Exodus Ex 19. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel
Inhaltsverzeichnis
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Buch Exodus Ex 19. Kap.
Zu Exodus Ex 19. Kap.
Exodus 19 beschreibt die Vorbereitung Israels auf die Übergabe der Zehn Gebote am Sinai. Gott offenbart sich in Macht und Herrlichkeit, um einen Bund mit seinem Volk zu schließen. Er erinnert Israel an seine Befreiung aus Ägypten und fordert Gehorsam, damit sie ein „heiliges Volk“ werden. Mose dient als Mittler zwischen Gott und dem Volk. Die Heiligung ist zentral: Israel soll sich reinigen, Grenzen zum Berg respektieren und Gottes Gegenwart fürchten. Donner, Blitz und Rauch betonen Gottes Majestät. Die Szene zeigt, dass Gottes Heiligkeit ernst zu nehmen ist. Der Text unterstreicht Gottes Bundestreue, aber auch die Notwendigkeit von Gehorsam und Ehrfurcht vor ihm. Es ist ein Schlüsselkapitel für das Verständnis der Gesetzgebung.
Ex 19,1-15: Vorbereitung auf Begegnung mit Gott
Ex 19:1: Im dritten Monat nach dem Auszug der Kinder Israels aus dem Land Ägypten kamen sie an eben diesem Tag in die Wüste Sinai.
Zum Abschnitt Ex 19,1-15
Exodus 19,1-15 beschreibt, wie das Volk Israel am Sinai lagert und sich auf die Begegnung mit Gott vorbereitet. Gott offenbart Mose seinen Bund: Israel soll ein heiliges Volk und ein königliches Priestertum sein, wenn es seinen Geboten gehorcht. Mose übermittelt Gottes Worte, und das Volk stimmt zu. Gott kündigt an, dass er in einer dichten Wolke erscheinen wird, um seine Macht zu zeigen. Die Israeliten müssen sich darauf vorbereiten: Sie sollen sich reinigen, ihre Kleidung waschen und den Berg nicht berühren, da dieser heilig ist. Die Passage betont die Heiligkeit Gottes, die Notwendigkeit von Gehorsam und die Vorbereitung auf eine göttliche Begegnung. Sie zeigt, dass Nähe zu Gott mit Verantwortung und Ehrfurcht verbunden ist.
Ex 19:2: Sie waren von Rephidim ausgezogen und in die Wüste Sinai gekommen und lagerten sich in der Wüste; und Israel lagerte sich dort dem Berg gegenüber.
Ex 19:3: Mose aber stieg hinauf zu Gott; denn der Herr rief ihm vom Berg aus zu und sprach: So sollst du zum Haus Jakobs sagen und den Kindern Israels verkündigen:
Ex 19:4: Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe und wie ich euch auf Adlersflügeln getragen und euch zu mir gebracht habe.
Ex 19:5: Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir,
Besonderes Eigentum
Exodus 19,5 betont die Bundesbeziehung zwischen Gott und Israel. Gott fordert Gehorsam und verspricht Israel, es zu seinem besonderen Eigentum unter allen Völkern zu machen. Dies unterstreicht Israels Auserwählung, jedoch mit der Bedingung der Treue zu Gottes Geboten. Der Ausdruck „besonderes Eigentum“ (hebr. *Segullah*) verweist auf einen kostbaren Besitz. Die ganze Erde gehört Gott, doch Israel erhält eine einzigartige Stellung. Diese Verheißung wird im Neuen Testament aufgegriffen (1. Petrus 2,9), wo Gläubige als „heiliges Volk“ bezeichnet werden. Die Verse zeigen Gottes Liebe und Gerechtigkeit: Er segnet, aber verlangt auch Treue. Sie laden dazu ein, Gottes Wort zu gehorchen, um in seiner Gemeinschaft und unter seinem Schutz zu leben.
Ex 19:6: ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst.
Königreich von Priestern
Diese Worte richten sich an Israel und zeigen seine besondere Berufung. Gott hatte das Volk aus Ägypten befreit und bereitet es nun darauf vor, seinen Bund am Sinai zu empfangen. Die Bezeichnung „Königreich von Priestern“ bedeutet, dass Israel eine Mittlerrolle zwischen Gott und den anderen Völkern einnehmen soll. Als „heilige Nation“ ist es zu einem Leben in Gehorsam und Heiligkeit berufen.
Im Neuen Testament wird diese Berufung auf die Gemeinde übertragen (1. Petrus 2,9). Christen sollen durch ihr Leben und Zeugnis Gottes Herrlichkeit verkünden. Diese Verse betonen die enge Beziehung zwischen Gott und seinem Volk sowie die Verantwortung, seine Gebote zu halten.
Ex 19:7: Und Mose kam und rief die Ältesten des Volkes zu sich und legte ihnen alle diese Worte vor, die der Herr ihm geboten hatte.
Ex 19:8: Da antwortete das ganze Volk miteinander und sprach: Alles, was der HERR gesagt hat, das wollen wir tun! Und Mose überbrachte dem Herrn die Antwort des Volkes.
Ex 19:9: Da sprach der Herr zu Mose: Siehe, ich will in einer dichten Wolke zu dir kommen, damit das Volk meine Worte hört, die ich mit dir rede, und auch dir für alle Zeit glaubt. Und Mose verkündete dem Herrn die Worte des Volkes.
Ex 19:10: Da sprach der Herr zu Mose: Geh zum Volk und heilige sie heute und morgen; und sie sollen ihre Kleider waschen;
Heilige sie
Exodus 19,10 beschreibt, wie Gott Mose befiehlt, das Volk auf die Begegnung mit Ihm am Sinai vorzubereiten. Die Israeliten sollen sich heiligen und ihre Kleider waschen. Diese Anweisung symbolisiert Reinigung, nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich – eine geistliche Vorbereitung auf das Heilige.
Die Reinigung weist darauf hin, dass Gottes Gegenwart Reinheit erfordert. Die Vorbereitung betont die Ehrfurcht vor Gott und seine Heiligkeit. Es zeigt auch, dass der Zugang zu Gott nicht leichtfertig geschieht, sondern bewusste Vorbereitung erfordert.
Dieser Vers ist heute noch bedeutsam: Er erinnert Gläubige daran, sich geistlich auf Gottes Nähe vorzubereiten – durch Buße, Gebet und Heiligung. So wird Gottes Heiligkeit ernst genommen und die Gemeinschaft mit Ihm vertieft.
Ex 19:11: und sie sollen bereit sein für den dritten Tag; denn am dritten Tag wird der Herr vor den Augen des ganzen Volkes herabsteigen auf den Berg Sinai.
Ex 19:12: Und ziehe dem Volk eine Grenze ringsum und sprich zu ihnen: Hütet euch davor, auf den Berg zu steigen und seinen Fuß anzurühren! Denn jeder, der den Berg anrührt, muss unbedingt sterben.
Ex 19:13: Niemandes Hand soll ihn anrühren, sonst soll derjenige unbedingt gesteinigt oder erschossen werden; es sei ein Tier oder ein Mensch, er soll nicht am Leben bleiben. Wenn aber das Horn anhaltend ertönt, dann sollen sie zum Berg kommen!
Ex 19:14: Da stieg Mose vom Berg herab zum Volk und heiligte das Volk; und sie wuschen ihre Kleider.
Ex 19:15: Und er sprach zum Volk: Seid bereit für den dritten Tag, keiner nahe sich seiner Frau!
Ex 19,16-25: Gott kommt auf den Berg Sinai
Ex 19:16: Und es geschah, als der dritte Tag kam und es noch früh am Morgen war, da erhob sich ein Donnern und Blitzen, und eine dichte Wolke lag auf dem Berg, und es ertönte ein sehr lauter Schall von Schopharhörnern. Da erschrak das ganze Volk, das im Lager war.
Zum Abschnitt Ex 19,16-25
Exodus 19,16-25 beschreibt die gewaltige Offenbarung Gottes am Sinai. Donner, Blitze, eine dichte Wolke und Posaunenschall versetzen das Volk in Ehrfurcht. Mose führt die Israeliten zum Fuß des Berges, doch Gott warnt davor, den heiligen Bereich zu betreten. Diese Szene betont Gottes Heiligkeit und die Notwendigkeit von Gehorsam und Reinheit. Mose fungiert als Mittler zwischen Gott und dem Volk, ein Hinweis auf Christus als den ultimativen Mittler. Die dramatische Theophanie unterstreicht die Ernsthaftigkeit des Bundes und die Ehrfurcht, die Gott gebührt. Die Passage lehrt, dass Gottes Gegenwart heilig und kraftvoll ist, aber auch eine geordnete Annäherung erfordert. Der Abschnitt bereitet auf die Gesetzgebung der Zehn Gebote vor.
Gottesbegegnung
Die Israeliten kommen am Berg Sinai an. Im Auftrag Gottes bereitet Mose das Volk für die Begegnung mit Gott vor. Sie reinigen sich und geloben Gehorsam: Wir wollen alles tun, was der Herr befiehlt! Sehr kühn gesprochen. Sie übernahmen damit eine Verpflichtung, der sie selbst beim besten Willen nicht nachkommen konnten. Müssen nicht auch wir vielmehr formulieren: Wir wollen uns bemühen, es zu tun. Als dann das Volk unten am Berg versammelt ist, erscheint Gott. Das Volk im Lager zitterte vor Angst.
Ex 19:17: Und Mose führte das Volk aus dem Lager, Gott entgegen, und sie stellten sich unten am Berg auf.
Ex 19:18: Aber der ganze Berg Sinai rauchte, weil der HERR im Feuer auf ihn herabstieg. Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte heftig.
Ex 19:19: Und der Hörnerschall wurde immer stärker. Mose redete, und Gott antwortete ihm mit lauter Stimme.
Ex 19:20: Als nun der Herr auf den Berg Sinai, oben auf den Gipfel des Berges herabgekommen war, rief er Mose hinauf auf den Gipfel des Berges. Und Mose stieg hinauf.
Ex 19:21: Da sprach der Herr zu Mose: Steige hinab und ermahne das Volk, dass sie nicht zum Herrn durchbrechen, um zu schauen, und viele von ihnen fallen!
Ex 19:22: Auch die Priester, die dem Herrn nahen, sollen sich heiligen, dass der Herr nicht einen Riss unter ihnen macht!
Ex 19:23: Mose aber sprach zum Herrn: Das Volk kann nicht auf den Berg Sinai steigen, denn du hast uns bezeugt und gesagt: Ziehe eine Grenze um den Berg und heilige ihn!
Ex 19:24: Der Herr sprach zu ihm: Geh hin, steige hinab! Danach sollst du hinaufsteigen und Aaron mit dir; aber die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, um zum Herrn hinaufzusteigen, damit er nicht einen Riss unter ihnen macht!
Ex 19:25: Und Mose stieg zum Volk hinunter und sagte es ihnen.
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