der Gnade unsere höchsten Gedanken. Wie der Psalmist so am Eingang seiner Höhle sitzt und zum Firmament aufblickt, freut er sich, dass Gottes Güte weiter und höher ist als selbst das unermesslich hohe und weite Himmelsgewölbe. Spurgeon

Dankbares Herz

Ein undankbares Herz sieht mitten im Glücke nur einzelne Tropfen göttlicher Gnade; ein dankbares Herz wie Davids Herz sieht – und wenn es, von Verfolgern gejagt, in einer Höhle Dunkel seine Zither anschlägt – göttliche Gnade und göttliche Treue als ein großes Meer, das wogt und wallet von der Erde bis zu den Wolken und von den Wolken wieder bis zur Erde herab. Prof. August Tholuck

Ps 57:12: Erhebe dich über die Himmel, o Gott, Über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit!

Über die Himmel

Im elften Vers hatte der erleuchtete Sänger davon geredet, dass Gottes Gnade bis zum Himmel reiche; hier aber steigt sein Lied über die Himmel empor. Der Lobpreis schwingt sich immer höher hinan und kennt keine Grenzen und Schranken. Spurgeon

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Psalm Ps 57


Ps 57

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.