Christliche Andachten

Sprüche Spr 18. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche Spr 18. Kap.

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Zum Buch der Sprüche Spr 18. Kap.

Das Buch der Sprüche, Kapitel 18, betont die Bedeutung von Weisheit und vernünftiger Rede. Es lehrt, dass derjenige, der sich isoliert und eigensinnig ist, keinen Nutzen hat, während derjenige, der Weisheit sucht und auf den Rat anderer hört, Erfolg und Schutz findet. Es ermutigt zu bedachtem Sprechen, da Worte Macht haben, um zu heilen oder zu zerstören. Letztendlich unterstreicht das Kapitel die Wichtigkeit von Demut und Weisheit für ein erfülltes und gesegnetes Leben.

Spr. 18,1-24: Worte haben Macht

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Sprüche Spr. 18,1-24

Spr 18,1: Wer andere Menschen meidet, denkt nur an sich und seine Wünsche; er wehrt sich gegen alles, was ihn zur Einsicht bringen soll.

Spr 18,2: Ein Dummkopf bemüht sich erst gar nicht, etwas zu begreifen – er will bloß zu allem seine Meinung sagen.

Gegen die Besserwisserei

Er hat keine Lust auf Verständnis. Das Lernen von Weisheit, das Nachdenken über die Zusammenhänge des Lebens, eine kritische Reflexion seiner Erfahrungen oder seines Lebens interessiert ihn einfach nicht. Fest davon überzeugt, dass er den Durchblick hat und niemanden braucht, der ihn belehrt, hat er keine Freude an Gottes Wort oder am Gespräch mit den Alten und Weisen. Leider hält ihn das nicht davon ab, den Mund aufzumachen! Er hat zwar keine Lust auf Erkenntnis, aber er genießt es, wenn alle sehen, was sich an (dummen) Gedanken in seinem Herzen verbirgt. Beratungsresistenz, Besserwisserei und ein ausgeprägtes Sendungsbewusstsein kommen bei ihm zusammen und machen ihn zu einem sehr unangenehmen Gespräch spartner. Jürgen Fischer

Spr 18,3: Wer sich von Gott lossagt, erntet Verachtung; und mit der Schande kommt auch der Hohn.

Spr 18,4: Die Worte eines Menschen können eine Quelle sein, aus der immerfort Weisheit sprudelt: unerschöpflich und von tiefer Wahrheit.

Sprudelnde Quelle

Der Mann ist in diesem Spruch nicht jeder Mann (o. Mensch), sondern der Weise. Nur seine Worte können tiefe Wasser, ein sprudelnder Bach oder eine Quelle der Weisheit sein. Die Begriffe Wasser, Bach und Quelle beschreiben die lebensspendende Wirkung, die von seinem Reden ausgeht und vergleicht sie mit dem Segen von Regen in der Wüste. Jürgen Fischer

Spr 18,5: Ein Richter tut Unrecht, wenn er für den Schuldigen Partei ergreift und dem Unschuldigen sein Recht verweigert.

Spr 18,6: Wenn ein unverständiger Mensch seinen Mund aufmacht, gibt es nur Streit und Schläge.

Spr 18,7: Ein Dummkopf schwätzt sich sein eigenes Unglück herbei, kopflos rennt er in seine eigene Falle.

Spr 18,8: Das Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.

Spr 18,8: Die Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen, und sie gleiten hinab in das Innerste der Persönlichkeit.

Meide den Ohrenbläser

Wir hören nur zu gern den Tratsch und den Klatsch – leider! Lästereien und Geschwätz sind Leckerbissen, die sich Menschen kaum entgehen lassen. Die Worte eines Ohrenbläsers haben es leicht, in das Innerste unserer Persönlichkeit vorzudringen. Und genau das macht sie so gefährlich! Sie können ihr zerstörerisches Werk in uns vollbringen, ohne dass wir ihnen etwas entgegenzusetzen haben. Unser Herz ist dem Schlechtreden wehrlos ausgeliefert. Es hat ein dramatisches Faible für schlüpfrige Details und Gemeinheiten. Man kann sich nur schützen, indem man einen Ohrenbläser meidet. Jürgen Fischer

Spr 18,9: Wer seine Arbeit nachlässig tut, ist genauso schlimm wie einer, der alles zerstört.

Spr 18,10: Der Herr ist eine starke Festung: Wer das Rechte tut, findet bei ihm sichere Zuflucht.

Starke Festung und sichere Zuflucht

Der Herr ist für den Gläubigen wie ein starker Turm, ein Ort, an dem er sich von erhöhter Position aus, hinter dicken Mauern geschützt verteidigen oder verstecken kann. Gott selbst ist mein Rückzugsort. Er ist da, wenn ich von Angst, Anfeindung oder Sorgen überwältigt werde. Mein Gott kümmert sich um mich, gerade dann, wenn ich ihn am meisten brauche! Bei ihm kann ich mich bergen. Er gibt mir Trost, Sicherheit, Schutz und eine Position der Stärke, von wo aus ich meine Probleme in seiner Kraft angehen kann. Jürgen Fischer

Spr 18,11: Manch einer denkt, sein Reichtum würde ihn schützen wie eine hohe Mauer – doch das ist nichts als Einbildung!

Spr 18,12: Stolz führt zum Sturz, Bescheidenheit aber bringt zu Ehren.

Spr 18,13: Wer antwortet, bevor er zugehört hat, zeigt seine Dummheit und macht sich lächerlich.

Zuhören

Es ist eine Tat der Liebe, zuzuhören. Interessiert es dich, was ein anderer zu sagen hat und willst du seine Sicht der Dinge verstehen? Es braucht nicht gleich eine Antwort. Allein das Zuhören ist so wertvoll. Warren Wiersbe sagt, dass die beste Art, verletzten und entmutigten Menschen zu helfen, ist, ihnen mit dem Herzen zuzuhören und nicht nur mit den Ohren. Zuhören ist tätige Liebe! Zuhören hilft aber auch dem der zuhört. Denn nur wer bereit ist zu hören, besitzt die Freiheit, seine eigene begrenzte und oft unzulängliche Sichtweise zu überdenken. So liegt also im Zuhören ein gegenseitiger Segen.

Wer meint, seine Zeit sei zu kostbar, als dass er sie mit Zuhören verbringen dürfte, der wird nie Zeit haben für Gott und den Bruder, sondern nur immer für sich selbst, für seine eigenen Worte und Pläne. Bonhoeffer 

Spr 18,14: Ein Mensch kann durch festen Willen sogar körperliche Krankheit ertragen; aber wer den Mut zum Leben verloren hat, ist zu nichts mehr in der Lage.

Lebensmut

Ich werde die Krankheit nicht toll finden, vielleicht werde ich ein bisschen mit Gott hadern und viel Zeit im Gebet (oder im Bett) verbringen, aber das war es dann auch schon! Als Mensch hat Gott mir Lebensmut (= Geist) gegeben, um mit schwierigen Zeiten vertrauensvoll umzugehen. Diese innere Zuversicht, dass „alles“ wieder gut wird, lässt mich mutig nach vorne schauen und nicht verzweifeln. Ganz anders sieht es aus, wenn der Geist selbst angeschlagen ist. Wer seine Lebensfreude und den inneren Antrieb verloren hat, kann sich selbst nicht am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen! Jürgen Fischer

Spr 18,15: Ein kluger Mensch will gerne dazulernen, darum hält er stets die Ohren offen.

Spr 18,16: Ein Geschenk öffnet viele Türen.

Sich schenken

Durch Geschenke wird Liebe sichtbar, der Klassiker: ein Blumenstrauß. Wenn ich jemanden beschenke, dann beschäftige ich mich gedanklich mit ihm. Und das Geschenk ist ein Symbol für dieses Gedenken. Es spielt keine Rolle, ob es Geld gekostet hat. Entscheidend ist, dass da jemand an mich gedacht hat. Aber nicht der flüchtige Gedanke selbst zählt, sondern die Tatsache, dass er konkret wird durch die Handlung des Aussuchens und Übergebens. So wird die Liebe sichtbar. Und so öffnet das Geschenk die Tür zum Herzen des anderen. Schenken kann ich nicht nur materielles, sondern auch Zeit, meine Hilfe und letztlich mich selbst auf der Basis dass ich selbst der unendlich beschenkte bin durch Gott.

Spr 18,17: Wer als Erster vor Gericht aussagt, scheint recht zu haben; dann aber kommt sein Gegner und zeigt die andere Seite auf.

Es gibt immer verschiedene Sichtweisen

Vertraue nicht blind dem ersten Eindruck, wenn du in einer Streitsache nicht beide Seiten kennst! Es ist nämlich sehr einfach für den, der als Erster in einer Auseinandersetzung auftritt, seine Sicht der Dinge so zu präsentieren, dass ihm alle „Fakten“ recht geben. Wer die Wahrheit erfahren will, der muss tiefer bohren, der darf sich nicht auf eine einseitige Darstellung verlassen. Wo das geschieht, wird man immer wieder feststellen, dass erst kluges Nachfragen und beharrliches Hinterfragen die Wahrheit ans Licht bringen. Leider steckt in uns der Wunsch, das zu hören, was wir hören wollen. Dieser Wunsch ist manchmal so groß, dass wir unkritisch werden, wenn jemand Dinge sagt, die wir gern für wahr halten würden. Sei kritisch! Jürgen Fischer

Spr 18,18: Bei einem Prozess kann das Los zwischen den Gegnern entscheiden, besonders wenn beide Seiten gleich stark sind.

Spr 18,19: Ein Freund, den du beleidigt hast, ist schwerer zurückzugewinnen als eine bewachte Festung; wenn man sich entzweit, ist jede Tür verschlossen.

Spr 18,20: Du musst mit den Folgen deiner Worte leben, seien sie nun gut oder böse.

Achte auf deine Sprache

Immer wieder geht es in dem Buch der Sprüche um unsere Sprache. Man kann es sich nicht häufig genug bewusst machen: unser Worte haben gewaltige Auswirkungen. Unser Wohl und Unwohl ist in der Gewalt der Zunge. Wer klug und einfühlsam redet, der wird gesegnet sein. Dennoch gilt es die Wirklichkeit anzunehmen: Obwohl ich mir wirklich Mühe gebe, vergreife ich mich hin und wieder im Ton und finde nicht die richtigen Worte. Wie damit umgehen? Indem ich mich für meine unguten Worte verantwortlich fühle und dann, wenn möglich, es wieder gut zu machen versuche.

Spr 18,21: Worte haben Macht: Sie können über Leben und Tod entscheiden. Wer sich gerne reden hört, muss mit den Folgen leben.

Spr 18,21: Tod und Leben steht in der Gewalt der Zunge.

Deine Worte haben Folgen

Es wird viel, viel geredet. Und obwohl ich mir wirklich Mühe gebe, vergreife ich mich hin und wieder im Ton, finde nicht die richtigen Worte. Mich für diese unschönen oder unnutzen Worte verantwortlich zu fühlen, bedeutet meinen Ausrutscher zu erkennen, ihn zu akzeptieren und dann, wenn möglich, es mit der anderen Person versuchen zu bereinigen. Jesus, lass mich verantwortungsvoll mit meiner Sprache umgehen, genau zu bedenken, was ich wie und wem sage. Viel Streit und Spaltungen rühren daher, dass wir zu schnell etwas sagen, unüberlegt. Gerade in der glühenden Hitze der Wüste verfehlen wir uns sprachlich. Gerade bei emotional aufgeheizten Situationen inne halten, innerlich einen Schritt zurück treten und darüber nachdenken, welche Worte zu wählen sind. Selbstkontrolle ist gefragt. Und dabei immer versuchen, darauf zu hören

Eigene Erfahrung

Ich bin Lehrer, arbeite in einem großen Team, dann natürlich die Schüler, nicht zu vergessen die Eltern: da wird viel, viel geredet. Und obwohl ich mir wirklich Mühe gebe, vergreife ich mich hin und wieder im Ton, finde nicht die richtigen Worte. Mich für diese unschönen oder unnutzen Worte verantwortlich zu fühlen, bedeutet meinen „Ausrutscher“ zu erkennen, ihn zu akzeptieren und dann, wenn möglich, es mit der anderen Person versuchen zu bereinigen. Es stimmt: Nicht das, was in seinen Mund hineinkommt, verunreinigt den Menschen, sondern das, was aus seinem Mund herauskommt.

Gebet: Jesus, lass mich verantwortungsvoll mit meiner Sprache umgehen, genau zu bedenken, was ich wie und wem sage

Spr 18,22: Wer eine Frau gefunden hat, der hat es gut; es ist ein Zeichen der Güte des Herrn.

Spr 18,23: Wenn ein Armer etwas braucht, muss er bescheiden fragen; ein Reicher aber antwortet hart und stolz.

Spr 18,24: Viele sogenannte Freunde schaden dir nur, aber ein echter Freund steht mehr zu dir als ein Bruder.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Spr 18. Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche Spr 18. Kapitel


Spr 18

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.